Sonntag, 6. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Keine WM-Chance für Agit Kabayel: Tyson Fury erst 2021 wieder im Ring!

Noch vor wenigen Tagen berichteten mehrere Medien vom (voraussichtlichen) WM-Duell zwischen WBC-Champion Tyson Fury und dem SES-Schwergewichtler Agit Kabayel. Jenes Gefecht sollte am 5. Dezember steigen. Doch daraus scheint nun nichts zu werden!

Fury-Manager Frank Warren: „Wir haben keinen Weg gefunden…!“

Das vermeintliche Gefecht zwischen WBC-Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury und dem deutschen SES-Boxer Agit Kabayel wird aller Voraussicht nach nicht am 5. Dezember stattfinden. Jene Fury-Titelverteidigung gegen den Ex-Europameister aus dem Magdeburger SES-Boxstall sollte, laut mehreren Medien-Berichten, in der Londoner Robert-Albert-Hall über die Bühne gehen.

Tyson Fury hatte jedoch zuletzt via Social Network ein Statement veröffentlicht, in dem der 32-jährige Brite seine Rückkehr in den Boxring erst für 2021 ankündigte: „Der ‚Gipsy King‘ kehrt 2021 zurück. Nur die, die mich seit meinem Comeback zu 100 Prozent unterstützt haben, werden auch im Triumph an meiner Seite sein!“

Tyson Fury (links) mit Frank Warren

Inzwischen meldete sich auch Fury’s Co-Promoter Frank Warren zu Wort, der die näheren Umstände erläuterte. „Wir haben einfach keinen Weg gefunden, mit allen Parteien eine Einigung zu erzielen. Es ist momentan nicht möglich, da wegen der Corona-Pandemie eine Veranstaltung mit Publikum nicht realisierbar war!“, so Warren.

Unklar ist vor allem die Tatsache, wann und gegen wen Tyson Fury im nächsten Jahr boxen wird. Laut Frank Warren könnte Fury im Februar oder März wieder seine Fäuste zum Einsatz bringen. Ob es dabei zum (vertraglich vereinbarten) dritten Fight mit Deontay Wilder kommen wird, ist ebenso ungewiss.

WM-Showdown am 19. Dezember: Callum Smith vs. Canelo Alvarez ist offiziell!

In Texas wird Superstar Saul Canelo Alvarez kurz vor Weihnachten in den Ring zurückkehren. Er trifft auf WBA-Weltmeister Callum Smith aus England und geht dafür zurück ins Super-Mittelgewicht. 

Zurück auf DAZN

Es waren turbulente Wochen und Monate in der Karriere von Saul Canelo Alvarez (53-1-2, 36 KOs). Eine gefühlte Ewigkeit waren er und sein Team damit beschäftigt, einen passenden Gegner für einen Kampf nach der Corona-bedingten Zwangspause zu finden. Dies gipfelte in einem Rechtsstreit mit Golden Boy Promotions, Oscar De La Hoya und Streaming-Plattform DAZN über vermeintliche Vertragsbrüche. Am Ende einigte man sich auf eine Beendigung der Zusammenarbeit, die zufolge hat, dass Canelo nun frei entscheiden kann, mit welchen Promotern er zusammenarbeitet und auf welchen TV-Sendern er zu sehen ist. 

Einen großen Tapetenwechsel gibt es nun aber erst einmal nicht, denn Alvarez wird auch seinen nächsten Kampf auf DAZN bestreiten. Hierfür kooperiert er mit Eddie Hearn von Matchroom Boxing und trifft auf dessen Schützling, den britischen WBA-Weltmeister Callum Smith (27-0-0, 19 KOs). Am 19. Dezember soll diese Ansetzung in die Tat umgesetzt werden – in Texas sucht man derzeit eine passende Location. Für beide Boxer ist dies der erste Ring-Auftritt nach einer gut einjährigen Pause. 

Picture By Dave Thompson

Im November 2019 traf Alvarez im MGM Grand von Las Vegas auf den damaligen WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht, Sergey Kovalev, den er in der vorletzten Runde spektakulär ausknocken konnte. Im selben Monat verteidigte Smith seinen WM-Titel gegen John Ryder. Anders als Alvarez hatte der 1,91 m große Mann aus Liverpool dort große Schwierigkeiten und konnte lediglich einen knappen und nicht unumstrittenen Punktsieg einfahren. Trotzdem kann man den Sieger der ersten Staffel der World Boxing Super Series (den Finalsieg erzielte er gegen Landsmann George Groves) als echten Härtetest für den Superstar aus Mexiko ansehen. 

Tina Rupprecht kämpft um „Ring Magazine“ Titel

Wenn „Tiny“ Tina Rupprecht am 12.12. 2020 im Maritim Hotel Berlin den Ring als Siegerin verlassen sollte, könnte sie nicht nur die 3 Titel der WBC, IBF und IBO innehalten, sondern auch erst als 2. Deutsche den renommierten Titel des „Ring Magazine“ umschnallen – eine Ehre die vor ihr nur Max Schmeling vorbehalten war.

Ring Magazine Titel – mehr als nur ein Gürtel

Es ist der 30.6. 1930, Max Schmeling gewinnt durch Disqualifikation gegen Jack Sharkey die Titel der NBA und der NYSAC ist damit unumstrittener Weltmeister im Schwergewicht und wird darüberhinaus zum Ring Magazine Champion gekrönt. Er besiegt als #2 der Rangliste, den an #1 geführten Sharkey. Bis zu seiner mehr als umstrittenen Niederlage 2 Jahre später im Rückkampf gegen Sharkey trägt Schmeling diesen Titel.
Seitdem gelang es keinem deutschen Titelträger mehr, diesen prestigereichen Gürtel sein Eigen nennen zu dürfen.

Nun, 90 Jahre später, kann sich die 28-jährige Augsburgerin Tina Rupprecht in die Riege derer einreihen, die diesen Titel erobert haben.
Ihre Gegnerin dabei ist eine alte Bekannte – Yokasta Valle – die sie bereits vor 2 Jahren einstimmig im Kampf um den WBC Titel besiegen konnte. Seitdem konnte Valle jedoch 7 Kämpfe in Folge siegreich gestalten, sich dabei den Titel der IBF umschnallen und dabei im Ring Magazine Ranking bis auf Platz 3 vorstoßen.

Ehemaliger Ring Titelträger Wladimir Klitschko mit der künftigen(?) Tina Rupprecht

Laut Ring Regularien wird ein vakanter Titel im Normalfall zwischen der #1 und #2 ausgeboxt, jedoch hat die an #2 gerankte Anabel Ortiz vor ins Halbfliegengewicht aufzusteigen um gegen Seniesa Estrade zu boxen, wodurch nun die #3 Valle – mit Zuspruch des Ring Gremiums – die Chance auf den Titel bekommt.
Einen ähnlichen Vorgang gab es, als Wladimir Klitschko als #1 gegen die #3 Ruslan Chagaev um den Titel kämpfen konnte. Ein Kampf gegen #2 hätte nie zustande kommen können, denn diesen Platz hielt Vitali inne.

Von „Tiny“ Tina zu einer der Großen

Im Gespräch mit ihrem neuen Manager Peter Schulze stellte dieser klar, dass bereits Gespräche über eine mögliche TV Übertragung in Verhandlung seien, jedoch noch nichts spruchreif sei. Der Hamburger erzählte ebenso, dass mit nur wenigen Anrufen die IBO und das Ring Magazin davon überzeugt werden konnten, um ihre Titel kämpfen.

Auf den Kampf um den Ring Titel angesprochen, meinte Tina Rupprecht:“ Es ist eine große Ehre um diesen Gürtel zu kämpfen. Diese Ehre wird nicht vielen zu Teil. Um diesen dürfen nur die besten der Gewichtsklasse kämpfen.“

Im Falle eines Sieges würde Tina Rupprecht nur noch der WBO Titel ( der gerade vakant ist und ausgekämpft wird ), sowie der WBA Titel fehlen, der sich noch im Besitz von Anabel Ortiz befindet, um als unumstrittene Weltmeisterin im Minimumgewicht festzustehen.

 

 

Fai Phannarai – Neue Deutsche Internationale Meisterin (BDB)!

Fai Phannarai (Mitte) mit Trainer Jiri Resl (links) und Promoter Thomas Nissen (rechts)/ Foto: © Torsten Helmke

Endlich hat sie ihn, den Gürtel des BDB (Bund Deutscher Berufsboxer): Fai Phannarai, in Thailand gebürtige Boxerin der Hamburger Promotion „Boxen im Norden“!

Fai Phannarai siegt vorzeitig!

Zweimal musste der vorgesehene Kampftermin verschoben werden; zweimal musste sich Phannarai kurzfristig auf eine andere Gegnerin umstellen. Das alles gehört leider zum Alltag der Sportler im Jahr 2020. Umso glücklicher war das Team nun über den Termin 14.November 2020 im Rahmen der BILD+ Veranstaltung im Hamburger Universum-Gym.

Fai Phannarai beherrschte Gegnerin Kim Angelina Jäckel (27, Preetz) dann
vor Millionenpublikum am TV von Anfang an auf schnellen Beinen mit blitzschnellen Schlaghageln. Die 15 Zentimeter grössere Jäckel konnte ihre grosse Reichweite kaum zum Einsatz bringen, da Phannarai bei den seltenen, langen Geraden stets abtauchte.

In Runde 4 ging Phannarai dann aufs Ganze, sodass Jäckel-Trainer Jakob Jakobi nach einer Serie intensiver Treffer richtigerweise das Handtuch warf. Siegerehrung ohne Publikum am Ring ist schon etwas ungewohntes! Nichts desto Trotz – riesige Freude bei allen Freunden und Boxkennern an den Bildschirmen.

Nach ihrem 7.Sieg im 7.Profikampf hat „Diamond“ Fai nun mit dem ersten Titel ihr Etappenziel binnen 14 Monaten erreicht. Trainer Jiri Resl, der sie seit dem 15.Lebensjahr betreut, erwies sich dabei als echter „Diamantenschleifer“. Nach dem Kampf gab Fai in fliessendem Deutsch den anwesenden Pressevertretern ausführliche Interviews.

Die vielen Glückwünsche reichten von Jürgen Blin über Jürgen Brähmer, Sebastian Formella, Juan Carlos Gomez, Christian Thun, Artur Grigorian, Ismail Oezen-Otto bis zu Jose Larduet; jeweils sehr herzlich. Promoter Thomas Nissen: „Fai wird zu einer echten Bereicherung des Frauenboxens. Wir sind sehr stolz auf eine so tolle Sportlerin.“

Text: BOXEN im NORDEN

Gegner-Rätsel um „Canelo“ Alvarez: Callum Smith oder Caleb Plant?

Saul „Canelo“ Alvarez (53-1-2, 36 Ko’s) will im Dezember wieder boxen – so viel ist sicher! Aber gegen wen? Zunächst sollte der mexikanische Box-Superstar am 19. Dezember gegen Caleb Plant boxen. Nun berichten mehrere Medien vom Duell gegen den Briten Callum Smith.

Nächster Canelo-Gegner: Smith oder Plant?

Erst in der vergangenen Woche berichtete BOXEN1 von dem vermeintlich „wahrscheinlichen“ Duell zwischen Canelo Alvarez und Caleb Plant. Jenes Gefecht, welches am 19. Dezember stattfinden sollte, sei laut Insider-Quellen „so gut wie sicher“ gewesen. Doch die Gegnerwahl hat sich inzwischen (offenbar) geändert!

Mehreren Medien-Berichten zufolge, soll nun WBA(Super)-Supermittelgewichts-Champion Callum Smith (England, 27-0-0, 19 Ko’s) heißer Favorit für den Job des nächsten Canelo-Kontrahenten sein. Auch die britische Presse, wie z.B. „The Sun“, spekulierte bereits mit Informationen aus dem Smith-Lager, dass es zum Showdown zwischen Canelo und ihrem Landsmann im Dezember kommen soll.

Callum Smith gewann 2018 die prestigeträchtige „Muhammad Ali Trophy“ beim WBSS-Turnier. (Foto: World Boxing Super Series)

Noch etwas konkreter wurde man in einem Bericht von „ESPN“. Dort heißt es, dass „die Verhandlungen zwischen beiden Teams fast abgeschlossen“ sei. Ähnlich vielversprechende Informationen waren allerdings schon in Hinsicht auf das „fast perfekte“ Duell zwischen Canelo und Caleb Plant zu lesen.

Sollte der Fight zwischen Canelo Alvarez (WBA-Regulär) und Callum Smith (WBA-Super) tatsächlich steigen, wäre es der Kampf zweier WBA-Champions im Supermittelgewicht. Canelo Alvarez ist seit dem juristischen Sieg über seinen früheren Arbeitgeber „Golden Boy Promotions“ fortan sein eigener Chef. Canelo, der nun als „Free Agent“ selbst über seine sportliche Zukunft entscheiden möchte, will im Dezember seinen 57. Profikampf bestreiten.

SES-Boxgala am 12. Dezember im Maritim Hotel Magdeburg!

Archivbild (Foto: Torsten Helmke)

SES-Boxing setzt zum Ende des Box-Jahres 2020 im „Großen Saal“ des Maritim Hotel Magdeburg wieder den sport- bzw. gesellschaftlichen Glanzpunkt. Im edlen Rahmen und mit der besonderen Atmosphäre von „Las Vegas in Magdeburg“ im Maritim Hotel setzen am 12. Dezember die SES-Youngsters – „The Next Generation“ – aus dem „Team Deutschland“, die sportlichen Höhepunkte in ihren internationalen Titelkämpfen.

SES-Cruisergewichtler Roman Fress mit seinem ersten internationalen Titelkampf

Der von Ex-Welt- und Europameister Robert Stieglitz trainierte Roman Fress wird sich der ersten großen internationalen Prüfung stellen. Als Deutscher Meister trifft der 26-jährige Magdeburger Cruisergewichtler im Kampf um einen Inter-Conti-Gürtel auf den starken italienischen Meister Francesco Versaci.

SES-Lokalmatador Tom Dzemski – nächster Kampf um Junioren-WM-Titel im Halb-Schwergewicht

Foto: Team SES/ P. Gercke

Eine ähnlich große Aufgabe steht für den IBF-Junioren-Weltmeister Tom Dzemski an. Der Trainersohn aus Görzig bei Köthen, sein Coach ist SES-Coach Dirk Dzemski, wird sich wieder in einem Junioren-WM-Kampf beweisen müssen. Der Sachsen-Anhalter-Lokalmatador ist ungeschlagen und muss, nach seinem hochdramatischen Titelgewinn im August „Open-Air“ auf der Magdeburger Seebühne, seine internationale Reife als erst 23-jähriger Halb-Schwergewichtler beweisen.

Nina Meinke – Archivbild (Foto: Team SES / P. Gercke)

Mit Ex-Weltmeister Yoan Pablo Hernandez, Europameisterin Nina Meinke und Junioren-Weltmeister Jurgen Uldedaj haben weitere SES-Fighter die große Chance, sich in diesen schwiegen Zeiten, auch im Box-Sport, weiter im „internationalen Geschäft“ zu präsentieren.

Mit dieser SES-Box-Gala wird an die höchst erfolgreichen Veranstaltungen, mit allen übererfüllten Auflagen aus den Corona-Bedingungen, in den letzten vier Monaten angeknüpft.

Der MDR wird diese Veranstaltung mit seiner seit fünf Jahren erfolgreichen und fest etablierten Sendung „SPORT im Osten – Boxen live“ übertragen.

Text: SES-Presse

WM-Titel verteidigt: Terence Crawford stoppt Kell Brook in Runde 4!

Terence „Bud“ Crawford (37-0-0, 28 Ko’s) bleibt ungeschlagener WBO-Weltmeister im Weltergewicht! Der 33-Jährige bezwang letzte Nacht in Las Vegas (Nevada, USA) den britischen Ex-Champion Kell Brook (39-3-0, 27 Ko’s) durch TKO in der vierten Runde.

Nach TKO-Sieg über Brook: Terence Crawford will Spence Jr. oder Pacquiao!

Bei seiner bereits vierten Titelverteidigung hatte es „Pound for Pound“-Star und WBO-Weltergewichts-Champion Terence Crawford mit dem früheren IBF-Champion Kell Brook zu tun. Schon im Vorfeld galt „Bud“ Crawford als 18:1-Favorit gegen seinen britischen Herausforderer.

Dabei machte der 34-jährige Kell Brook zu Beginn jenes WM-Kampfes eine ausgesprochen gute Figur! Terence Crawford, der üblicherweise als „Southpaw“ bekannt ist, boxte in den ersten drei Durchgängen vorwiegend in der Linksauslage. Die besseren Treffer konnte zunächst allerdings Kell Brook verbuchen, der vor allem mit seinem linken Jab mehrfach ins Ziel kam.

Dennoch schien der Titelverteidiger förmlich darauf zu lauern, dass sich eine günstige Gelegenheit eines Wirkungstreffers ergeben wird. In Runde vier war es dann soweit! Mit einem krachenden rechten Jab erzielte Crawford schwere Wirkung bei Kell Brook, der daraufhin in die Seile torkelte.

Nachdem der Ringrichter den Briten kurzzeitig anzählte, wurde das Gefecht wieder freigegeben. Jedoch dauerte es nur wenige Sekunden, ehe „Bud“ Crawford seinen inzwischen verteidigungsunfähigen Widersacher mit einem Schlaghagel eindeckte.

Der renommierte Tony Weeks, der den Fight als Referee leitete, brach das Gefecht daraufhin ab (Zeit: 1:14 Min.). Somit darf sich Terence Crawford, der nun gegen Errol Spence Jr. oder Manny Pacquiao boxen will, weiterhin als WBO-Champion im Weltergewicht feiern lassen. Für Kell Brook war es hingegen die dritte Niederlage, im 42. Profikampf.

Crawford vs. Brook – Der Fight in voller Länge:

https://www.youtube.com/watch?v=OCsnVeJq6AE

Ohne Probleme: Katie Taylor bezwingt Miriam Gutierrez nach Punkten

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In der SSE Arena in Wembley, London gab es am Samstagabend gleich drei WM-Kämpfe mit weiblicher Beteiligung zu bestaunen. Im Main Event konnte Katie Taylor ihre Titel erfolgreich verteidigen. 

Taylor bleibt unangefochtene Weltmeisterin 

Vor nicht einmal drei Monaten stand Superstar Katie Taylor (17-0-0, 6 KOs) das letzte Mal im Seilgeviert. Dort hatte sie keinen leichten Abend, als sie erneut gegen die Belgierin Delfine Persoon bestehen musste. Das mag wohl auch ein Grund dafür gewesen sein, warum das Promotion-Team um Matchroom Boxing nun eine Etage tiefer gegriffen hat, was die Qualität der Gegnerschaft betrifft. Die Spaniern Miriam Gutierrez (13-1-0, 5 KOs) stellte allenfalls durch ihre Robustheit so etwas wie eine Hürde dar. 

Die irische Leichtgewichtlerin drückte von Beginn an mächtig aufs Gaspedal und deckte Gutierrez mit pfeilschnellen Kombinationen ein. Zudem traf sie immer wieder mit ihrem linken Haken aus der Meidbewegung heraus – eine der besten Hände in ihrem Repertoire. In der dritten Runde konnte sie ihre Gegnerin damit erstmals ins Wanken bringen, doch erst mit dem Ringgong am Ende des vierten Durchgangs brachte ihr eine Rechts-Links-Kombinationen einen Niederschlag ein. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Gutierrez bewies infolge aber gute Nehmerfähigkeiten und ein großes Herz. Taylor traf weiter konstant und ließ die Gegenangriffe zumeist ins Leere laufen, konnte den Deckel aber nicht mehr vorzeitig draufmachen. So ging es – obwohl es zwischenzeitlich nicht danach aussah – doch über die komplette Distanz von zehn Runden. Mit 100-89, 100-90 und 99-91 fielen die Wertungen mehr als deutlich für die alte und neue Weltmeisterin im Leichtgewicht aus. 

Nun stellt sich nur noch die Frage, was die Zukunft für Katie Taylor bereithält. Folgt womöglich ein Aufstieg ins Weltergewicht und ein daraus resultierendes Rematch gegen Jessica McCaskill? Oder geht man sogar das Projekt „Cross-Over-Kampf“ an und stellt ein Duell mit einer bekannten MMA-Kämpferin auf die Beine? Die Boxfans dürfen gespannt sein. 

Terri Harper zerlegt Katharina Thanderz

Nach ihrem schmeichelhaften Unentschieden gegen Natasha Jonas, durch das sie ihre WM-Titel im Super-Federgewicht nach Version des WBC und IBO behalten durfte, musste sich Weltmeisterin Terri Harper (11-0-1, 6 KOs) einiges an Kritik gefallen lassen. Um diese wieder stumm werden zu lassen, musste die Britin bei ihrer Titelverteidigung gegen Katharina Thanderz (nun 13-2-0, 2 KOs) eine überzeugende Darbietung abliefern. Letztere ging als ungeschlagene Ex-Europameisterin in den Kampf und stellte demnach eine Gefahr dar. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Harper machte jedoch von der ersten Runde an klar, dass es dieses Mal keine Zweifel geben würde, wer den Ring als Siegerin verlässt. Ihre starke Führhand erstickte nahezu alle Offensivversuche Thanderz‘, die bevorzugt über Konteraktionen agierte. Runde für Runde wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden Boxerinnen offensichtlicher. Harper attackierte auch immer wieder den Körper ihrer Kontrahentin, was sich letztlich bezahlt machte. Sichtlich von diesen mitgenommen, hatte der Ringrichter in der neunten Runde ein Einsehen und nahm Thanderz aus dem Kampf. 

Rachel Ball sichert sich Interims-WM-Titel

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Rachel Ball (7-1-0) hätte einen wesentlich entspannteren Abend haben können, als er letztlich ablief. Dafür hätte die 29-jährige Britin lediglich ihre enormen Größen- und Reichweitenvorteile nutzen müssen. Stattdessen marschierte sie stringent nach vorne und begab sich in eine Distanz, wo ihre 18 cm kleinere Gegnerin Jorgelina Guanini (9-2-2, ein KO) durchaus zu guten Aktionen kam. Also war der physische Druck Balls erforderlich, um die Argentinierin so zu schwächen, dass in den hinteren Runden schlicht kaum noch Gegenwehr kommen konnte. So entwickelte sich der Kampf schlussendlich auch und nach zehn geboxten Durchgängen werteten die drei Offiziellen einstimmig für Ball (99-91, 99-91, 99-92), die sich nun WBC-Interims-Weltmeisterin im Super-Bantamgewicht nennen darf. 

Video: Crawford vs. Brook, WM-Triple-Header in Wembley

Zwischen den Runden – Der Boxtalk wirft heute einen Blick auf die WM im Weltergewicht zwischen Terence Crawford und Kell Brook sowie den Triple Header in London. 

Grauer November, spannende Kämpfe

Was vor wenigen Jahren wohl noch ein (kleines) Fußballstadion gefüllt hätte, findet heute unter Ausschluss des Publikums in der „Bubble“ von Las Vegas statt: Der Kampf um die WBO-Krone im Weltergewicht zwischen Champion Terence Crawford und Ex-Weltmeister Kell Brook. Eine klare Angelegenheit oder kann der britische Altmeister für eine Überraschung sorgen? Außerdem: Gleich drei WM-Kämpfe mit weiblicher Beteiligung in der SSE Arena unweit des Wembley Stadions.

Video-Beitrag:

Katie Taylor vs. Miriam Gutierrez – Das offizielle Wiegen

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In der SSE Arena in Wembley, London werden morgen Abend gleich drei WM-Kämpfe mit weiblicher Beteiligung über die Bühne gehen. DAZN überträgt ab 20 Uhr live. 

Taylor ohne Verschnaufpause 

Wenn die aktuelle Situation eine gute Eigenschaft besitzt, dann die, dass selbst prominente Namen in der Welt des Boxsports nun häufiger in den Ring steigen als in den vergangenen Jahren. Katie Taylor (16-0-0, 6 KOs) ist eine dieser Personen. Die Irin stand erst am 22. August das letzte Mal im Ring, als sie das Rematch gegen Delfine Persoon erfolgreich bestreiten konnte. Nun wird die unangefochtene Weltmeisterin im Leichtgewicht in Wembley auf die bis dato ungeschlagene Spanierin Miriam Gutierrez (13-0-0, 5 KOs) treffen. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Beim heutigen Wiegen mussten die Protagonistinnen des morgigen Kampfabends noch über die Waage und das vorgegeben Limit von 61,235 kg unterbieten. Letztlich gelang dies den beiden Athletinnen, sodass der Hauptkampf vor leeren Rängen steht. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob Gutierrez die Klasse besitzt, um Superstar Taylor in Gefahr zu bringen. 

Harper muss an Sauerland-Boxerin vorbei

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Das vielleicht interessanteste Gefecht in Englands Hauptstadt findet am Samstag im Super-Federgewicht statt. Dort verteidigt Terri Harper (10-0-1, 5 KOs) ihre Titel nach Version des WBC und der IBO. Auch die Britin bestritt zuletzt vor lediglich drei Monaten ihren letzten Kampf. Bei dem für Harper schmeichelhaften Unentschieden gegen Natasha Jonas musste die Titelverteidigerin jede Menge einstecken. Umso schwieriger dürfte ihre nächste Aufgabe werden. Sie bekommt es mit der Norwegerin Katharina Thanderz (13-0-0, 2 KOs) zu tun, die von Sauerland Events promotet wird und sich durch den Gewinn der WBC-Interims-WM für den Kampf gegen Harper qualifizieren konnte. Auch hier wurde von beiden Parteien das Gewichtslimit (58,967 kg) unterschritten.

Geht der Höhenflug von Rachel Ball weiter?

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Noch ohne WM-Gold im Gepäck sind die Britin Rachel Ball (6-1-0) und Jorgelina Guanini (9-1-2, ein KO) aus Argentinien. Dies wird sich morgen Abend (mehr oder weniger) ändern, denn bei ihrem Kampf steht die vakante WBC-Interims-WM im Super-Bantamgewicht auf dem Spiel. Zumindest für die 29-jährige Ball, die anders als ihre Gegnerin die Gewichtsvorgabe (55,225 kg) einhielt. Guanini hingegen war mehrere Pfund zu schwer, was wohl daran liegen mag, dass sie erst vor zehn Tagen den Zuschlag für den Kampf bekam.  Unabhängig davon dürfte Ball nach ihrem überzeugenden Sieg über Shannon Courtenay als Favoritin in Rennen gehen.

Video vom Wiegen: