Oronzo Birardi unterliegt einstimmig nach Punkten gegen Aloys Junior

Aloys Junior bezwingt Oronzo Birardi nach Punkten.

Die deutsche Hoffnung im Cruisergewicht erleidet die erste Profiniederlage im Co-Mainevent in London.

Das deutsche Cruisergewicht mit italienischen Wurzeln, Oronzo Birardi (8-1), bekam am Samstag seine erste Titelchance im Profilager. Er boxte bei einer Veranstaltung von Frank Warren und durfte in der York Hall in London, England, das Co-Mainevent bestreiten. Warren nahm Birardi im vergangenen Jahr als ersten Deutschen unter Vertrag. Nach zwei Kämpfen in Großbritannien sollte Birardi nun seine Feuertaufe gegen den Stallkollegen Aloys Junior (8-1) bestehen, der zuvor alle seine Siege vorzeitig geholt hatte.

Birardi zeigt sich beweglich und klingelt Junior an

Für beide Boxer ging es um die ersten Titel (WBA und IBO) im Profilager, entsprechend groß war ihre Motivation, den Sieg zu erringen. Der Gewinner des Duells würde einen entscheidenden Karriereschritt machen, während der Verlierer stagnieren würde. Junior zeigte von Beginn an, dass er entschlossen war, das Zepter in die Hand zu nehmen. Er übte Druck aus und landete zahlreiche Körpertreffer. Birardi hingegen zeigte sich sehr beweglich, tänzelte viel durch den Ring und wollte Junior kein statisches Ziel bieten. Das war durchaus eine clevere Taktik, denn Junior verfügt über eine beträchtliche Schlagkraft. Sich mit einem solchen Puncher auf einen Infight einzulassen, kann sehr gefährlich werden. Dennoch gingen die ersten beiden Runden an Junior, da er mehr in die Offensive investierte.

In der dritten Runde war es dann Birardi, der mit einem schönen Treffer durchkam und Junior hart traf. Dieser zeigte sich etwas beeindruckt, und Birardi versuchte daraufhin energisch nachzusetzen, was ihm teilweise auch gelang – doch Junior überstand diese Runde. Man hoffte daraufhin, dass der Mainzer nun aktiver würde und den Kampf an sich reißen könnte, doch dies geschah nur bedingt. Die vierte Runde war durchaus eng, doch danach war es wieder eher Junior, der mehr Angriffe initiierte und die Runden überzeugender gestalten konnte.

Junior bricht konditionell nicht mehr ein und gewinnt souverän nach Punkten

Standen sich am Samstag in London gegenüber: Aloys Junior und Oronzo Birardi.
Eine der zentralen Fragen vor dem Kampf lautete, inwiefern Junior konditionell gut aufgestellt sei. Er hatte zuvor niemals länger als vier Runden geboxt, doch dieser Titelkampf war auf zehn Runden angesetzt. Tendenziell hätte Birardi hinten heraus durchaus mehr Luft haben können, doch das sollte sich nicht wirklich bestätigen. Junior war zwar etwas aktiver, verausgabte sich jedoch kaum, da er seine Angriffe bedacht startete. Birardi zeigte sich weiterhin sehr beweglich, schlug jedoch weniger und konnte hinten heraus auch nicht mehr entscheidend aufdrehen.

So gingen die hinteren Runden, die zwar enger verliefen, ebenfalls an Junior, da Birardi schlichtweg zu abwartend agierte und die Hände nicht fliegen ließ. In der letzten Runde versuchte der Mainzer noch einmal einiges, doch der K.o. blieb aus.

Nach zehn Runden lag die Entscheidung in den Händen der Punktrichter, die darüber befanden, wer die ersten beiden Titel im Profilager mitnehmen würde. Letztlich war es der Lokalmatador Junior, der einstimmig nach Punkten mit 2x 97-93 und 98-92 den Sieg zugesprochen bekam. Birardi wird sich ärgern, dass er vielleicht nicht offensiver agiert hat, da im Kampf durchaus mehr möglich gewesen wäre. So fehlte das letzte Aufbäumen, um den Kampf im Ausland für sich zu entscheiden.

Bentley gewinnt den Hauptkampf krachend

Denzel Bentley.

Im Hauptkampf des Abends gewann im Mittelgewicht Denzel Bentley (20-3-1) das Aufeinandertreffen mit Derrick Osaze (13-2) durch einen krachenden KO in Runde 2.

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