Montag, 7. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Bunn, Radovan und Alisch auf WBSS-Final-Undercard Briedis vs. Dorticos!

Am Samstag kommt es in München endlich zum ersehnten WBSS-Finale im Cruisergewicht zwischen Mairis Briedis und Yuniel Dorticos. Auf der Undercard kommen dabei drei Sauerland-Boxer zum Einsatz.

IBF-EM-Titelverteidigung: Denis Radovan trifft auf Robert Talarek

Den zweiten Titelkampf des Abends wird Mittelgewichtler Denis Radovan (13-0-1, 6 KOs) bestreiten. Der beim Promoter Sauerland unter Vertrag stehende 27-Jährige stand zuletzt vor gut einem Jahr im Vereinigten Königreich im Ring, als er Luke Blackledge vorzeitig und überzeugend stoppen konnte. In seiner ersten Titelverteidigung seines im April 2019 gegen Ronny Mittag gewonnenen IBF-EM-Titels, trifft Radovan auf Routinier Robert Talarek (24-13(1)-3, 16 KOs) aus Polen. Der 37-jährige dürfte für den technisch starken Radovan keine große Hürde darstellen.

Im Supermittelgewicht: Leon Bunn vs. Timo Laine

Der 2016 als Halbschwergewichtlicher debütierte Frankfurter Leon Bunn (15-0, 8 KOs) wird auf der Briedis-Dorticos-Undercard seinen Einstand im Supermittelgewicht geben. Nachdem Bunn 15 Kämpfe lang in der Klasse bis 79,378 kg gekämpft hat, folgt nun ein von vielen Experten ersehnter Schritt: der Wechsel ins Supermittelgewicht und damit eine Gewichtsklasse nach unten. Bunn trifft hierbei auf den erprobten Finnen Timo Laine (27-13(4), 11 KOs), der durch 40 Profifights einiges an Erfahrung vorweisen kann.

Deutschlands Box-Shootingstar der Frauen Sophie Alisch eröffnet Kampfabend

 

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First day of the week back in camp. Two more weeks to go, feeling better each day ??

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Den ersten Kampf des Abends wird die ebenfalls wie Radovan und Bunn bei Sauerland unter Vertrag stehende Federgewichtlerin Sophie Alisch (5-0, 1 KOs) bestreiten. Die 18-jährige Normalauslegerin gilt als Riesentalent der deutschen Frauenboxszene und trifft im sechsten Profikampf auf Edina Kiss (15-13(3), 5 KOs) aus Ungarn, die zuletzt sang- und klanglos gegen Europameisterin Nina Meinke (ebenfalls Federgewicht) unterging. Kiss ist zwar eine erfahrene Boxerin, sollte jedoch gegen Alisch nicht den Hauch einer Chance haben und nur als Gegnerin für einen „Stay-Busy-Fight“ fungieren. Ihre letzten fünf Kämpfe verlor die 30-Jährige alle nach Punkten.

Obwohl DAZN die Fightcard aus München in den USA und Kanada überträgt, hat sich der Streaming-Gigant nicht die Rechte für Deutschland gesichert. Vielmehr wird hierzulande der Kampf exklusiv bei BILDplus übertragen (live ab 20:50 Uhr), was bereits zu Unmut bei vielen Boxfans führte. Hierfür ist das BILDplus-Abo notwendig (3,99 EUR in den ersten 12 Monaten, danach 7,99 EUR), welches monatlich kündbar ist. SkySports überträgt das Event live in Großbritannien.

SES-Stallduell: Dominic Bösel am 10. Oktober gegen Robin Krasniqi!

WBA-Interims-Weltmeister Dominic Bösel wird am 10. Oktober in den Ring zurückkehren. Da der ursprünglich geplante Gegner nicht einreisen darf, kommt es zu einem Stallduell!

Robin Krasnqi ersetzt Zac Dunn in WBA-Titelduell mit Dominic Bösel!

Seit letztem November hält Dominic Bösel (30-1(1), 12 KOs), nach einem Sieg über Sven Fornling, den IBO- sowie WBA-Interims-Weltmeistertitel. Seitdem musste der Freyburger, bedingt durch die Corona-Pandemie, pausieren. Ein für das Frühjahr geplante Duell gegen den Australier Zac Dunn (29-1(1), 24 KOs), musste verschoben werden und sollte eigentlich im Oktober nachgeholt werden.

Foto: Ralf Bursy

Nun steht jedoch fest, und das soll der Boxstall heute auf einer Pressekonferenz offiziell verkünden, dass Zac Dunn erneut nicht als Gegner gesetzt werden kann. Der Grund: der 29-jährige Australier darf wegen der anhaltenden Corona-Pandemie das Land der Kängurus nicht verlassen. Damit Bösel seinen Titel dennoch verteidigen und aktiv bleiben kann, setzt der Magdeburger Promoter erneut auf ein Stallduell!

Alle guten Dinge sind Drei – Erneute Titelchance für Krasniqi

So erhält nun Robin Krasniqi (50-6(1), 18 KOs) zum dritten Mal die Chance auf einen Weltmeistertitel im Halbschwergewicht! Der Ex-Europameister, der seinen EBU-Titel an Stallkollegen Stefan Härtel abgeben musste, stand bereits gegen Nathan Cleverly (WBO-WM, Punktniederlage) sowie Jürgen Brähmer (WBA-WM, vorzeitige Niederlage Runde 9) für „WM-Gold“ im Ring. Zuletzt boxte Krasniqi Ende August gegen Stanislav Eschner, den er in Runde 6 vorzeitig besiegen konnte. Bei der WBA ist der im Kosovo geborene Münchner im August-Ranking auf Platz 13 und damit für eine freiwillige Titelverteidigung gegen Bösel qualifiziert.

Foto: Team SES /P. Gercke

Am 10. Oktober wird der erneut vom Supermittel- ins Halbschwergewicht aufgestiegene Robin Krasniqi daher vermutlich zum letzten Mal die Chance auf einen WM-Titel erhalten. In der Magdeburger Getec-Arena soll das Spektakel (live in der ARD) vor knapp 2000 Zuschauern steigen.

SES Boxing hat für heute 11:30 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt, über deren Ausgang wir berichten werden.

Victor Faust mit heftigem Knockout – ECB-Boxer siegreich in der Ukraine

Foto: Mutlu Akin

Am gestrigen Sonntag waren gleich drei Akteure von EC Boxing aktiv. Vor allem Schwergewicht Victor Faust beeindruckte durch einen krachenden Knockout.

Rundum gelungener Kampfabend in Dnipro

Am Sonntagabend stand im ukrainischen Dnipro eine packende Box-Gala auf dem Programm, bei der gleich drei Athleten von EC Boxing in den Ring stiegen. Die Schwergewichtler Victor Faust und Ali Eren Demirezen sowie der hoffnungsvolle Super-Leichtgewichtler Volkan Gökcek gaben sich die Ehre und konnten ihre Duelle auf teils spektakuläre Art und Weise für sich entscheiden. Zuvor hatten sie sich in Istanbul, wo EC Boxing eine Zweigstelle unterhält, ausgiebig auf das Event vorbereitet. Promoter Erol Ceylan zeigte sich nach dem Kampfabend zufrieden: „Die Jungs haben ihre Aufgaben standesgemäß erfüllt. So können wir erwartungsvoll in die Zukunft blicken.“

Victor Faust erzielt perfekten KO!

In seinem erst dritten Kampf als Profi sah sich Schwergewichtler Victor Faust (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 Knockouts) dem groß-gewachsenen Spanier Gabriel Enguema (20 Kämpfe, 10 Siege, 6 Knockouts) gegenüber. Vor heimischem Publikum wollte der Ukrainer Faust eine besonders beeindruckende Vorstellung liefern, doch es ging los mit einer (kleinen) Schrecksekunde: Gleich in der ersten Runde fing sich der 28-Jährige einen satten Volltreffer, welcher so manchen zu Boden befördert hätte. Faust hingegen steckte den Schlag problemlos weg und nahm das Heft in die Hand. Mit schnellen Attacken trieb er Enguema durch den Ring, ehe er sich ihn am Ende der dritten Runde genau zurechtgelegt hatte. Mit einer schweren Rechten schickte er seinen Gegenüber auf die Bretter – so hart, dass der Ringrichter den Kampf umgehend beendete.

Foto: Torsten Helmke

In der Form hatte den ansonsten äußerst zähen Enguema bisher keiner bezwungen, was für EC Boxings große Schwergewichtshoffnung spricht. Mit diesem klaren Statement schreitet Faust nun voran und ist bereit für größere Aufgaben. Der Knockout am Sonntag war der nächste Schritt in Richtung Schwergewichts-Thron.

Klarer Punktsieg für Ali Eren Demirezen

Corona-bedingt konnte Ali Eren Demirezen (13-1-0, 10 KOs) seit Januar nicht mehr das Seilgeviert betreten – zumindest für den Wettkampf. Nach intensiven Sparringseinheiten mit Teamkollege Faust konnte es nun endlich wieder losgehen für den türkischen Olympia-Teilnehmer von 2016. Der 30-jährige Demirezen traf auf den robusten Polen Kamil Sokolowski (30 Kämpfe, 9 Siege, 2 Unentschieden, 3 Knockouts), der seit einigen Jahren in England die Fäuste fliegen lässt. In dem auf sechs Runden angesetzten Duell behielt Demirezen die Ruhe und agierte gewohnt druckvoll. Mit kurzen Haken attackierte er Kopf und Körper von Sokolowski und wehrte die gelegentliche Gegenangriffe zumeist ab. So konnte man am Ende einen ungefährdeten Punktsieg für Demirezen verbuchen.

Volkan Gökcek beeindruckt ukrainisches Publikum

Den Anfang für Team ECB machte Super-Leichtgewichtler Volkan Gökcek (3 Kämpfe, 3 Siege, 2 Knockouts). Er ging das vielleicht größte Risiko ein, denn er bekam es mit dem zuvor ungeschlagenen Lokalmatadoren Ruslan Belinskyi (9 Kämpfe, 7 Siege, 1 Unentschieden, ein Knockout) zu tun. Gökcek, der wie Landsmann Demirezen seit dem Frühjahr keinen Kampf bestreiten konnte, bewies aber, dass er zu den ganz großen Talenten der Gewichtsklasse bis 63,5 kg zählt. Mit pfeilschnellen und überaus harten Körperhaken setzte er Belinskyi enorm zu und schickte diesen bereits früh im Kampf zu Boden. Einzig dessen Widerstandsfähigkeit blieb eine zu überwindende Hürde für Gökcek. Letzterer behielt allerdings die Ruhe und konnte seinen Gegner in der sechsten und letzten Runde erneut in den Ringstaub schicken. In der Folge nagelte er Belinskyi mit einem Trommelfeuer in den Seilen fest, ehe der Offizielle im Ring ein Einsehen hatte und das ungleiche Duell abbrach.

Text: EC Boxpromotion

WBSS-Finale im Cruisergewicht: Dorticos in Deutschland gelandet

Yuniel Dorticos mit Trainer Pedro Roque
Yuniel Dorticos mit Trainer Pedro Roque

Yuniel Dorticos ist am gestrigen Sonntag in München gelandet und bereit für das WBSS-Finale gegen Mairis Briedis am 26. September!

IBF-Weltmeister Dorticos bereit für WBSS-Finale gegen Mairis Briedis!

Sicher gelandet und bereit für die große Aufgabe: Am Sonntagmorgen sind IBF-Weltmeister Yuniel Dorticos (24 -1, 22 KO) und sein Trainerteam am Flughafen München angekommen, freuen sich auf den Showdown mit Mairis Briedis (26-1, 19 KO) am kommenden Samstag.  “Der Flug war sehr ruhig und angenehm”, verriet der “KO Doctor” noch am Münchener Franz Joses Strauß-Flughafen, „Ich bin froh, hier zu sein und kann es kaum erwarten, endlich wieder im Ring zu stehen.“

Der in Miami lebende Kubaner hat als Profi bereits in den USA, Russland und Lettland geboxt und kennt das Gefühl, fern der Heimat zu kämpfen – auch aus der Zeit als Amateur in der kubanischen Nationalmannschaft. „Für mich ist es kein Problem, in anderen Ländern zu boxen. Es ist eine Ehre für mich, um die Muhammad Ali-Trophy zu boxen. Für mich ist es die große Möglichkeit ein Stück Boxgeschichte zu schreiben“, so Dorticos, der gleich noch eine Kampfansage in Richtung Mairis Briedis schickte: „Ich werde meinen IBF-Titel erfolgreich verteidigen und auch die „Ali-Trophy“ mit nach Miami nehmen!“

Der Finalkampf der beiden Cruisergewichtler, bei dem es nicht nur um die Ali Trophy, sondern auch die IBF-Weltmeisterschaft und vakanten Ring Magazine-Titel geht, steigt am 26. September in München in den Plazamedia Studios – ohne Zuschauer. DAZN übertragt die Veranstaltung in den USA & Kanada, SkySport in Großbritannien. In Deutschland soll laut WBSS-Website BILDplus die Veranstaltung übertragen.

BOXEN1-Besuch bei Jürgen Brähmer: „Will 2021 wieder Weltmeister werden!“

Foto: © Andreas Barth

Auch im 42. Lebensjahr gehört Jürgen Brähmer immer noch in den Kreis der Aktiven im deutschen Boxsport – und das sehr erfolgreich! Im Supermittelgewicht befindet sich der zweifache Ex-Weltmeister immer noch in den „Top Ten“ der WBC, IBF und WBO. BOXEN1 stattete dem Schweriner Box-Star jüngst einen Besuch in seinem Trainings-Gym ab.

Jürgen Brähmer: „Gegen Dominic Bösel würde ich sofort boxen!“

Es ist fast schon ein kleines Abenteuer, das Boxcamp von Jürgen Brähmer in Schwerin zu finden – zumindest wenn man ohne Ortskenntnisse oder einem Navigationssystem ausgestattet ist. Da, wo früher die Schweriner Wasserwerke waren, fliegen nun die Fäuste! Am Medeweger See befindet sich das circa zwei Hektar große Grundstück, welches ein Trainingsgelände von allein 600 Quadratmetern beinhaltet. Stolz führt Jürgen Brähmer seine Besucher durch die „Heiligen Hallen“, in denen bereits seit einigen Jahren der Schweiß in Strömen fließt.

Foto: © Andreas Barth

An jenem sonnigen Tag, ist der 41-Jährige allerdings nicht der Einzige, der sein Trainingsprogramm absolviert: Araik Marutjan ist mit von der Partie. Der 28 Jahre junge Profi war einst einer der erfolgreichsten deutschen Amateurboxer. Bei den AIBA-Weltmeisterschaften 2013 belegte Marutjan den dritten Platz. Jürgen Brähmer und Marutjan haben Spaß beim Training – das spürt man! Der fast vierzehn Jahre ältere Brähmer gibt dem Youngster Tipps, Verbesserungen und Ratschläge mit auf dem Weg. Logisch, da Brähmer ja auch als Trainer aktiv ist!

Jürgen Brähmer und Araik Marutjan (rechts)/ Foto: © Andreas Barth

Während des Trainings, achtet Coach Brähmer peinlich genau auf jedes Detail. Er wiederholt viele Schlagkombinationen mit seinem „Schützling“. Araik Marutjan nimmt die Anweisungen dankend entgegen – und setzt diese um. „Mir ist es im Training sehr wichtig, dass Schläge, Kombinationen oder verschiedene Bewegungen immer und immer wieder praktiziert werden. Nur so, können die Sportler die Abläufe automatisieren – und schließlich im Wettkampf umsetzen.“, so Jürgen Brähmer.

Brähmer: „Wir sind in Deutschland, in vielen trainingsmethodischen Bereichen, in den 1990’er Jahren stehengeblieben! Das Boxen ist schneller, explosiver und dynamischer geworden. In unserer Trainingskultur blieben viele athletische und andere individuelle Details auf der Strecke. Da müssen wir stark dran arbeiten!“ Mit Tyron Zeuge, den Brähmer einige Jahre betreute, konnte der Schweriner bereits wichtige WM-Siege einfahren.

Foto: © Andreas Barth

Auch Jack Culcay hatte er unter seinen Fittichen. Vor dem WM-Ausscheidungskampf gegen den Ukrainer Sergiy Derevyanchenko, trainierte Culcay für einige Wochen bei Brähmer. Obwohl er seinen Gegner am Rande eines Niederschlages hatte, verlor Jack Culcay letztlich nur knapp nach Punkten. „Ich habe sehr gern mit Jack zusammengearbeitet. Bei ihm ist noch viel Luft nach oben möglich!“, so Brähmer, der sich durchaus vorstellen kann, erneut mit ‚Golden Jack‘ zu arbeiten.

Allerdings hat der frühere zweifache Halbschwergewichts-Weltmeister noch eigene Ziele. Jürgen Brähmer steht aktuell bei drei großen Weltverbänden in den Top 10 (IBF: 6, WBC: 10, WBO: 10) im Supermittelgewicht. Seinen letzten Kampf bestritt er im Dezember 2019. Mit einem fulminanten Ko-Sieg über Jürgen Doberstein sicherte sich Brähmer den IBF-Intercontinental-Gürtel. Seither flogen die Fäuste nur noch in den eigenen Trainingsräumen. Eine für Mai geplante Box-Gala konnte wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden.

Foto: © Andreas Barth

„Wir hatten die Möglichkeit, eine Veranstaltung ohne Zuschauer zu machen. Aber das ist nicht in meinem Sinn. Boxen ist eine Event-Sportart, die ohne Zuschauer nur schwer vorstellbar ist. Wir führen bereits Gespräche, einen Boxabend in baldiger Zukunft auf die Beine zu stellen!“, sagt Brähmer. Frühestens Ende Oktober sei der nächste Wettkampfeinsatz realisierbar. Auf die Frage, gegen wen er am liebsten boxen möchte, muss Jürgen Brähmer nicht lange nach einer Antwort suchen: „Gegen Dominic Bösel würde ich sofort boxen – selbst für eine überschaubare Gage!“

Foto: © Andreas Barth

In den letzten Monaten, hatte Jürgen Brähmer allerdings auch mit Tätigkeiten außerhalb des Boxrings zu tun. Neben Sanierungsarbeiten am Boxgym sowie einigen Immobilien-Geschäften, verbrachte der Familienvater viel Zeit mit seinen beiden Kindern. Brähmers fünfjähriger Sohn und die achtjährige Tochter wissen nur zu gut, wie sie Papa auf Trab halten: „Das ist manchmal anstrengender, als die ein oder andere Sparringseinheit!“, sagt Jürgen Brähmer, mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Die wohl größte Stütze im Leben des Profiboxers, ist Ehefrau Tatjana. Seit 21 Jahren ist das Paar liiert. Brähmer: „Sie hält mir den Rücken frei!“

Jürgen Brähmer (links) mit BOXEN1-Redakteur Patrick Czerny /Foto: © Andreas Barth

Auch mit seinem langjährigen Trainer, Michael Timm, hält der Rechtsausleger immer noch engen Kontakt. Sobald der nächste Wettkampftermin feststeht, sollen die speziellen Trainingsprogramme beginnen. Jürgen Brähmer, der im nächsten Monat seinen 42. Geburtstag feiern wird, ist nach wie vor topfit. Und das sieht man auch, wenn man den Schweriner dabei beobachtet, wenn er (zum Beispiel) den Sandsack bearbeitet.

„Ich habe immer noch einen sehr guten Leistungsstand und trainiere jeden Tag. Ich traue es mir weiterhin zu, mit der Welt-Elite mitzuhalten. Wenn jedoch der Moment kommen sollte, dass ich mich im Ring nicht mehr sicher fühle – oder die Reflexe nachlassen, höre ich sofort auf! Doch das ist aktuell kein Thema.“ Für Jürgen Brähmer gibt es daher ein ganz klares Ziel: „Ich will 2021 wieder Weltmeister werden!“

Foto: © Andreas Barth

Efe Ajagba meldet sich mit Punktsieg über Jonathan Rice zurück

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der „Bubble“ des MGM Grands von Las Vegas stand der Nigerianer Efe Ajagba erstmals seit seinem Wechsel zu Top Rank im Ring. 

Ajagba kann nicht beeindrucken 

Hinter den Kullissen ging es für den 26-jährigen Schwergewichtler Efe Ajagba (14-0-0, 11 KOs) zuletzt äußerst turbulent zu. Promotion, Management und Trainer-Team wurden ausgetauscht, sodass man zweifelsohne von einen Neustart in der Karriere des annähernd zwei Meter großen Hünen sprechen darf. In Las Vegas ging es nun für ihn los. Dort stand Ajagba der US-Amerikaner Jonathan Rice (13-6-1, 9 KOs) gegenüber, der sich in dem auf zehn Runden angesetzten Duell als zäher und unangenehmer Kontrahent herausstellen sollte. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der Vergangenheit war der knapp 110 Kilo schwere Nigerianer durch seine außergewöhnlich hohe Schlagfrequenz aufgefallen, was durchschnittlich über 70 abgegebene Schläge pro Runde bedeutete. Unter Neu-Trainer Kay Koroma scheint man davon Abstand genommen zu haben, denn in diesem Kampf agierte Ajagba deutlich sparsamer. Als Hauptwaffe wurde die Führhand auserkoren, mit der er Rice auf Distanz hielt und punktete. Ajagba attackierte mit dem Jab auch gezielt den Körper seines Gegenübers, was sich im späteren Verlauf auszahlen sollte. 

Der Jab macht den Unterschied

Rice zeigte sich allerdings beweglich auf den Beinen und im Oberkörper und arbeitete mit vielen Finten. So musste Ajagba immer mit einem Konter rechnen und hielt sich entsprechend zurück. Den ein oder anderen satten Gegenangriff konnte Rice auch tatsächlich unterbringen. Ajagbas guter Jab blieb aufgrund dieses Verlaufes zumeist ohne Folgeaktion. Seine harte Rechte setzte er nur gelegentlich ein, auch wenn Rice früh im Kampf nach einem harten Treffer ins Taumeln geriet. Auch eine Handverletzung soll ihn diesbezüglich behindert haben. Rice konnte ein paar Runden lang gut mithalten und Erfolge verbuchen, ehe ihn Konditionsprobleme einen Strich durch die Rechnung machten. 

Die konstante Arbeit mit der Führhand hatte sich ausgezahlt, doch mehr als den Aktionsradius von Rice einzuschränken gelang nicht. Ajagba boxte seinen Stiefel runter, zeigte aber kaum offensive Variabilität und offenbarte einige eklatante Defensivschwächen. Auch wurde wieder einmal offensichtlich, dass der Olympia-Teilnehmer von 2016 nicht der Schnellste ist. Nach dem letzten Ringgong war jedoch klar, dass er diesen Kampf eindeutig für sich entschieden hatte – die Wertungen fielen entsprechend klar aus (99–91, 98-92, 99-91). Nach diesem Kampf muss es für Ajagba schnell zurück ins Gym gehen, denn für ihn und sein Team steht noch viel Arbeit an. 

John Bielenberg will jüngster Deutscher Meister der Geschichte werden

Foto: Torsten Helmke

Petko’s Boxing, dessen Namensgeber der dreimalige Promoter des Jahres Alexander Petkovic ist, hat ein hochkarätiges Showprogramm geschaffen und greift am 31. Oktober endlich wieder in der Landeshauptstadt Bayerns an! Dank eines eng mit den Behörden abgestimmten Hygienekonzepts, kann „Petko“ in Zusammenarbeit mit Star-Koch Alfons Schuhbeck, der an diesem Abend ein 5-Gänge-Menü servieren wird, im Münchner Infinity Hotel vor Zuschauern die „Dinner & Boxing Night“ veranstalten.

John Bielenberg: Deutsche Meisterschaft mit nur 17 Jahren

In München will er Geschichte schreiben! Die Rede ist vom erst 17-jährigen John Bielenberg, einem der jüngsten Profiboxer Europas. Der ehemalige Erfolgsamateur (80 Kämpfe, nur sieben Niederlagen), der 2017 Silber bei der Europameisterschaft der Amateure holte und als bester Techniker & bester Boxer Europas ausgezeichnet wurde, wird am 31. Oktober in seinem erst zweiten Kampf als Boxprofi um einen prestigeträchtigen und bedeutenden Titel boxen: die Deutsche Meisterschaft im Superleichtgewicht des Bund Deutscher Berufsboxer.

Mit einem Sieg im Gepäck, würde sich Bielenberg damit zum jüngsten Deutschen Meister der Boxgeschichte krönen und Michel Trabant als derzeitigen Rekordhalter ablösen. Trabant selbst boxte im Oktober 1997 -gut 5 Jahre vor John Bielenbergs Geburt- um die Deutsche Meisterschaft im Weltergewicht, damals im Alter von 19 Jahren.

John Bielenberg, der im Dezember letzten Jahres sein erfolgreiches Profidebüt in Hamburg mit einem vorzeitigen Sieg feierte, brennt auf den Titel! Doch um diesen sein Eigen nennen zu dürfen, muss der junge Lübecker an Szilveszter Ajtai vorbei. Der gebürtige Ungar, der eine deutsche Boxlizenz besitzt, stand bereits 30-mal als Profi im Ring und ist entsprechend erfahren. Dreizehn seiner Kämpfe konnte der 22-Jährige für sich entscheiden, sieben davon vorzeitig.

„Ich bin bereit für jeden Gegner. Durch meine Amateurzeit habe auch ich viel Erfahrung. Ich bin meinem Promoter dankbar, dass ich um diesen Titel kämpfen darf. Er wird ein wichtiger Zwischenschritt auf meinem Weg an die Weltspitze und einem WM-Kampf!“, so Rechtsausleger Bielenberg, der bereits im kommenden Jahr um eine Junioren-Weltmeisterschaft boxen will.

Alexander Petkovic über seinen Schützling: „Ich bin froh, dass wir wieder vor Zuschauern veranstalten dürfen und freue mich, dass wir mit John unseren ersten Titelkampf bestätigen können. John ist ein sehr talentierter junger Boxer, von dem wir in der Zukunft noch sehr viel hören werden. Er wird am 31. Oktober in die Geschichtsbücher eingehen, da bin ich mir ganz sicher!“

Die Eintrittskarten sind ab sofort bei eventim.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Hauptkämpfe sowie die Begegnungen der Undercard werden in den kommenden Tagen bekanntgegeben.

Text: Petko‘s Boxing

Wiegen vor Box-Gala in der Ukraine: Faust, Demirezen und Gökcek sind bereit

Foto: Petro Mysyshyn

Im ukrainischen Dnipro steigen morgen ab 19 Uhr mit Victor Faust, Ali Eren Demirezen und Volkan Gökcek gleich drei Akteure von EC Boxing in den Ring.

Morgen live ab 19 Uhr bei DMAX Türkiye

Foto: Petro Mysyshyn

Die letzte Hürde ist geschafft – beim heutigen Wiegen konnten sich die Akteure von EC Boxing in Begleitung von Promoter Erol Ceylan noch einmal in Topform präsentieren, bevor es morgen in der ukrainischen Stadt Dnipro in den Ring gehen wird. Die Rede ist von den Schwergewichtlern Victor Faust und Ali Eren Demirezen sowie dem jungen Super-Leichtgewichtler Volkan Gökcek. In den letzten Wochen waren sie zusammen in Istanbul, der zweiten Heimat von EC Boxing, wo ein strammes Trainingsprogramm zu absolvieren war.

Foto: Petro Mysyshyn

Für Lokalmatador Faust (107,6 kg) geht es morgen gegen den erfahrenen Spanier Gabriel Enguema (101,6 kg), der sowohl boxerisch als auch physisch der stärkste Gegner in der noch jungen Karriere des Ukrainers ist. Teamkollege Demirezen (119,8 kg) kämpft in der gleichen Gewichtsklasse – dem Schwergewicht – gegen den in England wohnhaften Kamil Sokolowski (104,2 kg) aus Polen. Weiter unten geht es für Gökcek (65,4 kg) gegen den bis dato unbesiegten Ukrainer Ruslan Belinskyi (64,6 kg). Alle Duelle sind angesetzt auf sechs Runden.

Foto: Petro Mysyshyn

Für das türkische Fernsehen überträgt DMAX Türkiye die Kämpfe. In Deutschland ist der Sender unter diesem Link zu finden. Ab 19 Uhr geht es los.

Die Ergebnisse des Wiegens im Überblick:

Schwergewicht – Victor Faust (107,6 kg) vs. Gabriel Enguema (101,6 kg)

Schwergewicht – Ali Eren Demirezen (119,8 kg) vs. Kamil Sokolowski (104,2 kg)

Super-Leichtgewicht – Volkan Gökcek (65,4 kg) vs. Ruslan Belinskyi (64,6 kg)

Text: EC Boxpromotion 

 

Denny Heidrich unterschreibt bei Fächer Sportmanagement

Denny Heidrich, Hansi Brenner, Christian Titze / Foto: Fächer Sportmanagement

Fächer Sportmanagement kann einen bekannten Neuzugang verkünden: Boxprofi und Reality-Show-Teilnehmer Denny Heidrich zieht es nach Karlsruhe.

Vertrag mit Fächer Sportmanagement unterzeichnet – Denny Heidrich zieht es nach Karlsruhe!

Der aus Berlin stammende Cruisergewichtler Denny Heidrich (6-2(1), 4 KOs) hat einen Vertrag bei Fächer Sportmanagement aus Karlsruhe unterschrieben! Bereits seit einigen Wochen trainiert der 32-Jährige bei Fächer-Box-Coach Hansi Brenner, der in der Vergangenheit unter anderem auch Vincent Feigenbutz trainierte. Zusammen mit Brenner und einem neuen Team im Rücken, will Heidrich, der vor allem auch durch die Reality-Show „Big Brother“ Bekanntheit und Reichweite erlangte, sich wieder voll dem Boxsport widmen. Zuletzt stand Heidrich bei mehreren Veranstaltungen von Petko’s Boxpromotion auf der Undercard im Ring.

„Ich freue mich wirklich sehr, dass mir Fächer Sportmanagement eine Chance gibt und ich künftig mit einem festen Promoter im Rücken wieder boxen darf. Das gibt mir die nötige Sicherheit, die ich brauche, um mich noch mehr auf den Sport konzentrieren zu können“, verriet Heidrich auf Nachfrage gegenüber BOXEN1. Der Normalausleger bereitet sich derzeit in Karlsruhe auf seinen nächsten Einsatz im Ring vor, absolvierte dazu bereits Sparrings mit Mittelgewichtler Landry Kore.

Heute Abend ist Denny Heidrich zunächst in der Ecke von Matthias Mangiapane Fella beim Promiboxen auf SAT.1 zu sehen, außerdem läuft mit ihm derzeit noch die Reality-Show „Coras House of Love“ mit Cora Schuhmacher auf der Streaming-Plattform „joyn“ der Pro7Sat1-Gruppe, welche vor der Corona-Pandemie gedreht wurde. „Die Teilnahme an Big Brother und auch Coras House of Love haben meine Reichweite und damit auch Möglichkeiten erhöht. Außerdem bin ich ein Typ, der das macht, worauf er Lust hat und was ihm Spaß macht. Das ist auch der Grund, warum ich bei beiden Formaten teilgenommen habe“, kommentiert Heidrich. Seine Bekanntheit und Reichweite könnte sich auch für den Promoter als lohnenswert erweisen: kaum ein aktiver deutscher Boxer kann in den sozialen Medien so viele Follower vorweisen wie Heidrich.

Usyk vs. Chisora: Schwergewichts-Kracher am 31. Oktober?

So wie es scheint, dürfen sich die Boxfans wohl bald auf ein interessantes Gefecht im Schwergewicht freuen! Laut Matchroom-Boss Eddie Hearn sollen sich Oleksandr Usyk und Derek Chisora in knapp anderthalb Monaten gegenüberstehen.

Eddie Hearn optimistisch: „Wir sind nah dran!“

Oleksandr Usyk (17-0-0, 13 Ko’s) brennt bereits seit geraumer Zeit auf einen WM-Kampf in der Königsklasse des Boxsports. Der 33-jährige Ukrainer will – nach der Eroberung aller vier großen WM-Gürtel im Cruisergewicht – nun auch im Schwergewicht angreifen! Usyk, der bei der WBO an erster Stelle steht, würde am liebsten sofort um jenen Titel boxen.

Allerdings steht dem einstigen Olympiasieger zunächst eine weitere Aufgabe bevor. Gegen den britischen „Bad Boy“ Derek Chisora (32-9-0, 23 Ko’s) sollte Oleksandr Usyk schon am 23. Mai im Ring stehen. Jedoch musste jener Termin wegen Covid-19 vorerst auf Eis gelegt werden. Nun könnte es bald doch noch zum Schwergewichts-Fight kommen!

Promoter-Mogul Eddie Hearn ist optimistisch, dass es noch dieses Jahr zum Duell zwischen Oleksandr Usyk und Derek Chisora kommen wird.

Wie sich Matchroom-Promoter Eddie Hearn jüngst gegenüber ‚Sky-Sports‘ äußerte, seien die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten: „Wir sind sehr nah dran!“, so Hearn. Stattfinden soll das Gefecht am 31. Oktober in London. Trotz der Corona-bedingten Umstände und Hindernisse, will man jenes Aufeinandertreffen dennoch möglich machen.

Eddie Hearn: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Teams von Usyk und Chisora vorbildlich zusammenarbeiten. Usyk und Chisora wollen diesen Fight unbedingt – am besten so schnell wie möglich! Beide Boxer verstehen aber auch, dass es ohne Zuschauer-Einnahmen schwierig ist, dieses Event zu finanzieren. Und trotzdem sind wir auf einem sehr guten Weg, den Deal in Kürze abzuschließen!“