Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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WM-Traum geplatzt: Artem Harutyunyan unterliegt Shakur Stevenson

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

In seinem ersten WM-Kampf als Profiboxer stand der Hamburger Universum-Boxer dem WBC-Weltmeister im Leichtgewicht Shakur Stevenson gegenüber.

Shakur Stevenson verteidigt WBC-WM-Titel gegen Artem Harutyunyan über die Punkte

Der Hamburger Leichtgewichtler Artem Harutyunyan stand in Newark, USA vor seiner bis dato größten Chance als Berufsboxer. Gegen den us-amerikanischen Weltmeister in drei Gewichtsklassen, Shakur Stevenson, wollte „The Original“ dessen WBC-Weltmeistertitel im Leichtgewicht gewinnen. Der 33-jährige Harutyunyan lieferte erneut einen beherzten Fight, so wie auch zuletzt gegen Frank Martin, scheiterte jedoch über die Punkte gegen einen bärenstarken Stevenson.

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA, l.) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Der erst 27-jährige Shakur Stevenson hat erneut bewiesen, warum er zu den besten Kämpfern der Welt gehört. In seinem letzten Fight als Top Rank-Boxer stellte er sein Können unter Beweis, auch wenn er nicht gänzlich überzeugte, wie er es im Vorfeld ankündigte. Harutyunyan begann den WM-Fight im Prudential Center gut. Er umkreiste den Champion, bewegte sich viel und schlug schnelle Hände zu Kopf und Körper. Stevenson fand erst im dritten Durchgang so richtig in den Fight, legte dann aber los und bestimmte den Großteil des Kampfes.

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA, l.) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Auch wenn Harutyunyan vieles richtig machte, um gegen einen Rechtsausleger und Boxer wie Stevenson Land zu sehen, behielt der Newarker zumeist die Oberhand. Artem Harutyunyan blieb ständig in Bewegung und wollte den US-Ami stets beschäftigt wissen. Stevenson, der P4P mit die besten Defensiv- und Offensivwerte vorzuweisen hat, konnte mit diesem Vorhaben aber gut umgehen. Er schaltete nach dem ersten Drittel des Kampfes einen Gang höher und erhöhte den Druck auf den Deutschen mit armenischen Wurzeln. So erwischte er Harutyunyan mit präzisen Schlägen zum Kopf und konnte in der Sechsten einen perfekten Körpertreffer landen, der Harutyunyan nicht unbeeindruckt ließ.

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Stevenson kontrollierte zumeist die Ringmitte, wo er Harutyunyan, der stets in Bewegung war und sein musste, entspannt boxte. Der Rechtsausleger bearbeitete Harutyunyan mit vielen Körpertreffern in den darauf folgenden Runden, was den Deutschen dazu zwang, mehr aus der Distanz zu boxen.


Der Universum-Boxer versuchte in der neunten Runde stärker in die Offensive zu rücken und Stevenson zuzusetzen. Dies führte er auch in der zehnten Runde fort, konnte Stevenson aber nicht nachhaltig beeindrucken, jedoch dessen Angriffe etwas unterbinden.

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Nachdem der den Kampf dominierende Stevenson in der elften und zwölften Runde kein Mittel fand oder finden wollte, den Kampf vorzeitig zu beenden und auch Harutyunyan sein Maximales leistete, mussten schlussendliche die Unparteiischen zu Rate gezogen werden. Der unbeschadete Sieg von Shakur Stevenson war letztendlich nur noch reine Formsache auf dem Papier. Mit haushohen 119-109, 118-110 und einer eher zu knappen 116-112-Wertung verteidigte Stevenson, der nun ein Free Agent ist, seinen WBC-Titel im Leichtgewicht und fügte Harutyunyan zugleich die zweite Niederlage als Profi zu.

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), 06.07.2024
Shakur Stevenson (USA) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

„Es ist irgendwie schwer zu beweisen, dass man dieser Typ ist, wenn man keinen Kämpfer hat, der versucht, zurückzuschlagen“, beschwerte sich Stevenson hinterher, bevor er einräumte, dass „ich den Ring ein bisschen mehr abschneiden muss“. Das muss man sich tatsächlich auf der Zunge zergehen lassen: Ein Elite-Kämpfer wie Stevenson sagt von sich selbst, dass er die Wege besser abschneiden muss, statt zu tönen, dass er mehr auf den KO hätte gehen sollen.

 

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Artem Harutyunyan wirkte nach der Niederlage dennoch nicht „niedergeschlagen“. Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte er ein Video, in dem er sagte: „Meine lieben Boxfans aus Hamburg, Deutschland und aus der ganzen Welt, […] ich bin stolz auf euch. […] Ich habe den allerbesten Boxer der Welt geboxt. Es war die Crème de la Crème, es hat wirklich Spaß gemacht. Leider habe ich diesen Kampf nach Punkten verloren. Das wichtigste ist, dass man Spaß am Boxen hat, es ist meine Leidenschaft. Die Hauptsache ist, dass ich unverletzt bin, dass mein Gegner unverletzt ist.“ Harutyunyan bedankte sich bei all seinen Unterstützern, seinem Team und seiner Familie und sagte abschließend: „Wir sollten nicht zu verbissen an die Sache rangehen, egal ob Sieg oder Niederlage. Wichtig ist, dass wir gesund sind und weitermachen!“

Wahnsinn: Johnny Fisher stoppt Alen Babic nach nur 36 Sekunden!

Johnny Fisher stoppt Alen Babic / Foto Mark Robinson Matchroom Boxing

In der Copper Box Arena in London stand der 25-jährige Schwergewichtler Johnny Fisher mit Alen Babic der größten Aufgabe seiner Karriere gegenüber.

Johnny Fisher siegt souverän via TKO in Runde 1

Der Kampf der beiden Schwergewichtler war bereits seit vielen Wochen in Planung. Der Kroate Alen Babic (12-2(2), 11 KOs), der einst einen kometenhaften Aufstieg im Schwergewicht hingelegt hatte und bis auf eine Ausnahme alle seiner Gegner vorzeitig gestoppt hatte, musste im April 2023 eine bittere Niederlage hinnehmen. Im Kampf um den WBC-WM-Titel im Bridgerweight ging er gegen den Polen Lukasz Rozanski schon in der ersten Runde baden. Ein knappes Jahr später kehrte der 33-Jährige mit einem vorzeitigen Sieg zurück, lebt seitdem in Dublin und hat ein neues Team um sich geschart.

Für den „Rumford Bull“ Johnny Fisher (12-0, 11 KOs) war der auf 10 Runden angesetzte Fight in der Königsdivision gegen „Savage“ Babic der wichtigste seiner bisherigen Karriere. Der Londoner Fan-Liebling, der bei Eddie Hearns Matchroom Boxing unter Vertrag steht, machte gleich zu Beginn Ernst. In der Ringmitte startete er mit lockeren Händen, brachte jedoch schnell eine knackige Rechte ins Ziel.

Johnny Fisher vs. Alen Babic / Foto Mark Robinson Matchroom Boxing

Es dauerte nicht lang, bis Fisher erneut durchzog und das Duell frühzeitig beendete! Mit einfachsten Händen -Links-Rechts, Links-Rechts, Links-Rechts, Links-Rechts- landete er Treffer, die Babics Kopf förmlich durch den Ring fliegen ließen. Mit der letzten rechten Hand musste der Kroate zu Boden, stand kurz darauf wieder auf den Beinen, taumelte aber so stark, das Referee Mark Bates den Kampf abwinkte – bei gerade einmal 36 Sekunden auf der Uhr!


Während Johnny Fisher den besten Sieg seiner bisherigen Karriere feiern kann, muss Alen Babic die zweite bittere Pleite in der ersten Runde hinnehmen. Der Kroate sollte vielleicht darüber nachdenken, ins Cruisergewicht abzusteigen, denn rein physisch ist er weder Bridger- noch Schwergewicht.

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan heute live auf YouTube!

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan Fight-Poster.
In der heutigen Nacht erhält ein Hamburger eine historische WM-Chance in den USA. Das Mega-Event wird kostenlos übertragen.
Es ist Fightday! Nur noch Stunden trennen uns vom großen Mega-Kampf zwischen Shakur Stevenson (21-0) und Artem Harutyunyan (12-1) um die WBC-Weltmeisterschaft im Leichtgewicht. Seit Max Schmeling hat kein deutscher Boxer mehr einen Weltmeisterschaftskampf in den USA siegreich gestalten können – das ist nun mittlerweile über 90 Jahre her. Diese zeitliche Einordnung ist entsprechend dienlich, um sich der Tragweite dieser Chance überhaupt bewusst zu machen. Es ist ein historischer Kontext – und auch eine historische Chance, wenn der Hamburger Artem Harutyunyan im Prudential Center, Newark, New Jersey nach den Sternen greift.

Kostenlose Übertragung auf dem Universum-YouTube Kanal

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Und wo kann man nun das einmalige Spektakel sehen? In den Staaten wird ESPN der Übertragungspartner sein, den man in Deutschland nicht legal empfangen kann. Das weiß auch Universum Box Promotion, der stolze Promoter von Artem Harutyunyan, und beschenkt die hungrigen Boxsportfreunde mit einer kostenlosen Übertragung! Die vier Hauptkämpfe werden auf dem Universum-YouTube-Kanal um ca. 2 Uhr übertragen. Der historische Hauptkampf wird gegen 5 Uhr erwartet.

Daumen drücken und genießen. In der unteren Grafik werden die 4 Kämpfe angezeigt, die kostenlos übertragen werden. Die Übertragung gilt vermutlich nur in Deutschland.

Kostenlose Übertragung für Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan.

Ryan Garcia zur WBC: „Versuchen Sie nie wieder, mit mir zusammenzuarbeiten“.

Ryan Garcia.

Wenn Ryan es ernst meinte mit seinen Kommentaren, sich nicht um Weltmeistertitel zu kümmern, ist die WBC, die ihn auf Dauer gesperrt hat, nur eine leere Geste.

Ryan Garcia reagierte heute mit Trotz als Reaktion darauf, dass der World Boxing Council (WBC) ihn nach den rassistischen Kommentaren, die er am Donnerstag in den sozialen Medien gemacht hatte, ausgeschlossen hat.

Garcia schlug gegen die WBC zurück und sagte auf X: „Es ist in Ordnung; versuchen Sie einfach nicht, jemals wieder mit mir zusammenzuarbeiten, auch wenn ich sauber und nüchtern geworden bin“. Ryan will nichts mehr mit dem WBC zu tun haben, nach den Reaktionen des Weltverbandes auf Garcias rassistische Äußerungen über Schwarze und Muslime. „Sie selbst haben es vermasselt, und ich habe keine Lust, jemals wieder mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ich bin fürs Leben ausgeschlossen“!

Ryan Garcia zur WBC: „Versuchen sie nie wieder, mit mir zusammen zu arbeiten“.

Ryan schlägt vor, dass die Entscheidung des WBC, ihn auszuschließen, dauerhaft und nicht vorübergehend war. Er sagt aber auch, dass selbst wenn sich die WBC dafür entscheidet, ihn wieder zurückzulassen, er nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten wird. „Kingry“ ist der Meinung, dass der Weltverband der WBC ihn für die selektive Durchsetzung ausgewählt hat und ihn anders behandelt als andere Boxer. Er glaubt, dass andere nicht dafür bestraft wurden, dass sie ähnliches gesagt haben. Ryan scheint das Gefühl zu haben, dass sich die WBC anhäuft, und schließt sich den vielen anderen an, die ihn wegen seiner rassistischen Bemerkungen kritisieren. Er ist nicht glücklich, weiter bestraft zu werden und anders behandelt zu werden als andere.

„Also WBC, so viele andere Leute haben rassistische Bemerkungen gemacht, und Sie haben nie Jemanden ausgeschlossen. Ich bin lebenslang bei euch gesperrt“, sagte Ryan über die WBC, die ihn aus allen Ranglisten entfernte. „Das Problem ist, dass Devin Haney rassistische Dinge gesagt hat, und Tim Bradley und selbst die NADA auch. Da habt ihr nichts getan“.

Ryan Garcia.

Garcias Zukunft

Angesichts von Ryans Popularität wird seine erfolgreiche Karriere nach seiner einjährigen Suspendierung fortgesetzt, und die Ausweisung der WBC wird keine Auswirkungen haben. Er wird nicht von den IBF-, WBA- und WBO-Organisationen ausgeschlossen. Wenn Ryan sich also dafür entscheidet, um Weltmeistertitel zu kämpfen, wird er viele Möglichkeiten haben. Ryan hat bereits zu Protokoll gegeben, dass es ihm egal ist, Weltmeistertitel zu gewinnen. Er will nur in den größten Kämpfen antreten und sich nicht auf Gürtel konzentrieren, die nicht so wichtig sind, es sei denn, einem Boxer fehlt eine Fangemeinde. Wenn Ryan es ernst meinte mit seinen Kommentaren, sich nicht um Weltmeistertitel zu kümmern, ist die WBC, die ihn auf Dauer gesperrt hat, nur eine leere Geste.

 

Gilberto ‚Zurdo‘ Ramirez vs. Yuniel Dorticos obligatorischer Titelkampf von der WBA angeordnet.

Gilberto ‚Zurdo‘ Ramirez muss seinen WBA-Titel im Cruisergewicht gemäß der Vorgabe der WBA gegen den Kubaner Yuniel Dorticos pflichtverteidigen.

Ramirez muss seinen WBA-Titel gegen Durticos pflichtverteidigen.

Gilberto ‚Zurdo‘ Ramirez hat seinen Marschbefehl. Der kürzlich gekrönte WBA-Cruisergewichts-Titelträger wurde zum nächsten obligatorischen Herausfordererer von Yuniel Dorticos, einem ehemaligen zweimaligen Champian, von der WBA bestimmt. Beide Seiten wurden am benachrichtigt, in eine 30-tägige Verhandlungsperiode einzutreten, um Bedingungen für ihren Kampf abzuschließen.

Ramirez ist ein Free Agent und hat somit keinen vertraglich an ihn gebundenen Promoter, der für ihn diese Verhandlungen führen würde. Er wird aber wahrscheinlich weiterhin mit Golden Boy Promotions zusammenarbeiten, bei denen er im Jahre 2021 einen Promotervertrag unterzeichnet hatte. Dorticos wird von „Warriors Boxing“ und „The Heavyweight Factory“ gemeinsam promotet.

Gilberto ‚Zurdo‘ Ramirez.

Der angeordnete Kampf kommt drei Monate, nachdem der Mexikaner Ramirez (46-1-0, 30 Knockouts) den lange Zeit regierenden, aber grob inaktiven Arsen Goulamirian entthront hatte. Ramirez besiegte den in Kalifornien ansässigen Armenier durch eine Punktentscheidung über zwölf Runden am 30. März in Inglewood, Kalifornien, USA.

Es markierte den Beginn einer zweiten Titelherrschaft für Ramirez, einen 33-jährigen Rechtsausleger, der zuvor den WBO-Supermittelgewichtsgürtel hielt. Er unterlag in einer Herausforderung im November 2022, gegen den WBA Halbschwergewichts-Champion Dmitry Bivol (23-0-0, 12 KOs). Zwei Siege folgten seit einem Schritt ins Cruisergewicht aufzusteigen.

Der aus Miami, Florida, USA, stammende Dorticos (27-2-0, 25 KOs) hielt zuvor den WBA-„regulären“ WBA-Titel und WBA „Super-Cruisergewicht“ sowie den Gürtel der IBF.

Yuniel Dorticos.

Der 38-jährige kubanische Knockout-Künstler verlor beide Gürtel während der Cruisergewichts-Turniere der World Boxing Super Series (WBSS). Er wurde in der 12. Runde von Murat Gassiev in ihrem WBSS-Halbfinale im Februar 2018, einem Vereinigungskampf zwischen zweier ungeschlagenen Champions, gestoppt.

Dorticos rückte in der zweiten Saison ins WBSS-Finale vor, musste aber eine Entscheidung nach zwölf Runden an Mairis Briedis (28-3-0, 20 KOs) abgeben. Es folgten danach nur drei Kämpfe, die Dorticos alle in frühen Knockouts gewinnen konnte. Dorticos beendete eine achtzehnmonatige inaktive Strecke mit einem ersten Stopp von Alan Campa am 8. Juni in Hollywood, Florida, USA.

Gemäß der WBA-Regel C.13 kann keiner der Boxer an einem anderen Kampf teilnehmen, bis die Bedingungen für diesen Wettbewerb von allen Parteien erfüllt sind. Ebenso ist Ramirez verpflichtet, seine Pflichtverteidigung als neu gekrönter WBA-Champion gemäß der WBA-Regel C.12. einzuhalten.

Dorticos letzter Kampf im letzten Monat

Waage gemeistert: Artem Harutyunyan bereit für WM-Fight gegen Shakur Stevenson

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Sonntagmorgen (deutscher Zeit) gilt es für Artem Harutyunyan! Der Leichtgewichtler der Universum Boxpromotion steht in Newark dem WBC-Weltmeister Shakur Stevenson gegenüber und kann Geschichte schreiben!

„We have a fight“: Stevenson und Harutyunyan locker im Limit!

61,235 kg, was 135 lbs entspricht, ist das Limit des Leichtgewichts. Dieses Limit überschritten WBC-Weltmeister und Titelverteidiger Shakur Stevenson (21-0, 10 KOs) und Herausforderer Artem Harutyunyan (12-1, 7 KOs) vom Universum Boxstall nicht! Beim offiziellen Wiegen gab es keine Überraschungen. Der ungeschlagene US-Amerikaner Stevenson ging mit 60,83 kg von der Waage. Harutyunyan, der morgen vor einer historischen Chance steht, wenn er in Newark um den WBC-WM-Titel boxt, ging mit 61,14 kg von den Scales.

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Beide Boxer standen sich nach dem offiziellen und obligatorischen Wiegen ein letztes Mal face to face gegenüber, ehe sie morgen im Prudential Center in Newark die Fäuste über maximal 12 Runden fliegen lassen wollen. Artem Harutyunyan, der 2016 Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio holte, wirkte sehr gelassen und war zu Späßen aufgelegt, als er für die Medienvertreter und Fotografen posierte. Große und provozierende Worte oder Gesten waren Fehlanzeige. „Sie wollen, dass du verlierst“, sagte Herausforderer „The Original“ Harutyunyan lediglich zu seinem morgigen Gegner. Stevenson reagierte gelassen mit einem „Ich weiß“.

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Für Stevenson ist der morgige Kampf der letzte als ein bei Top Rank unter Vertrag stehender Boxer. Wie es danach für den Boxer weitergeht, ist ungewiss – wird er ein Free Agent oder schnappt sich ein anderer Promoter den talentierten Silbermedaillengewinner von Rio und Weltmeister in drei Gewichtsklassen?

FightCard des Abends

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan; um Stevenson’s WBC-Leichtgewichtstitel.
O’Shaquie Foster vs. Robson Conceicao; um Foster’s WBC Super-Federgewichtstitel.
Keyshawn Davis vs. Miguel Madueno; 10 Runden im Leichtgewicht.
Abdullah Mason vs. Luis Lebron; 8 Runden im Leichtgewicht.
William Foster III vs. Eridson Garcia; 10 Runden im Super-Federgewicht.
Keith Colon vs. Hunter Turbyfill; 4 Runden im Federgewicht.
Kelvin Davis vs. Kevin Johnson; 8 Runden im Super-Leichtgewicht.
Ali Feliz vs. Robinson Perez; 4 Runden im Schwergewicht.

Der Kampf zwischen Shakur Stevenson und Artem Harutyunyan wird Sonntag früh (etwa ab 4:00 Uhr morgens) live auf dem YouTube-Kanal von Universum Boxing übertragen.

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan Fight-Poster.

Johnny Fisher vs. Alen Babic – Das offizielle Wiegen aus London, England.

Johnny Fisher vs. Alen Babic – Das offizielle Wiegen aus London, England.

Johnny Fisher 11 Kilo schwerer als Alen Babic

Vor einem lebhaften Publikum in der York Hall in Bethnal Green, London, England, gingen die beiden Hauptkämpfer des morgigen Abends, der englische Schwergewichtler Johnny Fisher und der Kroare Alen Babic, vor ihrem morgigen Kampf in der Copper Box Arena in London, England, heute Nachmittag über die Waage.

Jonny Fisher war wie immer gut unterstützt von seinen heimischen Fans, und das Offizielle Wiegen bestanden beide ohne Zwischenfälle, wobei nur die Cruisergewichtler John Hedges und Lewis Oakford einige verbale Beleidigungen tauschten.

Alen Babic nannte seinen Kampf mit Johnny Fisher „ein Geschenk der Götter“ und sagte, er suche nach der Niederlage gegen Lukasz Rozanski wieder eine Herausforderung um wieder auf Kurs zu kommen. „Das ist meine ‚Savage‘-Show“, fügte er hinzu. „Es wird eine sehr schmerzhaft Vorstellung für alle Fischer-Fans werden. Ich fühle schlecht für sie. Ich hoffe, es wird ein glorreicher 10-Runden-Krieg und wir werden danach beide Wochen im Krankenhaus verbringen“.

Johnny Fisher vs. Alen Babic Mit Promoter Eddie Hearn.

Fisher rief in die Menge seiner Fans: „Ich habe eine Frage, wer ist bereit für solch einen Schrott im Copper Bosh, wie er es nennt?“

„Jeder einzelne meiner Kämpfe ist größer als der letzte. Wir müssen uns weiter in die richtige Richtung bewegen“.

Jonnny Fisher brachte mit seinem Gewicht von 109,1 Kilo ganze 11 Kilo mehr auf die Waage als Alen Babic, der 98,2 Kilo wog.

Das wogen die beiden Schwergewichtler

Johnny Fisher …………………. 109,1 Kilo

Johnny Fisher 109,1 Kilo.

Alen Babic …………………………………… 98,2 Kilo.

Alen Babic 98,2 Kilo.

Die FightCard des morgigen Abends

10 Runden – Schwergewicht
Johnny Fisher vs. Alen Babic 

12 Runden – britisches und Commonwealth-Junior-LeichtgewichtReece Bellotti vs. Levi Giles

6 Runden – Super-Weltergewicht
Emmanuel Buttigieg vs. Jiri Hauke

10 Runden – Vacant Southern Area Cruiserweight-Titel
John Hedges vs. Lewis Oakford

10 Runden – Fliegengewicht
Maisey Rose Courtney vs. Jasmina Zapotoczna

6 Runden – Superfedergewicht
Giorgio Visioli vs. Tampela Maharusi

6 Runden – Mittelgewicht
Jimmy Sains vs. Damian Lacoudray

4 Runden – Schwergewicht
Lewie Pochetty vs Amine Boucetta

Das Video vom Offiziellen Wiegen

Johnny Fisher vs. Alen Babic Fight-Poster.

 

 

Boxschau: 06-07.07.24 (Deutsche WM-Chance, Nate Diaz, William Zepeda, Titelvereinigung)

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den spannenden Events der jeweiligen Woche und wo es sie zu sehen gibt.

In dieser Woche gibt es natürlich ein zentrales Thema: die historische deutsche WM-Chance in den USA von Artem Harutyunyan. Zugleich wird Golden Boy jedoch mit William Zepeda einen brachialen Actionfighter im Hauptkampf stehen haben. Die MMA-Fighter Nate Diaz und Jorge Masvidal liefern sich im PPV ein Rematch im Boxen. Auf der Undercard wird Daniel Jacobs zurückkehren. In der Schweiz gibt es ein gutes kostenloses Event mit Ramadan Hiseni. Matchroom liefert eine Schwergewichtskollision mit KO-Garantie und in Japan wird es einen tollen Titelvereinigungskampf im Superfliegengewicht geben.

Samstag, den 06.07.2024

Japanische U-Next Veranstaltung

Fightposter: Shokichi Iwata vs. Jahzeel Trinidad.

Austragungsort: Korakuen Hall, Tokyo, Japan

Ausrichter: Teiken Promotions

Übertragung: 10:45 Uhr auf dem Streamingdienst U-Next

Der Samstag beginnt mit einer vielversprechenden Card in Japan. Teiken, die Nummer 1 unter den japanischen Promotions, bittet zum Kampfabend. Leider ist das Abschließen eines Abos für Menschen außerhalb Japans kaum möglich, wodurch die meisten das Event leider nicht sehen werden.

Shokichi Iwata (12-1) #8 vs. Jahzeel Trinidad (11-0) #13, Halbfliegengewicht: Im schönen Halbfliegengewicht erfolgt der Hauptkampf. Mit Iwata steht ein vielversprechender Mann im Ring, der schon seine WM-Chance im November 2022 erhielt. Dort lieferte er auch einen guten Kampf, bekam diesen jedoch in der Heimat gegen Jonathan Gonzalez (28-3-1) nicht zugesprochen, was eine echte japanische Eigenheit darstellt. Ärgerlich für Iwata, der mit 28 Jahren aber nun an seiner zweiten WM-Chance arbeitet. Er ist die Nummer 1 bei der WBC und WBO. Hinzu kommt, dass bei der WBO aktuell der Titel vakant ist. Da sollte er vielleicht in diesem Jahr noch seine WM-Chance erhalten. Vorausgesetzt, er verliert nicht gegen Trinidad. Der Mann von den Philippinen ist noch ungeschlagen und immerhin die Nummer 13 auf Boxrec. Besonders geläufig ist er dennoch vermutlich den meisten Boxkennern nicht. Das ist nun seine Chance, aber Iwata sollte deutlich favorisiert sein.

Subaru Murata (6-0) #37 vs. Bryan James Wild (12-0-1) #134, Superbantamgewicht: Mit Murata steht noch ein Top Rank-Mann auf der Card. Er hat 3 Kämpfe in den USA bestritten, alle sehr zügig vorzeitig gewonnen. Die KO-Power ist durchaus vorhanden, bislang steht der Japaner noch bei einer KO-Quote von 100 %. Geht das auch gegen Wild weiter? Der Philippino ist noch ungeschlagen, hat aber auch einen sehr leeren Rekord vorzuweisen. Den Kampf kann man sicherlich machen. Murata ist ziemlich spannend, von daher ist seine Anwesenheit schon ziemlich lohnenswert.

Kyosuke Takami (6-0) #15 vs. Wulan Tuolehazi (15-6-2), Fliegengewicht: Takami ist erst 22 Jahre jung und sieht vielversprechend aus. Er wird nun aber in der Gewichtsklasse aufsteigen, scheinbar bringt er das Limit nicht mehr. Mit dem Chinesen Tuolehazi wartet derweil schon direkt ein echter Härtetest auf ihn. Tuolehazi hat zwar in den letzten Kämpfen relativ konstant verloren, sah dabei aber teilweise auch wirklich ordentlich aus. Zudem kommt, dass er als ehemaliger Weltmeisterschaftsherausforderer auch ein ziemlich gutes Resümee besitzt. Also keineswegs eine einfache Aufgabe für ein Prospect. Die Ansetzung verspricht sehr spannend zu werden.

Es sind noch drei weitere Kämpfe auf der Card enthalten. Insgesamt also eine ansprechende Card, wenn man nun etwas davon sehen könnte… Kleiner Insidertipp von Boxen1: Auf der Plattform VK.com sollte bei der Eingabe von „WHO’S NEXT DYNAMIC GLOVE BOXING“ vielleicht eine Aufzeichnung zu finden sein.

Kostenloses Event aus der Schweiz

Fightposter zum Kampfabend in Uster mit Dennis Dauti und Ramadan Hiseni.

Austragungsort: Stadthofsaal in Uster, Schweiz

Ausrichter: Team Hiseni und Dauti

Übertragung: kostenlos ab 18 Uhr auf YouTube

In der Schweiz wird auch geboxt. 10 Amateurkämpfe und 4 Profikämpfe sind geplant. Dabei hat man großen Wert auf Ausgeglichenheit gelegt, damit die Kämpfe auch stimmig erscheinen. Ein kleiner Blick auf die Profikämpfe:

Ramadan Hiseni (18-1-2) #100 vs. Victor Ionascu (12-5) #327, Mittelgewicht: Mit Hiseni steht ein Schweizer Boxer der Stunde im Ring. Erst Anfang Juni bestritt Hiseni einen großartigen Kampf in Kanada, wo er als Underdog einem sehr starken Russen ein Unentschieden abtrotzte. Es war eine beeindruckende Leistung. Nun möchte Hiseni in Uster einen Sieg nachlegen und in die Top 80 aufrücken. Mit Ionascu kommt als Gegner sicherlich keine Laufkundschaft. Zwar hat er zuletzt einige Niederlagen eingereiht, doch zumeist kam er über die Runden. Es ist auch hier zu erwarten, dass Ionascu gute Gegenwehr leistet und es Hiseni nicht einfach machen wird.

Dennis Dauti (24-5-1) #310 vs. Goga Kavtaradze (3-1) #288, Weltergewicht: Mit Dauti steht ebenfalls ein renommierter Mann im Ring, der schon Kämpfe in den USA bei Golden Boy bestritten hat. Im letzten Kampf musste er ein Unentschieden gegen den sehr unbequemen Polen Denis Madry hinnehmen. Besser lief es hingegen zuletzt für den Georgier Kavtaradze, der aus einem Upset in Frankreich kommt. Er konnte im Februar den französischen Vize-Amateurmeister Lucas Migotti frühzeitig stoppen, was ihn nun auch bei Boxrec vor Dauti ranken lässt. Das macht den Georgier durchaus interessant und auch gefährlich. Kann er den Erfolg vielleicht sogar gegen den erfahrenen Dauti wiederholen? Das wäre wohl eine erneute Überraschung.

Jerome Haller (6-2) #831 vs. Venhar Haziri (6-6-3) #854, Superweltergewicht: Hierbei geht es um einen kleineren WBF-Titel. Für beide Boxer bedeutet dies die erste Titelchance, was sie zusätzlich motiviert. Haller hat den numerisch besseren Rekord, aber die Gegnerwahl hielt sich bei den Siegen noch in Grenzen. Auf Boxrec werden beide Männer sehr ähnlich eingeordnet, wodurch das durchaus als gelungener Indikator zählen kann. Haziri mag zwar schon 6 Niederlagen haben, die waren aber teilweise enger gegen starke Männer. Er wird sicherlich in Uster seine Chancen suchen und wirklich alles über 10 Runden geben. Vermutlich wird die Kondition auch ein entscheidender Faktor werden, weil beide Boxer die lange Distanz über 10 Runden noch nicht kennen. Das verspricht definitiv ein spannender und intensiver Kampf zu werden.

Mit dem Ungarn Attila Baran (16-9) wird noch ein Halbschwergewicht das Profiboxen abrunden. Insgesamt also durchaus interessante Kämpfe, die man kostenlos in der Schweiz über YouTube sehen kann. Es wird eine Standkamera geben. Technisch nicht sonderlich anspruchsvoll, aber der positive Wille sollte hier im Vordergrund stehen.

Kleinere Matchroom-Card inkl. Schwergewichtshauptkampf

Johnny Fisher vs. Alen Babic Fight-Poster.

Austragungsort: Copper Box Arena in London, England

Ausrichter: Matchroom Boxing

Übertragung: Prelims kostenlos ab 17:30 Uhr | Maincard ab 20 Uhr auf DAZN

Matchroom Boxing präsentiert diese Woche eine kleinere Veranstaltung. Für den Mainstream ist das eher uninteressant, doch der Hauptkampf verspricht absolute Schwergewichtsaction!

Johnny Fisher (11-0) #68 vs. Alen Babic (12-1), Schwergewicht: Die Schwergewichtsfraktion ist in Deutschland sehr groß, also dürfte der Kampf auch auf Interesse stoßen. Mit Fisher steht ein junger Mann im Hauptkampf, der über eine sehr gute Fanbase auf der Insel verfügt. Er verkauft etliche Tickets, was ihn auch aus Promotersicht zu einem Goldjungen macht. Und boxerisch? Nun ja, Power hat er, aber seine Gegnerwahl war bislang auch sehr tief gestapelt. Der nächste Weltmeister wird er sicherlich nicht, aber das muss man ja auch nicht. Mit Babic wartet nun eine kroatische Abrissbirne auf Fisher. Dieser kennt auch nur den brachialen Vorwärtsgang, technisch stark und defensiv bedacht ist er dabei absolut nicht. In Polen wurde er eiskalt im Bridgerweight-Titelkampf von Lukasz Rozanski in Runde 1 gestoppt. Das war absolut nichts von Babic. Der Kampf verspricht zumindest pure Action, solange er denn geht. Vermutlich wird es aber nicht viele Runden zu sehen geben.

Reece Bellotti (18-5) #81 vs. Levi Giles (15-1) #253, Superfedergewicht: Bellotti hat aktuell sein Karrieremomentum und kommt aus 4 Siegen am Stück. Das konnte man zuvor nicht zwingend erwarten, weil er noch aus 3 Niederlagen in Serie kam. Doch der Mann aus Watford blieb bestrebsam und konnte sich nun den Commonwealth-Titel sowie die britische Meisterschaft sichern. Das ist doch wirklich eine tolle Entwicklung, die Bellotti in den letzten 2 Jahren gegangen ist. Nun verteidigt er beide Titel gegen Giles. Numerisch natürlich guter Rekord, der sich aber sehr leer liest. Einmal verlor er knapp bei einem Kampf um die englische Meisterschaft. Das ist nun der größte Kampf seiner Karriere, aber als Favorit kann er im Vorfeld kaum zählen. Ein Blick auf die Quoten zeigt dies auch, obgleich der Kampf enger erwartet wird.

Die restliche Card liest sich nun von Matchmaking vermutlich ganz okay, aber die relevanten Kämpfe findet man dort nicht mehr. Entsprechend soll es das hierbei nun auch gewesen sein.

PPV-Duell der MMA-Fighter

Nate Diaz vs. Jorge Masvidal.

Austragungsort: Honda Center, Anaheim, California, USA

Ausrichter: Fanmio

Übertragung: ab 3 Uhr im PPV für 25 € auf Fanmio und DAZN

An diesem Wochenende findet sogar ein größeres PPV-Event statt. Wer kämpft denn nun? Ist es möglicherweise Canelo, oder Floyd Mayweather Jr? Nein, es sind zwei ehemalige UFC-Fighter, die sich im Hauptkampf im Boxen gegenüberstehen. Ist das besonders interessant für die Boxsportfreunde? Vermutlich nicht. Da Boxen1 auch kein MMA-Portal darstellt, kann man nun nicht zu viel bezüglich der Einordnung erwarten – aber einen Versuch wird es geben. Was kann das PPV-Event?

Nate Diaz (0-1) vs. Jorge Masvidal (1-0), Halbschwergewicht: Es handelt sich hierbei um ein Rematch; beide trafen beim PPV-Event UFC 244 im November 2019 aufeinander. Das war sogar das Mainevent der PPV-Maincard. Diaz hat zuvor Conor McGregor bezwungen und war sicherlich, was die Aufmerksamkeit anbelangte, auf dem Peak. Er verlor dann wenig später gegen Masvidal. Nun sind beide Männer 39 Jahre alt und werden sich im Boxen erneut duellieren. Diaz kennt den Boxring durchaus, da er im letzten Jahr 10 Runden mit Jake Paul gegangen ist. Als Neuling im Boxen 10 Runden zu gehen, das ist schon konditionell stark und beweist, welch starke Physis er als Kampfsportler hat. Aber in den Interviews erscheint er auch schon ziemlich punch-drunk; weitere Kämpfe sollte man Diaz definitiv nicht empfehlen. Masvidal stand auch schon einmal im Ring, das war jedoch im Jahr 2005. Was wird daraus? Man weiß es nicht. Aber wer MMA-Kämpfer im Boxring sehen mag, der kommt hier auf seine Kosten.

Daniel Jacobs (37-4) vs. Shane Mosley Jr. (21-4) #17, Supermittelgewicht: Im Co-Mainevent wird es hingegen zu einem schönen Duell zweier Boxer kommen. Jacobs kennt man, er war Weltmeister im Mittelgewicht und lieferte zudem einen tollen Kampf auf Augenhöhe gegen Golovkin. In den letzten Jahren nahmen jedoch seine Leistungen rapide ab und er ist nun über 2 Jahre inaktiv geblieben. Mit Mosley Jr. wartet einerseits der Sohn eines ehemaligen Weltklasseboxers, zugleich auch ein guter Golden Boy-Mann, der in den letzten Kämpfen solide Siege eingefahren hat. Er bringt physisch einiges mit, gehört zwar nicht zur absoluten Weltspitze, kann aber zur erweiterten Weltspitze gezählt werden. Beide Boxer sehen sich vielleicht im Jahr 2024 sehr ähnlich. Die Kämpfer könnten stilistisch sehr gut harmonieren und die Wettquoten sind auch ziemlich 50/50. Das ist wirklich eine gelungene Ansetzung.

Chris Avila (5-1) #337 vs. Anthony Pettis (1-0), Halbschwergewicht: Das ist auch ein Duell zweier MMA-Kämpfer. Avila hat Kämpfe bei Bellator und UFC bestritten, aber eine erfolgreiche Karriere kann man das dort nicht nennen. Er versucht nun irgendwie im Boxen etwas zu erreichen und hat 5 Siege am Stück gegen schwache Gegner eingefahren. Pettis ist hingegen der großartige MMA-Kämpfer gewesen, der vor 10 Jahren beachtliche Erfolge feierte. Im vergangenen Jahr duellierte er sich im Boxen dann mit Roy Jones Jr. Der Kampf war aber auch sehr eng, Pettis erschien nun nicht sonderlich überzeugend. Ist das nun ein Qualitätsmerkmal, Jones Jr. 2023 knapp zu bezwingen – oder eher doch nicht? Das ist durchaus keine leichte Frage, die man sich stellen kann. Avila ist mit 31 Jahren noch unverbrauchter, aber er hat dann doch deutlich weniger anzubieten als ein Sieg über einen der besten Boxer der Geschichte. Von daher sollte wohl Pettis favorisiert sein.

Amado Vargas (10-0) #162 vs. Sean Garcia (7-0) #444, Leichtgewicht: Hier trifft der Sohn von Fernando Vargas, Amado, auf den Bruder von Ryan Garcia, Sean. Und beide Prospects sind noch ungeschlagen, 23 Jahre jung und bringen auch einen guten Amateurbackground mit. Garcia konnte Vargas bei den Amateuren bezwingen. Das ist also wirklich ein sehr gutes Duell zweier aufstrebender Talente, wo in der Theorie nur einer siegreich sein kann. Solche Ansetzungen sind sehr vielversprechend, weil der Ring richtig brennen dürfte bei den beiden jungen Männern. Es ist jeweils ihr größter Kampf der Karriere; dem Sieger dürfte es auch einen mächtigen Boost verschaffen.

Curmel Moton (3-0) #116 vs. Nikolai Buzolin (9-8-1) #521, Leichtgewicht: Mit Moton steht ein 18-jähriges Toptalent ebenfalls im Ring, der zu Mayweather gehört. Er hat neulich auf den Prelims von Tszyu vs. Fundora gekämpft. Moton besitzt zumindest die Anlagen, um in den nächsten Jahren als das große Ding betrachtet zu werden, aber natürlich muss man immer vorsichtig bei solchen Prognosen bleiben. Er wird hier auf der PPV-Card nun seinen vierten Profikampf bestreiten. Mit dem Russen Buzolin wartet ein erfahrener Mann auf ihn. An sich kein schlechter Boxer, der mit 36 Jahren aber im Leichtgewicht sicherlich vom Peak schon etwas entfernt erscheint. Aber zäh ist er, kann sich wehren – das ist durchaus ein solider Gegner.

Devin Cushing (13-0) vs. Manuel Correa (13-1) #394, Leichtgewicht: Das ist noch ein Duell zweier Boxer. Cushing ist ungeschlagen, bringt auch einen Amateurbackground mit. Correa ist gebürtiger Kubaner und verlor mal einen Kampf vorzeitig gegen den starken Elnur Abduraimov. Besonders bekannt sind die beiden Boxer wohl nicht, aber vom Matchmaking dürfte das durchaus passen. Der Kampf ist sicherlich in Ordnung.

Ist das nun 25 € wert? Das muss jeder für sich entscheiden. Die Kämpfe der Boxer sind durchaus ansprechend. Aber natürlich muss man auch eine Begeisterung für den MMA-Sport mitbringen, sonst holt man sich solch eine Card vermutlich nicht.

Im Golden Boy-Hauptkampf steht mit Zepeda ein brachialer Offensivfighter

William Zepeda vs. Giovanni Cabrera.

Austragungsort: Toyota Arena, Ontario, California, USA

Ausrichter: Golden Boy Promotions

Übertragung: Prelims kostenlos ab 23 Uhr | ab 2 Uhr auf DAZN

Golden Boy veranstaltet an diesem Samstag ebenfalls ein Event. Es gibt einiges an Konkurrenz, wodurch das Event möglicherweise etwas untergeht. Dennoch wird mit Zepeda einer der spannendsten Boxer p4p im Hauptkampf stehen.

William Zepeda Segura (30-0) #4 vs. Giovanni Cabrera (22-1) #16, Leichtgewicht: Der Mexikaner Zepeda ist ein Phänomen. Er deckt von der ersten bis zur letzten Sekunde seine Gegner mit dauerhaften Powerpunches ein. In solch einer drastischen Herangehensweise hat man das selten gesehen. Zepeda ist ein absoluter Actionfighter, seine Kämpfe sind entsprechend durchgehend Pflicht! Wie kann man so einem Actionfighter irgendwie Paroli bieten? Zum einen benötigt man sehr gute Nehmerqualitäten und vermutlich auch ein gutes Boxen im Rückwärtsgang. Cabrera hat das schon gegen den Pitbull Isaac Cruz bewiesen. Cruz ist auch jemand, der nur nach vorne geht und am Mann arbeitet – dagegen sah der lange Cabrera im Rückwärtsgang echt nicht schlecht aus. Nun ist Zepeda aber um einiges größer als Cruz. Das verspricht also eine nochmals kompliziertere Aufgabe für Cabrera zu werden. Aber vom eigentlichen Gegnerprofil ist er durchaus eine ganz interessante Gegnerwahl.

Alex Martin (18-5) vs. Pedro Campa (35-3-1) #75, Superleichtgewicht: Mit Martin steht ein sechsmaliger amerikanischer Amateurmeister im Ring, der sich bei den Profis im Rückwärtsgang einige Siege sichern konnte. Er gehört zu den technisch starken Boxern, die aber konsequent in langweiligen Kämpfen stehen. Campa ist hingegen das komplette Gegenteil. Der Mexikaner liebt es anzurennen und am Mann zu arbeiten mit harten Powerpunches. Der Kampf ist stilistisch ziemlich interessant und auch im Vorfeld sehr spannend. Martin kam in der Vergangenheit mit mexikanischen Pressure-Fightern sehr gut zurecht, musste jedoch im letzten Kampf gegen Oscar Duarte eine vorzeitige Niederlage hinnehmen. Hat Campa die Qualität von Duarte? Vielleicht nicht, doch sein Kampf gegen Brandun Lee war im vergangenen Jahr ein absoluter Banger! Nun ist Martin mit Lee nicht zu vergleichen, weil sie sich konträr sehen, doch Campa hat bewiesen, dass er enormen Druck entfalten kann. Das ist wirklich ein sehr interessanter Kampf, bei dem beide Seiten gewinnen können.

Ricardo Rafael Sandoval (24-2) #12 vs. Angel Acosta (24-4) #22, Fliegengewicht: Ebenfalls interessant verspricht dieser Kampf zu werden. Sandoval gilt als guter Mann, der im Juli 2022 einen engen Eliminator-Kampf gegen David Jimenez nicht zugesprochen bekam. Das hätte man auch anders werten können, wurde es aber nicht. Seitdem hat er einige solide Kämpfe bestritten, sah dabei aber auch nicht unschlagbar aus. Nun wird er sich aber steigern müssen, denn mit Acosta wartet ein Ex-Weltmeister aus dem Halbfliegengewicht auf ihn. Der Puerto Ricaner ist entsprechend ein erfahrener und starker Mann, der auch über einiges an Punch verfügt. Im Fliegengewicht ist er physisch vermutlich aber nicht optimal aufgehoben. Das ist durchaus ein interessantes Stallduell und ein sehr wichtiger Kampf für beide Männer. Der Gewinner kommt einer WM-Chance sehr nahe, für den Verlierer wird es schwierig werden in der Zukunft.

Viel mehr bietet die Card am Samstag auch nicht. Die drei genannten Ansetzungen sind aber auf irgendeine Art und Weise empfehlenswert oder spannend. Von daher passt das durchaus.

Historische WM-Chance für einen Deutschen

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan Fight-Poster.

Austragungsort: Prudential Center, Newark, New Jersey, USA

Ausrichter: Top Rank

Übertragung: kostenlos auf dem YouTube Kanal von Universum | Hauptkampf wird gegen 5 Uhr erwartet

Ein wahrer Highlight für alle Boxsportfreunde in Deutschland. Ein Hamburger hat die historische Gelegenheit, sich einen WM-Titel in den USA zu schnappen. Es wäre der erste Erfolg seit Max Schmeling nach über 90 Jahren.

Shakur Stevenson (21-0) #2 vs. Artem Harutyunyan (12-1) #45, Leichtgewicht: Da ist sie, die historische WM-Chance. Der Hamburger Artem Harutyunyan kann den Erfolg von Max Schmeling wiederholen und nach über 90 Jahren wieder einen Weltmeisterschaftskampf in den USA gewinnen! Gegen Frank Martin zeigte der deutsche Olympiamedaillensieger schon, dass er mit der Weltklasse auf Augenhöhe konkurrieren kann. Nun wartet der WBC-Weltmeister Stevenson auf ihn, der absolut elitäre Statistiken aufweist. Gemessen am Unterschied zwischen eigenen Treffern und Gegentreffern, hat er den positivsten Wert sämtlicher Weltmeister. Zudem hat er mit Bivol die besten Defensivwerte. Das sind beeindruckende P4P-Statistiken, doch Stevenson hat einen Makel. Er wird als langweilig verschrien und hat im letzten Kampf auch kaum geschlagen. Im Profiboxen genügt ein Sieg nicht, man muss es auch unterhaltsam und überzeugend tun. Entsprechend hat auch der Weltmeister Druck, den Deutschen hier wirklich dominant zu besiegen – doch dieser glaubt an seine historische Chance. Ganz klar der Kampf der Woche – und aus deutscher Perspektive ein Kampf des Jahres!

O’Shaquie Foster (22-2) #1 vs. Robson Conceicao (18-2) #21, Superfedergewicht: Foster verteidigt hier ebenfalls seinen WBC-Titel. Er stand beim Schweizer Richard Schäfer unter Vertrag, ehe Probellum durch die Kinahan-Affäre Probleme erhielt. Foster wechselte daraufhin zu Top Rank, wo er im Februar sein Promotiondebüt feierte. Er gewann gegen den guten Kubaner Abraham Nova hauchzart per SD, was man auch anders hätte werten können. Foster ist zwar auf Platz 1 bei Boxrec, gehört aber sicherlich nicht zu den stärksten Weltmeistern. Er ist ein sehr guter Mover und kann auch offensiv Feuer entfachen, aber zumeist ist er doch sehr passiv. Das sah man auch beim Kampf in Mexiko gegen Eduardo Hernandez. Als Foster in den Schlussrunden musste, da war er plötzlich da – zuvor kam aber einfach zu wenig. Nun wartet mit Conceicao ein brasilianischer Olympiasieger auf ihn. Dieser hatte auch nie Glück mit den Punktrichtern. Gegen Oscar Valdez war er überlegen, bekam den WM-Sieg aber nicht zugesprochen. Zuletzt gab man ihm wenigstens ein Unentschieden gegen den sehr starken mexikanischen Weltmeister Emanuel Navarrete. Conceicao ist sicherlich unterschätzt und dürfte Foster einen Kampf auf Augenhöhe liefern. In Interviews beschwor der Brasilianer, dass dieser Kampf sein endgültiger Durchbruch sein werde.

Keyshawn Davis (10-0) #13 vs. Miguel Madueno (31-2) #57, Leichtgewicht: Davis ist ein Hoffnungsträger. Er war ein sehr guter Amateur, holte auch Silber bei den Olympischen Spielen von Tokio. Bei den Profis holte er durchaus dominante Siege, obwohl der letzte Punch nicht immer vorhanden war. Zuletzt stoppte er jedoch den Ex-Weltmeister Jose Pedraza und dürfte endgültig in der Weltspitze angekommen sein. Mit Madueno wartet nun ein mexikanischer Actionfighter, der sehr viel arbeitet und auch ein guter Boxer ist. Es bleibt jedoch fraglich, ob er technisch wirklich mit Davis hier mithalten kann. Dennoch ist das ein ordentlicher Test für einen aufstrebenden Mann.

Abdullah Mason (13-0) #27 vs. Luis Lebron (20-5-1) #164, Leichtgewicht: Mason ist ein 20-jähriges Prospect, welches in den USA einen Hype erfährt. Er konnte zuletzt einige überzeugende vorzeitige Siege einfahren, wodurch er als Top-Talent inzwischen gilt. Mit Lebron erhält er nun einen erfahrenen Gegner, welcher zuvor noch nie gestoppt wurde. Im Grunde hat Lebron seine stärkeren Kämpfe in schöner Regelmäßigkeit auch verloren, dennoch dürfte er in der Gesamtheit schon ein gewisses Upgrade in der Leistungsfähigkeit der Gegner von Mason bedeuten. Wenn er Lebron stoppen könnte, wäre das schon ein echtes Statement von Mason.

Das sind die vier Hauptkämpfe. Top Rank bewirbt das Event als ein „four-fight blockbuster“. Und die weitere Undercard hat dennoch einiges zu bieten. Im Superfedergewicht treffen Foster III (17-1) und Garcia (18-1) aufeinander. Das ist ebenfalls ein durchaus guter Kampf – genauso wie das Weltergewichtsduell zwischen Davis (12-0) und Johnson (12-3). Johnson hat schon 8-0-1, 3-0, 8-0, 15-0 und 17-0 Männer bezwungen, die zuvor ungeschlagen waren. Kommt nun die 12-0 von Davis ebenfalls dazu? Undenkbar ist es vermutlich nicht.

Die historische WM-Chance eines Deutschen + eine weitere WM im Co-Mainevent. Starke Prospects + gute Undercard-Kämpfe. Das ist wirklich ein starkes Event von Top Rank in dieser Woche!

Sonntag, den 07.07.2024

Titelvereinigungskampf in Japan

Kazuto Ioka vs. Fernando Martinez Fight-Poster.

Austragungsort: Kokugikan, Tokyo, Japan

Ausrichter: Shisei Promotions

Übertragung: ab 8:45 Uhr kostenlos im japanischen VPN auf Abema

Ein echtes Highlight erwartet Boxsportfreunde am Sonntag in Japan. Der Hauptkampf wird im Superfliegengewicht zu einem Titelvereinigungskampf führen. Mit Kazuto Ioka steht ein Mann im Ring, der sogar in gewissen Statistiken Naoya Inoue überflügelt.

Kazuto Ioka (31-2-1) #2 vs. Fernando Daniel Martinez (16-0), Superfliegengewicht: Am Sonntag wird in Japan ein großer Titelvereinigungskampf stattfinden. Ioka ist ein echtes Schwergewicht im Boxen. Er bestreitet nun seinen 27. Weltmeisterschaftskampf – zum Vergleich: Boxsuperstar Naoya Inoue steht bislang bei 22 WM-Kämpfen. Ioka kämpft seit Jahren auf höchstem Niveau und konnte sich WM-Titel im Minimum, Halbfliegen, Fliegen und Superfliegengewicht sichern. Das ist wirklich ein außergewöhnlich starkes Resümee, leider hat er es im absoluten Mainstream außerhalb von Japan nie wirklich geschafft. In Deutschland würde kaum jemand ihn als Boxer erkennen.

Mit Martinez wartet nun ein Argentinier auf Ioka, der ein Schützling von Marcos Maidana ist. Er hat Jerwin Ancajas bezwungen und zuletzt insgesamt drei WM-Siege in den USA auf PBC-Veranstaltungen feiern können. Martinez ist relativ neu in der Weltspitze, konnte bislang dort aber immer überzeugen. Er ist ein sehr aggressiver Kämpfer, der nach vorne geht und viel arbeitet. Ioka hingegen verhält sich technischer. Er kann auch im Rückwärtsgang boxen und agiert variabel. Im ersten Kampf gegen Joshua Franco war der Japaner teilweise aber auch etwas zu passiv und hatte mit dem Unentschieden viel Glück. Im Rematch sollte Franco dann jedoch keine Chance mehr haben. Der Kampf ist stilistisch interessant. Ioka hat die große Weltmeistererfahrung und dürfte technisch im Vorteil sein. Doch Martinez ist ein absoluter Pressurefighter, der alles dafür geben wird, den Kampf zu gewinnen. Vielleicht hat er über die Punkte sehr gute Chancen, dies mit seiner hohen Workrate auch zu tun. Der Kampf ist ein absolutes Highlight dieser Woche.

Kantaro Juri (6-0-1) #34 vs. Phai Pharob (37-4) #127, Superfliegengewicht: Viel bietet die Undercard nicht, aber dieser Kampf könnte noch erwähnenswert sein. Juri ist ein ungeschlagenes Prospect, die Nummer 34 auf Boxrec. Mit Pharob wartet nun ein 41-jähriger Thailänder auf ihn. Er war mal Interimstitelträger der WBA im Minimumgewicht, das ist aber auch schon über 10 Jahre her. Zu viel sollte man von Pharob nicht mehr erwarten, aber er verfügt dennoch über ein gewisses Resümee auch im Jahr 2024.

Mit dem Bantamgewicht Seiya Tsutsumi (10-0-2) wird noch ein interessanter Mann im Ring stehen, der leider im vergangenen Kampf traurige Nachrichten produzierte. Er bezwang den 23-jährigen Kazuki Anaguchi im Dezember, der daraufhin seinen Verletzungen erlag. Tsutsumi trifft nun mit Weerawat Noolae auf einen unbekannten Thailänder.

Insgesamt bietet die Veranstaltung in Japan mit dem Titelvereinigungskampf zwischen Ioka und Martinez ein echtes Highlight, das Boxfans weltweit begeistern dürfte.

Vor historischer WM-Chance: Das Interview mit Artem Harutyunyan

Kennt den süßen Geschmack des Titelgewinns: Artem Harutyunyan.

Am Samstag erhält der Hamburger Artem Harutyunyan die Chance seines Lebens. Im Boxen1-Interview betont er den Wunsch nach großem Zusammenhalt.

Die deutschen Boxsportfreunde kennen seit Tagen nur noch ein Thema: Der große WBC-Weltmeisterschaftskampf des Hamburger Jung‘ Artem Harutyunyan (12-1) gegen Shakur Stevenson (21-0). Der letzte deutsche WM-Sieg in den USA liegt noch in den Zeiten von Max Schmeling und ist über 90 Jahre her. Eine enorme Aufgabe steht bevor, doch auch eine gewaltige Chance. Mit einem historischen WM-Sieg würde Artem Harutyunyan in die Annalen eingehen. Dem Sieger einer olympischen Medaille von Rio fehlt nur noch dieser eine große Profisieg, um eine Weltkarriere in beiden Lagern hinzulegen!

Boxen1 bekam die Gelegenheit, mit dem Mann der Stunde einige Fragen auszutauschen. Wie nimmt er die Gelegenheit wahr, und was bedarf es, um am Samstag wirklich erfolgreich zu sein?

Das Interview mit Artem Harutyunyan

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), Pressekonferenz, 03.07.2024
Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Boxen1: Hallo, Artem. Am Samstag steht der große Weltmeisterschaftskampf gegen Shakur Stevenson an. Wie fühlst du dich?

Artem Harutyunyan: Ich freue mich riesig auf den WM-Kampf gegen Shakur Stevenson am Samstag. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, die Vorbereitung lief perfekt und wie geplant. Ich habe viel positive Energie und werde diese im Ring transportieren.

 

Du bist ja schon seit einigen Wochen in den USA, um dich zu akklimatisieren. Beschreibe bitte, wie die Vorbereitung verlaufen ist.

Für die Vorbereitung auf den bevorstehenden Kampf bin ich mit meinem Team extra einen Monat zuvor nach Las Vegas geflogen, um diese in den Staaten zu absolvieren. Sie ist super verlaufen. Ich habe viel Sparring gemacht, sehr gut trainiert und mich an das Wetter sowie die Zeitverschiebung angepasst. Es ist so, als wäre ich hier daheim.

Die USA sind dir nicht unbekannt. Im vergangenen Jahr hast du schon in Las Vegas gegen Frank Martin gekämpft. Wie sehr hilft dir dieser Erfahrungsschatz?

Da ich letztes Jahr schon in Amerika war und gegen Frank Martin gekämpft habe, konnte ich dadurch viele Erfahrungen sammeln. Nicht nur boxerisch, sondern ich habe auch die Denkweise und Mentalität der Amerikaner kennengelernt.

Ich habe dadurch sehr viel Erfahrung gewonnen und viele Boxexperten von mir überzeugen können

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), Pressekonferenz, 03.07.2024
v.l.: Robert Harutyunyan, Artem Harutyunyan (GER), Marlon Esteban und Artur Grigorian
© Torsten Helmke

Auch wenn du den Kampf gegen Martin nicht gewonnen hast, so hat dir dieser Kampf eine Menge an internationaler Reputation eingebracht. Wie bewertest du rückblickend deine Leistung?

Bei meinem Kampf gegen Frank Martin haben die Punktrichter gegen mich entschieden. Jedoch bedeutet eine Punktniederlage auf dem Papier nicht, dass ich unbedingt verloren habe. Ich habe dadurch sehr viel Erfahrung gewonnen und viele Boxexperten von mir überzeugen können. Dieser Umstand hat mir viele Türen in Amerika geöffnet.

Martin gilt als technisch starker Mover, was man sicherlich auch über Stevenson sagen kann. Wie vergleichbar sind die beiden Herausforderungen?

Es ist schwierig, zwei unterschiedliche Boxer miteinander zu vergleichen. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen Frank Martin und Shakur Stevenson, jedoch sind es zwei individuell unterschiedliche Boxer. Beide sind Rechtsausleger, aber im Großen und Ganzen kann man sie nicht vergleichen. Shakur Stevenson ist amtierender Weltmeister und die Nummer 1 in der Gewichtsklasse, während Frank Martin ein aufstrebender junger Boxer ist, der seine Ziele verfolgt und die jüngste WM-Chance leider verpasst hat.

Wenn man sich die statistischen Zahlen anschaut, dann gehört Stevenson in vielen Kategorien zur Elite bezüglich Defensive und Präzision. Was sind deiner Meinung nach seine größten Stärken?

In meiner Gewichtsklasse gibt es einige Superstarboxer, und Shakur Stevenson gehört zur Crème de la Crème. Er ist ein Topfavorit in Amerika und allgemein auf der Welt. Seine größte Stärke ist der Mut, dass er sich getraut hat, mit mir in den Ring zu steigen.

Ich werde den Kampf bestimmen, vom Anfang bis zum Ende, immer mehr Druck aufbauen und meine Schläge platzieren, um Weltmeister zu werden!

Boxen: WBC-Weltmeisterschaft, Shakur Stevenson (USA) – Artem Harutyunyan (GER), Pressekonferenz, 03.07.2024
Shakur Stevenson (USA, l.) und Artem Harutyunyan (GER)
© Torsten Helmke

Was wird am Samstag nötig sein von dir, damit du neuer WBC-Weltmeister wirst – welche Stärken, über die du verfügst, musst du ausspielen, um siegreich zu sein?

Um WBC-Weltmeister zu werden, muss ich so sein, wie ich bin – und auch so bleiben. Ich darf mich nicht einschüchtern lassen und Shakur Stevenson keine Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Ich werde den Kampf bestimmen, vom Anfang bis zum Ende, immer mehr Druck aufbauen und meine Schläge platzieren, um Weltmeister zu werden!

Mit Artur Grigoryan hast du einen ehemaligen Leichtgewichts-Weltmeister als Trainer, der im vergangenen Jahr nicht dabei sein konnte. Wie sehr kann seine Anwesenheit als X-Faktor fungieren?

Ich bin froh darüber, dass ich einen Weltklasse-Boxtrainer wie Artur Grigoryan an meiner Seite habe. Wir sind seit vielen Jahren unzertrennlich. Wir trainieren jeden Tag zusammen und er kennt meine Stärken und Schwächen. Seine Anwesenheit bei meinem Kampf gibt mir zusätzlich mehr Kraft.

Lasst uns gemeinsam diese Reise antreten, damit wir allen zeigen können, dass ich nicht alleine kämpfe. Wir kämpfen gemeinsam und können den WBC-Titel nach Hause holen!

Artem Harutyunyan holte Bronze für Deutschland bei den Olympischen Spielen 2016.

Max Schmeling hat vor über 90 Jahren als letzter Deutscher in den USA einen WM-Kampf gewonnen. Wie sehr spornt dich auch dieser historische Kontext an, etwas Großes zu schaffen?

Es ist eine lange Zeit vergangen, seit Max Schmeling in den USA einen WM-Kampf gewonnen hat. Es ist an der Zeit, dass ein Deutscher, wie ich, den WM-Titel aus Amerika nach Deutschland holt. Dieses Ziel habe ich mir für diesen Kampf fest vorgenommen.

Du hast Deutschland sehr erfolgreich bei den Olympischen Spielen in Brasilien repräsentiert und eine Medaille gewonnen. Du verstehst Dich wohl auch als deutscher Repräsentant am Samstag, oder?

Ich bin in Deutschland aufgewachsen, war viele Jahre bei der Bundeswehr und habe die Bundesrepublik Deutschland im Boxsport international vertreten, die Fahne hochgehalten, die Nationalhymne gesungen und Kämpfe gewonnen. Nach meinem WM-Sieg 2015 habe ich die Medaille bei den Olympischen Spielen 2016 gewonnen. Jetzt bin ich in Amerika und kämpfe für die Bundesrepublik Deutschland um die WBC-Weltmeisterschaft.
Das ganze Team von Boxen1 wünscht dir maximalen Erfolg am Samstag, Artem. Richte abschließend bitte noch ein paar Worte an die Leser. Worauf können sich alle Fans am Samstag gefasst machen?

 

Es ist Zeit, das deutsche Boxen wieder auf die Karte zu setzen. Ich freue mich über jede Unterstützung. Lasst uns gemeinsam diese Reise antreten, damit wir allen zeigen können, dass ich nicht alleine kämpfe. Wir kämpfen gemeinsam und können den WBC-Titel nach Hause holen!

Kostenlose Übertragung auf YouTube

Der historische Kampf von Artem Harutyunyan wird in der Nacht zum Sonntag kostenlos auf dem YouTube-Kanal von Universum übertragen. Der große Hauptkampf wird gegen 5 Uhr erwartet.

Wer, wenn überhaupt, wird sich die zukünftigen Kämpfe von Shakur Stevenson sichern?

Wer, wenn überhaupt, wird sich die zukünftigen Kämpfe von Shakur Stevenson sichern?

Nach dem Kampf am kommenden Samstag gegen Artem Harutyunyan, ist Shakur Stevenson ein vertragsfreier ‚Free Agent‘.

An diesem Samstag wird der ungeschlagene aufstrebende Superstar Shakur Stevenson in seine Heimat Newark, N.J., USA, zurückkehren, um seinen WBC-Leichtgewichts-Weltmeistertitel gegen den Deutschen Artem Harutyunyan (12-1, 7 KOs) aus dem Hamburger Universum Boxstall, im „Prudential Center“ zu verteidigen.

Der 12-Runden-Kampf ist eine Top-Rank-Veranstaltung, die von ESPN übertragen wird. Es droht jedoch ein noch viel größerer Kampf – der Kampf, um sich die Rechte an Shakur Stevensons zukünftigen Kämpfen zu sichern. Der Weltmeister in drei verschiedenen Gewichtsklassen, vielleicht der zur Zeit beste reine Boxer des Sports, wird seinen Promotionvertrag mit Top Rank an diesem Samstag abschließen, während er am letzten Kampf seines Vertrags mit Top Rank teilnimmt.

Mit 27 Jahren in seine Blütezeit und mit einer Fülle potenzieller großer Kämpfe in Aussicht, die wahrscheinlich in seiner Zukunft sein werden, wird es keinen Mangel an Promoter-Unternehmen und Plattformen geben, die sich liebend gerne mit Shakur Stevenson (21-0-0, 10 KO-Siege) zusammenschließen möchten. Die Frage ist: Wer hat die beste Chance, sich seine Dienste zu sichern?

Shakur Stevenson. Bei welchem großen Veranstalter wird er unterschreiben?

Mit Matchroom das große Geld verdienen

Der Vorsitzende von Matchroom Boxing, Eddie Hearn, hat seinen Wunsch, dass Stevenson bei ihm unterschreibt, gerade nicht geheim gehalten. „Ich denke, Shakur ist Pfund für Pfund, einer der besten Boxer der Welt“, sagte er gegenüber „FightHub TV“. „Er ist vielleicht unschlagbar – vielleicht. Er ist so gut. Aber ich denke, er wurde bisher schrecklich gefördert. Ich denke, er ist ein großartiger Boxer. Ich denke, er wäre eine unglaubliche Ergänzung für das Matchroom-Team, und wenn er verfügbar ist, werden wir auf jeden Fall ein Gespräch mit ihm führen. Ob es für uns beide funktioniert, müssen wir sehen“.

Der letzte Satz ist der Schlüssel. Hearn wird wahrscheinlich eine hohe Garantie für Stevensons Kampfbörsen in Zukunft erfüllen müssen. Und um eine Rendite auf seine Investition zu erzielen, muss er einen großen Kampf für den glatten Rechtsausleger führen. Dies kann sich als Problem in einem fragmentierten Sport erweisen, der durch die verschiedenen Promoter-Unternehmen, die die Leichtgewichts- und Super-Leichtgewichts-Klassen patrouillieren, noch verstärkt wird. Dennoch deuten Hearns starke Worte darauf hin, dass das in Großbritannien ansässige Unternehmen aggressive Anstrengungen unternehmen wird, Shakur Stevenson an sich zu binden.

Shakur Stevenson hat bereits in drei verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeistertitel gewonnen und gilt als einer der besten Boxer der Welt, aber das ganz große Geld hat er bisher noch nicht verdienet, das verdient Gervonta Davis und Terence Crawford mit ihren hochdotierten pay-per-View Kämpfen.

Amerika First  mit Premier Boxing Champions

Shakur Stevenson und Premier Boxing Champions (PBC) scheinen eine natürliche Passform zu sein. Das talentierte amerikanische Leichtgewicht steht am Rande des Ruhms, und PBC produziert konsequent die größten Boxveranstaltungen in den USA. Ganz zu schweigen von der Anziehungskraft eines Kampfes gegen den ungeschlagenen WBA-Leichtgewichts-Champion und Box-Superstar Gervonta „Tank“ Davis.

Gervonta Davis sagt, dass Stevenson einer seiner Gegner in dem neuen langfristigen Deal sein wird, den er mit PBC unterzeichnet hat. Stevenson ist nicht überzeugt davon. „Ich weiß nicht, wann ich in diesem Deal bin“, sagte er zu „FightHype“. „Du weißt nicht, was für ein Kampf das ist. Sagen sie, ich treffe meine Entscheidung auf der Grundlage dessen, was er gerade gesagt hat. In seinen sechs oder sieben Kämpfen könnte ich dann vielleicht auf sechs auf dieser Liste stehen“. Dennoch ist der Gerventa-Davis-Kampf der größte für Shakur Stevenson. Außerdem sind potenzielle Kämpfe bei PBC gegen Isaac Cruz, Frank Martin und Alberto Puello alle verlockend.

Shakur Stevenson.

Riyadh-Saison und Turki Alalshikh

Turki Alalshikh, Vorsitzender der Saudi-Arabiens „General Entertainment Authority“, macht ernsthafte Fortschritte im Boxen. Alalshikhs erste US-Show ist am 3. August. Die FightCard wird von Israil Madrimov vs. Terence „Bud“ Crawford überschrieben. Crawford ist übrigens so nah an Shakur Stevenson wie der Stecker an der Steckdose. Stevenson könnte in die Fußstapfen seines Freundes Terence Crawford treten und sich mit Alalshikh ausrichten. Es ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten, da der Boxer in der Lage ist, die Art der Garantien zu erhalten, die er sich wünscht, und Alalshikh wird einen jungen Boxer mit Crossover-Potenzial bekommen – ein solider Schritt, wenn seine vorgeschlagene Boxliga zum Tragen kommt.

Shakur Stevenson bleibt cool. „Ich wünsche Bud und allen das Beste in dieser Situation“, sagte er zu „FightHype“. „Ich weiß nichts darüber, also kann ich wirklich nicht darüber sprechen. Ich hätte nichts dagegen, in einer Scheiße, wie einer Boxliga zu sein, wenn es Sinn macht“.

Am kommenden Samstag bestreitet Shakur Stevenson seinen letzten Kampf für seinen Promoter Top Rank und ist danach promoterfrei, ein „Free Agent“.

 

Zurück in die Zukunft doch wieder mit Top Rank

Die Beziehung zwischen Top Rank und Shakur Stevenson ist frostig geworden. In einem Interview mit „Cigar Talk“ im letzten Monat hatte Bob Arum dies in Bezug auf Stevenson zu sagen: „Ich habe mit Eddie Hearn gesprochen und Eddie sagte mir: ‚Ich werde ihm nicht das Geld bezahlen, das ihr ihm zahlt‘. Und ich glaube nicht, dass Premier Boxing Champions Chef Al Haymon weitere Boxer seinem Team hinzufügen möchte, also ist Shakur zwischen einem Felsen und einem harten Ort, wenn es für ihn nichts Besseres gibt, wird er wieder zu uns zurückkommen. “

Bob Arum deutete auch an, dass Stevensons Unfähigkeit, die großen Kämpfe zu landen, darauf zurückzuführen war, dass er kein „großes Unentschieden“ war. Diese Worte werden Stevenson nicht gerade dazu bringen, wieder in Arums Arme zu rennen, aber sie nennen Boxen nicht umsonst „das Theater des Unerwarteten“.

Während Stevenson am ehesten an den oben genannten Plattformen landen könnte, könnte aber auch „Mayweather Promotions“ die Wildcard beweisen. Floyd Mayweather tat sein Bestes, um Shakur Stevenson bei Mayweather Promotion unterschreiben zu lassen, nachdem dieser bei den Olympischen Spielen 2016 Silber gewonnen hatte. Seien Sie nicht überrascht, wenn er es noch einmal versuchen wird. Natürlich könnte Stevensons Auftritt am Samstagabend auch ein Faktor sein. Stevenson, der oft für seinen geschäftsorientierten Ansatz im Ring kritisiert wird, verspricht, aggressiver gegen Harutyunyan zu sein. Das könnte nur den Einsatz für das erhöhen, was wahrscheinlich ein großer Bieterkrieg sein wird – vorausgesetzt natürlich, dass er überhaupt bereit ist, einen weiteren Promotervertrag zu unterzeichnen.

Shakur Stevenson vs. Artem Harutyunyan Fight-Poster.