Dienstag, 8. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Endspurt in der Vorbereitung: Erik Pfeifer vor Schwergewichts-Kracher in England    

Foto: Torsten Helmke

Am 29. August steigt EC Boxings Schwergewichtler Erik Pfeifer in London gegen den Lokalmatadoren Daniel Dubois in den Ring. 

Harte Trainingswochen für zweifachen Olympia-Teilnehmer

Noch knapp zwei Wochen muss Erik Pfeifer im ECB-Gym in Hamburg schwitzen, bevor es für den zweifachen Olympia-Teilnehmer nach England geht. Dort wird er den bis dato größten Kampf seiner noch jungen Profilaufbahn absolvieren, wenn er im BT Sport Studio von London auf Top-Talent Daniel Dubois trifft. In der aktuellen Phase der Vorbereitung stehen für Pfeifer intensive Sparringsrunden auf dem Programm. Diese bringen ihn einerseits körperlich und mental in den nötigen Wettkampf-Modus und sind andererseits hilfreich, um sich detailreich auf Gegner Dubois einzustellen.

Foto: Torsten Helmke

„Man schaut sich genau an, wie der Gegner boxt und stellt sich im Training darauf ein. Der Rest ergibt sich dann im Ring“, so der 33-jährige Schützling von Promoter Erol Ceylan. Letzterer hatte Pfeifer die Chance auf dieses Event ermöglicht, nachdem er zuvor schon den Kampf von Michael Wallisch gegen Joe Joyce ausgehandelt hatte. Angeleitet von seinem erfahrenen Coach Bülent Baser, nähert sich Pfeifer Stück für Stück seiner Topform, um punktgenau bei 100 % zu sein. In den verbleibenden Wochen geht auch darum, genug Energie zu konservieren.

Foto: Torsten Helmke

Im Sparring muss sich Pfeifer u.a. mit Ilja Mezencev sowie seinen ECB-Kollegen Nikola und Danilo Milacic messen. Durch deren unterschiedliche Boxstile muss der 1,91 m große Hüne ständig kleine Anpassungen vornehmen, um das Geschehen im Ring kontrollieren zu können. Letztendlich wird es gegen den gefährlichen „KO-Schläger“ von der Insel (Dubois gewann 13 seiner 14 Kämpfe vorzeitig) auf jede noch so kleine Nuance ankommen.

Der Kampf zwischen Erik Pfeifer und Daniel Dubois wird am 29. August über die Bühne gehen und in Großbritannien von Sender BT Sport übertragen. Schon fünf Tage vorher wird Pfeifer mitsamt seinem Team in London eintreffen.

Text: EC Boxpromotion 

Schwergewichtler Christian Thun: USA-Debüt am Samstag in Daytona Beach

Am kommenden Sonnabend, den 15.08.2020, wird Christian Thun (28) nach 17 monatiger Ring-Abstinenz seinen ersten Boxkampf für Universum Box-Promotion in den USA gegen den erfahrenen Jason Bergman (36) bestreiten. Der Kampf ist auf 8 Runden angesetzt.

Christian Thun steigt am Samstag in den USA in den Ring

Der ursprüngliche Termin des Kampfes am 17.07.2020 musste wegen der Corona Pandemie zweimal verschoben werden. Auch lokal wurde der Kampf vom Manual Artime Community Center Theater, Miami in das Ocean Center, Daytona Beach verlegt.

Thun, der seinen Lebensmittelpunkt in Miami gefunden hat, konnte sich dort unter optimalen Bedingungen unter der Aufsicht von Trainer, Dino Spencer, auf den Kampf vorbereiten. Die Trainingseinheiten mussten jedoch aufgrund der Auflagen der Florida State Boxing Commission bezüglich COVID-19 vom 5th Street Gym an den Miami Beach verlegt werden. Auch die Sparringsphase hat sich durch die Terminverschiebung um 3 Wochen verlängert.

Thun ist optimistisch: „Mein Management und Promoter arbeiten eng zusammen. Trotz der Entfernung zwischen den USA und Deutschland stehen wir in ständiger Kommunikation. Es wurden mir erfahrene und in der unabhängigen Weltrangliste gut gerankte Sparringspartner gestellt. Ich denke, wir haben das Maximum aus dieser Situation heraus holen können und gehen gut vorbereitet in den Kampf.“

Leider können Universum-Chef, Ismail Özen-Otto, und sein Team aufgrund von Reisebeschränkungen nicht in die USA einreisen, werden diesen aber Live über Social Media verfolgen. Özen-Otto: „Wir freuen uns sehr über diesen Kampf. Ich bin zuversichtlich, dass Thun in Deutschland die Königsklasse dominieren wird. Bei einem Sieg winkt ihm im Oktober ein nationaler Titelkampf in Wiesbaden.“

Text: Universum Box-Promotion

Sebastian Formella beendet Camp in der Türkei 

Foto: EC Boxing

Am 22. August wird Sebastian Formella in Los Angeles auf Superstar „Showtime“ Shawn Porter treffen. Für die Vorbereitung wurden keine Kosten und Mühen gespart.

„Hafen-Basti“ auf internationalem Parkett

Der Hamburger Profiboxer Sebastian Formella beendet erfolgreich sein Trainingslager in der Türkei. Insgesamt zwei Wochen hat sich Formella im Stadtteil Karasoy, unweit des Stadions vom türkischen Fußball-Erstligisten Fenerbahce Istanbul, auf seinen Kampf am 22. August 2020 im Microsoft Theater in Los Angeles vorbereitet. Er trifft im Kampf um den WCB Silver Titel auf keinen Geringeren als Shawn „Showtime“ Porter. Der Kampf wird in den USA live von FOX übertragen, in der Türkei zeigt DMAX das Duell. Ein deutscher Sender, der den Kampf ab 6.00 Uhr am Sonntagmorgen übertragen könnte, steht bisher noch nicht fest.

Seit 14 Tagen hat Sebastian Formella in Istanbul seine Zelte aufgeschlagen. Der amtierende Weltmeister der IBO im Weltergewicht steht vor der größten Chance seines Lebens: Das Duell gegen US-Superstar Shawn Porter um den Silver-Titel der WBC. Da die USA derzeit keine Einreisen aus Europa gestatten, hat Formellas Promoter Erol Ceylan, der auch in Istanbul eine Dependance unterhält, sein gutes Netzwerk in der Türkei genutzt und ein Trainingscamp auf die Beine gestellt. 14 Tage Sparring bei konstanten Außentemperaturen um die 36 Grad. „Im Gym war es natürlich bedeutend wärmer, das war richtig hart. Umso besser fühle ich mich vorbereitet“, so der Weltmeister. Sparringspartner war unter anderem Stallkollege Volkan Gökcek. Wichtig während der gesamten Zeit: Menschenansammlungen vermeiden und die Hygiene- und Abstandsregeln penibel einhalten. „Es war optimal. Das Gym war 5 Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt, wir sind nur zu den Mahlzeiten vor die Tür“, erklärt Formella die Vorsichtsmaßnahmen. Mittlerweile wurde das gesamte Team schon viermal auf COVID-19 getestet: Alle mit negativem Ergebnis.

Am Sonntag geht es dann mit Promoter Ceylan und Trainer Mark Haupt mit negativen Corona-Tests im Gepäck in die USA nach Los Angeles und weiter nach Las Vegas. Vor Ort wird dann die letzte Sparringswoche in der Spielermetropole absolviert, bevor es in der Kampfwoche dann wieder nach Los Angeles geht.

Riesen Medieninteresse in der Türkei

Während die deutschen Fans noch darauf warten, dass der Kampf auch in Deutschland übertragen wird, ist in der Türkei das mediale Interesse enorm. Jüngst berichtete die große türkische Zeitung „Hürriyet“ auf der ersten Seite über das Camp von Sebastian Formella und seine Vorbereitung in der Türkei. Auch die türkischen Box-Fans können sich freuen: DMAX Türkyie wird den Kampf live übertragen. „Es ist Wahnsinn, was hier los ist. Bei jeder Einheit waren neue Medienvertreter vor Ort, die stolz darauf sind, dass ich in der Türkei mein Trainingscamp absolviere. Ich weiß diese Zuneigung sehr zu schätzen“, sagt Formella, der gleichzeitig noch immer hofft, dass sein Kampf auch in Deutschland zu sehen sein wird.

Text: EC Boxpromotion

Keine Siegerin: Terri Harper und Natasha Jonas trennen sich Unentschieden

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Der erste britisch-britische Frauen-WM-Kampf wird noch lange in Erinnerung bleiben. Terri Harper und Natasha Jonas lieferten sich eine packende Schlacht. 

Boxerische Finesse vs. Physische Kraft 

Viele hätten Natasha Jonas (9-1-1, 7 KOs) so eine Leistung nicht mehr zugetraut. Die 36-jährige Mutter einer jungen Tochter galt nach ihrer schweren TKO-Niederlage gegen Viviane Obenauf vor zwei Jahren schon mehr oder weniger als gescheitert – ihre Profi-Laufbahn würde nicht an die Erfolge ihrer Zeit im Olympischen Boxen anknüpfen. Die ungeschlagene WBC- und IBO-Weltmeisterin Terri Harper (10-0-1, 5 KOs) ging insbesondere nach ihren zuletzt starken Aufritten demnach als Favoritin in dieses Gefecht. Wie nicht selten in der Welt des Boxsports kam es am Ende etwas anders. 

So offenbarte Jonas schon früh im Kampf ihre überlegene boxerische Ausbildung. Geschickt ließ sie Harper ein ums andere Mal ins Leere laufen, nur um dann mit der messerscharfen linken Schlaghand zu punkten. Immer wenn sie die Distanz wahren konnte, hatte Harper so ihre Probleme. Deshalb musste diese das Geschehen auf eine andere Ebene bringen. Statt pures Faustfechten brachte die Titelverteidigerin die physische Komponente mit rein. 

Harper drückte Jonas immer wieder in die Seile und arbeitete mit Haken, wohl in der Hoffnung, diese ermüden zu können. Im Clinch entstand bei Jonas auch früh ein Cut am Auge, der von ihrem Team allerdings gut unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Liverpoolerin fand nach einem kleinen Tal in den mittleren Runden wieder besser in den Kampf und konnte Harper gar ins Wanken bringen. Nach der Linken war auch ein scharfer rechter Haken eingeschlagen und hinterließ Wirkung. 

Harper wühlte sich jetzt nur noch nach vorne und wurde immer unpräziser, doch auch Jonas merkte man das Tempo an. Letztlich mussten beiden vom Ringgong getrennt werden, der am Ende der finalen Runde ertönte. Wie man es fast erwarten konnte, waren alle drei Wertungen der Punktrichter eng, aber nicht identisch. Zwei der Offiziellen hatten jeweils eine der Damen vorne (96-94 Harper und 96-95 Jonas), nur der dritte Punktzettel sah es 95-95 Unentschieden.

Ein Ergebnis, mit dem wohl vor allem Terri Harper leben kann. Jonas hingegen dürfte auf einen Rückkampf pochen, der aufgrund der kurzweiligen Action auch nicht schwer zu realisieren sein dürfte. 

Klare Sache im Super-Weltergewicht 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Der härteste Gegner für Anthony Fowler (13-1-0, 10 KOs) war am Freitagabend wohl er selbst. Aufgrund von mehreren Tiefschlägen wurde ihm nämlich schon in der zweiten Runde ein Punkt abgezogen. Ansonsten hatte der Olympia-Teilnehmer von 2016 aber keine größeren Probleme. Kontrahent Adam Harper (9-2-0) gab nicht so schnell klein bei, bot boxerisch aber zu wenig an, um Fowler ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Eine perfekte Rechte schickte ihn im vierten Durchgang zu Boden, drei Runden später war nach vielen harten Treffern Feierabend. Der Liverpooler Fowler zeigte sich insgesamt verbessert, was wohl auch auf die erst Anfang des Jahres vereinbarte Zusammenarbeit mit Top-Trainer Shane McGuigan zurückzuführen ist. 

Billam-Smith macht kurzen Prozess

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Im Rahmenprogramm stand noch ein weiterer Titelkampf auf dem Programm. Im Cruisergewicht musste Commonwealth Champion Chris Billam-Smith (11-1-0, 10 KOs) seinen Gürtel gegen den Waliser Nathan Thorley (14-1-0, 6 KOs) aufs Spiel setzen. Letzterer konnte in der ersten Runde noch ganz gut mithalten, ehe er sich Sekunden vor Ertönen des Gongs mehrere kurze linke Haken im Clinch einfing. Thorley musste auf die Knie und wurde angezählt, rettete sich aber über die Zeit. Im nächsten Durchgang ging es dann richtig zur Sache. Zunächst nagelte Billam-Smith seinen Kontrahenten mit mehreren Händen in der Ringecke fest und erzielte einen weiteren Niederschlag. Thorley steckte aber nicht auf und kam wieder hoch, ging sogar nochmal in die Offensive, ehe er in eine schwere Rechte lief. Der dritte Bodenbesuch war gleichbedeutend mit den Ende des Kampfes. 

Jung-Talent Price ohne Probleme

Noch ganz am Anfang seiner Profikarriere steht Federgewichtler Ivan „Hopey“ Price (3-0-0, 1 KO). Dieser sah sich dem boxerisch deutlich unterlegenen, aber unbequemen Jonny Phillips (5-5-0, 2 KOs) gegenüber. Phillips versuchte es immer wieder mit wilden, unorthodoxen Attacken, doch Price war auf der Hut. Aus verschiedenen Winkeln brachte der Rechtsausleger gute Kombinationen unter, sodass der Punktsieg nach 6 Runden deutlich ausfiel. Referee Ian John Lewis wertete 60-54. 

 

AGON Box-Gala am 28. August – So schätzt Tobias Drews die Hauptkämpfe ein

Tobias Drews / Foto: SPORT1

Sportfans aufgepasst! Am 28. August veranstaltet AGON Sport & Events seine nächste Box-Gala. Die Veranstaltung hat das Zeug Geschichte zu schreiben.  

Kommentar Tobias Drews über Culcay vs. Baraou und Saidi vs. Feigenbutz

Der Ex-WBA-World-Champ und amtierende WBO-International-Meister Jack Culcay (AGON) trifft auf Abass Baraou, dem WBC-International-Champ aus dem Team Sauerland.

Und genauso spannend geht es im 2. Hauptkampf weiter, denn Vincent Feigenbutz (Team Sauerland)  wird gegen Jama Saidi (AGON) um den IBF-Intercontinental-Titel im Mittelgewicht boxen. Feigenbutz war Weltmeister im Supermittelgewicht und Saidi hielt die Europameister-Titel der WBO und IBF.

Daher gilt für AGON und das Team Sauerland gleichermaßen: Es könnte der beste Tag werden, um Stallgeschichte zu schreiben!

Doch wie sind die Athleten und deren Chancen einzuschätzen? Einer der für seinen fundierten Sachverstand geschätzt wird, ist Tobias Drews. Er gehört zu den anerkanntesten Ringexperten. In nahezu 25 Jahren hat er weit über 1.000 Fights unter anderem für TV-Sender wie SAT.1 und RTL kommentiert. Von Henry Maske über Axel Schulz zu den Klitschkos, er holte sie alle vor die Kamera. Tobias Drews wird als Kommentator vor Ort im Einsatz sein.

Das sagt Drews zu Culcay vs Baraou: „Mich hat es schon überrascht, dass dieser Kampf zustande gekommen ist. Für Jack birgt der Fight durchaus Risiken. Denn in seiner Karriere ist er wesentlich weiter als Baraou und bei einer Niederlage wäre seine Laufbahn empfindlich gestört. Bei einem Sieg würde Jack seine Karriere auf die nächste Stufe stellen, dann winkt der Ausscheidungskampf um die WM. Er hat große Namen wie Demetrius Andrade und Sergiy Derevyanchenko erstklassig geboxt und sie fast geschlagen. Wenn man sich die Kämpfe anschaut, dann weiß man was für ein Kaliber Jack ist. Jack will die Besten boxen und dazu gehört auch Abass Baraou. Ich glaube, dass Jack den Fokus für den 28. August scharf gestellt hat.Gewinnt Abass Baraou würde er in seiner Karriere nach vorne katapultiert werden. In den HAVELSTUDIOS kann er frei aufboxen, denn er hat wenig zu verlieren und alles zu gewinnen. Mit Adam Booth hat er einen der weltbesten Trainer und ein scharfes Schwert in seiner Ecke. Das Schwert hat allerdings zwei Schneiden: Kennt Booth seinen Schützling bereits gut genug, um ihn durch den absehbar harten Kampf führen zu können? Meine Einschätzung: 60% : 40% pro Jack Culcay.“

Das sagt Tobias Drews  zu Saidi vs Feigenbutz: „Vincent Feigenbutz verfügt über großes Potential.  Bei seiner letzten WM hat er sich gegen einen bärenstarken Mann sehr ordentlich verkauft. Wichtig ist, das nach der Niederlage Ruhe in Vincents Karriere einkehrt. Und ich glaube, dass passiert bereits, denn er entwickelt neue Ideen. Eine davon ist eine Gewichtsklasse tiefer im Mittelgewicht anzutreten. Vincent hat in seiner Karriere schon Top Leute geboxt und er ist trotz seiner fast zehnjährigen Profi-Erfahrung immer noch jung und hungrig. Jama Saidi wäre allerdings nicht der Gegner, den ich mir an seiner Stelle ausgesucht hätte. Jama kann sehr gut boxen und er ist ein Puncher, auch wenn seine KO-Quote das nicht vermuten lässt. Er kommt mit Boxertypen wie Feigenbutz besser klar, als wie mit Jack Culcay, gegen den er seine einzige Niederlage einstecken musste. Ganz klar, dass wird eine Schlacht. Meine Einschätzung: 50% : 50%. Hier wird die bessere Tagesform entscheiden.“

Die Veranstaltung findet am 28. August ab 18 Uhr in den Havelstudios statt. Wegen Covid-19 gibt es keine Tickets zu kaufen. SPORT1 überträgt den Kampfabend aus den Berliner HAVELSTUDIOS live ab 21:00 Uhr im Free-TV sowie parallel im 24/7-Livestream auf SPORT1.de.

Text: AGON Sports

Terri Harper vs. Natasha Jonas – Das offizielle Wiegen

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Mit Terri Harper und Natasha Jonas boxen am Freitagabend (DAZN überträgt ab 20:30 Uhr) zum ersten Mal zwei britische Damen gegeneinander um WM-Gold. 

Matchroom Fight Camp geht in die nächste Runde

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Man kann sagen, dass heute Abend in Brentwood, Essex Boxgeschichte geschrieben wird. Noch nie zuvor gab es bei den Damen nämlich einen inner-britischen WM-Kampf. Die Protagonistinnen dieses historischen Ereignisses sind WBC- und IBO-Weltmeisterin Terri Harper (10-0-0, 5 KOs) und Natasha Jonas (9-1-0, 7 KOs). Die Super-Federgewichtlerin Harper konnte sich mit Siegen über Nozipho Bell und Eva Wahlström die erwähnten Gürtel sichern und sich so den Platz an der Sonne ihrer Gewichtsklasse erarbeiten. Jonas auf der anderen Seite machte vor allem durch ihre Amateurkarriere auf sich aufmerksam. So gewann sie 2012 WM-Bronze und nahm im selben Jahr als erste Britin überhaupt am Boxturnier der Olympiade teil. 

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Vor dem heutigen Duell mussten Harper und Jonas gestern noch einmal auf die Waage und dort die letzte Hürde überwinden. Sowohl die 23-jährige Titelverteidigerin als auch ihre mehr als 12 Jahre ältere Kontrahentin blieben unter dem vorgegebenen Limit von 58,967 kg. Nun gibt es für die Beteiligten kein zurück mehr und zu später Abendstunde wissen wir dann, wer als Siegerin aus diesem fürs britische Frauenboxen wegweisenden Kampf hervorgegangen ist. 

Billam-Smith mit erster Titelverteidigung

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Ebenfalls nicht unerwähnt lassen sollte man das nächste britisch-britische Aufeinandertreffen dieser Veranstaltung. Im Cruisergewicht steht der Commonwealth Title auf dem Spiel, der sich derzeit im Besitz von Chris Billam-Smith (10-1-0, 9 KOs) befindet. Diesen gewann der 30-Jährige Ende letzten Jahres durch einen TKO-Erfolg über Craig Glover und tritt nun zu seiner ersten Titelverteidigung an. Ihm gegenüber steht der bis dato ungeschlagene Waliser Nathan Thorley (14-0-0, 6 KOs). Auch hier gab es kein Probleme mit dem Gewicht, Billam-Smith und Thorley blieben unter 90,718 kg. 

Die restlichen Ergebnisse vom Wiegen: 

Super-Weltergewicht – Anthony Fowler 70,5 g vs. Adam Harper 71,1 kg

Federgewicht – Ivan Price 57,4 kg vs. Jonny Phillips 58,6 kg 

Video vom Wiegen:

Mike Tyson: „Wenn möglich…, werde ich Roy Jones ausknocken!“

Am 12. September steigt das „Comeback-Duell“ zwischen zwei absoluten Boxlegenden: Mike Tyson trifft auf Roy Jones Jr. in einem auf acht Runden angesetzten Kampf. Vor jenem Gefecht, deren Erlös wohltätigen Zwecken dienen soll, machte „Iron Mike“ schon einmal klar, welches Ziel der inzwischen 54-Jährige verfolgt!

Mike Tyson: „Will zu altem Glanz zurückfinden!“

Nach 15-jähriger Wettkampfabstinenz kehrt Ex-Schwergewichts-König „Iron“ Mike Tyson wieder in den Ring zurück. In knapp einem Monat steht der einstige KO-Spezialist in Los Angeles keinem Geringeren als Roy Jones Jr. gegenüber. In einem auf acht Runden angesetzten „Showkampf“ sollen die beiden früheren Box-Stars – unter einigen Bedingungen – ihre Fäuste fliegen lassen.

Jedoch gibt die US-Boxbehörde CSAC (California State Athletic Commission) einige Voraussetzungen für beide Boxer vor, die sich nach Möglichkeit nicht ernsthaft verletzen sollen. Allerdings scheint sich Mike Tyson, der sich bereits seit einigen Monaten in einer körperlich blendenden Verfassung zu befinden scheint, nicht so recht daran halten zu wollen!

„Es ist die Sinnhaftigkeit des Boxens… Suchen und Zerstören! Genau darum geht es. Ich will meinen alten Glanz zurückgewinnen…! Wenn ich eine Möglichkeit sehe, Roy Jones auszuknocken, werde ich es tun!“, so Mike Tyson gegenüber dem US-Onlinedienst TMZ. In mehreren Trainings-Videos durften sich die Tyson-Fans bereits einen Eindruck vom aktuellen Fitnesszustand ihres Idols verschaffen.

https://www.youtube.com/watch?v=AsADdOSffaA

Auch beim 51-jährigen Roy Jones Jr. scheinen die Vorbereitungen auf Hochtouren zu laufen! Der frühere Weltmeister in vier Gewichtsklassen ist vom KO-Vorhaben seines baldigen prominenten Gegners nicht überrascht: „Mike ist ein Killer – und es ist meine Aufgabe, ihn zu entwaffnen! Er hat seinen Zerstörer-Instinkt sicherlich nicht verloren. Aber ich habe meine boxerischen und athletischen Fähigkeiten ebenso nicht verlernt!“, so Roy Jones Jr. gegenüber Journalisten.

Kampf der Giganten: Frank Warren fordert Matchroom zu Stallduellen auf!

In einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung hat Frank Warren seinem Rivalen Eddie Hearn vorgeschlagen, eine Reihe von reizvollen Stallduellen auf die Beine zu stellen. Nun hat Hearn bestätigt, dass die beiden britischen Promoterriesen zum ersten Mal miteinander telefoniert haben.

Queensberry Promotion will Kräftemessen mit Matchroom Boxing!

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, schien sich Frank Warren gedacht zu haben. Und so veröffentlichte die 68-jährige britische Promoterlegende am Dienstag eine Pressemitteilung mit dem Titel „Eine Nachricht an Matchroom und Sky.“ In dieser schlug er seinem nationalen Rivalen Eddie Hearn insgesamt neun Stallduelle vor, um das britische Boxen „mit einem Knall zurückzubringen.“ Zugleich signalisierte er die Bereitschaft seines Fernsehpartners BT Sports, mit Matchrooms TV-Plattform Sky zu kooperieren. In einem Twitter-Video bekräftige er noch einmal seine Intentionen: „Jetzt ist die Zeit, um hervorzutreten und das zu tun, was gut für das britische Boxen ist. Nicht was gut für Eddie oder mich ist. Die Leute kaufen keine Tickets um uns kämpfen zu sehen. Sie kaufen Tickets, um die Besten gegen die Besten kämpfen zu sehen.“

Konkret schweben Warren folgende Duelle vor:

Foto: Queensberry Promotions

Während alle der gelisteten Paarungen ihren sportlichen Reiz besitzen, erscheinen einige Duelle nur schwer realisierbar. So versprechen die Begegnungen Daniel Dubois gegen Dillian Whyte sowie Joe Joyce gegen Dereck Chisora zwar reichlich Action, erscheinen aber aufgrund der bereits fixierten Kampftermine der vier Schwergewichte momentan kaum vorstellbar. Dubois und Joyce sollen am 24. Oktober zunächst in einem internen Stallduell gegeneinander antreten, während es Whyte am 22. August zum krönenden Abschluss des Matchroom Fight-Camps mit dem russischen Ringveteranen Alexander Povetkin zu tun bekommt. Zudem soll Chisora zeitnah auf den ehemaligen Cruisergewichtsdominator Oleksandr Usyk treffen.

Mindestens genauso spannend, aber deutlich sinnvoller, erscheint dagegen der bereits seit einiger Zeit diskutierte Showdown zwischen Anthony Yarde und Joshua Buatsi. Während der ehemalige Topamateur Buatsi mit einem Sieg an der Weltspitze im Halbschwergewicht anklopfen würde, könnte sich Yarde mit einem Triumph für eine erneute WM-Chance empfehlen. Bei seinem ersten Anlauf war er im vergangen Jahr nach einer tapferen Vorstellung an Sergey Kovalev gescheitert. Weitaus fortgeschrittener dürften jedoch die Planungen für die Mittelgewichtsbegegnung zwischen Demetrius Andrade und Liam Williams sein. Schließlich ist Williams seit seinem klaren Erfolg gegen Alantez Fox im Dezember 2019 Pflichtherausforderer von WBO-Weltmeister Andrade.

Eddie Hearn sieht Fury-Joshua als Türöffner

Angesprochen auf die Ambitionen seines Konkurrenten, stellte Eddie Hearn gegenüber Sky Sports jedoch ein anderes Stallduell in den Vordergrund: „Wir müssen uns zunächst darauf fokussieren, Fury-Joshua zu realisieren. Viele der genannten Kämpfe werden dann von selbst auf dieser Veranstaltung stattfinden.“ In einem Interview mit der YouTube-Plattform IFL-TV unterstrich der Matchroom-Boss gestern noch einmal seine Gesprächsbereitschaft, sobald das Fight-Camp Ende August abgeschlossen sei. Dies habe er Frank Warren auch bereits in einem Telefonat kommuniziert. Gleichzeitig dämpfte er jedoch auch die Erwartungen der Boxfans: „Es gibt viel zu diskutieren, viele Problemen aus dem Weg zu räumen. Wir sind eine Million Meilen davon entfernt, Kämpfe zu machen.“ Es bleibt also abzuwarten, in welchem Maße Frank Warren seine ambitionierten Pläne in die Tat umsetzen kann.

In Magdeburg: Tom Dzemski vs. Michael Eifert um IBF-Junioren-WM!

Nach der in allen Belangen erfolgreichen ersten „Sommer Open-Air“- Box-Gala von SES Boxing wird wieder vor Zuschauern auf der Seebühne in Magdeburg geboxt! Tom Dzemski (Team Deutschland) vs. Michael Eifert (Team Deutschland) – das Duell der beiden jungen und ungeschlagenen Halb-Schwergewichtler von SES Boxing.

Tom Dzemski vs. Michael Eifert – das Duell der beiden jungen und ungeschlagenen Halb-Schwergewichtler von SES Boxing

Im November 2019 haben beide Halb-Schwergewichtler „Corona-bedingt“ das letzte Mal geboxt: Tom Dzemski (23 Jahre) und Michael Eifert (22 Jahre), die beide dem „Team Deutschland“ von SES Boxing angehören, konnten damals klare Siege einfahren. Tom Dzemski (14-0-0 (9)) aus Görzig (Sachsen-Anhalt) hatte als Lokalmatador in Halle/Saale einen weiteren Ko-Sieg landen können. Michael Eifert (6-0-0 (2)), der aus Bautzen (Sachsen) stammt, setzte sich im tschechischen Kladno mit einem klaren Punktsieg durch.

Beide Halb-Schwergewichtler haben sich als Mitglieder des „Team Deutschland“ von SES Boxing nun schon im Profibereich bewiesen und streben im ersten großen Höhepunkt in ihrer jungen Karriere, mit diesem ersten Titelkampf um die IBF-Junioren-Weltmeisterschaft, den ersten Profi-Gürtel an. „Duelle auf Augenhöhe“, auch schon im Juniorenbereich, sind und waren immer das Ziel und der nötige Prüfstein bei der Gründung des Nachwuchsförderprojektes „Team Deutschland“ im Jahre 2013.

SES-Promoter Ulf Steinforth: „Tom Dzemski und Michael Eifert sind das positive Zeichen für engagierte und qualitative Nachwuchsarbeit im deutschen Boxsport. Beide haben sich als Mitglieder des „Team Deutschland“ mit sehr guten Leistungen diesen, für beide ersten, Titelkampf verdient und treten so in die Fußstapfen ihrer Vorbilder Robert Stieglitz und Dominic Bösel, die auch als Juniorenweltmeister ihre Karriere im internationalen Boxsport so erfolgreich gestartet haben. Nach dem tollen Re-Start im Juli, wo wir so viel richtig gemacht haben, setzen wir auf der Seebühne die nächsten Höhepunkte. Mit den drei Hauptkämpfen können wir wieder großen Boxsport bieten – und dass auch wieder mit Zuschauern. Ich freue mich, neben dieser spannenden Junioren-WM, auch auf das Comeback von Yoan Pablo Hernandez im Schwergewicht und auf den Titelkampf von Adam Deines. Es ist einfach ein tolles Programm für alle Box-Fans!“

Text: SES Boxing

Tapetenwechsel: Efe Ajagba unterschreibt bei Top Rank

Der nigerianische Schwergewichtshüne Efe Ajagba schlägt seine Zelte ab sofort bei Top Rank auf und nimmt noch weitere Änderungen vor. 

„Ihr werdet einen neuen Efe Ajagba sehen“

Top Rank baut seinen Schwergewichts-Stall weiter aus. Wo man früher seinen Fokus auf die niedrigeren Gewichtsklassen gelegt hat, scheinen die Prioritäten nun anders verteilt zu sein. Mit der großen Verpflichtung von Tyson Fury, der einen Co-Promotion-Deal abschloss, gingen die Investitionen los. Mittlerweile stehen u.a. auch Oscar Rivas, Carlos Takam, Kubrat Pulev und Deutschlands Top-Schwergewichtler Agit Kabayel (Co-Promotion mit SES Boxing von Ulf Steinforth) bei der Promotion um Urgestein Bob Arum unter Vertrag. Mit Efe Ajagba wurde nun der nächste hoffnungsvolle Mann dazu geholt. 

Bis dato war der 1,98 m große Olympia-Teilnehmer von 2016 Teil von Richard Schäfers Ringstar Promotions, für die er seit seinem Profi-Debüt 2017 in den Ring stieg. Diese Partnerschaft ermöglichte es dem Nigerianer, auf Veranstaltungen der Premier Boxing Champions (PBC) zu boxen. Nach rasantem Start, gespickt mit spektakulären Knockouts, geriet die Karriere des muskelbepackten Modellathleten etwas ins Stocken. Nach einem umkämpften Punktsieg über den Türken Ali Eren Demirezen, der Ajagba jede Menge abverlangte, machte er gegen Iago Kiladze auch erstmals Bekanntschaft mit dem Ringboden. 

Neuer Trainer, neues Management

Die Summe dieser Ereignisse führte wohl zu einem Umdenken beim 26-Jährigen. So wird er in Zukunft auch nicht mehr mit seinem langjährigen Coach Ronnie Shields zusammenarbeiten. Stattdessen wird nun Kay Koroma in seiner Ecke stehen. Dieser ist bekannt zu seine Arbeit mit prominenten Namen wie Jarrett Hurd, Shakur Stevenson und Mikaela Mayer. Außerdem war er einer der Trainer des US-amerikanischen Olympia-Teams in Rio. 

„Wenn ich bald in den Ring zurückkehre, werdet ihr einen neuen Efe Ajagba sehen. Kay Koroma und ich feilen an meinen Meidbewegungen und meiner Defensive, während ich anstrebe ein kompletterer Boxer zu werden,“ so Ajagba. 

Darüber hinaus wird es auch im Management zu Veränderungen kommen. James Prince wird ab sofort die Geschicke in der Karriere des schlagstarken Afrikaners leiten. Prince war einst der Manager von Andre Ward und begleitete diesen von Anfang bis Ende seiner Profi-Laufbahn. Auch Floyd Mayweather gehörte für ein paar Jahre zu seinen Klienten, wobei diese Geschäftsbeziehung in die Brüche ging und angeblich sogar zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Top Rank Gym in Las Vegas geführt haben soll.