Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Schattenboxer Teil 10: Angel Robinson Garcia

Angel Robinson Garcia (links)

Schattenboxer – das ist Hinterhof. Das ist die Farbschicht, die von Betonwänden abblättert, an denen viele Bilder kleben: darunter ein Schnappschuss von einem Reisenden ohne Ziel.

Schattenboxer – Die Geschichte von Angel Robinson Garcia

„Ich glaub, es fing in London an. Ich trank bisschen zuviel.“

Ich hab mal einen gekannt – Bojangles, ja, so hat der geheißen – der tanzte. Tanzte in seinen ausgelatschten Schuhen, in seinem ausgefransten Hemd und den ausgebeulten Hosen. Graues, fast silbernes Haar. Ganz weich hat der getanzt. Springen konnte er wie kein anderer, hoch, und aufgekommen wie ´ne Feder so leicht.

Getroffen hab ich Angel das erste Mal 1958 in Dundees Gym in Miami. Er trug ´nen sündteuren Anzug, rauchte Zigarre. War was Besonderes, hatte ständig ´nen Lächeln und ´nen Witz auf den Lippen. Die Weiber waren verrückt nach ihm. Er war´n Journeyman, war´n Boxer, der in den Ring steigt, wenn man ´nen Verlierer braucht. Ist aber nur die halbe Wahrheit. War´n echter Fighter, hat über 300 mal gekämpft, die Hälfte davon gewonnen. Nur einmal k.o. Und auch nur, weil er da ´nem sexy Weib im Publikum zugewunken hat.

Mit 18 angefangen als Profi. Kam aus Kuba. Von dort wegen Castro abgehaun. War´n Tänzer, war´n Techniker. War ihm egal gegen wen und wo er kämpft. Hat sie alle geboxt. Viele Champions, viele große Namen. Duran, Benitez, Sugar Ray, De Jesus, Mamby, Buchanan. Und niemand von denen schaffte ihn auf die Bretter. Der hatte echt was drauf. Hätte selber Champion sein können. Wollt aber lieber dauernd feiern, trinken und tanzen.

Wollten ihn überall boxen sehen. In Havanna, Mexico City, Caracas, Miami, Panama, Paris, Mailand, Rom, Vegas, London, Brüssel, Frankfurt, Tunis, Barcelona, Genf und was weiß ich wo. War einfach überall. wollt das Leben geniessen, die Welt kennen lernen. Kämpfte jeden Monat. Ohne Pause. Welches Gewicht, welcher Gegner? Scheißegal, hauptsache Geld. Von der Bar direkt in den Boxring. Immer lachend. Immer Hauptattraktion. So ging das jahrelang.

„Heut tanz ich hier, schon für ein Bier.“

Er hat mich damals angesehen, als wäre er die Weisheit des Alters in Person. Und dann hat er begonnen zu erzählen. Hat mir sein ganzes Leben erzählt. Hat mir von der Zeit erzählt, als er durch die ganze Welt tingelte. Und dann sprach er von den fünfzehn Jahren, als er mit seinem Hund überall rumzog. Und dann war sein Hund gestorben. Und jetzt, nach zwanzig Jahren, muss er immer noch weinen deswegen.

Hab Angel das letzte Mal 1975 gesehen. Immer noch ne Zigarre paffend und ein breites Grinsen im Gesicht. Aber paar Zähne weniger und schlampige Kleidung. Und die Weiber wollten nichts mehr wissen von ihm. Hat immer noch im Ring gestanden. Obwohl er auf `nem Auge blind war inzwischen. Konnte ihn aber immer noch keiner zu Boden schicken. Und machte all seinen Gegnern das Siegen schwer.

Alkohol, mein Junge, hat er gesagt und den Kopf geschüttelt. Dann hat er gelacht, ist auf die Beine gesprungen. Bojangles, hat er gesagt, heißt er. Und dann hat er getanzt. Mein Gott, der konnte tanzen!

1978 stand Angel Robinson Garcia das letzte Mal offiziell im Boxring. Dann wurde er aus gesundheitlichen Gründen von allen Verbänden mit einem Boxverbot belegt. Doch Garcia kämpfte weiter. In den Boxgyms verdingte er sich als Sparringspartner. Von irgendetwas musste er leben und er hatte nie etwas anderes gelernt als zu boxen. Irgendwann taugte er nicht mal mehr als lebender Sandsack. Am Ende landete er als obdachloser Bettler auf den Straßen von Paris. Fast blind, das Gesicht voller Narben und körperlich ein Wrack.

Der Legende nach wurde er dort vom großen französischen Schauspieler Jean Paul Belmondo entdeckt, der sich um ihn kümmerte und ihm seinen letzten Wunsch erfüllte. Garcia war sterbenskrank und wollte nur noch heim nach Kuba. Belmondo kontaktierte die kubanische Regierung und übernahm sämtliche Kosten, so dass Fidel Castro ihm die Rückreise in sein Heimatland erlaubte, wo er 2000 in seinem Geburtsort Havanna verstarb.

„Dieser kubanische Bastard weiß so viel übers Boxen. Ich will, dass er mir was beibringt!“ – Boxlegende Roberto Duran über Garcia

„Hey, Mr Bojangles, komm, tanz für uns. Bitte Einmal noch. Los.“ – Mr. Bojangles – Liedtext

Profiboxer John Bielenberg trainierte „Open air“

Die Coronavirus-Pandemie macht auch den Profiboxern schwer zu schaffen. An Sparring und Wettkämpfen ist derzeit noch nicht zu denken. Profiboxer John Bielenberg aus Lübeck besuchte jetzt mit seinem Vater und Trainer Athar Ghazal die Gemeinde Sülfeld, trainierte dort im großen Garten eines Freundes.

Dabei hatte der mit 17-Jährige gute Gelegenheit an frischer Luft mit seinem Vater Partnerübungen zu machen. Die Pratzen-Arbeit stand dabei im Vordergrund. „Trotz den Coronavirus-Zeiten muss mein Sohn fit bleiben. Und er haut stärker zu, wie vorher. Das Krafttraining zahlt sich aus“, freute sich der hauptberuflich als KFZ-Mechaniker arbeitende 41jährige Athar Ghazal. Früher boxte er selbst (dreimaliger deutscher Amateurmeister) und danach war er einer der Nationaltrainer bei den deutschen Amateurboxern.

Demnächst soll sein Sohn schon im zweiten Profi-Fight – im ersten Kampf besiegte der Lübecker seinen Kontrahenten durch KO in Runde 1 – um den DM-Titel im Leichtgewicht (bis 61,2 kg)  boxen. Dazu ist ein Kampftag in Lübeck oder sogar im Kreis Segeberg geplant, wenn es denn in diesen Zeiten die Gesundheitsvorkehrungen zulassen. „Was den Fußball-Profis genehmigt wird, sollte auch für das Profiboxen gelten“, meint Ghazal. Sein Sohn stimmt ihm dabei zu. „Mein Promoter und Manager Alexander Petkovic aus München arbeitet mit Fachleuten an ein Konzept und führt Verhandlungen mit den Betreibern von geeigneten Sportstätten“, hofft John Bielenberg schon bald Vollzug melden zu können.
Der im Lübecker Stadtteil Eichholz wohnende Boxer, der als größtes deutsches Nachwuchstalent gilt, hatte im vergangenen Herbst nach dem OK seines Vaters bei „Petkos Boxpromotion“ einen langjährigen Profivertrag unterschrieben.

Beim Amateur-Boxclub Olympia Lübeck kämpfte der Fighter vorher überaus erfolgreich als Amateur und konnte sich schon zahlreiche Meriten „erboxen“. So war er dreifacher Deutscher Meister (2017, 2018, 2019) und wurde zuletzt als bester Boxer Deutschlands bei den Deutschen Meisterschaften ausgezeichnet. Als Kapitän der Nationalmannschaft vertrat Bielenberg Deutschland zudem bei zahlreichen Turnieren. Bei der Jugend-EM 2017 in Rumänien errang der Faustkämpfer die Silbermedaille. Bielenberg stand in 80 Kämpfen im Amateur-Boxring, verlor dabei lediglich siebenmal. Die letzten vier Jahre konnte ihn in Deutschland niemand bezwingen.

„Wir haben mit John Bielenberg das größte Box-Talent Deutschlands verpflichtet und mit seinen bisherigen Leistungen im Ring ebenfalls die Boxexperten von sich überzeugt. Wir haben viel vor, werden ihn vorsichtig aufbauen“, verkündete Petkovic, der noch weitere Top-Boxer unter Vertrag hat. „Weltmeister in einem der großen Profiboxverbände möchte ich werden. Vier bis fünf Jahre gebe ich mir dafür Zeit“, zeigte John Bielenberg, der die US-Boxlegende Floyd Mayweather als sein Vorbild bezeichnet, seine Fernziele auf. Mangelndes Selbstvertrauen kann also dem jungen Profiboxer, der durch weiteren Muskelaufbau später im Supermittelgewicht (von 72,5 bis 76,2 kg) boxen will, nicht nachgesagt werden. „Mein Sohn hat mit Willensstärke, guter Angriffs- unter Kontertechnik, Nehmerfähigkeiten eigentlich alles was ein erfolgreicher Profiboxer braucht. Ihm steht die Boxwelt weit offen“, lobt und hofft Athar Ghasal.

Wenn der nächste Kampf terminiert ist geht’s allerdings erstmal wieder zu den boxspezifischen Vorbereitungen in die Trainingshalle von seinem früheren Lübecker Amateur-Boxclub um das Nahziel zu erreichen. Der Box-Keller der legendären Ritze in Hamburg-St.Pauli soll kurz vor dem Fight als Sparringsort genutzt werden.

Text: Harald Becker

Video: Matchroom plant Kämpfe im eigenen Garten!

Im heutigen Video von Zwischen den Runden – Der Boxtalk geht es um die für Juli geplante „Fight Camp“-Serie von Matchroom Boxing. 

Open-Air-Kämpfe mit Drohnen!

Aktuell werkeln viele Box-Promoter an Veranstaltungen, die sie vor Ausschluss des Publikums über die Bühne bringen können. Das bevorzugte Modell scheint dabei zu sein, die Cards in kleinen Studios zu veranstalten, wo man mit einem möglichst kleinen Team arbeiten kann. Matchroom Boxing hingegen plant etwas anderes. Die britische Promotion um Eddie Hearn möchte ab Juli mehrere Events im Garten (also Open-Air) ihres Hauptquartiers in Essex zeigen. Unter anderem hofft man dort auch das Schwergewichts-Duell zwischen Dillian Whyte und Alexander Povetkin präsentieren zu können.

Video-Beitrag:

 

Mike Tyson Gegner gefunden? Shannon Briggs bestätigt Kampf!

Der Gegner für Mike Tysons heißersehntes Comeback scheint gefunden. Jedenfalls hat Shannon Briggs das Zustandekommen des Kampfes via Instagram verkündet…

Shannon „Let’s Go Champ“ Briggs verkündet Kampf gegen Mike Tyson

Die Details um Mike Tysons Comeback werden offenbar immer expliziter. Nachdem diverse Boxer Interesse an einem Kampf mit dem einstigen jüngsten Schwergewichtsweltmeister der Boxgeschichte bekundet hatten, darunter John Fury (Vater von Tyson Fury) und Evander Holyfield, bestätigte nun ein weiterer Ex-Schwergewichtsweltmeister, dass der Kampf gegen „Iron“ steht. Die Rede ist von Shannon „The Cannon“ Briggs, der ebenfalls in den vergangenen Tagen immer wieder Interesse an einem sogenannten Exhibition(Show)-Kampf gegen Tyson verlautbaren ließ.

Auf Instagram schrieb Briggs in einem Post dazu: „Brooklyn gewinnt!“ (in Anlehnung an den gleichen Geburtsort der Schwergewichte) und zitiert das Onlineportal „The Source“ weiter: „Der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht Shannon Briggs behauptet, Mike Tyson habe sich bereit erklärt, gegen ihn – und nicht gegen Evander Holyfield – in einem Schaukampf zu kämpfen, der an der Freiheitsstatue ausgetragen werden könnte. Könnten wir der Schlacht von Brownsville erleben?“

Bereits seit letztem Monat trainiert Mike Tyson, der zuletzt 2005 im Boxring stand und gegen Kevin McBride verlor, mit MMA-Coach Rafael Cordeiro. Der „Baddest Man on the Planet“ verlor einiges an Gewicht und zeigte sich bereits auf Bildern und Videos in beachtlicher Verfassung und „in shape“, was er selbst bekräftigte: „Sechs Wochen davon und ich wäre in der besten Verfassung, die ich mir je erträumt habe. Tatsächlich durchlaufe ich diesen Prozess gerade.“ Dass Tyson für den guten Zweck also in den Ring zurückkehren wird, steht fest. Allerdings bestätigte der mittlerweile 53-Jährige nicht, dass Briggs sein Gegner wird.

Bestätigung des Kampfes seitens Mike Tyson bleib bisher aus

Der 48-jährige Briggs, der 2006 den WBO-Weltmeistertitel sein Eigen nennen durfte, stand zuletzt 2016 gegen Emilio Ezequiel Zarate im Ring, welchen er in der ersten Runde ausknockte. 2017 wurde Briggs schließlich positiv getestet und verspielte damit die Chance, um den vakanten regulären WBA-WM-Titel gegen Fres Oquendo zu boxen. Der US-Amerikaner war jetzt schließlich derjenige, der den Kampf gegen Mike Tyson auf Instagram bestätigte, wie die „Sun“ schreibt: „Ich habe gerade mit Mike Tyson gesprochen, es findet statt, ich und Mike, wir werden es wahr werden lassen.“

Die „Sun“ zitiert ihn weiter: „Es ist offiziell, ihr werdet es sehen, dass es passiert, Brownsville gegen Brownsville. Ich und Tyson werden die Handschuhe zuschnüren […] Wir lassen unsere Fäuste sprechen.“ Weiter hat Briggs bestätigt, dass der Kampf ein Showkampf sein wird. „Wir alle wissen, dass es ein Showkampf ist und dann werden wir sehen, was noch im Tank ist. Es ist für einen guten Zweck, es wird Spaß machen, aber wir sprechen hier über Mike Tyson. Er schlägt natürlich hart zu, also könnte er mich schlagen und mir eine Rippe brechen. Wir müssen voll und ganz vorbereitet sein.“

Eine Bestätigung für das tatsächliche Stattfinden dieses Kampfes seitens Mike Tyson gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikel nicht, wonach man die Aussagen von Briggs definitiv noch nicht für bare Münze nehmen sollte!

Update 21.05.2020: Shannon Briggs hat den besagten Instagram-Post bereits wieder entfernt.

Was ist dran an Mike Tyson vs. Evander Holyfield Part 3?

ACHTUNG FAN ART: Vor wenigen Tagen erst ging dieses Bild im Netz viral, was Tyson und Holyfield zeigt und einen Kampf am 11. Juli in Saudi Arabien ankündigt. Der Ersteller des Kunstwerkes bekräftige auf Instagram jedoch, dass es reine „Fan Art“ sei.

Es ist erst wenige Tage her, da postete „Iron Mike“ auf seinen Social-Media-Kanälen ein Highlight-Video bei der Pratzenarbeit, das den 53-jährigen in bestechender Form zeigt. Nun zog niemand geringeres, als Tyson’s ewiger Rivale mit einer eigenen Trainings-Montage hinterher.

Tyson und Holyfield geben Comebacks – kommt es zur Trilogie?

„I’m back“! So jedenfalls kündigte es der einstige „Baddest Man on the Planet“ in seinem kürzlich erschienenen Trainings-Video an, welches den jüngsten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten bei der Pratzenarbeit zeigt. Tyson präsentiert sich dabei, im Gegensatz zu Nachrichten vergangener Tage, die den Ex-Champ aufgrund jahrelanger Drogen-, Alkohol-, und Kokainprobleme oftmals kurz vor dem „Abnippeln“ zitierten, in einer für sein Alter bärenstarken Form. Wie in guten alten „Peek-a-Boo“-Zeiten taucht „Iron-Mike“ unter den Schlagversuchen seines Trainers ab, um in explosiver Form auf die „Pads“ einzudreschen.

Freilich ist dies nicht der junge Mike, der einst als „Kid Dynamate“ die Box-Welt das Fürchten lehrte und für den selbst die Deutschen nachts den Wecker stellten, um die menschliche Zerstörungs-Maschine drei bis sechs Minuten live zu erleben. Doch es scheint, als sei der „böseste Mann des Planeten“, der seit geraumer Zeit wieder gutes Geld mit dem Anbau von Cannabis-Plantagen verdient, aus dem Gröbsten heraus.

Ausgerechnet jetzt meldete sich Tyson’s einstiger Widersacher Evander „The Real Deal“ Holyfield mit einem eigenen Social-Media-Beitrag zurück, welche dem viermaligen Schergewichts-Champ und ehemaligen Crusier-Dominator eine, gemäß seinem Alter (57), ebenfalls beeindruckende Form attestieren. Holyfield, der seinen letzten Profi-Kampf im Mai 2011 erfolgreich gegen den Dänen Brian Nielsen absolvierte (TKO Runde 10), präsentiert sich beim Seilspringen gewohnt sehr athletisch und auch bei den Schlagkombinationen äußerst variabel.

Besonders Holyfield’s linker Haken, der Tyson bei ihrem ersten Duell im November 1996 bereits so zugesetzt hatte (TKO Holyfield Runde 11) sticht in der Video-Sequenz besonders hervor. Das Rematch 1997 ging bekanntlich als einer der denkwürdigsten Momente der Box-Geschichte ein, als Tyson seinem Kontrahenten zweimal ins Ohr biss, um daraufhin von Referee Mills Lane disqualifiziert zu werden.

Folglich steht es 2:0 für den „Warrior“ Holyfield. Doch die beiden Box-Urgesteine haben inzwischen ihr Interesse an einer Rückkehr in den Ring bekundet. Es soll sich hierbei aber lediglich um Showkämpfe handeln, die für beide Parteien jede Menge Kohle in die Kassen spült. Ob es dabei letztendlich zu der heiß herbeigesehnten Trilogie kommt, ist jedoch ungewiss. Holyfield bekräftige eigenen Aussagen zufolge seinen Wunsch, ein drittes Mal mit seinem Erzrivalen die Fäuste zu kreuzen. „Ja, ich will gegen Mike kämpfen! Ich bin bereit hierfür!“

Indes gibt sich Tyson etwas bedeckter, scheint einem erneuten Aufeinandertreffen prinzipiell aber nicht abgeneigt. „Alles ist möglich. Ich fühle mich unaufhaltsam. Die Götter des Krieges haben mich wiedererweckt, mein Ego entfacht und wollen, dass ich wieder in den Krieg ziehe. Ich fühle mich wieder jung.“ Das Interesse um einen möglichen Show-Act der beiden Box-Oldies ist jedenfalls riesig, und würde wohl Promoter und Investoren aus aller Welt herbeilocken, schliesslich prägten die zwei Hall-of-Famer maßgeblich die Schwergewichts-Szene der letzten dreißig Jahre. Tyson mit seinem grandiosen Aufstieg Mitter der Achtziger, welcher in dieser Form nie wieder von einem Faustkämpfer erreicht wurde und Holyfield, der sich in den Neunzigern nun wirklich jedem Giganten-Duell stellte. Besonders hervorzuheben wäre hierbei die denkwürdige Trilogie mit Riddick Bowe.

Ob und wieweit die Statements der Altmeister ernst gemeint sind, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Es wäre jedoch gerade für die in den kommenden Monaten erwarteten Corona-Lockerungen ein dickes Ausrufezeichen und ein riesiger Leckerbissen für alle Box-Fans weltweit. Man kann „Iron Mike“ und „Holy“ nur zurufen: „Macht’s noch einmal Jungs!“

Video: Das „Comeback“ von Mike Tyson

Im heutigen Video schaut Zwischen den Runden – Der Boxtalk auf die heißeste Box-News der letzten Tage, das vermeintliche Comeback von „Iron“ Mike Tyson. 

Spaß oder Ernst?

Seinen Namen kennt noch heute jedes Kind: „Iron“ Mike Tyson, eine lebende Boxlegende. In seiner kurzen aber imposanten „Prime“ in den 80er Jahren mutierte dieser in Windeseile zum globalen Superstar und verbreitete als Undisputed Champion Angst und Schrecken in der sogenannten Königsklasse, dem Schwergewicht. Nach einem mehrjährigen Gefängnisaufenthalt und vielen weiteren Eskapaden stand Tyson 2005 zuletzt als Profi-Boxer im Ring. Nun, 15 Jahre später, hätten ihn „die Kriegsgötter wieder zum leben erweckt“. Der mittlerweile 53-Jährige steht im Training und möchte ein Comeback wagen. Was ist davon zu halten?

Video-Beitrag:

Björn Schicke: „Ich möchte vom Boxen vernünftig leben können.“

Foto: Agentur Freitag.

Wolfgang Wycisk im Interview mit Björn Schicke

Björn Schicke war 11, als er  beim SC Berlin mit dem Boxen begann. Nach sechs Jahren hörte Schicke mit dem Faustkampf wieder auf, absolvierte eine Lehre als Kanalbauer und leistete seinen Wehrdienst ab. Zehn Jahre später, der erneute Einstieg in den Boxsport, diesmal als Profi. Elf Kämpfe absolvierte der Berliner, bis ihn  AGON Sports & Events 2018 unter Vertrag nahm. Im Interview bezeichnet Schicke AGON als das „Glück seines Lebens.“

Die wichtigste Frage zuerst, Björn: Hast du Corona bis jetzt gut überstanden?

Ich bin gesund, mir geht’s gut, besonders seitdem wir wieder gemeinsam trainieren dürfen. Bis dahin habe ich Herrn Stachewicz‘s (AGON Headcoach) Trainingspläne abgearbeitet. Meistens war ich dafür draußen im Park, zusammen mit meinem Freund und Ex-Trainer Zlatko Turina. Zweier-Gruppen sind  ja nicht verboten. Aber das ist echt nicht vergleichbar mit dem Training und den Jungs im Gym.

Was fehlt dir zurzeit am meisten?

Gottseidank darf ich wieder boxen, sonst wäre es ganz schlimm. Was mir noch fehlt, ist das Schwimmen, das Bouldern, also das Klettern ohne Seil und sich einfach mal ins Kaffee setzen, um etwas zu trinken.

Playstation  oder Netflix?

Weder noch. Karten- und Brettspiele, allen voran „Mensch ärgere dich nicht“. Das spiele ich jetzt öfters als sonst mit meiner Freundin Rosa.

Bist du ein guter Verlierer?

Ich mag es überhaupt nicht zu verlieren. Rosa hat letztens zugegeben, dass sie mich ab und zu bei „Mensch ärgere dich nicht“ gewinnen lässt, weil ich sonst immer so eklig wäre.

Amateurboxer, danach zehn Jahre Pause und mit 26 als Profi zurück in den Ring

Ich habe mit elf Jahren beim SC Berlin angefangen und habe dort mein erstes Probetraining gemeinsam mit Enrico Kölling absolviert. Nach sechs Jahren hatte ich keine Lust mehr und habe aufgehört. Und dann, 10 Jahre später, hatte es mich wieder gepackt. Ich hatte auch ein klares Ziel. Ich wollte Profi werden und vom Boxen leben können. Das hat aber erst 2018 geklappt, als Ingo Volckmann (CEO AGON) mir einen Vertrag anbot. Bis dahin war ich mehr oder minder Halbprofi, habe tagsüber gearbeitet und abends trainiert.

AGON ist für dich…

Meine Zukunft. AGON und damit meine ich Ingo Volckmann, hält sein Wort. Er steht mit Herzblut hinter der Sache. Deshalb kann ich mir keinen besseren Boxstall wünschen als AGON. Die Strukturen sind solide und das Management arbeitet nachhaltig. Ich will damit sagen, dass AGON die Karrieren der Boxer sorgfältig plant und sie nicht für den schnellen Euro opfern würde, wie das andere Boxställe durchaus tun. Schau einmal, was ich mit AGON innerhalb kurzer Zeit erreicht habe. Deutscher Meister beim BDB und EU-Champ der EBU. Das waren keine Zufälle, das war die Planung von Ingo und dem Team.

Angenommen Eddie Hearn (erfolgreicher Boxpromotor) würde dich zum Essen einladen

(Björn lacht) Eddie Hearn bräuchte sich keine Hoffnungen zu machen, dass ich zu ihm käme. Denn ich würde bei AGON bleiben. Auf alle Fälle würde ich ihm sagen, dass ich mein Steak gerne medium hätte.

Mehrere Boxer wurden wegen der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen überführt. Darunter sind auch sehr prominente Namen

Anabolika ist Betrug gegen sich selbst, dem Gegner und dem Publikum. Ich wäre stinksauer, wenn ich gegen jemanden verlieren würde, bei dem sich im Nachherein herausstellt, dass er gedopt war.

Wie sehen deine letzten Minuten vorm Kampf aus. Hast du ein Ritual? 

„Ich bin der Beste, ich werde gewinnen! Ich bin der Beste, ich werde gewinnen! Ich bin der Beste, ich werde gewinnen!“ Immer wieder sage ich mir das auf. Früher war ich vor meinen Kämpfen sehr aufgeregt. Deswegen bin ich einmal zu einem Mental Coach gegangen. Diesen einfachen Satz haben wir gemeinsam erarbeitet und er wirkt! Denn wenn ich nun in den Ring klettere, dann fühle ich mich unbesiegbar.

Wurdest du als Boxer geboren oder wurdest du dazu gemacht?

Ich wurde nicht als Boxer, sondern als Kämpfer geboren. Ich liebe den Zweikampf. Ich gehe nach vorn, auch wenn es weh tut. Mir wurde das Boxen nicht in die Wiege gelegt. Ich bin auch nicht mit der Technik eines Gennadiy Golovkin gesegnet. Das versuche ich mit Athletik, Herz und Schlagstärke auszugleichen. Das sind für mich auch die Dinge, die einen Kämpfer auszeichnen.

Golovkin ist der IBF-Weltmeister in deiner Gewichtsklasse. Ist es dein Ziel ihn einmal zu beerben?

Golovkin besiegen? Lass uns auf dem Teppich bleiben. Mein Ziel ist es nicht Golovkin zu schlagen, sondern nach dem Boxen ein vernünftiges Leben zu führen, mit Frau und Kindern. Dafür muss ich um lukrative Börsen boxen und die lassen sich auch unterhalb Golovkin verdienen. Ich bin jetzt 32 Jahre alt. Irgendwann wird einmal Schluss sein. Realistisch betrachtet, könnte ich die nächsten drei bis fünf Jahre auf dem körperlichen Level boxen, auf dem ich mich jetzt befinde. Das bedeutet aber auch, dass ich mich langsam in Stellung für die lukrativen Kämpfe bringen muss. Aber bevor es damit soweit ist, möchte ich meinen EU-Titel noch ein- bis zweimal verteidigen. So haben wir es im Team durchgesprochen.

Das Profiboxen tänzelt derzeit am Abgrund. Woran liegt das? Was muss sich ändern?

Es darf nicht so oft „Stark“ gegen „Schwach“ boxen, sondern es müssen viel mehr Kämpfe auf Augenhöhe stattfinden. Gute Boxer dürfen sich nicht aus dem Wege gehen. Klar möchte man Niederlagen vermeiden, aber Verlieren gehört nun mal zum Sport.  Dann sollte es ein deutsches Ranking geben und nur die Besten dieser Rangliste dürften dann um Weltmeisterschaften boxen.

Wir bräuchten auch eine neue Fankultur. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber einige sogenannte Fans sind in den sozialen Medien mit ihren Kommentaren gnadenlos. In England ist das nicht so. Ich weiß noch, als Arthur Abraham gegen Paul Smith geboxt hatte. Smith war der krasse Außenseiter. Trotzdem sind über 300 Fans mit ihm nach Deutschland geflogen. Wirkliche Fans zeichnen sich durch Loyalität aus, gerade in der Niederlage. So etwas wünsche ich mir auch für Deutschland.

Wenn du eine Berühmtheit treffen dürftest. Wer wäre das?

Mike Tyson. Für mich einer der besten Boxer der Welt. Mit ihm würde ich gerne einmal über sein Leben reden, denn da gäbe es sicherlich ordentlich Gesprächsstoff….

(Björn lacht) Vielleicht erlaubt es Eddie Hearn, dass ich Mike zum Essen mitbringe.

Hertha oder Union?

Ich bin wirklich kein Fußball-Fan, aber viele meiner Freunde sind für Hertha. Also Hertha. Ingo Volckmann ist ja auch der Präsident von Atlético Baleares. Als Ehrerweisung ihm gegenüber bin ich auch ein Baleares Fan.

Angenommen du hättest viel Geld. Was würdest du damit tun?

Ich würde sicherlich einen großen Teil spenden. 2019 war für mich ein wirklich gutes Jahr. Von meiner Börse für den EU-Meister habe ich viele Lebensmittel und Früchte gekauft. Ich habe mich dann an der Bahnhofsmission bei der Essensausgabe dazugestellt und alles verteilt. Es war ein schönes Gefühl, Hilfsbedürftige an meinem Erfolg teilhaben zu lassen.

Wenn einmal dein Leben verfilmt werden würde. Wer sollte deinen Part übernehmen?

(Björn lacht) Wen ich mir da super vorstellen könnte, wäre Dwayne „The Rock“ Johnson und wenn er keine Zeit hätte, dann Mike Tyson.

Vielen Dank für das Gespräch Björn.

Tyson Fury: Es gibt noch viele Gegner da draußen für mich

Erst vor kurzem berichteten wir über ein vermeintliches Karriereende Furys, was dieser kurzerhand wieder revidierte. Nun nannte er in einem Instagram Live-Video potentielle kommende Gegner.

Tyson Fury benennt 9 Gegner gegen die er nach Wilder und Joshua antreten will

Anfang März kündigte der „Gypsy King“ an, nur noch zwei Kämpfe bestreiten zu wollen und sprach damit von einem Karriereende. Der 31-Jährige bezog sich hier auf einen dritten Kampf gegen Deontay Wilder, den er zuvor in Las Vegas vorzeitig bezwang, um sich die WBC-Schwergewichtskrone zu sichern sowie das heiß ersehnte britische Top-Duell gegen Anthony Joshua.

Gut zwei Monate später, revidierte der ungeschlagene Brite seine Pläne jedoch wieder und verkündete zu kämpfen, bis er 40 ist. In einem kürzlich gestreamten Instagram Live-Video gab Fury nun mehrere potentielle Gegner bekannt, gegen die er gern noch in den Ring steigen würde. Natürlich muss er hierzu ersteinmal gegen Wilder sowie gegen IBF-, WBA- und WBO-Weltmeister Joshua in den Ring steigen.

Foto: DAZN

„Ich habe darüber nachgedacht und anfangs hatte ich noch drei Kämpfe in meinem Vertrag, jetzt sind es noch zwei Kämpfe, ich habe Wilder und Joshua, aber ich werde einfach weitermachen, weil es wirklich nichts anderes zu tun gibt“, sagte Fury während des Live-Videos auf Instagram.

„Ich bin 31 Jahre alt, fit wie ein Turnschuh, in bester geistiger Verfassung, ich trainiere drei- oder viermal am Tag und es fühlt sich an wie ‚Was soll ich denn sonst mit meinem Leben anfangen?‘ Wisst ihr, es gibt noch viele andere Kämpfer da draußen, die ich verprügeln kann. Da gibt es Dillian Whyte, Jarrell Miller, [Kubrat] Pulev, [Andy] Ruiz, [Luis] Ortiz, [Daniel] Dubois, [Joe] Joyce, es gibt viele. Da gibt es Efe Ajagba, den großen nigerianischen Olympioniken, da gibt es Tony Yoka, den französischen Olympiasieger“, so Fury weiter.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das dritte Duell gegen Wilder aufgrund der Corona-Pandemie nicht sicher. Sobald Tyson Fury diesen Kampf hinter sich gebracht hat, dürfte das britische Top-Duell mit Landsmann Anthony Joshua und damit der große Unification-Fight anstehen, der frühestens Anfang 2021 erwartet wird.

(Boxer-)Leben trotz Corona: Was machen Stefan Härtel und Nick Hannig?

Die aktuelle Corona-Pandemie zwingt viele Spitzensportler in eine gewisse Form der Abstinenz! Doch wie sieht der Tagesablauf eines Profiboxers derzeit aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich BOXEN1 und sprach mit Manager Dennis Lindner, der die beiden erfolgreichen Berliner Boxer Stefan Härtel und Nick Hannig betreut.

Härtel und Hannig: Box-Training goes Homework!

Weltweit herrscht in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens ein bisher nie dagewesener Stillstand. Jener Ausnahmezustand macht freilich auch keinen Halt vor dem Boxsport. Jedoch muss es ja irgendwie weitergehen – oder?! Was machen zum Beispiel unsere deutschen Box-Stars? Mit diesen Fragen wendete sich BOXEN1 an den Berliner Box-Manager Dennis Lindner, der u.a. Stefan Härtel und Nick Hannig betreut.

Dennis Lindner (rechts) mit Nick Hannig

„Es ist schon alles sehr ungewiss momentan. Solange kein Ende der Corona-Pandemie in Sicht ist – und die damit verbundenen Einschränkungen weiterhin gelten – fällt es sehr schwer sagen zu können, wann oder wie die Planungen von Box-Veranstaltungen verlaufen werden!“, sagt Dennis Lindner auf Nachfrage der BOXEN1-Redaktion. Auch die beiden Lindner-Klienten Stefan Härtel und Nick Hannig sitzen auf heißen Kohlen – obwohl ihre Erfolge im Vorjahr eine durchaus vielversprechende Zukunft erahnen ließen.

Für Stefan Härtel hätte es im letzten Jahr fast nicht besser laufen können! Der 32-jährige Berliner sicherte sich im Mai 2019 den EBU-EM-Titel im Supermittelgewicht, nachdem er Robin Krasniqi – mit einem klaren Punktsieg über zwölf Runden – als Europameister ablösen konnte. Einige Monate später legte Härtel den EM-Gürtel nieder. Im November setzte sich der einstige Olympia-Teilnehmer mit einem vorzeitigen Sieg über David Zegarra durch und holte sich damit den WBO-Intercontinental-Titel.

Stefan Härtel (rechts) bei seinem EM-Sieg gegen Robin Krasniqi.

Das Jahr 2020 sollte an die Erfolgssträhne anknüpfen. Laut BOXEN1-Informationen war sogar ein IBF-WM-Ausscheidungskampf im Gespräch. Das Team um Stefan Härtel wartet nun auf grünes Licht für den nächsten Wettkampf – wann auch immer das sein wird. Allerdings weiß der Ex-Europameister die wettkampffreie Zeit durchaus sinnvoll zu nutzen: Der angehende Lehrer absolviert ein Referendariat an einer Berliner Schule.

In punkto Boxen ist für Stefan Härtel bald Heimarbeit angesagt! „Stefan hat sich im heimischen Keller ein Trainingsbereich eingerichtet, wo er ungestört trainieren und boxen kann – falls ein Ende der Krise in Sicht ist und der nächste mögliche Wettkampf absehbar sein wird. Bis dahin ist er vor allem in der Rolle als Hausmann, Referendar und Vater gefordert.“, so Lindner.

Auch Nick Hannig weiß sich in Form zu halten! Der 33-jährige WBC-International-Champion im Supermittelgewicht teilt sich mit seinem Vater Andreas, der zugleich sein Trainer ist, ein großes Grundstück, welches auch ein Box-Gym beinhaltet. Vater und Sohn trainieren daher ebenso auf heimischem Boden.

Nick Hannig, der im letzten Jahr wichtige Erfolge über Ryan Ford und Ryno Liebenberg erzielen konnte, ist in der Sicherheitsbranche tätig – führt mit seiner Geschäftspartnerin ein Unternehmen. In der aktuellen Corona-Krise ist die „Steinhagen Hannig GbR“ u.a. für die hygienischen Kontrollen in Supermärkten sowie in Corona-Testzentren tätig.

Außerdem absolviert der bisher ungeschlagene Berliner aktuell eine Grundausbildung bei der Feuerwehr, für die er im Anschluss als Beamter im öffentlichen Dienst tätig sein wird. Hannig-Manager Lindner: „Auch für Nick waren lukrative Kämpfe geplant. Wenn die Normalität wieder einkehrt und wir wieder boxen können, wird es auch für ‚Mr. Business‘ im Ring weitergehen!“

Erste Box-Card in den USA am 9. Juni?

Der WBO-Weltmeister im Federgewicht, Shakur Stevenson, soll am 9. Juni in Las Vegas in den Ring steigen. Dies wäre die erste US-amerikanische Box-Veranstaltung seit März. 

WM-Gold bleibt im Schrank

Die Leidenszeit der Box-Fans könnte allmählich ein Ende haben. Die Top-Promoter der Welt planen seit Wochen, wie sie in Zeiten der Corona-Krise wieder Kämpfe an den Start bringen können, doch bei Top Rank wird es nun konkret. Wie die renommierte Sport-Publikation The Athletic berichtet, könnte es am 9. Juni soweit sein. In einer noch nicht näher definierten Location in Las Vegas soll Weltmeister Shakur Stevenson (13-0-0, 7 KOs) das Event als Hauptkämpfer anführen. Top Ranks Vize-Präsident Carl Moretti wollte dies noch nicht bestätigen, versicherte aber, dass es man eine „zeitnahe“ Rückkehr anstrebe. 

Gegner von Stevenson könnte dann der Mexikaner Rafael Rivera (27-4-2, 18 KOs) sein. Der WBO-Titel des US-Amerikaners würde nicht auf dem Spiel stehen, wie Moretti erklärt, es wäre lediglich ein auf 10 Runden angesetztes Duell. Dies hängt vermutlich mit den Weltverbänden zusammen, die noch keine WM-Kämpfe ansetzten können oder wollen. Das Aufeinandertreffen würde in den USA von ESPN übertragen werden und ohne Publikum stattfinden.

Eigentlich hätte Stevenson am 14. März im New Yorker Madison Square Garden sein Gold auf Spiel setzen sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Event allerdings kurzfristig abgesagt. Ein Tag vorher fand die bis dato letze Box-Veranstaltung statt – auf US-Sender SHOWTIME gab es die beliebte Reihe „ShoBox: The New Generation“ zu sehen, bei der aufstrebende Talente im Fokus stehen. 

Wann und wie die anderen Promoter und Sender nachziehen, ist noch nicht klar. Eddie Hearn plant zumindest mit „Open-Air-Events ohne Publikum“, konkrete Daten liegen aber bis jetzt nicht vor.