Montag, 7. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Am Sonntag: Joshua Buatsi trifft auf Marko Calic

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

In Milton Keynes, England wird Halbschwergewichtler Joshua Buatsi den Hauptkampf bestreiten. DAZN überträgt das Event morgen ab 20 Uhr live. 

Kann Calic überraschen?

Schon bevor Joshua Buatsi (12-0-0, 10 KOs) das erste Mal als Profiboxer den Ring betrat, waren die Erwartungen groß. Immerhin konnte der Brite bei den Olympischen Spielen 2016 beeindrucken und eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen. In den folgenden Jahren zeigte der 27-Jährige dann auch, dass die Vorschusslorbeeren durchaus gerechtfertigt waren, indem er die stetig stärker werdende Gegnerschaft souverän aus dem Weg räumte. Umso ärgerlicher deshalb, dass die Corona-Krise ihn zu einer über einjährigen Zwangspause verdonnerte. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Nun kehrt Buatsi allerdings in das Seilgeviert zurück und bestreitet erstmals einen Hauptkampf. Sein Kontrahent, der Kroate Marko Calic (11-0-0, 6 KOs), konnte wie er bislang alle Duelle als Profi erfolgreich gestalten, auch wenn letzterer im Gegensatz zu Buatsi nahezu ausschließlich gegen unbekannte Gegner angetreten ist. Was Calic jedoch interessant macht, ist seine internationale Erfahrung als Amateur. Fast 200 Kämpfe bestritt er dort und nahm an Welt- und Europameisterschaften sowie der semi-professionellen World Series of Boxing teil. Mit 1,91 m ist er zudem ein physisch äußerst imposanter Halbschwergewichtler.

Nichtsdestotrotz gibt es für Buatsi, der WM-Ambitionen hegt, keine Ausreden. Um sich für die ganz großen Kämpfe in Stellung zu bringen, muss er seinen 33-jährigen Gegner in die Schranken weisen. Der WBA International Title, den er hier verteidigt, konnte Buatsi bereits auf Position 2 im Ranking des Verbandes manövrieren. 

WM-Chance für Cameron 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Im Co-Main-Event des Abends steht der vakante WM-Titel im Super-Leichtgewicht nach Version des WBC auf dem Spiel. Die Britin Chantelle Cameron (12-0-0, 7 KOs) ist eine der beteiligten Protagonistinnen, die sich das Gold um die Hüften schnallen möchte. Es ist für sie gleichzeitig auch der erste Kampf seit ihrer Trennung von Barry McGuigans Cyclone Promotions. Die Neuverpflichtung von Matchroom Boxing muss für ihren Traum an der unbesiegten Brasilianerin Adriana dos Santos Araujo (6-0-0, ein KO) vorbei. Zuvor wurde der niedergelegte Titel von Jessica McCaskill getragen, die kürzlich Cecilia Braekhus als unangefochtene Weltmeisterin im Weltergewicht ablösen konnte. 

Promoter Eddie Hearn wird dem Event indes nicht beiwohnen. Nach einem positiven PCR-Test muss er sich die Kämpfe aus der Quarantäne angucken.

Video-Interview: Ingo Rohrbach im Gespräch mit Dirk Dzemski

Foto: Team SES / P. Gercke

Bei der dritten Ausgabe seines Talk-Formats „FACE TO FACE“ trifft Ingo Rohrbach auf Erfolgscoach Dirk Dzemski von SES Boxing. 

Vom Boxer zum Trainer

SES-Cheftrainer Dirk Dzemski hat viel gesehen. Im Gespräch mit Ingo Rohrbach erzählt er von seiner eigenen Karriere als Profiboxer und den Weg hin zu seiner Arbeit als Trainer. Darüber hinaus spricht der 48-Jährige über seinen Weltmeister Dominic Bösel, der seine Gürtel in einer Woche erstmals aufs Spiel setzen muss. Natürlich geht es auch um Sohn Tom, welcher unter ihm trainiert und seit einiger Zeit schon Erfolge für den SES Boxstall verbuchen kann.

Interview:

 

Video: Mairis Briedis auf dem Weg ins Schwergewicht?

Foto: World Boxing Super Series

Zwischen den Runden – Der Boxtalk geht im heutigen Video den möglichen Zukunftsoptionen von WBSS-Sieger Mairis Briedis nach. 

Wechsel der Gewichtsklasse?

Nach einer souveränen Leistung verließ Mairis Briedis am vergangenen Samstag das Plazamedia Center in München mit gleich mehreren Auszeichnungen. Der Lette ist nach seinem Punktsieg über den Kubaner Yuniel Dorticos nun IBF- und Ring Magazine Champion im Cruisergewicht sowie stolzer Besitzer der Muhammad Ali Trophy. Doch wie sieht die Zukunft des 35-Jährigen aus? Angeblich will Briedis den Sprung ins Schwergewicht wagen, wo es sicherlich einige lukrative Kämpfe für ihn gäbe. Dort könnte er mittelfristig auch auf einen alten Bekannten treffen, der am 31.10 sein Debüt in der Königsklasse geben wird.

Video-Beitrag:

Murat Gassiev vs. Kevin Johnson am 31. Oktober in Russland!

Ex-Cruisergewichts-Champion Murat Gassiev (26-1-0, 19 Ko’s) will nach zweijähriger Wettkampfpause wieder in den Ring zurückkehren. Bei seinem Schwergewichts-Debüt wird der Schützling von Star-Trainer Abel Sanchez am 31. Oktober auf Kevin „Kingpin“ Johnson (35-17-1, 19 Ko’s) treffen.

Heimspiel für Gassiev: Comeback gegen „Kingpin“ in Sotschi!

Murat Gassiev gehörte zweifellos zur absoluten Weltspitze im Cruisergewicht! Wegen seiner enormen Schlagkraft galt der ehemalige WBA/IBF-Weltmeister als gefürchtet. Auch Denis Lebedev, Krzysztof Wlodarczyk oder Yuniel Dorticos mussten sich von der KO-Power des russischen Linksauslegers bereits schmerzlichst überzeugen lassen.

Murat Gassiev (links) kassierte gegen Oleksandr Usyk seine erste Niederlage.

Nachdem Gassiev im Finale der „World Boxing Super Series“ gegen Oleksandr Usyk seine bis dahin erste Niederlage einstecken musste (einstimmige Punktniederlage im Juli 2018; Anm. d. Red.), ließ der heute 26-Jährige seine Fäuste nur noch im Training fliegen. Unter den Fittichen des einstigen Golovkin-Trainers Abel Sanchez, will Murat Gassiev sein Können nun im Schwergewicht unter Beweis stellen.

Wie vom Gassiev-Team dieser Tage zu erfahren war, soll der nächste Gegner bereits feststehen! So soll Gassiev, der in knapp zwei Wochen seinen 27. Geburtstag feiern wird, am 31. Oktober im russischen Sotschi gegen den erfahrenen Kevin „Kingpin“ Johnson antreten. Auf „Boxrec.com“ ist jene Ansetzung bereits terminiert.

Kevin Johnson (rechts) schickte zuletzt Yoan Pablo Hernandez in den Ringstaub! /Foto: Team SES – P. Gercke

Der inzwischen 41-jährige Kevin Johnson stand bereits Größen wie Vitali Klitschko, Anthony Joshua oder Tyson Fury im Ring gegenüber. In den letzten Jahren wurde der US-Amerikaner von Box-Veranstaltern vorwiegend als „Journeyman“ verpflichtet. Beim Comeback-Versuch von Ex-Weltmeister Yoan Pablo Hernandez, dem er im September in Magdeburg einen großen Strich durch die Rechnung machte, siegte „Kingpin“ Johnson durch KO in Runde sieben.

TKO Sieg in Runde 4! Serge Michel steht im Golden Contract Finale

Serge Michel konnte seinem Traum, das Golden Contract Turnier zu gewinnen, einen Schritt näher kommen. Er gewann am gestrigen Abend in den Production Park Studios in South Kirkby, Yorkshire, England seinen Kampf gegen Liam Conroy durch TKO in Runde 4.

Vorzeitiger Sieg nach 3 Niederschlägen

Im Golden Contract Turnier, welches von MTK Global organisiert wird und dessen Sieger ein Vertrag über 5 Kämpfe mit Top Rank in den USA winkt, kam es zwischen Serge Michel (11-1, 8 KOs) und Liam Conroy (18-6-1, 9 KOs) zum 2. Halbfinale. Bereits im Viertelfinale konnte sich Michel „auswärts“ gegen Tommy Philbin überzeugend durchsetzen.

Im Kampf gegen Conroy startete Michel etwas verkrampft, wie er auch im Postkampf Interview gegenüber Sky zu verstehen gab, konnte jedoch mit seinem linken Haken oder dem rechten Cross über die Außenbahn Treffer landen.

In Runde 2 fing sich Conroy einen Cut am linken Ohr ein, als Michel ihn mit 2 rechten Händen im Infight traf. Michel konnte immer mehr die Ringmitte für sich behaupten und konnte Conroy’s Angriffe geschickt kontern. In Runde 3 gelang Michel kurz vor dem Ende ein Niederschlag, als er mit einer kurzen Rechten traf.


In Runde 4 wurde der „Bavarian Sniper“ immer lockerer und konnte Conroy mit einem rechten Haken niederschlagen, als dieser den Kampf wieder aufnahm, machte Michel den Sack zu und schlug den Briten mit einem rechten Uppercut erneut nieder.
Ringrichter Mark Lyson brach folgerichtig den ungleich gewordenen Kampf ab- ein aus Ohr, Nase und unterhalb des Mundes blutender Conroy hatte dem Traunreuter nichts mehr entgegenzusetzen.

Damit konnte sich Michel nicht nur über seinen 11. Profisieg, den Einzug ins Golden Contract Finale, sondern auch über 5000 Pfund extra freuen, die er als Bonus dank des KO Sieges bekam.

Golden Contract Finale und Top Rank Vertrag

„Ich bin sehr glücklich. Ich habe mich von Runde zu Runde besser gefühlt. Ich habe mit meinem rechten Uppercut und Cross getroffen, das sind meine besten Schläge. Ich bin hier um das Turnier zu gewinnen und es wird ein großartiges Finale mit Bolotniks werden.”, gab Michel direkt am Ring im Interview mit Sky Sports zum Besten.

Im Finale trifft Michel nun auf den Letten Ricards Bolotnik (17-5-1, 7 KOs), der bereits am Samstag in Riga den Briten Hosea Burton (25-2, 11 KOs) einstimmig besiegen konnte.

Mit einem Sieg gegen Bolotniks und dem damit verbundenen Vertrag mit Top Rank würden Michel dann alle Türen in den USA offenstehen.

 

 

 

Serge Michel im Limit und bereit für Golden Contract-Halbfinalkampf gegen Liam Conroy!

Der deutsche Halbschwergewichtler Serge Michel ist bereit für seinen Kampf um den Einzug ins Finale des Golden Contract-Turniers!

Michel und Conroy im Limit – Morgen Halbfinalkampf des Golden Contract Turniers!

Der 32-jährige „Bavarian Sniper“ Serge Michel befindet sich seit Sonntag im Vereinigten Königreich. Dort steigt am morgigen Mittwoch das Halbfinale im Golden Contract-Turnier, dessen Sieger ein 5-Kämpfe-Vertrag bei US-Top-Promoter Top Rank winkt.

Vater und Trainer Eduard Michel zusammen mit Serge Michel

Heute stand für die aktuelle Nummer 45 der Weltrangliste, Serge Michel (10-1(1), 7 KOs), und auch dessen Gegner Liam Conroy (18-5(2)-1, 9 KOs) der obligatorische Gang zur Waage an. Sowohl Michel auch als dessen morgiger Gegner Conroy, der ihm den Einzug ins Finale streitig machen will, blieben im Halbschwergewichtslimit.

Morgen soll der Kampf, der in den Production Park Studios in Wakefield stattfinden wird, gegen 21 Uhr deutscher Zeit starten. Die Kämpfe der Card werden allesamt auf dem Youtube-Kanal des britischen TV-Senders iFL TV zu sehen sein.

Artem Harutyunyan vs. Timo Schwarzkopf am 17. Oktober in Düsseldorf!

Am 17. Oktober 2020 geht Universum Box-Promotion mit dem ZDF in die zweite Runde und ist nach der langen Corona-Pause wortwörtlich Back2Business. Dieses Event wird bisher das größte und wichtigste seit der Wiederaufnahme von Universum und bringt eine spektakuläre Fight Card mit sich, mit vielen wichtigen Titelkämpfen.

Universum Fight Night „Back2Business“ am 17. Oktober in Düsseldorf mit Harutyunyan vs. Schwarzkopf

Das ZDF begleitet diese Fight Night im Livestream ab 21:45 Uhr und ab 00:30 Uhr Live im TV im Anschluss des aktuellen Sportstudios. Als Veranstaltungsort wurde ein neutraler Ort für alle Beteiligten gewählt – um 18:30 Uhr ertönt in der Mitsubishi Electric Halle in der Sportstadt Düsseldorf der erste Gong.

Die Hauptakteure dieses besonderen Kampfabends sind Universums Zugpferd und Olympia Bronzemedaillengewinner sowie IBO Continental und International Titelträger Artem Harutyunyan vs. Timo Schwarzkopf, welcher bereits Internationale Titel der Verbände IBF und EBU erfolgreich für sich gewinnen konnte. Sie boxen im Hauptkampf um die WM Ausscheidung im Super Leichtgewicht des Verbandes der IBO und gleichzeitig um den Inter-Continental Title.

Artem bereitet sich derzeit in Hamburg fokussiert auf den wichtigsten Kampf seiner Profikarriere vor. „Dieser Kampf wird sehr interessant für die Zuschauer. Ich garantiere, dass ich Vollgas geben werde – meine Fäuste brennen jetzt schon und ich werde den Ring in Flammen setzen! Viele haben mich bisher unterschätzt, jedoch werde ich beweisen – erst in Deutschland und dann international – dass ich der Beste in meiner Gewichtsklasse sein kann.“ so der Super-Leichtgewichtler.

Universum-Chef, Ismail Özen-Otto, möchte an alte Universum-Zeiten anknüpfen und das Niveau des internationalen Boxsports wieder nach Deutschland bringen: „Ich freue mich, dass wir wieder zusammen mit dem ZDF veranstalten. Wir haben eine sehr spannende Fight Card zusammengestellt. Besonders freue ich mich auf das Duell im Hauptkampf zwischen Artem und Timo. Das wird ein spannender Kampf! Vor allem mit solchen Kämpfen möchten wir das deutsche Publikum wieder vom Boxsport überzeugen und begeistern. Deutschland soll wieder die Anlaufstelle für hochqualitatives Boxen werden.“

Christian Thun boxt um IBO-Continental-Titel

Der 2,07m große Christian Thun möchte im zweiten Hauptkampf seine Boxfans begeistern. Der Modellathlet von Universum, welcher im August sein US-Debüt durch TKO gewann, wird um den IBO Continental Title kämpfen. Christian freut sich, seine Karriere endlich in Deutschland fortführen zu können. „Ich werde Live im TV beim ZDF einen spektakulären Kampf versprechen.“

Weitere Hauptkämpfer dieses Abends sind die Universums-Schwergewichtstalente Zhan Kossobutskiy und Senad Gashi.

Wer die Boxkämpfe in der Mitsubishi Electric Halle hautnah miterleben möchte, kann sich im Vorverkauf unter www.universum-boxing-tickets.ticket.io Tickets sichern.

Weitere Informationen über die restlichen Kampfansetzungen und Termine werden zeitnah bekannt geben.

Text: Universum Boxpromotion

In Runde 2: Filip Hrgovic knockt Ersatzgegner Alexandre Kartozia schwer aus!

Am Wochenende wurde nicht nur in München oder den USA geboxt. Das Team Sauerland veranstaltete in Dänemark einen WM-Kampf der Damen, bei welchem der Kroate Filip Hrgovic auf der Undercard zum Einsatz kam.

Hrgovic mit sattem KO-Sieg über Ersatzgegner Kartozia

In Struer, Dänemark verteidigte am Samstag die dänische WBO-Weltmeisterin Dina Thorslund ihren Titel im Superbantamgewicht erfolgreich gegen Nina Radovanovic mittels Punktentscheidung. Auf der Undercard kamen weitere Sauerland-Boxer zum Einsatz, so auch Schwergewicht Filip Hrgovic.

Der 28-jährige Kroate kehrte auf der Undercard nach neunmonatiger Kampfpause zurück in den Ring und musste in einem auf acht Runden angesetzten Kampf vorlieb mit einem Ersatzgegner nehmen. Da der ursprünglich geplante Gegner Ondrej Pala (33-5(4), 23 KOs) den Kampf kurzerhand absagen musste, fand Sauerland schnell in Alexandre Kartozia (jetzt 8-2(2)-1, 7 KOs) Ersatz.

Der bereits 39-jährige Grieche, der in Georgien geboren wurde, hatte gegen den zehn Zentimeter größeren Kroaten nur wenig entgegenzusetzen. Hrgovic trieb sein Gegenüber durch den Ring und konnte immer wieder mit langen Geraden zu Körper und Kopf punkten. Im zweiten Durchgang stellte „El Animal“, der stets die Ringmitte beanspruchte, seinen unterlegenen Opponenten in der Ringecke, um zuerst mit einem Jab und dann einer Rechten zum Kopf zu treffen. Letztere beförderte den Griechen direkt auf die Ringmatte und führte dazu, dass der Referee den Kampf sofort abbrach.

https://www.youtube.com/watch?v=_njQf8S3cfg

Filip Hrgovic bleibt mit diesem vorzeitigen Sieg im 11. Profikampf weiterhin ungeschlagen und baut seinen Rekord auf neun vorzeitige Erfolge aus.

Überzeugende Siege für Denis Radovan und Sophie Alisch

Foto: Team Sauerland/WBSS

Denis Radovan (14-0-1, 6 K.o.) und Sophie Alisch (6-0, 1 K.o.) aus dem O1NE.Sport-Team haben sich erfolgreich aus der Corona-Pause zurückgemeldet. Im Vorprogramm des großen Finals der World Boxing Super Series in München zwischen Mairis Briedis und Yuniel Dorticos konnten sowohl Radovan als auch Alisch ihre Kämpfe am Samstagabend klar nach Punkten gewinnen.

Radovan verteidigt IBF-Europameisterschaft

Radovan verteidigte die IBF-Europameisterschaft im Mittelgewicht erfolgreich, obwohl er sich kurzfristig sogar noch auf einen neuen Gegner einstellen musste. Sein geplantes Duell gegen den Polen Robert Talarek konnte nicht stattfinden, nachdem am Freitag bekannt wurde, dass ein Teammitglied Talareks Kontakt zu einem positiven Coronafall hatte. Für den Polen sprang am Freitagabend spontan der Nürnberger Nuhu Lawal (27-8, 15 K.o.) ein, der sich bereits im Training befand, da er einen geplanten Kampf für Oktober hatte.

Foto: Team Sauerland/WBSS

Radovan ließ sich davon aber in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Vom ersten Gong an übernahm der 27-Jährige das Kommando im Ring, hielt seinen acht Zentimeter kleineren Gegner mit dem Jab und starker Beinarbeit auf Distanz. Immer wieder landete der Kölner klare Treffer. Wenn Lawal einen Gegenangriff starten wollte, war Radovan zumeist schon wieder aus der Gefahrenzone. Als klarer Chef im Ring boxte sich der O1NE.Sport-Athlet aus dem Team Sauerland so zu einem hochverdienten und nie gefährdeten Punktsieg nach zehn Runden. Alle drei Punktrichter werteten das Duell eindeutig mit 100:90 für Radovan, der damit auch im 15. Profikampf ungeschlagen bleibt.

„Der Kampf lief genau, wie wir uns das taktisch in der Vorbereitung vorgestellt haben. Ich konnte die Vorgaben meines Trainers Zoltan Lunka über die kompletten zehn Runden umsetzen. Obwohl wir längere Zeit nicht zusammengearbeitet haben, waren wir schnell wieder ein eingespieltes Team“, sagt Radovan, der bereits in seiner Amateurkarriere von Lunka betreut wurde und für den Kampf am Wochenende wieder mit dem erfahrenen Coach trainierte. Der kurzfristige Gegnerwechsel war für den Kölner kein Problem: „Davon habe ich mich nie aus der Ruhe bringen lassen. Anfangs war es schon etwas komisch, aber das kann in der aktuellen Zeit natürlich immer mal passieren. Bei den Amateuren kriegt man aber auch jeden Tag neue Gegner, daher war das keine neue Situation für mich.“ Nun macht der IBF-Europameister erst mal Urlaub, um sich von den Strapazen der Vorbereitung und des Fights zu erholen. Er werde nun abwarten, wann und wie es für ihn weitergeht. Einem weiteren Kampf in diesem Jahr wäre Radovan aber nicht abgeneigt. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt und die Rahmenbedingungen passen, bin ich bereit“, sagt der ungeschlagene Mittelgewichtler.

Foto: Team Sauerland/WBSS

Hochzufrieden mit Radovans Leistung zeigen sich auch Boxtrainer Zoltan Lunka und Athletikcoach Gregor Haslberger. „Denis hat alles umgesetzt, was wir trainiert haben. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen“, lobt Lunka seinen Schützling. Normalerweise brauche ein Boxer ein bis zwei Jahre, um von einem Trainer nach dessen Vorstellung geformt zu werden. „Denis schaffte dies nun schon nach acht bis neun Wochen“, betont Lunka. „Ich kenne ihn schon seit er 14 ist und habe ihn lange während seiner Amateurzeit betreut. Ich wusste also, was er kann. Dennoch bin ich sehr glücklich, dass er alles so herausragend umgesetzt hat.“

Foto: Team Sauerland/WBSS

O1NE.Sport-Athletiktrainer Gregor Haslberger sah ebenfalls zahlreiche Verbesserungen bei Radovan. „Aus athletischer Sicht war das für mich eine außergewöhnliche Leistung von Denis, ein wahrer Augenöffner. Seine Performance hat gezeigt, wie eine athletische Veränderung auch das Boxerische verändern kann. Denis stand höher und war im Rumpf deutlich stabiler. Dazu kam die sehr gute Beinarbeit. Die athletischen Verbesserungen haben auch sein Selbstbewusstsein gesteigert. Dadurch wurde er ein anderer Boxer“, lobt Haslberger.

Alisch mit einstimmigem Punktsieg

Foto: Team Sauerland/WBSS

Auch die gerade mal 18-jährige Sophie Alisch feierte einen wichtigen Punktsieg im Rahmenprogramm der Muhammad-Ali-Trophy. Die Berlinerin, die als größtes Talent im deutschen Frauenboxen gilt, bezwang die ehemalige WM-Herausforderin Edina Kiss (15-14, 9 K.o.) aus Ungarn über acht Runden im Federgewicht. Von Beginn an übernahm Alisch die Ringmitte und machte Druck auf ihre erfahrene Kontrahentin. Die O1NE.Sport-Athletin aus dem Team Sauerland zeigte sich beweglich, fintenreich und variabel. Immer wieder ließ sie die Schläge von Kiss ins Leere laufen und setzte selbst schöne Treffer.

In der zweiten Kampfhälfte machte Kiss den Fight etwas physischer und hatte im Infight stellenweise Erfolg mit einigen kurzen Haken. Dadurch wurden die letzten Runden knapper, doch Alisch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie folgte weiterhin der Taktik ihres neuen Coaches Andy Schiemann und hielt mit explosiven Kombinationen dagegen. Nach acht Runden sahen die Punktrichter Alisch einstimmig mit 78:74 und zwei Mal 77:75 vorne. „Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Dafür, dass ich zuletzt vor fast einem Jahr im Ring stand, habe ich eigentlich ganz gut geboxt“, sagt Alisch. „Kiss war eine sehr erfahrene Gegnerin, eine ehemalige WM-Herausforderin und stand bereits mit Top-Boxerinnen wie Amanda Serrano oder Mikaela Mayer im Ring. Das war ein wichtiger Kampf für meine Entwicklung.“ Nun will Alisch erst mal zwei Wochen komplett abschalten, ehe sie wieder ins Training einsteigt. „Dann geht es mit den Grundlagen wieder los.“ Denn: „Wenn möglich, möchte ich dieses Jahr nochmal boxen.“

„Mit den ersten vier Runden von Sophie war ich sehr zufrieden. Das war genau so, wie wir uns das vorgestellt haben“, lobt Alischs Trainer Andy Schiemann. „Die letzten vier Runden waren nicht schlecht, aber da hat man schon gemerkt, dass Sophie aufgrund der Corona-Pause lange nicht im Ring gestanden hat. Dennoch hat sie hochverdient und ganz klar nach Punkten gewonnen. Kiss war eine erfahrene Gegnerin, die den Kampf in der zweiten Hälfte auch etwas dreckig gemacht hat. Aber daraus kann Sophie lernen und der Fight war enorm wichtig für ihre Entwicklung. Sie ist mit 18 Jahren noch sehr jung und ihr gehört die Zukunft. Wir werden den Kampf nun genau analysieren, an einigen Punkten arbeiten und dann wird es im nächsten Duell noch besser laufen.“

„Bei Denis war grandios zu sehen, wie das System zwischen Box- und Athletiktrainer ineinander gegriffen hat und was es bedeutet, wenn man beide Bereiche hochprofessionell gestaltet“, lobt O1NE.Sport-Gründer Daniel Todorovic. „Denis hatte eine sehr starke Vorbereitung und hat den Fight nochmal ernster genommen, als den davor. Das hat sich im Ring gezeigt. Auch bei Team Sauerland waren alle begeistert, sprachen von einer grandiosen Leistung und einer ganz klaren Steigerung zu den vorherigen Kämpfen.“

„Sophie hat sehr stark angefangen, obwohl es für sie auch eine neue Situation war, auf einer so großen Bühne und mit so viel internationaler Aufmerksamkeit zu boxen“, sagt Todorovic. „Es war kein leichter Kampf für sie, aber sie hat ihre Qualität bewiesen und das Duell war wichtig für ihre Entwicklung. Sophie hatte eine Gegnerin vor sich, die auch Gegenwind lieferte, aber sie hat es gut gemeistert. Man darf nie vergessen, dass sie erst 18 Jahre alt ist und nun schon zwei ehemalige WM-Herausforderinnen besiegt hat. Man sieht, dass Sophie sehr viel Potenzial hat und wir freuen uns auf die vielen tollen Kämpfe, die noch kommen werden. Vielen Dank an dieser Stelle an Team Sauerland und die World Boxing Super Series und an unser Team aus Trainern und Athleten, die wie immer großartige Arbeit geleistet haben. Wir sind sehr stolz auf ihre Leistungen und freuen uns auf die nächsten Aufgaben.“

Text: O1NE.SPORT

Nach packendem Fight: Jermall Charlo bezwingt Derevyanchenko!

Jermall Charlo (31-0-0, 22 Ko’s) bleibt WBC-Weltmeister im Mittelgewicht. Neben dem WM-Sieg von Bruder Jermell, schaffte auch der bisher ungeschlagene 30-Jährige eine respektable Titelverteidigung gegen den Ukrainer Sergiy Derevyanchenko (13-3-0, 10 Ko’s).

Charlo bleibt WBC-Champion: Einstimmiger Punktsieg über Derevyanchenko!

Für Sergiy Derevyanchenko war es der dritte Anlauf auf einen bedeutenden WM-Gürtel. Nachdem der 35-jährige Ukrainer im letzten Jahr nur äußerst knapp gegen Gennady Golovkin den Kürzeren ziehen musste, wollte Derevyanchenko nun endlich auf den WM-Thron klettern. Doch das Glück sollte wiederum nicht auf der Seite des stets kampfstarken Herausforderers sein!

WBC-Weltmeister Jermall Charlo verteidigte seinen Gürtel gegen Sergiy Derevyanchenko zum dritten Mal. Bereits zu Beginn des Zwölfrunders, präsentierte der 30-jährige Charlo seine boxerischen Fähigkeiten. Mit schnellen Beinen und flinken Händen, sicherte sich der Titelverteidiger die entscheidenden Runden. Gegen Ende des dritten Durchgangs erzielte Charlo Schlag-Wirkung bei Derevyanchenko.

Im mittleren Teil des Gefechts schien es fast so, als würde der inzwischen schwer gezeichnete Herausforderer nicht bis zur zwölften Runde durchhalten können. Doch Fehlanzeige: Sergiy Derevyanchenko lieferte dem Champion noch ein spannendes Duell und stellte sein Kämpferherz erneut unter Beweis! Zum Sieg reichte es dennoch nicht.

Am Ende werteten die drei Punktrichter einstimmig (116-112, 117-111, 118-110) zugunsten von Jermall Charlo, der seinen WBC-WM-Gürtel verdientermaßen verteidigen konnte. In anschließenden Interviews forderte Charlo seine „Mittelgewichts-Kollegen“ Gennady Golovkin und Saul ‚Canelo‘ Alvarez zum Kampf heraus.