Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Video: In Deutschland wird wieder geboxt!

Im heutigen Video von Zwischen den Runden – Der Boxtalk geht es u.a. um die Box-Gala von AGON Sports in Berlin. Außerdem gibt es einen kleinen Rückblick auf die Kämpfe in Las Vegas. 

Auch im „alten Europa“ geht es wieder vorwärts

Nach monatelanger Pause werden nicht nur in Deutschland, sondern generell in Europa wieder die Boxstiefel geschnürt. In Berlin präsentiert AGON Sports eine Box-Gala unter Ausschluss des Publikums. Mit von der Partie sind u.a. Jack Culcay und Björn Schicke. Außerdem gibt es eine nicht uninteressante deutsche Meisterschaft zwischen Vincenzo Gualtieri und Alexander Pavlov. In Anbetracht der widrigen Umständen lässt sich das durchaus sehen.

Video-Beitrag:

Heute Abend: Box-Rückkehr nach „Corona“ mit Jack Culcay!

Bei der ersten deutschen Box-Gala nach der Corona-Krise fliegen heute Abend in Berlin wieder die Fäuste! Den Hauptkampf der AGON-Fightnight wird Ex-Weltmeister Jack Culcay bestreiten. Im Kampf um den WBO-International-Gürtel im Superweltergewicht wird „Golden Jack“ auf den Franzosen Howard Cospolite treffen.

Box-Gala ohne Zuschauer in Berliner Havelstudios!

Für Jack Culcay (27-4-0, 13 Ko’s) ist der heutige Wettkampfeinsatz ein erster Schritt in Richtung WM-Kampf. Der 34-jährige Ex-WBA-Weltmeister hat im April des letzten Jahres in den USA eine Top-Performance geliefert, als er den ukrainischen Weltklasseboxer Sergiy Derevyanchenko am Rande einer Niederlage hatte. Seither stand Culcay zwei weitere Male im Ring – und siegte jeweils eindeutig nach Punkten.

Heute Abend steigt „Golden Jack“ gegen den Franzosen Howard Cospolite (18-7-3, 6 Ko’s) in den Berliner Havelstudios in den Ring. Im Hauptkampf der AGON-Boxgala, die wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden wird, geht es um den WBO-International-Gürtel im Superweltergewicht.

Jack Culcay (links) und Howard Cospolite gestern beim offiziellen „Weigh-In“

Sollte Jack Culcay einen klaren Sieg verbuchen, wird der frühere Amateur-Weltmeister von 2009 einen weiteren Sprung in die vorderen Reihen der Weltranglisten machen. Aktuell befindet sich Culcay bereits bei drei großen Weltverbänden unter den Top 15 (IBF: 7, WBO: 8, WBC: 11). Im nächsten Jahr könnte es dann für den Familienvater zur nächsten großen Titel-Chance kommen.

Auf der heutigen Fight-Card stehen in Berlin weitere interessante Wettkampf-Paarungen auf dem Programm: So werden u.a. Björn Schicke, Vincenco Gualtieri und Artur Mann die Fäuste zum Einsatz bringen. Die Kampf-Gala ist bei Bild.de (bzw. Bild-plus) zu sehen. Übertragen wird ab ca. 19:15 Uhr. BOXEN1 wird über die Ergebnisse der Kämpfe ebenso berichten.

Die Ergebnisse vom offiziellen Wiegen:

Kampf 1 – Mittelgewicht – 8 Runden:

Thomas Piccirillo: 71,6 kg vs. Adam Amkhadov: 72,3 kg

Kampf 2 – Superweltergewicht – 8 Runden:

Said Rahimi: 67,8 kg vs. Haro Matevosyan: 69,0 kg

Kampf 3 – Cruisergewicht – 8 Runden:

Rad Rashid: 92,3 kg vs. Artur Mann: 92,7 kg

Kampf 4 – Mittelgewicht – 8 Runden:

Jay Spencer: 72,5 kg vs. Jama Saidi: 72,4 kg

Kampf 5 – BDB Deutsche Meisterschaft Mittelgewicht – 10 Runden:

Alexander Pavlov: 71,8 kg vs. Vincenzo Gualtieri: 72,4 kg

Kampf 6 – EBU EU-Meisterschaft Mittelgewicht – 12 Runden:

Marten Arsumanjan: 72,5 kg vs. Björn Schicke: 72,1 kg

Kampf 7 – WBO International Meisterschaft  Superweltergewicht – 12 Runden:

Howard Cospolite: 69,8 kg vs. Jack Culcay: 69.6 kg

Das offizielle Wiegen der AGON-Boxgala im Video:

Disqualifikation! Jessie Magdaleno siegreich nach kuriosem Gefecht

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Im MGM Grand Conference Center musste sich Federgewichtler Jessie Magdaleno kaum den boxerischen Mitteln seines Gegners erwehren. Dafür wurde es unsportlich. 

Yenifel Vicente von der Rolle

Dass Jessie Magdaleno (28-1-0, 18 KOs) am Donnerstagabend in Las Vegas ein durchsaus ernstzunehmender Test bevorstehen würde, war ganz und gar nicht unwahrscheinlich. Doch einen derart unangenehmen Kampf – vor allem in der Art und Weise – hätte wohl Magdaleno selbst nicht erwartet. Dabei fing alles so gut an. Aus der Ringecke heraus blockierte der Rechtsausleger einen etwas halbgaren Jab, schob seinen Gegner mit einem linken Aufwärtshaken in Position und platzierte dann einen saftigen rechten Haken an die Schläfe seines Gegenübers. Schon im ersten Durchgang musste dieser zu Boden. 

Der Leidtragende – Yenifel Vicente (36-5-2, 28 KOs) – muss in dem Moment wohl schon erkannt haben, dass auf legalem Wege hier nichts zu holen sein würde. Der Dominikaner ging erstmal vom Gaspedal, um den Kopf wieder klarzubekommen, legte dann im vierten Durchgang aber so richtig los. Eine rechte Schlaghand Vicente schlug mit voller Wucht unterhalb der Gürtellinie ein, weshalb sich Magdaleno mit schmerzverzerrtem Gesicht abdrehte. Leider reagierte Ringrichter Robert Byrd nur äußerst langsam und konnte nicht verhindern, dass Vicente im Anschluss auch eine Rechte an den Kopf seines Gegners hämmerte. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Magdaleno ging zu Boden, Byrd befahl ein Timeout. Der ehemalige Weltmeister im Super-Bantamgewicht erholte sich wieder, Vicente bekam zwei Punkte abgezogen. Doch damit nicht genug: noch in der selben Runde folgte ein erneuter Tiefschlag, der einen weiteren Punktabzug nach sich zog. Schon hier hätte der Referee den Kampf abbrechen können, denn mittlerweile konnte man Vicente mehr oder weniger Vorsatz unterstellen. 

Es ging jedoch weiter, sogar boxerisch. In der fünften Runde revanchierte sich Magdaleno auf faire Art und Weise und schickte Vicente mit einem Konter abermals auf die Bretter. Statt danach aggressiver auf den Knockout zu gehen, boxte Magdaleno eher seinen Stiefel herunter, wohl auch mit dem Hintergedanken, seinem durchaus schlagstarken Gegenüber keine Gelegenheiten zu bieten. Dieser krönte seinen Auftritt in der zehnten und letzten Runde, als er wieder zu tief ansetzte – Punktabzug Nr. 4 war die Konsequenz. Kurz darauf folgte endlich die Disqualifikation, nachdem sich das Spiel wiederholte. 

Magdaleno, der sich im Anschluss verärgert über die Unsportlichkeit Vicentes äußerte, stellte außerdem klar, dass er bald gegen WBC-Weltmeister Gary Russell Jr. antreten möchte. Immerhin ist der US-Amerikaner auf Platz 1 des Weltverbandes gerankt. 

Action pur zwischen Lopez und Coria

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Weniger schmutzig, dafür aber umso umkämpfter ging es im Duell um den vakanten NABF Title im Federgewicht zu. Nahezu Fuß an Fuß bekriegten sich die Protagonisten Adam Lopez (14-2-0, 6 KOs) und Luis Coria (12-3-0, 7 KOs). Letzterer verzeichnete den höheren Anteil an den über 1400 Händen, die über 10 Runden abgefeuert wurden. Die boxerische Klasse und Präzision von Lopez machte aber den leichten Unterschied. Während Coria stringent nach vorne marschierte, ohne allzu viel Variationen anzubieten, glänzte Lopez durch mehr Finesse. Vor allem sein schneller Jab war ihm eine große Hilfe. Coria kam in den letzten Runden nochmal gut rein, doch es reichte am Ende nicht ganz für ihn. Ein Punktrichter wertete 95-95 Unentschieden, während die anderen zwei Offiziellen jeweils Lopez mit 96-94 in Front sahen. 

Junge Talente im Schlagabtausch 

Unbekümmert und ohne Rücksicht auf Verluste ging es beide den beiden ungeschlagenen Leichtgewichtlern Eric Mondragon (3-0-1, 2 KOs) und Mike Danny Sanchez (6-0-1, 2 KOs) zur Sache. In dem lediglich auf 4 Runden angesetzten Duell lagen sowohl Mondragon als auch Sanchez bereits im ersten Durchgang jeweils einmal auf dem Hosenboden. Nach weiteren actionreichen Minuten mussten sich die Kontrahenten schlussendlich mit einem Remis zufrieden geben. Ein gerechtes Ergebnis. 

Richtig einfach hatte es hingegen Gabriel Muratalla (3-0-0, 2 KOs). Das Bantamgewicht zerlegte Gegner Fernando Robles (2-3-0) innerhalb von knapp über zweieinhalb Minuten. 

Jessie Magdaleno vs. Yenifel Vicente – Highlights:

Adam Lopez vs. Luis Coria – Highlights:

Eric Mondragon vs. Mike Danny Sanchez – Highlights:

Gabriel Muratalla vs. Fernando Robles – Highlights:

 

Mariusz Wach vs. Kevin Johnson- Das offizielle Wiegen

Der Kampf der erfahrenen Oldies!

Am Freitag Abend veranstaltet das Wach Boxing Team eine Gala im Hotel Pałac Konarach in Polen. Im Hauptkampf kämpfen die Oldies Mariusz Wach (40) vs. Kevin Johnson (40).

Beide Boxer haben in der Vergangenheit schon gegen die ,,Großen“ geboxt. Mariusz Wach (36-6-0, 19 KOs) sollte am 28. März in Magdeburg gegen Agit Kabayel (19-0-0, 13 KOs) in den Ring steigen. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung abgesagt. Laut Promoter Jerzy Mazur wird der Kampf gegen Kabayel noch in diesem Jahr stattfinden.

Kevin Johnson (34-16-1, 18 KOs) verlor sein letzten Kampf am 19.10.2019 gegen Martin Bakole durch TKO in Runde 5.

Heute um 14:30 Uhr fand das offizielle Wiegen statt.

Mariusz Wach vs Kevin Johnson – Die Gewichte:

Mariusz Wach …………………124,5 Kilo
Kevin Johnson ………………. 119,9 Kilo

Fight Card:

Mariusz Wach – Kevin Johnson
Serhii Huk – Tomasz Piotrowski
Ewa Piątkowska – Karina Kopińska
Maciej Ważny – Hubert Benkowski
Maksim Vislaukh – Krzysztof Rogowski
Alexas Kubicki – Julia Kabzińska
Maksim Hardzeika – Sebastian Skrzypczyński
Sebastian Rembecki – Radek Chojnowski
Kuba Targiel – Artur Proksa

Die Veranstaltung kann man sich für 5 Euro im PPV anschauen.

www.boksppv.pl oder www.ebilet.pl

Das Video vom Wiegen:

VERGESSENE BOX-STARS: Was macht… Tony Tucker?

Sie waren die Stars ihrer Zeit: Boxer, Fighter – Champions. Dennoch droht das Vergessenwerden! In der neuen BOXEN1-Reihe „VERGESSENE BOX-STARS“ blicken wir auf frühere Helden des Seilgevierts zurück, die noch zur Gegenwart gehören – aber von der Vergangenheit leben. HEUTE: Ex-IBF-Schwergewichtsweltmeister Tony Tucker.

Tony „TNT“ Tucker: Härtetest für Tyson, Lewis und Co!

Wenn der junge Tony Tucker in der heutigen Schwergewichts-Szene mitmischen würde, so munkeln manche Insider, würde dem einen oder anderen Star (vermutlich) das Lachen vergehen. Als hochexplosiv galt Tony „TNT“ Tucker zu seinen besten Zeiten, dessen Kampfname nicht von ungefähr kam. Doch außer den eingefleischten Box-Historikern nimmt kaum noch jemand Notiz vom inzwischen 61-jährigen Ex-Weltmeister.

Nach einer ausgesprochen erfolgreichen Amateurlaufbahn (115 Siege – nur 5 Niederlagen) wechselte der 1,96 große Linksausleger Ende 1980 zu den Profis. Dabei hätte Tucker’s Leben im März 1980 fast ein tragisches Ende gefunden, als er wegen einer Schulterverletzung nicht nach Polen reisen konnte, um dort bei einem Box-Turnier teilzunehmen. Bei jenem Flug kam es zur Katastrophe: Alle 87 Passagiere der Maschine – darunter 22 Sportler des US-Boxteams – starben bei einem Absturz.

Das Glück und der Erfolg sollte Tony Tucker, der am 27. Dezember 1958 in Grand Rapids (Michigan, USA) zur Welt kam, auch in den folgenden Jahren begleiten! Tucker bestritt bis 1987 insgesamt 33 Profikämpfe, die er allesamt gewann – die meisten davon vorzeitig. Mit einem starken Jab und einer beeindruckenden Physis verschaffte sich „TNT“ hervorragende Weltranglistenpositionen. Am 30. Mai 1987 boxte Tucker um die vakante IBF-Weltmeisterschaft gegen James „Buster“ Douglas. Gegen jenen Douglas, der drei Jahre später für eine der größten Box-Sensationen der Geschichte sorgen sollte, gelang Tony Tucker ein TKO-Sieg in Runde 10 – und ein neuer Champion war geboren.

Jedoch sollte der Besitz des IBF-WM-Gürtels nicht von allzu langer Dauer sein! Gegen den jungen, aufstrebenden „Iron“ Mike Tyson verlor Tony Tucker in einem Unification-Match jenen Titel, den er nur zwei Monate zuvor gewann. Immerhin schaffte es Tucker über die volle Distanz von zwölf Runden. „Ich habe Tyson anfangs sogar ins Wanken gebracht, aber er hat dennoch zurecht gewonnen!“, blickte Tony Tucker einige Jahre später zurück.

Tony Tucker (links) beim Vereinigungs-Kampf gegen Mike Tyson im August 1987.

Nach der Tyson-Pleite blieb Tucker knapp sechs Jahre lang ungeschlagen. Mit Siegen über Orlin Norris und Oliver McCall konnte sich der einstige „Kurzzeit-Champ“ für eine WM-Chance empfehlen. Diese kam im Mai 1993 gegen WBC-Weltmeister Lennox Lewis. Der inzwischen 34-jährige Tucker blieb jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück und verlor – nach mehreren Niederschlägen – wiederum nach Punkten.

Tony Tucker – heute

Einen erneuten Titelkampf, um die vakante WBA-WM, verlor er gegen Bruce Seldon 1995 sogar vorzeitig. Danach folgten Niederlagen gegen Henry Akinwande, Herbie Hide und John Ruiz. Seinen letzten Kampf bestritt Tony Tucker im Mai 1998, welchen er durch Ko gegen Billy Wright gewann. Er verabschiedete sich mit einer respektablen Kampfbilanz von insgesamt 57 Siegen (47 Ko’s), bei nur 7 Niederlagen. Seither wurde es ruhiger um „TNT“ Tucker, der später nur noch bei Charity-Galas für Show-Kämpfe die Fäuste schwingen ließ.

In den USA genießt er bei Boxfans immer noch einen Promi-Faktor. Aber in den Vordergrund stellen, ist nicht mehr seine Sache. Glaubt man einigen Quellen aus dem Internet, ist Tucker als Trainer in einem Box-Gym in Clearwater (Florida) tätig. „Die letzten großen Schlagzeilen über mich, wird man lesen, wenn ich gestorben bin!“, scherzte Tucker einst in einem Interview. Traurig nur, dass er damit wohl sogar Recht haben könnte! Im Dezember feiert Tony Tucker seinen 62. Geburtstag.

Jessie Magdaleno vs. Yenifel Vicente – Das offizielle Wiegen

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der Nacht auf Freitag steht schon das nächste Event von US-Promoter Top Rank auf dem Programm. Vorher wurden die Boxer noch gewogen. 

Magdalenos Weg zurück nach oben 

Im MGM Grand Conference Center in Las Vegas brauchte das Team von US-Sender ESPN gar nicht abbauen. Denn nach der Veranstaltung am Dienstag – der ersten im US-Boxsport seit Monaten – werden die Boxstiefel heute schon wieder geschnürt. Den Hauptkampf bestreitet Ex-Weltmeister Jessie Magdaleno (27-1-0, 18 KOs). Nachdem dieser vor zwei Jahren sein WM-Gold im Super-Bantamgewicht verloren hat, tritt er eine Gewichtsklasse weiter oben an, wo er mittlerweile in zwei Weltverbänden in der Top 5 platziert ist. 

Um also schon bald an eine weitere WM-Chance zu kommen, ist der US-Amerikaner zum Siegen verdammt. Gegner Yenifel Vicente (36-4-2, 28 KOs) wird es ihm aber vermutlich nicht allzu leicht machen. Der erfahrene Mann aus der Dominikanischen Republik ist ebenfalls weit oben gerankt bei der IBF und WBO (alleridings im Super-Bantamgewicht) und wird daher mit klaren Siegesabsichten in dieses Duell gehen. Da dies kein Titel- oder Ausscheidungskampf ist, konnten sowohl Magdaleno (57,9 kg) als auch Vicente (57,3 kg) leicht über dem Federgewichts-Limit von 57,153 kg einwiegen. 

Interessante Undercard

Davor stehen von drei weitere Gefechte auf dem Plan. Im Federgewicht boxen Adam Lopez (13-2-0, 6 KOs, 57,0 kg) und Luis Coria (12-2-0, 7 KOs, 56,6 kg) um den vakanten NABF Titel. Für Lopez wird es ein besonderes Anliegen sein, sich nach seiner vorzeitigen Niederlage gegen Oscar Valdez zu rehabilitieren. Gewissermaßen dürfte es aber für beide Akteure ein wegweisendes Duell sein. 

Durchaus spannend könnten es auch zwischen den beiden Youngstern Eric Mondragon (3-0-0, 2 KOs, 60,3 kg) und Mike Danny Sanchez (6-0-0, 2 KOs, 60,0 kg) werden. Keiner der Leichtgewichtler hat bis dato eine Niederlage einstecken müssen und wird daher alles daran setzen, dass dies auch so bleibt. Es passiert nicht allzu oft, dass zwei aufstrebende Boxer in einem so frühen Stadium ihrer Karriere gegeneinander in den Ring steigen. 

Außerdem wird Gabriel Muratalla (2-0-0, 2 KOs, 53,6 kg) auf Fernando Robles (2-2-0, 53,5 kg) treffen. Der geplante Kampf von Leichtgewichtler Bryan Lua (5-0-0, 2 KOs) musste abgesagt werden, da Gegner Dan Murray (5-3-0) das Gewicht verpasste und in der Kürze der Zeit sowie aufgrund der strengen Auflagen kein Ersatz verpflichtet werden konnte. 

Video vom Wiegen:

Anthony Joshua und Tyson Fury verständigen sich auf Kämpfe im nächsten Jahr

2021 sollen die Giganten des britischen Schwergewichts gleich zweimal aufeinandertreffen. Doch Furys Co-Promoter Frank Warren tritt auf die Bremse.

Größter Kampf der britischen Box-Geschichte 

Das heiß ersehnte Duell zwischen den Schwergewichts-Weltmeistern Anthony Joshua und Tyson Fury scheint endlich in Sichtweite zu sein. Wie AJ-Promoter Eddie Hearn und Fury selbst gestern bestätigten, sei eine grundlegende Übereinkunft über einen Deal im nächsten Jahr zwischen den Parteien getroffen worden. So sollen die Superstars 2021 gleich zwei Kämpfe gegeneinander bestreiten und dabei untereinander ausmachen, wer als „Undisputed Heavyweight Champion“ in die Geschichte eingehen darf. Im ersten Gefecht würden die Boxer jeweils 50 % der Börse erhalten, er Sieger daraus bekäme im Rematch dann sogar 60 %.

„Wir sind in einer guten Position. Man kann sagen, dass grundsätzlich eine Übereinkunft der beiden Boxer für zwei Kämpfe besteht. Bis dahin muss noch einiges geklärt werden“, so Eddie Hearn. Da wäre zum Beispiel ein passender Austragungsort. Zu Beginn des Jahres hatte Hearn noch gesagt, dass ein Duell zwischen Joshua und Fury wohl eher nicht in England stattfinden würde, da man dort nicht genug Geld für dieses Mega-Event generieren könne. Daher hätte man u.a. auch Saudi-Arabien als möglichen Partner im Blick. Grundsätzlich würde sich natürlich ein britisches Fußballstadion eignen, insbesondere wenn man einen der Kämpfe für den Sommer plant. 

Warren: „Eddie Hearn erzählt nichts neues!“

Nicht ganz so euphorisch klingen derweil die Worte von Hearns größtem Konkurrenten auf der Insel, Frank Warren. Der Co-Promoter von Tyson Fury gegenüber der britischen Zeitung Metro: „Nichts ist unterschrieben und auf nicht neues hat man sich verständigt. Wir alle wissen, dass es ein Zwei-Kampf-Deal werden würde, darüber haben wir bereits gesprochen. Aber das ist alles. Es ist ein 50/50-Deal und ein Rematch obendrauf. Darauf wurde sich von Anfang an verständigt – das ist gesunder Menschenverstand. Jeder stimmt damit überein. Aber darüber hinaus? Es gibt keinen Austragungsort, kein Datum, kein nichts. Eddie hört sich nur gern selbst beim Reden zu.“

Vor der Kür kommt die Pflicht

Unabhängig von den Grabenkämpfe der Promoter stehen sowohl für Joshua als auch für Fury noch andere Aufgaben an. AJ muss seine WM-Gürtel gegen IBF-Pflichtherausforderer Kubrat Pulev aufs Spiel setzen (der Kampf wurde aufgrund der Corona-Krise verschoben), während auf den „Gypsy King“ ein drittes Duell mit Deontay Wilder wartet. Erst wenn diese Aufgaben bewältigt sind, können sich die Parteien über letzte Vertragsdetails austauschen. 

Rücktritt: Ex-Weltmeister Oleksandr Gvozdyk beendet Karriere!

Der 33-jährige Oleksandr Gvozdyk hat seine aktive Laufbahn als Profiboxer beendet! Dies bestätigte gestern dessen Manager Egis Klimas. Gvozdyk, der sich noch bis Oktober letzten Jahres als WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht feiern lassen durfte, will nun beruflich neue Wege einschlagen.

Oleksandr Gvozdyk: (Fast) eine Bilderbuch-Karriere!

Der Rücktritt von Oleksandr Gvozdyk (17-1-0, 14 Ko’s) kommt für viele Boxfans überraschend. Gvozdyk-Manager Egis Klimas äußerte sich gestern gegenüber ESPN zu den Rücktritts-Gründen seines Schützlings. „Oleksandr ist ein sehr kluger Junge…, der immer 100 Prozent gibt. Allerdings ist es für ihn schwierig, gleichzeitig im Boxen und in anderen Geschäftsaktivitäten Alles zu geben. Deshalb hat er nun eine Entscheidung getroffen!“, so Klimas.

Oleksandr Gvozdyk hat seinen letzten Kampf im Oktober 2019 gegen Artur Beterbiev bestritten. Bei jenem WBC/IBF-Vereinigungskampf musste Gvozdyk seine bis dahin erste Niederlage einstecken, als dieser nach mehreren Niederschlägen in der zehnten Runde vom Ringrichter aus dem Gefecht genommen wurde.

Laut Manager Egis Klimas sei jene TKo-Pleite allerdings nicht der Grund für den Rücktritt seines Sportlers. Klimas: „Der einzige Anlass, wieder in den Ring zurückzukehren, wäre für Oleksandr ein Rematch gegen Beterbiev.“ Der 33-jährige Gvozdyk verfolge nun andere, berufliche Herausforderungen. Um welche genauen zukünftigen Geschäfts-Tätigkeiten es sich bei dem Ukrainer handelt, ist bisher noch nicht bekannt.

Oleksandr Gvozdyk (links) bei seinem dramatischen WM-Triumph über Adonis Stevenson im Dezember 2018.

Die sportliche Karriere des 1,88 Meter großen Linksauslegers hätte jedenfalls (fast) nicht besser verlaufen können. Bei den Amateuren zählte Gvozdyk zu den besten Boxern der Ukraine. Im Jahr 2012 holte er die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in London. Zwei Jahre später wechselte er zu den Profis. Oleksandr Gvozdyk eilte von Sieg zu Sieg, ehe er im März 2018 die WBC-Interims-WM im Halbschwergewicht gewann (einstimmiger Punktsieg über Mehdi Amar; Anm. d. Red.).

Seinen größten Erfolg feierte Gvozdyk im Dezember 2018, als er Adonis Stevenson vom langjährigen WBC-Thron ablöste und diesen in Runde 11 schwer Ko schlug. Stevenson hatte danach mit ernsten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. „Der Sieg über Stevenson war eine taktische Meisterleistung von Oleksandr!“, lobte Gvozdyk-Trainer Teddy Atlas die Leistung seines Schützlings.

Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung über den Franzosen Doudou Ngumbu (TKo-Sieg in Runde 5; Anm. d. Red.), kam es im Oktober 2019 zum Unification-Fight gegen IBF-Weltmeister Artur Beterbiev. Nach einem von beiden Seiten starken Gefecht, musste Oleksandr Gvozdyk letztlich im zehnten Durchgang den Kürzeren ziehen. Für Gvozdyk war dies die einzige Niederlage seiner ansonsten makellosen Bilanz.

Gvozdyk vs. Stevenson – Der komplette Fight im Video:

Trauerfall in der Familie – Fabian Thiemke boxt am Freitag nicht auf AGON Box-Gala

Fabian Thiemke
Fabian Thiemke / Foto: Freitag

Der 19-jährige Halbschwergewichtler aus Berlin hätte am Freitag gegen den Ukrainer Taras Oleksiyenko in den Ring steigen sollen.

Zeit für Familie

Foto: AGON/Freitag

Ingo Volckmann: „Wir haben entschieden , dass es besser ist, wenn Fabian in diesen schweren Zeiten bei seiner Familie wäre, um Trost zu spenden und gemeinsam mit seinen Lieben zu trauern. Ich bin sicher, dass jeder für unsere Entscheidung Verständnis zeigen wird.“

Text: AGON Sports

Shakur Stevenson siegt vor leeren Rängen

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Bei der ersten in den USA stattfindenden Box-Veranstaltung seit Eintreten der Corona-Krise gaben sich Shakur Stevenson & Co. keine Blöße. 

Weltmeister dominiert wehrlosen Caraballo

Im nahezu Menschenleeren MGM Grand Conference Center von Las Vegas flogen am Dienstagabend endlich wieder die Fäuste. Im Hauptkampf stand WBO-Weltmeister Shakur Stevenson (14-0-0, 8 KOs), der für sein Duell mit dem Puerto Ricaner Felix Caraballo (13-2-2, 9 KOs) eine Gewichtsklasse nach oben ging und seinen Titel im Federgewicht dementsprechend nicht verteidigen musste. Die Bezeichnung WM-Kampf wäre für dieses Aufeinandertreffen auch denkbar unwürdig gewesen, denn was Caraballo dem technisch versierten US-Amerikaner entgegen brachte, hatte mit internationaler Klasse herzlich wenig zu tun. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Zwar ging „La Sombra“ von Beginn an mutig nach vorne und versuchte sein Glück, doch die Bemühungen verpufften quasi sofort. Der gewohnt konzentriert agierende Stevenson entzog sich aus seiner Rechtsauslage, ließ seinen Gegner vorbeischlagen und bestrafte diesen mit eigenen Aktionen. Vor allem den Körper Caraballos bearbeitete er ohne Erbarmen. Ein rechter Haken in den Rippenbereich brachte dem Weltmeister bereits im ersten Durchgang einen Niederschlag ein. 

Caraballo überzeugte danach nur noch durch seine Fähigkeit einzustecken. Stevenson zerlegte ihn Runde für Runde mit variablen Attacken, ohne im Gegenzug auch nur Ansatzweise selbst etwas abzubekommen. In der sechsten Runde war dann Schluss, als Stevenson seinen Gegenüber erst mit einem rechten Haken öffnete, diesen zu einer eigenen Aktion zwang, dann aber im selben Atemzug die linke Schlaghand hart an den Solarplexus Caraballos platzierte. Dieser klappte zusammen und kam nicht mehr rechtzeitig auf die Beine. 

Nach diesem lockeren Aufgalopp werden in Zukunft sicher härtere Tests auf Stevenson warten. In welcher Gewichtsklasse diese dann zu absolvieren sind, ist noch unklar. Aber da der 22-Jährige körperlich noch in der Entwicklungsphase ist, kann man langfristig vermutlich mit mehreren Gewichtsaufstiegen rechnen. 

Schwergewichts-Hoffnungen überzeugen

Im Rahmen dieses kleinen Events bekamen außerdem zwei interessante Talente im Schwergewicht ihre Chance. Zum einen der US-Amerikaner Jared Anderson (4-0-0, 4 KOs), der schon im Sparring mit Tyson Fury überzeugt haben soll. Gegen den bis dato durchaus als hartnäckig eingestufte Landsmann Johnnie Langston (8-3-0, 3 KOs) beeindruckte der erst 20 Jahre alte Mann aus Ohio mit seinem vielfältigen Offensiv-Arsenal. Engmaschige Kombinationen zum Körper und Kopf, ein solider Jab und Auslagenwechsel hatte Anderson in petto. In der dritten Runde hatte er Langston derart weichgeklopft, dass der Ringrichter dazwischen gehen musste. 

Für den Italiener Guido Vianello (7-0-0, 7 KOs) ging es sogar noch schneller. Etwas über zwei Minuten waren vergangen, als der Olympia-Teilnehmer von 2016 Gegner Don Haynesworth (16-4-1, 14 KOs) mit einer Rechten abkonterte und früh Feierabend machte. Letzterer war mit 133,6 kg allerdings auch in mangelhafter körperlicher Verfassung erschienen. Der von Kevin Barry betreute Vianello ließ in der Kürze der Zeit aber schon das ein oder andere aufblitzen. So ist er trotz seiner annähernd 2 Meter Körpergröße äußerst flink auf den Beinen und verfügt über schnelle Hände. 

Doppel-Olympiasieger ohne Probleme 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

Wem das alles noch nicht rasant genug war, dürfte Gefallen am Kampf von Robeisy Ramirez (3-1-0, 3 KOs) gefunden haben. Der Kubaner schickte den heillos überforderten Yeuri Andujar (5-4-0, 3 KOs) in der ersten Minute ihres Gefechts gleich zweimal auf die Bretter, sodass der Kampf abgebrochen werden musste. Es war die linke Schlaghand von Ramirez, die schweren Schaden anrichtete. 

Shakur Stevenson vs. Felix Caraballo – Highlights:

Jared Anderson vs. Johnnie Langston – Highlights:

Guido Vianello vs. Don Haynesworth – Highlights:

Robeisy Ramirez vs. Yuri Andujar – Highlights: