Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Video: Welche deutschen Boxerinnen können 2021 international angreifen?

Diesmal beleuchtet Zwischen den Runden – Der Boxtalk die internationalen Ambitionen der deutschen Boxerinnen in der näheren Zukunft. 

Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Das Frauenboxen war in den 90er und 2000er Jahren in Deutschland wie der gesamte Sport auf dem Höhepunkt. Doch seit prominente Aushängeschilder wie Regina Halmich oder Susi Kentikian nicht mehr aktiv sind, boxen die Damen wieder eher unter dem Radar. Dass sich dies in Zukunft ändern kann, beweisen die jungen Frauen auf dieser Liste. Doch wer ist schon im nächsten Jahr bereit für die internationale Spitze?

Video-Beitrag:

Emanuel Navarrete stoppt Landsmann Uriel Lopez in Mexiko

In einem ungleichen Duell konnte Weltmeister Emanuel Navarrete seinen höchstens leicht angesetzten Ringrost locker abschütteln. 

Weltmeister vs. Journeyman

Was sich am Samstagabend im Gimnasio TV Azteca in Mexico City abspielte, kennt man eigentlich nur aus früheren Zeiten. Für einen Julio Cesar Chavez Sr. war es beispielsweise üblich, zwischen den Titelverteidigungen seiner zahlreich errungenen WM-Gürtel teilweise mehrere Kämpfe zu bestreiten, bei denen ihm Gegner eher minderer Qualität gegenüberstanden. Dementsprechend sollte man vielleicht nicht allzu hart mit Emanuel Navarrete (32-1-0, 27 KOs) ins Gericht gehen, denn es ging für ihn bei der von US-Sender ESPN übertragenen Veranstaltung gegen Journeyman Uriel Lopez (13-14-1, 6 KOs). Immerhin stand sein WM-Titel im Super-Bantamgewicht nicht auf dem Spiel. 

Gemessen an seinem wenig beeindruckenden Kampfrekord, verkaufte sich Lopez aber durchaus teuer. Mutig versuchte er sich den methodischen Attacken Navarretes zu erwehren und hatte früh im Kampf sogar etwas Erfolg. Der Weltmeister musste sich erst noch ein wenig hineinfinden in dieses Gefecht, welches im Federgewicht ausgetragen wurde. Nach den anfänglichen Problemen kam er in seinen Rhythmus. Dabei spielte er gekonnt seine Stärken aus, indem er Lopez mit seinen langen Händen oberhalb der Brust beschäftigte, um dann unterhalb derer bombenhafte Schläge zu platzieren. 

Dass dies für Lopez nicht lange gut gehen würde, war abzusehen. Immerhin kämpfte er sich in die fünfte Runde, ehe er einem dieser Körperhaken erstmals Tribut zollen musste und in die Knie ging. Einen Durchgang später war nach einer ähnlichen Szene Schluss – der Ringrichter hatte genug gesehen. Auch wenn dieser wenig ausgeglichene Kampf aufgrund der aktuellen Situation vielleicht noch vertretbar gewesen ist, muss für Navarrete demnächst ein anderes Kaliber von Gegner verpflichtet werden. Außerdem sollte geklärt werden, in welcher Gewichtsklasse der 25-jährige Mexikaner in Zukunft denn nun boxen möchte. 

Emanuel Navarrete vs. Uriel Lopez – Highlights:

Emanuel Navarrete vs. Uriel Lopez – Das offizielle Wiegen

Im Gimnasio TV Azteca in Mexico City wird WBO-Weltmeister Emanuel Navarrete in der Nacht auf Sonntag seinem mexikanischen Landsmann Uriel Lopez gegenüberstehen. 

Titel steht nicht auf dem Spiel

Emanuel Navarrete (31-1-0, 27 KOs) gilt aktuell als der aktivste Weltmeister des Boxsports. Seit er im Dezember 2018 den WBO-Titel im Super-Bantamgewicht gewann, verteidigte er diesen ganze fünf Mal. Sein Duell mit Ariel Lopez (13-13-1, 6 KOs) am Samstagabend wird aber keine Bühne für einen weiteren WM-Kampf sein. Die Boxer treffen sich in diesem Fall nämlich eine Division weiter oben – im Federgewicht. Wie auch bei anderen Champions sind Titelkämpfe aktuell schwer auf die Beine zu stellen, da die Gefahr eines kurzfristigen Ausfalls größer ist als sonst.

Für Navarrete ist dies zumindest eine gute Gelegenheit, um zu testen, wie er mit höherem Gewicht zurechtkommt. Mit 1,70 m Körpergröße und 1,83 m Reichweite ist er ohnehin für das Gewichtslimit von 53,525 kg äußerst stark aufgestellt, weshalb mehrere Klassenaufstiege in der näheren Zukunft denkbar sind. Sein Gegner, den man gut und gerne als starken Journeyman bezeichnen kann, dürfte unabhängig von solcherlei Diskussionen keine allzu große Hürde für den Weltmeister darstellen. Für ihn wäre es wohl schon ein Erfolg, wenn er über die zehn angesetzten Runden käme. 

Auf der Waage waren die Boxer beide mit 57,6 kg etwas über dem Limit des Federgewichts (57,153 kg). 

Die restlichen Ergebnisse des Wiegens:

Federgewicht – Carlos Ornelas 57,6 kg vs. Edwin Palomares 57,2 kg

Federgewicht – Sergio Alfredo Chirino Sanchez 57,2 kg vs. Gustavo Alan Pina 57,2 kg 

Fliegengewicht – Jessica Nery Plata 50,8 kg vs. Edith de Jesus Flores 50,8 kg

Fliegengewicht – Ivan Armando Garcia Carrillo 51,3 kg vs. Roberto Palomares 51,3 kg 

Video vom Wiegen:

Gabriel Flores Jr. mit dominantem Sieg über Josec Ruiz

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Da der Hauptkampf zwischen Jose Pedraza und Mikkel LesPierre aufgrund eines positiven Covid-Tests kurzfristig abgesagt werden musste, stand Nachwuchshoffnung Gabriel Flores Jr. im Rampenlicht. 

Flores mit feiner Klinge 

Die Veranstaltung im MGM Grand Conference Center von Las Vegas stand unter keinem guten Stern. Im Main Event sollte es eigentlich zu dem wirklich interessanten Duell zwischen Jose Pedraza und Mikkel LesPierre kommen, doch ein kleines Detail brachte die Planungen zum Einsturz. LesPierres Manager Jose Tavares, also ein nahes Teammitglied des US-Amerikaners, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Da beide in den Tagen zuvor in unmittelbarem Kontakt standen, wurde der Kampf letztlich aus Sicherheitsgründen abgesagt. Bühne frei also für Gabriel Flores Jr. (18-0-0, 6 KOs). 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Das 20-jährige Talent sah sich am Donnerstagabend Josec Ruiz (21-3-3, 14 KOs) aus Honduras gegenüber. Körperlich sichtlich überlegen, beherrschte Flores auch boxerisch das Geschehen ganz nach seinen Vorstellungen. Das Tüpfelchen auf dem i, ein vorzeitiger Sieg, gelang ihm aber nicht. Dabei hatte er Ruiz bereits in der zweiten Runde in großen Schwierigkeiten, als er diesen erst mit einem linken Haken anklingelte und danach mit einer Rechten auf den Boden schickte. Flores beklagte sich später im Interview, dass ihn relativ früh im Kampf Rückenschmerzen plagten. 

Infolgedessen dominierte der Mann aus Kalifornien mit schnellen Kombinationen, legte aber weniger Kraft in seine Aktionen. Dafür war Flores äußerst beweglich unterwegs und ließ Ruiz nicht den Hauch einer Chance. Am Ende werteten die Punktrichter allesamt 100-89 für ihn. Mehr braucht man über dieses Gefecht nicht mehr sagen. 

Kaminsky erleidet Schiffbruch 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Clay Collard (7-2-3, 2 KOs) mausert sich allmählich zum Talenteschreck. Der ehemalige UFC-Kämpfer konnte in seine beiden letzten Duell bereits zwei ungeschlagene Hoffnungen bezwingen, doch alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Diesmal war der 19-jährige Israeli David Kaminsky (6-1-0, 3 KOs) das Opfer. Gegen den umbarmherzigen Offensiv-Stil Collards fand der Super-Mittelgewichtler kein Mittel und hatte zu allem Überfluss auch schon früh mit einem Cut zu kämpfen. Nachdem die 6 angesetzten Runden komplettiert waren, konnte der Sieger nur Collard heißen. Eine Punktrichterin sah zwar aus irgendeinem Grund Kaminsky vorne, wurde aber von den Kolleginnen und Kollegen überstimmt. 

Die restlichen Ergebnisse:

Bantamgewicht – Robert Rodriguez besiegte Adrian Servin durch technischen Knockout in der zweiten Runde

Super-Leichtgewicht – Victor Rodriguez besiegte Justin Horsley einstimmig nach Punkten 

Super-Federgewicht – Frevian Gonzalez Robles besiegte Jose Martinez einstimmig nach Punkten 

Gabriel Flores Jr. vs. Josec Ruiz – Video-Highlights:

David Kaminsky vs. Clay Collard – Video-Highlights:

Robert Rodriguez vs. Adrian Servin – Video-Highlights:

 

Schattenboxer Teil 11: Emanuel Augustus

Schattenboxer – das ist Hinterhof. Das ist die Farbschicht, die von Betonwänden abblättert, an denen Bilder kleben: manche schwarz, manche weiss und einige bunt.

Schattenboxer – Die Geschichte von Emanuel Augustus

Von einem Kämpfer, der sich selbst Dragon Master nannte, aber von anderen Drunken Master gerufen wurde

Wir wissen es von unzähligen Beispielen: Talent plus Fleiß sind die Fundamente, auf der Champions ihre Karriere aufbauen. Das faule Talent wird sowenig zum Star wie der fleißige Unbegabte. Und dann gibt es, das Wort sei erlaubt, auch wenn viele die Nase rümpfen, die dem Boxen gleichgültig gegenüberstehen, noch den Einzigartigen, den Virtuosen. Er ist der Solitär. Unnachahmlich eben. Aber gefährdet, weil er nicht ins System passt. Er realisiert den Glücksfall seiner Begabung nicht, und das macht es ihm schwer, wenn nicht gar unmöglich, zu begreifen, dass für ihn kein Platz im Raster ist. Sie nannten ihn „The Drunken Master“. Fast alle Boxer bekommen ihre Kriegsnamen und dieser war ein besonders passender. Emanuel Augustus boxte, ohne ein Bandit zu sein, ausserhalb der Gesetze dieses Sports.

Emanuel Augustus wurde 1975 als Emanuel Burton in Chicago geboren und nahm später den Nachnamen seines Vaters Augustus an. Er wuchs in verschiedenen Pflegeheimen auf und begann als 17-Jähriger mit dem Boxen. Schnell wurde er zu einem Begriff in den Boxgyms seiner Umgebung. Er erlernte das Boxen weniger durch das Training am Sandsack, sondern vor allem durch das Sparring. Hier war er immer der Erste und der Letzte im Ring. Die übliche Boxschule war ihm zu langweilig, er wollte immer nur kämpfen. 1994 wechselte er mit 19 Jahren zu den Profis und es war ihm egal, gegen wen, wann und wo er boxte.

Schon früh in seiner Karriere als Berufsboxer stellte er sich protegierten Prospects und späteren Champions wie zum Beispiel Jesus Chavez, Ivan Robinson, Diosbelys Hurtado oder Antonio Diaz. Er nahm jeden Kampf ohne Rücksicht auf Verluste an. Er kannte bzw. akzeptierte die Spielregeln des Boxgeschäftes nicht, sondern wollte nur in den Ring, das Publikum unterhalten, seinen Spass haben und schnelles Geld verdienen.

Er hätte einen umsichtigen Manager gebraucht, denn irgendwie war er immer ein Kind geblieben. Er verbrachte seine Zeit mit Boxtraining, Videospielen und Boxkämpfen, nur die Reihenfolge änderte sich manchmal. Die Namen seiner Gegner sagten ihm nichts, interessierten ihn auch nicht. Für ihn war alles lediglich ein unterhaltsamer Zeitvertreib.

Augustus gehörte von Anfang an zu den Fightern, die kurzfristig als Aufbaugegner für die Eliteboxer verpflichtet werden, um eine gute Show zu bieten. Er jedoch zeigte den Zuschauern oft sogar noch viel mehr und stellte selbst Boxgrößen wie Floyd Mayweather Jr. mit seinem spektakulären Boxstil vor Probleme oder lieferte spektakuläre Ringschlachten ab wie gegen Mickey Ward.

Obwohl er gegen die Meisterboxer, darunter viele bekannte und bis dato unbesiegte Boxgrößen wie Leonard Dorin, David Diaz, Kelson Pinto uvm., überwiegend Niederlagen einstecken musste, wurde seine Fanbase stetig größer und die Art, wie er sich im Ring verkaufte, sorgte dafür, dass seine Fights regelmäßig bei den US-Boxsendern zu sehen waren.

Seinen Spitznamen „The Drunken Master“ bekam er wegen seiner Haltung und seiner außergewöhnlichen Gestik im Kampf. Man könnte denken, dass er total betrunken ist. Seine Gegenangriffe und seine Verteidigung waren einzigartig, spektakulär und regelmäßig von verschiedenen Tanz- und Posingeinlagen unterbrochen, die er sich angeblich aus Videokampfspielen abguckte und imitierte.

Augustus erhielt dafür Lob, Anerkennung, doch die großen Erfolge blieben ihm verwehrt. Er hatte keine Lobby, musste immer wieder strittige Punktniederlagen gegen Lokalmatadoren einstecken oder diente den aussichtsreichen WM-Herausfordern als Gegner, um sich einen Namen zu machen und in den Ranglisten höher zu steigen. Er wusste nicht, dass er nur ein Spielball in der glitzernden Welt des Boxens war, die nach dem Virtuosen lechzt, aber ihm nichts mehr bietet, wenn er ihr nichts mehr bieten kann. Als die Kraft aus seinen Beinen wich, er immer mehr und mehr Treffer einstecken musste und seine Boxleistungen glanzloser wurden, war sein Tanz vorbei. Am Ende diente er nur noch als Kanonenfutter und besonders seine vorzeitigen Niederlagen in den letzten Jahren seiner Laufbahn hinterließen Spuren.

Seine Sprache wurde etwas verwaschener, sein Gang schleppender, die Reaktion und Reflexe langsamer. 2011 bestritt er gegen den damals ungeschlagenen Vernon Paris seinen letzten Fight mit einer Bilanz von 38 Siegen, 34 Niederlagen und 6 Unentschieden. Doch Augustus kam nicht los vom Boxen. Immer wieder tauchte er in den Gyms auf, um sich auf einen großen Kampf vorzubereiten. Was ihm zuflog, war teuflisches Gnadenbrot. Nostalgische Schwärmer wollten gute, alte Zeiten zurückholen, indem sie ihn trainieren ließen, bis er mit grandioser Einfalt erklärte, dass er, morgen schon, in den Ring gehen werde, um es allen zu beweisen. Er klebte an der Legende und Ironie des Schicksals, dass er ausgerechnet beim Verlassen des Gyms 2014 als Unbeteiligter in einen Schusswechsel geriet, bei dem ihn eine Kugel in den Kopf traf.

Augustus überlebte schwer verletzt, musste in ein künstliches Koma versetzt werden und hat als Folge noch heute mit Gedächtnisausfällen nnd Gesichtslähmungen zu kämpfen. An guten Tagen jedoch kann man ihn noch immer im Boxgym finden, wo er als Coach und Trainingspartner im Ring steht.

„Wenn ich sterbe, dann nur mit Fäusten in Boxhandschuhen und dem Mundschutz zwischen den Zähnen!“ Emanuel Augustus

Top Rank Debüt: Jarrell Miller vs. Jerry Forrest am 9. Juli

Jarrell „Big Baby“ Miller

Nach Dopingskandalen meldet sich Schwergewicht Jarrell Miller zurück! „Big Baby“ soll als Headliner auf einer ESPN-Card auf Jerry Forrest treffen.

Schwergewichtler Jarrell Miller vor Top Rank Debüt gegen Jerry Forrest

Wie mehrere Quellen berichten, soll Schwergewicht Jarrell Miller (23-0-1 20 KOs) am 9. Juli wieder in den Ring steigen. Auf einer auf ESPN ausgestrahlten Card, wird „Big Baby“ sein Debüt für Top Rank geben und auf Jerry Forrest (26-3(1)-20 KOs) treffen. Seit Januar steht der aus Brooklyn, New York stammende Normalausleger beim US-amerikanischen Promoter unter Vertrag, wird aber dennoch von Greg Cohen Promotions und Salita Promotions co-promotet.

Miller erlangte, nach Dopingeskapaden im vergangenen Jahr, seine Lizenz von der Nevada State Athletic Commission zurück und kann nun offiziell wieder boxen. Letztes Jahr wurde dem nunmehr 31-jährigen Miller die Box-Lizenz entzogen, nachdem man mehrere verbotene Substanzen in Kontrollen nachweisen konnte. Der US-Schwergewichtler verspielte damit seine Chance, um gegen Anthony Joshua nicht nur einen großen Pay-Day zu bekommen, sondern ebenso einen WM-Titelkampf.

Gegner für Millers „Wiedereinstieg“ wird der 32-jährige Jerry Forrest, der in seiner Karriere lediglich drei Niederlage kassierte und eine auf den ersten Blick gute Kampfbilanz vorweisen kann. Schaut man genauer hin, sieht man eine Vielzahl an Journeyman und Aufbaugegner mit eher schlechterer Bilanz in Forrests Kampfrekord, der 20 KOs in 26 Siegen beinhaltet.

„Kleiner Rückschlag für ein großes Comeback. Ich komme für alles und jeden. Niemand ist sicher. Begrüßt den Bösewicht“, sagte Miller, der 2018 zuletzt gegen Bogdan Dinu im Ring stand, während der Ankündigung. „Jeder will den Superhelden porträtieren. Wir leben nicht in einer Welt voller Sonnenschein. Ich werde nie der Superheld sein. In meiner Welt gewinnt in den meisten Fällen der Bösewicht.“

„Jarrell Miller meint es ernst, zurückzukommen, die Dinge richtig zu machen und Weltmeister im Schwergewicht zu werden“, so Promoter Bob Arum. „Er ist einer der einzigartigsten und aufregendsten Charaktere des Boxsports, aber am wichtigsten ist, dass er kämpfen kann.“

Jose Pedraza vs. Mikkel LesPierre – Das offizielle Wiegen

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Auf der zweiten Las Vegas Card von Top Rank in dieser Woche will Ex-Weltmeister Jose Pedraza den Anschluss an die Weltspitze wieder herstellen. Der US-Amerikaner Mikkel LesPierre wird dies versuchen zu verhindern. 

Die letzte Chance?

Jose Pedraza (26-3-0, 13 KOs) ist einer der erfolgreichsten Boxer, die Puerto Rico in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Der 31-Jährige wurde 2015 Weltmeister im Super-Federgewicht und wiederholte das Kunststück drei Jahre später, als er eine Gewichtsklasse weiter oben den damaligen Champion aus Mexiko, Raymund Beltran, in die Schranken wies. Vier Monate später verlor er sein Gold an Superstar Vasiliy Lomachenko und stieg alsbald ins Super-Leichtgewicht auf. Dort fing er sich allerdings eine ernüchterndere Niederlage gegen Jose Zepeda ein, weshalb die berechtigte Frage im Raum steht, ob es mit Pedrazas Karriere wieder nach oben gehen kann. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Um dies zu testen, steht ihm pünktlich nach der Corona-Pause ein ebenfalls ambitionierter Gegner gegenüber. Mikkel LesPierre (22-1-1, 10 KOs) aus Brooklyn, New York stand im März 2019 selbst in einem WM-Kampf, zog dort aber gegen Maurice Hooker den Kürzeren. Darüber hinaus hat der in Trinidad & Tobago geborene LesPierre aber noch keine Niederlage davongetragen und wird hier mit Sicherheit seine Chance suchen. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Beim gestrigen Wiegen lagen beide Boxer leicht über dem Limit von 63,503 kg (Pedraza wog 63,6 kg, Les Pierre 64,0 kg). Da wie so viele Kämpfe aktuell auch hier kein Titel auf dem Spiel steht, stellt dies aber kein Problem dar. 

Top-Talent im Scheinwerferlicht 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung in Las Vegas wird Top Rank eine ihrer größten Hoffnungen präsentieren. Im Leichtgewicht bekommt es der erst 20 Jahre alte Gabriel Flores Jr. (17-0-0, 5 KOs) mit Josec Ruiz (21-2-3, 14 KOs) auf Honduras zu tun. Der in Kalifornien geborene und lebende Flores war im Junioren-Bereich der Amateure äußerst erfolgreich und gewann beispielsweise bei der Weltmeisterschaft 2015 die Silbermedaille. Sowohl Flores als auch Ruiz lagen deutlich unter dem Limit von 61,235 kg. 

Die restlichen Ergebnisse des Wiegens: 

Super-Mittelgewicht – David Kaminsky 74,5 kg vs. Clay Collard 73,5 kg

Bantamgewicht – Robert Rodriguez 54,5 kg vs. Adrian Serbin 53,5 kg 

Super-Leichtgewicht – Victor Rodriguez 63,6 kg vs. Justin Horsley 63,8 kg 

Super-Federgewicht – Frevian Gonzalez Robles 58,6 kg vs. Jose Martinez 57,9 kg

Video vom Wiegen: 

Überraschung in Las Vegas: Mike Plania schockt Joshua Greer Jr.!

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Der Kampfabend im MGM Grand Conference Center war nicht frei von Kontroversen, bot aber auch Boxsport auf Augenhöhe. Diesen hatte man in den letzten Monaten vermisst. 

Greer mit wirkungslosem Konzept

Eigentlich gingen die Planungen von Joshua Greer Jr. (22-2-1, 12 KOs) und seinem Team schon in Richtung Weltmeisterschaft. Immerhin war der 26-jährige Bantamgewichtler aus Chicago vor seinem Duell mit dem Philippiner Mike Plania (24-1-0, 12 KOs) auf Rang 1 der WBO platziert. Letzterer allerdings beförderte den US-Amerikaner im Hauptkampf der Veranstaltung in Las Vegas wortwörtlich auf den Boden der Tatsachen. Nach dieser Leistung dürfte der 23-Jährige in seiner Gewichtsklasse auch im oberen Bereich ein gehöriges Wort mitreden. 

Diese ist nämlich für gewöhnlich das Super-Bantamgewicht, wohingegen der Kampf gegen Greer in einem von beiden Parteien abgesegneten „Catchweight“ zwischen Bantam- und Super-Bantamgewicht ausgetragen wurde. Entsprechend war es Plania, der die körperlichen Vorteile auf seiner Seite hatte. Greer, der in der Vergangenheit für seine hohe Schlagfrequenz bekannt war, versuchte auf der langen Distanz zu punkten, kam aber nicht so recht heran an seinen größeren Gegner und hatte daher einen deutlich niedrigeren Output als sonst. 

Zu allem Überfluss fand Plania gleich in der ersten Runde den optimalen Schlag, um Greer zuzusetzen. Ein ansatzloser linker Haken traf perfekt und ließ seinen Gegenüber erstmals Kontakt mit dem Ringstaub machen. Fortan beherrschte Plania das Geschehen von außen und kam auch immer wieder mit sauberen rechte Geraden zum Körper durch. Greer ging eine nach der anderen Runde flöten, und dann bekam er im sechsten Durchgang den nahezu gleichen linken Haken abermals zu spüren und musste runter. 

Ab da wusste Greer, dass er sich nun endlich den Gegebenheiten anpassen musste. In den letzten Runden dieses auf 10 Runden angesetzten Gefechts suchte er den Vorwärtsgang. Im Infight fand er mehr Erfolg als zuvor und konnte so noch etwas Eindruck bei den Punktrichtern sammeln. Letztlich war es aber nur einer der Offiziellen, der Greer immerhin eine 94-94 Wertung schenkte. Dieser wurde allerdings überstimmt, die anderen Punktzettel sahen Plania mit 96-92 und 97-91 sehr deutlich in Front. 

Santillan müht sich zu Punktsieg über Ex-Weltmeister

Viel Gesprächsstoff dürfte das Aufeinandertreffen des ungeschlagenen Weltergewichtlers Giovani Santillan (26-0-0, 15 KOs) und Altmeister Antonio DeMarco (33-9-1, 24 KOs) bieten. Santillan hatte insbesondere in den mittleren Runden enorme Probleme mit DeMarco, der seine ganze Erfahrung nutze und cleveres Boxen offenbarte. Einige schöne Aufwärtshaken brachten Santillan sogar kurzweilig in die Bredouille. Erst hinten raus konnte fand dieser besser in den Kampf, doch es war klar, dass es nach Ertönen des letzten Gongs auf ein enges Ergebnis hinauslaufen würde. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Wie auch im Main Event sah es einer der Punktrichter Unentschieden, der Rest hatte Santillan 96-94 vorne. Genau andersrum sah es im übrigen Ex-Weltmeister Andre Ward, der für US-Sender ESPN kommentierte. Laut ihm hätte DeMarco das Urteil bekommen müssen. 

Die restlichen Ergebnisse der Undercard: 

Weltergewicht – Bobirzhan Mominov besiegte Cameron Krael einstimmig nach Punkten 

Mittelgewicht – Nikoloz Sekhniashvili besiegte Isiah Jones einstimmig nach Punkten

Schwergewicht – Hector Perez besiegte Juan Torres einstimmig nach Punkten 

Joshua Greer Jr. vs. Mike Plania – Highlights:

Giovani Santillan vs. Antonio DeMarco – Highlights:

SES startet wieder durch – Open-Air am 18. Juli in Magdeburg mit Kabayel

Foto: Team SES / P. Gercke

Der MDR wird diese SES-Box-Gala mit weiteren Box-Kämpfen in seiner Sendung „SPORT im Osten – Boxen live“ ab 22.35 Uhr von der Seebühne Magdeburg übertragen.

SES-Schwergewichtler Agit Kabayel endlich wieder im Ring!

Endlich, endlich, so kann man es in den Reihen des SES Boxing-Teams in diesen Tagen vernehmen. Am Samstag, den 18. Juli wird in Magdeburg eine SES-Box-Gala ausgerichtet. Nach wochenlangen Abstimmungen mit den Behörden, täglichen Anpassungen eines umfassenden Hygiene- bzw. Sicherheitskonzeptes unter mithilfe eines hochkarätigen Expertenteams und der intensiven Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen „Wettkampf unter den Bedingungen der Corona-Pandemie“ ist nun, unter den aktuellen behördlichen Auflagen, noch ohne Zuschauer, der erste Schritt in den Wettkampfbetrieb genehmigt.

„Open-Air“ ist derzeit die bestmögliche Lösung und so wird die Seebühne im Magdeburger Elbauenpark die besondere Plattform für die ersten Boxkämpfe nach gut vier Monaten Zwangspause. Diese teilüberdachte Bühne ist schon mehrfach für Box-Veranstaltungen erprobt, letztmalig im Jahr 2016.  Schon vor vier Jahren war eben dort SES-Schwergewichtler Agit Kabayel der Hauptkämpfer.

Foto: Team SES / P. Gercke

Agit Kabayel (27 Jahre, 19 Siege (13 KO’s), ungeschlagen), der seinen Europameistertitel zum Ende des Jahres 2019 freiwillig niederlegte, weiß also um die besondere Atmosphäre unter Open-Air-Bedingungen auf dieser Seebühne. So will und wird der Bochumer die Chance zu nutzen wissen, um sich ganz dem Angriff auf die Weltspitze im Schwergewicht zu konzentrieren. In den Weltverbänden weiter hoch gelistet, will sich der „Ruhrpott-Junge“ Agit Kabayel wieder in dem Kreis der WM-Anwärter zurückmelden.

Agit Kabayel wurde 1992 in Leverkusen geboren und gilt für die internationalen Box-Experten als die große deutsche WM-Hoffnung im Schwergewicht. Für den Modellathleten bleibt das große Ziel bestehen, sich alsbald mit dem ESPN-Deal, geschlossen im Herbst letzten Jahres, in den USA als WM-Kampf-Anwärter präsentieren zu können. Sein Gegner wird zeitnah verkündet!

SES-Promoter Ulf Steinforth: „Endlich, so ist unser „Stoßseufzer“! Es war eine harte Zeit für unsere Sportler und das gesamte SES Boxing-Team. Mit den immer wieder neuen Voraussetzungen, den Anpassungen und Aktualisierungen unserer professionellen Hygiene- und Sicherheitskonzeptionen, hatten wir schon zu Beginn der „Corona-Krise“ den Blick auf einen „Re-Start“ im Fokus. Nun endlich soll es klappen. Open-Air und mit allen behördlichen Auflagen kann nun wieder in Magdeburg geboxt werden. Besonders freut es mich für unseren Top-Schwergewichtler Agit Kabayel, der ein hartes Jahr ohne Wettkämpfe hinter sich hat und nun endlich wieder im Ring seine großen Ambitionen beweisen kann. Wir werden weiter die aktuellen Anpassungen in unserer Konzeption vornehmen und die Bedingungen anpassen – in dieser Arbeit sind wir ja mit unserem Expertenteam schon vier Monate erprobt!“

Weitere SES-Fighter für diesen „Open-Air“-Box-Abend werden in Kürze bekannt gegeben.

Der MDR wird diese SES-Box-Gala in seiner Sendung „SPORT im Osten – Boxen live“ ab 22:35 Uhr aus Magdeburg übertragen.

Text: SES Boxing Presseabteilung

Universum-Schwergewichtler Christian Thun gibt USA-Debüt!

Christian Thun
Christian Thun / Foto: Facebook Seite Christian Thun

Am 17. Juli 2020 wird Christian Thun (28) seinen ersten Boxkampf für Universum Box-Promotion in den USA bestreiten. Die Neu-Verpflichtung im Schwergewicht von Ismail Özen-Otto weist eine Kampfbilanz von 4-0-0 auf.

Christian Thun: Universums neues Schwergewichtstalent gibt USA-Debüt

Universum‘s Matchmaker, Flavio Oleaga Mirabal, der sehr gute Beziehungen in die USA hat – betreut dort unter anderem Ex-Weltmeister, Yuriorkis Gamboa – konnte Thun’s Wunsch nachgehen, ihm einen Platz auf einer Fightcard in seiner neuen Wahlheimat Miami zu vermitteln.

Thun: „Es war schon immer ein Wunsch von mir, in den USA zu boxen. Das mein nächster Kampf nun in meiner neuen Heimat Miami stattfinden wird, motiviert mich umso mehr.“

Als Gegner wird ihm der US-Amerikaner, Jason Bergman (36), im Ring gegenüber stehen, der mit 27 Siegen, davon 18 K.O.´s ,weitaus mehr Erfahrung vorzuweisen hat.

Özen-Otto: „Wir werden Thun zeitnah in Deutschland präsentieren, aufgrund von Reiseeinschränkungen durch COVID-19 haben wir uns jedoch dafür entschieden, ihn vorerst nach langer Ring-Abstinenz in den USA boxen zu lassen. Abgesehen von Deutschland, ist das Boxen in den USA ebenfalls ein sehr interessanter Markt für einen Schwergewichtler. Ich kann einen spannenden Kampf versprechen!“

Auf den Social-Media-Kanälen wird der Kampf Live zu verfolgen sein. Thun trainiert aktuell mit der Trainer-Legende Dino Spencer im 5th Street Gym.

Text: Universum Boxpromotion