Montag, 7. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Video: Der Schwergewichts-Fahrplan für 2020!

Zum anstehenden Wochenende gibt es im Video von Zwischen den Runden – Der Boxtalk eine Übersicht über die restlichen Schwergewichts-Kämpfe in diesem Jahr. 

Licht und Schatten

Der fulminante Knockout von Alexander Povetkin über Dillian Whyte kann als Weckruf bezeichnet werden: Das Schwergewicht ist wieder zurück – zumindest scheint es so. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres wird noch der ein oder andere prominenten Name der „Königsklasse“ sich die Ehre geben. Die Qualität der geplanten Duelle ist dabei nicht immer so hoch, wie man es sich erhoffen würde, doch so ganz ohne echten Kracher wird 2020 nicht vorübergehen.

Video-Beitrag:

Glowacki vs. Okolie am 12. Dezember 2020 in London

Glowacki vs. Okolie

Die monatelangen Turbulenzen um den vakanten WBO-Cruisergewichts-Titel haben nun endlich ein Ende gefunden. Der Kampf zwischen Krzysztof Glowacki (31-0-2, 19 KO-Siege) und Lawrence Okolie (14-0-0, 11 KO-Siege) soll am 12. Dezember in London stattfinden.

Erste WM-Chance für Okolie

Geplant ist der Kampf für die Veranstaltung in der O2 Arena in London, wo Anthony Joshua (23-0-1, 21 KO-Siege) auf Kubrat Pulev (21-0-1, 14 KO-Siege) treffen wird. Der Gürtel wurde frei, nachdem der frühere WBO-Champion, Mairis Briedis aus Lettland, sich dafür entschieden hatte, das anstehende Finale der World Boxing Super Series gegen Yuniel Dorticos aus Miami auszutragen und seinen WBO-Titel nicht, wie von der WBO angeordnet, gegen Glowacki zu verteidigen.

Nach Vorgaben der WBO hätte aber Briedis seinen WBO-Titel innerhalb von 90 Tagen nach dem letzten WBSS-Halbinale gegen Glowacki verteidigen müssen. Da er dieser Vorgabe nicht nachkam, hatte die WBO den WM-Titel für vakant erklärt. Bei dem umstrittenen WBSS-Halbfinale im vergangenen Juni, das Mairis Briedis gewann, kam es zu einer kontroversen Ringrichter-Entscheidung, die zu einem Protest des Glowacki-Teams führte.

Mit der Entscheidung der WBO bekommt nun der Engländer Lawrence Okolie (14-0-0, 11 KO-Siege), als die offizielle Nr. 2 der WBO Weltrangliste, die Chance gegen Krzysztof Glowacki um den nun vakanten Titel zu boxen. Der englische Olympia-Teilnehmer von 2016  hat sich aufgrund von vier Ko-Siegen im Jahr 2019 in den Ranglisten nach oben geboxt. Erst im November diesen Jahres knockte Okolie den bis dahin ungeschlagenen, starken Belgier Yves Ngabu in der siebten Runde aus.

Glowacki kann nun zum dritten Mal den WBO-Gürtel gewinnen. Er eroberte den Gürtel zum ersten Mal auf dramatische Weise, als er im WM Kampf gegen Marco Huck von diesem schwer zu Boden geschlagen wurde, nur um sich wieder aufzurappeln und später dann das Duell noch durch Knockout gewinnen zu können.

 

„BATTLE OF THE HEAVYWEIGHTS“ am 12. September LIVE auf Bild.de

Bild: Universum Box-Promotion

Universum Box-Promotion meldet sich aus der Corona-Pause zurück und veranstaltet am 12. September im eigenem Gym am Fischmarkt.

Larduet, Gashi und Kiydin in Action

Es werden gleich drei Schwergewichtler auf die Fightcard gesetzt, die den Weg an die Spitze schaffen möchten. Der Hamburger Promoter, welcher bekanntlich ein Fan der Königsklasse ist, setzt im Hauptkampf auf seinen ungeschlagenen Schützling aus Kuba, Jose Angel Larduet (30), mit einer Bilanz von 2-0-0 (1 K.O.). Larduet erlitt bei seinem letzten Kampf im Januar eine Knieverletzung, die OP verlief jedoch erfolgreich und der Schwergewichtler ist seit Monaten wieder voll im Training.

Am Kampfabend wird er dem Engländer, Josh Sandland (5-2-1, 0 K.O.) im Ring gegenüber stehen. Der Sieger dieses Kampfes rückt in die Top 100 der unabhängigen Weltrangliste. Universum-Chef, Ismail Özen-Otto ist überzeugt: „Ich traue José zu, an der Weltspitze mit boxen zu können. Er verfügt über sehr viel Erfahrung aus seiner Amateurzeit und ist einer der ehrgeizigsten Athleten im Stall.“ Larduet: „Mein Ziel ist es, noch in diesen Jahr um einen internationalen Titel zu boxen und vielleicht traut sich ja Peter Kadiru irgendwann gegen mich anzutreten.“

Weitere Kontrahenten an diesem Abend sind im Schwergewicht, Senad Gashi (19-3-0, 19 K.O.) vs. Adnan Redzovic (21-4-0, 9 K.O.) über 6 Runden sowie Ali Kiydin (11-1-0, 10 K.O.), welcher gegen seinen Landsmann, Yakup Saglam (43-6-0, 39 K.O.), um den IBF Asian Titel kämpfen wird. Der Kampf wird auf 10 Runden angesetzt.

Weitere Informationen zur Fightcard entnehmen Sie gern auf www.universum-boxing.com.

Das ganze Spektakel wird ab 20:30 Uhr Live auf Bild.de im Stream übertragen.

Text: Universum Box-Promotion 

Usyk vs. Dubois zum Greifen nah!

„Ich kann die besten Schwergewichtler der Welt schlagen“, so Daniel Dubois. Der britische Nachwuchsboxer ist bereit! Dubois und Oleksandr Usyk stehen womöglich bald im Ring gegenüber.

Dubois könnte nach nur 15 Profikämpfen Weltmeister werden!

Oleksandr Usyk ist der obligatorische Herausforderer von Anthony Joshua bei der WBO. Joshua wird aber möglicherweise den Gürtel niederlegen, um den Weg frei zu machen für einen Megafight gegen Tyson Fury.

Dubois (22 J.) wurde auf Platz 2 der WBO-Schwergewichts-Rangliste gesetzt. Das bringt ihn in eine komfortable Lage in Richtung WM-Titelfight. Usyk ist hingegen die Nr. 1 bei der WBO und wird wohl am Ehesten um den Gürtel boxen. Derzeit spielt die Musik im Schwergewicht eindeutig in England!

Oleksandr Usyk ist ins Schwergewicht aufgestiegen, weil ihm im Cruisergewicht schlichtweg die Gegner ausgegangen sind. Er war „DER“ unangefochtene Champion in den vier Top-Boxverbänden (WBC, WBA, IBF und WBO). Der Ukrainer besteht seinerseits darauf, schnellstens an die Big-Fights zu kommen.

Daniel Dubois hätte jedenfalls keine Bedenken, bereits zeitnah um die WM in der Königsklasse des Boxsports zu boxen. Dubois: „Ich habe schon das Gefühl, dass ich die besten Schwergewichte der Welt schlagen kann: Fury, Joshua, Wilder, Usyk – alle von ihnen!“

Frank Warren, Dubois‘ Promoter, stimmt zu: „Das wäre ein großer Kampf und eine ernsthafte Herausforderung für Daniel. Aber ich glaube fest daran, dass er Usyk schlagen würde!“

Auch Oleksandr Usyk macht klar: „Ich werde kein Angebot annehmen, dass mich Zeit kostet oder länger warten lässt. Meine absolute Priorität ist es, so schnell wie möglich einen Weltmeistertitel im Schwergewicht zu gewinnen!“

Tyson Fury und Anthony Joshua sollen sich wohl auf einen 50:50-Deal für mindestens einen oder zwei Mega-Fights im nächsten Jahr geeinigt haben. Um in einer Art „Schwergewichts-Turnier“ zu bleiben, muss jeder der vier Kämpfer im kommenden Winter einen großen Kampf bestehen. Dubois soll seinen britischen Titel am 24. Oktober gegen den olympischen Silbermedaillengewinner Joe Joyce verteidigen.

Für Usyk steht im nächsten Monat ein Kampf gegen Dereck Chisora an. Joshua vs. Pulev wird nun (voraussichtlich) auf den 12. Dezember verschoben – und schließlich Fury’s Trilogie, der WBC-WM-Titelkampf gegen Deontay Wilder, wahrscheinlich am 19. Dezember in Las Vegas. Es bleibt also spannend – im Schwergewicht!

Naoya Inoue am 31. Oktober gegen Jason Moloney?

Auch der japanische Superstar soll bald wieder im Ring stehen. Im Herbst könnte es in Las Vegas gegen den Australier Jason Moloney gehen. 

Rückkehr nach großem Triumph

Im November 2019 war Bantamgewichtler Naoya Inoue (19-0-0, 16 KOs) endgültig ganz oben angekommen. Vor heimischem Publikum traf er auf Nonito Donaire (40-6-0, 26 KOs) – es war das Finale der World Boxing Super Series. In einem harten, spektakulären Gefecht setzte sich Inoue durch, vereinte die WM-Titel nach Version der IBF und WBA und nahm obendrein auch noch die Muhammad Ali Trophy mit nach Hause. Sein Erfolg kam zur rechten Zeit, denn nur wenige Monate später ging in puncto Box-Events rein gar nichts mehr. Nun soll die lange Auszeit allerdings ein Ende finden. 

Inoue, der jetzt Teil von Spitzen-Promotion Top Rank ist, soll am 31. Oktober im MGM Grand Conference Center von Las Vegas die Fäuste fliegen lassen. Höchstwahrscheinlich wird er dabei auf Jason Moloney (21-1-0, 18 KOs) aus Australien treffen. Dieser war wie Inoue Teil der zweiten Staffel der WBSS, wo er allerdings schon im Viertelfinale an Emmanuel Rodriguez scheiterte, der wiederum eine Runde später von Inoue aus dem Ring gefegt wurde. Moloneys Manager Toni Toji erzählte gegenüber ESPN, dass finale Gespräche laufen. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Moloney hatte bereits Ende Juni an Ort und Stelle im Ring gestanden, als er den Mexikaner Leonardo Baez stoppen konnte. Geht für Top Rank jedoch alles nach Plan, soll der 29-Jährige nur eine Übergangsstation für Inoue darstellen. Man arbeitet nämlich schon seit längerem an einer Titelvereinigung mit WBO-Weltmeister John Riel Casimero (29-4-0, 20 KOs). Letzterer wird am 26. September – im Rahmen von Jermall Charlo vs. Sergiy Derevyanchenko- sein WM-Gold gegen den ungeschlagenen Ghanaer Duke Micah (24-0-0, 19 KOs) aufs Spiel setzen.

Christina Hammer wieder in München – Neuer Vertrag bei Petko ́s Boxing!

Die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit – Christina Hammer unterschreibt bei PETKO‘s Boxing einen Promotion-Vertrag und wird wieder die Fäuste fliegen lassen. 

Das ist der Hammer! 

Gerade vor wenigen Tagen den 30. Geburtstag gefeiert will die Box-Championesse noch nicht an die Box- Rente denken, sondern wieder richtig angreifen. „In München mit Petko bin ich Weltmeisterin geworden und an diese Erfolge werden wir anknüpfen und in einigen Jahren zusammen meine Karriere als Weltmeisterin beenden, so der Plan!“, sagt die in Dortmund trainieren Top-Athletin über die Vertragsunterschrift. In den letzten Monaten hatte sich Hammer anderen Aufgaben gewidmet. Sie hat das Studium der Sportwissenschaften erfolgreich abgeschlossen und wirbt als gefragtes Model/Testimonial für verschiedene Unternehmen. 

Foto: PETKO’s Boxing

Alexander Petkovic ist total überzeugt von Christina Hammer und freut sich sie jetzt wieder auf die Zusammenarbeit: „Die boxerische Klasse von Christina steht außer Frage. Zusammen mit ihrer Managerin Janine Isabell Prehn werden wir gemeinsam agieren, um einen WM-Fight realisieren zu können.“ Noch in diesem Jahr soll Christina Hammer unter der Regie von Petko ́s Boxing bereits ihr Comeback im Boxring geben. Managerin Prehn, wichtige Bezugsperson von Hammer, ist sich sicher: „Die Zusammenarbeit wird außergewöhnlich, wir haben alle die gleiche Mission. Petko wohnt quasi um die Ecke. Das erleichtert die Zusammenarbeit. Wir ergänzen uns als „Team“.“ Die Ex- Weltmeisterin motiviert: „Natürlich bin ich bereit, habe nie mit dem Training ausgesetzt. Mir brennen die Fäuste.“ Schon vor vier Jahren hatte Alexander Petkovic der Boxerin in München einen Titelvereinigungskampf verschafft. Damals schlug die Supermittelgewichtlerin die US-Amerikanerin Kali Reis einstimmig nach Punkten, sichte sich so den die WM-Gürtel der WBO und WBC. Danach trennten sich die Wege. „Wir wollen jetzt an die vergangenen Zeiten anknüpfen. Christina hat einen erneuten WM-Fight verdient.“ 

Die Box-Vita von Christina Hammer ist „der Hammer“ 

2010 hat sich Christina in Riesa zur jüngsten Weltmeisterin küren lassen. Bei diesem Event in der Erdgas Arena in Riesa boxte Alexander Petkovic um den WBO-EM-Titel im Schwergewicht Unentschieden gegen Timo Hoffmann. 2016 organisierte der vom Bund Deutscher Berufsboxer als dreifache Promoter des Jahres geehrte Petkovic die WM gegen Kali Reis. Später dann ging es für die in 17 WM-Fights gestählte Boxerin nach Amerika, wo sie 2018 bei ihrem US-Debüt gegen Tori Nelson als erstem deutschen Boxer seit Max Schmeling eine WM-Titelverteidigung in den USA gelang. Gegen die zweifache Olympiasiegerin Clarissa Shields verlor dann die Deutsche am 13. April 2019 in der berühmten Boardwalk Hall von Atlantic City nach Punkten. Dabei ging es um die WM-Kronen von 

WBC-, WBA, IBF und WBO. „Diesen Cut will ich hinter mir lassen. Jetzt gilt meine volle Konzentration auf die Fortsetzung meiner Ring-Karriere. Ich freue mich sehr bei Petko ́s Boxing im Stall zu boxen, es ist ein bisschen wie Nachhause kommen“. Spricht Christina Hammer motiviert und positiv über die Zukunftspläne. Hammer wollte eigentlich in Hamburg Profiboxlaufbahn fortsetzen. „Im wilden Süden war schon immer mehr los als im kühlen Norden, dass zeigte die Vergangenheit deutlich.“ 

Nicht allein mit Alexander Petkovic setzt Hammer auf Ihr altbewährtes Team, sie trainiere auch wieder in Dortmund zusammen mit dem langjährigen Trainer und Wegbegleiter Dimitri Kirnos. „Alexander hatte davon gehört, dass wir uns neu „Aufstellen“ und so haben wir dann in München wieder zusammengefunden“, berichtete die Managerin über die Wirrungen des Box-Business und das „Back to the Roots“ der sympathischen Christina Hammer. 

Text: PETKO’s Boxing

Rico Müller – Umstrittenes Urteil geändert: Jetzt spricht sein Manager!

Für viel Diskussionsbedarf sorgte am vergangenen Wochenende die hoch-umstrittene Punktniederlage von Rico Müller: Der 32-jährige deutsche Weltergewichtler verlor in Braunlage seinen Kampf gegen den Polen Rafal Jackiewicz – nach sechs Runden – äußerst kontrovers durch eine ‚Majority Decision‘. Inzwischen wurde das Resultat in ein „No Contest“ geändert. BOXEN1 sprach nun mit Müller-Manager Charlie Podehl und erfuhr einige Details zur aktuellen Lage!

Nach Urteilsänderung – Manager Charlie Podehl: „Der BDB hat fair und gerecht gehandelt!“

Eigentlich wollte sich Rico Müller (25-3-1, 17 Ko’s) mit einem überzeugenden Sieg in Braunlage (Harz) wieder zurückmelden: Der im brandenburgischen Eberswalde beheimatete Weltergewichtler musste im September 2019 eine Punktniederlage gegen den Argentinier Jeremias Nicolas Ponce im Kampf um die vakante IBO-WM hinnehmen.

Rico Müller (links) konnte das Urteil – nach dem Kampf gegen Rafal Jackiewicz – nicht fassen!

Gegen den polnischen Ringfuchs Rafal Jackiewicz (52-26-2, 22 Ko’s) lief im Ring scheinbar auch alles nach Plan. Allerdings sah das Kampfgericht einen etwas anderen Kampf, als die meisten Beobachter vor Ort oder am Bildschirm! Rico Müller, der mindestens vier Runden klar bestimmte, verlor das Duell gegen den 43-jährigen Ex-Europameister Jackiewicz durch eine Majority Decision (57-57, 58-56, 58-56).

Unmittelbar nach jener höchst kontroversen Entscheidung der Punktrichter, hagelte es heftige Kritiken hinsichtlich der Scorecards. Das Team von Rico Müller legte sofort Protest gegen das Urteil beim BDB (Bund Deutscher Berufsboxer) ein – mit Erfolg! Bereits am Montag wurde wurde der Sieg zugunsten von Rafal Jackiewicz annulliert. Als Resultat des Gefechts zwischen Müller und Jackiewicz steht nun ein „No Contest“ in den Rekordbüchern. Vom BDB gab es bisher noch keine offizielle Stellungnahme.

Box-Manager Charlie Podehl

BOXEN1 sprach nun mit Rico Müller-Manager Charlie Podehl über die Beweggründe der nachträglichen Urteilsänderung. Podehl: „Wir haben unmittelbar nach der Bekanntgabe der drei Punktrichter-Entscheidungen Einspruch beim BDB eingelegt. Nachdem wir vernünftige und sachliche Gespräche mit den Verantwortlichen geführt hatten, wurde der Kampf von fünf unabhängigen Punktrichtern, im BDB-internen Rahmen, neu bewertet. Alle fünf Punktrichter sahen Rico Müller mit je zwei Punkten vorne!“

Laut BDB-Satzung, so Podehl, sieht man bei groben Fehlurteilen vor, dass der BDB-Berufungsausschuss zweifelhafte Urteile nochmals genauer betrachtet – auch wenn die „Tatsachen-Entscheidungen“ der Offiziellen an oberster Stelle stehen. „Der BDB ist seiner Fürsorgepflicht vorbildlich nachgekommen!“, so Charlie Podehl. Das Urteil habe er (Podehl) und sein Schützling mit „Entsetzen und einer gewissen Schockstarre“ wahrgenommen. Charlie Podehl: „Fehler können immer passieren. Wichtig ist nur, dass man diese – nach Möglichkeit – dann auch korrigiert! Und genau das hat der BDB nun getan.“

Ob der Kampf zwischen Rico Müller und Rafal Jackiewicz nun nachträglich als Müller-Sieg gewertet wird, ist allerdings nicht bekannt. Die Jackiewicz-Seite müsste dem zustimmen, was jedoch eher unwahrscheinlich sein dürfte. Rico Müller will seine Fäuste jedenfalls bald wieder fliegen lassen: Laut Charlie Podehl sei das nächste Event bereits für Oktober geplant.

Erislandy Lara is Back: Überzeugende WM-Titelverteidigung!

Auch im reifen Alter von 37 Jahren scheint Erislandy Lara (27-3-3, 15 Ko’s) noch immer nicht ans Aufhören zu denken! Fast genau ein Jahr nach seinem letzten Wettkampfeinsatz setzte der amtierende (reguläre) WBA-Weltmeister im Superweltergewicht seinen Titel am Wochenende gegen Greg Vendetti (22-4-1, 12 Ko’s) auf’s Spiel.

Klarer Punktsieg: Lara erteilt Vendetti eine Box-Lektion!

Er galt einst als einer der talentiertesten Box-Techniker seiner Zeit: Erislandy Lara. Der kubanische Rechtsausleger war bereits bei den Amateuren Weltmeister – und krönte sich auch bei den Profis zweimal zum WBA-Champion im Superweltergewicht. Eben jenen WM-Gürtel, den sich der inzwischen 37-Jährige im August 2019 durch einen Ko-Sieg über Ramon Alvarez sicherte, galt es in der Nacht von Samstag auf Sonntag (deutscher Zeit) zu verteidigen.

Im Microsoft-Theater in Los Angeles stand Lara, der mittlerweile in Houston (Texas, USA) beheimatet ist, dem sieben Jahre jüngeren Greg Vendetti gegenüber. Nachdem sich der bisher eher unbekannte Vendetti vor allem zu Beginn des WM-Kampfes als mutig und ausgesprochen angriffslustig präsentierte, wurde die boxerische Überlegenheit von Lara im Zuge der Zeit immer deutlicher!

Im vierten Durchgang gab es den ersten Wirkungstreffer zugunsten des kubanischen Titelverteidigers, der seinen Herausforderer mit einer krachenden linken Schlaghand kurzzeitig in Bedrängnis brachte. Auch in den folgenden Runden gab Erislandy Lara das Heft nicht mehr aus der Hand. Der 30-jährige Greg Vendetti, für den es die erste große WM-Chance war, musste eine wahre Box-Lektion von seinem in allen Belangen überlegenen Gegner hinnehmen.

Nach einem sehenswerten aber dennoch einseitigen Gefecht, war das einstimmige Urteil (117:111, 117:111, 116:112) zugunsten von Erislandy Lara eigentlich nur eine Formsache. Einzig allein jene 116:112-Wertung löste ein gewisses Unverständnis aus, da der zweifellos tapfere Greg Vendetti – nach Ansicht des Punktrichters – ganze vier Runden gewonnen habe, was dem tatsächlichen Kampfverlauf allerdings nicht entsprach! Erislandy Lara hofft nun auf ein Duell gegen den Sieger aus dem Unification-Fight zwischen Jermell Charlo und Jeison Rosario.

Das war knapp! Jose Carlos Ramirez verteidigt WM-Titel

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Der WBC- und WBO-Weltmeister im Super-Leichtgewicht, Jose Carlos Ramirez, musste gegen Herausforderer Viktor Postol alles in die Waagschale werfen, um am Ende als Sieger hervorzugehen. 

Purer Wille

Seit Ende letztes Jahres wird über eine mögliche Titelvereinigung zwischen Jose Carlos Ramirez (26-0-0, 17 KOs) und Josh Taylor (16-0-0, 12 KOs), bei der alle Gürtel der vier Weltverbände auf dem Spiel stünden, diskutiert. Während der Schott Taylor am 26. September auf den reichlich unbekannten Thailänder Apinun Khongsong (16-0-0, 13 KOs) trifft, bekam es Ramirez am Samstagabend in Las Vegas mit dem starken Ex-Weltmeister Viktor Postol (31-3-0, 12 KOs) zu tun. Dieser hatte in der Vergangenheit auch schon Taylor einen äußerst harten Kampf liefern können.

Ein bekanntes Merkmal Postols ist sein technisch perfekter, langer Jab und seine geraden Hände, die mit der nötigen Schnelligkeit ihren Weg durch die Deckung der Gegner finden. Auch hier hatte der Ukrainer Erfolg und stellte Titelverteidiger Ramirez vor Probleme. Auf dieser Ebene hätte es für den Champion nach Version des WBC und der WBO keinen Blumentopf zu gewinnen gegeben, weshalb Ramirez energisch den Vorwärtsgang einschlagen musste, um seinem Gegenüber das Wasser abzugraben. 

So konnte er die ein oder andere Runde durch seinen Druck und seine kraftvollen Kombinationen noch drehen. Im siebten Durchgang war Postol auch zweitweise in Bedrängnis und konnte sich den wütenden Attacken nur mit Mühe erwehren. In der Summe reichte dies, um die Punktrichter von sich zu überzeugen – wenn auch denkbar knapp. Ein Offizieller wertete den Kampf nämlich Unentschieden und musste demnach von den Kollegen überstimmt werden. Diese sahen Ramirez mit 115-113 bzw. 116-112 in Front. 

Nun muss der Weltmeister nur noch abwarten, wie sich Rivale Taylor nächsten Monat schlägt, bevor man die große Vereinigung angehen kann.  

Video-Highlights:

Keine Herausforderung! Daniel Dubois zerlegt Ricardo Snijders

Daniel Dubois

Der erste Kampf für Schwergewichtler Daniel Dubois seit der Corona-Krise kam einer Sparringseinheit gleich. Im Herbst soll der Brite auf Landsmann Joe Joyce treffen. 

Holländer Snijders ohne Chance

Nach der kontroversen Absage an seinen eigentlich vorgesehenen Gegner, den Deutschen Erik Pfeifer, musste Daniel Dubois (15-0-0, 14 KOs) am Samstagabend in London gegen Ricardo Snijders (18-2-0, 8 KOs) aus den Niederlanden antreten. Dieser hatte zuvor hauptsächlich im Cruisergewicht geboxt und war auch dort noch nicht prominent in Erscheinung getreten. Deutlich größer und zudem über 13 Kilogramm schwerer, machte sich „Dynamite“ Dubois auf, hier für ganz klare Verhältnisse zu sorgen. 

Hinter seinem gewohnt harten Jab trieb der Engländer seinen bedauernswerten Kontrahenten durch das Seilgeviert. Snijders versuchte sich halbwegs beweglich zu präsentieren, um kein leichtes Ziel darzustellen – doch dieser Plan misslang. Zwar konnte er die Kopfpartie so gut es ging decken, war aber zur gleichen Zeit offen für Schläge zum Körper. Und solchen schlugen dann auch mit Gewalt ein. Snijders ging kurz hintereinander gleich drei Mal auf ähnliche Art und Weise zu Boden, rettete sich aber irgendwie in Runde 2. 

Dort war dann aber Schluss. Eine weitere Kombination zum Körper schickte den bemitleidenswerten Snijders zum wiederholten Male nach unten. Er kam zwar hoch, schüttelte aber desillusioniert den Kopf und wurde folgerichtig aus dem Kampf genommen. 

Nun geht es gegen „Juggernaut“ Joyce

Boxing – Frank Warren – Queensberry Promotions Press Conference – BT Tower, London, Britain – February 7, 2020 Daniel Dubois and Joe Joyce go head-to-head Action Images/Adam Holt

Alles in allem eine leichte Übung für den talentierten Dubois. Der 22-Jährige wird sich in naher Zukunft jedoch deutlich kniffligeren Aufgaben stellen müssen. Wie Promoter Frank Warren nochmals bestätigte, ist die O2 Arena in London weiterhin für den 24. Oktober gebucht. Dort soll es für Dubois gegen Landsmann Joe Joyce gehen, der sich selbst erst vor ein paar Wochen mit einem vorzeitigen Sieg zurückgemeldet hatte. Hier wird sich dann endgültig zeigen, ob Dubois bereit ist für die Weltspitze im Schwergewicht. 

Der komplette Kampf: