Der 20-jährige Nico Ali Walsh will in die Fußstapfen seines weltberühmten Großvaters treten, des 2016 verstorbenen „Greatest of All Time” (G.O.A.T.) Muhammad Ali. Nach Ali’s Tochter Leila Ali, der ehemaligen Championesse im Supermittelgewicht (24-0-0, 21 K.O.) tritt nun ein zweiter Spross der Familie hervor, um die weltweite Marke fortzuführen.
Nico Ali Walsh gibt Profidebüt am 14. August!
Dass Muhammad Ali einer der größten, wenn nicht der größte Boxer aller Zeiten ist, steht außer Frage. Durch seine provokante Art innerhalb, wie außerhalb des Rings, seine politische Einstellung (Wehrdienstverweigerung im Vietnamkrieg), seinen tänzelnden Stil („Float Like A Butterfly, Sting Like A Bee”) und seine atemberaubenden Kämpfe gegen Joe Frazier, George Foreman, Ken Norton u.a. wurde Ali zur globalen Ikone der 60er und 70er Jahre und damit zum wohl populärsten Sportler überhaupt. Nun schickt sich der erst 20-jährige Enkel Nico Ali Walsh an, das überlebensgroße Erbe seines Grand Daddy’s fortzuführen und unterschrieb kürzlich einen Vertrag bei Top Rank Promotions.
Das Besondere hieran: Top Rank’s CEO Bob Arum (89) arbeitete selbst jahrelang mit dem „Größten” zusammen und veranstaltete insgesamt 27 Events mit der Ringlegende, davon die erste 1966. Der „Bobfather of Boxing” gab in einer Pressemitteilung zu Protokoll: „Vor 55 Jahren arbeitete ich mit dem herausragendsten Boxer des 20. Jahrhunderts zusammen. Wer hätte sich jemals träumen lassen, dass wir so viele Jahre später das Profidebüt seines Enkels betreuen?” Ali Walsh bestritt insgesamt nur 30 Amateurkämpfe und wird für sein Debüt von Sugar Hill Steward, der auch Tyson Fury’s Coach ist, für den Kampf fit gemacht. Der „Gypsy King” welcher selbst nur 35 Amateurfights bestritt, gab Ali Walsh umgehend den ermutigenden Rat, „wenn Du dich für die große Bühne bereit fühlst, dann nutze diese Chance unbedingt.”
Die erste Ringluft im Profibereich konnte der Jungspund bereits am vergangenen Wochenende beim erfolgreichen Comeback von Vasily Lomachenko (15-2-0, 11 K.O.) schnuppern, der seinen japanischen Widersacher Masayoshi Nakatani in neun Runden stoppen konnte.
Ali Walsh soll sein Profidebüt am 14. August in Tulsa (Oklahoma) geben. Gegner und Gewichtsklasse stehen bislang noch nicht fest. Parallel zu seiner Karriere möchte der junge Fighter sein Studium in Business an der Nevada State University in Las Vegas weiter fortführen. Ob Ali Walsh in sportlicher Hinsicht aber auch nur ansatzweise an den Status seines Großvaters heranreichen kann, bleibt abzuwarten.
Vasiliy Lomachenko glaubt, dass sein enger Freund Usyk sehr gute Chancen hat, Joshua seine Weltmeister-Gürtel abzunehmen
Laut Aussage von Bob Arum, dem CEO von Top Rank, wird der ehemalige unbestrittene Champion im Cruisergewicht Oleksandr Usyk, für seinen bevorstehenden Showdown mit IBF, IBO, WBA, WBO-Schwergewichts-Champion Anthony Joshua, von Anatoly Lomachenko trainiert werden.
Der Kampf zwischen Anthony Joshua vs Oleksandr Usyk ist für den 25. September im Tottenham Hotspur Stadium in London geplant.
Oleksandr Usyk wurde für seinen schwerer als erwarteten Punkt-Sieg gegen Derek Chisora, im Oktober letzten Jahres, von Trainer Yuri Tkachenko vorbereitet.
Anatoly Lomachenko ist der Vater und Trainer des zweifachen Goldmedaillen-Gewinners und Weltmeister in drei Gewichtsklassen Vasiliy Lomachenko, der von Bob Arum promotet wird.
„Obwohl ich nicht der Promoter von ihm bin, zähle ich Oleksandr Usyk als einen wirklich guten und engen Freund, den ich so gut kenne, weil er der beste Freund von Vasiliy Lomachenko ist“, sagte Arum gegenüber Sky Sports.
„Egis Klimas ist der Manager von Usyk und Lomachenko und ich sprach mit ihm und er hat mit dem Vater von Lomachenko gesprochen, den er ‚Papa Lomachenko‘ nennt, der Trainer all dieser ukrainischen Olympioniken war und er hat zugestimmt, dass er Oleksandr Usyk für seinen Kampf gegen Joshua trainieren wird,“ sagt Bob Arum weiter.
„Glaubt nicht, dass dieser Kampf für Joshua ein Spaziergang wird. Er wird einen wirklich harten Kampf mit Usyk haben, der ein großartiger Boxer ist. Vasiliy Lomachenkos Vater würde niemand anderen ausbilden, aber er wird Oleksandr Usyk für seinen Kampf gegen Joshua trainieren, denn Usyk ist wie eine Familie.“
Vasiliy Lomachenko glaubt, dass sein enger Freund Oleksandr Usyk eine sehr gute Chance hat, Joshuas Weltmeistertitel abzunehmen.
„Natürlich glaube ich, dass er gewinnen kann“, sagte Lomachenko gegenüber Sky Sports.
„Er hat sogar eine sehr große Chance, aber es wird nicht einfach, weil Anthony Joshua auch weiß, was er im Ring tun muss. Joshua kennt sich auch im Boxen aus, er hat auch Amateurerfahrung. Es wird ein interessanter Kampf werden, ein sehr interessanter. Oleksandr ist viel schneller. Es wird ein Kampf zwischen zwei Styles.“
Am 22. Juli wird der Ahlener Schwergewichtler Erkan Teper (21-0-3, 13 KO-Siege) gegen Murat Gassiev (27-0-1, 20 KO-Siege) in Moskau in den Ring steigen!
Murat Gassiev trifft auf Erkan Teper
Wie man es in den Sozialen Medien verfolgen kann, bereitet sich der gebürtige Ahlener Erkan Teper für den Kampf gegen Gassiev bei Francesco Pianetas Oldschool Boxing in Lippstadt vor.
2019 unterschrieb Erkan Teper bei EC Boxing einen langfristigen Vertrag. „Für mich ist EC Boxing die größte Promotion in Deutschland. Mit ihren Kontakten ins Ausland lassen sich große Kämpfe realisieren. Mein Traum ist es, endlich auch in den USA zu boxen und mit Erol Ceylan und seinem Team wird das sicherlich schon bald klappen“, sagte Teper. Seit der Unterschrift bei ECB hat Teper zwei Aufbaukämpfe erfolgreich gewonnen. Nun kommt es zu einem großen Kampf gegen den ehemaligen WBA/IBF Weltmeister im Cruisergewicht Murat „IRON“ Gassiev.
Die Kampfbilanz von Gassiev seit der Niederlage 2018 gegen Oleksandr Usyk im Cruisergewicht, ist nur ein Sieg im Schwergewicht gegen Nuri Seferi durch TKO letztes Jahr. Der ehemalige Weltmeister möchte sich nun im Schwergewicht beweisen.
Die beiden noch ungeschlagenen Efe Ajagba vs Frank Sánchez kämpfen im Co-Main Event
Der 24. Juli wird zu einer historischen Nacht der Schwergewichte, in der T-Mobile Arena in Las Vegas, werden. Drei weitere Schwergewichts-Showdowns, die man nicht verpassen sollte, wurden von den Promotern (Tom Brown TGB Promotions, Bob Arum Top-Rank, Frank Warrens Queensberry Promotions und Al Haymon Premier Boxing Champions), des mit Spannung erwarteten dritten Kampfes, zwischen dem WBC Schwergewichts-Weltmeister Tyson „The Gypsy King“ Fury und dem ehemaligen Schwergewichts-Weltmeister Deontay „The Bronze Bomber“ Wilder, hinzugefügt.
Im 10-Runden-Co-Main-Event tritt der in 15 Kämpfen unbesiegte, 27-jährige nigerianische Olympiateilnehmer von 2016, „The One and Only“ Efe Ajagba gegen den ebenfalls in 18 Kämpfen unbesiegten 28-jährigen Kubaner Frank „The Cuban Flash“ Sánchez an. Die PPV-TV-Übertragung beinhaltet auch den 12-Runden-Rückkampf zwischen dem Finnen Robert „The Nordic Nightmare“ Helenius und dem polnischen Boxstar Adam „Babyface“ Kownacki, der im März 2020 in der vierten Runde ihres ersten Kampfes von Helenius gestoppt wurde.
Beim Acht-Runden-PPV-Auftakt-Kampf wird der erst 21-jährige unbesiegte, in Toledo, Ohio, USA geborene Jared „The Real Big Baby“ Anderson (9-0-0, 9 KO-Siege), ebenfalls in der Schwergewichtsklasse gegen den in 23 Kämpfen noch ungeschlagenen, 1,98 Meter großen, russischen Herausforderer Vladimir Tereshkin antreten.
Efe Ajagba (15-0-0, 12 KO-Siege) wurde im Juli 2017 Profi und etablierte sich bald als einer der schärfsten One-Punch-Knockouter der gesamten Schwergewichtsklasse. Er zeigte sein großes Herz, als er im Dezember 2019 von seinem damaligen Gegner Jago Kiladze in der 3. Runde schwer niedergeschlagen wurde, vom Boden aufstand um dann seinen Gegner vernichtend zu schlagen. Schon drei Monate später stoppte Ajagba den ehemaligen WM-Herausforderer Razvan Cojanu in der neunten Runde vorzeitig. Er kämpfte zuletzt im April in Tulsa, Oklahoma und schlug Brian Howard in der dritten Runde, mit einer einzigen rechten Hand, schwer KO.
„Ich fühle mich geehrt, beim Fury vs. Wilder III Kampf als Co-Main Event kämpfen zu dürfen“, sagte Ajagba. „Ich habe geduldig auf diese Gelegenheit gewartet um mein Können unter Beweis zu stellen. Meine Fans – und auch meine Kritiker – können erwarten, gegen den, wie ich ebenfalls noch unbesiegten, Frank Sánchez, mehr Jabs, mehr Meidbewegungen, eine schnellere Beinarbeit und meine unbändige Kraft in meinen beiden Händen zu sehen. Der 24. Juli wird eine besondere Nacht für ‚The One and Only‘ Efe Ajagba werden.“
Frank Sánchez (18-0-0, 13 KO-Siege), war ein herausragender Amateurboxer in seiner Heimat Kuba, er trainiert inzwischen seit zweieinhalb Jahren in San Diego mit Trainer Eddy Reynoso. Der 28-Jährige war mit seinem Aufstieg in die Schwergewichtsrangliste beschäftigt und erzielte im Jahr 2020 drei Siege, als er eine einstimmige 10-Runden Punktentscheidung über Joey Dawejko einfuhr und Brian Howard und Julian Fernandez beide vorzeitig stoppte. Sanchez gewann zuletzt im Mai eine technische Entscheidung gegen Nagy Aguilera und wird ganz sicher auch, nach einem für ihn wichtigen Sieg über den ungeschlagenen Kollegen Ajagba suchen, der ihn in ganz nach oben in die Schwergewichtsklasse katapultieren könnte.
„Ich freue mich, mich als Top-Schwergewichts-Titelanwärter auf der besten Fightcard des Jahres zu behaupten“, sagte Sánchez. „Ich freue mich darauf, gegen Efe Ajagba zu kämpfen und siegreich daraus hervorzugehen. Boxfans wollen sehen, wie die Besten mit den Besten kämpfen. Die Leute sagen, dass Efe Ajagba von vielen anderen Schwergewichtler gemieden wird und genau deshalb habe ich mich entschieden, gegen ihn zu kämpfen. Die Fans können einen großartigen Kampf zwischen zwei ungeschlagenen Schwergewichten am 24. Juli erwarten.“
Rache oder Wiederholung? Robert Helenius und Adam Kownacki im mit Spannung erwarteteten Rematch
In nur seinem zweiten Ausflug in die Staaten schockierte Robert Helenius (30-3-0, 19 KO-Siege) die Zuschauer im Barclays Center, indem er Kownacki die erste Niederlage seiner Karriere durch einen TKO-Sieg in der vierten Runde zufügte. Der in Schweden geborene und im finnischen Mariehamn lebende Robert Helenius etablierte sich als eines der Top-Schwergewichte Europas und besiegte Erkan Teper im September 2018, um in der Rangliste aufzusteigen. Bevor der 37-Jährige 2019 sein US-Debüt gegen Gerald Washington gab, hatte er sechs seiner letzten sieben Kämpfe gewonnen, wobei sein einziger Schönheitsfehler eine Punktniederlage über 12 Runden gegen Dillian Whyte war.
„Ich freue mich darauf, am 24. Juli meine erste Leistung gegen Adam Kownacki zu wiederholen“, sagte Helenius. „Boxfans können einen weiteren unglaublichen Kampf mit meiner zum Sieg erhobenen Hand erwarten. Ganz Finnland wird hinter mir stehen, wenn ich der Welt zeige, warum ich einen WM-Kampf am meisten verdient habe. Mein einziges Ziel ist es, Weltmeister zu werden und leider steht mir da Adam im Weg.“
Adam Kownacki (20-1-0, 15 KO-Siege) will sich für die erste Niederlage seiner Karriere revanchieren, wenn er am 24. Juli gegen Helenius antritt. Der 31-jährige Adam Kownacki, der in Lomza, Polen geboren wurde und der schon lange in Brooklyn, New York, lebt ist für seine Hartnäckigkeit bekannt und war vor der Niederlage gegen Helenius im März 2020, auf dem direkten Weg zu einem Weltmeistertitel. Kownacki besiegte den ehemaligen Weltmeister Charles Martin und die ehemaligen Titelherausforderer Gerald Washington und Chris Arreola. Sein Kampf im August 2019 gegen Arreola stellte CompuBox-Rekorde für Schwergewichte bei kombinierten Schlägen, sowohl bei Jabs und Treffern auf.
„Ich freue mich sehr, wieder im Ring zu sein“, sagte Kownacki. „Die Pandemie hat es allen schwer gemacht, aber die Dinge normalisieren sich wieder. Teil eines so großen Events zu sein, fühlt sich großartig an und ist eine großartige Sache für alle Fans unseres Sports. Diese gesamte Veranstaltung wird von Anfang bis Ende actiongeladen sein. Ich kann es kaum erwarten, mich an Robert Helenius zu rächen. Ich musste ein langes Jahr auf den Rückkampf warten, aber am 24. Juli werde ich einen Sieg erringen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Dinge wieder normalisieren und ich beweisen werde, dass ich zu den Top-Schwergewichten der Welt gehöre.“
Jung-Schwergewichtsstar Jared Anderson (21) tritt gegen den ungeschlagen Russen Vladimir Tereshkin an
Jared Anderson (9-0-0, 9 KO-Siege) hat als Profi bisher noch niemals die Glocke zur letzten Runde gehört, ein dominanter Start in eine sicher große Karriere, der bei seinem Profidebüt vor weniger als zwei Jahren mit einem KO-Sieg in der ersten Runde begann. Inzwischen hat er fünf Knockouts in der ersten Runde erzielt und wurde der Breakout-Star der MGM Grand Las Vegas Bubble Nights, wo alle seine fünf Gegner innerhalb von 4 Monaten hintereinander ausknockte. Nachdem er seinen Bubble-Lauf mit einem Knockout in der sechsten Runde über Kingsley Ibeh beendet hatte, kehrte Anderson am 10. April mit einem Blitzangriff von Jeremiah Karpency und einem 2. Runden-KO zurück. Anderson war Furys wichtigster Sparringspartner für den Wilder-Rückkampf und wird ihm in derselben Funktion für den Trilogie-Kampf dienen. Tereshkin (22-0-1, 12 KOs) ein 1,98 Meter großer Rechtsausleger, ist seit 14 Jahren Profi, er ist ebenfalls unbesiegt. Seit seinem Unentschieden in seinem Rekord, hat der Russe 14 Kämpfe in Folge gewonnen.
Am 10. Juli boxt Harth in seiner Heimatstadt Bielefeld um den vakanten WBO-EM-Titel. Unter neuem Management fühlt sich der 33-Jährige Cruisergewichtler bestens vorbereitet und hofft auf einen starken Gegner, den er jedoch vorzeitig auf die Bretter schicken will. Im Interview verrät er, was ihn bewegt.
Leon Harth im Interview über Corona, sein neues Umfeld und die bevorstehende WBO-EM
Für die, die Dich noch nicht kennen: Was hat Dich dazu bewogen mit dem Boxen anzufangen? Wie alt warst Du, als Du das erste Mal Boxhandschuhe angezogen hast und was bedeutet Dir der Sport?
Leon Harth: Ich habe damals in der A-Jugend beim VFB Fichte Bielefeld Fußball gespielt und schnell erkannt, dass ich mich eher in den Einzelsportarten wiederfinde und Mike Tyson hat mich schon immer sehr fasziniert. Ich habe ziemlich spät mit dem Boxen angefangen, Profi bin ich erst mit 24 Jahren geworden. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch, in meinem damaligen Amateurverein, meinen jetzigen Trainer Alexander Bich kennengelernt.
Du bist seit 2012 Profi. Was hat Dich dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen und was waren Deine Vorstellungen damals?
Leon Harth: Mit der Zeit ist das Boxen für mich mehr als nur ein Hobby geworden. Ich hatte immer schon den Traum als Profisportler erfolgreich zu sein.
Wie geht es Dir und wie laufen die Vorbereitungen?
Leon Harth: Es geht mir sehr gut, die Vorbereitungen laufen super und ich beende diese Woche die Sparringsphase.
Also wieder normale Trainingsbedingungen. Wie hast Du Dich während der Corona-Zeit fit gehalten?
Leon Harth: Neben vielen Trainingseinheiten in der Natur, habe ich mir tatsächlich in der Garage ein eigenes, kleines Box-Gym eingerichtet, in dem ich mich täglich fit gehalten habe.
Du hast vor einigen Monaten einen kompletten Wechsel deines „boxerischen Umfelds“ vollzogen. Was hat sich dadurch für Dich geändert und wie läuft die bisherige Zusammenarbeit?
Leon Harth: Mit meinem ehemaligen Management war ich absolut nicht mehr zufrieden. Zu viele Kämpfe wurden angesetzt und schlussendlich doch wieder abgesagt. Mit Charlie Podehl habe ich jetzt einen Manager gefunden, den ich schon seit 2016 kenne und mittlerweile sind wir zu einem super Team zusammengewachsen. Ich bin für die neuen Möglichkeiten dankbar. Es ist ein sehr professionelles Arbeiten mit ihm.
Im Cruisergewicht hattest Du Deine besten Fights, bist dann aber ins Halbschwergewicht gewechselt. Was hattest Du Dir davon erhofft?
Leon Harth: Der Wechsel ins Halbschwergewicht war eine Idee meines vorherigen Managements. Man dachte wohl, ich könnte meine physische Stärke in einer leichteren Gewichtsklasse besser nutzen und dominanter umsetzen. Mein ganzes Gewicht runterzukochen hat mich am Ende aber auch meine komplette Energie gekostet. Das war eine schlimme Erfahrung für mich.
Also ging es zurück im Cruisergewicht! Fühlst Du Dich in Deiner alten Gewichtsklasse wohler?
Leon Harth: Ich fühle mich im Cruisergewicht perfekt aufgehoben. Es geht mir richtig gut.
Was ist Dein kurzfristiges und was Dein langfristiges Ziel in deiner neuen alten Gewichtsklasse?
Leon Harth: Mein kurzfristiges Ziel ist momentan klar der Gewinn der Europameisterschaft am 10. Juli. Mein langfristiges Ziel: ich möchte gern um die Weltmeisterschaft eines großen Weltverbands boxen und dann natürlich Weltmeister werden. Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit (lacht).
Raad Rashid ist ein sehr erfahrener Mann, auch was Titelkämpfe angeht. Wie schätzt Du ihn ein und wie wird Dein „Game Plan“ sein?
Leon Harth: Ich schätze Raad als sehr erfahrenen Boxer ein, der schon viele Kämpfe bestritten hat. Ich habe aber schon stärkere Gegner geboxt und denke, das ist ein Vorteil. Ich hoffe auf einen starken Raad! Zu meinem Game Plan will ich allerdings noch nicht zu viel verraten. Es wird ein toller Kampf für die Zuschauer!
In Deiner Heimat zu boxen bedeutet Dir viel, weil…?
Leon Harth: … es für mich nach 9 Jahren das erste Mal vor heimischem Publikum sein wird. Das habe ich mir schon immer gewünscht und nun auch gleich als Erster um die WBO Europameisterschaft in Bielefeld boxen zu können, macht mich sehr stolz. Dafür möchte ich mich auch ganz herzlich bei meinem Management bedanken.
Sieg vorausgesetzt: Gegen wen möchtest Du danach in den Ring steigen? Haben Dein Team und Du schon Pläne parat oder denkt ihr nur von Kampf zu Kampf?
Leon Harth: Wenn alles gut geht, würde ich meinen Titel gerne in Bielefeld verteidigen. Vielleicht ist bis dahin auch wieder mehr Publikum zugelassen. Ich hatte mir immer einen Rückkampf gegen Artur Mann gewünscht, aber das wird wohl nicht mehr passieren. Aktuell könnte ich mir auch sehr gut einen Kampf gegen Roman Fress vorstellen. Grundsätzlich möchte ich in Deutschland die boxen, die in der Rangliste vor mir stehen.
Neben Leon Harth werden auch Rico Müller, Sven Elbir und viele weitere in den Ring steigen. Die Veranstaltung aus Bielefeld wird am Samstag, den 10. Juli live ab 19:00 Uhr bei BILDplus im Stream übertragen. Für BILDplus ist ein Abo nötig. Dieses ist für 3,99 EUR/Monat erhältlich und kann monatlich gekündigt werden. Wenige Resttickets gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen, z.B. bei eventim.de
Jordan ‚Troublesome‘ Thompson nimmt WM-Titel ins Visier
Der ungeschlagene Cruisergewichtler Jordan Thompson hat einen Promoter-Vertrag für mehrere Kämpfe mit Eddie Hearn und Matchroom unterzeichnet.
Der 28-jährige 1,98 Meter große Boxer aus Manchester hat alle zehn seiner bisherigen Kämpfe gewonnen, seit er im Dezember 2015 Profi geworden ist und genoss Weltklasse-Sparring mit WBC-Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury und dem ehemaligen unbestrittenen König im Cruisergewicht, Oleksandr Usyk.
„Troublesome“ hat als Profi eine Stop-Start-Zeit erlitten, kann sich aber jetzt darauf freuen, sich in einer aufregenden britischen Gewichtsklasse, im Cruisergewicht zu profilieren, die unter anderem die neuen Matchroom-Stallkameraden Lawrence Okolie, Tommy McCarthy und Chris Billam-Smith umfasst.
„Ich kann es kaum erwarten, wieder loszulegen, meine Karriere war bisher eine Achterbahnfahrt, aber ich bin jetzt hier und bereit, mein Potenzial auszuschöpfen“, sagte Thompson . „Mir wurde immer gesagt, Geduld sei eine Tugend und Timing ist“ alles Meine Zeit ist jetzt.
„Ich bin jetzt schon seit einiger Zeit auf einem konstanten Grind, im Trainingslager und halte mich bereit zu meinem nächsten Einsatz, also bin ich einfach aufgeregt, endlich wieder reinzukommen und die Gänge durchzumachen. Ich bin gerade an einem sehr guten Ort, mit einem großartigen Team hinter mir und dem besten Promoter der Branche.
„Meine Ziele im Boxen sind ziemlich einfach, Weltmeister zu werden, mein Potenzial auszuschöpfen und alle, die an mich glauben, stolz zu machen. Neben der Möglichkeit, die Familiensammlung der Weltmeister natürlich zu erweitern! Wenn alles gesagt und getan ist, solange meine Mutter, mein Vater und meine Familie stolz sind, werde ich ein sehr glücklicher Mensch sein.“
„Ich freue mich, Jordan im Matchroom-Team begrüßen zu dürfen und freue mich darauf, seine Fortschritte in der brandheißen heimischen Szene im Cruisergewicht zu begleiten“, sagte Eddie Hearn, Vorsitzender von Matchroom Sport. „Jordan ist ein aufregendes, unbeholfenes frisches Talent, das im und außerhalb des Rings gut aussieht.
„Die Cruiserweight-Division brennt im Moment und ich bin mir sicher, dass Jordan im nächsten Monat den Showdown zwischen Tommy McCarthy und Chris Billam-Smith mit Interesse verfolgen wird, während er versucht, sich seinen Weg zu heimischen Titeln und darüber hinaus zu erarbeiten.“
Allerdings hat Jordan Thompson in allen seinen bisherigen 10 Profikämpfen noch nicht einmal gegen einen Gegner im Ring gestanden, der einen positiven Kampfrekord hatte. Ob sich Eddie Hearn diesen Kampfrekord auch vor Vertragsabschluss richtig angeschaut hat?
Wilder: „Wenn Fury reden will, lasst ihn reden. Ich will nur kämpfen!“
Shelly Finkel, Co-Manager des Schwergewichtstitel-Herausforderers Deontay Wilder, ist nicht überrascht, dass sein Boxer auf der letzten Pressekonferenz, bei der, der bevorstehenden Trilogie-WM-Kampf mit WBC-Weltmeister Tyson Fury anzukündigt wurde, so gut wie nichts sagte.
„Er wollte sich auf der Pressekonferenz nicht mit Fury einlassen“, sagte Finkel gegenüber Sports Illustrated. Er sagte: ‚Wenn Fury reden will, dann lasst ihn reden.‘ Deontay will nur kämpfen.“
Tyson Fury und Deontay Wilder werden am 24. Juli in der T-Mobile Arena in Las Vegas zum dritten Mal aufeinander treffen.
Als sie sich im Februar 2020 im MGM Grand zum zweiten Mal gegenüberstanden, dominierte Tyson Fury den Kampf und stoppte Wilder in der siebten Runde vorzeitig.
Deontay Wilder übte eine sofortige Rückkampfklausel aus, die im Kampfvertrag der Beiden festgeschrieben war. Nach einigen Verzögerungen (u.a. wegen der Corona Pandemie) behaupteten Fury und dessen Team, dass die Vertragsklausel inzwischen abgelaufen sei.
Wilders Rechtsanwälte brachten daraufhin die Sache vor ein Zivilgericht und hier entschied ein Richter, dass Tyson Fury noch vor dem Monat September 2021, seinen WBC WM-Titel gegen Wilder verteidigen muss und er vorher keinen anderen Kampf mehr austragen darf.
Deontay Wilder, der inzwischen von seinem Ex-Gegner Malik Scott, trainiert wird, bereitet sich inzwischen auf seine wohl letzte und karriereprägende Chance vor.
Laut Shelly Finkel trainiert Wilder wie nie zuvor in seiner Karriere – mit einer enormen Motivation, seinen WM-Titel wieder zurückzuerobern und die erste und einzige Niederlage seiner Profikarriere zu rächen.
„Ich sehe jemanden, der sich wirklich auf diesen Kampf konzentriert“, sagt Finkel. „Er trainiert so, wie ich es mir früher immer gewünscht hätte. Er trainiert, wie er noch nie zuvor für einen Kampf trainiert hat. Wir dachten, wir würden den Kampf schon vor Monaten bekommen. Wir mussten aber erst Schiedsgerichtsverfahren gewinnen, um den dritten Kampf auch wirklich zu bekommen. Die ganze Zeit hat Deontay nur trainiert.“
Tyson Fury sollte Deontay Wilder nicht unterschätzen und seinen Sieg nicht schon jetzt an seinem KO-Sieg im zweiten Kampf gegen Wilder festmachen. Fury sollte dabei auch einmal an den ersten Kampf der Beiden denken, in dem Wilder ihn zwei Mal ganz brutak zu Boden schlug.
Alexander Müller vom Berge wechselt ins Profilager und boxt zukünftig für den Boxstall AGON Sports & Events. Er ist der erste Schwergewichtler im Portfolio des Berliner Boxstalls.
AGON Sports & Events verpflichtet ersten Schwergewichtler
Müller vom Berge wurde am 29. März 1996 geboren und begann 15-jährig mit dem Boxsport beim 1. BSG 1976 Berlin Wilmersdorf. Mit einer Größe von 1,98m und einem Gewicht von derzeit 110kg entspricht er dem Archetypen eines Schwergewichtsboxers.
In der Bundesliga boxte „The White Lion“ für Hertha BSC. Alexanders Meriten als Amateur sind beachtlich:Deutsche Meisterschaft Elite:
2019 (Bronze), 2018 (Silber), 2017 (Silber)
Berliner Meister Elite: 2020, 2018, 2017, 2016
Chemiepokal: 2018 (Bronze)
Er belegte Platz fünf bei den U21 Europa-Meisterschaften und nahm an den Military Games in Wuhan teil.
Ein klassisches Vorbild hat Alexander nicht. Ihn faszinieren Boxer, von denen er lernen kann. Und da gehören Schmeling, Ali, Tyson und die Klitschkos sicherlich dazu.
Think big. Start small. Bei seinen Nahzielen möchte Alexander erst einmal gute Kämpfe abliefern, bevor er sich an die großen Aufgaben wagt. Das sind für ihn Fights ohne Klammern und Innenhände mit überzeugender Technik und guten Treffern.
Vermutlich wird Alexander sein Debut bereits Anfang Oktober bei der nächsten AGON Box-Gala geben.
AGONs Sportmanager Dr. Strickrodt: „Wir freuen uns, dass wir Alexander für AGON Sports & Events gewinnen konnten. Mit seinem Charakter passt er sehr gut ins Team und ich glaube, dass wir gemeinsam viel erreichen können.“
Ex-Weltmeister Vasyl Lomachenko ist wieder zurück! Der 33-jährige Ukrainer feierte letzte Nacht in Las Vegas (Nevada, USA) eine überzeugende Rückkehr in den Boxring. Gegen den Japaner Masayoshi Nakatani setzte sich Lomachenko mit einem TKO-Sieg in der neunten Runde durch.
Starke Leistung von Lomachenko: Tapferer Nakatani ohne Chance!
Für Vasyl Lomachenko (15-2-0, 11 Ko’s) war es der erste Wettkampfeinsatz, nach seinem WM-Titelverlust gegen Teofimo Lopez im Oktober des letzten Jahres. Im „Virgin“-Hotel in Las Vegas stand der frühere zweifache Olympiasieger dem Japaner Masayoshi Nakatani (19-2-0, 13 Ko’s) gegenüber.
Der 32-jährige Nakatani boxte 2019 bereits gegen Lomachenko-Bezwinger Lopez und kam immerhin über die Runden. Jenen Teil-Erfolg konnte dieser jedoch vergangene Nacht nicht wiederholen. Vasyl Lomachenko ließ dem Gast aus Japan nicht den Hauch einer Chance!
Bereits zu Beginn erwies sich der wesentlich kleinere Lomachenko, der seiner Favoritenrolle insgesamt vollkommmen gerecht geworden ist, als der schlichtweg bessere und vor allem explosivere Boxer. In Runde fünf schickte „Loma“ seinen Widersacher mit einer krachenden Rechten erstmals auf die Bretter.
Es sollte allerdings noch bis in den neunten Durchgang gehen, ehe das ungleiche Gefecht ein Ende hatte. Nachdem der Ukrainer den überforderten Nakatani mit mehreren Händen eindeckte, erlöste der Ringrichter den am Boden knieenden Japaner von seinem Leid (Zeit: 1:48 Min in Rd. 9). Somit feierte Vasyl Lomachenko ein durchaus überzeugendes Comeback. Nun hofft der Rechtsausleger auf einen baldigen WM-Kampf.
„Lomachenko vs. Nakatani“: Die Highlights im Video!
Gervonta „Tank“ Davis bezwang vergangene Nacht in Atlanta (Georgia, USA) WBA-Superleichtgewichts-Champion Mario Barrios durch TKO in Runde elf. Der 26-jährige Davis hält somit gleichzeitig WM-Titel in drei verschiedenen Gewichtsklassen!
Trotz starker Leistung von Barrios: „Tank“ Davis gelingt drei Niederschläge – Endstation in Runde 11!
Für Gervonta Davis war es wohl die größte Herausforderung in seiner bisherigen Profilaufbahn! Der 26 Jahre junge „Tank“ Davis (25-0-0, 24 Ko’s) stand letzte Nacht in Atlanta (Georgia) gegen den bis dahin ungeschlagenen WBA-Weltmeister im Superleichtgewicht, Mario Barrios (26-1-0, 17 Ko’s), im Ring.
Rechtsausleger Davis, der ohnehin als WBA-Champion im Superfeder- und Leichtgewicht regiert, wollte jenen WM-Gürtel nun auch in einer dritten Gewichtsklasse erobern. Dies sollte am Ende auch gelingen. Jedoch machte es ihm der gleichaltrige Marios Barrios wahrlich nicht leicht! Vor allem in der ersten Kampfeshälfte präsentierte sich der mexikanische Titelverteidiger phasenweise sogar als der aktivere Boxer.
„Tank“ Davis hingegen schien sich auf eher wenige Aktionen zu konzentrieren, die letztlich allerdings auch die größere Wirkung hinterließen. In der achten Runde ging jene Rechnung schließlich auf: Zweimal schickte der Mayweather-Schützling seinen Widersacher mit Kopftreffern auf die Bretter. Immerhin meldete sich der kampfstarke Mario Barrios bereits im neunten Durchgang wieder zurück.
Doch nach einem schweren Körperhaken in Runde elf, musste Barrios ein drittes Mal zu Boden. Zwar gab der Referee das Gefecht nach jenem Niederschlag wieder frei, allerdings setzte dieser – nur wenige Sekunden später – dem ungleich gewordenen Fight schließlich ein Ende (Zeit: 2:13 Min). Somit darf sich Gervonta Davis nun auch im Superleichtgewicht als neuer WBA-Champion feiern lassen. Für Mario Barrios war es dagegen die erste Niederlage in seiner Profilaufbahn.