Marlon Dzemski ist neuer deutscher Meister im Superweltergewicht

Marlon Dzemski bezwingt einen tapferen Marco Martini, der konditionell später einbrach.

Am Samstag veranstaltete SES eine Boxgala in der neuen Wolfgang-Lakenmacher-Halle in Magdeburg. Die beiden Titelkämpfe wurden live im MDR übertragen. Im Co-Mainevent trafen Marlon Dzemski (10-0) und Marco Martini (18-5) um die deutsche Meisterschaft (BDB) im Superweltergewicht aufeinander.

Der angehende Polizeikommissar Dzemski sollte ursprünglich auf Philipp Schuster (23-3-2) treffen, doch dieser musste kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Das ist schade, denn die Boxsportfreunde hatten sich schon auf die Rivalität zwischen Magdeburg und Halle gefreut. Dennoch gab es die deutsche Meisterschaft zu bestaunen, die nun zwischen Magdeburg und Wuppertal ausgefochten wurde.

Martini begann sehr forsch

Der Titelkampf begann damit, dass Martini sehr forsch agierte. Der kleinere Mann aus Wuppertal suchte stets die Nahdistanz und arbeitete fleißig am Mann. Dzemski ließ sich häufig stellen, verblieb jedoch stabil in der Doppeldeckung. Insgesamt war Martini in den ersten drei bis vier Runden deutlich aktiver, obgleich er nur selten klar traf.

Dzemski versuchte, ein gutes Auge zu beweisen, und konnte immer wieder gute Nadelstiche setzen. So brachte er Martini beispielsweise in der ersten Runde ins Straucheln. Insgesamt muss man jedoch sagen, dass die ersten vier Runden ziemlich ausgeglichen verliefen, da Martini sehr aktiv war. Man hoffte stets, dass Dzemski vielleicht noch aktiver agieren würde, aber er hatte zuvor lediglich die Erfahrung von maximal sechs Runden in einem Kampf – dieser Titelkampf war jedoch auf zehn Runden angesetzt.

Martini baute konditionell ab und Dzemski gewann vorzeitig

Zwar lief der Kampf anfangs vielversprechend für Martini, doch gegen Ende der fünften Runde wurde deutlich, dass er das hohe Tempo kaum aufrechterhalten konnte. So baute er in der sechsten Runde spürbar ab. Dzemski übernahm zunehmend die Kontrolle über den Kampf und wurde auch optisch immer dominanter. Trainer Francesco Pianeta versuchte, seinen Schützling nach der sechsten Runde emotional zu stärken und nach vorne zu pushen, doch dies führte nur zu einem kurzzeitigen Aufflackern.

In Runde 7 setzte Dzemski seinen Jab gekonnt ein und traf immer wieder präzise. Martinis Kondition ließ kontinuierlich nach, sodass seine Ecke nach der siebten Runde gezwungen war, den Kampf abzubrechen. Somit ist Marlon Dzemski der neue deutsche Meister (BDB) im Superweltergewicht. Herzlichen Glückwunsch! Er reiht sich damit in die Familientradition ein, denn auch sein Vater und Bruder konnten diesen Titel zuvor erringen.

Nach dem Kampf äußerte sich ein zufriedener Marlon Dzemski: „Ich bin überglücklich. Danke, Magdeburg, dass ihr mich unterstützt habt. Riesen Respekt an meinen Gegner.“

Ein tapferer Martini erkannte seine Niederlage an und konnte sich mit dem Ausgang des Kampfes arrangieren: „Ich bin kurzfristig eingesprungen und mache mir keinen Vorwurf.“