Am Samstag in der Motorworld Köln: Universum Boxing Night 13

Universum Boxing Night #13 – Younes Zarraa vs Ermal Hadribeaj.

Universum kehrt nach Köln zurück und präsentiert mehrere WBC-Titelkämpfe sowie eine umfangreiche Undercard.

An diesem Samstag ist es wieder soweit. Die Boxsportfreunde dürfen sich auf die Universum Boxing Night 13 in der Motorworld Köln freuen. Wo sonst PS-starke Karossen dominieren, werden im Boxring ebenfalls hochdynamische und imposante Kämpfe stattfinden. Zum inzwischen dritten Mal wird im Jahr 2024 in der exklusiven Motorworld in Köln veranstaltet. Universum-Chef Ismail Özen-Otto erhielt so viel positives Feedback bei den zwei vorherigen Veranstaltungen, dass er es sich nicht nehmen lassen konnte, den Boxsportfreunden noch eine dritte Veranstaltung zu präsentieren. Insgesamt 14 Kämpfe sind geplant, darunter 3 WBC-Titelkämpfe.

Der international renommierte Ermal Hadribeaj steht im Hauptkampf

Boxen: Universum Boxing Night #10, Waage, Köln, 26.01.2024
Ermal Hadribeaj (USA) – Bohdan Shtonda (UKR)
© Torsten Helmke

Im Hauptkampf wird Ermal Hadribeaj (18-0-1) seinen WBC-Internationaltitel im Superweltergewicht verteidigen. Hadribeaj wurde in Albanien geboren und lebt in den USA, wo er seine Profikarriere erfolgreich vorangetrieben hat. Mit einigen guten Siegen im Gepäck, die ihm Platz 12 im WBC-Ranking eingebracht haben, gehört der international renommierte und bislang ungeschlagene Hadribeaj zu den aufstrebenden Kämpfern. Theoretisch besitzt er damit die Berechtigung, um die Weltmeisterschaft gegen Sebastian Fundora (21-1-1) anzutreten. Da eine freiwillige Titelverteidigung jedoch ziemlich unrealistisch erscheint, muss sich Hadribeaj im WBC-Ranking so weit hocharbeiten, dass er Pflichtherausforderer wird.

Im Januar dieses Jahres bestritt er in der Motorworld Köln seinen ersten Kampf in Deutschland. Ursprünglich war geplant, dass er gegen Fatih Keles (17-3-1) antreten sollte, doch dieser durfte leider nicht einreisen. Stattdessen stand ihm der junge und hungrige Ukrainer Bohdan Shtonda (8-1) als Ersatzgegner gegenüber, und Hadribeaj musste über 10 Runden sein ganzes Können unter Beweis stellen. Nun freut er sich sehr darauf, am Samstag den Hauptkampf zu bestreiten und dabei maximal im Fokus zu stehen.

Zarraa geht als Underdog in den Kampf – Support ist der Trumpf

Boxen: Universum Boxing Night #12, Köln, 11.05.2024
Younes Zarraa (GER) und Marlon Esteban.
© Torsten Helmke

Auf der Gegenseite steht der ungeschlagene Younes Zarraa (11-0). Der Mann aus Neuss wird in Köln ein kleines Heimspiel genießen. Zudem haben Familienmitglieder aus den verschiedensten Teilen der Welt angekündigt, für diesen Hauptkampf extra anzureisen und Zarraa tatkräftig zu unterstützen. Diese Unterstützung kann er durchaus gebrauchen, denn mit Hadribeaj trifft er auf einen harten Gegner, der physisch stark ist und 10 Runden Vollgas geben kann.

Ursprünglich war geplant, dass die beiden bereits im Mai aufeinandertreffen sollten. Da sich Hadribeaj jedoch verletzte, bekam Zarraa mit Robin Zamora (21-31) einen unangenehmen Ersatzgegner, wobei sich frühzeitig sein Auge zuschwoll. Trotz dieser Herausforderung bewies Zarraa Nervenstärke und boxte unbeirrt weiter. Er meisterte die Generalprobe bravourös. Nun ist er heiß auf den Hauptkampf, in dem er allen beweisen möchte, dass er bereits zur Weltspitze gehört. Bei den Amateuren konnte Zarraa bereits einige Erfolge vorweisen, die er nun im Profisegment mit dem Gewinn des WBC-Internationaltitels fortsetzen möchte. Allgemein ist er ein sehr smarter Kämpfer, der neben seiner Boxkarriere auch erfolgreich einen BWL-Abschluss absolviert hat.

Diese smarte Herangehensweise wird Zarraa auch am Samstag im Hauptkampf benötigen, denn sein Gegner wirkt auf dem Papier sehr stark. Gleichzeitig bietet sich ihm eine gewaltige Chance: Mit einem Sieg über einen ungeschlagenen und gerankten WBC-Fighter könnte Zarraa im weltweiten Kontext automatisch relevant werden. Die Boxsportfreunde können sich jedenfalls auf einen großartigen und spannenden Hauptkampf in Köln freuen!

Kiydin kämpft um einen WBC-Titel im Bridgerweight

Ali Kiydin vs. Davide Brito.

Ebenfalls sehr interessant erscheint das Bridgerweight-Debüt von Ali Kiydin (16-4). Kiydin blickt auf eine exzellente Amateurkarriere zurück, in der er sich einen Namen als staubtrockener Puncher gemacht hat. Diesen Ruf bestätigte er auch bei den Profis, wo er 15 seiner 16 Siege vorzeitig erringen konnte. Zuletzt stand er im Mai mit seinem Freund Hussein Muhamed (18-1) im Ring, wo sich beide eine unerbittliche Schlacht lieferten, die die Motorworld Köln elektrisierte.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Kiydin aus drei Niederlagen in Folge kommt und um seine weitere Karriere kämpfen muss. Daher wagt er nun einen Neuanfang und wechselt die Gewichtsklasse ins Bridgerweight. Diese neu eingeführte Gewichtsklasse liegt unterhalb des Schwergewichts und geht bis 101,6 kg. Für Kiydin könnte dies eine kluge Entscheidung sein, da der Frankfurter mit einer Körpergröße von nur 1,82 m im Schwergewicht oft körperliche Nachteile hatte. Dies zeigte sich auch in seinen Kämpfen gegen Muhamed, Aliev und Larduet, in denen Kiydin jeweils deutlich kürzer erschien. Im Bridgerweight verspricht er sich nun, diese Nachteile auszugleichen und seine Gefährlichkeit im Ring voll zur Geltung bringen zu können.

Vorerst wird er jedoch erneut gegen einen sehr großen Gegner antreten müssen: den noch ungeschlagenen Italiener Davide Brito (5-0). Brito war ein solider Amateur und hat die meisten seiner Profikämpfe in den USA bestritten. Mit einer Körpergröße von 1,95 m ist er zwar sehr lang, wiegt jedoch regulär um die 100 kg, was ihn ebenfalls zu einem geeigneten Kandidaten für das Bridgerweight macht. Kein einfacher Kampf also für Kiydin, doch wenn er im WBC-Ranking angreifen möchte, muss er Brito am Samstag bezwingen.

Weltklasseboxer Luka Plantic kämpft ebenfalls in Köln

Luka Plantic vs. Yusuf Kangül.
Foto: Torsten Helmke

Das kroatische Supermittelgewicht Luka Plantić (9-0) hat seine Profikarriere erst im Jahr 2022 so richtig gestartet, und schon blickt er auf ein Top-10-Ranking bei der WBC. Das ist ein kometenhafter Aufstieg, für den manche Boxer ihre ganze Karriere benötigen. Mit Ahmet Öner an seiner Seite, der einen direkten Draht zu WBC-Präsident Mauricio Sulaimán hat, besitzt er den idealen Partner, um ganz nach oben zu kommen. Nebenbei ist Plantić ein hochveranlagter Boxer, der dies bereits eindrucksvoll bei den Amateuren unter Beweis gestellt hat. Diese Leistung setzt er auch im Profibereich nahtlos fort, wie man zuletzt im Kampf gegen den gefährlichen Jack Cullen (22-6-1) beobachten konnte. Cullen hatte gegen Plantić keine Chance – ein echtes Statement!

Nun wartet der Rumäne Catalin Paraschiveanu (22-2) auf ihn, der mit einem numerisch guten Rekord aufwarten kann. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass Paraschiveanu seit fast zwei Jahren inaktiv ist, was vor einem Titelkampf natürlich keine günstige Ausgangslage darstellt. Eine Niederlage von Plantić wäre eine große Überraschung, doch es ist dennoch erfreulich, einen so qualitativ starken Kämpfer live in Deutschland sehen zu können.

Serkay Cömert vor großer Generalprobe

Serkay Cömert.
© Torsten Helmke

Zwar handelt es sich beim nächsten Kampf von Serkay Cömert (7-0) um keinen WBC-Titelkampf, doch dennoch sticht diese Paarung qualitativ heraus. Cömert, ein Hoffnungsträger von Universum und Ismail Özen-Otto, durfte im April in Aschaffenburg seinen ersten Hauptkampf gegen einen starken Mexikaner bestreiten. In diesem Kampf musste Cömert, der zuvor jedes Duell vorzeitig gewann, erstmals die Erfahrung machen, über die Runden zu gehen. Daraus hat er viel gelernt, und er möchte dies nun am Samstag unter Beweis stellen, wenn er gegen den erfahrenen Australier Tej Pratap Singh (19-7-3) antritt.

Singh ist ein durchaus renommierter und starker Gegner, der in seinem letzten Kampf den aktuellen Halbfinalisten des 1-Millionen-Dollar-Prize-Fighter-Turniers Kazuto Takesako (17-2-1) bezwang. Auch zuvor schlug er einen ungeschlagenen Gegner und demonstrierte eindrucksvoll, dass er gerade für aufstrebende Prospects eine große Hürde darstellen kann. So ist es wenig verwunderlich, dass Singh auch ein besseres Ranking auf BoxRec genießt. Eine schwere Aufgabe also für Cömert, der jedoch beweisen möchte, dass er zur Speerspitze des Boxens in Deutschland – aber auch international – gehört. Mit einem Sieg über den erfahrenen Singh könnte er einen entscheidenden Schritt in diese Richtung vollziehen. Die Aufgabe wird jedoch nicht leicht, so viel ist sicher. Dieser Kampf soll als letzter großer Test verstanden werden. Im Falle eines Sieges wird Cömert zukünftig ebenfalls Titelkämpfe erhalten.

Renommierte internationale Namen + deutsche Prospects auf der weiteren Undercard

Mourad Aliev. Foto: Torsten Helmke

Die weitere Undercard bietet einen guten Mix aus etablierten Profis und deutschen Hoffnungsträgern. Neben dem französischen Olympiateilnehmer Mourad Aliev (11-0) und dem schlagstarken Branimir Malenica (9-0) werden auch die jungen Talente Allen Bauer (6-0), Frank Kilp (3-0), Henry Grün (4-0) und Oussama Kebdani (6-0) vertreten sein. Der Berliner Fabian Thiemke (6-0) wird zudem nach 3,5 Jahren Ringabstinenz sein Comeback bei Universum als neues Signing feiern! Er bekommt es mit Carlos Gallego Montijo (12-6), dem amtierenden mexikanischen Meister, zu tun, der sicherlich ein ambitionierter Gegner ist.

Ambitioniert ist auch der zweite Profikampf von Islam Ucan (1-0), der sich direkt mit dem unangenehmen Robin Zamora messen wird. Salahadin Simmou (9-0) und Xhuljo Vrenozi (21-6) runden eine sportlich starke Card ab, die für jeden Geschmack etwas bietet.

Tickets auf Reservix noch verfügbar – Übertragung auf YouTube

Wer sich die Universum Boxing Night 13 nicht entgehen lassen möchte, kann dies noch live vor Ort tun. Einige Resttickets sind noch ab 60 € auf Reservix erhältlich.

Zudem wird Universum das Event ab 18 Uhr kostenfrei auf ihrem YouTube-Kanal übertragen.

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