Montag, 8. Juli 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Nach angeblicher Prügelattacke gegen Frau – SES suspendiert Tom Schwarz

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Schwergewicht Tom Schwarz muss sich schweren Vorwürfen aussetzen: der SES-Boxer soll eine Frau niedergeschlagen haben. Sein Box-Stall reagierte umgehend.

SES stellt Schwarz frei – Polizei ermittelt gegen den IBF-International-Champion

Der 26-jährige Schwergewichtler Tom Schwarz vom Magdeburger SES-Boxstall soll nach Berichten der MZ (Mitteldeutsche Zeitung) vom Donnerstag eine junge Frau verletzt haben. Wie die MZ berichtet, soll Schwarz am 31. Mai in Lostau (nähe Magdeburg) die Frau mit einem Schlag mit der Faust niedergeschlagen haben. Weiter schreibt die MZ, dass das Polizeirevier des Jerichower Landes solch einen Vorfall bestätigt habe, jedoch keine Auskunft darüber erteilte, ob es sich tatsächlich um den SES-Star handelt.

Gegen Tom Schwarz werde nun ermittelt. Der Boxer äußerte sich selbst nicht zu den Vorfällen. Auf Instagram löschte er hingegen sämtliche Fotos, womöglich um einen ihm drohenden Shitstorm wenig Fläche zu bieten. Sein Boxstall SES Boxing hat sofort reagiert und den Schwergewichtler, der weltweite Bekanntheit durch seinen Kampf gegen Tyson Fury erlangte (TKO-Niederlage in Runde 2), suspendiert.

Die BILD zitiert SES-Pressesprecher Christof Hawerkampf mit den Worten: „Wir haben Schwarz nach den ersten Informationen zu diesem Vorgang sofort suspendiert und ihm den Zutritt zum Trainingsgym gesperrt. Dies gilt bis zur endgültigen Klärung des Vorfalles. Weitergehende Massnahmen behalten wir uns vor. Wichtig ist zudem, dass wir uns nachdrücklich von jeglicher Form von Gewalt distanzieren!“

Bis zur eindeutigen Klärung des Sachverhalts gilt zunächst die Unschuldsvermutung.

Canelos nächster Kampf – erste Gerüchte über mögliche Gegner

Im September soll der mexikanische Superstar Saul Canelo Alvarez in den Ring zurückkehren. Auf einen dritten Kampf gegen Gennady Golovkin werden die Fans aber noch länger warten müssen. 

Rückkehr ins Super-Mittelgewicht 

Normalerweise würde der Sommer 2020 vor allem von der Fußball-EM und der Olympiade in Tokio überstrahlt werden, doch nach der Corona-bedingten Absage dieser Mega-Events könnte nun der Boxsport wieder mehr ins Rampenlicht rücken. Top Rank und Matchroom planen für Juni und Juli diverse Veranstaltungen unter Ausschluss des Publikums, um zumindest das Beste aus der verzwickten Lage herauszuholen. Im sich dann anbahnenden Herbst könnten dann auch die ganz großen Namen wieder einsteigen. Einer von diesen ist Saul Canelo Alvarez (53-1-2, 36 KOs). Der Ausnahmeboxer aus Mexiko soll um den 14. September herum wieder die Boxstiefel schnüren und sein Können unter Beweis stellen. 

Sergiy Derevyanchenko

Nachdem Box-Insider Mike Coppinger in einem seiner letzten Tweets den Ukrainer Sergey Derevyanchenko (13-2-0, 10 KOs) ins Spiel gebracht hat, will BoxingScene noch von einem weiteren möglichen Kontrahenten erfahren haben. So soll auch der ehemalige WBC-Weltmeister Anthony Dirrell (33-2-1, 24 KOs) eine ernsthafte Option hinsichtlich des vermuteten Datums sein. Sowohl gegen Derevyanchenko als auch gegen Dirrell soll es für Canelo dafür ins Super-Mittelgewicht gehen. In der Gewichtsklasse war dieser zuletzt im Dezember 2018 angetreten, als er sich gegen den Briten Rocky Fielding den regulären WBA-WM-Titel sicherte. Im darauffolgenden Jahr legte er den Gürtel nieder. 

Anthony Dirrell

In die Röhre schauen müssen hingegen Billy Joe Saunders (29-0-0, 14 KOs) und Gennady Golovkin (40-1-1, 35 KOs). Gegen den Engländer sollte er im Mai boxen (bevor Corona dem ein Ende bereitete), ein drittes Duell mit „GGG“ wird seit längerem spekuliert. Dieses wird aber wohl erst im Frühjahr 2021 über die Bühne gehen können, wenn man sich sicher sein kann, dass auch Zuschauer dem Event beiwohnen können. Für Golovkin stünde in der Zwischenzeit eventuell eine Pflichtverteidigung seines IBF-Titels gegen den Polen Kamil Szeremeta (21-0-0, 5 KOs) an. 

 

Video: Welche deutschen Boxer können 2021 international angreifen? (Teil 3)

Abass Baraou nach seinem TKO-Sieg über Abraham Juarez am 25. Januar 2020 im Hamburger „Work Your Champ“-Gym – Foto: Miguel Ferraz

Heute geht Zwischen den Runden – Der Boxtalk in einem dritten und letzten Video auf die deutschen Boxer und ihre internationalen Ambitionen ein. 

Brähmer, Feigenbutz & Co im Check!

Reden wir nicht groß um den heißen Brei herum: das deutsche Boxen steckt in einer Krise! Seit ein paar Jahren schon scheint man von der internationalen Konkurrenz weit entfernt zu sein. Lange her sind die Zeiten, in denen man diverse Weltmeister führte und große Kämpfe hierzulande auf die Beine stellen konnte. Doch um nicht in Depressionen zu verfallen, lohnt sich eine Qualitätsanalyse der derzeitigen Athleten. Wer hat das Zeug, um im nächsten Jahr die Spitze seiner Gewichtsklasse zu attackieren, vielleicht sogar um eine Weltmeisterschaft zu boxen? Dieser Frage wird in mehreren Videos nachgegangen!

Video-Beitrag:

Die jungen Wilden: Eine „Aktienanalyse“ zu Lopez, Davis, Garcia und Haney

Teofimo Lopez (22), Gervonta Davis (25), Ryan Garcia (21) und Devin Haney (21) gehören zweifellos zu den gehyptesten, aber auch talentiertesten Jungspunden im Boxbusiness. Welch’ Glück, dass alle Vier dieses ungeschlagenen Quartetts im Leichtgewicht kämpfen.

Die jungen Wilden

Nicht zu früh gefreut, Boxfans! Auch wenn sich die „jungen Wilden“ auf den sozialen Medien lautstark herausfordern, ist mit einem Aufeinandertreffen in nächster Zeit nicht zu rechnen. Die vier „Youngsters“ stehen bei verschiedenen Promotern unter Vertrag und boxen auf unterschiedlichen Plattformen. Natürlich will jeder Promoter und jede Plattform bei minimalem Risiko das Maximale aus ihren potenziellen Goldeseln herausdrücken. Lopez steht bei Top Rank unter Vertrag und boxt auf ESPN; Davis boxt für die PBC und wird auf Showtime ausgestrahlt; Devin Haney und Ryan Garcia boxen auf DAZN, doch ihre Promoter sind Matchroom Sports und Golden Boy Promotions. Ein Showdown dürfte im besten Falle dann zu erwarten sein, wenn sich die Boxer im Markt etabliert haben. Bis dahin werden alle Beteiligten ihr eigenes Süppchen köcheln, – in der Hoffnung, ihr Boxer ist derjenige, der nach den Sternen greift.

Dieser Artikel nimmt sich zum Ziel die mögliche Zukunft dieser Jungspunde unter die Lumpe zu nehmen. Die Herangehensweise wird im Format einer „Aktienanalyse“ geschehen. In welche Boxer lohnt es sich zum jetzigen Zeitpunkt zu „investieren“? Welche Boxer sind ein sicheres „Investment“, welche ein risikoreiches? Welche „Aktie“ könnte kurzfristig rentabel sein, welche langfristig? Und bei wem könnte der „Aktienkurs“ durch die Decke gehen?

Disclaimer: Noch die besten Börsenanalysten haben Aktien schon massiv falsch bewertet. Der Autor dieses Artikels mag möglicherweise auch weit daneben liegen (wohl besser, dass dies hier nur ein lustiges Gedankenspiel ist…). Denn wie alle Boxfans wissen: Noch so manche Boxkarriere hat bei einem triumphalen Erfolg oder einer desaströsen Niederlage eine rasche „Kursänderung“ gefunden.

Teofimo Lopez

Mandatory Credit: Matt Heasley

Bisheriger Werdegang: Der Aufbau des ESPN „Talent des Jahres“ 2018 war schnell. Mit spektakulären KOs machte Lopez (15-0-0, 12 KOs) über sich zu reden. Im letzten Dezember schlug der Mann aus Brooklyn wortwörtlich wie eine Bombe ein, als er den starken Top5-Mann Richard Commey in einem IBF-Titelkampf in der 2. Runde ausknockte und sich neben dem „Pound for Pound“ Star Vasyl Lomachenko an der Spitze des Leichtgewichts etablierte. Ein großer Showdown mit Lomachenko soll nach dem COVID-19 bedingten Shutdown im September nachgeholt werden.

Stil & Qualitäten: Lopez ist sicherlich einer der größten Dynamos im Boxgeschäft. Vor seinem Titelgewinn knockte der physisch mächtige Leichtgewichtler diverse „Journeymen“ und „Contender“ der Reihe nach schwer aus. Gerne wird seine Kampfesweise mit dem unorthodoxen Stil von Roy Jones Jr. verglichen, denn eingesprungene, harte Haken aus unmöglichen Winkeln und abrupte Tempowechsel zählen zum Markenzeichen vom selbstbewussten Lopez. Im Hinblick auf Schlagkraft macht dem jungen Lopez rund um das Leichtgewicht niemand etwas vor.

Aktienanalyse: Was ist für seine Zukunft zu erwarten? Lopez hat die boxerischen Fähigkeiten, die Durchschlagskraft und das Selbstvertrauen, um die nächsten Jahre für Furore zu sorgen. Außerdem hat Lopez gegen den Top5 Mann Richard Commey bewiesen, dass er unter dem Scheinwerferlicht nicht verbrennt, sondern den Moment am Schopf packt. Lopez braucht sich vor niemandem zu verstecken und es kommt nicht von ungefähr, dass der Autor dieses Artikels ihn als große Gefahr für Lomachenko sieht.

Obwohl nach dem Titelgewinn der Kurs bei Lopez schon hoch gestiegen ist, scheint ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt in die Aktie „Lopez“ für die nächsten Jahre sehr rentabel zu sein. Selbst eine mögliche Niederlage im Showdown gegen Lomachenko sollte den Kurs nur kurzzeitig schwächen. Ob Lopez ein sehr langfristiges „Geschäftsmodell“ ist, scheint zu diesem Zeitpunkt aber unklar. Schlussendlich überdauern athletisch ausgelegte Stile meist nicht ins späte Boxalter. Dies soll aber nicht davon abschrecken mit Lopez in den kommenden Jahren mächtige Kursgewinne mitzunehmen.

Gervonta Davis

Bisheriger Werdegang: Der Mayweather-Schützling Gervonta Davis (23-0-0, 22 KOs) ist bereits im Jahre 2017 auf der größeren Bühne angekommen, als er im Superfedergewicht den IBF-Titelträger Jose Pedraza innerhalb von 7 Runden ausknockte. Es folgten diverse Titelverteidigungen gegen Boxer, die nicht zur erweiterten Weltspitze zählten. Die meisten knockte er kurzrundig aus. Im letzten Dezember besiegte er in seinem Leichtgewichtsdebut den gealterten Yuriorkis Gamboa in der 12. Runde, konnte aber nicht gänzlich überzeugen.

Stil & Qualitäten: Der 1,66 m kurze Davis gilt in seiner Gewichtsklasse als ein kleiner Boxer. Physisch unterlegen ist er aber keineswegs, denn Davis hat eine gedrungene und bullige Statur. Der Southpaw aus Baltimore gehört sicherlich zu den härtesten Punchern im Boxbusiness. Dies wiederspiegelt sich auch in seiner KO-Quote von 96 Prozent. Außerdem schlägt er unglaublich schnell und überrascht seine Gegner oft kalt. Seine Defensive ist sichtlich von der „mayweatherischen“ Boxschule geprägt. Ob die schönen Meidbewegungen und die Shoulder-Roll auch gegen die Besten funktionieren, steht momentan noch hinter einem Fragezeichen.

Aktienanalyse: Wer die Performanz gegen Jose Pedraza und die vielen kurzrundigen KOs betrachtet, dürfte schnell Lust kriegen, in die Aktie „Davis“ zu investieren. Aber Davis dürfte als ein risikoreiches „Investment“ zu betrachten sein. Zu offensichtlich sind die Parallelen zum einst gehypten Adrien Broner, bei welchem der Abschwung nach der ersten Niederlage rasant kam und viele „Investoren“ riesige Kursverluste hinnehmen mussten. So hat Davis wie Broner das Kampfgewicht schon mehrmals nicht gebracht und er hat bereits in seinem jungen Alter einige Anklagen am Hals. Das „enfant terrible“ scheint den Sport nicht so ernst zu nehmen, wie seine hier aufgeführten Konkurrenten. Dennoch ist einem „Investment“ in Davis nicht grundsätzlich abzuraten. Der Rückhalt von Mayweather Jr., seine große Popularität in der Heimatstadt Baltimore und das nicht abstreitbare Talent könnten Davis weit nach vorne tragen. Vermutlich dürfte Davis aber kein Kandidat sein, der sich bei einem Rückschlag gut erholen wird.

Ryan Garcia

Bisheriger Werdegang: Garcia (20-0-0, 17 KOs), das ESPN „Talent des Jahres“ 2017, hatte einen massiven Popularitätsaufschwung lange bevor er gegen Gegner mit Format im Rang stand. Auf einmal war der junge Schönling überall in den sozialen Medien mit albernen Trainingsvideos präsent. Nicht nur seine Twitter und Instagram Follower stiegen, sondern füllte er Arenen mit einem Publikum, das dem eines Justin Bieber Konzerts verdächtig ähnlichsah. Garcia’s Gegner wurden in letzter Zeit deutlich besser. Über einen Showdown gegen den Altmeister Jorge Linares wird gemunkelt. Es wäre ein großer Step-up für den jungen Mann aus Kalifornien.

Stil & Qualitäten: Während sein Stil früher noch hölzern wirkte, scheint sich der schlaksige Ryan Garcia mittlerweile gut entwickelt zu haben. Unter den Fittichen von Canelo-Trainer Eddie Reynoso sind seine Bewegungen flüssiger geworden und seine Schlagkraft hat ebenfalls zugenommen. Seine größte Qualität ist sicherlich sein gutes Auge und Timing. Mit mächtigen Haken knallt Ryan in die Aktionen des Gegners und schlägt sie so oft spektakulär KO. Auf den Beinen wirkt Garcia noch etwas behäbig. Aber unter Reynoso hat auch der einst plattfüßige Canelo gelernt, seine Beinarbeit ökonomisch und sehr effizient zu gestalten.

Aktienanalyse: Während die „Investoren“ Garcia vor ein, zwei Jahren wohl noch als einen Internethype bezeichnet hätten, sind seit den KO-1-Siegen über Romero Duno und Francisco Fonseca (welcher mit Davis 8 Runden ging) mehr und mehr auf den Zug aufgesprungen.

Eins ist bei Ryan Garcia sicher: Sofern Garcia das boxerische Rüstzeug hat, um sich gegen die Besten der Gewichtsklasse zu behaupten, wird seine „Aktie“ durch die Decke gehen. Wer zu diesem Zeitpunkt in der Karriere bereits eine solche Popularität besitzt, kann bei den entsprechenden Leistungen im Ring auch in die Sphären von Superstars wie Canelo, Pacquiao oder Mayweather gelangen. Da aber Garcia bezüglich boxerischer Qualität verglichen mit seinen Konkurrenten noch am unsichersten wirkt, ist abzuraten, einen zu großen Betrag in die Aktie „Garcia“ zu investieren.

 

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Been pushing my limits lately I think I’ve became faster? ? @gymshark #ultrainstinct

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Devin Haney

Devin Haney

Bisheriger Werdegang: Nachdem die WBC Vasyl Lomachenko zu ihrem „Franchise Champion“ ernannt hatte, wurde Devin Haney (24-0-0, 15 KOs) der „Regular Title“ zugesprochen. Dies, obwohl Haney zu diesem Zeitpunkt noch keinen Boxer in der Nähe der Top10 geschlagen hatte. Kein Wunder wird Haney in den sozialen Medien gerne mal als „Email-Champion“ mokiert, da er den Titelgewinn beim Betrachten des Posteingangs seines Gmail-Kontos, statt im Ring erfahren hatte. Auf dem Weg zu seinem dubiosen Titelgewinn besiegte Haney typische Aufbaugegner und gewann meist in sehr dominanter Weise.

Stil & Qualitäten: Devin Haney unterscheidet sich von den Konkurrenten dieser „Aktienanalyse“ besonders durch einen sehr viel klassischeren Boxstil. So ist seine Kampfesweise weniger auf Athletik und Power ausgelegt, sondern fundiert auf einer sauberen Grundschulung. Technisch boxt er ausgereift, bereitet seine Aktionen aus der Distanz mit dem Jab vor, um die Lücken beim Gegner zu erzwingen. Ins Auge fällt sicherlich seine schnellen „Rein-und-Raus“-Aktionen, welche auf einer flinken Beinarbeit beruhen. Auch defensiv macht er einen starken Eindruck. Bei gegnerischen Aktionen rollt er gerne mit den Schlägen, um dann mit knackigen Kontern zurückzukommen.

 

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?? #TheDream

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Aktienanalyse: Wer Haney auf den sozialen Medien folgt, wird sich schnell fragen, ob er dem Sport die notwendige Seriosität widmet oder er mehr mit seinem Auftritt auf den sozialen Medien an sich beschäftigt ist. Dies lässt ein Risikoinvestment vermuten. Aber auch wenn Haney ein bisschen wie ein Internet-Großmaul daherkommt und noch niemanden in der Nähe der Weltspitze besiegte hatte, sieht er im Ring wie der kompletteste Boxer der vier Jungspunde aus. Haney kann boxen! Und das sogar richtig gut. Wahrscheinlich, dass Haney noch etwas mehr Zeit braucht, um sich im Markt zu etablieren, aber auf den langfristigen Zeithorizont gesehen, dürfte er aufgrund seiner boxerischen Fähigkeiten die sicherste Anlage von allen genannten Boxern sein.

Dillian Whyte kritisiert WBC und pocht auf Kampf gegen Tyson Fury

Dillian Whyte, der seit mehr als zweieinhalb Jahren WBC-Pflichtherausforderer ist, machte sich jüngst in einem Sky Sports-Interview Luft.

Whyte: Wilder ist verletzt, lasst mich gegen Fury boxen!

Dillian Whytes WM-Odyssee kann man mittlerweile schon als „tragisch“ oder gar „traurig“ bezeichnen. Der 32-jährige „Body Snatcher“, der seit 2017 das theoretische Recht auf einen WBC-WM-Titelkampf hat, machte sich in einem kürzlich erschienenen Interview bei Sky Sports Luft. Der amtierende WBC-Interims-Weltmeister kritisierte den in Mexiko ansässigen Weltverband erneut und forderte, dass er endlich das Recht auf den ihm zustehenden „WM-Shot“ bekommen solle.

Der Brite wolle nicht länger warten, ehe es zur Trilogie mit Wilder und dem amtierenden WBC-Weltmeister Tyson Fury kommt. Auch will Whyte nichts von Unification-Ambitionen seines Promoters Eddie Hearn hören, der Anthony Joshua und Tyson Fury in den Ring schicken will. Was Whyte will, ist der ihm zustehende WM-Kampf – und zwar bald. Denn verstehen, warum Präsident Mauricio Sulaiman den Titelkampf nicht durchsetzt, kann er nicht.

Dillian Whyte

„Ich weiß nicht, Mann“, sagte Whyte gegenüber Anna Woolhouse und Johnny Nelson von Sky Sports. „Mauricio Sulaiman sagt eine Menge Dinge und tut eine Menge Dinge nicht. Ich weiß nicht, wissen Sie. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es macht mich wütend und es ist frustrierend, dass er erst etwas sagt und dann etwas anderes tut. Nummer eins: Tyson Fury weigerte sich, gegen mich in einem von der WBC angeordneten Kampf um den WBC-Diamantgürtel zu kämpfen. Zweitens nahmen sie mir meine Pflichtherausfordererposition weg und gaben Tyson Fury die Pflichtposition, nachdem er gegen Otto Wallin gekämpft hatte, der in der Welt bei einer Million gerankt ist. Das ist ein Witz. Wie kann er zurückkommen und gegen – wie heißt der Kerl noch gleich? – Tom Schwarz kämpfen und Otto Wallin oder wie auch immer und dann als Pflichtherausforderer enden?“

Whyte machte sich weiter Luft: „Nachdem ich hintereinander gegen einen Top-10-Anwärter gekämpft habe, wird meine Pflichtposition ohne wirklichen Grund oder richtige Beweise oder irgendetwas anderes ausgesetzt. Das ist ein Witz. Es ist ein Witz. Und es ist mir egal, ob Tyson Fury oder Wilder vertraglich verpflichtet sind. Wilder ist verletzt, also sollten sie Tyson Fury anweisen, gegen mich zu kämpfen, wie sie es bereits zuvor getan haben. Sie haben mich als Gegner ernannt, gegen ihn um den Diamantengürtel zu kämpfen. Dann zogen sie es zurück, aber nachdem Tyson Fury sich geweigert hatte, gegen mich zu kämpfen. Er weigerte sich. Ich war es nicht, der sich weigerte. Ich akzeptierte den Kampf, der von der WBC angeordnet war. Er weigerte sich, gegen mich zu kämpfen, und danach werde ich bestraft, und sie belohnen ihn dafür, dass er gegen Tom Schwarz gekämpft hat, nachdem er drei Jahre lang inaktiv war. Das ist ein Witz. Es ist ein absoluter Witz.“

Nachdem der erste Kampf zwischen Deontay Wilder vs Tyson Fury unentschieden endete, gewann Fury das Rematch klar durch tKO.

Erst im letzten Monat berichtete Wilder, dass er sich einer Operation unterzog, um einen gerissenen linken Bizeps zu behandeln, nachdem er in der siebten Runde im Rematch am 22. Februar in der MGM Grand Garden Arena durch TKO gegen Fury verloren hatte. Der ehemalige Champion sagte auch, dass er das Boxtraining bis Ende Mai wieder aufnehmen könne, was bedeutet, dass Wilder immer dann zur Verfügung stünde, wenn der dritte Kampf gegen Fury stattfinden soll.

Pflichtherausforderer seit zweieinhalb Jahren: „Es ist eine Schande“

Whyte ist mittlerweile seit mehr als zweieinhalb Jahren Pflichtherausforderer beim prestigeträchtigen Weltverband mit dem grün-goldenen Gürtel. Nachdem er Robert Helenius im Kampf um den vakanten WBC Silver-Titel (2017), sowie Ex-WBA-Weltmeister Lucas Browne, Joseph Parker, Derek Chisora, Oscar Rivas und Mariusz Wach aus dem Weg geräumt hat und viel Geld investierte um da zu sein, wo er steht, muss der WM-Kampf folgen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie, kann der von WBC-Präsident Sulaiman angegebene Kampf gegen den Wilder-Fury-Sieger womöglich auch nicht, wie angedacht, im Frühjahr 2021 stattfinden.

„Ich bin so weit gegangen, was soll ich tun?“, fragte Whyte im Interview. „Gebe ich meine Position einfach auf und gehe weiter und verfolge etwas anderes? Oder dränge ich einfach weiter nach vorne und ermutige die Fans immer wieder, einfach weiter Druck auf sie auszuüben? Wissen Sie, das ist ein Witz. Die Boxwelt und die Fans müssen Druck auf Mauricio Sulaiman ausüben, damit er Tyson Fury auffordert, als nächstes gegen mich zu kämpfen, verstehen Sie?“

Foto: Matchroom Boxing

„Ich habe jetzt so viel investiert, es ist eine Schande“, so Whyte bei Sky Sports. „Es ist eine Schande und sie müssen auf sich selbst und ihre Organisation schauen und erkennen: ‚Dieser Typ hat alles getan, was wir von ihm verlangt haben, und mehr, und war loyal.‘ Das allein sollte schon ausreichen, um sie das Problem lösen zu lassen, verstehen Sie? Was soll ich noch sagen? Ich war respektvoll. Ich bin nach Mexiko gefahren, selbst zur WBC. Ich war dort und ich habe mich mit ihnen getroffen. Ich war in Cancún. Wissen Sie, ich habe einen meiner Vertreter nach Cancun geschickt. Wir haben alles Mögliche getan. Wir haben alles getan, was möglich war.“

Whyte (27-1, 18 KOs) soll als nächstes erneut gegen ein Top-Schwergewicht in den Ring steigen. Gegen den russischen Ex-Champion Alexander Povetkin (35-2-1, 24 KOs), wird „The Body Snatcher“ Whyte erneut hart um seinen WBC-Status kämpfen müssen, denn Povetkin ist trotz fortgeschrittenen Alters noch immer einer der besten Schwergewichte der Welt. Nachdem der Kampf bereits zweimal verschoben wurde, könnte er nun endlich im August dieses Jahres in England steigen.

Dipl. Ing. Ulrich Bittner neuer Präsident von GBU & WIBF

Der Hanauer Boxfunktionär Ulrich Bittner ist neuer Präsident der beiden Weltverbände GBU und WIBF.

Bittner übernimmt Präsidentschaft von GBU & WIBF

Dipl. Ing. Ulrich Bittner ist in der Boxszene gewiss kein Unbekannter. Der Hanauer Unternehmer, der nicht nur den BC Hanau in die Bundesliga führte, sondern auch zeitweise Präsident des deutschen WSB-Teams war, hat neben seinem Präsidentschaftsposten des LBV, dem Liechtensteiner Boxverband, ganze zwei neue Ämter inne.

Seit dem 25. Mai ist Bittner nun auch Präsident der beiden Weltverbände GBU und WIBF. Er führt damit das übernommene Erbe des im letzten Jahr verstorbenen Jürgen Lutz fort und tritt den Posten von Barbara Buttrick an. Der auf Mallorca lebende Deutsch-Spanier Ramon Guiro Diaz übernimmt den Posten des Vizepräsidenten, wie beim LBV auch. Rainer Gottwald bleibt Sportdirektor.

Die GBU (Global Boxing Union) dürfte deutschen Boxfans vor allem durch die von ihr sanktionierten WM-Kämpfe von Tyron Zeuge und Vincent Feigenbutz bekannt sein. Das Pendant der Damen hierzu, die Womens International Boxing Federation, kurz WIBF, wurde einst durch Weltmeisterin Regina Halmich bekannt.

Forbes: Tyson Fury bestbezahlter Kampfsportler der Welt!

Tyson Fury

Das englischsprachige Wirtschaftsmagazin Forbes hat erneut eine Liste der bestbezahlten Sportler der Welt veröffentlicht. Tyson Fury führt dabei die Liste der Kampfsportler an.

Platz 11 auf Forbes Liste der bestbezahlten Sportler: Tyson Fury verdiente 57 Millionen US-Dollar

Unglaubliche 57 Millionen US-Dollar Einnahmen erzielte der britische WBC-Schwergewichtsweltmeister Tyson „Gypsy King“ Fury in den vergangenen 12 Monaten. Fury ist unter den Kampfsportlern damit der „Undisputed Champion“, wenn es um die Einkünfte geht. Insgesamt finden sich auf Forbes Liste der 100 bestbezahlten Sportler der Welt vier Boxer. Die meisten Vertreter stellen jedoch die amerikanischen Ligen NBA und NFL.

Acht Plätze hinter dem WBC-Weltmeister landet Landsmann Anthony Joshua, der die restlichen WM-Titel der vier großen Verbände hält. Einkünfte in Höhe von 47 Millionen US-Dollar bescheren „AJ“ Platz #19 im Forbes-Ranking, direkt gefolgt vom entthronten Ex-WBC-Weltmeister Deontay Wilder. Der gestürzte Champion, der sich auf den Trilogie-Kampf mit Fury vorbereitet, kassierte in den letzten 12 Monaten 46,5 Millionen US-Dollar.

Der letzte der vier Boxer, welcher auf Forbes Top-100-Liste landet, ist der mexikanische Box-Held Saul „Canelo“ Alvarez, der mit 30 Millionen US-Dollar den 37. Platz belegt. Zum Vergleich: UFC-Superstar Conor McGregor platzierte sich dank satten 48.000.000 $ auf Rang #16 und liegt damit auch vor den Schwergewichtsgrößen Joshua und Wilder.

Platz #1 belegt im übrigen Tennis-Star Roger Federer (106 Millionen US-Dollar), gefolgt von den beiden Fußballern Cristiano Ronaldo (105 Millionen US-Dollar) und Lionel Messi (104 Millionen US-Dollar).

Deutsche Meister zwischen Gualtieri und Pavlov am 12. Juni

Foto: AGON/Freitag

AGON Sports & Events meldet sich zurück in den Ring. Als erster Profiboxstall darf das Berliner Team trotz COVID-19 eine Veranstaltung durchführen.

Erste Details über AGONs Box-Event am 12. Juni

Vorausgegangen war die Erarbeitung eines umfangreichen Veranstaltungskonzepts mit hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards, dass AGONs Sportmanager Dr. Strickrodt vom Berliner Senat bewilligt bekam. Einziger Wermutstropfen: Zuschauer sind noch nicht zugelassen.

Jetzt veranstaltet AGON am 12. Juni in den Berliner HAVELSTUDIOS ein Event mit acht Fights. AGON CEO Ingo Volckmann ist glücklich und zugleich stolz auf sein Team, denn AGON ist etwas Großartiges gelungen, woran andere bis jetzt scheiterten. AGON ist zurück im Ring! Nicht nur als erster Boxstall in Deutschland, sondern vermutlich auch als erstes Team in ganz Europa.

Ursprünglich war die Veranstaltung für März in Wuppertal vorgesehen, doch wegen Corona musste AGON den Event absagen. Jetzt werden die Fights in den HAVELSTUDIOS nachgeholt. Drei der acht geplanten Begegnungen sind Titelkämpfe. EBU EU-Meister Björn Schicke und WBO International Champ Jack Culcay wollen ihre Gürtel verteidigen. Dagegen erhält Vincenzo Gualtieri (14-0, 7 KOs), ehemaliger Schützling der verstorbenen Boxlegende Graciano Rocchigiani, seine erste Titelchance. „Il Capo“, so Gualtieris Kampfname, will die Deutsche Meisterschaft des BDB erobern. In einem „Zehn-Runder“ wird AGONs Mittelgewichtler gegen den Hamburger Alexander Pavlov (10-0, 8 KOs) antreten. Für viele ist dies der heimliche Hauptkampf des Events.

Der Wuppertaler Gualtieri bestritt bisher 14 Kämpfe und gewann sie alle. Der 31-jährige Pavlov stand bis jetzt zehnmal im Ring. Auch er gewann alle seine Fights. Seine KO-Quote ist zudem furchteinflößend. Acht seiner zehn Gegner schickte er vorzeitig unter die Dusche. Beide waren erstklassige Amateure. Gualtieri stand bei Deutschen Meisterschaften mehrfach auf dem Podest und gilt als brillanter Techniker. Über Pavlovs Amateurerfolge nur so viel: 110 Siege in 117 Kämpfen.

Technik-As oder knallharter Knockouter: Wer wird neuer deutscher Meister?
Die Entscheidung fällt am 12. Juni in den Berliner HAVELSTUDIOS.

Bild.de wird den Kampfabend am 12. Juni im Livestream übertragen.

Text: AGON Sports

Joshua vs. Pulev womöglich im Oktober vor VIP-Fans

Eddie Hearn plant weiter am WM-Kampf zwischen Joshua und Pulev und will diesen vor einer viel kleineren Menge Zuschauer veranstalten, als einst geplant.

Anthony Joshua vs. Kubrat Pulev nur für VIP-Fans?

Im Oktober dieses Jahres könnten IBF-, WBA- und WBO-Weltmeister Anthony Joshua und dessen Pflichtherausforderer Kubrat Pulev womöglich endlich aufeinandertreffen. Doch statt den WM-Fight samt praller Undercard vor einer mehrere zehntausend Personen umfassenden Schar zu veranstalten, hat der Top-Promoter aus Großbritannien andere Pläne.

Hearn, so berichtet die britische „Sun“, will nun, statt im Tottenham Hotspur Stadium wie einst geplant, ggf. in der „Royal Albert Hall“ in London vor einer ausgewählten Zuschaueranzahl von maximal 1000 VIP-Fans veranstalten. Der Promoter von Joshua, der den Kampf nicht hinter verschlossener Tür durchführen will, sagte bereits vor einigen Tagen zu BoxingScene: „Ich möchte wirklich den Kampf im Vereinigten Königreich durchführen. Ich sehe definitiv schon im September wieder Menschenmengen kommen. Ich denke also AJ kann im Oktober oder November boxen.“

IBF, WBO und WBA Super-Champion Anthony Joshua mit Promoter Eddie Hearn.

„Warum können wir nicht in die Royal Albert Hall oder Olympia (beides Veranstaltungsgebäude in London, Anm. d. Red.) gehen mit 1000 Zuschauern, eine richtige Glitzer- und Glamourveranstaltung, den Leuten viel Geld abverlangen, ein Abendessen vorher, eine Party, Getränke und jeder ist nur ein paar Meter von jedem entfernt“, so Hearn weiter, der offenbar nur auf vermögende Fans vor Ort abzielt.

Die „Royal Albert Hall“ trat bereits in der Vergangenheit als Veranstaltungsort großer Schwergewichtschamps in Erscheinung. So haben unter anderem Lennox Lewis als auch Muhammad Ali im 1871 eröffneten Gebäude, welches einem römischen Amphitheater nachempfunden ist, bereits ihre Fäuste fliegen lassen.

Video: Welche deutschen Boxer können 2021 international angreifen? (Teil 2)

In mehreren Videos wird Zwischen den Runden – Der Boxtalk der Frage nachgehen, welche Boxer hierzulande im nächsten Jahr auch außerhalb Deutschlands für Furore sorgen können. Heute mit Teil 2. 

Weitere Boxer in der Analyse

Reden wir nicht groß um den heißen Brei herum: das deutsche Boxen steckt in einer Krise! Seit ein paar Jahren schon scheint man von der internationalen Konkurrenz weit entfernt zu sein. Lange her sind die Zeiten, in denen man diverse Weltmeister führte und große Kämpfe hierzulande auf die Beine stellen konnte. Doch um nicht in Depressionen zu verfallen, lohnt sich eine Qualitätsanalyse der derzeitigen Athleten. Wer hat das Zeug, um im nächsten Jahr die Spitze seiner Gewichtsklasse zu attackieren, vielleicht sogar um eine Weltmeisterschaft zu boxen? Dieser Frage wird in mehreren Videos nachgegangen!

Video-Beitrag: