Dienstag, 8. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Canelo Alvarez vs. Avni Yildirim um vakanten WBC Titel im Supermittelgewicht

Nachdem David Benavidez seinen WBC WM Gürtel im Supermittelgewicht auf der Waage verlor, ordnete der World Boxing Council nun den Kampf zwischen Canelo Alvarez und Avni Yildirim an.

WBC Gremium stimmt für Canelo als Gegner für Yildirim

Für Avni Yildirim, der seit seiner umstrittenen Niederlage gegen Anthony Dirrell auf eine erneute WM Chance warten musste und eigentlich gegen den Sieger von Benavidez vs. Angulo um den WBC Titel kämpfen sollte, hat nun mit Canelo Alvarez das Gesicht des Boxens als Gegner um eben jenen Titel.

Das WBC Gremium, die einige Namen in den Raum warfen, die um den vakanten Titel gegen Yildirim boxen sollte, entschied sich nun mit 36:1 Stimmen für den ebenfalls aus Mexiko stammenden Alvarez.

Diamond Titelträger Callum Smith, der wie David Benavidez ebenfalls noch in der engeren Auswahl stand, ging jedoch leer aus.
Bei Benavidez kamen vor allem Bedenken seitens des WBC zum Vorschein, ob dieser noch das Gewichtslimit ohne größere gesundheitliche Schäden bringen könne.

Ein genauer Termin, sowie weitere Details werden in den nächsten Tagen folgen.

Christian „The Hurricane“ Thun siegt bei US-Debüt!

Universum Boxer, Christian „The Hurricane“ Thun, siegte bei seinem 5. Profikampf und USA Debüt durch TKO. Nach 17 monatiger Ringabstinenz stand er gegen den erfahrenen Amerikaner, Jason Bergman, welcher 27. Siege vorzuweisen hat, wieder im Ring.

Christian Thun siegt in Daytona Beach

Thuns gute Vorbereitung in Miami zahlte sich aus – so dominierte er den Kampf und boxte überwiegend aus der Ringmitte. Er nutzte seine Reichweite mit gezielten Jabs und Kombinationen und konnte Bergman bereits in der 4. Runde in die Knie zwingen. In der 5. Runde gab der Amerikaner auf, sodass Thun durch TKO überzeugen konnte.

Für Thun war es nicht nur ein Debüt in den USA, sondern auch ein Debüt bei seinem neuen Promoter, Universum Box-Promotion. Universum Chef, Ismail Özen-Otto, verfolgte den Kampf seines Schützlings Live im Stream um 2:00 Uhr nachts europäischer Zeit und ist zufrieden. „Das war eine gute Leistung von Christian – der richtige Ansatz, um im nächsten Fight um einen Titel zu kämpfen. Wir werden ihn step by step aufbauen und voranbringen. Mit drei ungeschlagenen Schwergewichtlern ist Universum auf den richtigen Weg in der Königsklasse.

Text: Universum Boxpromotion

Video: Katastrophale Fehlentscheidungen und mangelnde Professionalität!

Ed Mulholland/Matchroom Boxing

Im neuen Video von Zwischen den Runden – Der Boxtalk geht es um all die Kontroversen, die sich am vergangenen Wochenende abgespielt haben. 

Darüber gilt es zu diskutieren…

Am vergangenen Box-Wochenende wurde wieder reichlich gekämpft. Und auch wenn die Action im Ring zu überzeugen wusste, waren es vor allem die Kontroversen, über die man sich im Nachgang lang und breit auslassen kann. Es geht um überraschende Punkturteile, übergewichtige Champions und die Frage, ob wir im Boxsport nicht einen flächendeckend eingesetzten Videobeweis benötigen.

Video-Beitrag:

 

Exklusiv auf BOXEN1 – Sebastian Formella: „Ich werde alles geben!“

Am kommenden Wochenende bestreitet Sebastian Formella seinen bisher größten Kampf! Im Microsoft Theater in Los Angeles (Kalifornien, USA) wird der 33-jährige Hamburger auf den zweifachen Ex-Weltmeister Shawn Porter treffen (live auf ranFIGHTING in der Nacht von Samstag auf Sonntag). Wenige Tage vor dem WBC/IBF-WM-Ausscheidungskampf im Weltergewicht, sprach BOXEN1 gestern mit „Hafen-Basti“ ausführlich über seine baldige große Chance.

Formella: „Das Ziel ist der Sieg – ganz klar!“

Der Schweiß fließt, in Strömen – und das bereits seit einigen Wochen. Aber Sebastian Formella weiß genau, warum er sich schindet – Tag für Tag! Schattenboxen, Laufen, Krafttraining, Sparring: Diese und andere Trainingseinheiten kennt der 33-jährige Weltergewichtler nur zu gut. „Ich quäle mich gern im Training – aber diesmal ist es was ganz Besonderes!“, sagte Formella gestern im BOXEN1-Gespräch.

Nach zwei harten Trainingswochen in der Türkei, wo man hauptsächlich auf den Schwerpunkt im Kraft- und Ausdauerbereich geachtet habe, befindet sich „Hafen-Basti“ seit dem 9. August in den USA. Erst Las Vegas, dann Los Angeles – das sind die Standorte der letzten Vorbereitungsphase des sympathischen und bisher ungeschlagenen Deutschen.

Über 100 Sparringsrunden: Sebastian Formella (rechts) mit seinem Trainer Mark Haupt.

„Ich fühle mich super und freue mich wahnsinnig auf den Kampf gegen Shawn Porter!“, so Sebastian Formella, der mit seinem Trainer Mark Haupt den Grundstein für eine (hoffentlich) gute Leistung am bevorstehenden Wochenende gelegt hat. Über 100 Sparringseinheiten hat der Boxer aus dem ECB-Camp von Promoter Erol Ceylan absolviert.

Hochkonzentriert: „Hafen-Basti“ beim Schattenboxen.

Das persönliche Fazit von Formella lässt hoffen: „Die gesamte Vorbereitung lief sehr gut. Ich fühlte mich von einer Trainingseinheit zur anderen immer besser und sicherer. Ich habe richtig Bock darauf, in den Ring zu steigen. Für mich ist bereits ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, als ich mich im letzten Jahr zum IBO-Champion krönen konnte. Aber jetzt diese Riesen-Chance, gegen einen absoluten Elite-Boxer wie Shawn Porter, ist einfach nur der Hammer!“

Natürlich weiß Sebastian Formella, wem er das Alles zu verdanken hat: „Ich bin Erol Ceylan unendlich dankbar, dass er mir diese Gelegenheit ermöglicht hat!“ Als einen ganz wichtigen Aspekt in der Vorbereitung, empfindet Formella die Sparringseinheiten mit dem Kubaner Yordenis Ugas. Eben jener Ugas, der Shawn Porter im März 2019 an den Rand einer Niederlage brachte – und nicht unumstritten nach Punkten verlor. Formella: „Mit Ugas im Ring zu stehen, war einfach klasse. Ich habe wichtige Details und Erkenntnisse aus der Arbeit mit ihm gewinnen können!“

Sebastian Formella (links) mit Sparringspartner Yordenis Ugas.

Während des BOXEN1-Gesprächs wirkte Sebastian Formella keineswegs müde, oder gar erschöpft, vom wochenlangen Trainieren – ganz im Gegenteil: Die Vorfreude auf jenen WBC/IBF-Eliminator ist unüberhörbar! Auch wenn sich Formella vollkommen im Klaren darüber ist, dass es für einen deutschen Außenseiter sehr schwer ist, nach Punkten zu gewinnen.

Sebastian Formella: „Ich habe immer gesagt, dass ich unbedingt die großen Fights in den USA machen will. Und genau dazu wird es am Wochenende kommen! Ich bin hochmotivert und sehe diese unglaubliche Chance als eine Art ‚Türöffner‘ für weitere große Kämpfe. Ich habe einen Riesen-Respekt vor Shawn Porter, aber ich werde Alles geben. Das Ziel ist der Sieg – ganz klar! Ich habe in der Vorbereitung alles getan, um am Samstag mein Bestes zu liefern. Ich bin bereit: Feuer frei!“

Trotz Titel-Verlust: Benavidez lässt Angulo keine Chance!

Foto: Amanda Westcott/SHOWTIME

David Benavidez (23-0-0, 20 Ko’s) bleibt ungeschlagen. Der 23-jährige Supermittelgewichtler bezwang vergangene Nacht in Uncasville (USA) den 13 Jahre älteren Kolumbianer Roamer Alexis Angulo (26-2-0, 22 Ko’s) durch TKO nach dem zehnten Durchgang. Den WM-Titel ist Benavidez dennoch los!

Benavidez dominiert Angulo nach Belieben!

Eigentlich wollte David Benavidez seinen im letzten Jahr errungenen WM-Titel (WBC) zum ersten Mal verteidigen. Doch der Supermittelgewichtler hatte am Vortag beim offiziellen Wiegen einen ganzen Kilo zu viel auf den Rippen (BOXEN1 berichtete).

Foto: Amanda Westcott/ SHOWTIME

Der prestigeträchtige, grüne Gürtel war somit dahin! Benavidez-Gegner Roamer Alexis Angulo, der keinerlei Gewichtsprobleme mit sich schleppte, hätte sich im Siegesfall dennoch zum neuen Champion küren können. Doch davon war der bereits 36-jährige Herausforderer letztlich meilenweit entfernt!

Schon zu Beginn des auf zwölf Runden angesetzten Kampfes machte David Benavidez klar, wer der Chef im Ring ist. Mit einem guten Jab und den deutlich besseren boxerischen Fähigkeiten, ließ Benavidez keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Benavidez, der gewöhnlicherweise in der Linksauslage boxt, agierte sogar zwischenzeitlich als „Southpaw“!

Spätestens ab dem sechsten Durchgang kam das ungleiche Gefecht einer boxerischen Deklassierung gleich. Nach der zehnten Runde war dann Schluss: Die Betreuer des hoffnungslos unterlegenen Angulo hatten ein Einsehen mit ihrem Schützling.

Amanda Westcott/ SHOWTIME

Somit bleibt David Benavidez auch im 23. Kampf als Profiboxer ungeschlagen. „Ich bin zufrieden und dennoch enttäuscht!“, sagte der Sieger im anschließenden Interview, in Hinsicht auf den Verlust seines WBC-Gürtels.

„Ich weiß, dass ich nicht diszipliniert genug gelebt habe…, das ‚Gewichtmachen‘ fiel mir sehr schwer! Ich werde keinem Gegner dieser Welt aus dem Weg gehen – und möchte so schnell wie möglich wieder Champion werden!“, so ein einsichtiger Benavidez. Schon in wenigen Monaten könnte es zum Fight gegen WBC-Pflichtherausforderer Avni Yildirim kommen – dann wahrscheinlich um jenen nun vakanten WM-Gürtel.

Benavidez vs. Angulo – Die Highlights im Video:

https://www.youtube.com/watch?v=uxSpmuvU9OU

Weltrekord verhindert! Jessica McCaskill entthront Cecilia Braekhus

Ed Mulholland/Matchroom Boxing

In Tulsa, Oklahoma schickte sich Cecilia Brakehus an, einen 72 Jahre alten Rekord von Joe Louis zu brechen. Diese Mission scheiterte jedoch. 

„McCaskilla“ unnachgiebig

In den Straßen von Tulsa sollte am Samstagabend Geschichte geschrieben werden. 25 erfolgreiche Titelverteidigungen waren Cecilia Braekhus (36-1-0, 9 KOs) – der Undisputed Championesse im Weltergewicht – in einem Zeitraum von 11 Jahren hintereinander gelungen. Für viele war sie u.a. deswegen die „Pound for Pound“ beste Boxerin der Welt in den letzten Jahren. Gegen die Weltmeisterin im Super-Leichtgewicht, Jessica McCaskill (9-2-0, 3 KOs), ging die Norwegerin als Favoritin ins Rennen. 

All das Vorgeplänkel besaß ab dem Moment jedoch keine Relevanz mehr, als die Protagonistinnen im Ring standen und der Gong ertönte. McCaskill ging nämlich von der ersten Sekunde an nach vorne und zeigte sich äußerst bemüht, die begabte Distanzboxerin Braekhus nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Diese Strategie schien auch Früchte zu tragen, denn die Titelverteidigerin ließ sich auf die ruppige Gangart ein. So entstand schon in der Anfangsphase ein physisch intensives Duell im Infight.

Dort konnte Braekhus ihre Stärken nicht voll ausspielen und machte vor allem mit McCaskills kurzem linken Haken Bekanntschaft. Trotzdem waren die Aktionen der US-Amerikanerin eher von der der Sorte „Quantität statt Qualität“ – viele Hände trafen lediglich die Unterarme und Ellenbogen. Demnach war die erste Hälfte dieses auf 10 Runden angesetzten Gefechts trotz alle dem ein enges Unterfangen. Es kam also darauf an, wer fortan das Geschehen an sich reißen würde.

Faires Urteil?

Braekhus musste nun Anpassungen vornehmen, um sich klar absetzen zu können. Insbesondere ab der siebten Runde besann sie sich auf ihre Stärken, indem sie sich beweglicher auf den Beinen zeigte und mit schnellen Geraden punktete. So kontrollierte sie die Distanz, während McCaskill deutlich weniger Zugriff bekam. Erst in der letzten Runde legte auch Braekhus nochmal volle Power in ihre Aktionen, wohl in dem Wissen, dass dies eine enge Angelegenheit auf den Punktzetteln sein könnte.

Nun stand der Moment der Verkündung an. Der Moment, der über Boxgeschichte entscheiden sollte. Eine Punktrichterin sah den Kampf unentschieden, was zu einer erfolgreichen Titelverteidigung für Braekhus hätte beitragen können. Die anderen Offiziellen überstimmten sie jedoch und werteten mit 97-93 bzw. 97-94 für McCaskill, die ihr Glück kaum fassen konnte. Sie war es, die an diesem Abend Geschichte schreiben konnte: Die 35-Jährige ist nun die erste Frau, die Cecilia Braekhus bezwingen konnte. 

Mit allen WM-Titel im Weltergewicht ausgestattet, stehen ihr nun vielerlei Optionen offen. Aufgrund des nicht unumstritten Urteils könnte es sowohl ein Rematch geben als auch zu einem Aufeinandertreffen mit Katie Taylor oder Delfine Persoon kommen. Diese beiden werde nächste Woche erneut gegeneinander in den Ring steigen.

Madrimov knockt Walker aus – und dann doch nicht! 

8 Runden lang war es für Shootingstar Israil Madrimov (6-0-0, 5 KOs) der mit Abstand schwerste Kampf seiner Profikarriere. Gegner Eric Walker (20-3-0, 9 KOs) was absolut auf Augenhöhe mit dem usbekischen Super-Weltergewichtler und hatte durchaus die Gelegenheit, hier für eine dicke Überraschung zu sorgen. Dann kam jedoch der neunte Durchgang – und hier wurde es kontrovers. Madrimov erwischte den im Rückwärtsgang agierenden Walker mit einem eingesprungenen linken Haken und erzielte einen schweren Niederschlag. Walker war kampfunfähig und hätte ausgezählt werden müssen. Ringrichter Gary Ritter wertete den leichten Kontakt von Madrimovs Schulter mit Walkers Bauch allerdings als Foul und gab dem US-Amerikaner 5 Minuten Zeit, um sich zu erholen.

Ed Mulholland/Matchroom Boxing

Eine schier unglaubliche Fehlentscheidung, die sich keiner so recht erklären konnte. Walker nutze seine Zeit und stellte sich dem Kampf – ihm konnte man keinen Vorwurf machen. Darüber hinaus zeigte er nun seinen unglaublichen Willen, hier nicht (ein zweites Mal) ausgeknockt zu werden. Madrimov hingegen wollte um jeden Preis Schluss machen, war dabei aber etwas zu aggressiv. Ein Tiefschlag brachte ihm in der zwölften Runde einen Punktabzug ein, den er aber durch einen kurz darauf erzielten Niederschlag egalisierte. 

Madrimov wurde am Ende dieses kuriosen Gefecht zum einstimmigen Sieger erklärt und ist nun Pflichtherausforderer der WBA. 

Die restlichen Ergebnisse der Undercard:

Super-Leichtgewicht – Shakhram Giyasov besiege Winston Campos durch KO in der dritten Runde

Federgewicht – Raymond Ford besiegte Eric Manriquez einstimmig nach Punkten 

Mittelgewicht – Nikita Ababiy besiegte Jarvis Williams einstimmig nach Punkten 

Pflichtaufgabe erfüllt: Carl Frampton besiegt Darren Traynor in Runde 7!

Foto: Frank Warren

In London konnte Ex-Champion Carl Frampton seinen Gegner Darren Traynor in der siebten Runde mit einem Körpertreffer stoppen. Zuvor konnten auch Michael Conlan und Archie Sharp den Ring siegreich verlassen.

Traynor winkt ab – vorzeitiger Sieg für Carl Frampton!

Bei seinem ersten Auftritt im Jahr 2020 gelang Carl Frampton (28(16)-2-0) ein vorzeitiger Sieg. Der 33-jährige Frampton, der seine WM-Erfolge im Feder- und Superbantamgewicht feierte, kämpfte zwar erstmals in seiner Karriere im Leichtgewicht. Gegen Darren Traynor (16(7)-4-0), die Nummer 315 der unabhängigen Boxrec-Weltrangliste, kletterte der „Jackal“ dennoch als klarer Favorit in das Seilgeviert. Dieser Rolle wurde er nach anfänglichen Schwierigkeiten durch einen TKO-Erfolg in der siebten Runde gerecht.

Ursprünglich hatte Frampton auf den Armenier Vahram Vardanyan (21(14)-1-1) treffen sollen. Da dieser jedoch aufgrund von Visaproblemen zurückziehen musste, nahm der Schotte Traynor den Platz im Hauptkampf der von Queensberry Promotion ausgerichteten Veranstaltung ein. Trotz einwöchiger Vorbereitungszeit zeigte der Normalausleger Traynor eine ordentliche Leistung und konnte in der ersten Kampfeshälfte des auf zehn Runden angesetzten Duells gut mithalten. Der Ex-Weltmeister Frampton schien dagegen etwas schwierig in den Kampf zu finden und ließ zu Beginn die nötige Entschlossenheit in seinen Aktionen vermissen. Zudem agierte er aufreizend lässig mit hängender Deckung und kassierte trotz schönen Meidbewegungen einige unnötige Treffer. Der mit deutlichen Reichweitenvorteilen ausgestattete Traynor präsentierte sich boxerisch solide und kämpfte sehr kontrolliert. Insbesondere mit geraden Händen konnte er Frampton einige Male überraschen.

Nach fünf unerwartet engen Runden schaltete Frampton im sechsten Durchgang jedoch einen Gang höher. Prompt konnte er kurz vor der Pause einen harten linken Haken zum Körper unterbringen, der Traynor zu Boden zwang. Entsprechend entschlossen ging der „Jackal“ auch die siebte Runde an. Nach einem weiteren Körperhaken war der Widerstand seines Kontrahenten gebrochen. Traynor blieb zwar auf den Beinen, signalisierte aber durch Abwinken seine Aufgabe. Somit hieß der Sieger durch TKO nach einer Minute des siebten Durchgangs Carl Frampton.

Foto: Frank Warren

Im anschließenden Interview bekräftigte der Nordire noch einmal seine Absichten, vor Jahresende gegen den WBO-Weltmeister im Superfedergewicht, Jamel Herring, antreten zu wollen. Die Erfüllung dieses Wunsches erscheint durchaus realistisch, da sowohl Herring, als auch Frampton bei Top Rank unter Vertrag stehen. Promoter Bob Arum hat bereits angekündigt, den Kampf im November stattfinden lassen zu wollen.

Michal Conlan überzeugt, Archie Sharp entkommt mit knappem Punktsieg!

Im zweiten Hauptkampf traf der Ire Michael Conlan (14(8)-0-0) auf den routinierten Ex-Europameister Sofiane Takoucht (35(13)-5-1). Im Duell der beiden Federgewichtler fand Conlan sofort seinen Rhythmus. Bereits früh in der Begegnung wechselte er in die Rechtauslage und dominierte mit variablen Angriffen und leichtfüßiger Beinarbeit. Insbesondere zum Körper von Takoucht konnte er in der Anfangsphase gute Treffer landen. Einige von diesen bewertete Ringrichter Steve Gray jedoch als zu tief, sodass er dem ehemaligen Top-Amateur in der vierten und fünften Runde jeweils einen Punkt abzog.

Um eine Disqualifikation zu vermeiden, schraubte Conlan in der Folge die Bemühungen zum Körper seines Gegners merklich zurück. Dennoch behielt der Schützling von Adam Booth die Kontrolle und boxte den Rechtausleger Takoucht locker aus. Im zehnten und letzten Durchgang verschärfte er das Tempo und konnte mit einem harten linken Kopfhaken Wirkung bei seinem französischen Kontrahenten erzielen. Durch entschlossenes Nachsetzen erzwang er ein Einschreiten des Ringrichters, welcher die Begegnung eine Minute vor Ablauf der regulären Kampfzeit abbrach. Trotz dieser eindrucksvollen Vorstellung will Conlan zukünftig im niedrigeren Superbantamgewicht antreten und dort zeitnah einen WM-Titel erobern.

Michael Conlan gegen Sofiane Takoucht. Foto: Frank Warren (Twitter)

Weniger erfolgreich verlief der Abend für Archie Sharp (19(9)-0-0). Das hochgehandelte Talent quälte sich im Leichtgewicht zu einem überraschend knappen Punktsieg über seinen ehemaligen Sparringspartner Jeff Ofori (10(3)-3-1). Über die gesamte Kampfdauer von zehn Runden gelang es Sharp zu fast keinem Zeitpunkt, seinen Jab zu etablieren und den kleineren Ofori auf Distanz zu halten. Daher entwickelte sich ein ausgeglichenes Gefecht mit Treffern auf beiden Seiten. Schlussendlich entschied sich Ring- und Punktrichter Marcus McDonell mit einer Wertung von 96:95 für Sharp. Durch dieses Urteil bleibt der „Sharpshooter“ ungeschlagen. Eine Empfehlung für größere Aufgaben war sein Auftritt jedoch nicht.

WM-Titel weg: David Benavidez verliert Gürtel auf der Waage!

Archivfoto

David Benavidez wollte in der kommenden Nacht eigentlich seinen WBC-WM-Gürtel im Supermittelgewicht zum ersten Mal verteidigen. Doch daraus wird nun nichts! Dennoch wird der 23-Jährige gegen Roamer Alexis Angulo in Uncasville (USA) in den Ring steigen.

David Benavidez: WM-Gürtel futsch!

Nachdem sich David Benavidez (22-0-0, 19 Ko’s) im August 2019 den WBC-Gürtel mit einem vorzeitigen Sieg über Anthony Dirrell sichern konnte, sollte heute Nacht die erste Titelverteidigung gegen den Kolumbianer Roamer Alexis Angulo stattfinden.

Obwohl sich die beiden Protagonisten dennoch im Ring gegenüberstehen werden, hat sich die WM-Regentschaft für Benavidez vorerst erledigt! Beim gestrigen Wiegen brachte der eigentliche Titelverteidiger 77,47 Kilogramm auf die Waage – erlaubt sind im Supermittelgewicht allerdings maximal 76,203 Kg.

David Benavidez (links) musste seinen WBC-Gürtel bereits vor seinem Kampf gegen Roamer Alexis Angulo (rechts) abgeben!

Auch beim sogenannten „Nachwiegen“ konnte David Benavidez nicht das gewünschte Gewicht bringen. Somit ist der bisher ungeschlagene 23-Jährige seinen Titel vorläufig los. Sein Gegner hatte hingegen mit dem Gewicht überhaupt keine Probleme:

Der bereits 36-jährige Roamer Alexis Angulo brachte 76,02 Kilogramm zu Protokoll. Der WM-Gürtel steht somit einzig allein für den Herausforderer auf dem Spiel. Bei den Experten gilt Benavidez dennoch als Favorit.

Cecilia Braekhus vs. Jessica McCaskill – Das offizielle Wiegen

Foto: Ed Mulholland/Matchroom

Ausnahmeboxerin Cecilia Braekhus will in der Nacht auf Sonntag (DAZN überträgt ab 02:00 Uhr) einen 72 Jahre alten Rekord brechen. Jessica McCaskill versucht dies zu verhindern. 

Matchroom USA zurück aus der Corona-Pause 

Fast ein halbes Jahr nach ihrer letzten US-Veranstaltung geht Matchroom mit einem neuen Event an den Start. In Tulsa, Oklahoma werden sich im Hauptkampf Cecilia Braekhus (36-0-0, 9 KOs) und Jessica McCaskill (8-2-0, 3 KOs) gegenüberstehen. Neben allen WM-Titeln im Weltergewicht geht es hier vor allem auch um einen denkwürdigen Rekord: Der Norwegerin Braekhus fehlt nur noch ein Sieg, um die Bestmarke der meisten Titelverteidigungen der Boxgeschichte zu überbieten. Stand jetzt ist sie gleichauf mit Schwergewichts-Legende Joe Louis, der wie Braekhus sein Gold 25 Mal erfolgreich verteidigen konnte. 

Foto: Ed Mulholland/Matchroom

Entsprechend motiviert dürfte die 38-Jährige Weltmeisterin in dieses Duell gehen. Eine leichte Aufgabe wird dies jedoch gewiss nicht, denn mit der US-Amerikanerin McCaskill hat sie sich eine ambitionierte Kontrahentin ausgesucht. McCaskill selbst ist Trägerin der Titel nach Version der WBC und WBA, jedoch eine Gewichtsklasse weiter unten. Für diesen Kampf steigt ist also ins Weltergewicht auf. 

Foto: Ed Mulholland/Matchroom

Das Gewicht bereitete der 35-Jährigen demnach keine Probleme. Sowohl sie als auch Braekhus blieben deutlich unter dem Limit von 66,678 kg. 

Madrimov auf der Schwelle 

Foto: Ed Mulholland/Matchroom

Vor der Corona-Pause galt der Usbeke Israil Madrimov (5-0-0, 5 KOs) als ganz heißer Kandidat auf einen WM-Kampf. Nun will der schlagstarke Super-Weltergewichtler daran anknüpfen und sich für eine solch Chance in Stellung bringen. In einem Ausscheidungskampf der WBA bekommt es Madrimov mit Eric Walker (20-2-0, 9 KOs) zu tun, der im Ranking vier Positionen hinter diesem auf Platz 6 steht. Auch hier wurde von beiden Parteien das Limit (69,853 kg) unterboten. 

Die restlichen Ergebnisse des Wiegens: 

Super-Leichtgewicht  Shakhram Giyasov 64,1 kg vs. Winston Campos 64,1 kg

Federgewicht – Raymond Ford 57,5 kg vs. Eric Manriquez  57,4 kg 

Mittelgewicht – Nikita Ababiy 72,7 kg vs. Jarvis Williams 72,3 kg 

Video vom Wiegen:

Matchroom Fight Camp: Felix Cash mit klarem Sieg

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Die Event-Reihe in Brentwood, Essex hatte es wieder in sich: Packende Schlachten und spektakuläre Knockouts prägten den Kampfabend. 

Cash beherrscht Welborn

Im Hauptkampf bekam Commonwealth Titelträger Felix Cash (13-0-0, 9 Knockouts) eine weitere Gelegenheit, um sein Können unter Beweis zu stellen. Der 27-jährige Mittelgewichtler musste für die zweite Verteidigung seines Gürtels an seinem britischen Landsmann Jason Welborn (24-9-0, 7 KOs) vorbei. Letzterer hatte immerhin schon einmal WM-Luft schnuppern dürfen, als er 2018 den damaligen Weltmeister Jarrett Hurd herausforderte (und vorzeitig die Segel strich). Ein guter Test also für Cash, in den von Seiten Matchrooms gewisse Erwartungen gesetzt werden. 

Von Beginn an wurde neben seiner überlegenen Physis auch die besseren Box-Grundlagen ersichtlich. Cash beherrschte hinter einer starken Führhand das Geschehen und bearbeitete vor allem den Körper von Welborn auf effektive Art und Weise. Hier und da traf er jedoch eine Etage zu tief, was ihm in der fünften Runde einen Punktabzug bescherte. Das machte Cash dann aber wieder wett, da er Welborn nach konstanten Attacken mehrfach zu Boden befördern konnte. Die Ecke des Herausforderers hatte ein Einsehen und warf das Handtuch.

„Brown Flash“ dreht Kampf spät

Im Duell der Super-Federgewichtler Zelfa Barrett (24-1-0, 15 KOs) und Eric Donovan (12-1-0, 7 KOs) wurde es richtig dramatisch. Der Ire Donovan, der einst ein international renommierter Amateurboxer war, sah dabei lange wie der sichere Sieger aus. Aus der Rechtsauslage agierend, legte er Barretts Limitierungen offen und glänzte durch variables, schnelles Boxen. Zwischenzeitlich schien Donovan sogar drauf und dran zu sein, das Gefecht vorzeitig zu gewinnen. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Dann kam jedoch die siebte Runde dieses IBF Inter-Continental Titelkampfes. Bei Donovan schwand die Konzentration für einen kurzen Augenblick, und dann war es geschehen: Barrett hatte einen brutalen linken Haken unterbringen und Donovan in den Ringstaub schicken können. Der „Lilywhite Lightning“ wollte sich seinem Schicksal nicht fügen und robbte sich nach oben, doch für ihn gab es nun nichts mehr zu holen. Barrett erzielte nach diversen schweren Händen einen weiteren Niederschlag, bevor er einen Durchgang später noch so einen perfekten linken Haken auspackte. Diesmal blieb Donovan liegen. 

Rachel Ball nach Sieg zu Tränen gerührt

Wie schon beim WM-Showdown zwischen Terri Harper und Natasha Jonas letzte Woche, waren es die Damen, die besonders beherzt zur Sache gingen. Die Matchroom-Kämpferin Shannon Courtenay (5-1-0, 2 KOs) kam aggressiv aus der Ecke und setzte Gegnerin Rachel Ball (6-1-0) unter Druck. Doch obwohl sie Ball in der Ecke festsetzen und gute Treffer landen konnte, ging der Ansturm nach hinten los. Ball konterte mit einem krachenden linken Haken, der Courtenay auf den Boden beförderte. Letztere steckte aber nicht auf, kam wieder hoch und fand in den Kampf zurück.

Foto: Mark Robinson/Matchroom

Die deutliche kleinere Boxerin aus Watford musste dafür die Distanz geschickt überwinden, was ihr durch gute Meidbewegungen gelang. Vor allem mit explosiven Haken traf sie Ball immer wieder klar, doch ihr aufwändiger Stil war nur für ein paar Runden in der Form aufrecht zu erhalten. In der zweiten Hälfte konnte Ball mit ihren langen Geraden punkten, auch wenn die Runden insgesamt eng blieben. Nach 8 Runden wertete Ringrichter Howard Foster, der hier in Doppelfunktion tätig war, 77-75 für die Außenseiterin Ball. Im anschließenden Interview konnte die 29-Jährige ihre Freudentränen ob dieses Erfolges nicht verbergen. 

Die restlichen Ergebnisse der Undercard: 

Super-Weltergewicht – Kieron Conway besiegte Navid Mansouri einstimmig nach Punkten 

Super-Mittelgewicht – John Docherty besiegte Anthony Fox durch TKO in Runde 7