Montag, 7. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Boxpodcast 482 – „Männliche“ Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu Ting gewinnen Gold!

Die umstrittenen Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu Ting haben bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 jeweils eine Goldmedaille gewonnen. Die IBA behauptet 2023 einen Geschlechtstest durchgeführt zu haben, der die Boxerinnen als Männer identifiziert. Doch Beweise gibt es dafür keine.

Khelif: „Hört auf, Sportler und Sportlerinnen zu mobben. Das kann Menschen zerstören!“

Nach der Kontroverse um ihr Geschlecht hat die algerische Boxerin Imane Khelif am Freitag olympisches Gold im Weltergewicht gegen die Chinesin Yang Liu gewonnen. Das auf drei Runden angesetzte Duell wurde von der 25-Jährigen dominiert. Die Algerierin hat sich während der Olympischen Spiele 2024 in Paris zu einer polarisierenden Figur entwickelt, weil die International Boxing Association (IBA) Khelif sowie die taiwanische Boxerin Lin Yu Ting im letzten Jahr von der Box-Weltmeisterschaft ausgeschlossen hat. Zuvor sollen bisher nicht transparent erklärte Geschlechtertests erfolgt sein. Die umstrittene IBA wird vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht anerkannt. Das IOC erläuterte, dass das im Pass angegebene Geschlecht für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben sei.

So durfte auch die taiwanische Boxerin Lin Yu Ting in den Ring steigen und sicherte sich am Samstagabend auf dem Court Philippe Chatrier im Olympia-Finale im Federgewicht ebenfalls die Goldmedaille gegen die Polin Julia Szeremeta.

Ist es fair, dass die Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu Ting Olympiagold gewonnen haben?

Rückblick:

Vergil Ortiz Jr. vs. Serhii Bohachuk

Luis Alberto Lopez vs. Angelo Leo

Lindolfo Delgado vs. Bryan Flores

Vorschau:

Christian Mbilli vs. Sergiy Derevyanchenko

Osleys Iglesias vs. Sena Agbeko

Dzmitry Asanau vs. Matias Carlos Adrian Rueda

Arslanbek Makhmudov vs. Guido Vianello

News:

SES-Gala am 24. August in Magdeburg mit Artur Reis, Roman Fress und Marlon Dzemski.

Legacy Sports Management verpflichtet Halbmittelgewichtler Slawa Spomer.

Olympia 2024: Zwei Mitglieder des Betreuerstabs von Team Großbritannien retteten dem Cheftrainer des usbekischen Boxteams Tulkin Kilichev das Leben.

Olympia 2024: Nelvie Tiafack verliert im Halbfinale gegen Bakhodir Jalolov, aber  sichert sich Bronze im Superschwergewicht!

Olympia 2024: Boxerin Imane Khelif gewinnt Gold im Weltergewicht und reicht „Klage wegen schwerer Belästigung im Internet“ ein.

Olympia 2024: Boxerin Lin Yu Ting gewinnt Gold Federgewicht.

Foto: independent.co.uk,berliner-zeitung.de; Bearbeitung: Boxpodcast

Anwärter auf KO des Jahres: Angelo Leo knockt „Venado“ Lopez in IBF-WM aus!

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Angelo Leo wollte am Wochenende in seiner Heimatstadt Albuquerque Weltmeister in einer zweiten Division werden und das gelang ihm auf beeindruckende Weise!

Angelo Leo knockt Luis Alberto Lopez brutal aus!

Der US-Amerikaner Angelo Leo holte sich am vergangenen Samstag den IBF-Weltmeistertitel im Federgewicht durch einen phänomenalen KO-Sieg in der 10. Runde gegen Luis Alberto Lopez im Tingley Coliseum in Albuquerque, New Mexico, USA.

Foto: Mikey Williams/Top Rank
Foto: Mikey Williams/Top Rank

Leo, der bereits Weltmeister im Superbantamgewicht war, boxte sehr intelligent, während der Champion „El Venado“ selbstbewusst mit gesenkten Händen nach vorne drängte. Obwohl Lopez (30-3, 17 KOs) gelegentlich traf, erwiderte Leo (25-2, 12 KOs) das Feuer oft mit schnellen Kombinationen und harten Kontern. Vor allem in den mittleren Runden landete er böse Treffer, wenn Venado aus dem Gleichgewicht war.

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Der Mexikaner schien von Leos Schlägen zunächst unbeeindruckt zu sein, doch ein perfekter linker Haken legte Venado in der zehnten Runde flach auf den Rücken und beendete den Kampf nach 1:16 min, da ihn der Referee auszählte. Ein „KO of the Year“ Contender, wie er in den Büchern steht!

 

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Leo, der frühere WBO-Weltmeister im Superbantamgewicht, sagte: „Es bedeutet mir sehr viel, wieder in meiner Heimatstadt zu kämpfen. Ich habe mich nach diesem Moment gesehnt. Wie ich schon sagte, was gibt es Besseres als einen Weltmeistertitel und einen KO-Sieg? Diesen linken Haken haben wir vier, fünf Monate lang im Camp geübt. Nicht im Gym, sondern in meinem Zimmer vor dem Spiegel. Ich habe einfach immer wieder diesen linken Haken geschlagen. Und das hat sich in der 10. Runde ausgezahlt. Ich möchte gegen alle Champions kämpfen, ob es nun Rafael Espinoza für einen Vereinigungskampf ist. Naoya Inoue, wer auch immer es sein mag.“

 

Bakhodir Jalolov – König seiner Klasse.

Bakhodir Jalolov gewinnt nach Tokio nun auch in Paris, zum zweiten Mal in Folge die Goldmedaille im Super-Schwergewicht.

Olympisches Boxturnier: Der Usbeke bringt den Spanier Ayoub Ghadfa an den Rand des Knockouts und holt souverän Gold bei den Superschweren.

Es ist der krönende Abschluss des vierzehntägigen Boxturniers in Paris. Die Kolosse des olympischen Faustkampfes wuchten in den Ring, stellen sich der sportlichen Konfrontation im Königslimit (plus 92 Kg): Bakhodir Jalolov aus Usbekistan und Ayoub Ghadfa aus Spanien.

Samstagabend, kurz vor 23 Uhr: Eine Stimme aus dem Lautsprecher ruft die beiden Finalisten in das Seilquadrat der zum Boxtempel umgebauten Tennisanlage Roland Garros. Der finale Schlagabtausch wird ein Fest! Und was für eins, vor allem für den Triumphator: „The Big Usbek“. Jalolov, der König seiner Klasse bezwingt seinen spanischen Gegner, bringt ihn an den Rand des Knockouts. Ergebnis: 30:27, 30:26, 29:28, 30:27, 30:27 – oder: Gold für Jalolov!

Bakhodir Jalolov aus Usbekistan und Ayoub Ghadfa aus Spanien.

Und das kommt so: Es ist spürbar im Publikum, alle wissen, es ist der boxerische Höhepunkt der Pariser Spiele. Die Kulisse ist beim ersten Gong da. Schlachtrufe, Chöre, Fanfaren, ohrenbetäubend. Rechtsausleger Jalolov spielt gewissermaßen mit, hat seine Hammer-Linke gleich zu Beginn fest im Anschlag, setzt ein, zwei Ausrufezeichen. Ghadfa wird vom kanadischen Ringrichter Wade Peterson ermahnt, den Kopf hochzunehmen.

Der flinke, technisch-taktisch virtuose Usbeke nimmt einen Gang raus, wartet ab. Der Spanier mit marokkanischen Wurzeln wittert eine Lücke. Denkste! Jalolov bietet kein festes Ziel; Luftloch, mehr nicht. Und dann, Achtung: 30 Sekunden vor Rundenschluss, der amtierende Olympiasieger und Doppel-Weltmeister aus der usbekischen Provinz macht Ernst, eine satte Linke schlägt bei Ghadfa ein: Volltreffer! Peterson zählt den Mann im blauen Dress an. Jalolov setzt sofort nach, ballert munter weiter, harte linke Hände landen platziert an Ghadfas Kopf und zeigen Wirkung. Der spanische Athlet verdreht die Pupillen, ist sichtlich angeknockt und rettet sich in die Ringpause.

Bakhodir Jalolov und Ayoub Ghadfa.

Puh, durchatmen! Runde zwei. Jalolov sucht die Entscheidung, den Direktkontakt. Ghadfa scheint das Päuschen in seiner Ecke aber gutgetan zu haben. Fängt sich, setzt selbst zwei, drei Treffer. Nur, viel Zählbares kommt dabei nicht heraus, aber es zeigt eines: Kämpferherz, auf die Bretter will er nicht gehen. Davon unabhängig, Jalolov dominiert den Fight, liegt auf den Punktezetteln in Front. Uneinholbar, wenn in den letzten drei Minuten nichts anbrennen sollte.

Nein, nichts brennt mehr an. Der Ausnahmeathlet aus der Ex-Sowjetrepublik Usbekistan behält das Heft in der Hand, lauert auf den Moment, auf den einen Moment des finalen Schlags im Finale. Bruchteile einer Sekunde später: „Wumms!“ Da ist sie wieder, die Power-Linke Jalolovs. Ghadfas Knie scheinen abermals weich zu werden, er wankt, fällt aber nicht. Wie gehabt. Zwanzig Sekunden noch, zehn, fünf: Gong! Geschafft! Jalolov ist Olympiasieger, zum zweiten Mal nach seinem Triumph in Tokio.

Bakhodir Jalolov zog nach seinem Titelgewinn sein Trikot aus und legte es in die Mitte des Rings. Wohl ein Symbol dafür, dass er nun seine Ausflüge zum Amateurboxen beendet und er sich künftig nur noch seiner Profikarriere widmet.

Resümee: Der aus Marbella an der Costa del Sol stammende Ghadfa war ein würdiger Finalist. Der aktuelle Europameister kassierte kräftig, boxte aber mit. Halt soweit er konnte gegen den sportlich übermächtigen Jalolov. Im Olympia-Achtelfinale hatte Ghadfa den Kasachen Qamschybek Qongqabajew knapp mit 3:2 aus dem Turnier geworfen, im Viertelfinale den armenischen Athleten Dawit Tschalojan hingegen klar mit 5:0. Der weitere Belastungstest dann in der Vorschlussrunde. Dort wartete der französische Lokalmatador Djamili-Dini Aboudou. Die Punktrichter werteten einmütig zugunsten Ghadfas (29:28, 29:28, 29:28, 30:27, 29:28), auch wenn die Runden eher eng waren.

Und Jalolov? Der hatte im Halbfinale dem Deutschen Nelvie Tiafack keine Chance gelassen, diktierte das Gefecht nach Belieben – und siegte unangefochten mit 5:0 (27:30, 26:30, 27:30, 27:30, 27:30). Im Achtelfinale musste schon Omar Shiha aus Norwegen den Kürzeren ziehen, im Viertelfinale Teremoana Teremoana jr. aus Australien. Kurzum, der Superschwere Jalolov ist eines: schwer zu schlagen, sehr schwer. Anders ausgedrückt: Jalolov, der König seiner Klasse.

Bakhodir Jalolov. Konzentriert er sich nun alleine um seine Profikarriere?

Cecilia Braekhus siegt über Maricela Cornejo in Las Vegas und gewinnt WBC-Interimstitel.

Cecilia Braekhus siegt über Maricela Cornejo Und gewinnt den WBC-Interimsgürtel.

Cecilia Braekhus bereit für einen weiteren WM-Kampf in Europa.

Zwei Frauen, die so viel gegeben haben, um ihren Sport auszubauen, haben sich am gestrigen Samstagabend im Ring in Las Vegas getroffen, und es war die bisher erfolgreichere Veteranin, die ihre zusätzliche Erfahrung genutzt hat, um den Kampf zu gewinnen.

Die Norwegerin Cecilia Braekhus, die fast ein Dutzend Jahre lang die Weltergewichtsklasse regierte, erzielte in der vierten Runde einen Knockdown und landete die effektiveren Treffer von ihrer schwächeren Hand, um einen einstimmigen Entscheidungssieg, auf allen drei Punktzetteln der Punktrichter mit 96-93 Punkten über Maricela Cornejo zu beanspruchen.

„Es fühlt sich großartig an, den Gürtel zurückzubekommen“, sagte Braekhus. „Sie ist eine harte Boxerin und hat sich den Besten in den Gewichtsklassen gestellt, in denen sie gekämpft. Ich wusste, dass ich keine Angst zeigen musste, und obwohl sie mächtig ist, bin ich auch mächtig“.

Cecilia Braekhus dominierte Maricela Cornejo.

Der Kampf war für den vorläufigen Junior-Mittelgewichtstitel des World Boxing Council, weil Braekhus‘ ursprünglich geplanter Gegner, WBC/World Boxing Organization-Titelinhaber Ema Kozin, Visum-Probleme hatte und nicht in die USA einreisen konnte.

Braekhus-Promoter Tom Loeffler sagte: „Braekhus hat so oft in Europa gekämpft, ich denke, sie könnte definitiv dorthin zurückkehren und einen weiteren großen Kampf in ihrer Heimat Norwegen führen“.

Cornejo (19-7) ersetzte die slowenische Boxerin Kozin mit nur 20 Tagen V orbereitung, nachdem sie  am 20. Juli eine Entscheidung in Costa Rica gewonnen hatte.

Nachdem die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, teilten sich Braekhus, 42, und Cornejo, 37, eine enge Umarmung, die mit gegenseitiger Bewunderung geladen war.

Das Hinzufügen von Cecilia Braekhus (38-2-1) zu ihrem Lebenslauf fördert eine der beeindruckendsten Karrieren einer femalen Boxerin.

Bedenken Sie: Cornejo verlor 2016 einen Mittelgewichts-Titelkampf in Australien gegen Kali Reis; sie erlitt 2018 und 2019 aufeinanderfolgende Entscheidungsniederlagen gegen die Super-Mittelgewichts-Championesse Francon Crews Dezurn; sie musste 2023 eine einstimmige Entscheidung gegen die unbestrittene Mittelgewichtsmeisterin Claressa Shields hinnehmen; und ist jetzt als Ersatz für die legendären Braekhus eingesprungen.

Cecilia Braekhus war von 2009 bis 2020 amtierende Weltergewichts-Titelträgerin und wurde dabei unbestrittene Championesse aller vier großer Weltboxverbände.

Im Kampf wartete Braekhus effektiv auf ihre Zeit, während sie auf Cornejos Jabs wartete, und gegen Ende der vierten Runde schlug sie Cornejo mit einer schnellen linken und einer harten Rechten nieder, die die hartnäckige Herausforderin zu Boden brachte.

Cecilia Braekhus siegt mit klarer einstimmiger Punktentscheidung über Maricela Cornejo.

Beide Boxerinnen erhöhten ihre Intensität im sechsten Durchgang, und Braekhus genoss ihren Erfolg, indem sie die Aktionen auch in der siebten Runde weiter nach vorne drängte.

Braekhus‘ Effektivität setzte sich auch im achten Durchgang fort, als sie Cornejos Kopf mit einer harten Linken erschütterte und ihr dann mit einer brutalen Rechten zum Kiefer hämmerte, wobei Cornejo Glück hatte, dass dieser brutale Treffer gerade traf, als die Glocke läutete.

Braekhus‘ Fähigkeit, die harte Linke zu landen, trennte sie von Cornejo, und so gewann sie auch ganz klar die neunte Runde.

Cornejo eröffnete den Kampf mit der Aktivität von jemandem, der nach diesen Verlusten in ihren früheren Titelkämpfen keine weitere große Niederlage ertragen konnte.

Cornejo kehrte nach nur einer dreiwöchigen Pause in den Ring zurück und versuchte, Punkte zu erzielen und mit ihrem Jab im frühen Schläge zu setzen, aber Braekhus landete die definierenden Treffer in der dritten Runde und verwandelte dies dann in eine Gewohnheit.

„Ich werde bis Sonntagmorgen mit meinem neuen Gürtel in Las Vegas feiern und nach Hause nach Norwegen fliegen, um dort zu feiern, denn dies ist ein großer Sieg für das norwegische Volk“, sagte Braekhus. Und sobald sich der Staub gelegt hat, werde ich mit Tom Loeffler und meinem Trainer Johnathan Banks den besten Plan für die Zukunft herausfinden.

Vergil Ortiz Jr gewinnt eine Ringschlacht gegen Serhii Bohachuk!

Vergil Ortiz Jr bezwingt Serhii Bohachuk.
In einem denkwürdigen Kampf setzt sich Vergil Ortiz Jr. trotz zweier Niederschläge mit einer Mehrheitsentscheidung durch.

Am Samstag veranstaltete Golden Boy Promotions ein Event im Mandalay Bay Hotel & Casino in Las Vegas, USA. Das Event, das weltweit auf dem Streamingdienst DAZN übertragen wurde, bot den Hauptkampf zwischen Vergil Ortiz Jr. (22-0, 21 KOs) und Serhii Bohachuk (24-2, 23 KOs) um die Interimsweltmeisterschaft der WBC im Superweltergewicht.

Beide Boxer galten als wahre Puncher, weshalb das Matchup auf dem Papier äußerst vielversprechend war. Ortiz, ein Schützling von Golden Boy, war ein aufstrebendes Weltergewicht, ehe eine Erkrankung ihn ausbremste. Seitdem versuchte er sich im Superweltergewicht, wo er zwei lockere vorzeitige Siege einfuhr. Nun stand mit dem Ukrainer Bohachuk ein Gegner auf Augenhöhe im Ring, der von Tom Loeffler vertreten wurde. Der Kampf sollte die Vorschusslorbeeren rechtfertigen.

Videobeweis erklärt Ortiz in Runde 1 niedergeschlagen

Bohachuk wies zwar eine beeindruckende Statistik auf, doch seine Gegner wurden überwiegend als schwächer eingeschätzt. Bei vielen Boxern verhält es sich so, dass sie bis zu einem gewissen Level großartig aussehen und dann im Elitesegment überfordert wirken. In der ersten Runde war es jedenfalls Ortiz, der ein bewegliches und smartes Boxen offenbarte. Bohachuk versuchte einige Schläge zu landen, die jedoch überwiegend verfehlten. Ortiz war jedoch einmal kurz am Boden, was der Ringrichter nicht wertete. Einige Runden später wurde diese Entscheidung durch den Videobeweis revidiert und als 10-8-Runde für den Ukrainer gewertet. Dennoch gehörten die ersten drei Runden durchaus Ortiz, der boxerisch mehr anbot und im Ring effektiver erschien.

Der Kampf verlief dann jedoch zunehmend enger, und Bohachuk zeigte in der vierten Runde einige starke Momente. Dies schien auch Ortiz zu spüren, der den Kampf nun konsequent nach vorne trug und den Infight suchte. Beide Männer landeten konstant Treffer, und die Begegnung war von einer sehr hohen Intensität geprägt. Manchmal fragte man sich, warum Bohachuk nicht mehr zum Körper investierte, da er häufig beim Angriff auf den Kopf nicht den gewünschten Erfolg hatte. Doch mit zunehmender Dauer sollte sich dies ändern.

Bohachuk dreht auf und landet einen weiteren Niederschlag

Lieferten sich eine Ringschlacht: Vergil Ortiz Jr und Serhii Bohachuk.

Die erste Kampfhälfte verlief überwiegend positiv für Ortiz, doch der Niederschlag wog durchaus schwer. Zudem wurde Bohachuk von Runde zu Runde stärker. Er landete nun effektiv seinen Jab, der auch sehr wuchtig war. Ortiz baute in den Runden 7 bis 9 etwas ab und musste sogar einen harten Niederschlag in Runde 8 verkraften. Daraufhin reagierte Ortiz jedoch mit wilden Attacken und konnte Bohachuk anklingeln. Welch eine Runde! Mit der Hypothek von zwei Niederschlägen war es durchaus klar, dass es auf den Scorecards nun enorm schwierig für ihn werden würde.

Die Ecke forderte von Ortiz, die restlichen Runden zu gewinnen – und er kam noch einmal groß auf. In Runde 10 und 11 hatte Bohachuk bedenkliche Probleme und wirkte zeitweise angeschlagen. Der Ukrainer, der zuvor schon einmal gestoppt wurde, bewies jedoch großes Kämpferherz und starke Nehmerqualitäten. Obwohl er manchmal etwas wackelig erschien, blieb er 12 Runden lang auf den Beinen und musste keinen Niederschlag hinnehmen, was einige Experten im Vorfeld eigentlich prognostiziert hatten.

Der Kampf bog in die Schlussrunde ein, und noch war für beide Seiten alles offen. Ortiz wirkte etwas müde und musste dann auch harte Treffer von Bohachuk einstecken, bis sich das Tape löste und eine Unterbrechung erfolgte. Im Anschluss drückte Ortiz noch einmal und konnte Bohachuk erneut in Bedrängnis bringen. Eine sehr starke Anschlussrunde spiegelte perfekt einen sehr starken und engen Hauptkampf wider.

Ortiz erhält das knappe Urteil. Folgt demnächst ein Kampf gegen Crawford?

Am Ende gingen 12 actiongeladene Runden vorbei, und die Halle stand. Beide Männer lieferten sich einen intensiven und hochklassigen Kampf, der eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Das letzte Wort hatten dann die Punktrichter, die es 113-113 und 2x 114-112 werteten, wodurch Ortiz per Mehrheitsentscheidung gewann. Das Urteil ist vermutlich annehmbar, obwohl ein engerer Kampf plus zwei Niederschläge eigentlich mindestens für ein Unentschieden ausreichend sein sollten. So dachte wohl auch Tom Loeffler, der bei der Urteilsverkündung vehement mit dem Kopf schüttelte.

Turki Alalshikh, der scheinbar den Titel „His Excellency“ wie einen Doktortitel trägt, war ebenfalls vor Ort. Laut den Planungen der Saudis wünscht man sich nun einen Kampf zwischen Ortiz und Crawford. Auch wenn der Kampf enorm packend war und ein großer Kandidat für den Kampf des Jahres, so bleibt es sehr zweifelhaft, ob Ortiz wirklich über die Qualität verfügt, um gegen einen Crawford bestehen zu können. Die beiden Niederschläge waren wohl schon ein entsprechender Fingerzeig bezüglich seiner Leistungsfähigkeit im Elitesegment.

Resultate der Maincard

Charles Conwell siegt im Co-Mainevent über Khiary Gray.

Im Co-Main Event stoppte Charles Conwell (20-0) Khiary Gray (18-7) in Runde 2 mit einem sehenswerten Körpertreffer.

Kenneth Sims Jr. (21-2-1) hatte keinerlei Schwierigkeiten mit dem kurzfristigen Ersatzgegner Jonathan Romero (35-5). Zwar bewies Romero durchaus Kämpferherz, war jedoch chancenlos und wurde in Runde 5 aus dem Kampf genommen.

Ebenfalls chancenlos blieb Daniela Asenjo (16-4-3), die jede einzelne Runde um die IBF-Weltmeisterschaft gegen Gabriela Fundora (14-0) verlor.

Im Opener der Maincard gewann Joel Iriarte (4-0) seinen Kampf in Runde 1.

Insgesamt war es eine sehr enttäuschende Undercard.

Am 14.09 in Bielefeld: Ilyas Can Kali boxt um die WBO Junioren-WM

Boxt um die WBO Juniorenweltmeisterschaft in Bielefeld: Ilyas Can Kali.

Bielefeld wird Austragungsort einer WBO-Juniorenweltmeisterschaft. Auf der Undercard stehen derweil große Namen, darunter auch Senad Gashi.

Einst blickte die internationale Boxszene nach Bielefeld, wo Marco Huck (43-5-1) große Kämpfe in der Seidensticker Halle austrug. Beispielsweise kämpfte der „Käpt’n“ im Dezember 2007 um die Weltmeisterschaft gegen Steve Cunningham (30-9-1) und unterlag in der letzten Runde vorzeitig. Besser verlief es dagegen im September 2008 für Huck, der in Bielefeld Europameister wurde gegen Jean Marc Monrose (27-9).

Das ist lange her, und vieles hat sich seitdem getan. Einen deutschen Weltmeister gibt es nicht mehr, Sauerland Events hat sich verabschiedet, und Bielefeld wurde nur noch selten Schauplatz größerer Titelkämpfe. Doch es ändert sich etwas in der Stadt, die es eigentlich nicht geben soll. Zuletzt hat Leon Harth (22-5-1) internationales Flair gebracht, wo selbst Kulttrainer Ulli Wegner seinen Einfluss nahm – nun, einige Monate später, erfolgt das nächste größere Event in Bielefeld. T10 Boxing präsentiert stolz am 14. September die WBO-Juniorenweltmeisterschaft in der Stadthalle Bielefeld. Auf der Undercard werden zudem bekannte Namen wie Senad Gashi (29-4) stehen, aber auch lokale Größen wie Dimitar Tilev (16-2-1).

Ilyas Can Kali ist heiß auf seinen ersten großen Titel

Ilyas Can Kali / Foto: sioderfotograf

Der Bielefelder Ilyas Can Kali (12-0) will groß hinaus. Überzeugt von seinen Fähigkeiten, spuckt er nicht selten große Töne. Ist es der jugendliche Leichtsinn des 22-Jährigen oder die feste Überzeugung seiner Qualitäten? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Im Boxen schadet es jedenfalls nicht, wenn ein Boxer mit Selbstvertrauen und etwas „Trash Talk“ vorangeht – das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt. Profiboxen ist primär auch Selbstvermarktung. Viele Athleten können boxen, aber das allein genügt nicht. Man benötigt Charisma und ein Alleinstellungsmerkmal, um einen gewissen Wiedererkennungswert zu schaffen. Das ist nämlich wichtig, denn die Zuschauer müssen bereit sein, die Kämpfe anzuschauen, idealerweise vor Ort und gegen Bezahlung.

Das weiß auch Ilyas Can Kali, der viel investiert, um aus der breiten Masse herauszustechen. Er ist nicht dieser klassische Boxer in der Doppeldeckung, dem man selbst vor 40 Jahren noch technische Solidität in der DDR bescheinigt hätte. Er ist anders, er boxt anders. Ilyas Can Kali ist international orientiert; er boxt wie die Stars in den USA, und genau dort sieht er sich auch im Verlauf seiner Karriere – bei den großen Akteuren in Übersee. Er verwendet die Philly Shell, eine Technik, die unter anderem von Floyd Mayweather Jr. (50-0) groß gemacht wurde. Hohe Beweglichkeit, eine hängende Führhand und das Arbeiten mit der Schulter in der Defensive – das liegt Ilyas Can Kali, was nicht vielen deutschen Boxern liegt.

Ilyas Can Kali ist großer Favorit auf die Juniorenweltmeisterschaft

Nach einigen kleineren Gürteln, darunter auch dem des BDB, strebt der Bielefelder nun nach den großen Titeln der anerkannten Weltverbände. Er möchte Weltmeister in einem der vier großen Verbände werden. Dieses Ziel hat vermutlich jeder Boxer, egal wie talentiert – oder weniger talentiert – er sein mag. Bei Ilyas Can Kali ist dies sicherlich nicht anders, doch er ist überzeugt davon, diesen Weg erfolgreich gehen zu können.

Den ersten großen Schritt auf diesem nicht leichten und steinigen Weg möchte er am 14. September in Bielefeld setzen, wo er um die WBO-Juniorenweltmeisterschaft gegen den Venezolaner Carlos Zabaleta (12-3) kämpft. Ursprünglich schlug die WBO einen Kolumbianer vor, doch am Ende wurde es Zabaleta, der sich schon einmal erfolglos in Argentinien um diesen Titel bemüht hatte, dies jedoch im Superleichtgewicht. Vor ca. einem Jahr verlor er vorzeitig gegen den starken Puncher Alan David Crenz (12-1, 12 KOs). Es ist schwer vorstellbar, dass sich Zabaleta nun im höheren Weltergewicht zum Sieg steigern wird, doch die Gelegenheit ist natürlich auch für ihn da.

Ilyas Can Kali kann das vorerst egal sein, für ihn zählt der Weg als Ganzes – und dieser beginnt so richtig am 14. September, wenn er in seiner Heimatstadt den ersten großen Titel erringen kann.

Senad Gashi wird auf der Undercard kämpfen

Kevin Lerena und Senad Gashi beim Wiegen zur Interimsweltmeisterschaft in Südafrika.

Es wird jedoch nicht nur im Hauptkampf einiges geboten. Auf der Undercard wird unter anderem Senad Gashi (29-4) antreten, der im vergangenen Jahr bereits um die Bridgerweight-Interimsweltmeisterschaft gegen den starken Südafrikaner Kevin Lerena (30-3) gekämpft hat. In Bielefeld wird Gashi um den neu eingeführten Bridgerweight-Titel der WBF kämpfen.

Auf der weiteren Undercard sind zahlreiche Kämpfe geplant, darunter die der Bielefelder Dimitar Tilev (16-2-1), Emre Sayili (4-0) und Emin Atra (19-0). Auch herausragende Talente aus ganz Deutschland, wie der frühere Elite-Amateur Ibragim Bazuev (2-0) und der aufstrebende Hamza Salahudin (12-0), wollen ihr Können in Bielefeld demonstrieren.

Tickets auf Eventim verfügbar

Aktuell laufen noch Verhandlungen bezüglich eines Übertragungspartners; dies wird entsprechend zeitnah kommuniziert werden. Wer die Titelkampfnacht in der Stadthalle Bielefeld live erleben möchte, kann sich Tickets auf Eventim sichern, die ab 40 € erhältlich sind.

Serhii Bohachuk vs. Vergil Ortiz Jr. – Das offizielle Wiegen.

Serhii Bohachuk vs. Vergil Ortiz beim Offiziellen Wiegen.

Vergil Ortiz Jr. und WBC Interim Junior-Mittelgewichts-Champion Serhii Bohachuk wogen beide in 69,8 Kilo für ihren Zwölf-Runden-Hauptkamampf am Samstag, den 10. August, in der „Michelob Ultra Arena“ in Las Vegas, USA.

Serhii Bohachuk (24-1-0, 23 KOs) macht seine erste Verteidigung seines vorläufigen WBC Junior-Mittelgewichtstitels-Titels, den er am 30. März mit einem einstimmigen Entscheidungssieg über zwölf Runden gegen Brian Mendoza eroberte.

Serhii Bohachuk vs. Vergil Ortiz Jr. Face to Face beim offiziellen Wiegen.

Dies ist ein schwieriger Kampf, dessen Ausgang man kaum vorhersagen kann, weil beide Boxer auf Schlägstärke spezialisiert sind und nicht viel über ihre Verteidigung nachdenken, wenn sie ihre Hände loslassen. Bohachuk hat eine ähnliche Leistung wie Ortiz, aber mit langsamerer Handgeschwindigkeit.

Vergil Ortiz Jr. auf der Waage.

Wenn Vergil diesen Kampf verliert, wäre es eine massive Karriere-Enttrückung, weil es viele Jahre gedauert hat, um zu diesem Punkt zu kommen, und es wäre schwer für ihn, schnell wieder von einem Verlust zurückzukommen. Der Kampf zwischen Bohachuk vs. Ortiz Jr.-Event wird am heutigen am Samstag live und weltweit auf DAZN gezeigt. Promoter Oscar De La Hoya sagt, wenn Ortiz Jr. gewinnt, will er ihn gegen den Sieger zwischen IBF 154-Pfund-Champion Bakhram Murtazaliev und Tim Tszyu antreten.

Serhii Bohachuk auf der Waage.

Er weiß, dass die Chancen von Ortiz Jr., einen Schuss gegen den WBC und WBO Junior-Mittelgewichts-Champion Sebastian Fundora zu bekommen, sehr gering sind, weil erwartet wird, dass er als nächstes gegen Errol Spence und dann wahrscheinlich wieder gegen Terence Crawford kämpfen wird. Vergil Jr., 26, wird 2024 zum dritten Mal auftreten. Dies ist das geschäftigste Jahr, das er seit sechs Jahren in seiner Karriere seit 2018 hat, und hoffentlich kann er gesund bleiben und weiter kämpfen, ohne für einen längeren Aufenthalt in Reha zu gehen. „Diese Niederlage war er gegen Brandon Adams, bevor er mit einer großen linken Hand erwischt wurde, die den gesamten Verlauf dieses Kampfes veränderte“, sagte Chris Mannix gegenüber DAZN Boxing über Serhii Bohachuks einzige Karriereniederlage vor drei Jahren im März 2021 gegen Brandon Adams. Bohachuk hatte praktisch jede Sekunde jeder Runde gegen Brandon Adams in ihrem Kampf vor drei Jahren gewonnen, als er mit einem linken Haken erwischt wurde, während er ins Ziel ging. Der Schlag erwischte Bohachuk unvorbereitet, und er war schwer fassungslos. Der Kampf endete zu diesem Zeitpunkt.

„Es gibt einen großen Teil von mir, der sagt, dass Bohachuk hier eine Verärgerung durchziehen wird, aber diese beiden haben viel gekämpft. Vergil Ortiz weiß also, worauf er sich mit Bohachuk einlasst“, sagte Mannix.

„Ich weiß nicht, wie viel du hinein gesteckt hast, aber wenn ein Mann einen gefährlichen Kampf gegen einen Kerl führt, gegen den er in der Vergangenheit gekämpft hat, sagt mir das manchmal, dass er etwas über seinen Gegner weiß.

„Er weiß etwas, aber Bohachuk auch. Er wird nicht von den schweren Händen von Vergil Ortiz überrascht sein“, sagte Sergio Mora. „Dies ist die Art von Kampf, bei der ich sehen konnte, wie beide untergingen und beide ernsthaft verletzt wurden. Aber es geht nicht weit“. Das Sparring, das diese beiden Kämpfer gemacht haben, wird wahrscheinlich nicht viel Einfluss darauf haben, wer am Samstagabend gewinnt, weil es eine andere Geschichte ist, wenn es unter Lichtern ohne Kopfbedeckung und schwere Handschuhe ist. „Es gibt viel zu viel Macht. Bohachuk, die Sache mit ihm ist, dass er, als er gegen Brandon Adams verlor, ein außergewöhnlicher Kämpfer war. Ich erinnere mich an ihn aus „The Contender“. Er gewann „The Contender“ und kam gegen [Jermall] Charlo zu kurz. Charlo war nicht in der Lage, ihn aufzuhalten, und er hatte alle aufgehalten. Er kann also kämpfen, er hat Macht und er hat Beständigkeit.

Cecilia Braekhus vs. Maricela Cornejo.

„Deshalb muss ich Bohachuk ein wenig abschlagen, um diesen Kampf zu gewinnen“, sagte Mora. Es ist unklar, warum es kein Rematch zwischen Bohachuk und Adams gab. Das wäre für Bohachuk logisch gewesen, denn es ist nicht so, als wäre Adams mit seiner Karriere beschäftigt. Seitdem hat er nur einmal gekämpft und einen No-Name-Kämpfer geschlagen.

Cecilia Braekhus vs. Maricela Cornejo.

Die Gewichte der Boxer

  • Serhii Bohachuk vs. Vergil Ortiz – beide 69,76 kg

  • Charles Conwell vs. Khiary Gray – 69,76 kg

  • Kenneth Sims Jr. gegen Jonathan Romero –

  • Gabriela Fundora vs. Daniela Asenjo – 49,81 kg vs. 50,44 kg

  • Joel Iriarte vs. Miguel Ortiz – 66,41 kg vs. 65,14 kg

  • Cecilia Braekhus vs. Maricela Cornejo – 70,13 kg vs. 69,4 kg

  • Eric Priest vs. Luka Lozo – 72,12 kg vs. 72,57 kg

  • Johnny Cáñas vs. Joseph Cruz – 62.05 kg vs. 59,87 kg

  • Jordan Fuentes vs. James Mulder – 55,52 kg vs. 57,61 kg

  • Figo Gonzalez vs. Jose Gonzalez – 54,34 kg vs. 53,8 kg

  • Jennah Creason vs. Kelsey Wickstrum – 65,59 kg vs. 63,5 kg

Das Video vom offizielle Wiegen

Johnny Fisher vs. Andrii Rudenko am 28. September!

Der nächste Kampf des aufstrebenden Schwergewichtlers Johnny Fisher steht fest. Der Brite steigt Ende September wieder in den Ring.

Nächster Test für den „Romford Bull“

Die britische Schwergewichts-Sensation Johnny Fisher, wird Ende September wieder in den Ring steigen. Er und der Box-Veteran Andrii Rudenko stehen im Vorprogramm von Dalton Smiths Superleichtgewichts-EM-Titelkampf gegen Jon Fernandez in der Utilita Arena Sheffield am Samstag, den 28. September, der weltweit live auf DAZN übertragen wird.

„The Romford Bull“ (12-0, 11 KOs) möchte an seinen sensationellen Erst-Runden-KO gegen Alen Babic beim letzten Kampf in der Copper Box Arena in London anknüpfen, wenn er in seinem dritten Kampf dieses Jahres über zehn Runden gegen den erfahrenen Ukrainer Rudenko (36-7, 22 KOs) antritt. Der 40-jährige Rudenko erfuhr seine letzte Niederlage gegen Jared Anderson vor knapp einem Jahr. Anderson, der erst am vergangenen Wochenende von Martin Bakole vernichtend geschlagen wurde, stoppte Rudenko in der fünften Runde.

Stratford, UK: Johnny Fisher v Alen Babic, Heavyweight Contest
6 July 2024
Picture By Dave Thompson Matchroom Boxing.
First round knock down.

In seinen sieben Niederlagen, musste der Ukrainer erst zweimal vorzeitig aus dem Kampf aussteigen. Gegen die aktuelle Schwergewichtsspitze der Weltrangliste, Agit Kabayel und Zhilei Zhang unterlag Rudenko über die Punkte. In der Vergangenheit stand er auch Alexander Povetkin, Hughie Fury und Lucas Browne gegenüber – und verlor ebenfalls auf den Punktzetteln. Rudenko ist kein Quitter und dürfte ein weiterer Gradmesser für den aufstrebenden Briten von Matchroom Boxing sein.

„Andriy Rudenko wird mein bisher härtester Test sein“, sagte Fisher. „Er hat bewiesen, dass er ein Kämpfer auf höchstem Niveau ist, und wird mich auf die Probe stellen. Ich bin bereit.“

Imane Khelif gewinnt olympisches Gold im Finale Weltergewicht der Frauen.

Imane Khelif gewann gestern Abend in Paris die Goldmedaille im Weltergewicht.

Goldmedaille nach einem riesigen Geschlechterkampf, der weltweite Aufmerksamkeit erregt hat.

Die umstrittenste Goldmedaillengewinnerin dieser Olympischen Spiele wurde bestätigt, als Gender-Row-Boxerin Imane Khelif den Weltergewichts-Titel der Frauen im Pariser „Roland Garros“ gewann.

Die Algerierin Imane Khelif steht im Mittelpunkt eines globalen Kulturkriegs, seit ihre italienische Gegnerin Angela Carini nach nur 46 Sekunden ihres Erst-Rundenkampfes den Kampf aufgab und behauptete, sie sei noch nie so hart geschlagen worden wie von der Algerierin.

Imane Khelif gewann gestern Abend in Paris die Goldmedaille im Weltergewicht.

Nach einem Online-Pile-On von Donald Trump, JK Rowling und Millionen anderer wurde Khelif nun zur Olympiasiegerin gekrönt, nachdem sie die Chinesin Yang Liu im Finale durch eine einstimmige 5-0 Punktentscheidung besiegte.

Inmitten einer enormen algerischen Unterstützung und des immensen internationalen Antagonismus auf dem Platz Philippe Chatrier – dem ikonischen Tennisplatz, der sich in einen Boxort für die letzten Etappen der Spiele verwandelte – beherrschte die 25-Jährige ihre Gegnerin umfassend.

Imane Khalif dominierte ihre chinesische Gegnerin in allen drei Runden ihres finalen Kampfes und gewann das Finale einstimmig mit 5-0.

Zusammen mit der taiwanesischen Boxerin Lin Yu-ting wurde Imane Khelif von den letztjährigen IBA-Weltmeisterschaften disqualifiziert, nachdem sie einen Geschlechtertest nicht bestanden hatte.

Aber da die IBA vom IOC nicht mehr anerkannt wurde und beide Boxerinnen die Aufnahmetests bestanden, wurden beide Boxerinnen für den olympischen Wettbewerb in Paris zugelassen – und beide haben das Finale erreicht, wobei Lin in ihrem Finale gegen Julia Szeremeta aus Polen antrat.

Imane Khelif.

Khelif, deren Teilnahme für unbequemes  Aufsehen gesorgt hat, war das Ziel einer fehlgeleiteten Transphobie – sie wurde als Frau geboren und es wird angenommen, dass sie männliche XY-Chromosomen und einen Überschuss an Testosteron besitzt.

Eine Pressekonferenz, die von der IBA Anfang dieser Woche abgehalten wurde, trug zur Kritik bei – während das IOC eine „Hetzjagd“ gegen Imane Khelif anprangerte, und das Ende dieser „Hassrede“ forderte.

Imane Khelif selbst forderte, in einem Interview Anfang der Woche, das Ende einer Kampagne des „Mobbing“ gegen sie.

Die Algerierin, die während ihrer Karriere von neun Frauen besiegt wurde, schlug die Ungarin Anna Luca Hamori im Viertelfinale und die Thailander Janjaem Suwannapheng im Halbfinale mit nur wenig Aufhebens.

Imane Khelif.

Imane Khelif tauchte bei ihren Kämpfen in einer großen Gruppe von algerischen Fans auf, die das Publikum dominierten, um jeden Dissens gegen sie zu übertönen, wobei ihre Gegnerinnen ausgebuht wurden.

Nach einem starken Start beherrschte sie die Chinesin Yang schon bald und brachte sich mit schnellen Kombinationen in hervorragende Lage, womit sie schließlich die Eröffnungsrunde einstimmig gewinnen konnte.

In der zweiten Runde konnte Yang sogar einige Treffer ins Ziel bringen, aber Khelif besaß eindeutig den größeren Einfluss und gewann auch die zweite Runde erneut einstimmig.

Und Khelif begann schon vor der letzten Glocke zu zeigen, dass ihre wahnsinnigen Fans das zweite Gold der Spiele für ihr Land feiern dürfen.

„Es ist mein Traum. Ich bin sehr glücklich“, sagte Khelif gegenüber dem englischen TV-Sender BBC. „Es ist fantastisch“

Imane Khelif.

„Acht Jahre Arbeit, kein Schlaf. Ich möchte allen Menschen in Algerien danken“.

„Ich freue mich sehr über meine Leistung. Ich bin eine starke Frau“.

Die Goldmedaillengewinnerin fügte hinzu: „Ich bin voll qualifiziert. Ich bin eine Frau wie jede andere Frau.“

„Ich wurde als Frau geboren, lebte als Frau und konkurrierte als Frau. Es besteht kein Zweifel.“

„Es gibt Feinde des Erfolgs und das gibt meinem Erfolg auch einen besonderen Geschmack wegen dieser Angriffe auf mich.“

Imane Khelif.

„Ich denke, die ganze Welt kennt nun die Geschichte von Imane Khelif, aus einem sehr kleinen Dorf in einer sehr armen Familie, in einer armen Nachbarschaft. Meine Familie hat mich immer unterstützt.“

„Die ganze Welt sollte sich den olympischen Prinzipien verpflichten und die Menschen nicht schikanieren“.

„Die olympischen Werte sind extrem wichtig. Ich hoffe, die Menschen werden mit dem Mobbing aufhören und sich an die olympische Charta halten. Ich hoffe, dass wir bei zukünftigen Olympischen Spielen keine ähnlichen Angriffe mehr sehen werden“.

Imane Kalif ist glücklich mit der gew Inneneinrichtung Goldmedaille.

Vollständige Erklärung der IOC und der Pariser 2024 Boxeinheit

Ein Blick auf die vollständige Erklärung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und der Pariser Boxeinheit 2024.

Jeder hat das Recht, Sport ohne Diskriminierung auszuüben.

Alle Athleten, die am Boxturnier der Olympischen Spiele Paris 2024 teilnehmen, erfüllen die Berechtigungs- und Teilnahmebestimmungen des Wettbewerbs sowie alle geltenden medizinischen Vorschriften der Paris 2024 Boxing Unit (PBU). Wie bei früheren olympischen Boxwettbewerben basieren Geschlecht und Alter der Athleten auf ihrem Pass.

Diese Regeln gilten auch während des Qualifikationszeitraums, einschließlich der Boxturniere der Europäischen Spiele 2023, der Asienspiele, der Panamerikanischen Spiele und der Pazifikspiele 2023, des Ad-hoc-Afrikanischen Qualifikationsturniers 2023 in Dakar (SEN) und zweier Weltqualifikationsturniere, die 2024 in Busto Arsizio (ITA) und Bangkok (THA) stattfanden, an denen insgesamt 1.471 verschiedene Boxer aus 172 Nationalen Olympischen Komitees (NOCs), des Boxteam für Flüchtlinge und einzelne neutrale Athleten beteiligt waren und über 2.000 Qualifikationskämpfe teilnahmen.

Die PBU nutzte die Tokio 2020 Boxregeln als Grundlage für die Entwicklung seiner Vorschriften für Paris 2024. Dies sollte die Auswirkungen auf die Vorbereitungen der Athleten minimieren und die Konsistenz zwischen den Olympischen Spielen gewährleisten. Diese Regeln von Tokio 2020 basierten auf den Regeln nach Rio 2016, die vor der Aussetzung der Internationalen Boxföderation durch das IOC im Jahr 2019 und dem anschließenden Rückzug ihrer Anerkennung im Jahr 2023 in Gesetzung waren.

Wir haben in Berichten irreführende Informationen über zwei weibliche Athleten gesehen, die bei den Olympischen Spielen Paris 2024 antreten. Die beiden Athleten treten seit vielen Jahren in internationalen Boxwettbewerben in der Frauenkategorie an, einschließlich der Olympischen Spiele Tokio 2020, der Weltmeisterschaften der Internationalen Boxing Association (IBA) und der von der IBA sanktionierten Turniere.

Diese beiden Athleten waren Opfer einer plötzlichen und willkürlichen Entscheidung der IBA. Gegen Ende der IBA-Weltmeisterschaften im Jahr 2023 wurden sie plötzlich ohne ein gebührendes Verfahren disqualifiziert.

Laut dem IBA-Protokoll, das auf ihrer Website verfügbar ist, wurde diese Entscheidung zunächst ausschließlich vom IBA-Generalsekretär und CEO getroffen. Der IBA-Vorstand ratifizierte sie erst danach und beantragte erst später, dass ein Verfahren in ähnlichen Fällen in der Zukunft festgelegt und in den IBA-Vorschriften widergespiegelt wird. Das Protokoll besagt auch, dass die IBA „ein klares Verfahren für Geschlechtstests festlegen sollte“.

Die aktuelle Aggression gegen diese beiden Athleten basiert vollständig auf dieser willkürlichen Entscheidung, die ohne angemessenes Verfahren getroffen wurde – insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Athleten seit vielen Jahren im Wettbewerb auf höchster Ebene antreten.

Ein solcher Ansatz steht im Widerspruch zu guter Regierungsführung.

Die Berechtigungsregeln sollten während des laufenden Wettbewerbs nicht geändert werden, und jede Regeländerung muss geeigneten Prozessen folgen und auf wissenschaftlichen Beweisen basieren.

Das IOC verpflichtet sich, die Menschenrechte aller Athleten, die an den Olympischen Spielen teilnehmen, gemäß der Olympischen Charta, dem IOC-Ethikkodex und dem IOC-Strategierahmen für Menschenrechte zu schützen. Das IOC ist traurig über den Missbrauch, den die beiden Athleten derzeit erhalten.

Die Anerkennung der IBA wurde vom IOC 2023 nach seiner Aussetzung im Jahr 2019 zurückgezogen. Der Entzug der Anerkennung wurde vom Schiedsgericht für Sport (CAS) bestätigt. Siehe die Erklärung des IOC nach dem Urteil.

Das IOC hat deutlich gemacht, dass es nationale Boxverbände braucht, um einen Konsens über eine neue internationale Föderation zu erzielen, damit Boxen in das Sportprogramm der Olympischen Spiele LA28 aufgenommen werden kann

Lindolfo Delgado: „Es werden Funken fliegen!“

Lindolfo Delgado.

Delgado kehrt am Samstag, den 10. August, im Co-Feature zu Venado Lopez-Angelo Leo im Tingley Coliseum in Albuquerque, New Mexico, gegen Bryan Flores zurück.

Der mexikanische Olympiateilnehmer Lindolfo Delgado ist bereit, gegen einen anderen ungeschlagenen Landsmann anzutreten.

Delgado kehrt am Samstag, den 10. August, in einem 10-Runden-Showdown im Junior-Weltergewicht gegen Bryan Flores im Tingley Coliseum in Albuquerque, New Mexico, zurück. Delgado vs. Flores wird das Co-Hauptkampf-Duell im IBF-Federgewichtsweltmeistertitelkampf zwischen dem amtierenden ChampionBryan Flores (24-1-0,  11 KOs) sein.

Venado vs. Leo und Delgado vs. Flores werden um 22:00 Uhr ET/19:00 Uhr PT LIVE auf ESPN, ESPN Deportes und ESPN+ übertragen.

Lindolfo Delgado.

Delgado (20-0-0, 15 KOs) schaffte den Sprung in den Anwärterstatus, als er im August 2022, den damals ungeschlagenen Knockout-Künstler Omar Aguilar besiegte. Seitdem hat er weiterhin einige der härtesten Halbweltergewichtler seines Landes besiegt, darunter einen Stopp in der vierten Runde Luis Hernandez im vergangenen November 2023 und einen Knockout in der siebten Runde über Carlos Sanchez im März. Flores (26-0-1, 15 KOs) besiegte Shinard Bunch im April 2023 durch eine geteilte Entscheidung. Er setzte seinen Schwung fort, indem er im vergangenen September Eleazar Valenzuela Carrillo in der dritten Runde und im März Jorge Abel Bermudez in der vierten Runde besiegte.

Nach einer kürzlichen Trainingseinheit an der Robert Garcia Boxing Academy hatte Delgado Folgendes zu sagen:

„Bryan Flores ist ein sehr guter Boxer mit viel Erfahrung. Er tauscht gerne und hat ordentlich zugeschlagen. Es werden also ohne Zweifel die Funken fliegen. Es wird ein richtig guter Kampf. Und wenn ich ihn besiege, steige ich in der Rangliste ganz bestimmt ein wenig nach oben.“

Lindolfo Delgado.

„Ich habe sehr gute Sparringspartner. Ich habe viel mit Raymond Muratalla, Brandun Lee und anderen Boxern hier im Trainingslager von Roberto Garcia gekämpft. Ich habe auch ein paar Runden mit Vergil Ortiz gekämpft. Sie sind gute Sparringspartner. Sie treiben einen nicht nur an, sondern bringen einen auch zum Nachdenken.“

„Und das gefällt mir. Es sind Sparringseinheiten, die mich zum Nachdenken anregen und die Runden kompliziert machen, sodass ich mein Bestes geben und auch daraus lernen kann. Die Sparringseinheiten sind wirklich gut. Ich habe mich gut vorbereitet. Hier im Trainingslager fliegen jeden Montag, Mittwoch und Freitag die Funken.“

„Das Wichtigste zuerst. Wir müssen gegen Bryan Flores kämpfen. Wir müssen gut aussehen. Danach können wir, so Gott will, hoffentlich eine Chance auf einen Weltmeistertitel bekommen.“

Delgado vs. Flores Fight-Poster.