Freitag, 11. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Deontay Wilder: „Wenn Fury den Kampf mit mir annimmt, wird es eine kurze Nacht!“

Nur noch vier Tage bis zum großen Rematch der beiden Schwergewichtler.

Deontay Wilder weiß nicht, ob er Tyson Fury glauben soll, wenn der dreiste Engländer mutig behauptet, er werde Wilder von der ersten Runde, des Rematches am kommenden Samstag, an, aggressiv nach vorne gehen um ihn unter Druck zu setzen.

Was Wilder weiß, ist, dass wenn Fury ihn unter Druck setzt, dass es dann für ihn viel einfacher wird, Fury in ihrem zweiten 12-Runden-Kampf um Wilders WBC-Schwergewichts-Titel, ganz schnell zu beenden. Tyson Fury ist seltsamerweise bei den Buchmachern der leichte Favorit, wenn die Beiden am kommenden Samstag den 22. Februar in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, erneut gegeneinander antreten. Es wird jedoch allgemein erwartet, dass Fury mit Wilder eine andere Taktik verfolgt verfolgt, als er dies beim ersten Kampf getan hat.

Am 22. Februar kommt es in der MGM Grad Garden Arena in Las Vegas zu heiß erwarteten Rematch zwischen Deontay Wilder vs Tyson Fury

„Wie Sie sich erinnern können, war ich es der den ersten Kampf ganz alleine bestimmt und gemacht habe“, sagte Wilder. „Wenn er das Gegenteil macht und sich mir mit seiner ganzen Kraft entgegenstellt, während ich immer bereit bin jeder Zeit mit meiner Kraft dagegenzuhalten, dann wird es ein interessanter Kampf. Es wird dann zwar eine kurze Nacht, aber es wird ein interessanter Kampf. Und interessante Kämpfe und kurze Nächte, da kann man auf mich zählen, weil ich für Überstunden nicht bezahlt werde. Also spielt er mir direkt in meine Pläne hinein. Und ich freue mich darauf zu sehen, ob er seinen Plan dann auch wirklich so umsetzen wird. Das wird spannend zu sehen.“

Wilder wurde gefragt, ob er der Meinung ist, dass Fury – der zwar der besserer Boxer, aber eindeutig ein geringerer Puncher ist – eine vernünftigere Strategie ignorieren würde, nur um zu beweisen, dass auch er in der Lage ist, den mit Spannung erwarteten zweiten Kampf durch Ko zu gewinnen.

„Mein Bauch sagt mir nur, dass ich bereit bin zu marschieren“, sagte Wilder. „Ich bin in der besten Form meines Lebens. Mein Bauch sagt mir, dass ich mehr als er vorbereitet bin. Ich bin dabei, eine große Show zu machen. Mein Bauch sagt mir, dass ich der Weltmeister im Schwergewicht bin und dass ich nicht zu schlagen bin. Und ich kann den 22. Februar kaum erwarten, damit ich ihn zur Ruhe legen kann. Das sagt mir mein Bauch.“

Tyson Fury (links) und Deontay Wilder trennten sich im März 2018 in einem Unentschieden! Nun steht am kommenden Samstag in Las Vegas die Revanche an!

„Und was er sagt und was er tun wird, denke ich, werden zwei verschiedene Dinge sein. Aber das macht diesen Kampf zu einem so aufregenden Fight. Nicht nur mit unseren Worten, sondern auch mit unseren Taten. Einfach nur abwarten, was passieren wird. Weißt du, wenn er das tut, dann ist Gott in dieser Nacht dieses Kampfes bei ihm, weil Gott vielleicht Gnade hat, aber ich werde keine Gnade haben.“

Der 34-jährige Deontay Wilder (42-0-1, 41 KO-Siege) aus Tuscaloosa, Alabama, hat Fury in seinem ersten Kampf vor 14 Monaten im Staples Center in Los Angeles zweimal ganz brutal niedergeschlagen. Tyson Fury (29-0-1, 20 KO-Siege) überlebte diese beiden Niederschläge und am Ende stand dann nach 12-Runden ein umstrittenes Unentschieden.

 

Gennady Golovkin: WM-Titelverteidigung erneut verschoben!

Seit seinem knappen WM-Sieg gegen Sergiy Derevyanchenko im Oktober des vergangenen Jahres, müssen sich die Fans von Gennady Golovkin (40-1-1, 35 Ko’s) auf dessen nächsten Wettkampfeinsatz gedulden. Nachdem ursprünglich ein Termin für den Fight gegen IBF-Pflichtherausforderer Kamil Szeremeta (Polen, 21-0-0, 5 Ko’s) für Februar ins Auge gefasst wurde, soll jenes Duell nun erst im Mai stattfinden!

Golovkin in der Krise – Kampf gegen Szeremeta erneut verlegt!

Um Gennady Golovkin ist es in den letzten Monaten äußerst ruhig geworden. Die Fangemeinde des kasachischen Box-Helden musste zuletzt auf sportliche Neuigkeiten verzichten. Der 37-jährige IBF-Mittelgewichts-Weltmeister wollte sich seinen Fans eigentlich schon diesen Februar wieder im Seilgeviert präsentieren.

Doch die Verhandlungen bezüglich eines Kampfes gegen den bisher ungeschlagenen Polen Kamil Szeremeta scheinen offenbar sehr schwerfällig voranzuschreiten! Nachdem Termine im Februar und März nicht realisiert werden konnten, wurde nun auch ein für April anvisiertes Datum gecancelt und dafür auf Mai verlegt. Dies berichtete jüngst ‚Boxingnews24.com‘ und berief sich auf vertrauliche Quellen.

Gennady Golovkin (links) muss seinen IBF-Gürtel zunächst gegen Kamil Szeremeta verteidigen.

Als Gründe für die schleppenden Verhandlungs-Entwicklungen werden u.a. fehlendes Interesse seitens von TV-Sendern genannt. Eine WM-Titelverteidigung von Golovkin gegen einen ausgesprochen unpopulären Gegner wie Kamil Szeremeta sei für die US-Fans eher uninteressant.

Es wird angenommen, dass auch der Streaming-Dienst DAZN, bei dem Golovkin unter Vertrag steht, mit jener Gegnerwahl ebenso unzufrieden ist. Jedoch besteht die IBF (International Boxing Federation) weiterhin auf eine zeitnahe Pflichtverteidigung gegen Kamil Szeremeta. Sollte es zu keiner Einigung auf einen Termin in den USA kommen, könnte jenes Gefecht auch in Golovkin’s Heimat Kasachstan stattfinden.

George Foreman zählt Wilder vs Fury 2 zu den drei größten Rematches aller Zeiten

Olympiasieger und Schwergewichts-Weltmeister George Foreman

Nach Schmeling vs Louis und Ali vs Frazier ist Wilder vs Fury 2 wohl einer der größten Rückkämpfe aller Zeiten

Ex-Schwergewichts-Champion George Foreman war selbst Teil einiger der bekanntesten Boxkämpfe aller Zeiten. Aber Rückkämpfe? Da gab es nicht so viele, nur eben den einen gegen Joe Frazier.

George Foreman, zweimaliger Schwergewichts-Champion und Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 1968 in Mexiko-City, erkennt einen klassischen Fight, wenn er ihn sieht und er nannte Deontay Wilders Rückkampf gegen Tyson Fury, am kommenden Samstag in Las Vegas, bei dem es um den WBC-Titel von Wilder geht, als einen der drei am meisten heiß erwarteten Schwergewichts-Rematches aller Zeiten, hinter Max Schmeling vs Joe Louis II im Jahr 1938 und Muhammad Ali vs Joe Frazier II im Jahr 1974.

Der Kampf Max Schmeling vs Joe Louis 2 gilt bis heute als das größte Rematch aller Zeiten.

„Es gab drei wichtige Rematches in der Geschichte des Boxsports“, sagte Foreman im Interview mit der bekannten Boxsport-Internet-Plattform ‚BoxingScene‘. „Das wichtigste Rematch war der zweite Kampf zwischen Max Schmeling und Joe Louis, als die ganze Welt zusah. Das war der wichtigste Rückkampf aller Zeiten. Louis gewann diesen Kampf, aber die Erwartung war, dass er wieder verlieren würde, was diesen Rückkampf so interessant machte. Dann Muhammad Ali vs Joe Frazier. Ich dachte damals, niemand könnte Muhammad Ali schlagen und dann traf Joe Frazier Muhammad Ali in der 15. Runde des ersten Kampfes der Beiden, mit einem linken Haken und Ali lag auf dem Rücken und streckte seine Beine in die Luft und als die Beiden dann den Revanchekampf ankündigten, waren alle Boxfans heiß auf diesen zweiten Kampf, eben weil Frazier ihn geschlagen hatte. Das war auch der erste Comeback-Kampf von Ali und es war einer dieser Rückkämpfe, von denen du annahmst, dass jeder der Beiden gewinnen kann.“

Der zweite Kampf zwischen Joe Frazier und Muhammad Ali gilt bis heute als das zweit größte Rematch aller Zeiten. Kann der Kampf zwischen Deontay Wilder vs Tyson Fury 2 diesen Kampf noch übertreffen.

Aus diesem Grund stellt, der heute inzwischen 71-jährige George Foreman, das nun anstehende Rematch zwischen Doentay Wilder vs Tyson Fury II, zu diesen beiden Klassikern auf einem Level – einmal wegen der Ausgeglichenheit des Matchups und zudem wegen der Möglichkeit, dass Beide diesen Kampf gewinnen können. Es ist sicher eine große Aussage – denn es gab viele unvergessliche Rückkämpfe im Schwergewicht. So war etwa Riddick Bowes zweiter Kampf 1993 mit Evander Holyfield, nachdem Bowe den ersten Kampf für sich entschieden hatte, ein Klassiker. Wenn man in der Geschichte des Boxsports noch weiter zurück schaut, war auch der Revanchekampf zwischen dem Schweden  Ingemar Johanssons gegen Floyd Patterson, im Jahr 1960, einer der ganz großen Remachtes. Im ersten Kampf hatte Johansson Patterson, in der dritten Runde gleich sieben Mal zu Boden geschlagen und Patterson wollte im Rematch unbedingt seinen WM-Titel zurückzugewinnen, was er dann auch tat. Dieser Kampf war übrigens der Erste, der das bis dahin geltende „They never come back“ durchbrach.

Auch das Rematch von Gene Tunney vs Jack Dempsey II, der „Long Count Fight“ von 1927, war legendär. Dann gibt es da auch das umstrittene Rematch zwischen Muhammad Ali vs Sonny Liston aus dem Jahre 1965 in Lewiston, Maine, USA, das Ali mit dem berühmt gewordenen „Phantomschlag“, einer Rechten an Listons Kinnspitze, beendete und zu einem der am meist diskutierten Schlägen aller Zeiten werden ließ.

Es gibt auch noch viele andere bekannte Remachtes – etwa Mike Tysons Rückkampf 1997 gegen Evander Holyfield, die eine Erwähnung verdienen, ebenso wie Lennox Lewis‘ zweiter Kampf gegen Hasim Rahman. In jüngerer Zeit gab es dann auch natürlich das Rematch zwischen Anthony Joshuas vs Andy Ruiz Jr. im vergangenen Dezember, in dem Joshua seine WM-Titel wieder zurück holte und die Liste geht noch weiter und weiter.

George Foreman würde seinen eigenen Rückkampf aus dem Jahre 1976, gegen Joe Frazier nicht in die Kategorie der großen Rematches aufnehmen, einfach deshalb nicht, weil damals kaum jemand wirklich nach einem Rematch verlangte, nachdem Foreman Frazier das erste Mal entscheidend geschlagen hatte.

George Foreman schlug den damals noch ungeschlagenen Joe Frazier im Jahre 1973, im ersten Kampf der Beiden gleich sechs Mal zu Boden, bevor der Kampf in der zweiten Runde abgebrochen und Foreman Weltmeister wurde. Drei Jahre später stoppte dann Foreman Frazier, in der fünften Runde erneut vorzeitig und hoffte damals, dass dieser zweite Sieg gegen Frazier zu einem zweiten Kampf gegen Muhammad Ali führen würde, aber zu diesem Rematch kam es dann leider doch nie.

„Als ich damals das zweite Mal gegen Joe Frazier kämpfte, gab es nicht viel Spannung“, sagt George Foreman. „Das ist es aber, was für einen Rematch benötigt wird – Spannung und Drama. Als Joe Louis, im Rückkampf mit Max Schmeling zurückkam, war das ein großes Drama.“

Das ist wahr – Joe Louis, der 1938 Max Schmeling in einer Runde zerstörte, gilt aufgrund der historischen Auswirkungen als der größte Rückkampf im Schwergewicht aller Zeiten und möglicherweise auch als der wichtigste Boxkampf aller Zeiten. Max Schmeling war ein Symbol des damals nationalsozialistischen Deutschlands, während Joe Louis Demokratie und Gerechtigkeit vertrat.

Aber George Foreman stufte die Rückkämpfe nicht nach Inhalten ein, sondern bezieht sich nur darauf, wie heiß die Fans auf ein Rematch sind und er selbst sieht Wilder vs Fury 2 als ein 50:50-Matchup an, nachdem der erste Kampf in einem umstrittenen Split-Unentschieden endete, als Fury nach zwei brutalen Niederschlägen wieder vom Boden aufstieg und seine überlegene Boxfähigkeit nutzte, um den größten Teil des Kampfes zu kontrollieren.

„Alle dachten, Wilder hätte diesen Kampf jetzt gewonnen“, sagte Foreman über den Niederschlag in der 12. Runde, als Wilder Fury mit einer brutalen Rechts-Links-Kombination zu Boden………. „doch Fury stieg wieder vom Boden auf und kämpfte weiter.“

Wer hätte gedacht, dass Fury nach diesem Niederschlag wieder aufsteht und weiter boxt?

„Das macht diesen Kampf am kommenden Samstag zu einem der wichtigsten Schwergewichts-Rückkämpfe in der Geschichte des Boxsports – weil man eben nicht weiß, wer gewinnen wird. Wenn Tyson Fury das tut, was er im ersten Kampf getan hat – ihn technisch ausboxt und nicht herumspielt – könnte er diesen Kampf leicht und klar nach Punkten gewinnen. Wenn Wilder beschließt, zurückzukommen und den Rechts-Links-Haken wieder zu landen, kann er diesen Kerl in sieben oder acht Runden aus dem Ring schlagen. Ich weiß wirklich nicht, was passieren wird. Ich würde auf diesen Kampf nicht wetten, das sage ich dir.“

Wenn er einen Gewinner auswählen müsste, dann bevorzugt Foreman eher Tyson Fury aufgrund seiner einzigartigen Größe und seinen boxerischen Fähigkeiten. George Foreman hat keine persönliche Beziehung zu keinem der Beiden. Den einzigen aktuellen Top-Schwergewichtler, den er jemals getroffen hat, ist Andy Ruiz Jr.

„Ein netter, ruhiger Typ“, sagte Foreman. „Sehr sympathisch, ein sehr geschickter Schwergewichtler.“

Foreman erhielt im vergangenen November einige Aufmerksamkeit, weil er gegenüber der US-Boulevardzeitungs-Nachrichten-Website TMZ gesagt hatte, dass er Deontay Wilder nicht als Knockouter in derselben Klasse wie Louis, Mike Tyson oder Frazier betrachtete. Foreman versuchte allerdings in seinem Interview mit ‚BoxingScene‘, diese Bemerkungen zu klären und sagte, dass es für Experten in Ordnung sei, Deontay Wilder als den größten Puncher aller Zeiten zu bezeichnen, da Beobachter dies seit jeher mit Kämpfern ihrer jeweiligen Generationen tun.

Am kommenden Samstag steigen in Las Vegas der amtierende WBC-Weltmeister Deontay Wilder und Tyson Fury zum zweiten Mal gegeneinander in den Ring und die ganze Boxwelt ist heiß auf dieses Rematch.

„Was das Boxen in so vielen Epochen großartig gemacht hat, ist, dass es immer jemanden gab, der als der härteste Puncher aller Zeiten bezeichnet wurde“, sagt Foreman. „Zuerst war es Jack Dempsey und dann hatten Sie Joe Louis und dann war Rocky Marciano der härteste Puncher aller Zeiten und dann Sonny Liston und Joe Frazier und dann ein George Foreman. Ich bin nur froh, dass das Boxen zurück ist und die Experten sagen, dass Deontay Wilder möglicherweise der härteste Puncher aller Zeiten sein könnte. Das ist ein Gruß an ihn und an den Boxsport, also liebe ich es. Deontay Wilder beweist seine Macht und ich kann es kaum erwarten zu sehen, ob er im Rückkampf gegen Tyson Fury diesen ‚härtesten Punch aller Zeiten‘ landen kann.“

 

Kubas Boxer schlagen deutsches Team – Traktor-Team bändigt Chemnitzer Wölfe

Team Traktor / ©️- Boxclub TRAKTOR Schwerin

Box-Gala im Doppelpack. Gut 2000 begeisterte Zuschauer erlebten am Samstag einen ultralangen Kampftag der Extraklasse. In der Schweriner Palmberg-Arena ging am späten Nachmittag zunächst der Länderkampf Deutschland-Kuba über die Boxbühne – mit teils spektakulären Duellen.

Deutsches Nationalteam unterliegt Kubas Könnern 10:14

Die mit etlichen Weltmeistern und Olympiasiegern angereiste Box- Weltmacht von der Karibik-Insel setzte sich mit 14:10 gegen die deutschen Olympia- Hoffnungen durch. DBV-Sportdirektor Michael Müller konnte am Ende dennoch zufrieden konstatieren: „Wir haben uns mit den Besten gemessen. Der Abstand zur absoluten Weltspitze ist wesentlich geringer geworden. Teilweise waren wir ebenbürtig.“

Zwar konnten in den acht Kämpfen lediglich zwei deutsche Boxer ihre kubanischen Widerparts schlagen – so siegte der Heidelberger Fliegengewichtler Hamza Touba gegen Damian Arce Duarte ebenso einstimmig nach Punkten wie später der bärenstarke Mittelgewichtler Silvio Schierle im vielleicht besten Fight gegen den Kubaner Yoenli Hernandez. Doch auch die anderen deutschen Faustkämpfer hielten dagegen.

Schwergewichtler Ammar Abduljabbar etwa lieferte dem taktisch cleveren kubanischen vierfachen Weltmeister und Olympiasieger 2016 Julio Cesar La Cruz einen Kampf auf Biegen und Brechen – am Ende verlor der Hamburger Ammar doch nach Punkten. Auch Schwerins Publikumsliebling Nelvie Tiafack hatte im letzten der acht Länderkampf-Begegnungen einen schweren Stand: Den flinken und provokant mit hängender Deckung agierenden Rechtsausleger Dainier Pero, U19-Weltmeister von 2016, konnte der schlagstarke Superschwergewichtler trotz lauter „Nelvie“-Anfeuerungsrufe aus dem Publikum partout nicht stellen.

BCT bleibt nach 14:10 gegen BC Chemnitz ungeschlagen in der Box-Bundesliga

Nach dem hochklassigen Deutschland-Kuba- „Vorprogramm“, so bedankte sich augenzwinkernd BCT-Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Jens Hadler, stieg der zweite Höhepunkt des Abends – der Bundesliga-Heimkampf des BC Traktor Schwerin gegen den BC Chemnitz. Zum Auftakt sorgten sowohl Schwerins Federgewichtler (bis 57 Kg) Alen Rahimic gegen Ronny Beblik als auch Leichtgewichtler (-60 Kg) David Gkevorgkian vom Hamburger BCT-Stützpunkt Agon gegen Artur Orlov für einstimmige Punktsiege, ehe der zweite Hamburger (Agon-)Jung‘, Oruc Özer, im Halbweltergewicht (-63 Kg) den um Kopflänge größeren Chemnitzer Noah Fischer technisch-taktisch ausgebufft nach Punkten bezwang.

Dann aber fuhren die Chemnitzer Kämpfer Rama Drillon im Weltergewicht gegen Bahir Zazai und Mittelgewichtler Leo Cuitanovic gegen Vladislav Hitlin Punktsiege für die Sachsen ein. Es sollten die einzigen für die Chemnitzer Wölfe sein. Denn alle Schweriner Jungs aus den drei höchsten Gewichtsklassen siegten zum Abschluss des Großkampftags. Zunächst machten Halbschwergewichtler Jewgeni Bitjakow (vs. Chamseddine Lemjide) und Schwergewichtler Nadir Ünal (vs. Erik Reisenhauer) kurzen Prozess. Ihre Gegner mussten gleich in Runde eins zu Boden. Bitjakow reichte ein schwerer Treffer, bis der Ringrichter den Kampf stoppte; Ünal schickte seinen Gegner zweimal auf die Bretter – beide Athleten siegten durch Abbruch in der 1. Runde.

Am Ende bezwang BCT-Superschwergewichtler Viktor Jurk den Chemnitzer Philip Gruner klar nach Punkten. So waren BCT-Sieg und Verteidigen der Tabellenspitze in der Bundesliga perfekt. Am 22. Februar treten die Traktor-Boxer um Trainer Sebastian Zbik beim BC Straubing an, ehe es im April ganz sicher in die Playoffs geht.

In der Pressekonferenz würdigte Traktor-Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Hadler die mehr als einhundert Ehrenamtlichen, die zum Gelingen des außergewöhnlichen Box-Ereignisses beigetragen hatten. DBV-Sportdirektor Müller bedankte sich auch beim BCT-Organisationsteam um den BCT-Vorstandsvorsitzenden Frank Kleinsorg und Sportdirektor Paul Döring, das zuvor den mehrtägigen deutsch-kubanischen Sparringslehrgang in Schwerin samt Länderkampf in der Olympiavorbereitung unterstützt hatte.

Auch Kubas Box-Nationaltrainer Rolando Acebal war des Lobes voll über die Gastgeber in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt. „Dank für die großartige Gastfreundschaft, Dank für das faire, begeisterungsfähige Publikum “, sagte der Coach – und fügte hinzu: „Wir sind angereist, um die deutsche Mannschaft zu unterstützen bei der Olympiavorbereitung. Wir alle haben gewonnen bei den Kämpfen.“ Großen Beifall gab es für den letzten Satz Acebals: Wir fühlen uns wie zu Hause.“

Länderkampf Deutschland – Kuba:

  • Fliegengewicht (-52 Kg): Hamza Touba (Deutschland) besiegt Damian A. Duarte (Kuba) n. P.
  • Leichtgewicht (-60 Kg): Lazaro J. Alvarez (Kuba) besiegt Hamsat Shadalov n. P.
  • Halbwelter (-66 Kg): Andy Cruz Gomez (Kuba) besiegt Wessam Salamana n. P.
  • Welter (-69 Kg): Roniel Iglesias (Kuba) besiegt Paul Wall n.P.
  • Mittelgewicht (-75 Kg): Silvio Schierle (Deutschland) besiegt Yoenli Hernandez n. P.
  • Halbschwer (-81 Kg): Arlen Lopez (Kuba) besiegt Athanasios Kazakis n. P.
  • Schwergewicht (-91 Kg): Julio Cesar La Cruz (Kuba) besiegt Ammar Abduljabbar n. P.
  • Superschwer (+91 Kg): Dainier Pero (Kuba) besiegt Nelvie Tiafack n. P. Bundesliga, BC

Traktor – BC Chemnitz:

  • Federgewicht (bis 57 Kg): Alen Rahimic (BCT) besiegt Ronny Beblik (BC Chemnitz) n. P.
  • Leichtgewicht (-60 Kg): David Gkevorgkian (BCT) besiegt Artur Orlov (Chemnitz) n. P.
  • Halbwelter (-63Kg): Oruc Özer (BCT) besiegt Noah Fischer (Chemnitz) n. P.
  • Welter (-69 Kg): Bahir Zazai (BCT) unterliegt Rama Drillon (Chemnitz) n. P.
  • Mittelgewicht: Vladislav Hitlin (BCT) unterliegt Leo Cuitanovic (Chemnitz) n. P.
  • Halbschwer (-81 Kg): Jewgeni Bitjakow (BCT) besiegt Chamseddine Lemjide (BCC) RSC 1.Rd.
  • Schwergewicht (-91 Kg): Nadir Ünal besiegt Erik Reisenhauer (Chemnitz) RSC 1. Rd.
  • Superschwer (+91 Kg): Viktor Jurk (BCT) besiegt Philip Gruner (Chemnitz) n.P.

Text: BC Traktor Schwerin

Mike Tyson: „Als Fury wieder vom Boden aufstand, war das wie in einem Rocky-Film. Das hat mich zu seinem Fan gemacht.“

Am kommenden Samstag wird Mike Tyson in der MGM Grand Garden Arena am Ring sitzen und Tyson Fury die Daumen drücken

Einer der besten Schwergewichtler aller Zeiten, Ex-Champion Mike Tyson, ist ein großer Fan von Tyson Fury.

Fury’s Vater benannte seinen Sohn nach der Schwergewichtslegende Tyson.

Tyson Fury wird in der kommenden Samstagnacht, in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, den amtierenden WBC-Weltmeister im Schwergewicht, Deontay Wilder, in einem Rematch erneut herausfordern.

Mike Tyson ist auch ein Fan von Deontay Wilder, der bisher in seiner Karriere jeden seiner Gegner, außer eben Tyson Fury, vorzeitig durch KO außer Gefecht gesetzt hat.

Tyson Fury und Mike Tyson

„Ich mag beide als Fighter“, sagte Tyson in einem Interview mit dem englischen TV-Sender BT Sport.

„Beide kamen aus dem Nichts und wurden Schwergewichts-Champions. Das muss man einfach respektieren. Ich war auch einmal in ihrer Position“, sagte der ehemalige Champion. Im ersten Kampf der Beiden, hoffte ich das Tyson Fury den Kampf gewinnt. Ich habe ihm eigentlich schon immer die Daumen gedrückt, weil er ja nach mir benannt wurde. Das ist doch natürlich, oder?“

„Ich war immer positiv voreingenommen gegenüber ihm. Er ist ein sehr sympathischer Kerl. Er ist auch eine ganz nette Person. Ich habe Tyson aber nie verstanden. Ich sah ihn immer wieder gegen gute Gegner gewinnen. Und er hat auch gegen ganz starke Gegner gewonnen, wo ich zuvor zweifelte ob er diesen Kampf überhaupt gewinnen kann, einfach weil Tyson gar nicht so aussah, als hätte gegen die gewinnen können.“

„Aber er hat sie alle besiegt und er lachte über sie. Das hat mich zu einem richtigen Fan von ihm gemacht. Er ist so viel besser als er zu sein scheint und aussieht.“

Als Deontay Wilder Tyson Fury in der 12. Runde ihres ersten Kampfes brutal zu Boden schlug und Fury sekundenlang bewusstlos am Boden lag, glaubte kaum einer, dass er noch einmal aufsteht. Doch Fury stand wieder auf und boxte weiter als sei nichts passiert. Das machte Mike Tyson zum absoluten Fury-Fan.

Mike Tyson war wie viele andere Zuschauer schockiert, als Fury in der letzten Runde seines ersten Kampfes gegen Deontay Wilder im Dezember 2018 überlebte. In der zwölften und letzten Runde wurde Fury von Wilder ganz brutal zu Boden geschlagen und es schien als läge er bewusstlos am Boden. In einem schockierenden Moment konnte er sich aber aus dem Nichts erheben und wieder aufstehen, um den Kampf fortzusetzen. Der Kampf endete mit einem umstrittenen Unentschieden nach zwölf Runden.

„Es hat viele Leute erstaunt, als er da wieder aufgestanden ist. Er hat gezeigt, dass er ein ganz harter Kerl ist. Er stand auf und gewann fast noch die letzte Runde. Ich dachte damals, es wäre vorbei, doch er stand einfach wieder auf und es war wie in einem Rocky-Film. Einfach unglaublich! Dann stand er wieder, wehrte sich, boxte weiter als wäre zuvor nichts passiert und machte sogar noch Druck. Es war unglaublich und das hat mich zu seinem Fan gemacht. So etwas erfordert große Kraft und großen Glauben“, sagte Mike Tyson.

Interview mit Mike Tyson zum Kampf Wilder vs Fury

„Konnte meine Stärken nicht einbringen“ – Feigenbutz nach Deutschland-Rückkehr im Interview

Vincent Feigenbutz im Kampf gegen Caleb Plant / Alle Fotos auf dieser Seite von: Stephanie Trapp

Es hat nicht sollen sein: Trotz eines beherzten Auftritts gegen Caleb Plant (20-0, 12 K.o.) verlor Vincent Feigenbutz (31-3, 28 K.o.) am Sonntagmorgen den Kampf um die IBF Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht in Nashville/Tennessee am Ende nach TKO in Runde 10. Nach seiner Deutschland-Rückkehr am Montag sprach der 24-jährige Karlsruher über das Duell und seine Pläne für die Zukunft.

Vincent Feigenbutz nach Kampf gegen Caleb Plant im Interview

Vincent, zunächst das Wichtigste: Wie geht es dir?

Körperlich eigentlich ganz gut. Ich habe ein paar Schrammen, ein blaues Auge, aber das ist nach so einem Kampf ja normal. Ansonsten fühle ich mich fit.

Mit ein wenig Abstand: Wie bewertest du den Kampf gegen Caleb Plant?

Es überwiegt die Wut und Enttäuschung, dass ich meine Stärken nicht einbringen konnte. Natürlich hat Caleb den Kampf völlig verdient gewonnen und auch der Abbruch war gerechtfertigt. Aber es nervt natürlich schon, wenn man fast keine harten Schläge ins Ziel bekommt. Das habe ich so noch nicht erlebt.

Würdest du rückblickend etwas anders machen?

Schwierig zu sagen. Caleb gilt nicht umsonst als der beste Boxer in dieser Gewichtsklasse. Er hat mich auf Distanz gehalten und sich sehr gut bewegt, so dass nicht viel ging. Es war der Plan, ab Runde 5 aufzudrehen und in Runde 6 hatte ich das Gefühl, dass ich mich befreien kann. Darauf hat er dann aber reagiert und irgendwie hat mir auch die Power gefehlt. Es war nicht mein bester Auftritt und das ärgert mich.

Ihr wart jetzt zwei Wochen in den USA, du hast dort zum ersten Mal geboxt. Welche Erinnerungen nimmst du mit?

Die Kulisse und Stimmung waren natürlich toll. Auch das ganze Drumherum hat Spaß gemacht, man hat viel Aufmerksamkeit bekommen, was sich gut anfühlt. Was mich allerdings zusätzlich ärgert ist, wie mein Team und ich behandelt wurden, je näher der Kampf gerückt ist. Vom lokalen Promoter vor Ort wurden wir kaum bis gar nicht beachtet, auch nach dem Kampf fühlte sich niemand für uns zuständig. Das hat absolut nichts mit dem Kampfausgang und meiner Leistung zu tun, ist bei uns in Deutschland bei jedem noch so kleinen Kampfabend aber anders. Da werden dem Gegner und seinem Team Respekt entgegengebracht, da ist vom Hotel übers Essen bis zum Transfer alles perfekt organisiert und jeder Mensch wird gleich behandelt. Das Verhalten dort war leider wenig weltmeisterlich, aber glücklicherweise waren auch amerikanische Freunde meines Managers und Mitarbeiter vom Team Sauerland vor Ort, die geholfen haben.

Bereits kurz nach dem Kampf wurde ein Wechsel ins Mittelgewicht diskutiert. Wie siehst du das, welche Pläne hast du für 2020 und darüber hinaus?

Ach, da mache ich mir in ein paar Tagen Gedanken. Sicherlich ist der Klassenwechsel eine Option, wenn man sieht, wie viel Luft nach oben ich beim Wiegen hatte. Aber ich fahre jetzt erstmal in den Urlaub, erhole ich vom Kampf und der harten Vorbereitung und dann setzen wir uns zusammen und entscheiden. Ich bin erst 24 und werde auch aus diesem Kampf eine Menge mitnehmen. Sicher ist also: Ich werde stärker zurückkommen!

Pressemeldung: Team Sauerland

Box-Bundesliga: Velbert tritt nur in fünf Gewichtsklassen an, Straubing rutscht weiter ab, Schwerin souverän gegen Chemnitz

Der sechste Kampftag der Box-Bundesliga ist Geschichte und wir blicken auf die Paarungen, bei denen einiges geboten war: so konnte der BC Velbert nur fünf Gewichtsklassen besetzen, der Box-Club Straubing setzte irregulär acht Ausländer ein und Vorjahresmeister Traktor Schwerin konnte sich vor rund 2000 Zuschauern in der heimischen Palmberg-Arena durchsetzen.

Velbert nur mit fünf Gewichtsklassen – Hamm so gut wie sicher in den Play-Offs

Zwiegespalten dürfte man beim MBR Hamm sein – man konnte sich zwar am Wochenende praktisch für die Finalrunde qualifizieren, aber den rund 200 Zuschauern nur neun der 12 geplanten Gefechte an diesem Abend bieten. Der Grund: bei den Gästen vom Velberter BC konnten aufgrund von Verletzungen und fehlendem Personal nur fünf Gewichtsklassen besetzt. Damit war von Anfang an klar, dass sich Hamm durchsetzen würde. Trotz dessen zeigte man im Lager des früheren Rekordmeisters Moral und konnte das Ergebnis der tatsächlich ausgetragenen Kämpfe mit 3:3 ausgeglichen gestalten. Letztlich also ein 14:5 Erfolg und die damit so gut wie sichere Qualifikation für die Play-Offs für Hamm.

Straubing muss sicher geglaubtes Unentschieden abgeben

Für die Bayern wird es nun besonders eng. Nachdem man eigentlich über den gesamten Verlauf der Bundesliga-Serie auf den vorderen Plätzen zu finden war, droht die Saison nun zu kippen. Nach bislang einem Sieg und drei Unentschieden steht die erste Niederlage der Saison zu Buche. Rein sportlich hätte es für die Bayern mit einem abschließenden 12:12 gereicht, doch aufgrund des Auftritts von Kenan Husovic, der vom DBV als insgesamt achter Ausländer gewertet wird, korrigierte der DBV das Ergebnis auf 12:11 für Hannover-Seelze. Damit wartet am kommenden Kampftag mit dem BC Traktor Schwerin ein echtes Himmelfahrtskommando auf die Straubinger, die dort tunlichst punkten sollten. Andernfalls wäre man bei eigener Niederlage und einem möglichen Punktgewinn des Boxteams Hessen am letzten Kampftag ausgeschieden. Hannover wiederum hat nun am letzten Kampftag beim Boxteam Hessen alle Trümpfe in der Hand, die Play-Offs aus eigener Kraft zu erreichen.

Chemnitz nur noch mit Minimalchance auf die Play-Offs, Schwerin weiterhin in der Erfolgsspur

Der große Favorit auf den Sieg der Box-Bundesliga ist aktuell ganz klar der BC Traktor Schwerin. Die Faustkämpfer aus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern konnten vor gut 2.000 Zuschauern in heimischen Gefilden mit 14:10 den nächsten Triumph und damit den Einzug in die Play-Offs sicherstellen. Der BC Chemnitz konnte nur in den mittleren Klassen, dem Welter- und Mittelgewicht, Siege einfahren und musste sich den Schwerinern am Ende klar geschlagen geben. Jewgeni Bitjakow und Nadir Ünal gelang es auf Seiten der Schweriner sogar, ihre Kämpfe vorzeitig zu beenden. Chemnitz hat somit nur noch theoretische Chancen, am letzten Kampftag die Play-Offs zu erreichen. Dafür müsste Schwerin in Straubing hoch gewinnen und das Boxteam Hessen darf vor heimischem Publikum keinen Punkt einfahren. Für Spannung am letzten Kampftag ist also gesorgt.

Alle Fights des sechsten Kampftages inklusive des in Schwerin ausgetragenen Länderkampfes Deutschland vs Kuba gibt es ab sofort kostenfrei bei fight24: https://www.fight24.tv/events/box-bl-kampftag-6-451

Text: fight24.tv

Vincent Feigenbutz verpasst WM-Chance: TKO-Sieg für Caleb Plant!

Vincent Feigenbutz (31-3-0, 28 Ko’s) hat den Griff nach dem IBF-WM-Gürtel im Supermittelgewicht verpasst! Der 24-jährige Karlsruher unterlag vergangene Nacht in der Bridgestone Arena in Nashville (Tennessee, USA) dem Titelverteidiger und Lokalmatador Caleb Plant (20-0-0, 12 Ko’s) durch TKO in der zehnten Runde.

Trotz tapferer Vorstellung: Feigenbutz gegen Plant ohne Chance!

Als 40:1-Außenseiter stieg IBF-Pflichtherausforderer Vincent Feigenbutz gegen den amtierenden Supermittelgewichts-Champion Caleb Plant in den Ring. Für den 27-jährigen Plant, der jenen WM-Titel zum zweiten Mal aufs Spiel setzte, war es dagegen ein echtes Heimspiel. Dieser sollte seiner Favoritenrolle im heimischen Nashville (Tennessee) letztlich vollkommen gerecht werden!

Caleb Plant bestimmte das Gefecht von Anfang an nach Belieben. Bereits im ersten Durchgang war die größere Explosivität und die schnelleren Hände auf der Seite des Titelverteidigers. Vincent Feigenbutz agierte aus einer kompakten Deckung heraus und versuchte in die richtige Distanz zu finden. Jedoch präsentierte sich Caleb Plant zu fast jedem Zeitpunkt als der abgeklärtere und aktivere Boxer.

In der zweiten Runde hinterließ der IBF-Champion erstmals einen bleibenden Eindruck bei seinem deutschen Herausforderer. Auch in den folgenden Durchgängen blieb Plant der Chef im Ring. Mit einem schnellen Jab und hervorragenden feinmotorischen Fähigkeiten behauptete der Lokalheld stets die Kampfesführung. Vincent Feigenbutz blieb hingegen meist hinter seiner geschlossenen Deckung zurück.

Zwar gelang es dem Boxer aus dem Sauerland-Team sich vor Wirkungstreffern seines Gegners zu schützen, allerdings blieben die (wenigen) Aktionen bzw. Schlagversuche von Feigenbutz erfolglos. Caleb Plant deckte seinen Herausforderer dafür umso öfter mit sehenswerten Kombinationen ein. In der siebten und achten Runde schraubte dieser das Tempo etwas zurück.

Vincent Feigenbutz versuchte den Champion einige Male an den Ringseilen zu stellen, jedoch ließ Caleb Plant – dank ausgezeichneten Meidbewegungen – keine wirklich klaren Treffer vom deutschen Widersacher zu. Während Feigenbutz mit Schwellungen im Gesicht und Nasenbluten zu kämpfen hatte, wurde das Selbstvertrauen von Plant immer größer.

Im zehnten Durchgang hatte Ringrichter Malik Waleed mit Vincent Feigenbutz schließlich ein Einsehen, nachdem dieser wiederum mehrere Hände seines überlegenen Gegenübers einstecken musste (Zeit: 2:23 Min). Nach einer absolut überzeugenden Vorstellung bleibt Caleb Plant somit weiterhin IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht. Für den tapferen Vincent Feigenbutz, der dennoch beherzt auftrat und immerhin standhaft blieb, war es die dritte Niederlage im 34. Profikampf.

Plant vs. Feigenbutz – Die Highlights im Video:

Wetzlarer Schwergewicht Emir Ahmatovic siegt im UK-Debüt vorzeitig!

Der Wetzlarer Emir Ahmatovic hat am Freitag sein erfolgreiches Debüt in Großbritannien gegeben – dort sucht der Schwergewichtler sein Glück seit Anfang des Jahres.

Emir Ahmatovic mit vorzeitigem Sieg über Walter Palacios

Seit Anfang des Jahres befindet sich der Wetzlarer Schwergewichtler Emir Ahmatovic in der englischen Stadt Brighton. Der einstige Erfolgsamateur will hier seine neue Boxheimat finden, wie er uns verriet. Bereits Ende des letzten Jahres zog es Ahmatovic auf die Insel, da er jemandem aus Manchester mit guten Kontakten in die britische Boxszene kennenlernte. Es dauerte nicht lang, bis sich Scott Welch bei ihm meldete und ihn zum Probetraining und Sparring einlud. Welch selbst war aktiver Boxer und konnte sowohl als Amateur als auch Profi diverse Titel sammeln. Seine größte Chance bekam der Brite 1997, als er gegen Henry Akinwande um die WBO-Weltmeisterschaft im Schwergewicht boxte, sich allerdings nach 12 Runden nach Punkten geschlagen geben musste.

Emir Ahmatovic und Trainer Scott Welch vor dem Kampf

Im Hove Gym in Brighton im Süden Londons, trainiert Ahamtovic nun zwei- bis dreimal täglich unter den wachsamen Augen von Scott Welch und Lee Town. Nach einigen Wochen auf „der Insel“, stand am Freitag bereits der erste Kampf des neuen Gespanns auf dem Plan. In Walsall bei Birmingham bestritt Ahmatovic, der erst seit letztem Jahr im Schwergewicht boxt, einen auf vier Runden angesetzten Kampf gegen den ehemaligen Ortiz-Gegner Walter Palacios (20-22(8)-2).

Ahmatovic konnte das Geschehen von Beginn an bestimmen und seinen fünf Jahre älteren Widersacher immer wieder in Bedrängnis bringen. Zwar zeigte sich der Mann aus Nicaragua als unorthodoxer Boxer, wirklich nutzen konnte ihm dies aber wenig. Ein Rippenbruch in der zweiten Runde tat dann ihr übriges. Nach mehreren harten Händen zu Beginn des dritten Durchgangs, fiel Palacois in die Seile und wurde angezählt, ehe der Referee den Kampf nach 0:42 min abbrach und Ahmatovic zum Sieger erklärte, da Palacois das Zeichen zur Aufgabe gab.

Emir Ahmatovic und Trainer Scott Welch

„Er ist ein erfahrener Mann, war aber keine Gefahr für mich. Er hat sehr dreckig geboxt, gehalten und gezogen. Palacois war kein Fallobst und als erster Gegner hier in England ganz ok“, sagte uns der Wetzlarer im Telefon-Interview. Der nächste Kampf soll bereits Mitte-Ende März folgen.

Termin steht: Anthony Joshua vs. Kubrat Pulev am 20. Juni in London!

Der Kampftermin und Anthony Joshuas nächster Gegner stehen fest! Der Brite trifft im Juni auf den bulgarischen Schwergewichtler Kubrat Pulev.

Erster Boxkampf im neuen Tottenham Hotspur Stadium: Joshua vs. Pulev am 20. Juni

Wie bulgarische Medien berichten, ist der Kampf zwischen dem IBF-, IBO-, WBA- und WBO-Weltmeister im Schwergewicht, Anthony Joshua (23-1(1), 21 KOs), und dessen IBF-Pflichtherausforderer Kubrat Pulev (28-1(1), 14 KOs) „on“. Der Kampf zwischen den beiden Schwergewichten soll am 20. Juni im Tottenham Hotspur Stadium im Londoner Stadtteil Tottenham ausgetragen werden.

Bereits vor wenigen Tagen ließ Pulevs Promoter Bob Arum gegenüber „World Boxing News“ verlautbaren, dass der Kampf im Sommer in London steigen soll und Eddie Hearn noch über den Austragungsort entscheiden wird. Zur Debatte stand neben dem neuen Tottenham Hotspur Stadium auch das Arsenal Stadium.

Tottenham Hotspur Stadium im Juni 2019 / Foto: Hzh [CC BY-SA]
In Tottenham werden nun über 62.000 Zuschauer Platz finden, wenn Joshua und Pulev, welche beide in ihrer Karriere jeweils erst einmal verloren, aufeinandertreffen werden. Am Tage des Kampfes könnte es zudem sein, dass Joshua einen WM-Titel weniger sein Eigen nennen kann, da sowohl die IBF als auch die WBO Pflichtverteidigungen anordneten. Um den dann vermutlich vakanten WBO-Titel im Schwergewicht, könnte Pflichtherausforderer Oleksandr Usyk boxen. Als potentieller Gegner wird bereits Derek Chisora gehandelt, der ebenfalls wie Usyk bei Eddie Hearns Matchroom Boxing unter Vertrag steht.