Mittwoch, 9. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
Start Blog Seite 467

„20 Jahre SES Boxing“ – Erste Veranstaltung vor 20 Jahren mit Debütant Dzemski

Team SES 2019 / Foto: SES

Jubiläen müssen gefeiert werden, eigentlich. Aber in diesem Jahr ist alles anders, denn schon die Feierlichkeiten zum Gründungsjubiläum am 16. März 2000 konnte der Magdeburger Boxstall aufgrund der aktuellen „Corona-Krise“ nur auf unbestimmte Zeit verschieben.

20 Jahre SES Boxing – am 29.04.2000 veranstaltete SES Boxing in Dessau seinen ersten Kampfabend!

Rene Monse und Ulf Steinforth / Foto: SES

Das Datum der ersten Veranstaltung jährt sich nun auch zum 20. Mal und so erklärt sich auch die „historische“ Überschrift in dieser Presseinformation. Zum allerersten Kampfabend von SES Boxing nach seiner Gründung konnte Promoter Ulf Steinforth mit dem Profidebütant Dirk Dzemski (nun SES-Trainer), dem Schwergewichtler René Monse und weiteren Boxern seine Premiere als Profi-Box-Promoter am 29. April 2000 in der heutigen Anhalt-Arena in Dessau feiern.

Dirk Dzemski zu aktiven Boxzeiten / Foto: SES

 

Dirk Dzemski zu aktiven Boxzeiten / Foto: SES

Nach 20 Jahren im deutschen Boxsport steht nach 146 Veranstaltungen eine große Erfolgsbilanz in den Geschichtsbüchern des Boxens. Mit insgesamt 8 Weltmeistern und Weltmeisterinnen, mehr als 10 Europameistern und Europameisterinnen, sechs Junioren-Weltmeistertiteln sowie vielen internationalen und deutschen Titelträger in diversen Gewichtsklassen ist die Chronik eine besondere Erfolgsgeschichte.

Ulf Steinforth zu Beginn seiner Promoter-Laufbahn / Foto: SES

Fortgeschrieben werden soll die Erfolgsgeschichte mit dem aktuellen Weltmeister im Halb-Schwergewicht Dominic Bösel und den weiteren 15 SES-Team-Mitgliedern, wie den ehemaligen Europameistern Agit Kabayel und Stefan Härtel, der Weltmeisterin Fabiana Bytyqi, der Europameisterin Nina Meinke sowie mit den großen Talenten Tom Schwarz, Peter Kadiru und Mohammed Rabii sowie den aufstrebenden Mitgliedern des „Team Deutschland“ von SES Boxing. Alle hoffen, dass man in diesem Jahr noch die 150. SES-Box-Gala feiern kann.

 

Grobe Chronologie der Geschichte: SES BOXING – seit 20 Jahren im deutschen Boxsport erfolgreich!

Nach seinem sehr erfolgreichen Engagement im Amateur-Boxsport und der Deutschen Mannschaftsweltmeisterschaft im Jahr 1999 für den 1. BC Magdeburg wurde Ulf Steinforth von seinem Freund und Mentor Jean-Marcel Nartz in den Profi-Boxsport eingeführt, gründete am 16. März 2000 das Unternehmen „Sport Events Steinforth“ (SES) und legte damit den Grundstein für den ersten Profiboxstall in Ostdeutschland.

SES Team 2007 / Foto: SES
Team SES 2007 / Foto: SES

Seit seiner Gründung blickt das SES-Team nun auf eine erfolgreiche Entwicklung, im Jubiläumsjahr 2020 auf 20 intensive Jahre, zurück. Gut 150 Profiboxveranstaltungen wurden durch das SES-Team bis heute organisiert und durchgeführt. Weltmeister bzw. Weltmeisterinnen wie Robert Stieglitz, Lukas Konecny, Jan Zaveck, Natascha Ragosina und nun auch Dominic Bösel waren die erfolgreichsten Sportler der letzten Jahre, die unter der Flagge von SES boxten. Europameistertitel konnten sich Agit Kabayel, Dominic Bösel, Robin Krasniqi, Stefan Härtel und auch Nina Meinke sichern. Zahlreiche internationale Titelkämpfe und deutsche Meisterschaften bestritten die SES-Boxer zum größten Teil auf den eigenen SES-Box-Veranstaltungen in ganz Deutschland sowie im Ausland!

Ulf Steinforth, Robert Stieglitz und Trainer Werner Kirsch / Foto: SES
Dirk Dzemski zu aktiven Boxzeiten / Foto: SES

Derzeit sind immer bis zu 16 Aktive bei dem Magdeburger Boxstall verpflichtet und bis zu fünf Trainer bereiten die Boxerinnen und Boxer auf ihre Kämpfe unter professionellen Bedingungen vor. Hierbei sind die besonderen sportwissenschaftlichen Bedingungen in der Sportstadt Magdeburg mit dem Olympia-Stützpunkt und den hochqualifizierten Sportmedizinischen Einrichtungen eine ideale Grundlage für internationalen Spitzensport.

Dzemski, Bösel, Stieglitz und Steinforth / Foto: SES

SES-Boxing ist heute eine Sportmarke mit internationalem Renommee. Die erfolgreichen Sportler werden in den Ranglisten der großen Weltverbände geführt und zahlreiche internationale Kontakte zu anderen Box-Promotoren existieren. Die Spitzenduelle der SES-Fighter werden regelmäßig live im Fernsehen übertragen und in der Regel gleichzeitig von mehreren TV-Stationen auch in anderen Staaten gezeigt.

Dirk Dzemski zu aktiven Boxzeiten / Foto: SES

SES und seine Spitzensportler sind ein Aushängeschild für hochklassigen Boxsport aus Magdeburg und damit auch internationale Botschafter für die Reputation der Landeshauptstadt, für Sachsen-Anhalt und für Deutschland. Neben Deutschland kämpften die Sportler von SES schon in zahlreichen europäischen Ländern (Österreich, Tschechien, Polen, Italien, Spanien, Slowenien, Russland, Großbritannien u.v.a.m.). Sie trugen den Namen von SES und auch die Stadt Magdeburg aber auch in die USA und nach Südafrika.

 

Mit der Gründung des „Team Deutschland“ im Juni 2013 wurde erstmalig für den Profi-Boxsport eine Mannschaft für junge Nachwuchssportler aufgebaut. In dieser werden Talente für den deutschen Profi-Boxsport über alle Gewichtsklassen hinweg in den ersten Jahren ihrer Karriere mit dem besonderen Mannschaftscharakter professionell geführt, betreut und für große Aufgaben entwickelt. Dominic Bösel, Tom Schwarz, Adam Deines und später auch Roman Fress waren die ersten Mitglieder in diesem „Team Deutschland“, die sich nun schon mit Erfolgen auf dem internationalem Parkett bewiesen haben. Junioren-Weltmeisterschaften von zuerst Robert Stieglitz und dann auch Dominic Bösel, Tom Schwarz, Fabiana Bytyqi, Jurgen Uldedaj sowie auch Peter Kadiru sprechen da eine eindeutige Sprache für eine gute und sorgsame Nachwuchsarbeit!

Foto: Team SES / CUBP

Folgerichtig wurde im Jahr 2015 dazu das „Team Czech Republic“ gegründet, in dem die besten tschechischen Nachwuchsboxer unter der Trainerregie des ehemaligen Weltmeisters Lukas Konecny in die internationale Spitzenklasse geführt werden sollen. Fabiana Bytyqi wurde die erste tschechische Weltmeisterin im Profiboxsport – sie ist die amtierende WBC-Weltmeisterin im Atomgewicht.

Aber nicht nur der Trainingsschweiß der Sportler, die Erfahrung der Trainer, das Organisationstalent und die Kreativität des Teams haben zum Erfolg von SES beigetragen. Es sind vor allem die zahlreichen Sponsoren und Partner, die mit ihrem Engagement für den Boxstall, maßgeblich die Karriere der Box-Profis unterstützten und damit am Gedeihen des Sportunternehmens SES-Boxing ihren Anteil haben.

Feiert 20 Jahre SES: Ulf Steinforth / Foto: SES

„Ich habe immer vom sportlichen Erfolg geträumt. Das war die Motivation zur Gründung von SES. In den letzten Jahren haben sich viele dieser Träume erfüllt. Es werden aber immer neue Ziele gesetzt. Wir wollen und müssen immer weiter auf unserer SES-typischen Erfolgsspur mit dem besonderen Teamspirit vorangehen“, sagt Unternehmensgründer Ulf Steinforth über seine persönliche Bilanz nach 20 Jahren Profi-Boxsport.

Text: SES Boxing Presseabteilung

Mariusz Wach vs. Kevin Johnson am 12. Juni Live im PPV

Mariusz Wach vs. Kevin Johnson in Polen ohne Zuschauer im PPV!

„Wach Boxing“-Team und Promoter Jerzy Mazur veranstalten am 12. Juni im Palace-Hotel Konary in Polen eine Boxgala. Eigentlich sollte Mariusz Wach (36-6-0, 19 KOs) am 28. März in Magdeburg gegen Agit Kabayel (19-0-0, 13 KOs) in den Ring steigen. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung abgesagt.

Heute wurden wir vom „Wach Boxing“-Team informiert, dass Promoter Jerzy Mazur eine Veranstaltung ohne Zuschauer organisieren will. Mariusz Wach (36-6-0, 19 KOs) kämpft am 12. Juni gegen den Amerikaner Kevin Johnson (34-16-1, 18 KOs). Die Fightcard wird allerdings im Livestream für umgerechnet 4,50€ gezeigt!

Zwei erfahrene Boxer treffen an diesem Abend aufeinander. Kevin „Kingpin“ Johnson hat in seiner Karriere schon gegen die Elite geboxt. Anthony Joshua, Dereck Chisora, Tyson Fury oder Vitali Klitschko – gegen diese Boxer gewann Johnson an Erfahrung.

Der nächste Wach-Gegner: Kevin Johnson (links) stand bereits mit Vitali Klitschko im Ring!

Nächste Titelverteidigung für Weltmeister Navarrete in Planung!

Berichten zufolge arbeitet Zanfer Promotions daran, schon im Juni eine Box-Veranstaltung in Mexiko auf die Beine zu stellen. 

Boxfreie Zeit? Nicht in Lateinamerika! 

Während die großen Box-Promoter der Welt derzeit händeringend nach Möglichkeiten suchen, um möglichst bald wieder regelmäßig veranstalten zu können, ist man in gewissen Teilen der Erde etwas weiter. Schon vor wenigen Tagen fand trotz der Corona-Krise in Nicaragua eine Fight Night statt, bei der sogar vereinzelt Zuschauer zugelassen waren. Nun könnte mit Mexiko das nächsten Land in Lateinamerika nachziehen. Fernando Beltran von Zanfer Promotions arbeitet laut Boxsport-Insider Lance Pugmire an einer Veranstaltung in der Hauptstadt Mexico City. 

Am 6. Juni soll in den Studios von Fernsehsender TV Azteca geboxt werden, lediglich die Rahmenbedingungen (Zustimmung der Weltverbände, ärztliche Tests etc.) müssen noch geklärt werden. Anführen soll die Card der WBO-Weltmeister im Super-Bantamgewicht, Emanuel Navarrete. Der 25-Jährige wird co-promotet von Top Rank in den USA, dementsprechend würde das Event auch auf deren Haussender ESPN übertragen werden. Navarrete stand zuletzt am 22. Februar im Ring, als er im Rahmen von Deontay Wilder vs. Tyson Fury II Jeo Santisima in der 11. Runde vorzeitig bezwang. 

Sollte sein Kampf zustande kommen, wäre dies bereits seine sechste Titelverteidigung in etwas über einem Jahr. Ebenfalls an dem Abend aktiv sein würde die Ex-Weltmeisterin Jackie Nava, die wie Navarrete im Super-Bantamgewicht boxt. „ Zuschauer werden keine dabei sein, die Boxer bleiben in einem Hotel nahe des Austragungsortes“, so Fernando Beltran.  

Universum nimmt Schwergewicht Christian Thun unter Vertrag!

Christian Thun
Christian Thun / Foto: Facebook Seite Christian Thun

Schwergewichtler Christian „Thunder“ Thun hat bei der Hamburger Universum Box-Promotion einen Profivertrag unterschrieben.

Universum Box-Promotion nimmt das Deutsche Schwergewichtstalent Christian „Thunder“ Thun unter Vertrag

Einst diente er Ex-Weltmeister Waldimir Klitschko und Deontay Wilder als Sparringspartner. Letzterer wurde unter den Fittichen von Trainer Dave Godber Weltmeister. Nun will der 2,04m große athletische Rechtsausleger in das große Boxgeschäft einsteigen. Sowohl in Deutschland als auch International. Thun‘s Trainer ist: Dave Godber.

Etliche renommierte Promoter hatten Thun, der 5 Sprachen spricht und in England Wirtschaftswissenschaften studiert hat, mit lukrativen Angeboten zugewunken.

Letztlich konnten Promoter Ismail Özen-Otto und Matchmaker Flavio Oleaga Mirabal, die u.a. schon für die Verpflichtung des kubanischen Schwergewichtstalents Jose Larduet oder Kasachstans Schwergewichts-Nummer 1 Zhan Kossobutskiy verantwortlich waren, auch hier das Rennen für Universum machen.

Heute früh unterzeichneten Thun und sein Manager Karim Akkar mit Universum einen Langzeitvertrag. Akkar’s wichtigster Grund: „Der Universum Boxstall weiß, wie man Weltmeister macht – und deshalb ist Christian hier in den besten Händen.“

„Ich bin überglücklich, nun Teil des Universum Teams zu sein. Schon in meiner Kindheit habe ich mir im TV die Kämpfe angesehen. In zwei bis drei Jahren will ich gegen Anthony Joshua um die Weltmeisterschaft kämpfen. Dafür trainiere ich bis zum Umfallen.“ So Christian Thun (ungeschlagen, Bilanz von 4-0, 2 K.O.‘s), der sich zurzeit in Miami aufhält.

Ismail Özen-Otto: „Wir sind sehr froh, mit Christian Thun ein deutsches Schwergewichtstalent für uns gewonnen zu haben. Sobald die Einreise aus den USA wieder möglich ist, werden wir ihn in Deutschland präsentieren.“

Text: Universum Box-Promotion

Schattenboxer Teil 8: Panama Lewis

Schattenboxer – das ist Hinterhof. Das ist die Farbschicht, die von Betonwänden abblättert, an denen verblichene Bilder kleben. Bilder von den Guten, den Bösen und den Hässlichen. Bilder, die manchmal eine Collage bilden. 

Schattenboxer – Die Geschichte von Panama Lewis

Der Hässliche: „Schuld? Sind nur Verlierer!“

„Obwohl Betrug in allen anderen Bereichen schändlich sein mag, ist er im Ring lobenswert und ruhmvoll, und jener, der seine Gegner durch List überwindet, ist ebenso zu preisen wie der, der sie durch brachiale Gewalt bezwingt.“ Diese Worte passen zu Humberto Carlos Lewis, in Boxerkreisen besser bekannt als Panama Lewis. Viele erfolgreiche Kämpfer schwören auch heute noch auf die Dienste und das Wissen von Panama, der als Boxtrainer ein Meister der Worte ist. Ein Prediger, der viele mit seiner Auslegung von Religion und Philosophie blenden und täuschen kann. So gelingt es dem umstrittenen Coach immer wieder auf Boxevents zu erscheinen oder in Big Fights involviert zu sein. Trotz seines lebenslangen Boxverbotes und trotz seiner kriminellen Vergangenheit.

Es ist 1986, als der Prozess gegen den Boxer Luis Resto und dessen Trainer Panama Lewis beginnt. Beide streiten ab, die Handschuhe im Kampf gegen Billy Collins Junior manipuliert zu haben. Lewis sagt, er habe keine Ahnung, wer das getan habe. Doch das Gericht glaubt ihm nicht. Schon Wochen vor dem Kampf gab es Hinweise darauf, dass Panama Lewis einem seiner Boxer ein Dopingmittel im Trinkwasser verabreicht hat. Im August spricht das Gericht Resto und Lewis schuldig. Resto bekommt wegen schwerer Körperverletzung und Betrug eine Gefängnisstrafe von drei Jahren.

Panama Lewis wird ebenso zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Zwar können die Ankläger ihm die Tat nicht eindeutig nachweisen, dennoch halten sie ihn für den Kopf hinter dem Verbrechen. Lewis ist der Mann mit dem größten Motiv, er wollte, dass Resto gewinnt. Zudem hat er Verbindungen ins Drogenmilieu. Die Polizei vermutet, dass Kokainbosse Geld auf Restos Sieg setzten. Und Lewis sollte dafür sorgen, dass Resto gewinnt. Panama streitet das ab, Beweise fehlen. Aber es gab vor dem Kampf ein Treffen in einem New Yorker Café mit einem Kokainboss. Der Kokainboss soll zu Panama gesagt haben: „Kümmere dich darum, dass Resto gewinnt.“

Mitverantwortlich für den Schuldspruch ist der Boxfunktionär und Journalist Randy Gordon. Auf die Frage ob Panama Lewis irgendwann seine Boxlizenz zurückerhalten kann, sagt Gordon 1986 festentschlossen: „Niemals!“ In den nächsten Jahren tut er alles, um Panama vom Boxsport fernzuhalten. „Ich habe viel mit der Familie Collins geredet und das waren die schlimmsten Gespräche meines Lebens. Darum habe ich öffentlich Anklage erhoben und dafür gesorgt, dass Lewis und Resto schuldig gesprochen. Das habe ich der Familie von Collins versprochen.“

Doch Unschuld und Schuld sind manchmal Zellennachbarn: 1998 scheinen Randy Gordon und Panama Lewis ein Herz und eine Seele. Für den Kampf von Francois Botha gegen Mike Tyson arbeiten sie zusammen, Lewis als inoffizieller Trainer und Gordon als Manager von Botha. Gordon versucht sich zu erklären: „Ich habe das Collins Drama nie vergessen, immer weitergeforscht. Doch je mehr Antworten ich bekam, desto mehr neue Fragen tauchten auf. Ja, früher war ich von Panamas Schuld restlos überzeugt. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher. Damals waren drei Leute in Restos Ecke. Mir hat Panama anvertraut, dass ihm alles leid tut, er als Boss für alles gerade stehen muss, auch wenn er selbst nicht alles mitgekriegt und nicht er Restos Hände bandagiert hat. Panama hat seine Strafe abgesessen. Er hat zu Gott gefunden, hilft vielen Gestrauchelten. Mein Kreuzzug gegen ihn ist damit zu Ende.“

Der Teufel bekehrt mehr Menschen als der Priester. Dabei schwätzt Panama Lewis viel von Gott. Und es fällt schwer seiner pathetischen Art keinen Glauben zu schenken. Viele Boxer suchen seine Hilfe, seinen Rat. Immer wieder tauchen sogar Champions in seinem Gym auf. Panama hat viel Einfluss und noch mehr Freunde sowie Gönner. In einer Boxdokumentation lächelt er in die Kamera. Er trägt an jeder Hand teure Ringe und Schmuck. Um den Hals goldene Ketten. Er bedankt sich bei Gott für sein Leben, bei Gönner Mario für sein Gehalt, bei Freund Scott für sein Gym und die Wohnung und bei Richie für den Mercedes.

Kein Wunder, dass Skeptiker meinen, Panama habe seinem stärksten Kritiker Gordon nur Gift in ein Getränk gemischt. Wie damals im legendären WM-Fight zwischen Aaron Pryor und Alexis Arguello. Legendär wegen dem Gefecht und wegen der Worte von Panama in der vorletzten Pause, die von den Mikrofonen aufgezeichnet wurden: „Gib mir die andere Flasche, die ich gemixt habe, die schwarze Flasche!“ Der völlig erschöpfte Pryor bekam den Schluck aus der berüchtigten schwarzen Flasche und eine Wandlung schien in ihm vorzugehen. Er ging raus, explodierte und schlug seinen Widersacher vor der Zeit.

Panama, der als Boxer selbst nur wenig Kämpfe vorzuweisen hat, war als Trainer durchaus erfolgreich und betreute viele namhafte Champions (u.a. Mike Tyson, Arturo Gatti, Francois Botha, Sultan Ibragimow und Zab Judah). Selbst nach seiner Sperre arbeitete er jahrelang in seinem Gym, aber immer im Schatten, nie offiziell in den Ringecken seiner Boxer. Wie eine jener Ratten im Boxgeschäft, die nur gelegentlich ans Licht gelangt und meist im Dunkeln agiert. Nicht umsonst heißt es: „Im Boxsport haben nicht die Ratten Angst vor den Raubtieren, sondern die Raubtiere Angst vor den Ratten!“

Am Ende verloren haben nur die Collins und die Restos. Warum zum Beispiel war keine Boxaufsicht in Restos Kabine, als die Handschuhe und Bandagen angelegt wurden? Wegen solcher Fragen strengte die Familie Collins viele Entschädigungsklagen an. Gegen die Boxer, gegen Panama, gegen den Boxverband, gegen die  Funktionäre, doch am Ende gingen sie leer aus. Schuld als verschiedene Stufen der Unschuld. Oder: Selbst weiße Tauben werfen schwarze Schatten …

Mike Tyson offenbar vor Ring-Comeback!

Mike Tyson Boxing Hall of Fame / Foto: Steve Lott

Mike Tyson, einstiger „Baddest Man on the Planet“ steht eigenen Aussagen zufolge offenbar vor einem Comeback in den Boxring!

Mike Tyson plant Ringrückkehr für wohltätige Zwecke

2005 verabschiedete sich „Iron“ Mike Tyson von der Boxbühne. Auf dem „Konto“ hatte er 50 Siege, 44 davon vorzeitig sowie 6 Niederlagen. Die letzte erlitt er gegen Kevin McBride 2005. Tyson war damals nur ein Schatten seiner selbst. Der ehemalige unangefochtene Schwergewichtsweltmeister und jüngster Weltmeister in der Königsklasse des Boxens aller Zeiten, plant nun jedoch offenbar seine Rückkehr in den Ring.

Zwar will sich der Tauben -und Cannabis-Liebhaber „nur“ auf einen Charity-Fight vorbereiten, jedoch sollte die Freude bei den Boxfans weltweit dennoch sehr groß sein, ihr Idol wieder im Ring zu sehen!

In einem Gespräch mit dem Rapper TI in Mike Tyson Hotboxin‘ Podcast sagte der 53-Jährige: „Ich habe in der letzten Woche auf die Mitts geschlagen. Das war hart, mein Körper schmerzt wirklich von den Schlägen auf die Mitts. Ich habe trainiert, ich habe versucht, in den Ring zu kommen, ich denke, ich werde einige Showkämpfe boxen und mich in Form bringen,“

Tyson zu TI weiter: „Ich will ins Gym gehen und mich in Form bringen, um für einige Wohltätigkeitsorganisationen und so weiter in drei oder vier Runden Showkämpfe boxen zu können. Einige Charity-Kämpfe, etwas Geld verdienen, einigen obdachlosen und drogensüchtigen Motherfuckern wie mir helfen.“

„Ich mache zwei Stunden Kardio-Training, eine Stunde Radfahren und Laufen auf dem Laufband, dann ein paar leichte Gewichte, 300, 250 Wiederholungen. Dann beginne ich meinen Tag mit dem Boxen, gehe rein und schlage auf die Mitts, 30 Minuten, 25 Minuten, dann fange ich an, bessere Kondition zu bekommen. Ich fange damit an, diese Kombinationen zusammenzustellen. Ich habe Schmerzen, ich fühle mich, als hätten mir drei Typen die Scheiße aus dem Leib geprügelt“, so Tyson.

Nur ein Jahr nachdem Tyson sich aus dem Boxgeschäft zurückgezogen hatte, nahm er 2006 an einem Showkampf gegen Corey Sanders teil, der im Pay-per-View-Format gezeigt wurde. Es wäre also nicht die erste Showkampf-Ambition des 53-jährigen Mike Tysons.

Video: Die „Pound for Pound“-Top 10

Im heutigen Video stellt Zwischen den Runden – Der Boxtalk eine eigene Liste der gewichtsübergreifend besten Boxer der Welt zusammen. 

Mit Überraschungen

Es ist eine Frage, die so alt wie der Boxsport selbst ist: wer ist der gewichtsübergreifend beste Faustkämpfer auf diesem Planeten? Wer hat das entsprechende technische Rüstzeug, überzeugt durch seine Athletik oder Schlagkraft und setzt dies alles dann auch auf höchstem Level gegen starke Kontrahenten um? Diese Liste versucht dies so gut es geht zu ergründen, erhebt aber natürlich keinen Wahrheitsanspruch.

Video-Beitrag:

Rückblick Super Six: Froch vs. Kessler I – „A Warrior’s Call“

Es war eine Materialschlacht sondersgleichen und der mit Abstand beste und dramatischste Kampf des damaligen, von Sauerland Event und Showtime aus der Taufe gehobenen, Super Six-Turniers. Boxen1 gewährt einen Rückblick zum zehnten Jubiläum auf das Duell zweier großer Krieger.

Vor 10 Jahren: Carl Froch vs. Mikkel Kessler I

Am Abend des 24. April 2010 wurde das Messecenter Herning Schauplatz des größten Box-Spektakels, das das kleine Land Dänemark jemals auf die Beine gestellt hat. Denn der Nationalheld der Dänen, ihr „Viking Warrior“ Mikkel Kessler, trat in der zweiten Runde des so verheißungsvoll gestarteten „Super Six“-Turniers auf den ungeschlagenen WBC-Champ im Supermittel – Carl „The Cobra“ Froch aus Nottingham.

Kessler’s Karriere stand dabei auf dem Spiel. Denn obwohl er zu dieser Zeit als absoluter Weltklasseboxer im Supermittel- und Favorit auf den Gesamtsieg galt, verlor der Kopenhagener seinen ersten Turniereinsatz gegen den Olympiasieger und späteren Gewinner Andre Ward. Mit einer weiteren Punktniederlage zwei Jahre zuvor, im November 2007 in Cardiff im Titelvereinigungs-Kampf gegen den Überflieger und bis heute vielleicht besten Supermittelgewichtler aller Zeiten, Joe Calzaghe, stand der damals 31-Jährige für das Duell mit Froch (32) am Scheideweg seiner Karriere.

Sollte der Wikinger ein weiteres Mal verlieren, wäre er nicht nur aus dem Turnier ausgeschieden, sondern hätte sich höchst wahrscheinlich auch nicht mehr für größere Kämpfe und „Pay Days“ empfehlen können. Auf der anderen Seite begann der Stern von Carl Froch bereits Ende 2008 hell zu leuchten, als die „Kobra“ im heimischen Nottingham den bis dato unbesiegten Jean Pascal (UD Froch) entthronen konnte und sich somit erstmals den WM-Gürtel nach WBC-Version um die Hüften schnallte.

Es folgten für Froch zwei weitere Siege über Jermain Taylor, wobei Froch diesen, nach Punkten hoffnungslos zurückliegend, mit einem grandiosen Willensakt in der letzten Runde noch stoppte sowie ein nicht unumstrittener Auftaktsieg im Super Six via Split Decision über Andre Dirrell, den späteren Bezwinger von Arthur Abraham. Froch konnte also, im Gegensatz zu Kessler, trotz offensichtlicher technischer Defizite, relativ entspannt in das bis dato größte Gefecht seiner Karriere gehen. Es herrschte im Vorfeld absolute Hochspannung. Die Chancen waren in etwa gleich verteilt.

Die Anfangsrunden

Kessler bestimmte die ersten drei Runden aufgrund seiner boxtechnischen Vorteile und seiner höheren Beweglichkeit im Oberkörper. Mit guter Defensive und guten Kombinationen zu Kopf und Körper konnte er Froch auf Distanz halten und sich so schon zu Beginn leichte Vorteile auf den Scorecards sichern. Vorallem die Bodyshots von Kessler machten der „Kobra“ arg zu schaffen. Froch hingegen punktete mit teils herabhängenden Armen aus der langen Distanz mit seinem Jab und seiner rechten Schlaghand und konnte so auch Kessler einige Male ordentlich beeindrucken und durchschütteln. Seine deutlich größere Reichweite wurde ihm hierbei zum Vorteil.

Die mittlere Phase

Ab Runde vier erhöhte Froch dann das Tempo und konnte Kessler zusehens in den Rückwärtsgang drängen und den „Viking Warrior“ nun immer häufiger treffen. Insgesamt dürfte der Durchgang vier bis sechs klar an Froch gegangen sein. Kessler steckte jedoch nicht auf, sondern kam in der siebten Runde mit einer bärenstarken Rechten over the top zurück, ebenso mit einem guten rechten Konter im achten Durchgang, der Froch sichtlich beeindruckte und einen riesigen Cut an seiner Nase hinterließ. Es war der wohl bis dato beste Treffer des Gefechts. Auch im achten Durchgang konnte Kessler wieder das Zepter in die Hand nehmen, indem er Froch’s windmühlenartige Schläge austarierte und den Fighter aus Nottingham mit harten Treffern zum Körper nun immer müder machte.

Die Championship Rounds

In Runde neun wendete sich das Blatt nocheinmal dramatisch, denn Froch öffnete, wiederum mit einer starken Rechten, einen gewaltigen Cut über Kessler’s linker Augenbraue. In den letzten drei Runden bahnte sich ein reiner Willensakt an. Froch’s Ecke um Coach Robert McCracken motivierte ihren Fighter nocheinmal alles zu hineinzuwerfen und den Dänen k.o. zu schlagen. Sie wußten, dass ihr Schützling hinten lag. In der gegenüberliegenden Ringecke griff Kessler’s Coach, Jimmy Montoya, zu einem besonderen psychologischen Kniff. „Junge du liegst zurück. Du musst die letzten zwei Runden unbedingt noch holen“, gab der Mexikaner an, obwohl sein Kämpfer knapp vorne lag. Kessler mobilisierte seine letzten Reserven, und konnte so die Runden elf und zwölf mit guten linken Haken zum Kopf tatsächlich noch verbuchen, wobei viele seiner Schläge durch die pure Erschöpfung nicht mehr präzise, sondern mehr geschoben als abgefeuert kamen.

Kessler mit dem besseren Ende

Die drei Punktrichter erklärten Mikkel Kessler jeweils zum einstimmigen Sieger, wobei die Wertung von Judge Roger Tilleman mit 117:111 für den neuen WBC-Champion eindeutig zu hoch ausfiel und jenseits von Gut und Böse lag. Selbst ein 116-112 von Daniel van Wiele zugunsten Kesslers war noch schmeichelhaft für den Dänen. Lediglich Guido Cavalleri mit seiner Scorecard von 115:113 wurde dem Kampfgeschehen gerecht. Noch im Ring versprach der glückliche Sieger seinem nicht minder starken Kontrahenten ein Rematch in England. Doch zunächst der Reihe nach.

Froch konnte trotz Niederlage weiterhin für Aufsehen sorgen, als er im späteren Verlauf des Super Six-Turniers Arthur Abraham und Glen Johnson bezwang und erst im Finale, einer Unification (WBC und WBA-Super), an Andre Ward scheiterte. Darüber hinaus schlug er in seiner Heimatstadt Nottingham im April 2012 den klaren Favoriten Lucian Bute (damaliger IBF-Champ) in der fünften Runde vernichtend, und wurde zum dritten Weltmeister. Kessler schied nach dem Erfolg über Froch wegen einer Augen-OP unfreiwillig aus dem Turnier aus. Er hatte in der Folgezeit immer wieder mit Verletzungspech zu kämpfen und sollte bis zum Rematch mit seinem Erzrivalen am 25. Mai 2013 nur noch drei Kämpfe bestreiten, die er allesamt vorzeig gewann. Darunter fiel ein weiterer WM-Sieg (WBA-Super) über den Nordiren Brian Magee.

Die Revanche am 25. Mai 2013

Den besagten Rückkampf in der O2-Arena in London – am selben Abend wurde der FC Bayern im Wembley-Stadion, ein paar Kilometer weiter – Champions-League-Sieger über Borussia Dortmund – verlor der „Viking Warrior“ diesmal ebenso knapp, wie er den ersten Kampf gewonnen hatte. Froch punktete vermehrt mit seinem langen Jab, der Kessler bereits im ersten Duell vor große Probleme stellte.

Letztlich sollte auch der zweite Kampf eine ebenso große Schlacht werden wie der erste, nur diesmal eben mit dem besseren Ende für die „Kobra“. Alles in allem trafen mit Froch und Kessler zwei Warrior aufeinander die den Boxfans weltweit zwei der unvergesslichsten Schlachten der letzten zwanzig Jahre geliefert haben. Während Froch physisch und von der Robustheit der minimal Stärkere war, hatte Kessler leichte boxerische Vorteile. Beide konnten sie ungeheuer austeilen und ebensoviel einstecken. Kurzum: Ihr jeweiliger Stil war füreinander wie geschaffen. Ein Duell auf absoluter Augenhöhe, wie es sich jeder Boxfan wünscht. Durch diese zwei großen Battles sind Carl Froch und Mikkel Kessler in die Box-Geschichte eingegangen und für immer miteinander verbunden.

AGON Profiboxer ab dem 27. April wieder im gemeinsamen Training

Foto: Freitag

Als erstes Profi-Boxteam in Deutschland kann AGON wieder gemeinsam trainieren

Trotz der andauernden Corona-Pandemie dürfen die Athleten von AGON Sport & Events wieder gemeinsam trainieren. Der Berliner Senat für Inneres und Sport gab einem Antrag des promovierten Juristen und AGON Teammanagers Dr. Horst-Peter Strickrodt statt und erteilte dem Boxstall eine Ausnahmegenehmigung für die Wiederaufnahme ihres Sportbetriebs.

Als erstes Boxprofi-Team in Deutschland kann AGON wieder gemeinsam trainieren, unter Beachtung der Empfehlung des Robert Koch Instituts (RKI), der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention.
„Die Ausarbeitung des Antrags war schwieriger als erwartet,“ sagte Dr. Strickrodt. „Umso mehr freue ich mich über das Ergebnis.“

Die Genehmigung gestattet, dass sich Kleingruppen mit bis zu vier Athleten gleichzeitig im Gym aufhalten dürfen. Unter Beachtung der strengen hygienischen Auflagen können so an fünf Werktagen 20 Trainingseinheiten absolviert werden.

AGON CEO Ingo Volckmann: „Die Heimkehr in unser Gym hat nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Boxer, sondern bedeutet auch einen ersten Schritt zur Rückkehr in die Normalität.“

Deutsche Boxpromoter vor Corona-Pleite? Das sagt BDB-Präsident Pütz

Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Veranstaltungsverbote reißen ein tiefes Loch in die Kassen der Promoter. BDB-Präsident Pütz rechnet mit Insolvenzen.

BDB-Präsident Pütz rechnet mit Promoter-Insolvenzen

Das deutsche Boxen ist (mal wieder) angeschlagen. Die Corona-Pandemie zwingt zahlreiche Promoter dazu, auf absoluter Sparflamme zu agieren. Veranstaltungen sind bis einschließlich 31. August verboten und verhindern somit die dringend notwendigen Einnahmen der deutschen Boxpromoter. Thomas Pütz, Präsident des Bund Deutscher Berufsboxer (BDB), äußert nun seine Sorgen über drohende Insolvenzen der Veranstalter.

Gegenüber der tz München sagte Pütz: „Es wird mit Sicherheit die ein oder andere Insolvenz geben.“ Allein die Tatsache, dass es in diesem Jahr vor Herbst voraussichtlich keine Veranstaltung auf deutschem Boden geben wird, dürfte viele Promoter vor Probleme stellen, vor allem aber die, die ohne eventuelle Rücklagen durch TV-Verträge auskommen müssen und dennoch, wie alle anderen auch, laufende Kosten haben.

Was Promoter Eddie Hearn bereits durchklingen ließ, fragen nun, laut Pütz Aussagen, auch vereinzelt deutsche Boxveranstalter an: Boxen ohne Zuschauer. Ein Umstand, der für den Präsidenten des BDB, der aufgrund der Corona-Krise auf Forderungen von ausstehenden Mitgliedsbeiträgen oder Außenständen bei den Promotern verzichtet, nicht auf Begeisterung stößt. Pütz dazu: „Ich halte davon nichts, da gehen die Emotionen verloren, das Publikum fehlt, das kann ich mir schwer vorstellen.“