Samstag, 12. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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HAKO SEVECKE, sein 80. Geburtstag und das „Event des Jahres“

Hako, der inzwischen 80 Jahre alt wurde, ließ es sich nicht nehmen, zu seinem runden Geburtstag eine Feier zu veranstalten, wie sie seinesgleichen sucht. Was in der Boxwelt Rang und Namen hat war gekommen, um ihn zu ehren.

Mehr als 400 Freunde waren geladen und jeder hatte etwas Wichtiges zu Hakos Leben beizutragen.  Hervorzuheben ist in erster Linie Ebby Thust – Vorsitzender des Bundes deutscher Berufsboxer – der trotz unsagbarer Schmerzen den weiten Weg aus Mallorca auf sich genommen hat, um die Ehrungen für Hako zu moderieren. Zusammen mit Thomas Pütz, dem Präsidenten des BDB überreichte er an Hako die höchste Auszeichnung, die der BDB zu vergeben hat.

Hako, der beim BDB noch heute  im Berufungsausschuss tätig ist, erhielt den eigens für ihn hergestellten Ehrengürtel des BDB mit einer großen Ansprache von Thomas Pütz.

„Mein lieber Hako, du hast so viel für das deutsche Berufsboxen getan. Ich bin sehr stolz, dass du schon so viele Jahre Mitglied im BDB bist und uns immer unterstützt hast. Wenn einer diesen Gürtel verdient hat, dann bist du das. Ich bedanke mich bei dir für die vielen Jahre, die du für uns da warst, für das Herzblut, dass du für’s Boxen gegeben hast und das du nach wie vor dabei bist.“

Ebby Thust überreichte anschließend  im Namen des BDB zusätzlich den goldenen Ehrenkranz für den „World Best Cornerman“

Viele waren gekommen, so zum Beispiel die ehemaligen Weltmeister Henry Maske, Arthur Abraham, Marco Huck, Alexander Petkovic und Rüdiger Mai, sowie der Sauerland-Geschäftsführer Christian Meyer, Pit Gleim mit seinem Team, die Weltelite der Cutmen wie z.B. Walter Knieps und Enno Werle, Ulli Bittner, Michael Seitz und viele viele mehr. Einzig Uli Wegner fehlte, der hält sich derzeit in einer Rehaklinik auf und konnte nicht teilnehmen, was er zutiefst bedauerte. Via Facetime nahm er Kontakt auf und gratulierte Hako noch einmal zum Geburtstag. Seine Frau Margret war allein gekommen und bedauerte sehr, dass ihr Mann Uli Wegner nicht teilnehmen konnte.

Sie waren zum Teil von weither angereist, um mit Hako zusammen zu feiern und ihn und sein Lebenswerk für das Boxen zu ehren.

Hako hatte, wie es ihm eigen ist, alles bis ins letzte Detail durchgeplant. Kulinarisch blieben keine Wünsche offen. Das Buffet wurde die ganze Nacht immer wieder mit neuen Überraschungen ergänzt.

Stimmungsvolle Musik aus den letzten 50 Jahren von Swing bis Jazz, Schlager und vielen bekannten Liedern lieferte eine Top-Band mit großem Ensemble. Ausserdem traten unter anderem weitere Künstler auf, so zum Beispiel als besonderer Ehrengast Tony Marshall., der es sich trotz seiner 82 Jahre nicht nehmen ließ, bei Hako auf der Bühne zu sein.

Doch jeder, der Hako kennt weiss auch, dass er nicht nur ein grandioser Sänger ist sondern bei allen Gelegenheiten gern auf der Bühne steht und selbst singt. Er hat eine kräftige und doch weiche Stimme und wenn man ihm zuhört, fängt man unwillkürlich an zu träumen. Hätte sein Herz nicht für das Boxen geschlagen, er wäre wohl ein großer Sänger geworden.

Hier ein paar Auszüge der Ehrungen zu Hakos Geburtstag:

HENRY MASKE: „Hako war sich niemals für etwas zu schade. Am Ring hat er das gemacht, was getan werden musste. Wir alle hatten und haben großen Respekt vor seinen Leistungen und seinem geradlinigen Charakters. Für uns, aber auch ganz besonders für mich war er der Ruhepol in der Ecke, derjenige, auf den ich mich in jeder Sekunde verlassen konnte. Als ich 10 Jahre nach meinem letzten Kampf noch einmal  gegen Virgil Hill in den Ring stieg war Hako dabei. Hako gab mir sehr viel Sicherheit und Geborgenheit an dem Abend und ich wusste, wenn Hako bei mir ist werde ich den Kampf gewinnen. Hako ist und war immer ehrlich und bodenständig und er wird für immer ein Teil von meinem Leben sein. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich heute hier sein darf.“

MARGRET WEGNER: „Ich bin heute leider ohne meinen Mann hier.  Er hatte einen Schenkelhalsbruch und hält sich seit 2 Tagen in der Rehaklinik auf. Er wäre so gerne dabei gewesen. Wir kennen den Hako schon unglaublich lange und haben viele Kämpfe mit ihm zusammen gemacht. Jetzt wünsche ich mir, dass Hako zusammen mit Uli noch viele Kämpfe machen kann. Wir haben eine sehr tiefe Freundschaft zueinander und das soll noch sehr viele Jahre so weitergehen. Man muss immer positiv denken, damit auch alles positiv wird.“

ARTHUR ABRAHAM: „Ich bedanke mich sehr herzlich dafür, dass Hako mich zu seinem Ehrentag eingeladen hat. Hako hat mich durch die meisten Kämpfe meines Lebens begleitet. Für mich ist er ein Mann, der größten Respekt verdient. Das er immer an meiner Seite stand, werde ich ihm niemals vergessen. Hako ist für mich ein ganz besonderer Mensch, einer dem man blind vertrauen kann. Ihm gehört mein voller Respekt und meine Hochachtung.“

CHRISTIAN MEYER: „Seit 2004 war ich mit Hako bei allen wichtigen Kämpfen, zusammen mit Uli Wegner in der Ecke. Wir drei waren ein perfektes Gespann und haben gemeinsam sehr viele Siege gefeiert und auch ein paar Niederlagen einstecken müssen. . Es war eine tolle Zusammenarbeit mit Hako.“

MARKO HUCK: „Ich freue mich riesig, dass ich eingeladen wurde. Das bedeutet mir besonders viel. Für mich ist das hier wie eine große Familie. Ich sehe viele Bekannte und sage nochmal Danke an Hako für die Einladung. Hier zu sein und mit Hako zu feiern hat für mich sehr viel mehr Wert als jetzt irgendwo auf den Malediven am Strand zu liegen.“

ALEXANDER PETKOVIC: „Ich bin sehr stolz, hier dabei sein zu dürfen. Natürlich würde ich mich freuen, den Hako bei meinem nächsten Kampf in der Ecke zu haben und mit einem Augenzwinkern: solange der noch jung ist.“

Es war ein großartiger Abend, eine berauschende Feier und gleichzeitig ein großes Treffen auch vieler ehemaliger Boxer und Trainer. Der Abend war geprägt durch familiäre Herzlichkeit und jeder hatte das Gefühl, ein Teil des Ganzen zu sein. So ist es in der Welt des Boxens, alle zusammen sind eine große Familie.

Exklusiv auf BOXEN1 – Sebastian Formella: „Ein Kindheitstraum ist wahr geworden!“

Foto – Copyright: Torsten Helmke

Am kommenden Samstagabend wird Sebastian Formella zu seiner ersten Titelverteidigung des IBO-WM-Gürtels im Weltergewicht in den Ring steigen (live im MDR ab 22:30 Uhr). Vor heimischer Kulisse in der „Edel-Optics.de“-Arena in Hamburg, wird sich der 32-jährige Champion seinen Fans gegen Herausforderer Roberto Arriaza (Nicaragua) präsentieren. BOXEN1 sprach mit Formella über Kindheitsträume, Süßigkeiten und den bevorstehenden Gegner!

Trotz beruflicher Doppel-Belastung: „Hafen-Basti“ in Topform!

„And the New IBO-Welterweight-Champion… „, hieß es am späten Abend des 6. Juli im vergangenen Jahr, als Ringsprecher-Legende Jimmy Lennon Jr. den Hamburger Sebastian Formella (21-0-0, 10 Ko’s) als offiziellen Sieger verkündete. Durch jenen einstimmigen Punktsieg über den als Titelverteidiger angereisten Thulani Mbenge (Südafrika), sicherte sich der immer noch ungeschlagene Formella den wertvollsten Titel in seiner bisherigen Profilaufbahn.

Foto – Copyright: Torsten Helmke

Wer Sebastian Formella kennt, weiß um dessen bescheidene und sympathische Art. Formella ist kein Mann der großen Worte und zu Höhenflügen neigt der ECB-Boxer gleich gar nicht! „Ich fühle mich genauso wie vorher auch.“, sagte Formella dieser Tage gegenüber BOXEN1. Allerdings macht der 32 Jahre alte Weltergewichtler keinen Hehl daraus, dass der Sieg über den bis dato ebenso ungeschlagenen Thulani Mbenge ein großer Moment der Freude und der Erleichterung war.

Formella: „Ich bin stolz darauf, den IBO-Gürtel mein Eigen nennen zu dürfen. Wenn ich daran denke, wie alles begonnen hat, ist es natürlich ein absolutes Wahnsinns-Gefühl! Ich habe mir sozusagen ein Kindheitstraum erfüllt und bin sehr glücklich und dankbar darüber.“ Sebastian Formella ist bodenständig geblieben und ist sich darüber im Klaren, dass der Erfolg schnell vergänglich sein kann.

Der nächste Formella-Gegner: Roberto Arriaza

Am bevorstehenden Wochenende steigt der waschechte „Hamburger Jung“ wieder in den Ring. Bei seiner ersten Titelverteidigung bekommt es Formella mit dem 29-jährigen Roberto Arriaza (18-1-0, 14 Ko’s) zu tun. Der aus Nicaragua stammende Herausforderer gilt als sehr offensiv-stark und hat eine beachtliche Ko-Quote von über 73 Prozent vozuweisen.

Nur ein einziges Mal musste Arriaza den Kürzeren ziehen, als er gegen Top-Weltergewichtler Egidijus Kavaliauskas – der zuletzt auch WBO-Weltmeister Terence Crawford in einige Schwierigkeiten brachte – vorzeitig verlor. Sebastian Formella geht von einem starken Gegner aus: „Arriaza ist keiner, der nur anreist um sich das Geld abzuholen. Er wird kämpfen und alles versuchen, um mir das Leben schwer zu machen. Darauf bin ich eingestellt!“

Foto – Copyright: Torsten Helmke

Vorbereitet hat sich Formella wiederum mit Trainer Mark Haupt. Ganze zwölf Wochen hat sich der deutsche Titelträger für seinen baldigen Kampf in der Hamburger „Edel-Optics.de“-Arena gequält, um am Samstag den 22. Sieg als Profiboxer einzufahren. In circa 100 Sparringsrunden übte Formella gegen unterschiedliche Trainings-Partner den Ernstfall.

Auch der Deutsche Ilias Essaoudi, mit dem Sebastian Formella im September 2018 im Ring stand, half als Sparringspartner aus. Über seinen aktuellen Trainingszustand scheint Sebastian Formella eigentlich nur positives berichten zu können. Auch wenn die Belastung zwischen der beruflichen Verpflichtung und dem Trainings-Alltag wohl manchmal gar nicht so einfach war.

Foto – Copyright: Torsten Helmke

Formella: „Die Vorbereitung lief – trotz meiner Arbeit am Hamburger Hafen – sehr gut! Ich habe die Intensität in den Sparringsphasen mit jeder Einheit steigern können. Von meinem Kampfgewicht bin ich nicht mehr weit entfernt. Um mir gelegentlich einen kleinen Energie-Schub zu verschaffen, hat mir die ein oder andere Süßigkeit seinen Dienst erwiesen.“

Foto – Copyright: Torsten Helmke

Nachdem Sebastian Formella am vergangenen Donnerstag seine letzten Sparringsrunden absolviert hatte, steht nun die obligatorische Wettkampfwoche bevor. Auch wenn eine gewisse Anspannung nie ausbleibt, freut sich der Hamburger auf seinen Wettkampfeinsatz vor heimischem Publikum: „Ich freue mich sehr darauf, wenn meine Freunde und Fans hinter mir stehen und mich unterstützen!“

Sollte Sebastian Formella am Samstag siegreich bestehen, hofft dieser auf die Erfüllung eines weiteren Traums: „Einmal in Las Vegas oder New York boxen – das wäre Mega! Gegen die Weltergewichts-Elite im Ring stehen und einfach alles geben, was in mir steckt. Das ist mein großes Ziel!“

Titelträger Traktor Schwerin schlägt Vizemeister Hannover-Seelze

Foto: ©️- Boxclub TRAKTOR Schwerin

BC Traumstart in der Palmberg-Arena! Hochklassige Boxkämpfe, ein 1200-köpfiges, begeistertes wie faires Publikum und am Ende ein dramatisch knapper, aber durchaus verdienter 13:10-Sieg des BC Traktor Schwerin – der erste Heimkampfabend des amtierenden Deutschen Mannschaftsmeisters über den starken Vizemeister BSK Hannover-Seelze am Samstagabend war aus der Sicht des Gastgebers ausgesprochen gelungen.

1200 Boxfans feiern 13:10-Sieg beim ersten Heimkampf in der Palmberg- Arena

Am Anfang hatte BC Traktor-Vorstandschef Frank Kleinsorg prophezeit, der erste Heimkampfabend werde „eine heiße Kiste“, schließlich fehlten mit Nick Bier, Kevin-Boakye Schumann und Nelvie Tiafack drei BCT-Leistungsträger. Doch zunächst einmal erkämpften gleich die ersten beiden Traktor-Boxer Siege. Zum Auftakt bezwang Federgewichtler Alen
Rahimic (BCT/bis 57 Kg) Remi Bojani, danach schlug überraschend auch der kurzfristig eingesprungene Traktor-Leichtgewichtler Arian Cekicaj (60 Kg) in seinem begeisternden
ersten Bundesliga-Fight den starken Hannoveraner Rechtsausleger Andrej Degalzev. Dann jedoch unterlag der für Schwerin boxende Oruc Özer (bis 63 Kg) – er trainiert im Hamburger Traktor-Stützpunkt Agon – dem BSK-Kämpfer Denis Gashi. Der Weltergewichtskampf zwischen Bahir Zazai (BCT/69 Kg) und Jonathan Marques Silva schließlich wurde nach Verletzung Silvas in der 2. Runde abgebrochen und nach Punkten unentschieden gewertet. Zur Pause stand es 6:5 für den BC Traktor.

Dann machten drei BCT-Athleten den Sieg des Titelverteidigers perfekt. Zunächst bezwang Vladislav Hitlin (75 Kg) in einem engen Gefecht Vezir Agirman nach Punkten. Auch Jewgeni
Bitjakow (81 Kg) besiegte Aslan Engin hauchdünn nach Punkten. Schließlich machte Nadir Ünal (91 Kg) den Sack zu: Der Schweriner Schwergewichtler lag gegen den kampfstarken
Rizar Kübazi nach der ersten Rund klar zurück. Doch in Runde zwei drehte Publikumsliebling Nadir auf und schlug seinen Kontrahenten mit einem schweren Körpertreffer knockout. Die applaudierenden Zuschauer riss es von den Stühlen.
Damit war auch der BSK Hannover-Seelze K.o. gegangen – der Sieg seines Superschwergewichtlers Collin Biesenberg (+91 Kg) über Traktor-Fighter Timury Jamshid
hatte lediglich ergebniskosmetischen Charakter.

Traktor-Trainer Sebastian Zbik war zufrieden: „Wir haben hier eine Super-Teamleistung
hingelegt. Das Publikum hat einen tollen Abend erlebt, ist auf seine Kosten gekommen.“ Auch BCT-Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Jens Hadler war zuversichtlich: „Erstklassiges Boxen und ein Sieg beim ersten Heim-Event – das macht Lust auf mehr. Beim nächsten Heimkampf gegen Velbert wollen wir uns noch stärker zeigen.“ Mit dem Sieg ist der BC Traktor auf Tabellenplatz zwei vorgerückt.

Während des Kampfabends, den die Band Sconehead musikalisch begleitete, wurde in einer
Pause des kürzlich verstorbenen BC Traktor-Ehrenmitglieds Harry Jaskulke gedacht. Zudem
wurde Gerhard Podein verabschiedet; er hatte fast 20 Jahre lang den Schweriner Boxfanclub geleitet. Der nächste Heimkampf in der Palmberg-Arena steigt am 25. Januar – gegen den Velberter BC. Beim dritten und letzten Heimkampf (15. Februar) gilt es gegen den Boxclub Chemnitz.

Ergebnisse:

Bantamgewicht (bis 57 Kg Alen Rahimi (BCT) besiegt Remi Bijani (BSK Hannover-S.) n.P.
Leichtgewicht (60 Kg): Arian Cekicaj (BCT) – Andrej Degalzew (BSK) n.P.
Halbweltergewicht (63 Kg): Oruc Özer (BCT) unterliegt Denis Gashi (BSK) n.P.
Weltergewicht (69 Kg): Bahir Zazai(BCT) – Jonathan M. Silva unentschieden
Mittelgewicht (75 Kg): Vladislav Hitlin (BCT) besiegt Vezir Agirman (BSK) n.P.
Halbschwergewicht (bis 81 Kg): Jewgeni Bitjakow (BCT) – Aslan Engin (BSK) n.P.
Schwergewicht (bis 91 Kg): Nadir M. Ünal – Razia Kübazi K.o. 2.Rd.
Superschwergewicht (+91 Kg): Timury Jamshid unterliegt Collin Biesenberg n.P.

Baraou und Harutyunyan Hauptkämpfer bei Sauerland/Universum-Gala in Hamburg

In zwei Wochen steigt in Hamburg das erste gemeinsame Event des Team Sauerland und der Universum Boxpromotion, jetzt stehen die beiden Hauptkämpfe fest: Sauerland-Boxer und WBC International Champ Abass Baraou (8-0, 5 K.o.) trifft auf Abraham Juarez (16-4, 6 K.o.) aus Mexiko. Universum-Athlet Artem Harutyunyan (8-0, 5 K.o.) verteidigt seinen IBO International-Gürtel gegen den Argentinier Miguel Cesario Antin (19-4, 8 K.o.). Die Show im Work Your Champ Gym wird von TV-Sender und Partner Sport1 ab 21 Uhr drei Stunden live übertragen. Der Ticketverkauf startet am Montag.

Abass Baraou trifft auch Mexikaner Abraham Juarez

Foto: KGZ Fougstedt

„Abass im Ring zu sehen, ist für jeden Zuschauer eine wahre Freude“, so Nisse Sauerland. „Er boxt technisch und taktisch auf sehr hohem Niveau und geht dazu noch aggressiv zu Werke. Man sieht, wie er sich von Kampf zu Kampf nochmal verbessert und daher steht er völlig zu Recht unter den Top 15 bzw. 10 der Welt bei zwei der vier großen Verbände. Allein schon wegen Abass lohnt es sich unsere Veranstaltung am 25. Januar zu besuchen!“

„Besucher, die in der Vergangenheit Kampfabende im Work Your Champ Gym erlebt haben, wissen das besondere Flair direkt am Hamburger Fischmarkt zu schätzen“, äußert sich Ismail Özen-Otto. „Diese Abende stehen für Boxen pur und die lange Tradition des Boxens in Hamburg. Näher am Kampfgeschehen und den Kämpfern kann man nicht sein als hier. Die Zuschauerzahl von rund 400 unterstreicht die Exklusivität dieses Abends, der ein Feuerwerk für echte Boxfans und ein Heimspiel für Artem Harutyunyan und seine Anhänger werden wird. Artem steht für Profiboxen auf höchstem Niveau. Mir ist in diesem Geschäft kaum jemand begegnet, der sich derart akribisch und professionell vorbereitet, um am Kampfabend auf den Punkt fit zu sein. Sein Gegner muss sich darauf einstellen, einen entschlossenen Artem zu treffen, der sich auf seinem Weg nicht aufhalten lassen wird. Ihm gehört die Zukunft in dieser Gewichtsklasse!“

„Ich freue mich auf den Kampf, fühle mich gut und bereite mich wie immer entsprechend vor“, so Abass Baraou. „Das wird zwar eine neue Herausforderung für mich sein, da Herr Wegner aufgrund seiner Verletzung nicht bei der Vorbereitung und auch nicht beim Kampf dabei sein kann. Dennoch bin ich zu 100% auf den Sieg fokussiert. Mit wem und wo ich in Zukunft trainieren werde, entscheide ich ganz in Ruhe nach dem Kampf.“

Artem Harutyunyan verteidigt IBO International-Titel gegen Argentinier Miguel Cesario Antin

„Ich freue mich sehr, am 25. Januar in den Ring zu steigen und den Zuschauern am Ring und bei Sport1 meine Boxfähigkeiten präsentieren zu können“, sagt Artem Harutyunyan. „Natürlich will ich meinen IBO Titel gegen Miguel Cesario Antin aus Argentinien verteidigen. Ich verspreche den Zuschauern einen aufregenden und starken Kampf!“

„Es ist kein Geheimnis, dass wir Mexikaner das größte und mutigste Kämpferherz haben“, zeigt sich Baraou-Gegner Abraham Juarez zuversichtlich. “Ich bin mir nicht sicher, ob Abass damit umgehen kann. Das letzte Mal als er gegen einen Mexikaner im Ring stand, gegen Carlos Molina, war das der schwerste Kampf seiner Karriere. Ich werde ihm am 25. Januar die Hölle bereiten und mit einem Sieg zurück nach Hause reisen!“

Superweltergewichtler Abass Baraou stand zuletzt Ende Oktober im Ring, als er seinen WBC International Titel gegen den Iren John O’Donnell (33-3, 11 K.o.) in London verteidigte. Der 25-Jährige ist die derzeitige Nummer 9 der IBF-Weltrangliste und wird bei der WBC an Position 15 gelistet. Baraou ist seit 2018 beim Team Sauerland unter Vertrag und gewann alle seine acht Profikämpfe. Zuvor holte er als Amateur unter anderem Bronze bei den Weltmeisterschaften 2017 in Hamburg und Gold bei den Europameisterschaften 2017 in Charkiw (Ukraine). Sein Gegner, der erst 23-jährige, aber sehr erfahrene Mexikaner Juarez, kämpfte in 2019 in insgesamt sechs Duellen, unter anderem um die WBC Junioren Weltmeisterschaft sowie den WBA International-Titel.

Superleichtgewichtler Artem Harutyunyan (8-0, 5 K.o.) holte sich Anfang November mit einem Punktsieg über Islam Dumanov (10-2, 5 K.o.) in Hamburg den IBO International-Titel. Der 29-Jährige ist seit Ende 2017 Profi und gewann bislang alle seine acht Kämpfe. Zuvor holte er bei der Amateur-EM 2013 in Minsk (Weißrussland) die Bronze-Medaille, auch bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio belegte er den dritten Platz. Sein Gegenüber Miguel Cesario Antin besiegte zuletzt Carlos Andres Chaparro (7-36-1, 3 K.o.). 2018 duellierte sich Antin unter anderem mit dem derzeitigen IBO Weltmeister im Superleichtgewicht und Landsmann Jeremias Nicolas Ponce (25-0, 16 K.o.).

Tickets für die erste gemeinsame Veranstaltung des Team Sauerland und der Universum Boxpromotion sind ausschließlich im Work Your Champ Gym (Große Elbstraße 268, 22767 Hamburg) von Montag bis Freitag zwischen 10 und 20 Uhr erhältlich. Alle 400 verfügbaren Tickets der exklusiven Show zum Preis von 195 € beinhalten ein hochwertiges Catering, Getränke und Zugang zur Aftershowparty mit DJ Kai Schwarz.

Text: Team Sauerland

Boxen meets Fashion in Berlin


v.l.n.r Holger Gräbedünkel, Björn Schicke, Marco Huck, Marko Stankovic, Denny Heidrich, Michael Wallisch, Nina Meinke
Foto: R.Bursy

Am 10. Januar 2020 fand im Berliner “ The Grand“ die aktuelle Fashionshow von Eric Sindermann in Zusammenarbeit mit Mode-Icone Haral Glööckler statt.

Boxer als Models bei Fashionevent, erfolgreiche Zusammenarbeit!

Einmal mehr war es der rührige „Macher“ der Deutschen Boxszene Holger Gräbedünkel der hier den Modezirkus und den Boxsport zusammenbrachte.
Im Berliner IN-Club „The Grand“ hieß es „Bright Diamonds meets Boxing“.
Unsere Boxer haben hier eine Top-Visitenkarte hinterlassen als da wären:
Nina Meinke, Marco Huck, Björn Schicke, Danny Heidrich, Michael Wallisch und Marko Stankovic.


Nina Meinke                                                                    Eric Sindermann, Marco Huck
Fotos Ralf Bursy

Es wurde in drei Durchgängen die neue Kollektion des Berliner Modemachers Eric Sindermann (Dr. Sindsen) gezeigt:


Fotos: Ralf Bursy

Ziel dieser Zusammenarbeit war für Eric Sindermann, und dessen Franchisegeber, der Modeikone und Prince of Pompöös, Harald Glööckler, den deutschen Boxsport durch die Verknüpfung mit der Mode des Fashionstars zu verbinden und zu unterstützen. „Es geht darum den deutschen Boxsport einer breiteren Masse zugänglich und auf anstehende Boxsport-Events aufmerksam zu machen“ so Sindermann.
Das ganze war definitiv ein voller Erfolg, Promis und Zuschauer waren hellauf begeistert und gaben minutenlangen Applaus.


Fotos R.Bursy

Nicht nur Promis wie Harald Glööckler, Katy Kelly, Serienstars von Berlin Tag und Nacht etc. sondern auch Vertreter der Presse und Fotografen waren vor Ort und wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Die Boxer berichteten wie es sofort nach diesem Wochenende in ihren Trainingslagern weitergeht und welche Fights demnächst auf dem Programm stehen. Alles in allem dürfte es für unsere Aktiven eine willkommene Abwechslung im harten Profibox-Alltag gewesen sein.
Wir dürfen gespannt sein welche Synergien sich aus dieser Zusammenarbeit ergeben und was sich die Macher dieser Veranstaltung als nächstes einfallen lassen. Danke allen Beteiligten.

Alle Fotos und behind the scenes hier:

Dr.Sindsen Fashionshow 1/2020

 

Bewährungsprobe bestanden: Munguia mit vorzeitigem Sieg über O’Sullivan

Fotos: Golden Boy Promotions Twitter/Instagram

Im Alamodome in San Antonio bestritt Jamie Munguia in der vergangenen Nacht seinen ersten Kampf im Mittelgewicht. Dabei bezwang er den zähen Gary O’Sullivan durch TKO in Runde 11. Im zweiten Hauptkampf entthronte Alejandra Jimenez die Doppelweltmeisterin Franchon Crews-Dezurn und erkämpfte sich die WBC- und WBO-Gürtel im Supermittelgewicht.

Jaime Munguia feiert erfolgreichen Einstand in neuer Gewichtsklasse

Mit einem TKO-Sieg in Runde 11 über den tapfer kämpfenden Gary O’Sullivan (30(21)-4-0) untermauerte Jaime Munguia (35(28)-0-0) in der Nacht von Samstag auf Sonntag seine Ambitionen, sich auch im Mittelgewicht zum Weltmeister zu krönen. Im Vergleich zu seinen bisherigen Kämpfen zeigte sich der ehemalige WBO-Champion im Halbmittelgewicht boxerisch deutlich verbessert. Jedoch vermochte er es nicht, sein taktisches Konzept über die gesamte Kampfdistanz durchzuziehen.

In der Auftaktrunde zeigte „Spike“ O’Sullivan seinen gewohnten Stil. Aus einer kompakten Doppeldeckung heraus versuchte er sich an seinen Kontrahenten heranzuschieben, um am Mann harte Hände unterzubringen. Munguia überraschte dagegen mit boxerischer Finesse. Der Mexikaner agierte zumeist aus dem Rückwärtsgang und versuchte seinen Jab zu etablieren. Zudem zeigte er gute Pendelbewegungen und schlug nicht bedingungslos hart, sondern in erster Linie schnell und explosiv. Bereits zum Ende der ersten Runde hatte er mit dieser Taktik Erfolg, als er mit einem harten linken Kopfhaken Wirkung bei seinem Gegner erzielen konnte. Auch im zweiten Durchgang konnte Munguia seinen Gegner ausboxen, obgleich O’Sullivan ihn kurz vor Rundenende mit einer harten rechten Schlaghand durchrüttelte.

Im dritten Durchgang verfiel Munguia dann wieder in gewohnte Muster. Der Mexikaner stand nun Fuß an Fuß mit dem kleineren O’Sullivan und ließ sich auf wilde Schlagabtäusche ein. In einem starken Endspurt konnte Munguia seinen Kontrahenten kurzzeitig in Bedrängnis bringen. Dabei setzte der 22-Jährige jedoch zu ungestüm nach und kassierte mit der Ringglocke eine harte Rechte zum Kinn, die ihn in seine Ecke taumeln ließ.

In den Folgerunden fand der beständig nach vorne marschierende O’Sullivan ein wenig besser in den Kampf. Der Ire ließ jedoch etwas Aktivität vermissen und verharrte zu lange statisch in der Schlagdistanz von Munguia. Jener überzeugte insbesondere, wenn er mit dem Jab arbeitete, um seine explosiv vorgetragenen Aktionen vorzubereiten. Darüber hinaus konnte Munguia immer wieder mit seinem linken Haken harte Körpertreffer verbuchen. In einigen Aktionen zielte er jedoch zu tief, sodass er sich in der sechsten Runde einen Punktabzug einhandelte.

O’Sullivan geht die Luft aus – Handtuch fliegt in Runde 11

Ab dem siebten Durchgang offenbarte O’Sullivan zunehmende Ermüdungserscheinungen. Nach einem starken Zwischenspurt von Munguia musste der 35-Jährige in der siebten Runde erstmals zu Boden. Ringrichter Mark Calo-Oy wertete die Aktion aber korrekterweise als unabsichtlichen Tiefschlag. Spätestens aber der neunten Runde wurde die Überlegenheit von Munguia jedoch immer deutlicher. Wann immer der Mexikaner seine Kombinationen mit dem Jab vorbereite, landete er klare und harte Treffer.

O’Sullivan zeigte enormes Kämpferherz und konnte Munguia in einigen Situationen für dessen Unachtsamkeiten bestrafen. Insgesamt wirkte er aber immer müder und mitgenommener. Nachdem er in der zehnten Runde auch noch einen Cut am linken Auge erlitt, überlegte seine Ecke bereits, den Kampf abzubrechen. Der tapfere O’Sullivan stellte sich zwar noch einmal dem mittlerweile aussichtlosen Kampf, musste jedoch auch im elften Durchgang harte Hände nehmen. Schließlich deckte Munguia ihn am Ringseil mit klaren Treffern ein. Noch bevor der Ire zu Boden sank, warf seine Ecke das Handtuch.

Der zufriedene Jaime Munguia forderte im Anschluss seines Sieges Kämpfe gegen Canelo, Golovkin und die Charlo-Brüder. Um in diesen Begegnungen bestehen zu können, wird er sein gezeigtes boxerisches Potential wohl über die gesamte Kampfdauer abrufen müssen.

Jimenez bezwingt Crews-Dezurn nach spektakulärer Ringschlacht

Im zweiten Hauptkampf der von Golden Boy Promotions ausgerichteten Veranstaltung konnte sich Alejandra Jimenez (13(9)-0-1) zur WBC- und WBO-Weltmeisterin im Supermittelgewicht krönen. Nach einem tempo- und trefferreichen Gefecht setzte sich die Mexikanerin mit einer geteilten Punktentscheidung gegen die Titelverteidigerin Franchon Crews-Dezurn (6(2)-2-0) durch.

Die neue Weltmeisterin Alejandra Jimenez

Während Jimenez durch Aktivität und permanenten Vorwärtsdrang überzeugte, wirkte Crews-Dezurn technisch ausgereifter und landete die klareren Treffer. Dies spiegelt sich auch in der offiziellen Schlagstatistik wieder. Während Jimenez bei 642 Schlägen 152 Treffer verbuchen konnte (Trefferquote 24%), traf Crews-Dezurn bei „nur“ 548 Schlägen starke 197 mal das Ziel (Trefferquote 36%).

Somit waren die Runden zumeist sehr eng und schwer zu werten. Dies erklärt auch das etwas kontrovers wirkende Punkturteil. Während Ed Pearson sich mit 97:93 für Crews-Dezurn entschied, sahen seine Kollegen Glen Rick Crocker und Juan Ocampo die Herausforderin Alejandra Jimenez klar mit 97:93 sowie 98:92 vorn. Aufgrund dieses Ausgangs erscheint ein Rematch nicht nur aufgrund des äußerst zuschauerfreundlichen Kampfes wünschenswert.

Hopkins-Bezwinger Joe Smith Jr. überzeugt gegen Jesse Hart!

Joe Smith Jr. (25-3-0, 20 Ko’s) ist einem weiteren Titelkampf ein großes Stück näher gekommen! Der 30-jährige US-Halbschwergewichtler bezwang vergangene Nacht im „Hard Rock Hotel & Casino“ in Atlantic City seinen gleichaltrigen Landsmann Jesse Hart (26-3-0, 21 Ko’s) überzeugend nach Punkten!

Trotz deutlicher Überlegenheit: Smith Jr. bezwingt Hart „nur“ mit Split Decision!

Den weltweiten Fans des Faustkampfes dürfte Joe Smith Jr. vor allem im Gedächtnis geblieben sein, als der heute 30-jährige Halbschergewichtler Box-Legende Bernard Hopkins in dessen Abschiedskampf, im Dezember 2016, im achten Durchgang Ko schlug. Zuletzt verlor Smith Jr. im WM-Kampf gegen WBA-Weltmeister Dmitry Bivol nach Punkten.

Letzte Nacht stand der in Long Island (New York, USA) beheimatete Linksausleger gegen Jesse Hart im Ring, der in allen vier großen Weltverbänden in den Top 10 gerankt wurde. Bei den Experten galt Joe Smith Jr. im Vorfeld nicht unbedingt als Favorit. Dieser sollte seine Kritiker jedoch eines Besseren belehren!

Von Beginn an präsentierte sich Smith Jr. als der aktivere und aggressivere Boxer, während Jesse Hart versuchte, aus der langen Distanz zu arbeiten – erfolglos! Joe Smith Jr. blieb in so gut wie jedem Durchgang wesentlich explosiver, als sein oft ängstlich wirkender Widersacher. In der vierten Runde erzielte er bei Jesse Hart erstmals Schlagwirkung.

Zum Ende des siebten Durchgangs, schickte Smith Jr. den sich auf der „Flucht“ befindenden Hart – mit einer krachenden Rechten zum Kopf – zu Boden. Auch in den darauffolgenden Runden blieb Smith Jr. der Chef im Ring. Jesse Hart, der ab dem neunten Durchgang eine schwere Cut-Verletzung über dem rechten Auge zu beklagen hatte, fand zu keinem Zeitpunkt ein adäquates Mittel, um sich die Kampfesführung zu verschaffen.

Nach zehn vollendeten Runden, konnte es eigentlich nur einen Sieger geben: Als schließlich das Urteil mit einer „Split Decision“ angekündigt wurde, wollten viele Zuschauer ihren Ohren nicht trauen! Ein Punktrichter sah Jesse Hart mit einer 95:94-Wertung vorne, was für Unverständnis sorgte. Die beiden anderen Kampfrichter haben stattdessen den ‚richtigen Kampf‘ verfolgt und werteten jeweils (97:92; 98:91) zugunsten von Joe Smith Jr., der nun auf eine weitere WM-Chance hoffen darf.

Joe Smith Jr. vs. Jesse Hart – Der komplette Fight (Video):

https://www.youtube.com/watch?v=Zs6h_90eZXM

Video: Firat Arslan – Interview vor dem WM-Kampf gegen Kevin Lerena

Am 8. Februar könnte sich der Göppinger Firat Arslan zum ältesten Weltmeister der Boxgeschichte küren, wenn er auf IBO-Champion Kevin Lerena trifft.

Firat Arslan vor WM-Kampf gegen Lerena: „Wenn ich keine Chance habe und den Titel nicht gewinnen kann, wird dies mein letzter Kampf gewesen sein“

In der Göppinger EWS Arena trifft der mittlerweile 49-jährige Cruisergewichtler Firat Arslan am 8. Februar auf IBO-Weltmeister Kevin Lerena. In einem Video-Interview mit „GD-TV Schwäbisch Gmünd“ resümiert Arslan seine Karriere und äußert sich zur bevorstehenden schweren Aufgabe gegen den Südafrikaner.

Top 5 deutsch-deutsche Wunschduelle für das Boxjahr 2020

Deutsch-deutsche Duelle gewinnen wieder mehr Gewicht im deutschen Profiboxen. Grund also, mögliche Kampfpaarungen für 2020 zu beleuchten.

Welche innerdeutschen Duelle könnten 2020 für Aufsehen im deutschen Boxsport sorgen?

Das Boxjahr 2020 -aus deutscher Sicht- startet am 18. Januar in Hamburg mit einer Kooperationsveranstaltung zwischen SES und ECB (live im MDR). Nur eine Woche später, am 25. Januar, kooperieren auch Universum und Sauerland gemeinsam und richten ebenfalls eine Gala aus (live auf Sport1).

Neben dem MDR und Sport1, ist auch das ZDF im letzten Jahr überraschend wieder in den „Box-Markt“ eingestiegen. Das Interesse am Boxsport in Deutschland, welches in den letzten Jahren in der breiten Masse stark gelitten hat, scheint so langsam aus seinem Dornröschenschlaf wieder aufzuwachen, auch dank guter deutsch-deutscher Duelle in den vergangenen Monaten und Jahren. Härtel vs. Krasniqi, Bauer vs. Kraft, Ilbay vs. Frank, Formella vs. Frank, Lamm vs. Schuster 1&2, die Abraham vs. Stieglitz Quadrologie oder auch die Kämpfe zwischen „Käpt’n“ Huck und Firat Arslan sind hier nur einige Beispiele, die die Fans begeistert haben und den stetigen Schrei nach „mehr“ aufrecht erhielten.

Viertes Duell im Klassiker: Abraham will Stieglitz auf die Bretter schicken!
Foto: Sebastian Heger

Das, was etwa in England so großartig funktioniert, könnte schlussendlich auch in Deutschland wesentlich dazu beitragen, nicht nur das allgemeine Interesse bei den Boxfans, sondern auch bei den Medienanstalten weiter anzufachen. Und so wäre es, nicht nur für die BOXEN1-Redaktion, wünschenswert, wenn die deutschen Promoter mit Kooperationen und mutigen deutsch-deutschen Ansetzungen für noch mehr Spektakel im Ring sorgen würden – und das auch dann, wenn der eigene Boxer die ach so geliebte „0“ verlieren könnte.

Nachfolgend hat der Autor dieses Artikels seine Top-5-Auswahl an interessanten deutsch-deutschen Duellen aufgestellt, welche seiner Meinung nach 2020 kommen sollten und gern zur Diskussion anregen dürfen! Natürlich ist diese Top-5 rein subjektiv zu betrachten.

#5 Tina Rupprecht vs. Sarah Bormann (Halbfliegengewicht)

Foto: Torsten Helmke

Die Augsburgerin Tina Rupprecht ist die derzeit einzige amtierende deutsche Weltmeisterin bei einem der vier großen Weltverbände. Die WBC-Weltmeisterin im Minimumgewicht, die bei Petko’s Boxpromotion unter Vertrag steht, hatte bereits in der Vergangenheit damit geliebäugelt, in einer anderen Gewichtsklasse angreifen zu wollen. Zwei Gewichtsklassen über dem Minimumgewicht, könnte die 1,53 Meter große „Tiny Tina“ auf die 10 cm größere Sarah Bormann treffen.

Bormann ist Titelträgerin der GBU-, WIBF- und WBF-WM-Titel im Halbfliegengewicht und in ihrer Gewichtsklasse die Nummer #8 der Welt. Bormann pflegt einen aggressiven Stil und geht meist nur nach vorn. Auch Rupprecht, die laut Promoter Alexander Petkovic „wie ein Kerl boxt“, kennt nur den Vorwärtsgang. Ein Duell der Damen könnte durchaus Spaß machen…

#4: Adam Deines vs. Leon Bunn (Halbschwergewicht)

Neben dem Weltergewicht, ist auch das Halbschwergewicht in Deutschland sehr stark besetzt. Nachdem der Sauerland-Boxer Leon Bunn bereits Leon Harth und Enrico Kölling eindrucksvoll besiegen konnte, wäre ein Fight mit SES-Fighter Adam Deines eine weitere Hürde, die der von Ulli Wegner titulierte „nächste Weltmeister“ Leon Bunn, nehmen könnte.

Deines zählt zweifelsohne zu den stärksten deutschen Halbschwergewichtlern und unterlag bisher nur einmal. Im IBF-Eliminator-Kampf mit Fanlong Meng, musste sich Deines nach Punkten geschlagen geben, nachdem er den Chinesen in Runde 8 am Boden hatte.

Mit zwei darauffolgenden vorzeitigen Siegen im Gepäck, dürfte Deines, der Stefan Härtel im Kampf um den DM-Titel des BDB bezwang, nun wieder bereit für größere Aufgaben sein. Der Frankfurter IBF International-Champion Leon Bunn könnte jene Aufgabe sein.

#3: Deniz Ilbay vs. Rico Müller (Weltergewicht)

Wortgefechte aus der Vergangenheit, könnten in diesem Jahr gern in einem echten Gefecht im Seilgeviert enden.

Die Rede ist von einem möglichen Duell im Weltergewicht zwischen dem Eberswalder Rico Müller, der im letzten Jahr um die IBO-WM boxte, jedoch leider nach Punkten verlor, und dem Kölner Deniz Ilbay.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Schon seit mehreren Jahren, „duellieren“ sich Müller und Team Ilbay um Vater Garip und Sohn Deniz des öfteren in den sozialen Medien. Nicht nur einmal, wollten beide die Fronten in einem Kampf klären. Doch dazu kam es leider bisher nie. Beide haben ähnlich viele Kämpfe „auf der Uhr“ und boxen interessante Stile. Da beide eine gewisse „Feindschaft“ verbindet, wäre das Duell bereits im Vorfeld – nicht nur medial – durchaus brisant!

#2: Dominic Bösel vs. Nick Hannig (Halbschwergewicht)

Nach seinem überzeugenden Sieg über ECB-Boxer Sven Fornling, steht der Schützling von Trainer Dirk Dzemski auf dem bisherigen Höhepunkt seiner Karriere. SES-Fighter Dominic Bösel zählt derzeit, zusammen mit Sebastian Formella, zum einzigen deutschen Box-Weltmeister. Neben dem WM-Titel des kleineren Weltverbandes IBO, hält MDR-Quoten-Garant Bösel jedoch auch den WBA(Interims)-Titel, welcher in naher Zukunft auch zum regulären Titel aufgewertet werden könnte.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Ein Duell mit WBC International-Champion Nick Hannig, der bei Petkos Boxpromotion unter Vertrag steht und dessen Rematch mit Ryno Liebenberg live im MDR-Stream übertragen wurde, wäre ebenfalls einer der deutsch-deutschen Kämpfe, die 2020 für Aufsehen sorgen würden! Hannigs offensiver Stil, gepaart mit dem des Konterboxers Bösel, dürfte für viel Spannung und Action sorgen. Mit zwei Ostdeutschen als Protagonisten, hätte der Mitteldeutsche Rundfunk zudem zwei „Local Heroes“ im Ring. Dass Hannig die Fans begeistern kann, zeigte er nicht nur bei seinem Blitz-KO auf der WBSS-Undercard. Ausverkaufte Hallen, wie etwa bei seinem Sieg über Ryan Ford, und die spektakulären Gefechte mit Liebenberg sprechen für sich!

#1: Jürgen Brähmer vs. Stefan Härtel (Supermittelgewicht)

Foto: Torsten Helmke

Es wäre das Duell zweier begnadeter Boxer, zweier technisch starker Faustkämpfer, ein Duell zweier Generationen. Schon im letzten Jahr sollten Stefan Härtel (31) und Jürgen Brähmer (41) aufeinandertreffen, nachdem die EBU den damaligen Europameister Härtel zur Pflichtverteidigung gegen Jürgen Brähmer aufforderte. Härtel legte den Titel jedoch nieder und boxte stattdessen um den WBO Interconti-Titel im Supermittelgewicht – nicht nur zum Frust von Brähmer, sondern auch vieler Fans, die Härtel daraufhin vorwarfen, „Angst“ vor dem zweifachen Ex-Weltmeister aus Schwerin zu haben.

Foto: Ralf Bursy

Nachdem sowohl Härtel (WBO) als auch Brähmer (IBF) Intercontinental-Titel zweier Weltverbände ihr Eigen nennen können und in der deutschen BoxRec-Rangliste die ersten beiden Plätze belegen (Brähmer #1, Härtel #2), wäre ein Kampf der beiden Box-Künstler in diesem Jahr vor allem aus sportlicher Sicht mehr als angebracht! In einer Titelvereinigung könnten beide Supermittelgewichtler die Fronten klären und mit einem Sieg im Gepäck dem eigentlichen Ziel sehr nah kommen: einer Weltmeisterschaft! Da sowohl Brähmer als auch Härtel gestandene und in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Boxer waren, müsste lediglich ein TV-Sender die benötigten Mittel für diesen zu Spitzenkampf zur Verfügung stellen. Stimmen die Kampfbörsen im Verhältnis zum jeweiligen Risiko, stände einem Kampf der beidem nichts im Wege, was sowohl Brähmer als auch Härtel mehrfach klarstellten.

Was wäre euer deutsch-deutsches Wunschduell für 2020?

  • Jürgen Brähmer vs. Stefan Härtel (61%, 1.130 Votes)
  • Deniz Ilbay vs. Rico Müller (15%, 280 Votes)
  • Dominic Bösel vs. Nick Hannig (12%, 215 Votes)
  • Leon Bunn vs. Adam Deines (7%, 135 Votes)
  • Tina Rupprecht vs. Sarah Bormann (5%, 100 Votes)

Abgegebene Stimmen: 1.860

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Dritter WM-Titel in dritter Gewichtsklasse: Shields dominiert Habazin

Claressa Shields konnte sich in der Nacht von Freitag auf Samstag mit einem dominanten Punktsieg zur Weltmeisterin in einer dritten Gewichtsklasse küren.

Claressa Shields neue Weltmeisterin der WBO und des WBC im Superweltergewicht

Im Kampf um die vakanten WM-Titel der WBO und des WBC im Superweltergewicht der Frauen, trafen in der Nacht von Freitag auf Samstag im Ocean Resort Casino in Atlantic City, USA Claressa Shields und Ivana Habazin aufeinander. Das Duell der beiden Boxerinnen sollte bereits im letzten Jahr über die Bühne gehen, wurde dann jedoch nach einem brutalen Angriff auf Habazins Trainer zum Wiegen abgesagt.

Im Kampf um die beiden WM-Titel machte „T-Rex“ Shields, die bereits IBF- und WBC-Weltmeisterin im Supermittel- und weiterhin amtierende IBF-, WBA-, WBO- und WBC-Weltmeister im Mittelgeewicht ist, klar, wer den Ton angibt. Zu keinem Zeitpunkt des Kampfes hatte ihre Kontrahentin Habazin auch nur den Hauch einer Chance.

In den ersten beiden des auf 10 Runden angesetzten Duells, setzte Shields der Kroatin vor allem mit linken und rechten Geraden zu, ehe sie im dritten Durchgang erstmals mit guten Haken durchkam. Bereits hier zeigte sich, dass Habazin mehr und mehr frustriert wurde. Nach einem schweren Körpertreffer in der sechsten Runde, musste Ivana Habazin Bekanntschaft mit dem Ringboden machen. Die Kroatin stand jedoch wieder auf und überstand die Runde, in welcher es Shields nicht schaffte, zu finishen.

Auch in den darauf folgenden Runden zeigte sich immer wieder ein ähnliches Bild. Shields trieb ihre völlig unterlegene Widersacherin vor sich her, versuchte diese auszuknocken. Habazin hingegen tat alles, um dem KO zu entkommen. Am Ende der 10. Runde mussten die Punktrichter den eindeutigen Kampf auf den Punktzetteln entscheiden. Diese werteten mit 100-90, 99-89 und 100-89 einstimmig für die mehr als dominante Siegerin Claressa Shields, die nun WBO- und WBC-Weltmeisterin im Superweltergewicht ist!

Shields ist damit -sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern- neue Rekordhalterin! Noch nie gelang es einem Boxer oder einer Boxerin im 10. Profikampf, WM-Titel in bereits drei Gewichtsklassen zu gewinnen.