Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Video: 3 Box-Events in 5 Tagen

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Heute blickt Zwischen den Runden – Der Boxtalk auf die diversen Box-Events, die Top Rank in dieser Woche präsentiert. 

Las Vegas und Mexiko

Top Rank haut derzeit ordentlich auf den Putz was eigene Veranstaltungen betrifft, auch wenn die Qualität der Kämpfe bislang noch zu wünschen übrig lässt. In Las Vegas werden am Dienstag und Donnerstag u.a. Joshua Greer Jr. und Ex-Weltmeister Jose Pedraza in Action sein, während am Samstag dann WM-Dauerbrenner Emanuel Navarrete in der mexikanischen Heimat zu sehen sein soll. Die Betonung liegt auf „soll“, denn die dortige Kommission macht noch Stress und droht das Event platzen zu lassen.

Video-Beitrag:

Joshua Greer Jr. vs. Mike Plania – Das offizielle Wiegen

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der Nacht auf Mittwoch fällt der Startschuss zu gleich drei Box-Veranstaltungen, die Veranstalter Top Rank in dieser Woche präsentiert. Den Anfang machen u.a. Bantamgewichtler Joshua Greer Jr. 

„Catchweight“ im Hauptkampf 

Top Rank ist weiterhin die einzige Promotion in den USA, die bereits wieder Events auf die Beine stellt. In der vergangenen Woche waren mit Shakur Stevenson und Jessie Magdaleno schon zwei bekannte Gesichter zu sehen, nun werden einige weitere Boxer ihr Talent unter Beweis stellen müssen. Im MGM Grand Conference Center in Las Vegas ertönt wieder Dienstags und Donnerstags die Ringglocke, am Samstag tritt dann Weltmeister Emanuel Navarrete in Mexiko in Aktion. 

Los geht es mit Joshua Greer Jr. (22-1-1, 12 KOs), der in einem sogenannten „Catchweight“ von 54,4 kg, also zwischen dem Bantam- und Super-Bantamgewicht, auf den Philippiner Mike Plania (23-1-0, 12 KOs) treffen wird. Greer ist bei Weltverband WBO auf Platz 1 positioniert, ist also nah dran an einem WM-Kampf gegen Champion John Riel Casimero. Während Plania das vereinbarte Limit unterbot, lag Greer hauchdünn darüber. Da er allerdings mit Jogginghose auf die Waage stieg, schienen es die Beteiligten wohl nicht allzu genau zu nehmen.  

Ungeschlagener Amerikaner gegen Altmeister 

Im Co-Main Event könnte ebenfalls Spannung aufkommen. Weltergewichtler Giovani Santillan (25-0-0, 15 KOs) aus Kalifornien, der in seiner schon 8 Jahre andauernden Laufbahn noch nicht verloren hat, steht Ex-Weltmeister Antonio DeMarco (33-8-1, 24 KOs) gegenüber. Dessen beste Jahre mögen vorbei sein, immerhin gewann er sein WM-Gold einst zwei Gewichtsklassen tiefer, doch DeMarco ist auch mit mittlerweile 34 Jahren ein gefährlicher Mann. Auch wenn der Mexikaner 5 seiner letzten 7 Duelle verloren hat, so kamen die Niederlagen ausschließlich gegen Top-Boxer ihrer Division. Santillan wird demnach hochkonzentriert an die Sache herangehen müssen. 

Der 28-Jährige, der wie DeMarco aus der Rechtsauslage boxt, wog mit 67,1 kg leicht über dem Limit (66,678 kg) ein. Da kein Titel auf dem Spiel steht, hat dies aber keine Konsequenzen. DeMarco hingegen war genau im Gewicht. 

Die restlichen Ergebnisse des Wiegens:

Weltergewicht – Cameron Krael 66,8 kg vs. Bobirzhan Mominov 68,9 kg 

Mittelgewicht – Nikoloz Sekhniashvili 72,2 kg vs. Isiah Jones 71,8 kg 

Schwergewicht – Hector Perez 100,2 kg vs. Juan Torres 113,4 kg

Video vom Wiegen:

Spekulation um Manny Pacquiao vs. Gennady Golovkin

Wer könnte der nächste Gegner von Manny Pacquiao sein? Diese Frage stellen sich die weltweiten Anhänger des Ring-Idols. Nun wird neben den aktuellen Weltergewichts-Konkurrenten ein weiterer Name ins Spiel gebracht, welcher das Herz der Fight-Fans höher schlagen lässt.

Pacman vs. GGG im Catchweight?

Einem Interview von DAZN-Reporter Chris Mannix mit Startrainer Freddie Roach zufolge, könnte sich Boxlegende Manny Pacquiao – seit rund zwei Jahrzehnten Roach’s absoluter Musterathlet – sehr gut einen Kampf gegen IBF-Mittelgewichts-Champion Gennady Golovkin vorstellen. Pacquiao, die philippinische Ring-Ikone wurde in insgesamt acht Gewichtsklassen Weltmeister (Fliegen- bis Halbmittelgewicht) und wünscht sich zum Ende seiner Laufbahn einen Showdown gegen den kasachischen Volkshelden.

Allerdings käme der Fight für den „PacMan” nur in einem Catchweight bis maximal 70 kg (154,324 Pfund) in Betracht. Ob „TripleG” allerdings zu diesem Schritt bereit wäre, muss man abwarten. Der Kasache (40-1-1, 35 K.o.) strebt zunächst noch die Pflichtverteidigung seines IBF-WM-Titels gegen den Polen Kamil Szeremeta (21-0-0, 5 K.o.) an. Auch das entscheidende dritte Duell gegen Dauerrivale Canelo Alvarez ist nach wie vor ein heißes Thema.

Für Pacquiao käme abgesehen von einem Golovkin-Fight als nächste Option ein Aufeinandertreffen mit Mikey Garcia (40-1-0, 30 K.o.) in Frage. Der Kalifornier, der selbst WM-Titel in vier Limits sammelte (Feder- bis Superleicht) gilt als der momentan aussichtsreichste Kandidat, zumal auch sein Bruder Robert, der Mikey’s Trainer ist, sich immer wieder lautstark für ein Duell der Beiden einsetzte. Außerdem stehen auch noch Pacquiao’s Weltergewichtskollegen, die Champions Errol Spence jr. (IBF) und Terence Crawford (WBO) auf dem Wunschzettel des 41-jährigen.

Für Pacquiao, der in seiner mittlerweile 25-jährigen Profilaufbahn unzählige Schlachten gegen die Größten des Sports geführt hat (u.a. Barrera, Morales, Marquez, De la Hoya, Hatton, Cotto, Mayweather, Thurman) um nur einige zu nennen, käme ein Clash mit „GGG” wohl eher einem Himmelfahrtskommando gleich. Doch Roach betont auch, dass „Pacquiao’s Handspeed und seine flinke Beinarbeit, trotz hohen Ring-Alters, derjenigen von Golovkin (38) immer noch überlegen ist.” Zudem habe „TripleG” in seinem letzten Fight gegen Serhiy Derevyanchenko „deutlich abgebaut”. Die physischen Vorteile, dass gibt Roach aber unumwunden zu, „liegen natürlich weiterhin klar beim Kasachen.”

Sollte der Kampf tatsächlich über die Bühne gehen und Pacquiao wider Erwarten die große Sensation gelingen, dann hätter er das Kunststück vollbracht, sich in sagenhaften neun (!) Gewichtsklassen zum Champion zu krönen. Eines steht aber bereits jetzt fest: Egal, wen der „PacMan” als nächstes vor die Fäuste bekommt: Es wird mit Sicherheit ein richtig dicker Fisch.

Video: Rückblick auf Box-Gala in Berlin

Foto: AGON Sports

Heute gibt es bei Zwischen den Runden – Der Boxtalk einen kleinen Rückblick auf die Card von AGON Sports am Freitag. Dort stand Jack Culcay im Hauptkampf.

Guter Sport und ein paar Überraschungen

In den HAVELSTUDIOS in der Hauptstadt Berlin fand am Freitag das erste Box-Event Europas seit der Corona-Krise statt. Im Hauptkampf tat sich „Golden“ Jack Culcay etwas schwerer als zuvor erwartet, für ein paar der Jungs von Veranstalter AGON Sports gab es sogar eine faustdicke Überraschung. Anhand der Ereignisse kann man sich schon gut die eine oder andere Konstellation für die nähere Zukunft vorstellen und hoffen, dass die entsprechenden Akteure diese auch umsetzen.

Video-Beitrag:

Erfolgreiches Comeback für Mariusz Wach: Punktsieg über Kevin Johnson!

Auch in Polen heißt es wieder – Ringfrei! Am Freitag standen sich im Hauptkampf der Box-Gala in Konary zwei alte Bekannte des Schwergewichts gegenüber: Die beiden früheren WM-Herausforderer Mariusz Wach und Kevin „Kingpin“ Johnson lieferten sich ein Gefecht über zehn Runden.

Wach bezwingt Johnson – ohne zu glänzen!

In einem Kampf zweier 40-jähriger Schwergewichtler, deren „Prime-Time“ schon einige Jahre zurückliegt, standen sich Freitagabend der polnische Lokalmatador Mariusz Wach (36-6-0, 19 Ko’s) und der US-Amerikaner Kevin „Kingpin“ Johnson (34-17-1, 18 Ko’s) gegenüber. Beide verbindet die Gemeinsamkeit, gegen jeweils einen der Klitschko-Brüder in WM-Kämpfen verloren zu haben.

Für Mariusz Wach war es der erste Fight nach seiner Punktniederlage gegen Dillian Whyte im Dezember des letzten Jahres. Gegen Kevin Johnson, der sich mit insgesamt 16 Niederlagen inzwischen zu einem „Journeyman“ entwickelt hat, wollte sich Wach seinen Fans wieder mit einer überzeugenden Vorstellung präsentieren.

Dank seiner Reichweitenvorteile und einer guten Führungshand gelang es dem polnischen Schwergewichtler, die Kontrolle – in einem mittelklassigen Kampf – an sich zu reißen. Mariusz Wach war meist der bestimmende Boxer, der letztlich auch die Mehrzahl der klaren Treffer auf seiner Seite hatte.

Nach dem eher schwerfälligen Gefecht, welches wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfand, war das Urteil lediglich eine Formsache: Das Kampfgericht entschied einstimmig (97-93, 98-92, 99-91) zugunsten von Mariusz Wach. Der polnische Punktsieger sagte im Anschluss, dass er sich seine rechte Schlaghand während des Kampfes verletzt habe. Für Kevin „Kingpin“ Johnson war es hingegen die 17. Niederlage im 52. Profikampf.

Wach vs. Johnson – Der komplette Fight im Video:

https://www.youtube.com/watch?v=R9_VuMEdSM0

Einstimmiger Punktsieg: Jack Culcay bleibt WBO-International-Champion!

Im Hauptkampf der AGON-Boxgala in den Berliner Havelstudios stieg Ex-WBA-Weltmeister Jack Culcay (28-4-0, 13 Ko’s) in den Ring. Der 34-jährige WBO-International-Champion verteidigte seinen Superweltergewichts-Titel gegen den Franzosen Howard Cospolite (18-8-3, 6 Ko’s) mit einem einstimmigen Punktsieg.

„Golden Jack“ is Back: Klarer Punktsieg über Cospolite!

Sieben Monate nach seinem letzten Wettkampfeinsatz durfte Jack Culcay wieder die Fäuste schwingen lassen! Nachdem Culcay im April letzten Jahres eine starke Leistung gegen den ukrainischen Weltklasseboxer Sergiy Derevyanchenko ablieferte, war der Auftritt in den Berliner Havelstudios der nächste Schritt in Richtung einer möglichen WM im nächsten Jahr.

Gegen den tapferen und mutigen Howard Cospolite (Frankreich) hatte „Golden Jack“ allerdings ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Jedoch blieb der deutsche AGON-Vorzeigeboxer zu fast jedem Zeitpunkt der Chef im Ring. In boxerischer und technisch-taktischer Hinsicht war der Klassenunterschied unübersehbar.

Jack Culcay war der meist effektivere und explosivere Boxer. Im mittleren Teil des Zwölfrunders verschaffte sich Culcay bei seinem Herausforderer Respekt, nachdem dieser einige harte Körpertreffer des Lokalmatadoren einstecken musste. Lediglich die Tatsache, dass Jack Culcay oftmals zu lange in der Halb-und Nahdistanz stehen blieb – und somit einige unnötige Treffer kassierte, darf kritisiert werden.

Ansonsten hatte Jack Culcay die klareren Treffer und die größtenteils besseren Szenen auf seiner Seite. Das Kampfgericht entschied nach zwölf Runden einstimmig (116:112, 117:111, 118: 110) zugunsten des alten und neuen WBO-International-Champion im Superweltergewicht. „Es war ein guter Kampf und ein sehr starker, mutiger Gegner!“, sagte Culcay nach seinem insgesamt 28. Erfolg als Profiboxer.

Erste AGON-Gala nach „Corona“: Gualtieri siegt – Schicke verliert vorzeitig!

Bei der ersten deutschen Box-Gala nach der Corona-Pandemie flogen in den Berliner Havelstudios wieder die Fäuste. Auf der AGON-Fightgala waren u.a. Vincenzo Gualtieri und Björn Schicke in Titelkämpfen im Einsatz.

Gualtieri siegt über Pavlov nach Punkten!

Für den 27-jährigen Vincenzo „Il Capo“ Gualtieri (15-0-0, 7 Ko’s) war es der 15. Einsatz als Profiboxer. Gualtieri, der zu Beginn seiner Karriere unter dem leider schon verstorbenen Graciano Rocchigiani (1963 – 2018) trainierte, hatte es im Kampf um die vakante Deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht (BDB) mit dem bis dahin ungeschlagenen Alexander Pavlov (10-1-0, 8 Ko’s) zu tun.

Von Beginn an präsentierte sich Vincenzo Gualtieri als der talentiertere Boxer. Mit schnellen Aktionen und gutem Distanzgefühl sicherte sich der AGON-Boxer die entscheidenden Runden. Alexander Pavlov erwies sich allerdings als ein starker und mutiger Widersacher. Seine besten Szenen hatte Pavlov in der achten und neunten Runde.

Im zehnten und letzten Durchgang gelang dem Schützling von Chef-Coach Michael Stachewicz nochmals gute Treffer, um keine Zweifel an seinem Sieg aufkommen zu lassen. Am Ende wertete das Kampfgericht – erstaunlich knapp (95:95, 96:95, 96:94) – zugunsten von Vincenzo Gualtieri, der sich nun als neuer Deutscher Mittelgewichts-Meister (BDB) feiern lassen darf.

Schock für Björn Schicke: TKO-Niederlage gegen Marten Arsumanjan!

Für Björn Schicke (16-1-1, 7 Ko’s) kam es im wahrsten Sinne knüppeldick! Bei seiner ersten Titelverteidigung des EBU-EU-Meistergürtels im Mittelgewicht stand der 32-jährige Berliner seinem als Underdog gehandelten Herausforderer Marten Arsumanjan (10-1-1, 5 Ko’s) gegenüber.

Nach den ersten beiden Durchgängen, die eher ereignislos verliefen, kam Björn Schicke etwas besser in den Kampf. Mit seinen (vermeintlich) besseren boxerischen Mitteln schien der AGON-Schützling die Vorteile auf seiner Seite zu haben. Allerdings blieb Marten Arsumanjan, der von Arthur Abraham am Ring unterstützt wurde, stets gefährlich.

In Runde sechs folgte dann der Schock: Nach mehreren, schweren Händen von Arsumanjan zeichnete sich bei Björn Schicke erstmals große Wirkung ab. In der Pause zum siebten Durchgang gab die Schicke-Ecke auf. Offenbar schienen die Kopftreffer, die der AGON-Boxer kassieren musste, zu viel des Guten zu sein. Björn Schicke musste anschließend zur Untersuchung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Marten Arsumanjan ist somit neuer EBU-EU-Champion im Mittelgewicht.

In weiteren Kämpfen konnten sich Artur Mann und Jama Saidi siegreich durchsetzen.

Video: In Deutschland wird wieder geboxt!

Im heutigen Video von Zwischen den Runden – Der Boxtalk geht es u.a. um die Box-Gala von AGON Sports in Berlin. Außerdem gibt es einen kleinen Rückblick auf die Kämpfe in Las Vegas. 

Auch im „alten Europa“ geht es wieder vorwärts

Nach monatelanger Pause werden nicht nur in Deutschland, sondern generell in Europa wieder die Boxstiefel geschnürt. In Berlin präsentiert AGON Sports eine Box-Gala unter Ausschluss des Publikums. Mit von der Partie sind u.a. Jack Culcay und Björn Schicke. Außerdem gibt es eine nicht uninteressante deutsche Meisterschaft zwischen Vincenzo Gualtieri und Alexander Pavlov. In Anbetracht der widrigen Umständen lässt sich das durchaus sehen.

Video-Beitrag:

Heute Abend: Box-Rückkehr nach „Corona“ mit Jack Culcay!

Bei der ersten deutschen Box-Gala nach der Corona-Krise fliegen heute Abend in Berlin wieder die Fäuste! Den Hauptkampf der AGON-Fightnight wird Ex-Weltmeister Jack Culcay bestreiten. Im Kampf um den WBO-International-Gürtel im Superweltergewicht wird „Golden Jack“ auf den Franzosen Howard Cospolite treffen.

Box-Gala ohne Zuschauer in Berliner Havelstudios!

Für Jack Culcay (27-4-0, 13 Ko’s) ist der heutige Wettkampfeinsatz ein erster Schritt in Richtung WM-Kampf. Der 34-jährige Ex-WBA-Weltmeister hat im April des letzten Jahres in den USA eine Top-Performance geliefert, als er den ukrainischen Weltklasseboxer Sergiy Derevyanchenko am Rande einer Niederlage hatte. Seither stand Culcay zwei weitere Male im Ring – und siegte jeweils eindeutig nach Punkten.

Heute Abend steigt „Golden Jack“ gegen den Franzosen Howard Cospolite (18-7-3, 6 Ko’s) in den Berliner Havelstudios in den Ring. Im Hauptkampf der AGON-Boxgala, die wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden wird, geht es um den WBO-International-Gürtel im Superweltergewicht.

Jack Culcay (links) und Howard Cospolite gestern beim offiziellen „Weigh-In“

Sollte Jack Culcay einen klaren Sieg verbuchen, wird der frühere Amateur-Weltmeister von 2009 einen weiteren Sprung in die vorderen Reihen der Weltranglisten machen. Aktuell befindet sich Culcay bereits bei drei großen Weltverbänden unter den Top 15 (IBF: 7, WBO: 8, WBC: 11). Im nächsten Jahr könnte es dann für den Familienvater zur nächsten großen Titel-Chance kommen.

Auf der heutigen Fight-Card stehen in Berlin weitere interessante Wettkampf-Paarungen auf dem Programm: So werden u.a. Björn Schicke, Vincenco Gualtieri und Artur Mann die Fäuste zum Einsatz bringen. Die Kampf-Gala ist bei Bild.de (bzw. Bild-plus) zu sehen. Übertragen wird ab ca. 19:15 Uhr. BOXEN1 wird über die Ergebnisse der Kämpfe ebenso berichten.

Die Ergebnisse vom offiziellen Wiegen:

Kampf 1 – Mittelgewicht – 8 Runden:

Thomas Piccirillo: 71,6 kg vs. Adam Amkhadov: 72,3 kg

Kampf 2 – Superweltergewicht – 8 Runden:

Said Rahimi: 67,8 kg vs. Haro Matevosyan: 69,0 kg

Kampf 3 – Cruisergewicht – 8 Runden:

Rad Rashid: 92,3 kg vs. Artur Mann: 92,7 kg

Kampf 4 – Mittelgewicht – 8 Runden:

Jay Spencer: 72,5 kg vs. Jama Saidi: 72,4 kg

Kampf 5 – BDB Deutsche Meisterschaft Mittelgewicht – 10 Runden:

Alexander Pavlov: 71,8 kg vs. Vincenzo Gualtieri: 72,4 kg

Kampf 6 – EBU EU-Meisterschaft Mittelgewicht – 12 Runden:

Marten Arsumanjan: 72,5 kg vs. Björn Schicke: 72,1 kg

Kampf 7 – WBO International Meisterschaft  Superweltergewicht – 12 Runden:

Howard Cospolite: 69,8 kg vs. Jack Culcay: 69.6 kg

Das offizielle Wiegen der AGON-Boxgala im Video:

Disqualifikation! Jessie Magdaleno siegreich nach kuriosem Gefecht

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Im MGM Grand Conference Center musste sich Federgewichtler Jessie Magdaleno kaum den boxerischen Mitteln seines Gegners erwehren. Dafür wurde es unsportlich. 

Yenifel Vicente von der Rolle

Dass Jessie Magdaleno (28-1-0, 18 KOs) am Donnerstagabend in Las Vegas ein durchsaus ernstzunehmender Test bevorstehen würde, war ganz und gar nicht unwahrscheinlich. Doch einen derart unangenehmen Kampf – vor allem in der Art und Weise – hätte wohl Magdaleno selbst nicht erwartet. Dabei fing alles so gut an. Aus der Ringecke heraus blockierte der Rechtsausleger einen etwas halbgaren Jab, schob seinen Gegner mit einem linken Aufwärtshaken in Position und platzierte dann einen saftigen rechten Haken an die Schläfe seines Gegenübers. Schon im ersten Durchgang musste dieser zu Boden. 

Der Leidtragende – Yenifel Vicente (36-5-2, 28 KOs) – muss in dem Moment wohl schon erkannt haben, dass auf legalem Wege hier nichts zu holen sein würde. Der Dominikaner ging erstmal vom Gaspedal, um den Kopf wieder klarzubekommen, legte dann im vierten Durchgang aber so richtig los. Eine rechte Schlaghand Vicente schlug mit voller Wucht unterhalb der Gürtellinie ein, weshalb sich Magdaleno mit schmerzverzerrtem Gesicht abdrehte. Leider reagierte Ringrichter Robert Byrd nur äußerst langsam und konnte nicht verhindern, dass Vicente im Anschluss auch eine Rechte an den Kopf seines Gegners hämmerte. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Magdaleno ging zu Boden, Byrd befahl ein Timeout. Der ehemalige Weltmeister im Super-Bantamgewicht erholte sich wieder, Vicente bekam zwei Punkte abgezogen. Doch damit nicht genug: noch in der selben Runde folgte ein erneuter Tiefschlag, der einen weiteren Punktabzug nach sich zog. Schon hier hätte der Referee den Kampf abbrechen können, denn mittlerweile konnte man Vicente mehr oder weniger Vorsatz unterstellen. 

Es ging jedoch weiter, sogar boxerisch. In der fünften Runde revanchierte sich Magdaleno auf faire Art und Weise und schickte Vicente mit einem Konter abermals auf die Bretter. Statt danach aggressiver auf den Knockout zu gehen, boxte Magdaleno eher seinen Stiefel herunter, wohl auch mit dem Hintergedanken, seinem durchaus schlagstarken Gegenüber keine Gelegenheiten zu bieten. Dieser krönte seinen Auftritt in der zehnten und letzten Runde, als er wieder zu tief ansetzte – Punktabzug Nr. 4 war die Konsequenz. Kurz darauf folgte endlich die Disqualifikation, nachdem sich das Spiel wiederholte. 

Magdaleno, der sich im Anschluss verärgert über die Unsportlichkeit Vicentes äußerte, stellte außerdem klar, dass er bald gegen WBC-Weltmeister Gary Russell Jr. antreten möchte. Immerhin ist der US-Amerikaner auf Platz 1 des Weltverbandes gerankt. 

Action pur zwischen Lopez und Coria

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Weniger schmutzig, dafür aber umso umkämpfter ging es im Duell um den vakanten NABF Title im Federgewicht zu. Nahezu Fuß an Fuß bekriegten sich die Protagonisten Adam Lopez (14-2-0, 6 KOs) und Luis Coria (12-3-0, 7 KOs). Letzterer verzeichnete den höheren Anteil an den über 1400 Händen, die über 10 Runden abgefeuert wurden. Die boxerische Klasse und Präzision von Lopez machte aber den leichten Unterschied. Während Coria stringent nach vorne marschierte, ohne allzu viel Variationen anzubieten, glänzte Lopez durch mehr Finesse. Vor allem sein schneller Jab war ihm eine große Hilfe. Coria kam in den letzten Runden nochmal gut rein, doch es reichte am Ende nicht ganz für ihn. Ein Punktrichter wertete 95-95 Unentschieden, während die anderen zwei Offiziellen jeweils Lopez mit 96-94 in Front sahen. 

Junge Talente im Schlagabtausch 

Unbekümmert und ohne Rücksicht auf Verluste ging es beide den beiden ungeschlagenen Leichtgewichtlern Eric Mondragon (3-0-1, 2 KOs) und Mike Danny Sanchez (6-0-1, 2 KOs) zur Sache. In dem lediglich auf 4 Runden angesetzten Duell lagen sowohl Mondragon als auch Sanchez bereits im ersten Durchgang jeweils einmal auf dem Hosenboden. Nach weiteren actionreichen Minuten mussten sich die Kontrahenten schlussendlich mit einem Remis zufrieden geben. Ein gerechtes Ergebnis. 

Richtig einfach hatte es hingegen Gabriel Muratalla (3-0-0, 2 KOs). Das Bantamgewicht zerlegte Gegner Fernando Robles (2-3-0) innerhalb von knapp über zweieinhalb Minuten. 

Jessie Magdaleno vs. Yenifel Vicente – Highlights:

Adam Lopez vs. Luis Coria – Highlights:

Eric Mondragon vs. Mike Danny Sanchez – Highlights:

Gabriel Muratalla vs. Fernando Robles – Highlights: