Canelo Alvarez legt offenbar seinen IBF-WM-Titel nieder!

Der unbestrittene König des Super-Mittelgewichts: Canelo Alvarez

Allem Anschein nach steht Canelo Alvarez davor, seinen IBF-WM-Titel niederzulegen, um so den für ihn unrentablen Kampf gegen AGONs William Scull aus dem Weg zu gehen.

Wird AGONs William Scull um den vakanten IBF-WM-Titel boxen?

Nachdem heute bekannt wurde, dass die IBF die Versteigerung für die Austragungsrechte an Canelo vs. Scull angeordnet hat, sieht alles danach aus, als würde der aktuelle Undisputed Champion im Supermittelgewicht, Canelo Alvarez (61-2-2, 39 KOs), seinen IBF-Weltmeistertitel niederlegen.

Wie das US-Portal BoxingScene schreibt, berichten offenbar mehrere dem Portal nahestehende Quellen, dass der Mexikaner seinen IBF-Titel niederlegen und nicht am Purse Bid, welches für den 6. Juni angesetzt ist, teilnehmen wird. Canelo (33), der derzeit einer der weltweit populärsten und umsatzstärksten Boxer ist, möchte offenbar nicht gegen den AGON-Boxer William Scull (22-0, 9 KOs) antreten. Dies resultiert vor allem aus dem Fakt, dass der Kubaner international eher unbekannt ist, im Vergleich zu anderen Optionen, die der mexikanische Boxstar zu forcieren scheint. Ein Kampf gegen Scull hätte zur Folge, dass Canelo weniger Einnahmen generieren würde, als beispielsweise bei einem Fight gegen WBA-Mandatory Edgar Berlanga, David Benavidez oder auch Terence Crawford, der zuletzt von den Saudis für einen Kampf gegen Canelo ins Gespräch gebracht wurde.

William Scull, der auf der Canelo-Munguia-Undercard Anfang Mai in Las Vegas einen Punktsieg über Sean Hemphill erzielte, ist seit seinem Sieg über Evgeny Shvedenko Pflichtherausforderer für den IBF-Gürtel. Aufgrund Canelos Status als vereinigter/unumstrittener Weltmeister im Supermittel und dem sog. Rotationsprinzip, bei dem die WM-Titel der Reihe nach pflichtverteidigt werden müssen, kam der Mexikaner bisher an einem Kampf mit Scull vorbei.

Foto: AGON Sports/Dustyn Alt

Die IBF machte nun allerdings ernst und ordnete den Kampf gegen den AGON-Fighter offiziell an. Wie AGON mitteilte, reagierte man im Canelo-Team nicht auf Gesuche, über die Anordnung zu sprechen, woraufhin der Matchmaker des Berliner Boxstalls, Hagen Döring, eine vorzeitige Versteigerung der Austragungsrechte erwirkte.

Saul „Canelo“ Alvarez ist seit seinem Sieg über Caleb Plant (ehem. IBF-Champion) im November 2021 unumstrittener Weltmeister und damit Titelträger der IBF, WBA, WBC und WBO im Supermittel. Während WBA-Präsident Gilberto Mendoza behauptet hat, dass sein Pflichtherausforderer, Edgar Berlanga, der nächste in der Reihe ist, hat IBF-Präsident Daryl Peoples am Montag seine Position gegenüber Mendoza behauptet und das Purse Bid angeordnet. Alvarez Manager und Trainer, Eddy Reynoso, antwortete nicht sofort auf die von BoxingScene am Dienstag hinterlassenen Nachrichten, wie das US-Portal schreibt. Durch seine vermutlich kommende Weigerung, an dem für den 6. Juni anberaumten Purse Pid für den Kampf gegen Scull teilzunehmen, gibt Canelo den Titel auf – er wäre dann also vakant.

Vladimir Shishkin

Sollte Canelo den Titel tatsächlich niederlegen, so würde die IBF die vakante Weltmeisterschaft zwischen William Scull und dem nächsten höchstgerankten Herausforderer anordnen. Das ist derzeit der in den USA lebende Russe Vladimir Shishkin (16-0, 10 KOs), der von Dmitriy Salita promotet wird. Beide Promoter dürften ein Interesse daran haben, den WM-Fight jeweils selbst zu veranstalten. Sowohl Salita (mit DAZN im Rücken) als auch AGON-Promoter Ingo Volckmann hätten die finanziellen Mittel dazu.

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5 Kommentare

  1. Mit Verlaub, Herr Orban, der Kubaner ist nicht „international unbekannter“, sondern weniger bekannt. „Unbekannt“ lässt sich nicht steigern. Nicht dafür. Docuwe

  2. Ist das Boxen nur noch ein management geworden, oder haben die echten guten profi boxer die garnicht erscheinen. Weil sie keine Unterstützung bekommen ? Mir scheint es als nur Hintergründig viele gute Profis keine Chance zu lassen. Vielen Dank. Habe selber schon in den 80 er für den BSK Ahlen geboxt.

  3. Der Grund ist ein anderer: Leute wie Scull werden in den Verbänden zu Pflichtherausforderern, obwohl sie eigentlich nur zweit- oder drittklassige Leute besiegt haben. Sculls bester Sieg ist der über Shvedenko, die Nummer 45 bei Boxrec. Deshalb hat er im Weltboxen nicht das Profil, um ein Interesse bei der breiten Bevölkerung zu bewirken. Und somit lohnt es sich nicht für Canelo, gegen ihn zu kämpfen.

  4. Sobald die Boxer einen gewissen Status erreicht haben boxen sie nur noch selten und ausgewählt. Vor 100 Jahren war das noch ganz anders da kämpften sie deutlich öfter im Jahr. Da würde si ein Gegner wie Scull kein Problem sein. In anderen Sportarten kann man ja auch nicht 6 Monate auf den nächsten Einsatz warten.

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