Donnerstag, 10. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Chris Billam vs. Smith vs. Richard Riakporhe II am kommenden Samstag in London, England.

Chris Billam vs. Smith vs. Richard Riakporhe stehen sich am kommenden Samstag zu ihrem Remacht gegenüber.

Chris Billam-Smith Gegen Richard Riakporhe Vorschau.

Chris Billam-Smith wird am Samstag, den 15. Juni 2024, im Selhurst Park, London, England, es ein zweites Mal mit Richard Riakporhe aufnehmen.

Der Kampf ist für 12 Runden in der Cruiserweight-Division geplant.

Bei diesem Kampf geht es um den WBO-Weltmeistertitel im Cruisergewicht.

Ebenfalls auf der Undercard stehen Isaac Chamberlains und Jack Masseys Kampf um die CBC Commonwealth Cruiserweight-Meisterschaft und der Kampf von Ben Whittaker und Eworitse Ezra Arenyekas.

Billam-Smith Gegen Riakporhe II Statistiken

Chris Billam-Smith tritt mit einem Rekord von 19 Siegen, 1 Niederlage und 0 Unentschieden in den Ring, 13 dieser Siege kamen durch Knockout.

Richard Riakporhe wird mit einem makellosen Rekord von 17 Siegen und 0 Niederlagen und 0 Unentschieden in den Ring steigen, alleine 13 davon durch Knockout.

Die Statistiken deuten darauf hin, dass Riakporhe einen leichten Machtvorteil gegenüber Billam Smith hat, mit einem Knockout-Prozentsatz von 76 % im Vergleich zu Billam Smiths mit 68%.

Chris Billam-Smith.

Chris Billam-Smith ist mit 33 Jahren der um ein Jahr jüngere Mann.

Riakporhe hat einen Größenvorteil von 6 cm gegenüber Billam Smith. Dies erstreckt sich dann auch auf einen 6 cm Reichweitenvorteil.

Sowohl Chris Billam-Smith als auch Richard Riakporhe kämpfen aus einer orthodoxen Haltung.

Billam Smith ist wohl der erfahrenere Kämpfer, der 3 weitere Kämpfe hatte, und gab 2017 sein Debüt, 1 Jahr und 1 Monat später als Riakporhe, dessen erster Profikampf 2016 war. Er hat 51 weitere professionelle Runden gekämpft, insgesamt 128 im Vergleich zu Riakporhes 77.

Chris Billam-Smith geht in diesen Kampf von Platz 1 bei  „The Ring“ im Cruisergewicht.

Richard Riakporhe ist derzeit von der WBO auf Platz 1 und von „The Ring“ auf Platz 5 in der Cruisergewichtsklasse gerankt.

Billam-Smith vs.Riakporhe II Form

Billam Smith hat 5 seiner letzten Kämpfe gewonnen, 3 von ihnen vorzeitig und zweimal musste er über die volle die Distanz gehen.

In seinem letzten Kampf besiegte er Mateusz Masternak am 10. Dezember 2023 durch technischen Knockout in der 8. Runde, bei ihrem WBO World Cruisergewichts-Championship-Kampf im „Bournemouth International Centre“, in Bournemouth, Vereinigtes Königreich.

Zuvor hatte er Lawrence Okolie am 27. Mai 2023 durch Mehrheitsentscheidung in ihrem WBO World Cruisergewichts-Championship-Kampf im Vitality Stadium in Bournemouth, England besiegt.

In diesem Wettbewerb hatte er Armend Xhoxhaj am 17. Dezember 2022 durch einen technischen Knockout in der 5. Runde im Bournemouth International Centre in Bournemouth, England °geschlagen.

Davor hatte er am 30. Juli 2022 durch einstimmige Entscheidung in ihrem CBC Commonwealth Cruiserweight-Meisterschaftskampf im Bournemouth International Centre, Dorset, gegen Isaac Chamberlain gewonnen.

Er hatte Tommy McCarthy am 16. April 2022 durch Knockout in der 8. Runde in der Manchester Arena, Manchester, geschlagen.

Richard Riakporhe.

Richard Riakporhe bleibt als Profi ungeschlagen und stoppte 5 seiner letzten Gegner.

In seinem letzten Kampf besiegte er Dylan Bregeon am 18. November 2023 durch technisches K.o. in der 2. Runde in der Civic Hall, Wolverhampton, Vereinigtes Königreich.

Zuvor hatte er Krzysztof Glowacki am 21. Januar 2023 durch einen technischen Knockout in der 4. Runde in der Manchester Arena, Manchester, besiegt.

In diesem Wettbewerb hatte er am 11. Juni 2022 gegen Fabio Turchi durch technisches K.o. in der 2. Runde in der Wembley Arena, London, gewonnen.

Davor hatte er Deion Jumah am 26. März 2022 durch K.o. in der 8. Runde in der Wembley Arena, London, besiegt.

Er hatte Olanrewaju Durodola am 20. November 2021 durch einen technischen Knockout in der 5. Runde in der Wembley Arena, London, besiegt.

Aktivitätsprüfung

In Bezug auf die jüngsten Aktivitäten hat Chris Billam-Smith mehr gekämpft als Richard Riakporhe.

Chris Billam-Smith kämpfte zuletzt vor 6 Monaten und 5 Tagen, während Richard Riakporhes letzter Kampf vor 6 Monaten und 28 Tagen war.

Billam Smiths letzte 5 Kämpfe haben sich über einen Zeitraum von 2 Jahren, 1 Monat und 30 Tagen erstreckt, was bedeutet, dass er durchschnittlich etwa alle 5 Monate und 7 Tage gekämpft hat. In diesen Kämpfen kämpfte er insgesamt 45 Runden, was bedeutet, dass sie im Durchschnitt 9 Runden gedauert haben.

Riakporhes letzte 5 Kämpfe kamen über einen Zeitraum von 2 Jahren, 6 Monaten und 26 Tagen, was bedeutet, dass er im Durchschnitt alle 6 Monate und 6 Tage gekämpft hat. In diesen Kämpfen kämpfte er insgesamt 21 Runden, was bedeutet, dass sie im Durchschnitt 4,2 Runden gedauert haben.

Wann Beginnt Billam-Smith Gegen Riakporhe II?

Es wird erwartet, dass die Kämpfer gegen 22:00 Uhr BST im Selhurst Park, London, Großbritannien, Ringwalk machen, was etwa 23:00 Uhr bei uns in Deutschland ist.

Wer Zeigt Billam-Smith Gegen Riakporhe II?

Die Peacock Show beginnt voraussichtlich um 22:30 Uhr EST / 19:30 Uhr PST. Die Sky Sports Action-Übertragung der Karte wird voraussichtlich um 18:00 Uhr (BST) beginnen.

Wie Streamen Sie Billam-Smith Gegen Riakporhe II?

In Großbritannien können Sie Billam-Smith vs Riakporhe II über NowTV streamen. Sie ermöglichen es Ihnen, Sky Sports Boxkarten über ihre App zu streamen, basierend auf einem 24-Stunden-, Wochen- oder Monatspass. Sie erhalten während Ihres Passzeitraums auch Zugang zu 11 Sky Sports-Kanälen. Sie machen auch einen monatlichen Smartphone-Pass nur für 5,99 £, was großartig ist, wenn Sie Billam-Smith gegen Riakporhe II unterwegs erwischen müssen.

Wie stehen die Chancen beim Kampf Billam-Smith Gegen Riakporhe?

Richard Riakporhe ist derzeit 11/25 (-230) Favorit um den Wettbewerb direkt zu gewinnen, während Sie 7/4 (+180) auf Chris Billam-Smith bekommen können, wenn sie glauben, dass dieses Mal Billiam-Smith das Rematch gewinnt.

Quelle: Box.Live

Chris Billam vs. Smith vs. Richard Riakporhe II Fight-Poster.

Am Donnerstag in Paris: Kevin Lele Sadjo und Bakary Samake

Fightposter: Samake vs. Alamos.

In Paris findet das erste große Event der Woche statt und liefert aufregende Namen in den Hauptkämpfen.

Die aktuelle Woche hat für Sportfans so einiges zu bieten. Zum einen der Auftakt der Fußballeuropameisterschaft in Deutschland, der selbst Menschen ohne Fußballinteresse durchaus anspricht. Aber auch für Boxsportfreunde ist so einiges geboten. Am Freitag verteidigt Deutschlands einziger Europameister, Abass Baraou (15-1), seinen Gürtel. Am Samstag hingegen finden gleich drei Events mit großen Weltmeisterschaftskämpfen statt, die einen echten Boxmarathon versprechen.

Den Startschuss für diese tolle Woche wird jedoch am Donnerstag in Paris gelegt. Im Zenith de Paris-La Villette präsentiert Samake Promotions ein Event, das sieben Profikämpfe beinhalten soll. Darunter finden sich auch große Namen, denen eine noch größere Zukunft bescheinigt wird. Grund genug also, sich die Fightcard einmal genauer anzuschauen.

Samake – ein 20-jähriges Talent im Hype

Bakary Samake.
Im Hauptkampf wird der 20-jährige Bakary Samake (15-0) auf Julio Alamos (16-2) im Superweltergewicht treffen. Samake konnte sich im vergangenen Jahr eindrucksvoll die IBF-Juniorenweltmeisterschaft sichern. Er bezwang dafür mühelos den Argentinier Lucas Brian Ariel Bastida (20-3-1). Zuvor ging Bastida noch 10 Runden mit Josh Kelly (15-1-1) und konnte gegen den renommierten Briten deutlich mehr Akzente setzen. Für einen 19-Jährigen war das wirklich ein absolutes Statement. Weitere starke Leistungen folgten, und es kreierte sich ein echter Hype um die Personalie Samake. Viele Kampfsportinfluencer stellten seine Kämpfe und Skills vor, und alle waren gespannt auf seine kommenden Kämpfe. Samake galt als der große Shootingstar der französischen Boxszene.

 

Der Kampfstil von Samake ist sehr technisch. Er hat einen sehr starken Bewegungsapparat und agiert viel über die Beinarbeit. Er wirkt technisch sehr ansprechend und baut den Kampf gekonnt mit der Führhand auf. Ein Actionfighter ist er hingegen nicht. Er stellt sich nicht dem harten Schlagabtausch und möchte Gegner im Infight niederringen, sondern versucht, solche Situationen zu vermeiden und seine technischen Fähigkeiten auszuspielen. Im letzten Kampf glückte dies gegen den renommierten Ahmed El Mousaoui (35-6-1) nicht sonderlich gut. Ahmed El Mousaoui investierte viel in den Kampf, und Samake hatte seine Probleme. Am Ende bekam er einen knappen Punktsieg zugesprochen, der in Frankreich auch nicht unkontrovers diskutiert wurde. Nun wartet der nächste Kampf auf ihn, und es stellt sich die Frage, welche Performance Samake nun zeigen kann.

Julio Alamos – ein physisch starker Mann in einer neuen Gewichtsklasse

Boxen: Agon Fightnight, Wuppertal, 01.07.2023
IBO-Weltmeisterschaft: Etinosa Oliha (ITA) – Julio Alamos (CHI)
© Torsten Helmke

Nun wird Samake mit Julio Alamos (16-2) auf einen sehr starken Mann treffen. Der Chilene ist in Deutschland bestens von AGON-Veranstaltungen bekannt. So konnte er im Februar 2023 Björn Schicke (20-2-1) durch den Ring prügeln und dessen Profilaufbahn krachend beenden. Wenig später, im Juli, gab es dann den nächsten Kampf in Deutschland, wo er sich im Mittelgewicht um den IBO-Titel mit dem Champion Etinosa Oliha (20-0) duellierte. Das war natürlich eine große Gelegenheit für beide Boxer, und sie lieferten entsprechend einen tollen und harten Kampf, der auf Augenhöhe geführt wurde. Es waren intensive 12 Runden, in denen Alamos auch einen stark blutenden Cut auf der Nase in den hinteren Runden erlitt. Dennoch blieb er konstant angriffslustig, verlor jedoch hauchdünn nach Punkten diesen Kampf.

Auch wenn Alamos den Kampf nicht gewonnen hat, so ist es ein Fingerzeig dahingehend, dass er überhaupt 12 Runden mit so einem Weltklassemann wie Oliha ausgeglichen gehen kann. Das zeigt eindrucksvoll, über welche Leistungsfähigkeit er verfügt. Er ist ganz sicherlich ein Mann der erweiterten Weltspitze und für ein 20-jähriges Talent eine echte Hürde. Alamos, der eigentlich aus dem Supermittelgewicht kommt und zuletzt im Mittelgewicht starke Leistungen zeigte, wird für den Kampf sogar nochmals die Gewichtsklasse wechseln. Im Superweltergewicht wird er physisch enorm stark sein. Selbst im Mittelgewicht zählte er schon zu den physisch stärksten Männern. Wie das im Superweltergewicht aussehen wird, mag man sich kaum vorstellen. Auch in puncto Physis wird dort somit einiges auf Samake zukommen.

Favorit durch den Heimvorteil

Ein wirklich toller Hauptkampf also, der zwei talentierte und starke Boxer präsentiert, die in einem ausgeglichenen und interessanten Match-up stehen. Samake hat den Heimvorteil, wird sich aber bei dieser harten Gegnerwahl auch steigern müssen. Ansonsten kann es durchaus sein, dass der physisch starke Alamos hier durchrennen wird.

Sadjo – ein unaufhaltsamer Actionfighter

Das Kraftpaket Kevin Lele Sadjo.

Im Co-Main Event werden im Supermittelgewicht Kevin Lele Sadjo (22-0) und Durval Elias Palacio (13-2) um den WBC Silver-Titel kämpfen. Sadjo ist ein echtes Kraftpaket, das reihenweise seine Kontrahenten ausknockt. Im Dezember 2021 bekam er die Gelegenheit, in England gegen Jack Cullen (22-6-1) anzutreten, nachdem Emre Cukur (21-3-1) durch einen Handbruch absagen musste. Der Ersatzgegner Sadjo prügelte Cullen durch den Ring und kürte sich zum neuen Europameister. Er verteidigte daraufhin erfolgreich seinen Europameisterschaftstitel gegen Emre Cukur und Giovanni De Carolis (33-11-1). Auch Sven Elbir versuchte sich gegen Sadjo, wurde aber vorzeitig vom energetischen Franzosen eliminiert.

Nicht ohne Grund weist Sadjo eine KO-Quote von über 90 % auf und scheint in Europa keinen Gegner zu finden, der ihm ernsthaft gefährlich werden könnte.

Argentinischer Puncher bereit zur Schlacht

Durval Elias Palacio.

Sadjo trifft nun auf den Argentinier Durval Elias Palacio, der den Kampfnamen „El Bombardero“ trägt. Dass Palacio durchaus über Schlagstärke verfügt, hat er bereits in der Vergangenheit bewiesen. Insgesamt 10 seiner 13 Siege holte er vorzeitig, darunter die letzten 4 Kämpfe am Stück. Beispielsweise stoppte er im März 2023 Hancel Gonzalez (11-2) innerhalb von 2 Runden, der wenig später noch volle 10 Runden mit Leon Bauer (21-0-1) in Deutschland ging. Palacio war zudem einige Zeit im Halbschwergewicht aktiv und sicherte sich dort unter anderem einen kleineren WBC-Titel sowie die argentinische Meisterschaft.

Der ehemalige Lateinamerikameister erhält nun durch seine guten Resultate bei der WBC die Gelegenheit, um einen internationalen Gürtel in Frankreich zu kämpfen. Besonders eindrucksvoll war rückblickend sein Kampf gegen Braian Nahuel Suarez (19-2), bei dem beide Männer im März 2022 am Boden waren. Zwar verlor Palacio diesen Kampf, was seine bisher letzte Niederlage bedeutete, doch er zeigte damit auch, dass er für jede Schlacht zu haben ist. Da Sadjo ebenfalls nur einen Weg kennt, nämlich mit voller Brutalität nach vorne zu gehen, ist diese Ansetzung eine versteckte Perle der Woche!

Die Kontereigenschaften von Palacio sind nicht zu unterschätzen. Ob er jedoch den enormen Druck von Sadjo mit seiner löchrigen Defensive überstehen kann, ist mehr als fraglich. Auch wenn Palacio den Kampf im Verlauf verlieren sollte, wird der Weg dahin sicherlich unterhaltsam und hart werden.

Die weitere Undercard in Paris

Victor Yoka.

Victor Yoka (4-0) vs. Mathis Lourenco (13-4-3), Superweltergewicht: Yoka war ein guter Amateurboxer auf nationalem Niveau. Er verpasste die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio und fokussiert sich seitdem vollkommen auf den Profibereich. Nach 4 Aufbaukämpfen erfolgt nun mit Lourenco sein erster wirklich ernstzunehmender Gegner, der auch schon Erfahrung mitbringt. Dieser wurde französischer Meister und konnte zuletzt mit Robin Zamora auch einen giftigen und unbequemen Gegner bezwingen. Entsprechend wird Yoka hier sein ganzes Talent aufbringen müssen.

Raphaël Monny vs. Camilo Castagno.

Raphaël Monny (Debüt) vs. Camilo Castagno (3-6), Halbschwergewicht: Monny gibt am Donnerstag sein Profidebüt. Er war ein guter Juniorenamateur und konnte sich den nationalen Meistertitel auch bei der Elite sichern. Natürlich kann man bei der Gegnerwahl für ein Profidebüt bei einem 22-Jährigen nicht zu viel verlangen. Teilweise werden dort auch enorm schwache Männer verpflichtet, wo es nur darum geht, erfolgreich den ersten Schritt zu setzen. Mit Castagno hat man aber solch einen schwachen Mann nicht verpflichtet, denn der Argentinier hat teilweise schon ausgeglichene Kämpfe im Cruisergewicht geliefert und dürfte für einen Debütanten schon eine gewisse Herausforderung darstellen.

Idriss Dogbegan vs. Omar Selloum.

Idriss Dogbegan (5-1) vs. Omar Selloum (3-2), Supermittelgewicht: Dogbegan kommt aus seiner ersten Niederlage, wo er aber eine sehr beherzte Leistung gegen Mustapha Zaouche zeigte. Dennoch war es ein Niederschlag, und Dogbegan wird sich nun erneut beweisen müssen. Mit Selloum wartet ein Mann, der aus dem Halbschwergewicht kommt. Er hat zwar schon 2 solide Siege einfahren können, aber auch 2 Niederlagen hinnehmen müssen. Für den Sieger geht die erfolgreiche Reise weiter, für den Verlierer wird es ein weiterer empfindlicher Nackenschlag bedeuten. Der Kampf verspricht in dieser Konstellation also sinnvoll und spannend zu sein.

Mit Mustapha Zaouche (13-0) und dem Schwergewicht Maxime Vaz (1-0) stehen noch zwei weitere Kämpfe parat, deren finalen Paarungen aber noch nicht fixiert sind.

RMC Sport 2 überträgt das Event

Insgesamt muss man konstatieren, dass Paris eine tolle Boxveranstaltung erleben wird. Die beiden Hauptkämpfe sind richtig stark und spannend. Die restliche Undercard fällt qualitativ natürlich etwas ab, ist aber insgesamt positiv zu betrachten.

Der Sender RMC Sport 2 wird das Event in Frankreich um 20:30 Uhr übertragen. Wer sich das Event also ansehen möchte, muss irgendwie den Sender empfangen. Es gibt zwar ein Abo für 25 € im Monat, welches aber nur für Franzosen vorgesehen ist. Mit einem VPN lässt sich bei Interesse ein solches Abo abschließen.

Nächster Skandal: Tyson Fury wird betrunken hinausgeworfen!

Tyson Fury wird völlig betrunken hinauskomplimentiert.

Der völlig betrunkene Tyson Fury wird vom Sicherheitspersonal hinauskomplimentiert und landet auf dem Asphalt.

Zuletzt lief es für den ehemaligen Schwergewichtsweltmeister Tyson Fury (34-1-1) sportlich nicht gut. Er musste seine erste Profiniederlage hinnehmen und verlor seinen Weltmeistergürtel im Schwergewicht sowie den Lineal-Status. Ein schwerer Schlag für den baumlangen Briten, wobei sich zahlreiche Beobachter fragen, wie er mit diesem Rückschlag umgehen wird. Denn eines ist gesichert: Fury ist durchaus psychisch sehr anfällig und lässt sich auch gerne gehen.

So ist er nicht selten mit starkem Übergewicht außerhalb des Boxrings anzutreffen, und auch Alkohol- und Drogenexzesse gab es in der Vergangenheit immer wieder. Zwar steht das große Rematch gegen Oleksandr Usyk (22-0) am 21. Dezember schon fest, aber bis dahin vergehen noch etliche Monate. Eine Möglichkeit also, sich akribisch auf den Kampf vorzubereiten und in absoluter Bestform zu erscheinen – oder auch genügend Zeit, sich komplett gehen zu lassen und physisch sowie psychisch abzustürzen.

Tyson Fury wird vom Sicherheitspersonal aus einer Bar gestützt und landet völlig betrunken auf der Straße

Ein Video ist aufgetaucht, in dem man Tyson Fury erkennen soll, der völlig betrunken in einer Bar in Morecambe ist. Er ist so stark alkoholisiert, dass er kaum mehr stehen kann und bei jeder Bewegung wankt. Das Sicherheitspersonal versucht den Ex-Champion aus der Bar hinauszukomplimentieren. Fury muss dabei gestützt werden.

Es gibt dann eine zweite Aufnahme, die vor der Bar entstanden ist. Dort fällt Tyson Fury auf den Boden und krabbelt entsprechend herum. Ob er so unliebsam aus dem Laden geschmissen wurde oder ob er von sich aus durch den Alkoholzustand hingefallen ist, bleibt offen. Jedenfalls kann man das als einen weiteren Tiefpunkt in seiner Vita betrachten, die nicht zu kurz kommt bezüglich der Skandale.

Immer wieder Probleme mit Alkohol und anderen Drogen

Nun feiern sehr viele Menschen, dies häufig auch nicht zu knapp, wodurch es zunächst keine besondere Story darstellt. Doch Furys psychische Anfälligkeiten sind ein Faktor, wodurch man solche Geschichten kritisch betrachten muss, weil das auch seine Leistungsfähigkeit als Profisportler gefährdet. Wer ernsthaft Usyk bezwingen möchte, der muss in Bestform agieren – und diese wird man eher nicht betrunken auf dem Asphalt vor einer Bar antreffen.

Zudem gab es immer wieder Skandale, die Fury zurückgeworfen haben. Zum einen wurde bei einer Dopingkontrolle Kokain gefunden, wodurch ein Rematch mit Wladimir Klitschko (64-5) schlussendlich begraben war. Fury übte sich bei dieser Nachricht jedoch nicht in Demut, sondern feierte in Nizza bis der Arzt kam mit englischen Fußballfans im Zuge der Fußballeuropameisterschaft 2016. Eventuell werden solche Bilder nun auch bei der Europameisterschaft in Deutschland entstehen.

Ein dreiviertel Jahr später war Fury völlig adipös und trat auch bei der FIBO in Deutschland auf. Dort wollte er etwas vermarkten und wurde direkt von Mahmoud Charr (34-4) zum Kampf herausgefordert. In dieser Zeitspanne kann man gut erkennen, wie stark Fury auch in wenigen Monaten zulegen kann.

Vor zwei Jahren kursierte dann noch ein Video von einem betrunkenen Tyson Fury, der schwankend gegen ein Taxi trat.

Davis vs. Martin & Benavidez vs. Gvozdyk an der Spitze eines PBC-Events auf Prime Video am Samstag, den 15. Juni aus der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas.

Davis vs. Martin und Benavidez vs. Gvozdyk:

Frank Martin, Alberto Puello & Zitate und Fotos vom Medientraining von Carlos Adames in Las Vegas

Der ungeschlagene Top-Anwärter im Leichtgewicht Frank „The Ghost“ Martin , der ungeschlagene ehemalige Weltmeister Alberto Puello und der WBC-Weltmeister im Mittelgewicht Carlos Adames hielten am Freitag in Las Vegas, Nevada, USA, ein Medientraining ab, vor ihren jeweiligen Showdowns am Samstag, den 15. Juni, bei einem PBC-Pay-Per-View-Event der live auf Prime Video übertragen wird. Es ist die 100.Meisterschaftskampfnacht, die in der historischen MGM Grand Garden Arena in Las Vegas ausgetragen wird.

Gervonta „Tank“ Davis.

Frank Martin fordert im Hauptkampf den Box-Superstar Gervonta „Tank“ Davis um Davis‘ WBA-Weltmeistertitel im Leichtgewicht heraus, während Puello in einem Superleichtgewichtskampf gegen den ebenfalls ungeschlagenen Gary Antuanne Russell antritt und Adames seinen WBC-Weltmeistertitel im Mittelgewicht gegen den US-Olympioniken Terrell Gausha im Eröffnungskampf um 20:00 Uhr ET/17:00 Uhr PT verteidigt. Im Co-Hauptkampf tritt der ungeschlagene zweifache Weltmeister David „El Monstro“ an. David Benavídez wird sein Debüt im Halbschwergewicht gegen den ehemaligen Weltmeister im Halbschwergewicht, Oleksandr „The Nail“ Gvozdyk,in einem Kampf, um den Interimstitel des WBC im Halbschwergewicht, geben.

Gervonta „Tank“ Davis vs. Frank „The Ghost“ Martin.

Die Veranstaltung wird von GTD Promotions, Sampson Boxing, TGB Promotions und Man Down Promotions gefördert.

Zusätzlich zur Möglichkeit, den PPV auf Prime Video zu kaufen (unabhängig von einer Prime-Mitgliedschaft), können Fans die Sendung auch weiterhin über herkömmliche Kabel- und Satellitenkanäle sowie über PPV.com abrufen.

Hier ist, was die Boxer im „Pound 4 Pound Gym“ in Las Vegas zu sagen hatten:

Frank „The Ghost“ Martin.

FRANK MARTIN

„Ich habe das Gefühl, dass dies einer der Momente ist, in denen sich all die harte Arbeit auszahlt, die ich investiert habe. Mit all der Arbeit, die ich im Vorfeld des Kampfes geleistet habe, und all der Arbeit, die ich im Laufe der Jahre investiert habe, fühlt sich dies einfach wie ein lebensverändernder Moment an. Dies ist meine Zeit, um aus diesem Kampf als Sieger hervorzugehen.

„Ich muss einfach gelassen bleiben, ruhig sein und ich selbst sein. Ich darf nicht zulassen, dass mich die Mätzchen, die Menge oder der Lärm vom Sieg abhalten.

David Benavidez vs. Oleksandr Gvozdyk.

„Ich habe das Gefühl, dass das es ein guter Kampf wird. Wir alle wissen, was ‚Tank‘ bringt, aber viele Jungs wissen nicht, was ich bringe. Sie wissen ein bisschen davon, aber sie kennen nicht das gesamte Arsenal, das ich habe.

Wir wissen, dass ‚Tank‘ explosiv und schnell ist. Er hat alles drauf, aber am Kampfabend wird die Welt sehen, dass auch ich alles drauf habe. Es werden also zwei Hunde sein, die sich wie Pitbulls gegenseitig bekämpfen. Der Beste wird an diesem Abend gewinnen.

„Ich glaube an mich, auch wenn die Welt gegen mich ist. Ich weiß, wie viel Arbeit ich hineingesteckt habe. Ich habe das Gefühl, dafür geboren zu sein. Ich spüre es in meinem Körper. Es ist einfach an der Zeit, dass ich mich zeige und mich bemerkbar mache.

„Ich erwarte, dass Gervonta rauskommt und sein Bestes gibt. Er wird er sein. Ich weiß, dass er sich voll und ganz für mich einsetzt. Ich weiß, dass er meine Energie gespürt hat und er weiß, dass ich komme, um zu gewinnen.“

Alberto Puello.

ALBERTO PUELLO

„Ich fühle mich wirklich stark. Es war ein großartiges Trainingslager. Ich bin absolut bereit, diese großartige Chance, die ich habe, zu nutzen. Ich bin meinem Team dankbar, dass es mich in diese Position gebracht hat, und ich werde zeigen, warum ich es verdiene, hier zu sein.“

„Gary Antuanne Russell ist ein großartiger Kämpfer und jemand, der viel Kraft hat. Er hat nicht viele Schwächen, aber ich glaube, ich habe seine gefunden. Ich werde sie aufdecken und nach mehr suchen, wenn wir im Ring sind.

„Ich fühle mich sehr wohl dabei, gegen einen anderen Rechtsausleger zu kämpfen. Ich habe nur gegen Rechtsausleger trainiert, also könnte ich nicht besser vorbereitet sein.

„Es gibt nichts Besseres, als auf einer solchen Karte zu kämpfen und dabei zu zeigen, dass ich bereit bin, einen weiteren Weltmeistertitel zu gewinnen. Ich vertrete mein Land, die Dominikanische Republik, und ich verspreche meinen Fans, dass es eine großartige Show wird und dass ich den Kampf zu gewinnen werde.“

Carlos Adames.

CARLOS ADAMES

„Ich hatte schon immer diese Meistermentalität, also hat sich für mich auch jetzt, wo ich Weltmeister bin, nichts geändert. Es geht nur darum, diese Einstellung auch in Zukunft beizubehalten.“

„Gausha ist ein erfahrener Kämpfer, der schon gegen viele großartige Gegner angetreten ist, aber er stand noch nie mit Carlos Adames im Ring. Wie das ist, wird er am 15. Juni erfahren.

„Ich habe im Trainingslager ein neues Niveau im Sparring erreicht. Während des gesamten Camps habe ich gespürt, dass ich besser bin als alle anderen, mit denen ich kämpfe. Daher weiß ich, dass ich für diesen Kampf bereit bin.

„Bei meinem derzeitigen Fitnesslevel könnte ich mich nicht besser fühlen. Ich bin topfit und bereit, meinen Titel nächsten Samstagabend auf großartige Weise zu verteidigen.“

Quelle: Dan Rafael.

Davis vs. Martin und Benavidez vs. Gvozdyk Fight-Poster.

Am Donnerstag in Aalen: Altin Zogaj trifft auf Rico Giger

Fightposter: Altin Zogaj vs. Rico Giger.

In Aalen findet ein exklusives Event statt. Im Titelhauptkampf werden sich zwei ungeschlagene Männer begegnen.

Auch die Boxsportfreunde müssen anerkennen, dass in dieser Woche mit der Fußballeuropameisterschaft ein Event in Deutschland beginnt, das alles andere stark in den Schatten stellt. So ähnlich dachte es sich auch der Profiboxer und Veranstalter Altin Zogaj, der unbedingt noch zeitnah ein Event auf die Beine stellen wollte. Um der Europameisterschaft zu entgehen, entschied man sich, ein exklusives Event am Donnerstag in der Ostertag Eventlocation in Aalen zu präsentieren.

Exklusivität gepaart mit Profiboxkämpfen

Der Clou besteht darin, dass man einen kleinen Rahmen schaffen wird, wo jeweils Tische mit 8 ausgewiesenen Plätzen befindlich sein werden. Von diesen Tischen gibt es insgesamt 36 Stück, was 288 maximalen Gästen entspricht. Folglich setzt Altin Zogaj auf ein exklusives Event, das insbesondere Geschäftsleute in der Wirtschaftsregion Baden-Württemberg ansprechen soll. Personen aus dem Sport, der Politik und der Wirtschaft werden erwartet, wodurch ein idealer Rahmen zum Netzwerken geschaffen wird.

Neben 6 tollen Profikämpfen wird zudem ein deliziöses Abendmahl gereicht. An gastronomischer Verpflegung wird es gewiss nicht mangeln. Ebenfalls lädt man zu einer großen Aftershowparty nach den Kämpfen ein, um den Abend gebührend zu zelebrieren.

Zogaj sucht die sportlichen Herausforderungen

Altin Zogaj beim Sieg über Riccardo Valentino.

Der 31-jährige Altin Zogaj (13-0) blickt inzwischen auf eine Profierfahrung von 6 Jahren zurück. Nach einer Aufbauphase hat er sich schon früh Titelkämpfen gestellt, in seinem Fall um die internationale deutsche Meisterschaft (BDB). Dort traf er jeweils in Wangen im Allgäu auf renommierte und harte Gegner mit Michal Ryba (21-11-1) und Iago Kiziria (7-13) bei Veranstaltungen von Timo Schwarzkopf (22-6). Diese Gegner mögen numerisch nicht die furchteinflößendsten sein, doch sie haben leistungstechnisch einiges drauf. Gegen Ryba musste Zogaj einen Volltreffer wegstecken, bei dem er schwer wackelte, sich dennoch aber auf den Beinen hielt. Im Kampf gegen den Georgier Kiziria war es danach Schwerstarbeit, die verrichtet werden musste. Kiziria gilt als Weltklassemann, der ohne Promoter im Rücken aber konstant benachteiligt wird. Er bezwang schon bei den Amateuren den P4P-Boxsuperstar Dmitrii Bivol (23-0). Auch hier bewies Zogaj viel Biss und setzte sich gegen den maximal renommierten und giftigen Gegner durch.

Entsprechend war es kein sportlich leichter Weg, für den sich Zogaj entschieden hat. Er könnte es auch mit sportlich deutlich schwächeren Boxern aufnehmen, die dafür einen bedeutend besseren numerischen Rekord aufweisen. Doch das entspricht nicht den ambitionierten und ehrgeizigen sportlichen Zielen von Zogaj. Er möchte sich als Boxer weiterentwickeln und sucht aktiv die Herausforderung. Nur gegen richtig starke Männer kann er sich so weiterentwickeln, dass er wirklich in der absoluten Weltspitze bestehen kann. Um diese Entwicklung zu nehmen, wird er vom erfahrenen Talentschmied Conny Mittermeier betreut, der genau weiß, was vielversprechende Boxer benötigen, um den letzten ganz großen Schritt zu vollziehen.

Zogaj äußert sich positiv zur langen Vorbereitung für den anstehenden Titelkampf: „Meine Vorbereitung war sehr lang, über zwölf Wochen, und verlief zum Glück verletzungsfrei. Ich fühle mich sehr gut und top vorbereitet durch meinen Trainer Conny Mittermeier und bin spritziger denn je.“

Rico Giger – ein Schweizer aus dem K1

Rico Giger.

Zogaj wird am Donnerstag im Hauptkampf um den IBO Internationaltitel im Halbschwergewicht gegen den Schweizer Rico Giger (8-0) antreten. Giger ist im Profiboxen noch ungeschlagen und blickt auf eine erfolgreiche Karriere im K1 zurück. Im „zarten“ Alter von Anfang 30 hat sich Giger entschieden, im Profiboxen für Furore zu sorgen, und das mit Erfolg. Bislang hat er jeden Kampf für sich entscheiden können und dabei durchaus auch seinen Stempel hinterlassen. Giger hat sozusagen ein Markenzeichen, das sogenannte Schwyzerörgeli, das einem Akkordeon wohl sehr nahe kommt. Mit 23 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für dieses Instrument und spielt nun sehr eifrig darauf. Nicht nur im idyllischen Wohnzimmer, sondern auch gerne während seines Walk-Ins, gibt er eine Liveperformance. Während andere Kampfsportler sich einen epischen Song oder einen talentfreien Rapper als Liveact auswählen, beweist Giger beim Einmarsch seine musikalischen Fähigkeiten. Zugleich spielt auch sein Vater häufig mit, und sie stellen ein spielendes und kämpfendes Duo dar.

Nun wird der schlagstarke Giger, der schon zu K1-Zeiten viele vorzeitige Siege einfuhr, in Aalen seinen bisher größten Profiboxkampf bestreiten. Grundsätzlich mag er es, in den Vorwärtsgang zu gehen und am Mann zu arbeiten, was er auch auswärts in Deutschland tun muss. Hinzu kommt die Konstellation, dass Zogaj mit 1,88 m enorm lang erscheint für die Gewichtsklasse. Das wird für Giger bedeuten, dass er zwingend die Distanz verkürzen und sehr viel arbeiten muss. Eine im wahren Sinne des Wortes große Aufgabe also für den Schweizer, aber zugleich auch eine tolle Titelgelegenheit.

Ein Duell zweier ungeschlagener Männer

Eine Prognose zum Kampf ist sicherlich gewagt. Giger ist im Profiboxen noch relativ frisch dabei und entsprechend auch nicht einfach einzuschätzen. Sein Kickboxbackground kann ein Hindernis, aber auch eine Chance bedeuten. Das ist potentiell stilistisch eine Herausforderung für die Gegner, da Kickboxer teilweise unkonventionell im Boxen agieren können. Das fängt schon beim bloßen Stand an, wo ehemalige Kickboxer deutlich breiter agieren, weil sie dies ihr ganzes Leben gewohnt waren. Wenn atypische Abläufe erzeugt werden, kann die klare Linie auch bei erfahrenen Boxern verloren gehen. Zugleich ist Giger ein Southpaw, was ebenfalls eine Anpassung bedeutet.

Zogaj sagt über Giger: „Mein Gegner ist genauso wie ich ungeschlagen. Ungeschlagene Gegner sind immer gefährlich, da sie nicht das Gefühl des Verlierens kennen. Zudem hat er einen unorthodoxen Stil.“

Man wird dennoch Zogaj als Favoriten im Vorfeld betrachten müssen. Er weist mehr Profierfahrung im Boxen auf und hat zugleich das Heimspiel. Mit seiner Länge wird er über Reichweitenvorteile verfügen, die er gegen einen pressenden Gegner unter der Taktik von Trainer Conny Mittermeier in der Theorie ausspielen könnte. Aber ungeachtet des genauen Ausgangs ist eines sicher: Aalen wird einen intensiven, spannenden und hochklassigen Titelkampf über 10 Runden erleben dürfen! Dem Sieger winkt eine vielversprechende Platzierung im IBO-Ranking, das vom Titelträger Dmitrii Bivol angeführt wird.

Das Prospect Drilon Rama steht im Co-Mainevent

Das Prospect Drilon Rama.

Auf der Undercard sind fünf weitere Kämpfe geplant. Darunter befindet sich auch das spannende Prospect Drilon Rama, welches im Co-Main Event stehen wird.

Drilon Rama (3-0) vs. Alexandru Crasnitchii (5-7-1), Supermittelgewicht: Rama ist noch kein volles Jahr im Profibereich aktiv und blickt auf eine Amateurlaufbahn von über 100 Kämpfen in verschiedenen Kampfsportdisziplinen zurück. Er ist jung und hungrig auf seine Profikarriere, die er bedingungslos forcieren möchte. Er trifft am Donnerstag auf den Rumänen Crasnitchii, der in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er zur Not auch gegen starke Gegner 10 Runden gehen kann und dort Akzente setzt. So geschehen gegen Edison Demaj oder Leondrit Gashi, wodurch Rama sicherlich sehr ansprechend gefordert wird. Ein durchaus stimmiger Aufbaukampf für den vierten Profikampf, der zwar machbar, aber keineswegs einfach zu werden verspricht. Rama erwartet sich einen zusätzlichen Leistungsboost durch eine auskurierte Verletzung am rechten Unterarm.

Blaise Ndassi – ein Spätstarter im Schwergewicht

Blaise Fotso Ndassi
© Instagram paul.iso

Blaise Ndassi (4-1) vs. Dilmer Haj Mohamed, Schwergewicht: Das Schwergewicht, die Königsklasse, darf auf einer deutschen Veranstaltung natürlich nicht fehlen. Mit Ndassi steht eine durchaus internationale Personalie in Aalen im Ring. Der gebürtige Kameruner lebt in der Nähe von Stuttgart und möchte dort im höheren Alter noch seine Profilaufbahn begehen. Mit 39 Jahren gehört er gewiss nicht mehr zu den Young Guns der Szene, doch im Schwergewicht kann man auch noch im höheren Alter erfolgreich sein, weil der Abbau der Athletik in kleineren Gewichtsklassen drastischer erscheint. Ndassi kämpfte in seinen bisher fünf Profibegegnungen schon in Kamerun, Dubai sowie der Türkei. Zuletzt überraschte Ndassi mit einem Erfolg über den zuvor ungeschlagenen Mertay Kahveci nach langer Abstinenz. Nun soll ein weiterer Erfolg für das Schwergewicht gegen den unbeschriebenen Mohamed in Deutschland erfolgen.

Die weitere Undercard in Aalen

Der Afghane Noorkhoda Merzaie steht vor dem zweiten Profikampf.

Alexander Chupil (10-0) vs. Evandro Cavalheiro (13-5), Supermittelgewicht: Chupil ist im Profibereich noch ungeschlagen, doch seine bisherigen Gegner waren nicht besonders renommiert. Mit Cavalheiro wartet nun ein erfahrener Brasilianer, der bereits gegen den Rising Star Vergil Ortiz Jr. im Ring stand. Inwiefern Cavalheiro im Jahr 2024 noch bestehen kann, bleibt abzuwarten. Viel sollte man vom Brasilianer jedenfalls nicht mehr erwarten.

Mit Sükrü Altay (15-4) und Noorkhoda Merzaie (1-0) werden noch zwei weitere Kämpfe stattfinden. Der endgültige Gegner steht noch nicht fest, wird aber im Verlauf des Tages sicherlich fixiert sein.

Kein Livestream geplant – nächstes Event im Herbst

Für alle Interessenten sei erwähnt, dass die Veranstaltung keine Liveübertragung erfahren wird. Entsprechend besteht lediglich die Möglichkeit, die Kämpfe vor Ort zu verfolgen und zu genießen. Das exklusive Event findet am Donnerstagabend statt. Einlass ist 17 Uhr, die Kämpfe beginnen um 18 Uhr. Tickets sind ab 250 € zu erwerben. Wer einen gesamten Tisch mit 8 Plätzen ordert, erhält einen Preisnachlass von 10 %.

Weitere Events sind ab Herbst geplant. Zogaj legt aber aktuell seinen gesamten Fokus auf seine kommende schwere Aufgabe am Donnerstag: „Zuerst einmal muss ich den Kampf souverän abliefern mit einem Sieg und wenn alles gut läuft, plane ich im Herbst wieder ein sehr großes Event zu veranstalten und einen größeren Titel zu boxen.“

Nach Randale in Hotel: Ryan Garcia verhaftet und in Handschellen abgeführt!

Ryan Garcia ist mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Wie heute bekannt wurde, soll Boxstar Ryan Garcia nach Randalen in einem Hotel verhaftet worden sein.

Nach Krebsdiagnose bei seiner Mutter: Ryan Garcia in Konflikt mit dem Gesetz

Die schlechten News um Ryan Garcia reißen nicht ab. Erst wurde der 25-jährige Weltergewichtler beim Kampf gegen Devin Haney, den er über die Punkte bezwang, des Dopings überführt, nun soll er inhaftiert worden sein! Wie aus den Medien bekannt wurde, habe „King Ry“ in einem Hotel in Beverly Hills randaliert und die Einrichtung seines Zimmers zerstört. Laut Box-Journalist Michael Benson ist ein Schaden von ca. 15.000 US-Dollar entstanden. Hotelmitarbeiter riefen daraufhin die Polizei, die den Shootingstar verhaftete und in Handschallen abführte.

Sein Anwaltsteam veröffentlichte am heutigen Sonntag eine Erklärung als Reaktion auf die Verhaftung des Boxers: „Wir sind uns der jüngsten Verhaftung bewusst. Dies kommt zu einer außerordentlich schwierigen Zeit für Ryan, da er mit verheerenden Nachrichten über den Gesundheitszustand seiner Mutter zu kämpfen hat“, schrieb Anwalt Darin Chavez. Garcias Mutter soll an Krebs leiden, weswegen er sich auch von Social Media zurückgezogen haben soll.

„Zuallererst bitten wir alle, Ryans Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit zu respektieren. Ryan hat im Laufe der Jahre offen über seine Probleme mit der psychischen Gesundheit gesprochen, und in dieser Zeit hat er mit einer immensen emotionalen Belastung zu kämpfen. Die Unterstützung und das Verständnis der Fans und der Öffentlichkeit sind entscheidend, während er diese persönlichen Herausforderungen meistert.“

Neben der Verhaftung drohen Garcia eine mögliche Suspendierung und der damit verbundene Entzug seiner Boxlizenz sowie eine Geldstrafe und die Streichung seines Sieges über Devin Haney. Letzterer hätte dann wieder eine „weiße Weste“.

Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County wird Garcias Fall von Vandalismus prüfen. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Ryan die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er braucht“, sagte sein Anwalt Chavez. „Unser Team setzt sich dafür ein, dass er die angemessene Hilfe und Betreuung erhält, um sowohl sein unmittelbares als auch sein langfristiges Wohlergehen zu gewährleisten. Wir bitten um anhaltende Unterstützung und Mitgefühl, da Ryan sich in dieser Zeit auf seine Familie und seine Gesundheit konzentriert.“


Aus einem seiner letzten Postings auf X, die er trotz angekündigter Social-Abstinenz dennoch schrieb, geht hervor, dass er sich derzeit in einer Klinik aufhält. Ob dies eine spezielle Klinik für psychische Erkrankungen ist, bleibt eine Mutmaßung.

Xander Zayas dominiert Ex-Champion Teixeira am Vorabend vor der puerto-ricanischen Tagesparade

Xander Zayas dominiert Ex-Champion Teixeira am Vorabend vor der puerto-ricanischen Tagesparade.

„Shu Shu“ Carrington zerlegt De Gracia mit einem einseitigen KO-Sieg in der achten Runde.

Der aufstrebende Mittelgewichtler Xander Zayas aus Puerto Rico schaffte zwar nicht den von ihm vorausgesagten KO in sechs Runden, aber er besiegte den ehemaligen WBO-Weltmeister Patrick Teixeira und schaffte am Samstagabend den größten Sieg seiner Karriere.

Und Zayas, der zudem seinen ersten Hauptkampf bestritt, errang den Sieg bei der „Top Rank Boxing“ Veranstaltung im Theater des „Madison Square Gardens“ in New York, USA, am Vorabend der jährlichen Parade zum „Puerto Rican Day“ der Stadt, ein großer Moment für einen puerto-ricanischen Boxer.

Xander Zayas gewann seinen Kampf 100-90, 100-90 und 99-91, indem er Teixeira, seinen ersten Gegner als Linkshänder, während des gesamten Kampfes mit rechten Haken und Körpertreffern attackierte. Fight Freaks Unite gewann ebenfalls 100-90 für den 21-jährigen Zayas, der zum ersten Mal über acht Runden hinauskam.

Zayas zollte Teixeira Respekt und genoss den großen Moment seines Sieges als Hauptkämpfer bei diesem wichtigen Auftritt in Puerto Rico.

„Vor ein paar Wochen erfuhren wir, dass Patricks Mutter gestorben ist und er war wie ein Krieger hier“, sagte Zayas. „Er kam hierher und hat eine Show abgezogen, also möchte ich Patrick Teixeira Applaus spenden.“

„Vielen Dank an alle meine Leute in Puerto Rico. Seit ich fünf Jahre alt war, habe ich davon geträumt. Dank euch ist es jetzt soweit und ich möchte euch für alles danken, was ihr für mich tut.“

Zayas gab in der ersten Runde den Ton für den Kampf an, als er Teixeira mit einem rechten Aufwärtshaken zerriss. Er landete viele rechte Hände, mischte solide linke Haken ein und bearbeitete Teixeiras Körper. Teixeira konnte nicht viel dagegen tun und sah, wie eine Siegesserie von drei Kämpfen endete.

Teixeira schien schon nach wenigen Runden im Überlebensmodus zu sein und zeigte ein gutes Kinn, um die vielen Schläge, die Zayas sauber landete, einzustecken.

Zayas (19-0-O, 12 KOs) aus Sunrise, Florida, USA, lieferte eine starke achte Runde ab, in der er einen heftigen rechten Aufwärtshaken landete, während Teixeira in den Seilen hing. Er folgte mit einer Linken zum Körper und zwei Kopftreffern, und Teixeira (34-5, 25 KOs), 33, ein Linkshänder aus Brasilien, schien in Schwierigkeiten zu sein, als Schiedsrichter Ricky Gonzalez ihn genauer unter die Lupe nahm.

Es waren noch etwa 90 Sekunden zu boxen und Teixeira blutete aus der Nase, aber er überlebte die Runde, einschließlich der Links-Rechts-Kombination, die Zayas beim Gong landete.

Gonzalez nahm eine Auszeit, kurz nachdem die Glocke zur neunten Runde ertönte, damit der Ringarzt Teixeira gründlich untersuchen konnte und der Kampf fortgesetzt werden durfte.

Am Ende der neunten Runde strömte Teixeiras Blut aus einer Verletzung über seinem linken Auge an der Seite seines Gesichts herunter.

Obwohl es offensichtlich war, dass Zayas mühelos zum Sieg gelangen konnte, drängte er in der 10. Runde dennoch auf einen Knockout, doch Teixeira hielt dem Angriff stand.

„Mann, er war hart im Nehmen. Er war ein Veteran. Er wusste, wie man da drinnen überlebt“, sagte Zayas. „Es war manchmal schwierig, die Leiche zu finden. Wir wussten, dass die Leiche weich war, aber es war so schwierig, weil er sie dank seiner Erfahrung verstecken konnte. Dann versuchte ich, den Haken zu landen, und er duckte sich darunter. Ich glaube, es war ein harter Test, aber ich habe ihn mit Bravour bestanden.“

Laut CompuBox-Statistiken landete Zayas 204 von 704 Schlägen (29 Prozent), darunter 76 Körpertreffer. Teixeira landete nur 63 von 446 Schlägen (14 Prozent).

Zayas war in jeder Runde erfolgreicher als Teixeira und konnte ihn in acht der zehn Runden auf einstellige Trefferzahlen beschränken, während Zayas in jeder Runde zweistellige Trefferzahlen erzielte. Zayas war in keiner seiner 81 Profirunden erfolgreicher als Teixeira.

„Es ist, wie mir jeder bei Top Ranks sagt – bevor man 12 Runden schafft, muss man 10 schaffen. Ich habe es geschafft. Ich habe gegen einen ehemaligen Weltmeister gewonnen“, sagte Zayas. „Ich glaube, das waren die Runden, die ich brauchte, und ich bin bereit für jeden Namen, den sie mir entgegenwerfen.“

Er nannte den britischen Herausforderer Josh Kelly (15-1-1, 8 KOs) als Gegner, gegen den er gerne kämpfen würde, sowie Vito Mielnicki Jr. (18-1, 12 KOs), den Top Rank vor ein paar Tagen unter Vertrag genommen hat und am Ring saß.

„Josh Kelly und sie haben gerade auch Vito Mielnicki unter Vertrag genommen, einen guten Freund von mir“, sagte Zayas. „Er kommt aus New Jersey, ich bin Puerto-Ricaner und ich glaube, dass wir diesen Kampf in naher Zukunft möglich machen können.“

Im Co-Feature in Brooklyn, New York, verprügelte der aufstrebende Federgewichts-Kämpfer Bruce „Shu Shu“ Carrington seinen Ersatzgegner Brayan De Gracia und brach ihn nieder, indem er ihn zweimal zu Boden brachte, ihm eine blutige Nase verpasste und ihn in der achten Runde eines unterhaltsamen Kampfes stoppte.

Carrington sah großartig aus, als er am Ring den unangefochtenen Junior-Federgewichts-Champion Naoya Inoue, der irgendwann ins Federgewicht aufsteigen wird, durch K.o. besiegte.

Carrington hat über seinen Wunsch gesprochen, irgendwann gegen Inoue zu kämpfen, den Pfund-für-Pfund-Großen, der am Donnerstagabend in New York war, um am jährlichen Preisverleihungsdinner der Boxing Writers Association of America teilzunehmen und seine Auszeichnung als Sugar Ray Robinson als Kämpfer des Jahres 2023 entgegenzunehmen.

Carrington behielt die ganze Zeit die Oberhand gegen den 30-jährigen De Gracia (29-4-1, 25 KOs) aus Panama, der in Bereitschaft war und als Absicherung trainierte, falls es ein Problem mit dem Mexikaner Jose Enrique Vivas geben sollte, seinem ursprünglichen Gegner, der aus dem Kampf ausscheiden musste, weil sein Visum nicht rechtzeitig bearbeitet wurde.

„Es gibt einige Dinge, die ich hätte besser machen können“, sagte Carrington. „Es gibt einige Dinge, die ich in der Defensive besser hätte machen können. Er war ein harter Gegner und ich bin super glücklich, dass Brayan in letzter Minute eingesprungen ist und den Kampf angenommen hat. Er ist gekommen, um zu kämpfen. Er ist wirklich stark. Seine Knockout-Quote zeigt, dass er stark ist, aber Sie kennen mich – ich habe viel Erfahrung und weiß, wie ich damit umgehen, meinen Gegner niederringen und das tun kann, was ich tue. Und so haben wir den Sieg errungen.“

Carrington (12-0, 8 KOs), 27, US-amerikanischer Olympiasieger bei den Trials 2020, versetzte De Gracia am Ende der zweiten Runde einen linken Schlag in die Nähe seiner Schläfe. Und obwohl De Gracia mitmischte und sein Bestes zu geben schien, musste er viele Schläge einstecken und begann in der fünften Runde merklich nachzulassen.

In dieser Runde gelang Carrington der erste Niederschlag, indem er De Gracia mit der rechten Hand am Kopf zu Boden schickte und ihn in die Nähe der Seile auf die Knie fallen ließ.

Gegen Ende der siebten Runde landete Carrington einen kurzen rechten Schlag auf das Kinn, der De Gracia, der eine blutige Nase hatte, beinahe durch die Seile beförderte. Die Seile waren dafür verantwortlich, De Gracia aufrecht zu halten, was dazu führte, dass Schiedsrichter Eric Dali korrekt auf Niederschlag entschied.

Carrington hatte alles unter Kontrolle, als er De Gracia in den ersten Sekunden der achten Runde mit einem linken Haken verletzte. Später in der Runde zwang er De Gracia in die Seile und ließ etwa ein Dutzend unbeantwortete Schläge los, darunter einen harten linken Haken, woraufhin Dali nach 2 Minuten und 56 Sekunden abwinkte.

„Er hatte viel Willenskraft“, sagte Carrington. „Manchmal erwischte ich ihn mit ein paar Schlägen und er sagte so was wie ‚Wooo, komm schon, los geht‘s, ‚Shu Shu‘.‘ Das gefällt mir. Ich mag Typen, die gerne kämpfen. Aber das gab mir noch mehr Grund, ihn fertigmachen und da rausholen zu wollen.“

Laut CompuBox landete Carrington 152 von 431 Schlägen (35 Prozent) und De Gracia nur 64 von 623 (10 Prozent). Carrington war ihm in jeder Runde überlegen, außer in der zweiten, als sie beide jeweils 14 Schläge landeten.

Nachdem Carrington den Abbruch erreicht hatte, ging er zu der Seite des Rings, wo Inoue saß, und verbeugte sich vor dem japanischen Superstar, der den Ring nach dem Kampf verließ.

„Es ist interessant, dass er hier ist“, sagte Carrington. „Er kam, um zuzuschauen, und geht gerade. Also ist er offensichtlich gekommen, um mir zuzuschauen. Ich läute Glocken und mache Lärm. Das ist es, was wir in unserer Karriere weiter tun wollen. Ich möchte diesen Kampf auf jeden Fall bald stattfinden lassen.“

Quelle: Dan Rafael.

Boxpodcast 473 – Osleys Iglesias erzielt Monster-K.o. gegen Evgeny Shvedenko!

Boxpodcast powered by BOXEN1!

Der Kubaner Osleys Iglesias erzielt einen erschreckenden Knockout in Runde eins gegen Evgeny Shvedenko, der am Boden krampfartig seine Arme und Beine in die Luft streckte.

K.o.-Maschine Osleys Iglesias feiert Sieg mit Coach Georg Bramowski

K.o.-Maschine Osleys Iglesias aus Berlin setzte am Donnerstag im Casino von Montreal ein Ausrufezeichen im Supermittelgewicht! Der 26-Jährige beförderte Evgeny Shvedenko in der ersten Runde durch einen rechten Haken brutal auf den Ringboden. Woraufhin der auf dem Rücken liegende Russe seine Motorik nicht mehr kontrollieren konnte und krampfartig seine Arme und Beine in die Luft streckte. Erschreckende Szenen des 33-Jährigen.

Ringrichter Jerome Lades brach das Duell nach 2:48 Minuten ab. Damit verteidigte Iglesias seinen IBO-Titel im Supermittelgewicht erfolgreich unter der Leitung seines deutschen Trainers Georg Bramowski und hat erneut bestätigt, dass er an die Spitze in seiner Gewichtsklasse gehört. Letztes Jahr unterzeichnete der Rechtsausleger einen Vertrag bei der kanadischen Boxpromotion „Eye of the Tiger“.

 Rückblick:

Osleys Iglesias vs. Evgeny Shvedenko

Steven Butler vs. Patrice Volny

Michael Hunter vs. Cassius Chaney

Adrien Broner vs. Blair Cobbs

Vorschau:

Abass Baraou vs. Macaulay McGowan

Gervonta Davis vs. Frank Martin

David Benavidez vs. Oleksandr Gvozdyk

News:

Boxtrainer-Legende Manfred Wolke (81) ist am 29. Mai in einem Pflegeheim in Frankfurt/Oder gestorben!

Jake Paul vs. Mike Tyson und Katie Taylor vs. Amada Serrano auf den 15. November verschoben!

Canelo braucht Bedenkzeit: IBF-Versteigerung für Kampf gegen William Scull findet am 13. Juni statt.

Nach über zwei Jahren Pause: Daniel Jacobs gibt am 6. Juli sein Comeback Shane Mosley Junior.

Mehr Informationen zum Boxpodcast: http://boxpodcast.de/wordpress/

Foto: Eye oft he Tiger YouTube, Bearbeitung: Boxpodcast

Ramadan Hiseni: Das Interview mit dem Schweizer Vorzeigeboxer

Ramadan Hiseni beim Wiegen in Kanada.
©Vincent Ethier 2024

Ein Schweizer überrascht die Boxwelt. Im Boxen1-Interview verrät er, wie seine Sichtweise auf das Abenteuer in Kanada war.

Was bedarf es, um im Boxen voranzukommen? Zum einen die Grundtugenden wie Ehrgeiz und Disziplin. Eine gute Portion Mut gepaart mit etwas Talent sollte auch enthalten sein. Doch das Boxen, insbesondere das Haifischbecken Profiboxen, kennt seine eigenen Gesetze. Viele talentierte Athleten bekommen trotz hoher Leistungsfähigkeit nicht die Gelegenheiten, die sie verdient haben. Die Boxpolitik bestimmt, wer oben ist und wer unten bleibt. Umso wichtiger erscheint es deshalb, dass man unerwartete Gelegenheiten konsequent nutzt. Beim Schweizer Profiboxer Ramadan Hiseni (18-1-2) tat sich in dieser Woche solch eine Gelegenheit in Montreal, Kanada, auf. Und er sollte sie bravourös nutzen!

Über Raufereien mit dem Bruder zum WBC Juniorenweltmeister

Der ehemalige WBC Juniorenweltmeister, Ramadan Hiseni.

Ramadan Hiseni blickt schon auf eine gute Profikarriere zurück. 2019 wurde er WBC-Juniorenweltmeister und sehr vielversprechend im Weltverband gerankt. Zwei schwächere Kämpfe gegen starke Franzosen haben seine Ambitionen jedoch etwas zurückgeworfen. Am Donnerstag bekam er dann die Gelegenheit, einen sehr renommierten russischen Amateurboxer in Kanada herauszufordern. Es war der erste richtige Auswärtseinsatz für Hiseni, der sich im Kampf mehr als nur beachtlich geschlagen hat.

Eine nennenswerte Amateurlaufbahn hatte er hingegen nicht. Seine Anfänge im Boxen beschreibt Hiseni wie folgt: „Ich habe offiziell mit 16 Jahren mit dem Boxen begonnen. Schon als Kind war ich vom Kampfsport begeistert. Mein älterer Bruder und ich haben in unserem Zimmer Kämpfe ausgetragen – nicht mit richtigen Boxhandschuhen, weil wir keine hatten, sondern mit Schneehandschuhen.

Ich war damals 8 Jahre alt, mein Bruder 10 Jahre. Wir haben diese Kämpfe aufgenommen und sie nach etwa 5-6 Jahren mit meinem Onkel angeschaut. Er meinte, ich hätte Potenzial im Boxen. Das hat mein Interesse am Boxen geweckt und ich begann, mich intensiver damit zu beschäftigen. Dabei stieß ich auf große Namen wie Muhammad Ali und wusste sofort, dass ich das auch machen wollte. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Boxgym. Als ich schließlich mit 16 Jahren eines fand, besuchte ich mein erstes Training und trainierte von da an fast jeden Tag.“

Das war rückblickend eine sehr gute Entscheidung, denn Hiseni gehört mittlerweile zu den absoluten Schwergewichten in der Schweizer Boxszene. Umso erfreulicher ist also die Tatsache, dass er sich direkt nach dem Rückflug bereit erklärt hat, Boxen1 seine Sichtweise auf den großen Kampf in Kanada zu schildern. Wie sah er seine Performance, worauf die gesamte Schweiz so stolz sein kann?

 Das Interview mit Ramadan Hiseni

Hallo, Ramadan. Am Donnerstag hast du noch in Kanada gekämpft, heute bist Du wieder in der Schweiz. Wie fühlst du dich?

Ramadan Hiseni: Ich fühle mich eigentlich gut. Einige Verspannungen sind hier, in den Armen und Schultern, aber ich denke, 2-3 Tage pausieren und dann kann ich wieder mit dem Training beginnen, denn ich habe keine größeren Verletzungen vom Kampf davongetragen.

Erzähle bitte was zur Kampfmöglichkeit in Kanada. Wie ist die zustande gekommen und wann hast du vom Kampf erfahren?

Ich habe es 4 Wochen vorher gewusst, dass ich in Kanada kämpfen werde. Das war Anfang Mai und eigentlich war es so, dass der Matchmaker uns direkt angeschrieben hat – meinen Manager kontaktiert hat. Dann haben wir wirklich schnell die Fragen bezüglich des Kampfes alle ausgefüllt. Was man eben so ausfüllen muss, das sind schon gewisse Formulare für Kanada. Das war wirklich sehr viel Papierkram.

Und dann ging es relativ schnell, weil wir wussten, dass wir den Kampf wollen. Wir haben das als gute Möglichkeit für die internationale Bühne gesehen. Wir wussten auch schon, dass Eye of the Tiger eine große Promotion ist. Deshalb haben wir das relativ schnell gemacht und das Feedback vom Matchmaker war, dass er noch nie so schnell und unkompliziert einen Vertrag abgeschlossen hat. [lacht]

Da habt ihr wahrscheinlich aber keine größeren Forderungen gehabt?

Er hat das wirklich so gesagt. [lacht erneut]. Sie wollten, dass wir 3 Tage vor dem Kampf in Kanada sind. Es war das Einzige, was wir geändert haben, weil wir daraus 5 Tage gemacht haben. Damit wir uns dort schön akklimatisieren konnten. Wir hatten ja den Flug, Jetlag, damit alles reibungslos funktioniert. Das war das Einzige, was wir bezüglich des Vertrages geändert haben, alles andere haben wir so akzeptiert, wie es gekommen ist.

Deine Vorbereitung lief also ungefähr 4 Wochen. Hast du dich speziell darauf vorbereitet?

Natürlich habe ich mir den Gegner angeschaut, welche Größe hat er? Und mich dementsprechend schlau gemacht, mit wem ich Sparring machen könnte, der seine Größe hat. Danach habe ich mir 2-3 Boxer aus der Schweiz ausgesucht und mit ihnen öfter Sparring gemacht.

„Das hat mich nicht groß eingeschüchtert“

Dein russischer Kontrahent Shamil Khataev soll 290 seiner 300 Amateurkämpfe gewonnen haben. Wie hast du ihn im Vorfeld eingeschätzt?

Ich wusste im Vorfeld, dass er bereits Erfahrung hat. Wenn man an Russland denkt, weiß man direkt, dass er Erfahrung hat. Aber das hat mich nicht groß eingeschüchtert. Ich wusste, dass es im Profibereich anders läuft als bei den Amateuren. Man kann ein guter Amateurboxer sein, aber bei den Profis ist es einfach anders. Dort hat man natürlich mehr Runden zu boxen.

Wie hast du Khataev im Kampf wahrgenommen? War es ungefähr der Gegner, den du dir vorgestellt hast, oder hättest du mehr erwartet?

Ich habe gewusst, dass er von Anfang an sehr aktiv sein wird, weil es für ihn natürlich auch ein Kampf auf internationaler Bühne war.

Es war ja auch sein Debüt in Kanada.

Genau, sein Debüt beim Promoter. Ich wusste, dass er im Vorfeld Druck hat. Er musste sich auch zeigen. Ich musste einfach von Beginn an konzentriert bleiben, meine Stärken ausspielen, die Größe. Ihn schön in der Distanz halten. Dann wusste ich, dass sich das im Kampf ergeben würde. Die Dinge, die ich vorhatte, auch umzusetzen.

„In Runde 5 habe ich ihn auch sehr gut erwischt mit der Rechten. Da war er wirklich weg.“

Ramadan Hiseni vs. Shamil Khataev
©Vincent Ethier 2024

Und zu deiner eigenen Leistung: Wie zufrieden bist du mit dir selbst?

Für mich war es der erste internationale Kampf. Mit der Leistung war ich zufrieden. Ich denke auch, dass ich den Kampf gewonnen habe. Nach den Punkten lag ich doch vorne, oder? Und so habe ich dementsprechend auch geboxt. In Runde 5 habe ich ihn auch sehr gut erwischt mit der Rechten. Da war er wirklich weg. Danach wollte ich eigentlich den Sack sofort zumachen, aber der Ringrichter war schneller und hat mich am Arm gepackt und den Kampf irgendwie unterbrochen. Und dann hat er ihn verwarnt, weil er seinen Kopf so tief gehalten hat. Dadurch konnte er sich wieder erholen.

Am Ende werteten die Punktrichter es unentschieden in Kanada, was man durchaus als gefühlten Sieg verbuchen kann. Wie sehr stört es dich, den Kampf nicht offiziell gewonnen zu haben?

Ja, das ist natürlich schon bitter, weil man ja weiß, dass man gewonnen hat. Ich meine, wenn 90 % des Publikums das so sehen und alle mir applaudieren, mich bejubeln, dann denke ich mir, was sehen die Punktrichter? Ich weiß auch nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Ob vielleicht der Promoter einen Einfluss darauf hatte und ihn etwas schützen wollte.

Es ist für Auswärtsboxer allgemein auch sehr schwer auf den Scorecards.

Ja, Heimvorteil wahrscheinlich. Ich sage aber auch, vielleicht hätte ich noch mehr machen sollen. Im Nachhinein will man es aber immer verbessern. [lacht]

Du hast, mit einer Ausnahme in Deutschland, ausschließlich in der Schweiz gekämpft. Was waren die großen Unterschiede gegenüber einem Event in der Schweiz, und wie hast du Kanada wahrgenommen?

Der Veranstaltungsort an sich war nicht groß von der Fläche, aber die Organisation mit Fernsehen, mit Kameras, mit dem Ring – und den Punktrichtern, dem Supervisor. Das war ein ganzes Team dort, vielleicht bis zu 30 Leute. Auch, dass sie an der Tür in der Garderobe beim Aufwärmen standen. Immer hat jemand beobachtet, was man macht, was man trinkt. Ich habe Mineralien zu mir genommen und dann sind sie gerade gekommen und haben direkt gefragt, was das sein soll, und es kontrolliert. Ob es vielleicht verbotene Substanzen sind. Das war schon strikter, kontrollierter und professioneller.

Zuletzt verlief es in der Schweiz ja auch leistungstechnisch nicht mehr so gut. Kam es dir entgegen, vielleicht mal der Underdog zu sein? Und wie wichtig erscheint es dir dabei, vielleicht die Komfortzone Schweiz zu verlassen und sich anderswo zu beweisen?

Das Ziel ist es, der Beste in meiner Gewichtsklasse zu werden. Dafür muss man einfach die Komfortzone verlassen. Das war jetzt in Kanada, auf einem anderen Kontinent. Für mich war das aber vollkommen okay. Beim Fliegen sagte ich schon zum Trainer und Cutman: Hey, ich fühle mich wie im Urlaub. Das war wirklich sehr stimmig. Ich war nicht nervös, es war auch richtig gutes Wetter. Es war wirklich, als ob ich im Urlaub wäre. [lacht]

Nach der starken Leistung hast du dir sicherlich Respekt verschafft und teilweise auch einen Namen gemacht. Wie sehr würde es dich reizen, weiterhin häufiger im Ausland zu kämpfen?

Auf jeden Fall. Das Boxen ist deutlich populärer im Ausland als in der Schweiz. In der Schweiz ist alles sehr klein. Deswegen gehe ich dorthin, wo die Besten sind. Denn gegen die Besten will ich kämpfen und mich dort auch beweisen. Deswegen kann das auch ruhig öfter vorkommen, und ich bin bereit für die internationale Bühne.

Zunächst ist jedoch ein Kampf am 6. Juli in der Schweiz geplant?

Genau, im Stadthofsaal Uster. Einen Gegner haben wir noch nicht. Es wird aber ein Kampf sein, der mich in der Weltrangliste nach vorne bringt. Denn es gibt nur einen Weg, nach vorne zu gehen.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass ich der erste Weltmeister aus der Schweiz werde“

Überraschungsempfang von der Familie für Ramadan Hiseni.

Wenn du an die kurz- oder langfristigen Ziele denkst, was wünschst du dir und was ist realistisch?

Natürlich will jeder Weltmeister werden, aber jeder hat auch eine andere Wahrnehmung. [lacht] Aber ich glaube, dass meine stimmt, und ich bin fest davon überzeugt, dass ich der erste Weltmeister aus der Schweiz werde.

Ein Sportler lebt für seinen Sport, für seine Leidenschaft und stellt dem vieles unter. Was ist dir abseits des Boxsports jedoch wichtig und wofür würdest du gerne mehr Zeit aufwenden können?

Wie alles im Leben braucht es Zeit. Aber ich nehme das auch gerne in Anspruch, weil Boxen das ist, was ich sehr gerne mache und wirklich liebe. Eigentlich komme ich deshalb trotzdem nirgendswo zu kurz. Ich mache das, was ich liebe. Und lieben tue ich das Boxen. [lacht]

Ich habe die Unterstützung meiner Familie, sie stehen immer hinter mir. Das ist wirklich großartig, weil die Familie mir auch sehr wichtig ist.

Deine Familie hat dich ja direkt nach dem Flug um 6 Uhr morgens empfangen. Wie sehr hat dich das gefreut?

Wirklich sehr. Meine Frau hat mich abgeholt und auch nichts gesagt. Ich war wirklich überrascht, weil ich mir gedacht habe, endlich zuhause zu sein und die Beine hochzulegen. Und dann kam ich rein und sah so viele Köpfe. [lacht]

Wir haben danach zusammen den Kampf angeschaut, den ich vorher nicht mehr gesehen hatte. Und dann musste ich feststellen, dass ich 3 Runden vorne lag. Es hat mir dann wieder gezeigt, dass es doch nicht so knapp war, wie es die Leute empfinden. Es ist natürlich auch nur eine Ansichtssache von mir.

Abschließende Frage, Ramadan: Was möchtest du den Lesern von Boxen1 sagen?

Ich finde es zunächst mega cool, dass es so etwas überhaupt gibt. Dass man auf Boxen1 Informationen aus der Sicht des Sportlers erhalten kann. Ein großes Dankeschön an Boxen1.

Ich gebe mein Bestes, damit ich der erste Weltmeister aus der Schweiz werde.

6. Juli im Stadthofsaal Uster

Wer die Gelegenheit nutzen möchte, sich beim nächsten Kampf einen eigenen Überblick über Ramadan Hisenis außergewöhnliche Boxfähigkeiten zu verschaffen, kann dies am 6. Juli im Stadthofsaal Uster tun. Dort wird Hiseni kämpfen. Genaue Details zum Event werden in den kommenden Wochen kommuniziert und sind auch auf Boxen1 nachzulesen.

Am 12. Juli in Rozvadov: Ilyas-Can Kali vs. Zeuz Varguez

Fightposter zur AAA Fighting Series: Ilyas Can Kali vs. Zeuz Varguez Soberanis.

Die AAA Fighting Series geht in die dritte Auflage und verstärkt ihren Fokus auf die Profikämpfe. Mit dabei ist ein hungriges deutsches Prospect.

Am 12. Juli ist es soweit, die AAA Fighting Series lädt zur dritten großen Veranstaltung ein. Das beschauliche tschechische Örtchen Rozvadov, zu Deutsch Roßhaupt, verwandelt sich vom Zockerparadies in eine Kampfsporthochburg. Rozvadov ist ein Dorf in der Nähe der deutschen Grenze, wo sich das King’s Resort etabliert hat. Mit luxuriösen Hotels möchte man einen großen Wohlfühlfaktor schaffen. Die komfortablen Zimmer weisen dabei ein außergewöhnliches Interieur auf, das mit Kunst und Goldstickerei verziert ist. Leben und wohnen wie ein König – in Rozvadov ist dies möglich.

Das Herzstück des Ganzen sind jedoch die Zockerhallen. Die Spielbank hat sich auf das Pokerspielen spezialisiert und bietet über 200 Pokertische an, was in Europa ziemlich einmalig ist. Täglich finden dort Pokerturniere statt, die Pokerspieler aus ganz Europa anziehen. Nun hat man jedoch ein weiteres Highlight im King’s Resort etabliert: die AAA Fighting Series. Am 22. Dezember fand dort schon die zweite Ausgabe der AAA Fighting Series statt, bei der Senad Gashi überraschend gegen Mustapha Amadu unterlag. Die Räumlichkeiten waren im Dezember restlos belegt und das Event schlug hohe Wellen. Grund genug also, einen weiteren Erfolgsstreich zu planen und das Hauptaugenmerk der Crossover-Kampfveranstaltung vermehrt auf den Profibereich zu legen, was der BDB delegieren wird.

Ilyas-Can Kali: Jung, hungrig, laut und stark!

Ilyas Can Kali knockt erneut einen Gegner aus. Quelle: Ilyas-Can Kali Instagram

Was fehlt dem deutschen Boxsport? Sind es die Talente, die auf internationaler Spitzenebene mithalten können? Sind es die pfiffigen Promoter, die ihre Schützlinge entsprechend vermarkten, oder allgemein der Stellenwert des Kampfsports im Land, der es nie zu einer Breitensportart geschafft hat? Es liegt vermutlich an verschiedenen Faktoren, weshalb sich der deutsche Boxsport dort befindet, wo er eben ist. An hungrigen und vielversprechenden Männern und Frauen mangelt es indes hierzulande nicht. Einer davon ist der 22-jährige Bielefelder Ilyas-Can „Flasheye“ Kali (11-0), der hoch hinaus möchte. Wie so einige vor ihm und wie so einige nach ihm, doch Ilyas ist sich sicher, dass er den Sprung nicht nur wagen, sondern auch schaffen wird.

Große Klappe, viel dahinter? Ilyas-Can möchte es beweisen. Er boxt etwas atypisch für einen deutschen Athleten. Hierzulande propagiert man stets den Einsatz einer Doppeldeckung, eine Kampfart, in der sich Ilyas-Can nicht wohlfühlt. Er bevorzugt die großen Amerikaner als boxerische Vorbilder, die sich viel bewegen und auch mit dem Einsatz der Schulter, der sogenannten Philly Shell, agieren. Floyd Mayweather Jr. (50-0) war einer der populärsten Anwender dieser speziellen Technik. Mit dem Einsatz seiner Schulter konnte er solche Winkel schaffen, dass die Gegner ihn zwar am Seil stellten, etliche Schläge abluden und dennoch nur verfehlten. Das imponierte auch Ilyas-Can, der beweisen möchte, dass ein Deutscher ebenso internationalen Flair verbreiten kann.

Angesprochen auf seinen Boxstil sagte er Boxen1: „Ich bin wortwörtlich ein Kämpfer, der jedem Zuschauer eine Show bietet für das Geld, das sie für ein Ticket oder PPV bezahlt haben. Stelle mich da nicht 10 Runden in Doppeldeckung und arbeite zwischendurch, nein! Ich bin FLASHY, ich bin schnell, ich meide Schläge, anstatt sie zu blocken, und ich schlage Leute KO. Ich bringe frischen Wind rein, indem ich mir kein Blatt vor den Mund nehme und nicht mit jedem Boxer kuschle, sondern trashtalke, wenn’s sein muss! Meine Art ist einfach crazy!“

Neues Management als Grundbaustein für den großen Erfolg

Ilyas Can Kali und sein Manager Volkan Dogan.

Dass im Leben nicht immer alles direkt nach oben geht, musste auch Ilyas-Can erfahren. Seine Karriere war fraglich, denn er ist mit einem Herzfehler zur Welt gekommen. Mit den Jahren verstärkte sich bei größerer sportlicher Betätigung das Herzrasen, wodurch er sich einem operativen Eingriff unterziehen musste. An eine Karriere als Leistungssportler war damals nicht zu denken. Doch Ilyas-Can hatte einen Traum und wollte diesen verwirklicht sehen. Die ärztliche Expertise lautete damals, dass er zwar Sport nun problemlos ausüben könne, doch in diesem Bereich ohnehin nicht zu viel erwarten könne. Dies war zusätzliche Motivation, um es sich selbst – aber auch allen anderen – zu beweisen.

Can-Kali wurde von seinem Vater, Ferdi Kali, gemanagt, der Flasheye Promotion gründete. Inzwischen hat sich ein weiterer Akteur bei Ilyas-Can positioniert und möchte ihn unter seine Fittiche nehmen, um ihn ganz nach oben zu führen. Mit Volkan Dogan fand Can-Kali einen Vertrauten, der ihn zukünftig bei WinWin Management vertritt. Dogan war selbst Amateurboxer und hat Erfahrung im Bereich des Managements von Fußballern. Er gehört schon länger zum Team von Ilyas-Can und möchte nun stärker in den Vordergrund treten, damit sein Schützling den maximalen Erfolg erzielt.

Eine der ersten Handlungen von Volkan Dogan war es, Ilyas-Can einen Slot auf der begehrten und populären AAA Fighting Series zu verschaffen. Eine ideale Bühne für junge Kämpfer, die sich beweisen möchten. Neben alteingesessenen Boxsportfreunden werden durch die Crossover-Kämpfe auch ein jüngeres und nicht so boxaffines Publikum angezogen, das Ilyas-Can kämpfen und in der Theorie siegen sehen kann.

Ilyas-Can selbst sagt zur Möglichkeit, bei der AAA Fighting Series kämpfen zu können: „AAA ist eine der größten aktuellen Bühnen aus Deutschland, die auch international Veranstaltungen machen wie jetzt im King’s Casino in Tschechien. Dort können sich Sportler beweisen. Sie unterstützen die Profisportler viel und geben Gas, wo sie nur können. Und in der Zukunft wollen sie auch reine Box-Events veranstalten, wurde mir bei den Gesprächen gesagt. Und das hörte sich alles gut an, was AAA aktuell so macht und in der Zukunft machen will. Sie haben uns als Team alle überzeugt! Und wir sind dankbar für die bisherige Zusammenarbeit mit AAA und für diese Bühne!“

Ein feuriger Mexikaner soll der nächste Prüfstein darstellen

Zeuz Varguez Soberanis.

Ilyas-Can hat in der jüngeren Vergangenheit schon einige Kämpfer aus Lateinamerika bezwingen können. Diese waren aber zumeist schon weit über 30 Jahre alt und im Herbst ihrer Karriere. Am 12. Juli hingegen wartet ein ebenfalls junges und hungriges Weltergewicht auf den Bielefelder. Der 21-jährige Mexikaner Zeuz Varguez Soberanis (9-2) möchte sein feuriges Temperament mit nach Europa bringen und zeigen, was es bedeutet, gegen ihn zu kämpfen. Im Oktober bekam er die Gelegenheit, auf einer Golden Boy-Veranstaltung in Mexiko zu kämpfen, die weltweit auf DAZN übertragen wurde. Er gilt als solides Prospect, welches sich nun erstmalig auch über seine Landesgrenzen hinaus beweisen möchte. Ein hungriger und feuriger Boxer für einen ebenfalls so veranlagten jungen Deutschen. Die passende Konstellation für einen richtig starken Kampf also!

Der Kampf wurde übrigens vom international hochangesehenen und gefragten Matchmaker Flavio Oleaga Mirabal eingefädelt, der sich fortan um die Kämpfe von Ilyas-Can kümmern wird. Auf die Frage, wie Ilyas-Can seinen nächsten Gegner einschätzt, entgegnete er lässig: „Mein Gegner scheint richtig Bock zu haben, er erwähnte ja schon ‚denk nicht, ich komme um zu verlieren, ich bin gespannt, was Europa drauf hat‘.

Also ehrlich gesagt, mir ist scheißegal, wer vor mir steht. Es kann ein Mexikaner sein oder sonst wer, ich lasse mir meine 0 nicht wegnehmen und ich werde jeden KO schlagen, der es wissen will! Ich weiß, man hat von den Europäern, vor allem hier in Deutschland, ein sehr langweiliges Bild, aber man darf mich nicht mit den Boxern aus Deutschland vergleichen. Ich habe andere Visionen, ein anderes Mindset, und ich boxe anders! So wie man es noch nie gesehen hat in Deutschland.“

Nächster Kampf als Zwischenstation für die Juniorenweltmeisterschaft

Die AAA Fighting Series ist eine tolle Gelegenheit, die man gerne wahrnehmen möchte. Dennoch soll sie nur eine Zwischenstation für weitere große Kämpfe darstellen. Geplant ist einiges, darunter eine Juniorenweltmeisterschaft in der Stadthalle von Bielefeld am 14. September. Manager Volkan Dogan sagt dazu: „Wir wollen die Juniorenweltmeisterschaft eines der vier großen Weltverbände nach Deutschland holen. In Bielefeld erwarten wir 2.500 Zuschauer dafür.“

Auch Ilyas-Can denkt schon an die nächsten Schritte in seiner Karriere. Sein Traumpfad des boxerischen Daseins führt ihn über Rozvadov zur Juniorenweltmeisterschaft in Bielefeld bis hin zu einem großen nationalen Duell gegen den ehemaligen IBO-Titelträger Sebastian Formella (26-3).

Ilyas-Can sagte zur Juniorenweltmeisterschaft: „Bis dato mein weitaus wichtigster Kampf in meiner Karriere, gürtetechnisch. Der Gegner steht noch nicht fest, da wir uns aktuell nur auf den Mexikaner konzentrieren. Ich haue ihn erstmal um und dann wird der Gürtel geholt, egal wer kommt! Und dann Formella!“

Das mit Spannung erwartete Rematch: Senad Gashi vs. Mustapha Amadu

Fightposter: Senad Gashi vs. Mustapha Amadu ll

Der Kampf zwischen Ilyas-Can Kali und Zeuz Varguez Soberanis wird im Zuge der dritten Ausgabe der AAA Fighting Series am 12. Juli in Rozvadov, Tschechien, stattfinden und Teil der Undercard sein. Der Hauptkampf erfolgt im Schwergewicht und wird das Rematch zwischen Senad Gashi (28-4) und Mustapha Amadu (4-0) bedeuten. Amadu ist als Ersatzgegner im Dezember eingesprungen und konnte sensationell Gashi bezwingen. Im Nachgang gab es viele Diskussionen um diesen Kampf, beide Boxer haben sich auch mehrfach negativ über den anderen geäußert.

Nun erfolgt das große Rematch unter Profibedingungen. Kann Amadu seinen Erfolg bestätigen? Oder wird Gashi mit einer gescheiten Vorbereitung seiner eigentlichen Favoritenrolle gerecht? Tickets inklusive Verpflegung am Buffet gibt es ab 89 € zu erwerben.