Montag, 14. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Terence Crawford vs. Shawn Porter – Das offizielle Wiegen (Video)!

Heute Nacht fliegen in Las Vegas wieder die Fäuste: Im Mandalay Bay (Resort & Casino) wird WBO-Weltergewichts-Champion Terence Crawford auf Ex-Weltmeister Shawn Porter treffen. Gestern gab es beim „Weigh-In“ die letzte Begegnung zwischen den beiden Hauptkämpfern vor ihrem WM-Duell!

„Crawford vs. Porter“: Große Spannung vor WM-Kracher!

Obwohl Terence Crawford (37-0-0, 28 Ko’s) bei Experten als einer der aktuell besten Boxer weltweit gehandelt wird, werfen Kritiker dem amtierenden WBO-Weltmeister im Weltergewicht vor, dass der 34-jährige Rechtsausleger kaum gegen bedeutende, große Namen im Ring gestanden hat.

Dies dürfte sich spätestens in der bevorstehenden Nacht ändern! Denn Crawford, der zuletzt Ex-Champion Kell Brook vorzeitig bezwang, wird in Las Vegas auf Shawn Porter (31-3-1, 17 Ko’s) treffen. Der gleichaltrige Porter war bereits WBC/IBF-Weltmeister im Weltergewicht und konnte überzeugende Siege über Adrien Broner oder Danny Garcia verbuchen.

Beim gestrigen „Weigh-In“ standen sich beide Protagonisten letztmalig vor ihrem WM-Gefecht gegenüber – und präsentierten sich in Topform! Sowohl Terence Crawford (66,41 Kg.) als auch Shawn Porter (66,49 Kg.) waren locker im vorgegebenen Gewichtslimit.

In den Wettbüros ist Titelverteidiger Terence Crawford klarer Favorit. Dennoch rechnen Fachleute dem Herausforderer, Shawn Porter, durchaus realistische Sieges-Chancen aus. BOXEN1 wird Sonntagvormittag über den Ausgang des Kampfes ausführlich berichten!

Terence Crawford vs. Shawn Porter – Das offizielle Wiegen (Video):

WBO-WM Heute Nacht: Demetrius Andrade vs. Jason Quigley

Kommende Nacht verteidigt WBO-Champion Demetrius Andrade seinen WM-Gürtel im Mittelgewicht: Der 33-Jährige wird in Manchester (New Hampshire, USA) auf Jason Quigley treffen. DAZN überträgt live ab circa 2:00 Uhr!

Andrade: „Werde Quigley ausknocken!“

Demetrius Andrade (30-0-0, 18 Ko’s) wartet immer noch auf einen großen „Payday“. Zwar ist der 33-Jährige nach wie vor ungeschlagen und seit Oktober 2018 im Besitz des WBO-Gürtels im Mittelgewicht, jedoch sind die großen Big-Fights bisher ausgeblieben.

Vor einigen Monaten machte Andrade auf sich aufmerksam, als er auf einer Pressekonferenz „Canelo“ Alvarez verbal attackierte und öffentlich herausforderte. Doch nun muss der Rechtsausleger seine Fäuste wieder im Seilquadrat zum Einsatz bringen.

Samstagnacht verteidigt Demetrius Andrade seinen WBO-WM-Titel zum fünften Mal. Dabei wird der US-Boxer in Manchester (New Hampshire, USA) auf den 30-jährigen Jason Quigley treffen. Der in Irland beheimatete Quigley hat einen durchaus respektablen Kampfrekord vorzuweisen (19-1-0, 14 Ko’s).

Dennoch gilt Titelverteidiger Andrade als klarer Favorit. Bei einem Medien-Termin machte „Boo Boo“ zuletzt klar, dass er gegen Quigley nicht die volle Distanz von zwölf Runden gehen möchte. Andrade: „Ich werde Quigley ausknocken!“ Die deutschen Boxfans können das Event kommende Nacht live ab circa 2:00 Uhr auf DAZN verfolgen.

Andrade vs. Quigley – Das offiziele Wiegen (Video)!

WM-Knaller Samstagnacht: Terence Crawford vs. Shawn Porter!

Am bevorstehenden Wochenende steigt das nächste Box-Spektakel in Las Vegas! WBO-Weltmeister Terence Crawford wird seinen WM-Gürtel im Weltergewicht gegen Ex-Champion Shawn Porter verteidigen.

Crawford klarer Favorit – Porter glaubt an Chance!

Terence Crawford (37-0-0, 28 Ko’s) gehört zweifellos zur Top Ten im „Pound for Pound“-Ranking! Der 34-jährige Rechtsausleger holte einst alle vier großen WM-Gürtel im Superleichtgewicht. Seit nunmehr drei Jahren ist er WBO-Champion im Weltergewicht.

Letzter Sieg: Terence Crawford (rechts) ließ Ex-Champion Kell Brook (links) keine Chance!

Zuletzt stand Terence Crawford im November 2020 das letzte Mal im Ring, als er Kell Brook vorzeitig stoppte. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (deutscher Zeit) setzt Crawford jenen WM-Titel nun bereits das fünfte Mal auf’s Spiel. Dabei wird der bisher ungeschlagene Titelverteidiger auf einen absoluten Elite-Boxer treffen!

Denn der ebenso 34-jährige Shawn Porter (31-3-1, 17 Ko’s) war bereits IBF- sowie WBC-Weltmeister im Weltergewicht. Nun will der Ex-Champion auf den WM-Thron zurückkehren. Porter stand im Sommer des letzten Jahres das letzte Mal im Seilgeviert: Mit einem deutlichen Punktsieg über Sebastian Formella bewies Shawn Porter, dass er das Boxen nicht verlernt hat.

Shawn Porter (links) bei seinem Punktsieg über Sebastian Formella (rechts).

Samstagnacht will es der frühere Bezwinger von Adrien Broner und Danny Garcia noch einmal wissen. Dennoch gilt Porter vor dem WM-Duell gegen Crawford als Underdog. Dies scheint dem Ex-Weltmeister allerdings nichts auszumachen. Shawn Porter: „Ich genieße es, von einigen Experten unterschätzt zu werden. Ich bin völlig relaxed und werde mein Job im Ring erledigen!“

„Crawford vs. Porter“: Interessante Dokumentation im Video!

Am Samstag im Circus Krone: Volkan Gökcek vor zehntem Profikampf

Foto: Torsten Helmke

Am kommenden Samstag, den 20. November, steigt EC Boxpromotions Superleichtgewichts-Juwel Volkan Gökcek wieder in den Ring.

ECB-Superleichtgewichts-Juwel Volkan Gökcek steigt am Samstag wieder in den Ring

Die 25-jährige Nummer 1 seiner Gewichtsklasse in der Türkei wird auf der Veranstaltung „Battle of the Crowns“ von Levent Cukur im Circus Krone in München zum nunmehr fünften Mal in diesem Jahr boxen.

ECB-Chef Erol Ceylan, der eine enge Freundschaft mit Promoter & Veranstalter Levent Cukur pflegt, möchte seinen Schützling gegen den erfahrenen Italiener Luca Maccaroni (28 Kämpfe, sieben Niederlagen) zum Ende des Jahres nochmal gefordert sehen. Volkan Gökcek hat sich die letzten Wochen im Hamburger ECB-Gym akribisch auf den Kampf am kommenden Samstag in München vorbereitet. Unter den wachsamen Augen von Coach Bülent Baser standen mehrere Einheiten pro Tag auf dem Programm. Stallkollege Sebastian Formella unterstützte den Superleichtgewichtler zudem im Sparring.

Promoter Erol Ceylan: „Volkan ist auf einem guten Weg und bekommt in seinem zehnten Profikampf einen erfahrenen Mann vorgesetzt, der noch nie vorzeitig verloren hat. Wir steigern das Niveau in Volkans Aufbaukämpfen stetig, der Italiener kommt daher zum Jahresende genau richtig.“

Aufgrund der aktuell hohen Corona-Infektionszahlen wird die Veranstaltung unter der 2G-Regel für Zuschauer freigegeben (Stand: 11.11.2021). Tickets für die Veranstaltung gibt es unter Eventim.de. Fight24.tv wird das Event live übertragen.

Text: EC Boxpromotion

Murat Gassiev vs. Andriy Rudenko am 25. Dezember!

Am 25. Dezember soll Murat Gassiev in Sotchi seinen dritten Kampf im Schwergewicht bestreiten. Dies teilte sein Promoter mit.

Gassiev trifft auf Rudenko!

„Murat Gassiev wird am 25. Dezember in Sotschi mit Andriy Rudenko um den IBF Intercontinental Belt kämpfen“ wird der Promoter des Russen, Aleksey Avsetsin zitiert. Der ehemalige vereinigte Cruisergewichtsweltmeister Murat Gassiev (28-1-0, 21 KO-Siege)  bestreitet damit seinen 3. Kampf im Schwergewicht. Seiner bisher einzige Niederlage erlitt er gegen den derzeitigen vereinigten Schwergewichtsweltmeister Oleksandr Usyk.

Usyk entthronte den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen unified Cruisergewichtschampion im Finale der World Boxing Super Series (WBSS) und holte sich neben den noch fehlenden zwei Weltmeistergürteln (WBA/IBF) auch die begehrte Ali-Trophy. Nach dieser Niederlage stieg Gassiev ins Schwergewicht auf. Nach einer Pause von fast zwei Jahren boxte er dort bisher die beiden lediglich in Deutschland bekannten Nuri Seferi und Michael Wallisch. Beide Gegner stoppte Gassiev erwartungsgemäß vorzeitig.

Mit Andriy Rudenko (34-5-0, 20 KO-Siege) erwartet Gassiev ein Gegner, der bisher lediglich mit seinen Niederlagen unter anderem gegen die ehemaligen Weltmeister Lucas Brown und Alexander Povetkin sowie dem deutschen Schwergewichtsnachwuchs Agit Kabayel glänzte. Zwar ist Rudenko ein solider Schwergewichtler, jedoch kann man vom ehemaligen unified Cruisergewichtschampion –gerade mit Blick auf die Entwicklung von Oleksandr Usyk- wohl mehr erwarten. Wir hoffen, dass nach Rudenko ein ordentlicher Schritt bei der Gegnerwahl erfolgt und Gassiev sich in den Top 10 des Schwergewichtes etablieren kann.

Tim Tszyu dominiert Takeshi Inoue und gewinnt eindeutig über 12

Am gestrigen Tag konnte sich der Australier Tim Tszyu, Sohn von Hall of Famer Kostya Tszyu, nach einem dominanten und ebenso einseitigen Sieg über den Japaner Takeshi Inoue den WBO Asia Pacific Gürtel sichern, sowie den WBO Global Titel im Superweltergewicht verteidigen.

Tszyu auf dem Weg zum WM Kampf

Bei seinem finalen Auftritt im Jahre 2021 bewies Tszyu erneut, dass sein Anspruch auf einen baldigen WM Kampf durchaus berechtigt ist. Gegen einen zähen, robusten Gegner, der trotz vieler klarer Treffer nicht aufgab, musste Tszyu zum ersten Mal in seiner Karriere über die volle Distanz von 12 Runden gehen.

In der Qudos Bank Arena in Sydney werteten die 3 Punktrichter einstimmig 119-108, 120-107 und 120-107 diesen erdrutschartigen Sieg, bei dem Inoue als besserer Boxsack fungierte, der nur mit vereinzelten Schlägen und Aktionen auf sich aufmerksam machte und kaum Eindruck bei Tszyu hinterließ.

Trotz des Niederschlages in Runde 12 musste der Australier attestieren, dass Inoue „gebaut sei wie eine Ziegelmauer“, obwohl er ihn „mit allem getroffen habe, aber er nicht runtergehen wollte.“

Mit dem Sieg baute Tszyu seinen Rekord auf 20-0-0, 15 KOs aus und untermauerte nach dem Kampf im Ring erneut seine Ambitionen als nächstes einen WM Kampf zu ergattern. „Ihr Jungs beendet jetzt hoffentlich eure Flitterwochen,“ stichelte Tszyu in Richtung WBO Champ Castano und WBC/WBA/IBF Champ Jermell Charlo. Nachdem sich die beiden in ihrem „Undisputed Showdown“ unentschieden trennten, sind beide Parteien nun noch in Verhandlung für ein Rematch, womit sich Tszyu erneut hinten anstellen müsste.

Sollte keine Einigung gefunden werden, könnte die WBO den Kampf zwischen Castano und der #1 Tszyu als Pflichtherausforderer ansetzen.

Im Cruisergewicht: Canelo Alvarez vs. IIunga Makabu im Mai 2022 ?

 

Canelo Alvarez eroberte den Box-Thron im Supermittelgewicht und hat ein großes Ziel erreicht. Der Mexikaner kann sich erstmals in seiner beachtlichen Karriere als unumstrittener Box-Weltmeister bezeichnen.

Am 6. November gewann der 31-Jährige seinen Vereinigungskampf gegen Caleb Plant und hält damit im Supermittelgewicht alle vier Titel der WBA, WBC, IBF und WBO.

Er ist der Megastar im Boxen. 2018 schloss er einen Megadeal mit DAZN über sagenhafte 365 Millionen Dollar und ist mit dem Sieg über Plant auch sportlich auf dem Olymp angekommen.

Foto: Sean Michael Ham / TGB Promotions

Das nächste Ziel! Ein WM-Kampf um den WBC-Titel gegen Ilunga Makabu im Cruisergewicht!

Nun gibt es große Neuigkeiten von der WBC-Convention, da der Megastar Canelo eine neue Herausforderung im Cruisergewicht sucht. Canelo Alvarez (57-1-2, 39 KO) wird in seinem nächsten Kampf im Mai 2022 versuchen, einen Weltmeistertitel in einer fünften Gewichtsklasse zu gewinnen. Es gab eine Menge Spekulationen über Canelos nächste Wahl des Gegners, nachdem er als erster unangefochtener Supermittelgewichtschampion mit einem Sieg über Caleb Plant am 6. November Geschichte geschrieben hatte, aber eine Cruisergewichtsherausforderung gegen WBC-Titelverteidiger Ilunga Makabu (28-2, 25 KO) stand wahrscheinlich nicht sehr hoch auf der Liste der Vorhersagen.

Am Dienstagabend gab der WBC bekannt, dass er Canelos Antrag genehmigt hat, den WBC-Titelträger Makabu für seinen nächsten Kampf am Cinco de Mayo-Wochenende 2022 herauszufordern. Dieser Schritt erinnert ein wenig an Roy Jones Jr., der ins Schwergewicht aufstieg, um den WBA-Schwergewichtstitelträger John Ruiz im Jahr 2003 herauszufordern und zu besiegen.

 

Heute vor 25 Jahren: Die Klitschkos geben ihr Profidebüt und läuten eine Ära ein

Heute vor 25 Jahren gaben die Klitschko-Brüder Vitali und Wladimir ihr Debüt als Berufsboxer beim Hamburger Promoter Universum um Klaus-Peter Kohl und Peter Hanraths.

16. November 1996: In Wandsbek beginnt eine Schwergewichts-Ära

Am 16. November 1996, heute vor exakt 25 Jahren, haben Vitali und Wladimir Klitschko beim damaligen Vorzeige-Boxstall Universum Boxpromotion ihr Debüt als Profiboxer gegeben. In der mit 2000 Plätzen ausverkauften Sporthalle im Hamburger Stadtteil Wandsbek betraten zuerst Vitali und dann dessen jüngerer Bruder Wladimir die Halle. Im Alter von 25 Jahren traf der heutige Bürgermeister von Kiew auf Tony Bradham (damals 6-4(2), 5 KOs). Mit einem Schlag zum Körper beendete der ältere der beiden Klitschko-Brüder den Kampf durch KO in Runde 2.

Nur einige Minuten später, tat es ihm sein 5 Jahre jüngerer Bruder gleich. Gegen Fabian Meza (damals 4-1-1, 1 KOs) beendete auch Wladimir Klitschko sein Debüt im zweiten Durchgang. Er traf den Mann, der heute wegen sexuellen Missbrauchs im Gefängnis sitzt und 2017 zu 71 Jahren verurteilt wurde, mit einem rechten Haken. „Dieser Tag, dieser erste Profikampf, war für uns wie die erste Liebe, die du auch nie vergisst“, wird Vitali Klitschko in der Welt von Autor Gunnar Meinhardt zitiert.

Als Peter Hanraths die Klitschkos entdeckte & nach Hamburg lockte

Wladimir Klitschko, Peter Hanraths, Vitali Klitschko

Der Mann, der die Klitschkos nicht nur lange beobachte und entdeckte, sondern damals auch nach Hamburg lockte, sie von Universum überzeugte und weltweit eine Vielzahl anderer Promoter ausstach, ist Peter Hanraths. Der heute 76-jährige ehemalige Autoverkäufer, der auch EC Box-Promotions Schwergewicht Victor Faust nach Hamburg holte, erinnert sich: „Ich habe mich damals in der Sportschule Hennef einquartiert, wo sich die ukrainischen Boxer auf Olympia vorbereitet hatten. Dort traf ich Wladimir und Vitali zum ersten Mal. Wir sprachen täglich miteinander und näherten uns so an. Mit meinem damaligen Partner Klaus-Peter Kohl flog ich dann nach Atlanta zu den Spielen. Eine Woche nach Wladimirs Gewinn der Goldmedaille trafen wir uns in Hamburg.“ Beim WM-Titelkampf zwischen Dariusz Michalczewski und Graciano Rocchigiani saßen die ukrainischen Schwergewichtler erstmals bei einem Profikampf am Ring.

Vieles hätten die Klitschkos in der darauf folgenden Zeit richtig gemacht, sagte Vitali im Interview mit der Welt weiter. Neben Kohl und Hanraths, soll vor allem auch der verstorbene Trainer Fritz Sdunek ein wegweisender Schlüssel gewesen sein. „Fritz war unser Vater in Deutschland, er hat uns Deutsch beigebracht, er hat uns Profiboxen gelehrt, er war unser Schutzengel.“

Aufstieg der beiden schwergewichtigen Box-Brüder

1996 begann mit den Debüts der Brüder eine Ära im Schwergewicht, die bis heute ihresgleichen sucht. Am 26. Juni 1999, keine drei Jahre nach dem Einstand ins Berufsboxen, krönte sich Vitali Klitschko zum WBO-Weltmeister im Schwergewicht. Damals entthronte er in London Herbie Hide durch KO in Runde 2. Zwei vorzeitige Niederlagen, die auch die einzigen bleiben sollten, musste „Dr. Ironfist“ im Laufe seiner Profikarriere hinnehmen – beide verletzungsbedingt. Am 1. April 2000 unterlag er Chris Byrd vorzeitig wegen einer Schulterverletzung. Vier Jahre kämpfte er sich zurück, um im geschichtsträchtigen WBC-Titelkampf gegen Lennox Lewis schließlich, nach fünf Siegen in Folge, wegen einer Cutverletzung die nächste vorzeitige Niederlage hinzunehmen.

Es folgte ein erfolgreicher WBC-Titeleliminator, dann der Sieg im WBC-WM-Kampf gegen Corrie Sanders, acht Monate darauf die erste erfolgreiche Titelverteidigung. Vier Jahre Zwangspause stoppten den Aufstieg von „Dr. Eisenfaust“, da sich Vitali Klitschko einer Rücken-OP unterziehen musste. 2008 dann das spektakuläre Comeback gegen den damaligen WBC-Weltmeister Samuel Peter. Bis zu seinem letzten Kampf gegen Mahmoud (damals Manuel) Charr im September 2012, verteidigte Vitali Klitschko seinen WM-Titel des World Boxing Council noch insgesamt neun Mal erfolgreich.

Alle Titel in Familienbesitz: Dr. Ironfist und Dr. Steelhammer dominieren das Schwergewicht

Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder, „Dr. Steelhammer“, Wladimir, konnte seinen älteren Bruder im Oktober 2000 „rächen“, als er Chris Byrd zweimal zu Boden schlug und letztendlich haushoch nach Punkten im Kampf um die WBO-WM siegte. Doch auch für Wladimir Klitschko gab es, von der Niederlage 1998 gegen Ross Puritty abgesehen, zwei weitere desaströse Rückschläge bis zur fast 10 Jahre anhaltenden Regentschaft im Schwergewicht. Im März 2003 musste Wladimir Klitschko gegen Corrie Sanders schon in Runde 2 die Segel streichen. Nach zwei Aufbaukämpfen war es dann Lamon Brewster, der den Olympiasieger im Kampf um die vakante WBO-WM in Runde 5 stoppte. Doch Wladimir Klitschko bewies „Herz“, wie man im Boxen so schön sagt. Er kämpfte sich zurück an die Spitze, überwand die Demütigungen und holte sich 2006, erneut im Kampf gegen Chris Byrd, die WM-Titel der IBF und IBO.

2008 sollte der WBO-Weltmeistergürtel von Sultan Ibragimov folgen, den er haushoch nach Punkten bezwang. Als Dr. Steelhammer 2011 auch noch den Briten David Haye im Kampf um die WBA-Weltmeisterschaft bezwang, waren plötzlich alle Weltmeistertitel der großen Weltverbände in Besitz der „Familie Klitschko“ – einmalig in der Geschichte des Boxens, denn noch nie zuvor hielten zwei Brüder alle bedeutenden WM-Titel in einer Gewichtsklasse gleichzeitig. Nachdem Vitali (45-2(2), 41 KOs) seine Handschuhe 2013 an den berühmten Nagel hing, regierte Wladimir die „Heavyweight Division“ bis 2015 nahezu eine Dekade lang, bis er vom heutigen WBC-Weltmeister Tyson Fury am 28.11.2015 eindrucksvoll nach Punkten geschlagen wurde. Eineinhalb Jahre später kehrte der einstige Dominator des Schwergewichts für ein Aufeinandertreffen gegen den damaligen IBF, WBA und IBO-Weltmeister Anthony Joshua zurück und lieferte den wohl besten Fight seiner Karriere – auch wenn er in Runde 11 aus dem Kampf genommen wurde und seine Karriere nach 69 Kämpfen (64-5(4), 53 KOs) beendete.

Wladimir und Vitali Klitschko: Erfolgreich, auch nach dem Ende einer Ära

Auch heute noch sind die Klitschkos, beide promovierte Sportwissenschaftler, gefragte ehemalige Profisportler, gern gesehene Gäste bei Shows & Events und erfolgreiche Geschäftsmänner. Sie haben eine Karriere nach der Karriere. Vitali ist seit 2015 Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Zusammen mit Bruder Wladimir, der als Dozent an der Universität St. Gallen arbeitet, ist er außerdem erfolgreicher Unternehmer. Im kommenden Jahr soll Wladimir Klitschko in die „International Boxing Hall of Fame“ aufgenommen werden. Sein Bruder gehört dieser bereits seit gut drei Jahren an. Damit geht dann auch der letzte Traum der ukrainischen Ausnahme-Box-Brüder in Erfüllung.

Nach Bielefelder Cruiser-Knaller: Enrico Kölling back in Business!

Foto: Torsten Helmke

Am vergangenen Freitag konnte der Berliner Enrico Kölling einen über weite Teile unbeschadeten Punktsieg über den bis dato WBO-Europameister im Cruisergewicht Leon Harth feiern.

EM-Triumph von Kölling über Harth: War Erfolg nur „Glück“?

Kölling sollte laut Harth-Manager Charlie Podehl die nächste Stufe darstellen, war der Berliner doch bei Olympia und ein ehemalige WM-Herausforderer, der jedoch in den letzten Jahren eher weniger auf der Bildfläche zu sehen war. „Erfolg ist kein Glück, sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen“ heißt es in einem oft als Walkin-Song von Rapper und Kölling-Freund Kontra K genutzten Track. Doch im Falle Kölling vs. Harth, könnte man den Erfolg über den Vollzeitberufsboxer Leon Harth durchaus als Glück bezeichnen – oder doch nicht?

Was viele nicht wissen oder erst wenige Tage vor dem Kampf durch die mediale Berichterstattung erfuhren: Enrico Kölling ist schon lange kein Berufsboxer mehr, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Der sympathische Berliner, den die BILD fälschlicherweise als „Currywurstverkäufer“ betitelte (er ist Besitzer einer solchen Bude auf dem Alexanderplatz in Berlin), arbeitet 40 Stunden die Woche als DHL-Zusteller, um seine junge Familie zu ernähren, denn vom Geld, was die Kämpfe der vergangenen Jahre einbrachten, kann man schon lang nicht mehr leben, seitdem die großen Sender nicht mehr übertragen und damit die Finanzierung stellten.

Leon Harth vs. Enrico Kölling / Foto: Torsten Helmke

Der 31-Jährige hat es dennoch geschafft und konnte Harth bezwingen, sicherte sich den WBO-EM-Titel im Cruisergewicht. Grund genug, uns mit einigen Tagen Abstand zum Kampf, mit Kölling-Manager Dennis Lindner und Trainer-Vater Detlef Kölling zu unterhalten.

Dennis, Enrico ist kein Vollzeitberufsboxer mehr, vielmehr arbeitet er Vollzeit bei DHL. Wie konnte er sich überhaupt auf diesen Kampf vorbereiten, wenn die arme abends schwer vom Pakete schleppen sind?

Dennis Lindner: „Enrico war früh vor der Arbeit jeden Tag von 4 bis 5 Uhr laufen. Danach ist er zu DHL und hat fleißig seine gut 130 Pakete ausgeliefert. Der einzige Tag, wo er sich gezielt aufs Boxen fokussieren konnte, war der Sonntag. Hierbei haben ihn Phillip Palm, Nick Hannig und sein Vater Detlef Kölling unterstützt. Mit Nick und Phillip hat er Partnerübungen und Sparrings absolviert.

Hat er den Kampf nur angenommen, um das Geld mitzunehmen und war der Sieg eher Glück?

Dennis Lindner: „Was viele nicht wissen: wir haben den unterschriebenen Vertrag erst 4,5 Wochen vor dem Kampf erhalten. Erst ab diesem Tag hat Enrico mit dem Training begonnen. Im Vorfeld sagte er mir: ‚Dennis mach du die Zahlen, ich trainiere. Ich fahre da hin und schlage ihn!‘. Natürlich spielt das Geld da auch eine Rolle, aber Enrico wollte es sich in der Rolle des Herausforderers beweisen und den Lokalmatadoren in Bielefeld schlagen.“

Manager Dennis Lindner und Enrico Kölling

Mit einem Vollzeitjob war das natürlich mutig, da Leon Harth viel mehr Zeit für Trainings aufbringen kann und damit vermutlich einen freieren Kopf hat. Das ganze hätte natürlich auch ordentlich nach hinten losgehen können.

Detlef Kölling: „Ja es hätte auch anders ausgehen können. Ich habe habe ihm vorher klar gemacht, was passieren wird, wenn er nicht von Beginn an arbeitet. Ich sagte ihm: ‚Wenn du die ersten drei Runden nichts machst und denkst, dass du dann hinten raus noch genug Luft hast, um was zu reißen, werfe ich nach der dritten Runde das Handtuch. Verprügeln lassen muss ich dich nicht!‘. Selbst wenn unsere Taktik nicht aufgegangen wäre und er mehrere Runden immer wieder an den Seilen gestanden hätte, hätte ich das Handtuch geworfen um Verletzungen zu vermeiden.“

Dennis Lindner: „Auch ich sagte ihm: ‚Was wir vorne nicht gewinnen, bekommen wir hinten von den Punktrichtern schon gar nicht an Runden zugeschrieben‘. Und Enrico hat dann genau das getan, was sein Papa wollte. Er hat Gas gegeben und gekämpft, von der ersten Runde an!“

War das also der Schlüssel zum Erfolg? Von Anfang an Gas geben und den Titelverteidiger damit überraschen?

Dennis Lindner: „Ja, das war unser taktisches Konzept. Wir wollten von Anfang an den Druck machen. Anders hätte es, bei der Vorbereitung, die nur semiprofessionell war, auch nicht funktioniert. Seine blitzschnelle Führhand war einer der Schlüssel, warum das ganze am Freitag gut gegangen ist.“

Wie sieht der weitere Plan aus?

Dennis Lindner: „Jetzt genießen wir die Zeit und schauen, was vor Weihnachten noch so an Weichen für das Jahr 2022 zu stellen sind. Dann wird Enrico mit dem Schwung und der Motivation aus Bielefeld noch einmal angreifen wollen…“

Freitag 19. November: 4 WM-Kämpfe in einer Veranstaltung – DAZN überträgt live!

Demetrius Andrade vs Jason Quigley Fight-Poster

Am kommenden Freitag: WM Kampf im Mittelgewicht Demetrius Andrade vs Jason Quigley plus WM im SuperBantamgewicht Murodjon Akhmadaliev vs Jose Velasquez und WM im Fliegengewicht zwischen Julio Cesar Martinez vs McWilliams Arroyo

Am kommenden Freitag den 19. November veranstaltet Eddie Hearn mit seinem Matchroom Boxing Team, in der SNHU Arena in Manchester, New Hampshire, USA, endlich wieder einmal in Amerika. Und wie man es inzwischen von Matchroom Veranstaltungen gewohnt ist, promotet Eddie Hearn ein internationales sensationell hochklassiges Programm. Hearn präsentiert gleich vier (!) WM-Kämpfe in einer einzigen Veranstaltung.

Demetrius Andrade vs Jason Quigley Poster

So verteidigt der in dreißig Kämpfen unbesiegte WBO Weltmeister im Mittelgewicht Demetrius Andrade (30-0-0, 18 KO-Siege), seinen WM-Titel gegen den Iren Jason Quigley (19-1-0, 14 KO-Siege). Andrade, der auch immer wieder als Gegner von Saul ‚Canelo‘ Alvarez genannt wird, gewann übrigens den offiziellen Ausscheidungskampf, im Jahre 2017, der ihn dann berechtigte um die Weltmeisterschaft boxen zu dürfen, gegen unseren Deutschen Jack „Golden Jack“ Culcay, äußerst knapp nach 12 harten Runden, nur mit einer Split-Decision, wobei zwei Punktrichter den Amerikaner und ein Punktrichter den Deutschen in Front hatte, obwohl Culcay Andreade am Ende des Kampfes zwei Mal zu Boden schlug.

Murodjon Akhmadaliev vs Jose Velasquez Fight-Poster

Einen weiteren Weltmeisterschaftskampf gibt es im Super-Bantamgewicht, hier verteidigt der 27-jährigem aus Usbekistan stammende, Amateur Vize-Weltmeister von 2015 und Bronze-Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2016 im Bantamgewicht, Murodjon Akhmadaliev (9-0-0, 7 KO-Siege) gegen den 32-jährigen Chilenen Jose Velasquez (29-6-2, 19 KO-Siege). Akhmadaliev gewann seinen WBC WM-Titel schon in seinem 8 (!) Profikampf im Januar letzten Jahres und verteidigte seinen Titel im April dieses Jahres erstmalig durch einen KO-Sieg in der 5. Runde gegen den Japaner Ryosuke Iwasa. Im gleichen Monat April 2021 wurde Murodjon Akhmadaliev vom ‚The Ring‘ Magazin als bester aktiver Superbantamgewichtler der Welt eingestuft.

Julio Cesar Martinez vs McWilliams Arroyo Fight-Poster

Im dritten WM-Kampf dieser Veranstaltung verteidigt im Fliegengewicht der 26-jährige Mexikaner Julio Cesar Martinez (18-1-0, 14 KO-Siege)seinen WBC WM-Titel gegen den aus Puerto Rico stammenden McWilliams Arroyo (21-4-0, 6 KO-Siege). Es ist der sechste Weltmeisterschaftskampf des jungen Mexikaners, der alle seine letzten 17 Kämpfe gewinnen konnte.

Kali Reis vs Jessica Camara Fight-Poster

Im vierten Weltmeisterschaftskampf dieses hochwertigen Events kommt es zu einer femalen Begegnung bei der es gleich um drei WM-Titel der drei großen Weltboxverbände geht. Die 35-jährige US-Amerikanerin Kali Reis (18-7-1, 5 KO-Siege setzt, im Kampf gegen die 33-jährige Jessica Camara (8-2-0), ihre beiden WM-Titel der Super-Leichtgewicht der WBA und der IBO aufs Spiel und zusätzlich steht bei diesem Kampf auch noch der vakante WM-Titel der WBO auf dem Spiel. Kali Reis verlor übrigens vor genau fünf Jahren schon einmal gegen unsere Deutsche Christina Hammer.

Diese vier WM-Kämpfe gibt es übrigens in der Nacht vom kommenden Freitag zum Samstagmorgen, auch in Deutschland, live zu sehen.

Demetrius Andrade vs Jason Quigley Poster