Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Joseph Parker erzielt Split Decision in brutalem Fight gegen Dereck Chisora

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In einem unglaublich actionreichen Kampf in der Manchester Arena (England) mit einer unfassbar beherzten Leistung beider Kontrahenten gewinnt Joseph Parker am Schluss hauchdünn nach Punkten und wird neuer WBO-Intercontinental-Champion.

Parker meldet sich zurück! Chisora kämpft bis zum letzten Blutstropfen und hätte Sieg genauso verdient gehabt!

Dereck Chisora wusste, dass dies womöglich seine letzte Chance sein würde, noch einmal international anzugreifen. Dementsprechend groß schien die Spannung im Ring vor dem ersten Durchgang zu sein. Und dieser Eindruck sollte keinesfalls täuschen. Denn bereits nach sieben Sekunden der ersten Runde schickte der „Del Boy” seinen neuseeländischen Widersacher mit einer krachenden Rechten zum Ohr auf die Bretter. Parker kam jedoch sofort wieder hoch, wurde aber angezählt und hatte im ersten Durchgang kaum Antworten auf die zahlreichen Schwinger sowie bösen Kopf- und Körperhaken von Chisora im Clinch. Somit ging der erste Durchgang klar mit 10:8 an den „Del Boy”.

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In Runde zwei konnte Parker seine linke Führhand etwas besser etablieren und Chisora mit seinem Double-Jab hin und wieder treffen. Aber auch hier war es der Londoner, der Parker durch den Ring jagte, ihn immer wieder am Seil oder in der Ecke stellen konnte und ihn im Clinch – auch mit teilweise unsauberen Schlägen zum Hinterkopf – traktierte. Auch kam der in Simbabwe geborene Engländer mit seiner Rechten over the top immer wieder ins Ziel.

Dasselbe Bild vollzog sich auch die weiteren zwei Durchgänge. Chisora kam immer wieder mit seiner Rechten schön zum Körper und Kopf von Parker durch. Er verwickelte seinen Kontrahenten zusehends in einen Brawl und zwang Parker damit seinen Stil auf. Parker fand in dieser Phase noch wenig bis gar nicht in den Kampf und konnte seine boxerische Überlegenheit kaum zur Entfaltung bringen. Das Konzept, welches Buddy McGirt, Chisora’s neuer Coach, für seinen Schützling ausgearbeitet hatte, ging bis hierhin voll auf. Insgesamt gingen die ersten vier Durchgänge alle an Dereck Chisora.

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Die Runden fünf und sechs gestalteten sich weitaus enger. Chisora stellte Parker immer wieder am Seil, während Parker mit guten Links-Rechts-Kombinationen zum Kopf von Chisora durchkam. Der „Del Boy” erwischte seinen Kontrahenten dafür mit einem starken rechten Aufwärtshaken im Infight in Runde sechs. Parker kam zum Rundenende mit einer guten Linken zurück. Diesen Durchgang konnte man unentschieden werten.

In Runde sieben allerdings kam Parker nun endgültig im Kampf an. Während der Neuseeländer seine Beinarbeit mehr nutzte und sich besser aus der Schlagdistanz wegbewegte, wurde Chisora zusehends müder und langsamer. Es schien, als musste der 114 Kilo-Koloss seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Parker stach fortan immer mehr mit seinem Jab und verbuchte auch in den kommenden Runden die besseren und klareren Treffer, während Chisora immer schwerer hinterherkam. Die „War-Machine” blieb jedoch stets brandgefährlich, auch wenn Kiwi-Fighter Parker mit samoanischen Wurzeln in den Championship-Rounds deutlich frischer und austrainierter wirkte.

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Im zwölften und letzten Durchgang war es nocheinmal der „Del Boy”, welcher die Runde mit zwei starken Rechten zum Kopf von Parker einleitete. Zum Rundenende hatte Parker im Infight die etwas stärkeren Treffer auf seiner Seite. Beide Athleten holten das Letzte aus sich heraus, denn sie wussten, dass die finale Runde kampfentscheidend sein würde. Was vor allem Chisora, der praktisch nur noch im Unterbewusstsein kämpfte, in diesen drei Minuten ablieferte, war eine Energieleistung sondergleichen!

Dementsprechend quittierten die drei Punktrichter mit jeweils 115-113 (Chisora), 111-116 (Parker) und 113-115 (Parker) eine hauchdünne Split-Decision für den neuen WBO-Intercontinental-Champion, wobei Chisora den Sieg um einen Schnaps verdienter gehabt hätte.

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Im anschließenden Post-Fight-Interview brachte der geschlagene „Del-Boy” seine tiefe Enttäuschung über das aus seiner Sicht wieder einmal ungerechte Urteil zum Ausdruck und forderte vehement ein Rematch. Dieses wurde ihm von Parker auch umgehend angeboten, weshalb sich ein „Retirement” des britischen Fan-Liebling doch noch einmal vertagen könnte. Insgesamt hielt der Kampf der beiden Normalausleger, was er im Vorfeld versprochen hatte. Es war ein extrem brutaler und actiongeladener Fight zweier Büffel und echter Krieger, der geradezu nach einer Neuauflage schreit! Let’s do it again!

Umkämpfte Ringschlacht: Katie Taylor bezwingt Natasha Jonas

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Vor leeren Rängen in der Manchester Arena gingen Weltmeisterin Katie Taylor und Herausforderin Natasha Jonas bis zur letzten Sekunde aufs Ganze.

Packende Action bis zum Schluss

Im Rahmenprogramm von Derek Chisora vs. Joseph Parker kam es zur Wiederauflage eines Duells, das man zuletzt bei den Olympischen Spielen 2012 zu sehen bekam: Katie Taylor (18-0-0, 6 KOs), die unangefochtene Weltmeisterin aus Irland, sah sich am Samstagabend erneut der Britin Natasha Jonas (9-2-1, 7 KOs) gegenüber. Nachdem sie schon in London einst als Siegerin den Ring verließ, galt sie auch jetzt als Favoritin auf den Erfolg. Jonas stellte sich den Plänen der Leichtgewichtlerin allerdings entschieden entgegen und bewies erneut, dass sie zur Weltspitze gehört. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Zu Beginn versuchte es die Liverpoolerin mit schnellen Kontern aus der von ihr bevorzugten Rechtsauslage. Diese fanden auch durchaus ihr Ziel, doch Taylor war aktiver, arbeitete vor allem im Infight mit kompakten Kombinationen. So waren in der Anfangsphase die Vorteile auf der Seite der Titelverteidigerin. In der dritten Runde konnte Taylor ihre Gegnerin zudem mit satten Körpertreffern beeindrucken. Jonas sah sich nun gezwungen, die Schlagfrequenz zu erhöhen und so zu punkten. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Dies machte sie natürlich auch offener für Gegenaktionen, trotzdem fand die Mutter einer Tochter nun besser ins Geschehen. Die 36-Jährige zwang die manchmal etwas hitzköpfige agierende Taylor zu Schlagduellen, bei denen Jonas mit variablen Aktionen Erfolge verbuchen konnte, dabei jedoch auch durchs Feuer gehen musste. Der achte Durchgang stellte sich im Zuge dessen als die beste Runde für Jonas heraus, kostete aber auch Kraft. 

Die letzten vier Minuten gehörten deshalb auch wieder Taylor, die mit einem steten Trommelfeuer ihrer schwer atmenden Kontrahentin zusetzte und sich die entscheidenen Vorteile auf den Punktzetteln erarbeitete. Bis zur letzten Sekunden schlug Taylor auf Jonas ein und wurde kurz darauf zur einstimmigen Siegerin dieses Kampfes ernannt. Mit 96-94, 96-95 und 96-95 fielen die Wertungen aber auch denkbar knapp aus und deuten auf ein mögliches Rematch hin. 

Chris Eubank Jr. meldet sich mit Punktsieg über Marcus Morrison zurück!

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Ebenfalls wieder in den Ring stieg auf der Chisora-Parker-Undercard „The Next Generation“ Chris Eubank Jr. gegen Landsmann Marcus Morrison.

Eubank Jr. schüttelt Ringrost in 10 souveränen Runden ab!

Nach gut eineinhalb Jahren Ringabstinenz kehrte auf der Chisora-Parker-Undercard Chris Eubank Jr. (29-2, 22 KOs), Sohn der britischen Box-Legende Chris Eubank in den Ring zurück. Im Mittelgewicht ging es in einem auf 10 Runden angesetzten Nicht-Titelkampf gegen Landsmann Marcus Morrison (23-3, 16 KOs).

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Der amtierende WBA-Interims-Weltmeister Chris Eubank Jr., der seit einiger Zeit vom zukünftigen Hall of Famer Roy Jones Jr. trainiert wird, hatte zu Beginn der ersten Runde einige kleinere Probleme. Morrison kam des öfteren mit dem Jab bei Eubank durch, der zunächst vorsichtig boxte. Im zweiten Durchgang konnte Eubank Jr. sein Gegenüber im letzten Drittel mehrfach an den Seilen und der Ringecke stellen und mit Schlägen eindecken. Morrison, nun eingeschüchtert, bewegte sich jetzt nicht mehr so sicher und im Rückwärtsgang.

Eubank Jr. versuchte immer wieder mit Morrison zu „spielen“. Der 31-Jährige sprach des öfteren mit seinem Gegner oder gar dem wenig anwesenden Publikum und „spazierte“ sogar in Roy Jones Jr.-Manier kurzerhand durch den Ring. Trotz dessen setzte er immer wieder Aktionen und sicherte sich so den Kampf. Im fünften Durchgang hagelte es für Morrison erneut Schläge an den Seilen. Dieser schlug zwar mit, allerdings brachte Eubank eine Vielzahl Treffer mehr ins Ziel beim bereits gezeichneten Morrison. Auch in den darauf folgenden Runden bearbeitete Eubank Jr. seinen Gegner weiter mit harten Händen, nutzte Kontersituationen geschickt aus und dominierte souverän den Kampf.

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

In der letzten von insgesamt 10 Runden wollte es Eubank nochmal wissen und attackierte Morrison. Dieser konterte jedoch hart, was Eubank zunächst von seinen Aktionen abhielt. Der von Roy Jones Jr. trainierte Eubank blieb jedoch bis zum Ende der bessere Mann, was ihm einen unbeschadeten Punktsieg bescherte. Die drei Unparteiischen werteten mit 98-92 alle einstimmig für den 31-jährigen Briten, der in 10 Runden seinen Ringrost mehr als abgeschüttelt haben dürfte!

Nun will der Boxer der frisch ins Leben gerufenen Wasserman Promotion (die aus dem Team Sauerland hervorging) noch in diesem Jahr einen großen Namen vor die Fäuste bekommen!

Dmitry Bivol verteidigt WBA-Superchampion-Titel souverän

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Im Kampf um die WBA-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht stand Titelverteidiger Dmitry Bivol Herausforderer Craig Richards gegenüber.

Dmitry Bivol mit unbeschadetem Punktsieg über Craig Richards

Dmitry Bivol stand auf der Undercard von Joseph Parker vs. Derek Chisora dem 31-jährigen Briten Craig Richards (16-1-1, 9 KOs) gegenüber. WBA-Superchampion Bivol (17-0, 11 KOs) machte im Kampf auf der Matchroom-Undercard von Beginn an den Druck und boxte vor allem mit seinen langen Geraden zum Kopf. Die russische Nummer #2 des Halbschwergewichts leistete sich dank seiner stabilen Deckung und schnellen Reaktionsfähigkeit wenig Fehler. Es schien jedoch so, als boxte der WBA-Superchampion, der seit Oktober 2019 nicht mehr im Ring stand, mit leicht angezogener Handbremse und stets auf diese eine Chance wartend.

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Richards agierte bis zur Mitte des Kampfes gut, setzte Konter und konnte des öfteren den Schlägen des Weltmeisters ausweichen. In Runde 7 drehte Bivol dann auf. Im Vorwärtsgang baute er den Druck weiter auf und setzte mit harten Jabs und Kombinationen zu Körper und Kopf Zeichen. Dmitry Bivol dominierte das Geschehen stets nahezu unbeschadet und ohne großes Risiko.

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

In den Runden 8 und 9 traute sich Richards dann deutlich mehr, wissend, auf den Punktzetteln hinten zu legen. Der Herausforderer agierte des öfteren im Vorwärtsgang und riskierte mehr als in den Runden zuvor. Nachdem Bivol im ersten Teil der 10. Runde noch zurückhaltend war, erhöhte er ab der Mitte spürbar das Tempo und zermürbte Richards mehr und mehr. Letzter machte, trotz der Tatsache, dass er eine Klasse unter dem Russen war, dennoch eine gute Figur und biss sich durch.

Im 12. und letzten Durchgang ließ Bivol keinen Zweifel daran, dass er den Fight klar und verdient gewinnen sollte. Der Superchampion dominierte das Gefecht nahezu nach Belieben, was die Punktrichter letztendlich mit 118-110, 115-113, 115-114 werteten, wobei der Kampf klarer für Bivol ausfiel, als es die zwei 115er Wertungen vermuten lassen. Für Bivol war dies der fünfte Kampf in Folge, den er über die Punkte entschied. Richards zeigte hingegen, dass er auch eine Klasse höher mitmischen und einen guten Kampf liefern kann!

Jovanni Straffon zerstört Favorit James Tennyson in Runde 1!

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Im Auftakt-Titelkampf der Matchroom-Veranstaltung aus der Manchester Arena, kam es zum Aufeinandertreffen zwischen James Tennyson und Jovanni Straffon.

Straffon sorgt für faustdicke Überraschung!

In einem auf 12 Runden angesetzten Kampf im Leichtgewicht um den vakanten IBO-WM-Gürtel, trafen in der Manchester Arena der Brite James Tennyson und Jovanni Straffon aus Mexiko aufeinander. Der als Favorit ins Rennen gegangene Tennyson kämpfte mit teils kritischer Deckung und offenbarte seinem Gegner nach nur wenigen Sekunden im ersten Durchgang eine hervorragende Lücke.

Der Mexikaner nutzte diese Chance und deckte Tennyson mit Schlägen ein, die den Briten taumelnd auf die Bretter schickten! Tennyson fand in letzter Sekunde zurück auf die Beine, musste jedoch nach Freigabe des Kampfes durch den Referee weitere harte Treffer einstecken, die folgerichtig zum Abbruch des Kampfes führten.

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Jovanni Straffon, der zuvor nur in Mexiko boxte und wohl als sicherer Gegner eingekauft wurde, sorgte damit gleich zu Beginn der Matchroom-Veranstaltung für eine faustdicke Überraschung und kann nun mit dem IBO-WM-Gürtel im Leichtgewicht die Heimreise antreten.

Foto: Mark Robinson Photography/Matchroom

Sunny Edwards schockt Moruti Mthalane & kürt sich zum IBF-Weltmeister

Der britische Fliegengewichtler Sunny Edwards kürte sich am gestrigen Abend in der Londoner York Hall zum neuen IBF-Weltmeister!

Sunny Edwards ist neuer IBF-Weltmeister im Fliegengewicht!

Sunny Edwards hat seinen Traum wahrgemacht! Der 25-jährige 1,60m große Fliegengewichtler konnte sich am gestrigen Freitagabend den IBF-WM-Titel seines Widersachers Moruti Mthalane schnappen. Edwards besiegte den 38-jährigen Südafrikaner souverän nach Punkten.

Vor allem in der ersten Hälfte des auf 12 Runden angesetzten Titelgefechts konnte Edwards seine Vorteile ausspielen indem er sich schnell bewegte und viel mit dem Jab arbeitete. Mthalane zeigte wenig gute Aktionen, holte dann aber in der zweiten Kampfeshälfte verlorenes zumindest etwas auf. Der Südafrikaner versuchte es häufig zum Körper, wurde jedoch auch teilweise recht wild, was häufig zu Schwingern führte. Im letzten Drittel fand der Weltmeister mehr und mehr die Distanz und konnte mit guten Schlägen punkten.

Edwards ließ sich jedoch die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, konterte sauber und sicherte sich weitere Runden. Am Ende des Titelgefechtes mussten die drei Unparteiischen in den Londoner York Hall zu Rate gezogen werden. Diese werteten mit 118-111, 120-108 und 115-113 zwar unterschiedlich, jedoch zuweilen sehr eindeutig für den neuen IBF-Weltmeister im Fliegengewicht Sunny Edwards! Der Brite konnte damit den 16. Sieg im 16. Kampf und seinen ersten WM-Titel holen, nachdem er bereits die WBO Europe-, BBBofC Britischen Meister- sowie IBF International-Titel im Fliegengewicht sein Eigen nennen durfte.

Andy Ruiz Jr. vs. Chris Arreola – Das offizielle Wiegen!

Heute Nacht gibt Ex-Schwergewichts-Weltmeister Andy Ruiz Jr. (33-2-0, 22 Ko’s) sein langersehntes Comeback! Gegen den früheren WM-Herausforderer Chris Arreola (38-6-1, 33 Ko’s) will der einstige Joshua-Bezwinger im Hauptkampf der Boxgala in Carson (Kalifornien, USA) eine überzeugende Vorstellung liefern!

Ruiz Jr. in Topform – Arreola dennoch 13 Kilo leichter!

Am 1. Juni 2019 sorgte Andy Ruiz Jr. für eine der wohl größten Box-Sensationen aller Zeiten! Mit einem TKO-Sieg in Runde sieben, entthronte der als haushoher Underdog gehandelte Herausforderer im berühmten New Yorker Madison Square Garden Schwergewichts-Champion Anthony Joshua.

Doch bereits ein halbes Jahr später, verlor Ruiz Jr. die WM-Gürtel im unmittelbaren Rematch mit Joshua, dem er sich im Dezember desselben Jahres nach Punkten geschlagen geben musste. Seither stand der inzwischen 31-Jährige nicht mehr im Ring. Seit einigen Monaten trainiert Andy Ruiz Jr. bei Canelo-Coach Eddy Reynoso.

Andy Ruiz Jr. (links) und Chris Arreola (rechts) machten beim gestrigen „Weigh-In“ eine gute Figur!

Dass sich der Ex-Weltmeister vor allem in physischer Form verändert hat, war gestern beim offiziellen „Weigh-In“ nicht zu übersehen! Vor seiner heutigen Ring-Rückkehr brachte Ruiz Jr. 116,12 Kilogramm auf die Waage – und ist somit ganze zwölf Kilo leichter, als noch vor knapp anderthalb Jahren beim zweiten Joshua-Fight.

Jedoch hat auch sein bevorstehender Gegner, Chris Arreola, seine Hausaufgaben gemacht! Beim 40-jährigen Arreola, der bereits in WM-Kämpfen mit Vitali Klitschko und Deontay Wilder im Ring stand, waren es „nur“ 103,69 Kilo. Chris Arreola wird betreut von US-Startrainer Joe Goossen. Bei den Experten gilt Andy Ruiz Jr. allerdings als klarer Favorit. BOXEN1 wird morgen Vormittag über den Ausgang des Kampfes berichten!

Ruiz Jr. vs. Arreola – Das offizielle Wiegen (Video)!

Offizielles Wiegen in Manchester: „Chisora vs. Parker“, Bivol, Eubank Jr. und Co.!

Chisora und Parker beim gemeinsamen früstücken

Morgen Abend kommt es in der AO Arena (Manchester, England) zum Showdown zwischen Schwergewichts-Büffel Joseph Parker (28-2-0, 21 K.o.) und der unkaputtbaren Dampfwalze Dereck Chisora (32-10-0, 23 K.o.), die um den vakanten WBO-Intercontinental-Titel gegeneinander antreten. Dem Gewinner dieser sehr engen und spannenden Ansetzung winkt in naher Zukunft ein womöglich größerer Title-Shot. Hier die Ergebnisse des heutigen Wiegens plus Weigh-In Resultate der morgigen Undercard:

Chisora so leicht wie seit 2018 nicht mehr, Parker in Top-Form!

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Joseph Parker, der zuerst die Scales betrat, brachte exakt 109,4 kg auf die Waage. Damit ist der neuseeländische Volksheld aus Auckland minimal schwerer als bei seinem letzten Einsatz vor gut acht Wochen in seiner Heimat gegen Junior Fa (19-1-0, 10 K.o.). Im Gegenzug wog London’s Dereck Chisora mit 113,76 kg, ganze drei Kilo weniger wie bei seinem letzten Auftritt im vergangenen Oktober gegen Oleksandr Usyk (18-0-0, 13 K.o.). Insgesamt war dies Chisora’s leichtestes Gewicht seit seinem Revanche-Kampf gegen Dillian Whyte im Dezember 2018 (K.o-Sieg Whyte in Runde 11), bei dem Chisora allerdings bis zum Abbruch bei zwei Punktrichtern knapp in Front gelegen hatte.

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Ein mehr oder weniger gutes Omen also für den „Del Boy”, der sich bei einem möglichen Sieg morgen Abend wieder Richtung Weltspitze katapultieren könnte. Andernfalls allerdings, dürfte es für den mittlerweile 37-jährigen in Zukunft wohl kaum noch größere Pay Days geben. Auch für Parker ist der morgige Kampf ein absoluter Must-Win-Fight. Ansonsten kann der Ex-WBO-Champ nach eigener Aussage, seinen Traum noch einmal Weltmeister zu werden, „begraben”. Für ihren bevorstehenden Clash haben beide Kontrahenten jeweils personelle Veränderungen in ihrem Trainerstab vorgenommen.

Während Chisora für den Fight von Hall-of-Fame Coach Buddy McGirt (57) betreut wird, steht Andy Lee (36), Cousin und Co-Trainer von Tyson Fury, in der Ecke von Joseph Parker. Auch wartete Chisora mit einer schönen Geste auf, als er Parker an diesem Freitagmorgen vor dem Wiegen zu einem gemeinsamen Frühstück in einem Hotel in Manchester einlud, um vor dem Krieg nocheinmal in brüderlicher Eintracht miteinander zu essen. Frei nach dem Motto: Ohne Mampf, kein Kampf!

Taylor und Jonas ohne Gewichtsprobleme und bereit für die Neuauflage

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Im Co.-Main Event steigt Leichtgewichts-Championesse und Pound-for-Pound Queen Katie Taylor (17-0-0, 6 K.o) gegen ihre ehemalige Amateur-Rivalin Natasha Jonas (9-1-1, 7 K.o) in den Ring. Taylor bezwang Jonas vor neun Jahren im Viertelfinale der olympischen Spiele 2012 in London auf dem Weg zu ihrer späteren Goldmedaille. Jonas erlangte vergangenes Jahr im August großes Aufsehen, als sie die Federgewichts-Weltmeisterin Terri Harper an ihre Grenzen trieb und nur durch ein umstrittenes Unentschieden ohne WM-Gürtel die Heimreise antreten musste. Taylor war mit 61,4 kg genau im Limit, wie auch Jonas, die mit 61,1 kg fast gleichzog.

Bivol nach anderthalb Jahren wieder im Ring

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Ein weiteres Highlight auf der Card wird die Rückkehr von WBA-Halbschwergewichts-Champion Dmitry Bivol (17-0-0, 11 K.o) darstellen. Der 30-jährige, der in den Augen vieler Experten als bester Halbschwergewichtler der Welt gehandelt wird, hofft durch einen sehr wahrscheinlichen Sieg über den britischen Lokalmatadoren Craig Richards (16-1-1, 9 K.o) auf kommende Unification-Fights mit K.o-Monster Artur Beterbiev (WBC, IBF) oder Joe Smith jr. (WBO). Bivol brachte das Gewicht mit 78,97 kg ohne Probleme, ebenso Craig Richards mit 79,1 kg.

Eubank Jr. vor Comeback gegen Morrison, Campbell Hatton vor zweitem Profikampf

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Chris Eubank jr. (29-2-0, 22 K.o) brachte vor seinem Comeback gegen Marcus Morrison (23-3-0, 16 K.o) 72,4 kg auf die Waage, während sein Kontrahent Morrison mit 72,3 kg fast gleichzog. Eubank jr., der seit geraumer Zeit von Boxlegende Roy Jones jr. betreut wird, hofft bei einem geplanten Sieg am morgen Abend auf ein Duell mit Mittelgewichts-Champion Gennadyi Golovkin zum Ende des Jahres.

Auch Campbell Hatton, der Sohn von Boxlegende Ricky „The Hitman” Hatton gibt auf der morgigen Fight-Card seinen zweiten Profikampf im Leichtgewicht, nachdem das Debüt des Youngsters vor einem Monat mit einem noch etwas wackligen Punktsieg endete.

Die gesamte Fight-Card wird morgen Abend live ab 19 Uhr auf DAZN und Sky Sports Box Office zu sehen sein!

Vor Yildirim-Kampf – „Canelo“ Alvarez: „Ich hatte COVID-19!“

Saul „Canelo“ Alvarez ist derzeit das Maß aller Dinge im internationalen Boxsport! Wie der amtierende WBC/WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht nun in einem exklusiven Interview offenbarte, habe sich der 30-jährige Mexikaner vor seiner Titelverteidigung gegen Avni Yildirim mit COVID-19 infiziert.

„Canelo“ Alvarez – Überraschendes Statement bei US-Starjournalist!

Im Februar präsentierte sich Saul „Canelo“ Alvarez (55-1-2, 37 Ko’s) zuletzt seinen Fans, als er seine WM-Gürtel mit einer überzeugenden und souveränen Vorstellung gegen Avni Yildirim verteidigte (TKO-Sieg Rd. 3). Nach jener kurzrundigen Angelegenheit, gab es nicht den geringsten Zweifel an der gesundheitlichen bzw. körperlichen Verfassung des mexikanischen Superstars.

Wie der 30-Jährige allerdings nun in einem exklusiven Interview verriet, stand der Yildirim-Fight wohl kurzzeitig auf der Kippe! In einem ausführlichen Gespräch mit dem renommierten US-Journalisten Graham Bensinger, berichtete Canelo davon, dass er sich während der Vorbereitung auf den letzten Kampf mit „Covid-19“ infiziert habe.

Saul „Canelo“ Alvarez bei seinem letzten (frühzeitigen) Sieg über Avni Yildirim. /Foto: Ed Mulholland/Matchroom

„Ich hatte COVID! Es fing damit an, dass ich zunächst keinen Geruchs- und Geschmackssinn hatte. Daraufhin wurde ich positiv getestet und musste anschließend für 15 Tage in Isolation – gemeinsam mit meiner Ehefrau, die ebenso infiziert war.“, so Canelo im Interview mit Bensinger. Weitere Symptome habe der Supermittelgewichts-Champion nicht verspürt. Über seinen positiven COVID-Test, habe Canelo niemanden außer in seinem engsten Umfeld etwas gesagt.

Auch Jose Reynoso, Vater von Chef-Coach Eddy Reynoso, habe sich mit dem COVID-Virus infiziert und sei bis heute immer noch nicht vollständig genesen. Canelo: „Ich möchte nicht so klingen, dass es mich hart erwischt hat, da es vielen Menschen weitaus schlechter geht. Auch in meinem Umfeld sind Menschen an COVID gestorben. Deshalb möchte ich nicht so tun, als wäre nichts geschehen!“

Aktuell scheint es dem „Pound for Pound“-Star jedoch bestens zu gehen! Denn bereits in einer Woche steigt Canelo in einem Vereinigungs-Fight gegen den britischen WBO-Champion Billy Joe Saunders in Arlington (Texas, USA) in den Ring. Die deutschen Boxfans werden das Event in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai live auf DAZN verfolgen können.

WM-Showdown in Manchester: Katie Taylor vs. Natasha Jonas

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Irland vs. England heißt es am Samstagabend (ab 19 Uhr live auf DAZN), wenn sich Weltmeisterin Katie Taylor und Herausforderin Natasha Jonas gegenüber stehen. 

Neuauflage eines Olympia-Duells

Der Hauptkampf der Box-Gala in Manchester ist mit den Schwergewichtlern Derek Chisora und Joseph Parker prominent besetzt. Ob dieses Aufeinandertreffen allerdings auch für das größte Spektakel sorgen wird, ist aufgrund des Rahmenprogramm keinesfalls gegeben. Dort kommt es nämlich auch zum Kampf zwischen der unangefochtenen Weltmeisterin im Leichtgewicht, Katie Taylor (17-0-0, 6 Knockouts), und der Liverpoolerin Natasha Jonas (9-1-1, 7 Knockouts). Nicht nur stehen sich damit zwei absolute Top-Boxerinnen gegenüber, das Duell hat auch eine Vorgeschichte. 

2012, als beide noch im Amateurbereich aktiv waren, boxten Taylor und Jonas in der zweiten Runde des Olympischen Turniers in London gegeneinander. Trotz Heimvorteil zog Jonas am Ende den Kürzeren und musste dabei zusehen, wie sich Taylor schlussendlich die Goldmedaille sicherte. Letztere feierte im Anschluss noch weitere große Erfolge als Amateurboxerin und wurde schließlich von Star-Promoter Eddie Hearn unter Vertrag genommen. Jonas, die nach Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft 2015 zunächst vom Sport zurücktrat, musste sich einen ähnlichen Platz erst noch hart erarbeiten. 

Foto: Dave Thompson/Matchroom Boxing

Im Jahre 2021 angekommen, sind beide Boxerinnen in einer sehr guten Position. Taylor hält seit Sommer 2019 alle WM-Titel im Leichtgewicht und gilt gewichtsklassenübergreifend als eine der besten Frauen in diesem Sport. Jonas hingegen zehrt vor allem von ihrem letzten Kampf, als sie Weltmeistern Terri Harper im Super-Federgewicht alles abverlangte und nur aufgrund eines umstrittenen Unentschiedens ohne WM-Gold die Heimreise antreten musste. Es war die stärkste Leistung in der Profikarriere der 36-Jährigen. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Dass am Samstag wieder eine Überraschung drin ist, davon ist Jonas‘ Trainer Joe Gallagher überzeugt: „Ich glaube, dass man ihr (Taylor) wehtun kann. Jeder der sie lange studiert hat, weiß, dass es da Kämpfe gab, wo sie angezählt war. Ob man sie ausknocken kann? Naja, wer hätte gedacht, dass Mike Tyson von Buster Douglas auf die Bretter geschickt wird?“, so der Erfolgscoach aus Liverpool, der insbesondere durch seine Arbeit mit den Smith-Brüdern und Scott Quigg bekannt wurde. 

Taylor selbst würde ein vorzeitiges Ende zu ihren Gunsten sicherlich sehr begrüßen. In einem Interview hatte die Irin unlängst verkündet, in Zukunft mehr Knockouts erzielen zu wollen. Sollte sie dies in die Realität umsetzten können, würde das der ohnehin schon enormen Popularität der 34-Jährigen womöglich einen weiteren Schub verleihen.