Montag, 7. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Schwere Jungs: Granit Shala und Alexander Müller vom Berge boxen in Berlin

Ring frei zur nächsten AGON Fight Night im exklusiven Rahmen in Berlin! Am 14. September wird AGONs Mittelgewichtler Etinosa Oliha, der sich im November letztes Jahr zum IBO-Weltmeister krönen konnte, in einem IBF-Eliminator auf den schlagstarken Hamburger Alexander Pavlov treffen. Der 36-jährige Pavlov konnte in 24 Kämpfen nur dreimal bezwungen werden und ist beim AGON-Team kein Unbekannter. Erst im April knockte er Thomas Piccirillo in der ersten Runde in Berlin aus.

Ring-Comeback am 14. September für AGON-Boxer Shala und Müller vom Berge

Neben dem packenden Hauptkampf, dessen Sieger sich für einen IBF-Weltmeisterschaftskampf qualifiziert, bekommen die Boxfans mit Granit Shala und Alexander Müller vom Berge gleich zwei Schwergewichtler zu sehen!

Shala will sich wieder in Titelposition bringen, nachdem der Münchner im Mai seine erste Niederlage im Kampf um die Europameisterschaft in der Königsdivision einstecken musste. Granit Shala kehrt gestärkt nach Berlin in den Ring zurück und hat sich die letzten Wochen in unzähligen Trainingseinheiten geschunden. Sein Gegner für den auf acht Runden angesetzten Kampf wird der Argentinier Emilio Ezequiel Zarate.

Der hat als Profi mehr als 40 Kämpfe bestritten und wagte in den vergangenen Jahren einen Abstecher ins Kickboxen und MMA. In seinem Kampfrekord stehen bekannte Namen der Schwergewichtsszene, darunter Sergey Kuzmin, Hughie Fury und Shannon Briggs.

Nach einer verletzungsbedingten Box-Auszeit will auch der 28-jährige AGON-Fighter Alexander Müller vom Berge wieder Ringluft schnuppern. In einem auf maximal sechs Runden angesetzten Wettkampf gegen Srdan Govedarica aus Bosnien, geht es für den Berliner Müller vom Berge vor allem darum, wichtige Ringpraxis zu sammeln.

Information zu den weiteren Boxern der Undercard folgen in den kommenden Tagen. DAZN überträgt die AGON Fight Night live im Stream. Tickets für die exklusive Box-Veranstaltung im AGON Sportpark Triftal am 14. September in Berlin sind ausschließlich per E-Mail unter timm@agon-sports.com erhältlich.

Ehrgeiz, Disziplin und Kunst: Boxen1-Interview mit Younes Zarraa

Younes Zarraa.

Am Samstag bestreitet Younes Zarraa seinen großen Hauptkampf bei Universum um den WBC-Internationaltitel. Zuvor sprach Boxen1 mit ihm.

Universum Box-Promotion bittet am Samstag zu ihrer 13. Boxing Night. Austragungsort wird die exklusive Motorworld in Köln sein, wo neben edlen Karosserien auch hochdynamische Kämpfe zu sehen sein werden. Im Mittelpunkt steht der lokale Boxer Younes Zarraa (11-0), der erstmalig einen Hauptkampf bei Universum bestreiten darf. Zarraa blickt auf eine erfolgreiche Amateurkarriere zurück und hat sich auch abseits des Rings stets wissbegierig und fokussiert gezeigt, was auch sein akademischer Werdegang unterstreicht. Diese Zielstrebigkeit möchte er nun auch für seine Profikarriere nutzen und am Samstag vor großer Kulisse den entscheidenden Schritt gehen, um eine Karriere im internationalen Format zu bestreiten.

Zuvor stellte sich Younes Zarraa jedoch den Fragen von Boxen1 und gab Einblicke in seine Gedankenwelt.

Das Boxen1-Interview mit Younes Zarraa

Boxen1: Hallo Younes, du befindest dich in der Endphase deiner Vorbereitung. Wie fühlst du dich?

Younes Zarraa: Ich fühle mich gut und habe eine gute Vorbereitung gehabt. Ich bin ready und sehr zuversichtlich.

Es gibt nahezu keinen Boxer, der ultimativ zufrieden mit der Vorbereitung ist. Wie bewertest du die jetzige?

Jede Vorbereitung bringt ihre Verletzungen mit sich. Es gibt nicht die perfekte Vorbereitung, wie du gesagt hast. Aber ich bin sehr zufrieden mit der Vorbereitung, mit dem Trainerteam, was wir auf die Beine gestellt haben, und wie das Training ablief.

Bist du mit den Sparringspartnern auch zufrieden?

Ja, definitiv! Ich habe super Sparringspartner gehabt, die auch einen sehr identischen Stil boxen wie mein Gegner.

Ursprünglich war angedacht, dass du im Mai schon deinen jetzigen Gegner herausfordern solltest. Hast du dich schon einmal so lange und intensiv auf einen Gegner vorbereitet?

Tatsächlich nicht. Aber umso besser, weil die Zeit sehr viel mit sich gebracht hat. Ich konnte körperlich etwas aufbauen, viele Strategien und Techniken entwickeln, und bin dementsprechend gut vorbereitet.

Im April 2019 wurdest du Profi, doch du blickst auch auf eine starke Amateurkarriere mit zahlreichen Erfolgen zurück. Wie bist du eigentlich zum Boxen gekommen?

Zum Boxen bin ich eigentlich sehr klassisch gekommen. *lacht Ich habe Rocky Balboa im Fernsehen geguckt, das lief damals auf RTL2. Ich kann mich genau daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Das haben wir mit der ganzen Familie im Wohnzimmer geguckt, und nach dem Film, ich war so motiviert, habe ich meiner Mutter gesagt: „Mama, ich gehe am Montag zum Boxtraining.“ Da hat meine Mutter gesagt: Okay, warum nicht. Seitdem bin ich darauf hängengeblieben.

Wie alt warst du damals?

Das müsste mit 13 oder 14 gewesen sein.

„Jeder Kämpfer ist ein Künstler, jeder hat seine eigene Art. Deshalb würde ich mich als Künstler bezeichnen.“

Boxen: Universum Boxing Night #12, Köln, 11.05.2024
Younes Zarraa (GER) und Marlon Esteban.
© Torsten Helmke

Wenn du dich als Boxer beschreiben müsstest, was käme dabei heraus? Was zeichnet den Boxer Younes Zarraa aus?

Ehrgeiz, Disziplin und Kunst. Das Ding ist, ich mag den Boxsport auch als Kunst ansehen. Jeder Kämpfer ist ein Künstler, jeder hat seine eigene Art. Deshalb würde ich mich als Künstler bezeichnen.

Nach einigen Aufbaukämpfen bekamst du im Mai mit Robin Zamora einen unangenehmen und giftigen Ersatzgegner, wobei dein Auge zuschwoll. Wie blickst du auf den Kampf zurück? War es dein bislang schwierigster?

Ja, auf jeden Fall mein bislang schwierigster aufgrund der Behinderung durch das zugeschwollene Auge. Das Handicap hat am Ende der ersten Runde begonnen, da schwoll mein Auge komplett zu. Der Gegner war sehr unangenehm, aber ein guter Test auch für die jetzige Prüfung, weil er Rechtsausleger war. Das hat alles wie die Faust aufs Auge gepasst.

Während deiner Amateurlaufbahn warst du teilweise noch Student. Wie sieht es heute bei dir aus? Wie stark kannst du dich auf die Profikarriere fokussieren?

Genau. Ich habe während meiner Amateurkarriere mein BWL-Studium erfolgreich abgeschlossen und mich daraufhin selbstständig gemacht. Ich war dann sozusagen nebenberuflich Boxer, aber sagte dann: Ich gehe nun all in! Ich fokussiere mich nur noch auf den Boxsport, komme, was wolle. Natürlich habe ich ein paar Sponsoren, die mich unterstützen, und eine Familie, die mir den Rücken stärkt.

Würdest du mit Hinblick auf den kommenden Hauptkampf schon sagen, dass es sich gelohnt hat?

Ja, auf jeden Fall! Um so einen großen Titel zu kämpfen, war schon immer ein Ziel von mir. Dass das nun wahr wird, dass die ganze harte Arbeit geschätzt wird, macht mich stolz und sagt auf jeden Fall, dass es sich gelohnt hat.

„Ich bin auch sehr zufrieden mit der Arbeit, die Marlon macht, die Ismail Özen und Ahmet Öner leisten. Was die im Hintergrund alles tun.“

Boxen: Universum Boxing Night #10, Köln, 27.01.2024
Marlon Esteban (l.) und Ismail Özen-Otto
© Torsten Helmke

Wie dankbar bist du für diese Titelgelegenheit, und wie zufrieden bist du mit der Arbeit von Universum?

Ich bin sehr dankbar. Ich bin auch sehr zufrieden mit der Arbeit, die Marlon macht, die Ismail Özen und Ahmet Öner leisten. Was die im Hintergrund alles tun. So einen Hauptkampf bekommt man nicht von heute auf morgen. Ich habe nichts geschenkt bekommen, das war das Ergebnis der Leistung, die ich erbracht habe. Ich habe gute Kämpfe geliefert, das Publikum hat gut mitgefiebert. Ich bin ein bisschen zum Liebling geworden, sage ich mal. Von daher bin ich damit sehr zufrieden.

Der Hauptkampf ist zugleich auch ein WBC-Titelkampf. Wie groß ist deine Vorfreude auf diesen Meilenstein?

Tierisch. Ich bin sehr aufgeregt. Ich freue mich unglaublich, weil viele international anreisen werden. Es ist ein Meilenstein, den man wirklich durch harte Arbeit erreicht hat. Dass das geschätzt wird und Früchte trägt, ist für mich surreal. Deshalb bin ich sehr dankbar und freue mich unglaublich.

„Ich schätze ihn auf jeden Fall sehr stark ein.“

Boxen: Universum Boxing Night #10, Waage, Köln, 26.01.2024
Ermal Hadribeaj (USA) – Bohdan Shtonda (UKR)
© Torsten Helmke

Dein kommender Gegner ist Ermal Hadribeaj, ein Mann aus den USA mit albanischen Wurzeln, der bei der WBC gerankt ist und schon ein internationales Standing genießt. Wie schätzt du ihn ein?

Ich schätze ihn auf jeden Fall sehr stark ein. Wir haben uns einiges von ihm angesehen, und er ist ein sehr unorthodoxer und unangenehmer Gegner. Ich denke, er hat sich gut vorbereitet und wird stark nach Deutschland anreisen, um seinen Titel zu verteidigen.

Was wird entscheidend sein, damit du am Samstag neuer WBC-International-Titelträger wirst? Was ist der Schlüssel zum Sieg aus deiner Sicht?

Der Kampf ist ein 10-Runder, und ich denke, entscheidend ist, jede Runde aufzubauen. Stark zu beginnen und sich in jeder Runde zu steigern. Das wird der Schlüssel zum Sieg sein. Die Konzentration, voller Fokus. In 10 Runden kann viel passieren, man muss auf alles bereit sein.

Du bist der Herausforderer. Gehst du mit der Prämisse in den Kampf, direkt Vollgas zu geben, oder möchtest du es eher taktischer angehen?

Ich würde einen Mix aus beidem nehmen. Ich werde auf jeden Fall ein hohes Tempo gehen, weil jeder, der mich kennt, weiß, dass ich immer ein hohes Tempo boxe – und mich noch steigern kann. Das ist der Plan: gut anfangen und Runde für Runde den Gegner brechen.

Du kommst eher aus dem Superleichtgewicht, wirst nun jedoch erneut im Superweltergewicht antreten. Wie wohl fühlst du dich in dieser Gewichtsklasse?

Ich fühle mich in der Gewichtsklasse sehr gut. Das Gewicht passt, ich fühle mich mittlerweile sehr wohl. Es ist mein dritter oder vierter Kampf dort. Es ist zwar gefährlicher, was die Schlaghärte angeht, aber ich bin zuversichtlich, weil ich selbst ein harter Hauer geworden bin.

Du stammst aus Neuss und wirst in diesem Jahr zum dritten Mal in der Motorworld in Köln kämpfen, was ein kleines Heimspiel für dich bedeutet. Wie sehr setzt du auch auf deinen Support, der dich womöglich in einem engen Kampf beflügeln wird?

Alle guten Dinge sind drei. Die Halle wird auf jeden Fall zum Beben gebracht durch meine Fans und Anhänger. Es werden Leute auch international anreisen. Einige sind schon auf dem Weg und haben sich in Neuss im Hotel einquartiert. Ich freue mich sehr auf die Stimmung.

Was heißt denn international? Ist das Marokko, die Niederlande?

Ja, genau. Ich habe eine große Familie. Viele in Marokko, in Spanien, Frankreich, Belgien, Holland – und das ist mit international gemeint. Aus jedem Land kommt jemand.

„Ihr könnt euch alle auf einen brutalen Kampf gefasst machen. Es wird eine Bombenstimmung in der Halle sein.“

Nun liegt der Fokus voll auf deinem nächsten Kampf. Wenn du aber tief in dein Herz horchst, gäbe es vielleicht einen Traum, den du abseits des Boxrings gerne erleben möchtest?

Gute Frage. Eine Familie gründen, das wäre mein nächstes Ziel. Zu heiraten, eine Familie zu gründen, ein paar Boxer auf die Welt zu bringen. *lacht Die nächste Generation.

Abschließende Frage: Was möchtest du den Lesern von Boxen1 sagen? Worauf können sich die Boxsportfreunde am Samstag gefasst machen?

Ihr könnt euch alle auf einen brutalen Kampf gefasst machen. Es wird eine Bombenstimmung in der Halle sein. Es wird ein super Kampf, das wird ein Augenschmaus für jeden, der vor Ort sein wird oder es im Livestream verfolgt. Ich hoffe, den Ring als Sieger zu verlassen. Ihr werdet nichts falsch machen, wenn ihr in die Halle kommt.

Tickets auf Reservix noch verfügbar – Übertragung auf YouTube

Ermal Hadribeaj vs. Younes Zarraa.

Younes Zarraa bestreitet am Samstag den Hauptkampf in der Motorworld Köln. Wer sich die Universum Boxing Night 13 nicht entgehen lassen möchte, kann dies live vor Ort tun. Einige Resttickets sind noch ab 60 € auf Reservix erhältlich.

Zudem wird Universum das Event ab 18 Uhr kostenfrei auf ihrem YouTube-Kanal übertragen.

Gegen Muslim Gadzhimagomedov: Leon Harth boxt erneut um WBA Bridgerweight-Weltmeisterschaft!

Der Bielefelder Boxer Leon Harth wird am 17. Oktober in Russland erneut die Chance erhalten, um die Bridgerweight-Weltmeisterschaft nach Version der WBA zu kämpfen.

Nach positivem Dopingbefund seines letzten Gegners: Leon Harth erhält erneut WBA-WM-Chance

Der 17. Oktober könnte ein entscheidender Tag für den mittlerweile 36-jährigen Leon Harth (22-5(2)-1, 13 KOs) werden. In der russischen Stadt Ufa bekommt Harth erneut die Chance, um um den vakanten Bridgerweight WM-Titel der WBA zu boxen. Vergangenen Dezember erhielt er schon einmal die Chance auf den Weltmeistergürtel der recht neu etablierten Gewichtsklasse zwischen dem Cruiser- und dem Schwergewicht die es derzeit nur beim WBC und WBA gibt. Gegen Evgeny Tishchenko ging es in der Agenda Arena in Dubai nicht gut für den Bielefelder, der in Armenien geboren wurde, aus. Tishchenko siegte vorzeitig, doch dann kam die Wende! Mehr als ein viertel Jahr später wurde bekannt, dass der russische Rechtsausleger gedopt war. Man erklärte den Kampf zu einem „No Contest“ und der Titel war wieder vakant, was Harth einen erneuten „WM-Shot“ beschert.

In Russland wird die Aufgabe für Harth, der sich derzeit bei Trainer Maurice Weber vorbereitet, allerdings nicht einfacher, als letztes Jahr in Dubai. Harths neuer Gegner ist kein Geringerer als der Russe Muslim Gadzhimagomedov (4-0, 3 KOs). Der 27-Jährige boxte am 9. Dezember auf der Undercard von Harths erstem WBA-Bridger-WM-Kampf gegen den ebenfalls aus Deutschland kommenden Cruiser Artur Mann, den er in der achten Runde stoppte. Gadzhimagomedov ist ein bestens ausgebildeter Boxer, der als Amateur zweimal Gold bei den Weltmeisterschaften, einmal Gold bei den Europaspielen, einmal Gold und einmal Silber bei den Europameisterschaften sowie Silber bei Olympia 2020 holte.

Leon Harth, der bereits mehrere internationale Titel gewinnen konnte, erfüllt sich mit der erneuten WM-Chance dennoch einen Kindheitstraum. Harth, der bis zu seinem 18. Lebensjahr noch Fußball spielte und erst spät mit dem Boxen begann, ist laut Aussage seines neuen Coaches „Mo“ Weber selbstbewusst und wittert die Chance seines Lebens: „Seit Ende August ist er bei mir im Camp und trainiert sehr konzentriert. Leon hatte in seiner Karriere schon einige Trainer, aber mit mir an seiner Seite will er den Kampf seines Lebens bestreiten, was mich sehr ehrt.“

Am Samstag in der Motorworld Köln: Universum Boxing Night 13

Universum Boxing Night #13 – Younes Zarraa vs Ermal Hadribeaj.

Universum kehrt nach Köln zurück und präsentiert mehrere WBC-Titelkämpfe sowie eine umfangreiche Undercard.

An diesem Samstag ist es wieder soweit. Die Boxsportfreunde dürfen sich auf die Universum Boxing Night 13 in der Motorworld Köln freuen. Wo sonst PS-starke Karossen dominieren, werden im Boxring ebenfalls hochdynamische und imposante Kämpfe stattfinden. Zum inzwischen dritten Mal wird im Jahr 2024 in der exklusiven Motorworld in Köln veranstaltet. Universum-Chef Ismail Özen-Otto erhielt so viel positives Feedback bei den zwei vorherigen Veranstaltungen, dass er es sich nicht nehmen lassen konnte, den Boxsportfreunden noch eine dritte Veranstaltung zu präsentieren. Insgesamt 14 Kämpfe sind geplant, darunter 3 WBC-Titelkämpfe.

Der international renommierte Ermal Hadribeaj steht im Hauptkampf

Boxen: Universum Boxing Night #10, Waage, Köln, 26.01.2024
Ermal Hadribeaj (USA) – Bohdan Shtonda (UKR)
© Torsten Helmke

Im Hauptkampf wird Ermal Hadribeaj (18-0-1) seinen WBC-Internationaltitel im Superweltergewicht verteidigen. Hadribeaj wurde in Albanien geboren und lebt in den USA, wo er seine Profikarriere erfolgreich vorangetrieben hat. Mit einigen guten Siegen im Gepäck, die ihm Platz 12 im WBC-Ranking eingebracht haben, gehört der international renommierte und bislang ungeschlagene Hadribeaj zu den aufstrebenden Kämpfern. Theoretisch besitzt er damit die Berechtigung, um die Weltmeisterschaft gegen Sebastian Fundora (21-1-1) anzutreten. Da eine freiwillige Titelverteidigung jedoch ziemlich unrealistisch erscheint, muss sich Hadribeaj im WBC-Ranking so weit hocharbeiten, dass er Pflichtherausforderer wird.

Im Januar dieses Jahres bestritt er in der Motorworld Köln seinen ersten Kampf in Deutschland. Ursprünglich war geplant, dass er gegen Fatih Keles (17-3-1) antreten sollte, doch dieser durfte leider nicht einreisen. Stattdessen stand ihm der junge und hungrige Ukrainer Bohdan Shtonda (8-1) als Ersatzgegner gegenüber, und Hadribeaj musste über 10 Runden sein ganzes Können unter Beweis stellen. Nun freut er sich sehr darauf, am Samstag den Hauptkampf zu bestreiten und dabei maximal im Fokus zu stehen.

Zarraa geht als Underdog in den Kampf – Support ist der Trumpf

Boxen: Universum Boxing Night #12, Köln, 11.05.2024
Younes Zarraa (GER) und Marlon Esteban.
© Torsten Helmke

Auf der Gegenseite steht der ungeschlagene Younes Zarraa (11-0). Der Mann aus Neuss wird in Köln ein kleines Heimspiel genießen. Zudem haben Familienmitglieder aus den verschiedensten Teilen der Welt angekündigt, für diesen Hauptkampf extra anzureisen und Zarraa tatkräftig zu unterstützen. Diese Unterstützung kann er durchaus gebrauchen, denn mit Hadribeaj trifft er auf einen harten Gegner, der physisch stark ist und 10 Runden Vollgas geben kann.

Ursprünglich war geplant, dass die beiden bereits im Mai aufeinandertreffen sollten. Da sich Hadribeaj jedoch verletzte, bekam Zarraa mit Robin Zamora (21-31) einen unangenehmen Ersatzgegner, wobei sich frühzeitig sein Auge zuschwoll. Trotz dieser Herausforderung bewies Zarraa Nervenstärke und boxte unbeirrt weiter. Er meisterte die Generalprobe bravourös. Nun ist er heiß auf den Hauptkampf, in dem er allen beweisen möchte, dass er bereits zur Weltspitze gehört. Bei den Amateuren konnte Zarraa bereits einige Erfolge vorweisen, die er nun im Profisegment mit dem Gewinn des WBC-Internationaltitels fortsetzen möchte. Allgemein ist er ein sehr smarter Kämpfer, der neben seiner Boxkarriere auch erfolgreich einen BWL-Abschluss absolviert hat.

Diese smarte Herangehensweise wird Zarraa auch am Samstag im Hauptkampf benötigen, denn sein Gegner wirkt auf dem Papier sehr stark. Gleichzeitig bietet sich ihm eine gewaltige Chance: Mit einem Sieg über einen ungeschlagenen und gerankten WBC-Fighter könnte Zarraa im weltweiten Kontext automatisch relevant werden. Die Boxsportfreunde können sich jedenfalls auf einen großartigen und spannenden Hauptkampf in Köln freuen!

Kiydin kämpft um einen WBC-Titel im Bridgerweight

Ali Kiydin vs. Davide Brito.

Ebenfalls sehr interessant erscheint das Bridgerweight-Debüt von Ali Kiydin (16-4). Kiydin blickt auf eine exzellente Amateurkarriere zurück, in der er sich einen Namen als staubtrockener Puncher gemacht hat. Diesen Ruf bestätigte er auch bei den Profis, wo er 15 seiner 16 Siege vorzeitig erringen konnte. Zuletzt stand er im Mai mit seinem Freund Hussein Muhamed (18-1) im Ring, wo sich beide eine unerbittliche Schlacht lieferten, die die Motorworld Köln elektrisierte.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Kiydin aus drei Niederlagen in Folge kommt und um seine weitere Karriere kämpfen muss. Daher wagt er nun einen Neuanfang und wechselt die Gewichtsklasse ins Bridgerweight. Diese neu eingeführte Gewichtsklasse liegt unterhalb des Schwergewichts und geht bis 101,6 kg. Für Kiydin könnte dies eine kluge Entscheidung sein, da der Frankfurter mit einer Körpergröße von nur 1,82 m im Schwergewicht oft körperliche Nachteile hatte. Dies zeigte sich auch in seinen Kämpfen gegen Muhamed, Aliev und Larduet, in denen Kiydin jeweils deutlich kürzer erschien. Im Bridgerweight verspricht er sich nun, diese Nachteile auszugleichen und seine Gefährlichkeit im Ring voll zur Geltung bringen zu können.

Vorerst wird er jedoch erneut gegen einen sehr großen Gegner antreten müssen: den noch ungeschlagenen Italiener Davide Brito (5-0). Brito war ein solider Amateur und hat die meisten seiner Profikämpfe in den USA bestritten. Mit einer Körpergröße von 1,95 m ist er zwar sehr lang, wiegt jedoch regulär um die 100 kg, was ihn ebenfalls zu einem geeigneten Kandidaten für das Bridgerweight macht. Kein einfacher Kampf also für Kiydin, doch wenn er im WBC-Ranking angreifen möchte, muss er Brito am Samstag bezwingen.

Weltklasseboxer Luka Plantic kämpft ebenfalls in Köln

Luka Plantic vs. Yusuf Kangül.
Foto: Torsten Helmke

Das kroatische Supermittelgewicht Luka Plantić (9-0) hat seine Profikarriere erst im Jahr 2022 so richtig gestartet, und schon blickt er auf ein Top-10-Ranking bei der WBC. Das ist ein kometenhafter Aufstieg, für den manche Boxer ihre ganze Karriere benötigen. Mit Ahmet Öner an seiner Seite, der einen direkten Draht zu WBC-Präsident Mauricio Sulaimán hat, besitzt er den idealen Partner, um ganz nach oben zu kommen. Nebenbei ist Plantić ein hochveranlagter Boxer, der dies bereits eindrucksvoll bei den Amateuren unter Beweis gestellt hat. Diese Leistung setzt er auch im Profibereich nahtlos fort, wie man zuletzt im Kampf gegen den gefährlichen Jack Cullen (22-6-1) beobachten konnte. Cullen hatte gegen Plantić keine Chance – ein echtes Statement!

Nun wartet der Rumäne Catalin Paraschiveanu (22-2) auf ihn, der mit einem numerisch guten Rekord aufwarten kann. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass Paraschiveanu seit fast zwei Jahren inaktiv ist, was vor einem Titelkampf natürlich keine günstige Ausgangslage darstellt. Eine Niederlage von Plantić wäre eine große Überraschung, doch es ist dennoch erfreulich, einen so qualitativ starken Kämpfer live in Deutschland sehen zu können.

Serkay Cömert vor großer Generalprobe

Serkay Cömert.
© Torsten Helmke

Zwar handelt es sich beim nächsten Kampf von Serkay Cömert (7-0) um keinen WBC-Titelkampf, doch dennoch sticht diese Paarung qualitativ heraus. Cömert, ein Hoffnungsträger von Universum und Ismail Özen-Otto, durfte im April in Aschaffenburg seinen ersten Hauptkampf gegen einen starken Mexikaner bestreiten. In diesem Kampf musste Cömert, der zuvor jedes Duell vorzeitig gewann, erstmals die Erfahrung machen, über die Runden zu gehen. Daraus hat er viel gelernt, und er möchte dies nun am Samstag unter Beweis stellen, wenn er gegen den erfahrenen Australier Tej Pratap Singh (19-7-3) antritt.

Singh ist ein durchaus renommierter und starker Gegner, der in seinem letzten Kampf den aktuellen Halbfinalisten des 1-Millionen-Dollar-Prize-Fighter-Turniers Kazuto Takesako (17-2-1) bezwang. Auch zuvor schlug er einen ungeschlagenen Gegner und demonstrierte eindrucksvoll, dass er gerade für aufstrebende Prospects eine große Hürde darstellen kann. So ist es wenig verwunderlich, dass Singh auch ein besseres Ranking auf BoxRec genießt. Eine schwere Aufgabe also für Cömert, der jedoch beweisen möchte, dass er zur Speerspitze des Boxens in Deutschland – aber auch international – gehört. Mit einem Sieg über den erfahrenen Singh könnte er einen entscheidenden Schritt in diese Richtung vollziehen. Die Aufgabe wird jedoch nicht leicht, so viel ist sicher. Dieser Kampf soll als letzter großer Test verstanden werden. Im Falle eines Sieges wird Cömert zukünftig ebenfalls Titelkämpfe erhalten.

Renommierte internationale Namen + deutsche Prospects auf der weiteren Undercard

Mourad Aliev. Foto: Torsten Helmke

Die weitere Undercard bietet einen guten Mix aus etablierten Profis und deutschen Hoffnungsträgern. Neben dem französischen Olympiateilnehmer Mourad Aliev (11-0) und dem schlagstarken Branimir Malenica (9-0) werden auch die jungen Talente Allen Bauer (6-0), Frank Kilp (3-0), Henry Grün (4-0) und Oussama Kebdani (6-0) vertreten sein. Der Berliner Fabian Thiemke (6-0) wird zudem nach 3,5 Jahren Ringabstinenz sein Comeback bei Universum als neues Signing feiern! Er bekommt es mit Carlos Gallego Montijo (12-6), dem amtierenden mexikanischen Meister, zu tun, der sicherlich ein ambitionierter Gegner ist.

Ambitioniert ist auch der zweite Profikampf von Islam Ucan (1-0), der sich direkt mit dem unangenehmen Robin Zamora messen wird. Salahadin Simmou (9-0) und Xhuljo Vrenozi (21-6) runden eine sportlich starke Card ab, die für jeden Geschmack etwas bietet.

Tickets auf Reservix noch verfügbar – Übertragung auf YouTube

Wer sich die Universum Boxing Night 13 nicht entgehen lassen möchte, kann dies noch live vor Ort tun. Einige Resttickets sind noch ab 60 € auf Reservix erhältlich.

Zudem wird Universum das Event ab 18 Uhr kostenfrei auf ihrem YouTube-Kanal übertragen.

Nur im Doppelpack: die Ayada-Brothers

Die Berliner Maher und Ibrahim Ayada greifen nach mehrjähriger Auszeit wieder an. Für Box-Promotor Kenan Hukić von MH Boxing zwei Halbschwergewichtler mit Potential und Perspektive

Sie waren jahrelang raus aus dem Box-Zirkus, greifen nun wieder an, wollen nach oben, ganz weit nach oben. Kurz: an die Spitze. Richtig, das wollen viele, aber nur die wenigsten haben das Potential dafür. Bei den Halbschwergewichtlern Maher Ayada (36) und Ibrahim Ayada (30) ist das anders, soll es jedenfalls anders werden, so Kenan Hukić im Exklusiv-Gespräch mit „Boxen1.com“.

Er ist der Manager der Ayada-Brothers. Hukić ist zugleich Geschäftsführer der Berliner Promotion MH Boxing. „MH“, na klar, das steht für Marco Huck. Kenan ist dessen jüngerer Bruder und hat parallel zur Laufbahn des Ex-Cruiser-Champs einen Box-Stall aufgebaut.

Es ist wie bei allen Box-Promotoren auch: Sie suchen nach Topathleten, nach Faustkämpfern mit einem „Alleinstellungsmerkmal“, wie Hukić es nennt. Die Brüder Ayada haben ein solches, denn „die zwei gibt es nur im Doppelpack.“ Das stimmt. Maher sei alles in Einem: „Großer Bruder, bester Freund, Vater“, sagt Ibrahim. Maher ergänzt: Sie seien von klein auf zusammen aufgewachsen, familiär sehr eng, „und das ist so geblieben.“ Und nein, Freunde von Cliquen und Gruppen seien sie nie gewesen, betont Ibrahim. Das sei was für „schwache Leute“, die sonst keinen Halt finden. Maher: „Ibrahim ist wie 100 Mann.“ Also, die Ayadas brauchen keine „Freundschaften“, die nur künstlich sind, Fakes. Auch das gehört für Hukić zu einer Vorbildfunktion. Ein brüderliches Vertrauen, das grenzenlos ist. Eines mit Vorbildcharakter, betont er. Denn: In vielen Familien fehlt Zusammenhalt, fehlt Gemeinschaft.

Die Familie Ayada ist mit zehn Geschwistern im West-Berliner Außenbezirk Spandau aufgewachsen. In einer Hochhaussiedlung. Sie haben palästinensische Wurzeln, ihre Eltern verschlug es von Haifa über den Libanon in den Westteil der deutschen Hauptstadt. Maher und Ibrahim leben nun schon seit Jahren in Wilmersdorf. Dort ist vieles etwas schicker, teils gutbürgerlich.

Und boxerisch, was zeichnet beide aus? Zunächst eine solide Amateurlaufbahn. Was man von zahlreichen professionellen Boxern nicht sagen kann. Maher Ayada hat 55, Ibrahim Ayada 78 Fights im olympischen Boxen absolviert. Etwa in der Box-Bundesliga für Boxring Hertha BSC bzw. in der Kampfgemeinschaft der Berliner mit dem BC Cottbus. Ibrahim galt schon als Junge als Toptalent, war auf der Berliner Sportschule, streifte ein-, zweimal das deutsche Nationaldress über. Aber: Berlin ist ein schwieriges Pflaster für Amateurboxer, bereits seit Jahren bekommt der Verband keine Bundesliga-taugliche Boxstaffel mehr hin. Ein Problem, nicht nur für den Nachwuchs.

Und ein Faktor, um ins Profilager zu wechseln. Die Ayadas haben den Schritt 2015 vollzogen. Ihre Kampfbilanz ist jeweils makellos. Nach dem August 2020 war aber nach dem neunten Profi-Fight Schicht. Unfreiwillig. Es war die schwere Phase der Coronakrise, die alles durcheinander gebracht hat. Kampfabend wurden abgesagt, teils kurzfristig. Gegner, die fest zugesagt hatten, erschienen nicht. Zwischendrin war nichts mehr planbar, für die Athleten nicht, für die Promotoren nicht, für niemanden. Dennoch, trainiert haben Maher und Ibrahim weiter, sie haben sich fit gehalten, denn aufgeben, die Boxhandschuhe an den Nagel hängen ist nicht ihre Sache. Gewiss nicht.

Einen schweren Rückschlag gab es aber noch: einen Mordanschlag im vergangenen Dezember auf Ibrahim Ayada. Zwei Kugeln trafen ihn in den frühen Morgenstunden vor der eigenen Haustür. Ibrahim musste notoperiert werden, überlebte das bisher nicht aufgeklärte Attentat knapp. Eine tragische Erfahrung, die den 30-jährigen Modellathleten nicht kleingekriegt hat, sagt er. Im Gegenteil: „Ich werde stärker zurückkommen als jemals zuvor.“

Kürzlich erst war Maher Ayada dran, beim Kampfabend mit dem Haupt-Act des Comebacks von Marco Huck Ende Juni im Estrel Convention Center in Berlin-Neukölln. Der Veranstaltungsort war voll, ausverkauft, knapp 4.000 Zuschauer. Auch für die Bundeshauptstadt ist das nicht üblich, MH Promotion ist es aber gelungen, ein Zeichen zu setzen, Profi-Boxen hat weiterhin seine Strahlkraft, sein Publikum, seine Resonanz. Selbst in Berlin. Und Maher einen weiteren Sieg in der Tasche, glatt nach Punkten gegen den erfahrenen Argentinier Javier Francisco Maciel. Ein Kampf, ein Erfolg, ein Sprung nach vorne in der Weltrangliste. Logisch, bis unter die Top 15 international ist es noch ein langer Weg, uneben und steinig.

Nur, wie geht es mit den Ayadas konkret weiter? Mit Kämpfen, versichert Hukić. „Wir machen aber kein Ratzfatz, wir arbeiten systematisch.“ Dabei orientiert sich MH Boxing auf die vier großen Weltverbände WBC, WBA, WBO, IBF. Hukić: „Nur und ausschließlich.“ Kooperationspartner hierzulande ist der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB), gleichfalls nur.

Ibrahim soll bis Jahresfrist mittels Aufbaukämpfen wieder in den professionellen Wettkampf finden. Das sei das oberste Gebot, so sein Manager. Mit seinem Bruder Maher peilt Hukić den ersten Titelkampf an. So langsam, aber sicher. „Wir sind intensiv dabei.“

Fest steht: Maher und Ibrahim Ayada sind zurück im Box-Zirkus, wollen mitmischen; nein, sie werden mitmischen. Kräftig als Doppelpack.

Matchroom überboten: P2M ersteigert Rechte an Ennis vs. Chukhadzhian II

Jaron Ennis vs. Karen Chukhadzhian Face to Face vor ihrem ersten Fight 2021

Die Hamburger P2M Box-Promotion von Axel Plaß hat Matchroom Boxing im Rennen um die Austragungsrechte um Ennis vs. Chukhadzhian ausgestochen. 

P2M bietet Mega-Summe von 2 Millionen US-Dollar für Ennis vs. Chukhadzhian

Wie „The Ring“ bestätigt, hat die Hamburger P2M-Box Promotion von Logistik-Unternehmer und Promoter Axel Plaß den Zuschlag für Jaron Ennis‘ WM-Pflichtverteidigung im Weltergewicht gegen Karen Chukhadzhian erhalten. Ennis ist amtierender IBF-Weltmeister im Weltergewicht und Chukhadzhian, der von Maxim Michailew gemanaged wird und einst bei Fächer Sportmanagement unter Vertrag stand, für den US-Amerikaner kein Unbekannter.

Schon 2021 standen sich der Ukrainer Karen Chukhadzhian (24-2, 13 KOs) und Jaron „Boots“ Ennis (32-0, 29 KOs) in der Capital One Arena in Washington, USA gegenüber. Damals verteidigte Ennis seinen IBF-Interims-WM-Titel und gewann gegen Karen Chukhadzhian auf allen drei Scorecards mit 120-108 Punkten. Jaron Ennis wurde dann später im November 2023 vollwertiger Weltmeister der IBF, nachdem Terence Crawford der Titel aberkannt wurde.

Nun soll es zum Rückkampf kommen, den sich Chukhadzhian durch seinen Sieg über Harry Scarff im Mai in Hamburg sicherte. P2M, Chukhadzhians Promoter, beanspruchte die Promotionsrechte mit einem Gebot von sage und schreibe 2.000.053,10 US-Dollar. Matchroom Boxing, Ennis‘ Promoter, bot 1.566.666 US-Dollar für den von der IBF angeordneten, aber seitens der Promotion von Eddie Hearn eher unerwünschten Rückkampf.

Details wann und wo der Fight ausgetragen wird, dürften demnächst folgen. Es besteht jedoch eine Chance, dass der Kampf nicht kommen wird. Ennis ist zunächst für eine DAZN-Card am 9. November in seiner Heimatstadt Philadelphia, Pennsylvania, als Hauptkämpfer vorgesehen. Sein Team hatte sich bereits mit der Möglichkeit befasst, den IBF-Titel zugunsten eines Wechsels ins Superweltergewicht für vakant zu erklären. Eine Entscheidung diesbezüglich steht jedoch noch aus.

Das endgültige Gebot wird erst dann bestätigt, wenn die IBF zwei separate prozentuale Einzahlungen und einen unterzeichneten Kampfvertrag erhalten hat. Sollte Ennis seinen Posten als IBF-Weltmeister räumen und tatsächlich die Gewichtsklasse wechseln, müsste Chukhadzhian gegen den nächsthöheren verfügbaren Gegner antreten.

Naoya Inoue verteidigt erfolgreich alle Gürtel gegen TJ Doheny

Naoya Inoue

P4P-Star Inoue arbeitet erfolgreich seine Pflichtaufgabe ab. Takei und Higa liefern sich einen Highlight-Kampf im Co-Mainevent!

Am heutigen Dienstag fand ein großes Event in der Ariake Arena in Tokio, Japan, statt. Im Hauptkampf stand der Boxsuperstar Naoya Inoue (28-0), der von den meisten Experten als P4P-Nummer 1 betrachtet wird. Diesen Status hat er sich unter anderem dadurch erkämpft, dass er sich innerhalb eines Jahres in zwei verschiedenen Gewichtsklassen den Undisputed-Status sicherte. Nun verteidigte Inoue sämtliche Titel im Superbantamgewicht gegen den krassen irischen Underdog TJ Doheny (26-5), der jedoch mit einer beeindruckenden Japan-Bilanz von 4-0 im Vorfeld aufwarten konnte.

Doheny zögerlich – taut auf und gibt verletzungsbedingt auf

Doheny merkte man den großen Respekt vor der Lichtgestalt Inoue deutlich an. In den ersten beiden Runden wirkte er schon fast ängstlich und gab praktisch keine Schläge ab. Das erinnerte an Prime-Klitschko-Kämpfe, in denen sich die chancenlosen Kontrahenten auch kaum in die Offensive wagten. Nach zwei überschaubaren Runden taute der Kampf allmählich etwas auf, und beide Boxer hatten ihre Momente. Doheny war in der vierten Runde plötzlich sogar der aktivere Mann, der Inoue auch immer wieder gut traf, was durchaus überraschend erschien. Doch dieses Niveau sollte der Ire nicht lange aufrechterhalten können.

Insgesamt erschien Inoue in dem Kampf wenig übermächtig beziehungsweise magisch. Er verlor im Grunde zwar keine Runden, aber das große dominante Offensivspektakel gab es auch nicht zu sehen. Erst in Runde 6 wurde Inoue stärker und schlug eine harte Serie zum Ende der Runde ab, die Doheny am Körper mächtig durchrüttelte und sichtlich Wirkung zeigte. Kurz darauf ertönte die Glocke zum Rundenende.

Nun stellte sich die Frage, ob Inoue fortan die gewünschte Dominanz präsentieren und Doheny mit harten Schlägen eindecken würde, doch dazu kam es praktisch nicht mehr. Früh in der siebten Runde strauchelte Doheny und schien Probleme mit dem Bewegungsapparat zu haben. Der Ringrichter schaute ihn an, und wenig später wurde der Kampf dann folgerichtig auch abgewunken, da Doheny nicht mehr kampfbereit war. Etwas ernüchternd ging dieser Kampf dann zwar vorbei, und Inoue konnte keine Galavorstellung präsentieren – doch dafür war Doheny ohnehin kein adäquater Gegner. Am Ende verteidigte Inoue souverän seinen Undisputed-Status durch einen ungefährdeten vorzeitigen Sieg in Runde 7, was natürlich als Erfolg zu werten ist.

Die Resultate der Undercard: Takei und Higa liefern sich eine intensive Schlacht um die WM

Yoshiki Takei vs. Daigo Higa.

Im Co-Mainevent verteidigt hauchzart Yoshiki Takei (10-0) seinen Weltmeistertitel bei der WBO gegen Landsmann Daigo Higa (21-3-1). Takei war ein äußerst erfolgreicher Kickboxer und konnte sich im Mai auch den WM-Titel im Boxen sichern. Mit Higa stand nun ein kraftvoller Ex-Weltmeister bei der ersten Titelverteidigung an. Nach einer Abtastrunde nahm der Kampf gehörig an Fahrt auf. Takei versuchte es mit Kontern, während Higa seine großen Momente hatte, wenn er Takei an den Seilen stellen konnte.

Beide Boxer schlugen hart zu und lieferten sich einen intensiven Kampf auf Augenhöhe. Die mittleren Runden gehörten Takei, in der Endphase wurde jedoch Higa deutlich stärker und bekam einen Niederschlag zugesprochen, der zweifelhaft erschien. Takei stand mit dem Rücken zur Wand, konnte jedoch in der zwölften Runde noch einmal groß auftrumpfen und Higa an den Rand einer vorzeitigen Niederlage bringen, was beeindruckend war. Am Ende wurde dieser packende und herausragende Kampf mit 2x 114-113 und 115-112 für Takei gewertet.

Hiraoka lässt einen alten Barroso noch älter erscheinen

Im Superleichtgewicht trat Ismael Barroso (25-5-2) an, der zwar erst 41 Jahre alt sein soll, dessen Physiognomie jedoch deutlich älter erscheint. Im Kampf gegen Andy Hiraoka (24-0) wirkte Barroso ebenfalls alt. Er konnte den agilen Hiraoka nicht greifen, der sich viel im Ring bewegte und kein statisches Ziel bot. Barroso hatte kaum Erfolg und wurde regelmäßig durch Konter getroffen. Nach zwei Niederschlägen verlor Barroso chancenlos durch TKO in Runde 9.

Sasaki glänzt erneut als unterhaltsamer Puncher

Im Weltergewicht trat der Puncher Jin Sasaki (18-1-1) an, der zweifellos zu den unterhaltsamsten Boxern P4P zählt. Zwar ist er boxerisch nicht immer eine Offenbarung, doch er schlägt mächtig zu und wirkt dabei selbst gerne mal offen, was eine tolle Konstellation für neutrale Zuschauer bedeutet. Er traf auf den Australier Qamil Balla (15-2-1), der boxerisch gut mithalten konnte. Immer wieder landeten die Jabs von Balla, und er zeigte eine couragierte Leistung. Das Problem war jedoch, dass er praktisch nach jedem Körpertreffer von Sasaki angeschlagen wirkte, was auf Dauer natürlich nicht gutgehen konnte. In Runde 7 verlor er schließlich vorzeitig via TKO.

Shimomachi verteidigt die japanische Meisterschaft

Im Opener der Veranstaltung ging es um die japanische Meisterschaft im Superbantamgewicht. Toshiki Shimomachi (19-1-3) traf auf Ryuya Tsugawa (13-2), was durchaus ein ausgeglichener Kampf werden sollte. Insgesamt kann man beiden Boxern wenig vorwerfen, da sie durchaus arbeiteten und auch Treffer landeten – doch das große Spektakel blieb in diesem Kampf eher aus. Es war ein sehr taktisch geprägtes Duell, in dem beide Boxer auf Lücken lauerten. Die Punktrichter waren letztlich der Auffassung, dass Shimomachi dieses Unterfangen besser umgesetzt hat. Er erhielt einen einstimmigen Punktsieg mit 2x 96-93 und 97-92, was sicherlich etwas zu klar ausfiel.

Greifswalder Florian Schulz boxt beim Fritz Sdunek Memorial

Boxen: Universum Boxing Night 11, Aschaffenburg, 06.04.2024
Florian Schulz – Yonny Molina
© Torsten Helmke

Am 21. September wird Universum-Profi Florian Schulz einen Sechs-Runder beim Fritz-Sdunek Memorial bestreiten.

Fritz Sdunek – Trainer der Weltmeister

Der 2014 verstorbene Fritz Sdunek war 14 Jahre Cheftrainer bei Universum Boxing und führte die Brüder Vitali und Wladimir Klitschko, Dariusz Michalczewski, Ralf Rocchigiani und Zsolt Erdei zu Weltmeistertiteln. Insgesamt waren es 13.

Florian Schulz – Die neue Hoffnung von Universum Boxing

Zukünftig soll der Greifswalder Florian Schulz für den legendären Universum-Boxstall die Schlagzeilen der Sportnachrichten liefern. Fritz Sdunek und Florian Schulz sind die Früchte des Box-Clubs Greifswald (BC).

Horst Femfert – Mentor beider Boxgrößen

Schlüsselfigur in ihren Leben ist BC Trainer Horst Femfert. Bei ihm begann Fritz Sdunek seine Trainer-Karriere. Später betreute er Florian Schulz und formte aus dem damals 10-jährigen Schlacks einen sechsfachen deutschen Meister, Vize-Europameister sowie Bronze-Medaillengewinner der WM.

Ein Kampf zu Ehren von Sdunek

Florian Schulz will bei diesem Gedenkturnier einen spektakulären Kampf abliefern und damit an Sduneks und seine Verbundenheit mit dem BC Greifswald und Universum erinnern.

„Fritzer war einer von uns. Deshalb ist es Universum ein Anliegen, ihn zu ehren,“ sagt Universum Manager Marlon Esteban. „Und wer könnte das besser als Florian Schulz?“

Winfried Spiering bewahrt Sduneks Erbe

Das Memorial findet bereits zum siebten Mal statt. Es wurde vom Berliner Boxpromoter Winfried Spiering ins Leben gerufen, einem Freund von Sdunek und Organisator der Veranstaltung. Spiering möchte Sduneks Erbe bewahren und an seine Leistungen für den Boxsport erinnern. Er ist wie Sdunek, Femfert und Schulz Mitglied des BC Greifswald.
Im Ring wird es spannend und außerhalb emotional, denn es werden auch dieses Jahr wieder Überraschungsgäste erwartet.

Veranstaltungsort: Fritz-Sdunek-Halle, Sportschule Zinnowitz,
Dr.-Wachsmann-Str. 30, 17454 Ostseebad Zinnowitz
Tickets: info@wikingboxteam.de und an der Abendkasse
Termin: 21. September, 18 Uhr. Einlass ab 17 Uhr

Text: Universum Boxing

Boxpodcast 485 – Steigt die Box-WM zwischen William Scull und Vladimir Shishkin in Berlin?

AGON-Boxer William Scull soll im Oktober gegen Vladimir Shishkin um den IBF-Titel boxen. Nach einem geeignteten Austragungsort wird aktuell von dem Berliner Promoter Ingo Volckmann gesucht.

IBF-WM in Kuba, Berlin oder den USA geplant!

Ende August wurde bekannt, dass sich der AGON-Boxstall um Ingo Volckmann und Salita Promotions darauf geeinigt haben, dass AGON Sports den IBF-Weltmeisterschaftskampf zwischen AGON-Boxer William Scull und Vladimir Shishkin ausrichten wird. Die beiden Boxprofis kämpfen um den IBF-Titel, der Saul „Canelo“ Alvarez aufgrund der Nichtverteidigung aberkannt wurde. Doch wo und wann werden die ungeschlagenen Supermittelgewichtler in den Boxring steigen? AGON-Promoter sagte zuletzt, dass die Weltmeisterschaft im Oktober geplant sei.

Jetzt verriet Volckmann gegenüber BILD mögliche Austragungsorte: „Ja, wir haben das Austragungsrecht für diesen Kampf bekommen. Am liebsten möchte ich auf Kuba, der Heimat von William Scull, veranstalten. Klappt das nicht, ist Berlin im Gespräch. Auch Amerika ist eine Möglichkeit.“

Rückblick:

Conor Wallace vs. Jerome Pampellone

Nikita Tszyu vs. Koen Mazoudier

Diego Pacheco vs. Maciej Sulecki

Adelaida Ruiz vs. Ginny Fuchs

Vorschau:

Naoya Inoue vs. TJ Doheny

Yoshiki Takei vs. Daigo Higa

Ermal Hadribeaj vs. Younes Zarraa

Luka Plantic vs. Catalin Paraschiveanu

Serkay Cömert vs. Tej Pratap Singh

Mourad Aliev vs. Luis Jose Marin Garcia

Fabian Thiemke vs. Carlos Gallego Montijo

Allen Bauer vs. Alexander Lorch

News:

Manuellsen bestreitet Showkampf bei No Limit Boxing-Kampfabend am 16. November in Leverkusen.

P2M-Schwergewichtler Peter Kadiru bereitet sich mit Anthony Joshua auf seinen Kampf am 21. September in Hamburg vor.

Terence Crawford vs. Sebastian Fundora von WBO angeordnet!

Terence Crawford gibt WBA-Gürtel im Weltergewicht ab.

IBF-WM im Supermittelgewicht: William Scull vs. Vladimir Shishkin steigt in Kuba, Berlin oder den USA.

Foto: AGON Sports, Bearbeitung: Boxpodcast

Paul Wall und Hamsat Shadalov steigen in Berlin in den Ring!

Ring frei zur nächsten AGON Fight Night im exklusiven Rahmen in Berlin! Am 14. September wird AGONs Mittelgewichtler Etinosa Oliha, der sich im November letztes Jahr zum IBO-Weltmeister krönen konnte, in einem IBF-Eliminator auf den schlagstarken Hamburger Alexander Pavlov treffen. Der 36-jährige Pavlov konnte in 24 Kämpfen nur dreimal bezwungen werden und ist beim AGON-Team kein Unbekannter. Erst im April knockte er Thomas Piccirillo in der ersten Runde in Berlin aus.

Berliner Edeltechniker Wall und Shadalov boxen im AGON Sportpark

Neben dem spannenden Hauptkampf zwischen der italienischen Boxsensation Etinosa Oliha und dem Hamburger Knockout-Spezialisten Alexander Pavlov wird es eine prallgefüllte Undercard geben. Mit dabei im AGON Sportpark sind die beiden Berliner Local Heroes Paul Wall und Hamsat Shadalov! Die zwei Edeltechniker, die seit Beginn ihrer Profikarriere von Rap-Star und Freund Kontra K begleitet sowie unterstützt werden, bestreiten jeweils ihren zweiten Kampf als AGON-Boxer.

Der Superweltergewichtler Paul Wall tritt im fünften von insgesamt neun geplanten Kämpfen des Boxabends gegen den Italiener Fabio Cascone an. Cascone, mit 14 Profikämpfen erfahrener als Wall, darf jedoch nur eine Zwischenstation darstellen. Auch Hamsat Shadalov steigt wieder in den Ring. Der Superfedergewichtler wird sich mit Sergio Javier Escobar aus Argentinien messen müssen, der für seinen 68. Profikampf zum zweiten Mal nach Deutschland reist. Escobar ist ein alter Ringfuchs, der Boxern seit 2005 das Leben schwer macht. Doch auch für Shadalov ist ein Sieg in seinem zweiten Fight im AGON Sportpark in Folge Pflicht.

Information zu den weiteren Boxern der Undercard folgen in den kommenden Tagen. DAZN überträgt die AGON Fight Night live im Stream. Tickets für die exklusive Box-Veranstaltung im AGON Sportpark Triftal am 14. September in Berlin sind ausschließlich per E-Mail unter timm@agon-sports.com erhältlich.

Text: AGON Sports