Samstag, 12. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Dillian Whyte vs Alexander Povetkin für 18. April geplant

Der offizielle Herausforderer um den WBC-Titel Dillian Whyte, setzt dabei seinen Pflichtherausforderer-Status aufs Spiel

Dillian Whyte sieht Alexander Povetkin als bevorzugte Option für seine geplante Rückkehr in den Ring im April dieses Jahres.

Sowohl Dillian Whyte als auch Alexander Povetkin standen im Dezember des vergangenen Jahres auf der Undercard des Joshua-vs-Ruiz-Rematchs in Saudi-Arabien im Ring. Whyte gewann in einem knappen Kampf nach zehn harten Runden gegen den polnischen Riesen Mariusz Wach, während Povetkin sich gegen Michael Hunter ein hart umkämpftes Remis holte.

Setzt Dillian Whyte gegen Alexander Povetkin seinen Pflichtherausforderer-Status aufs Spiel?

Ein Kampf zwischen Whyte und Povetkin war schon einmal im Jahr 2018 geplant, aber der ehemalige russische Weltmeister bekam dann das Angebot gegen Anthony Joshua um den WM-Titel zu kämpfen.

Whyte hält derzeit den Interims-Titel der WBC. Amtierender Champion der WBC ist Deontay Wilder, der am 22. Februar gegen Tyson Fury antritt. Obwohl Whyte der offizielle Herausforderer der WBC ist, bedeutet dies aber, dass sich der Gewinner des Kampfes zwischen Wilder und Fury, erst im Februar 2021 zur Pflichtverteidigung gegen Whyte stellen muss. Whyte hat jedoch nicht die Absicht so lange auf Wilder (oder vielleicht auch auf Fury) zu warten.

Nächste Woche wird sich der britische Schwergewichtler deshalb mit Promoter Eddie Hearn zusammensetzen, um die verfügbaren Optionen zu besprechen.

„Eddie Hearn erwähnte in einem Interview, dass ich am 18. April meinen nächsten Einsatz haben werde, also denke ich, das ist das Datum. Wahrscheinlich in London oder Manchester. Da die O2-Arena in London ziemlich ausgebucht ist, habe ich auch kein Problem damit, in einer anderen englische Stadt in den Ring zu steigen. Die Manchester Arena wäre gut „, sagte Whyte gegenüber Sky Sports.

Durch einen Sieg gegen Dillian Whyte würde Povetkin auch der Pflichtherausforderer des Siegers aus dem Kampf zwischen Deontay Wilder vs Tyson Fury werden.

„Wenn Povetkin den Kampf will, kann er ihn bekommen. Es wird eine Zerreißprobe werden, denn er ist keiner der sich viel im Ring bewegt und auch ich bin kein wirklicher Mover, also ist er ein Fighter der nach vorne kommt und genau das ist auch mein Kampfstil. Povetkin kommt, um zu fighten. Er kommt sicher nicht zum herumzuspielen. Ich bin derselbe Typ, also lass es uns tun! Mal sehen, wer den besten linken Haken von uns Beiden hat.“

„Wir müssen noch das Datum, den Zeitpunkt und den Vertrag klar machen, also muss ich mit Eddie Hearn sprechen, um den Kampf in trockene Tücher zu bekommen. Wir werden uns treffen und sehen, was die Pläne sind und dann werden wir den Kampf machen. Ich werde auf jeden Fall nicht noch einmal 800 Tage auf Wilder warten. Wofür auch?“

Auch das größte russische Boxsport-Portal allboxing.ru berichtet heute über die mögliche Begegnung zwischen Whyte vs Povetkin.

Gennady Golovkin: WM-Kampf gegen Szeremeta wohl am 28. März!

Seit seinem knappen WM-Sieg gegen Sergiy Derevyanchenko im Oktober des vergangenen Jahres, ist es sehr still um Gennady Golovkin geworden! Nun wurde bekannt, dass sich der amtierende IBF/IBO-Weltmeister im Mittelgewicht bereits im Trainingsprozess befindet und am 28. März wieder in den Ring steigen soll.

Golovkin vor Szeremeta-Fight mit neuen Trainingsmethoden!

Im Kreise seiner Familie und fernab der Öffentlichkeit, hat Gennady Golovkin (40-1-1, 35 Ko’s) die Weihnachtsfeiertage und das Jahresende verlebt. Dem 37-jährigen Kasachen gelang im Oktober 2019 ein hart-umkämpfter Punktsieg über den Ukrainer Sergiy Derevyanchenko. Nach jenem nicht unumstrittenen Erfolg, bei dem er sich die vakanten IBF- und IBO-Gürtel im Mittelgewicht sicherte, zog sich Golovkin weitestgehend vom Medien-Rummel zurück.

Inzwischen soll sich „Triple-G“ wieder im Trainings-Alltag befinden. Der langjährige Mittelgewichts-König bereitet sich, laut mehreren US-Fach-Medien, auf seinen ersten Wettkampfeinsatz im neuen Jahr vor. Wie BOXEN1 bereits berichtete, soll Golovkin seine IBF-Pflichtverteidigung gegen den bisher ungeschlagenen Polen Kamil Szeremeta (21-0-0, 5 Ko’s) bestreiten.

Gennady Golovkin (links) bei seinem letzten WM-Sieg gegen Sergiy Derevyanchenko.

Nachdem ein Termin für Februar ursprünglich ins Auge gefasst wurde, soll es nun am 28. März in Chicago (USA) zum Duell zwischen Golovkin und Szeremeta kommen. Von offizieller Seite ist bisher allerdings noch nichts bestätigt worden. Bekannt ist jedoch, dass der kasachische Box-Held weiterhin mit Coach Jonathon Banks arbeiten wird.

Wie Gennady Golovkin in einem Interview mit dem ESPN-Kolumnisten Steve Kim jüngst mitteilte, nimmt dieser bei einem speziellen „SNAC“-Trainingsprogramm teil, bei dem vor allem die richtige Ernährung im Vordergrund steht. Das SNAC-System (zu deutsch: Wissenschaftliche Ernährung für fortgeschrittene Konditionierung) soll Spitzensportlern vorranging dabei helfen, kontrollierter und effizienter mit ihrem Gewicht umzugehen.

Jaime Munguia vor Mittelgewichtsdebüt gegen Gary O’Sullivan

Der ehemalige WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht, Jaime Munguia, wird am kommenden Wochenende erstmals im Mittelgewicht antreten. Im Alamodome in San Antonio, Texas, trifft er auf den erfahrenen Iren Gary O’Sullivan. Auf der gleichen Veranstaltung verteidigt Franchon Crews-Dezurn ihre WBO- und WBC-Gürtel im Supermittelgewicht gegen Alejandra Jimenez.

Erfolgreicher Auftakt in neuer Gewichtsklasse? Jaime Munguia misst sich mit Gary O’Sullivan

34 Kämpfe, 34 Siege, davon 27 durch KO, lautet die makellose Kampfbilanz von Jaime Munguia. Nach fünf erfolgreichen Verteidigungen seines WBO-Gürtels im Halbmittelgewicht möchte der Mexikaner nun das Mittelgewicht aufmischen. Im ersten Kampf in seiner neuen Gewichtsklasse trifft er in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf den irischen Routinier Gary O’Sullivan (30(21)-3-0).

Für internationales Aufsehen sorgte Munguia erstmals im Mai 2018. Weil sich der damalige Weltmeister Sadam Ali nach einer kurzfristigen Absage des Briten Liam Smith auf dringlicher Gegnersuche befand, erhielt der damals erst 21-Jährige überraschend seine erste Titelchance. Diese nutzte er mit Bravour und stoppte Ali nach einer sensationellen Leistung in der vierten Runde.

Nach drei weiteren dominanten Auftritten erlitt der kometenhafte Aufstieg von Munguia im April des vergangenen Jahres jedoch einen ersten Dämpfer. Vor heimischem Publikum in Monterrey reichte es gegen Dennis Hogan nur zu einem umstrittenen Sieg durch Mehrheitsentscheid. Schon damals räumte Munguia ein, dass er Mühe habe das Halbmittelgewichtslimit zu erreichen. Dennoch verteidigte er seinen Gürtel noch einmal erfolgreich, als er im September 2019 Patrick Allotey vorzeitig in die Schranken wies.

Im neuen Jahrzehnt möchte Munguia nun im Mittelgewicht für Furore sorgen. In seinen bisherigen Kämpfen zeichnete sich der mexikanische Shootingstar weniger durch filigrane Boxtechnik, sondern eher durch Aggressivität und physische Robustheit aus. Es bleibt abzuwarten, ob er diese Attribute auch im höheren Gewichtslimit zur Geltung bringen kann. Sein Trainer Erik Morales äußerste sich dahingehend optimistisch: „Im Mittelgewicht zu kämpfen, wird Jaime im Ring beweglicher erscheinen lassen, schneller und gleichzeitig stärker“, kommentierte der mexikanische Boxheld die Pläne seines Schützlings.

Mit Gary „Spike“ O’Sullivan steht Munguia am Wochenende ein solider Prüfstein gegenüber. Der 35-jährige gilt als äußerst kampfstarker Boxer. Lediglich gegen die Topathleten Billy Joe Saunders, David Lemieux und Chris Eubank jr. hatte er das Nachsehen. Gegen Munguia erhält der Ire mit dem auffälligen Schnauzbart nun die womöglich letzte Chance, sich auf Weltklasseniveau zu beweisen. Dementsprechend angespornt äußerte er sich im Vorfeld: „Noch nie in meiner Karriere habe ich mich motivierter gefühlt. Ich freue mich darauf, am 11. Januar eine Show zu liefern. Ich werde mich härter denn je auf diesen Kampf vorbereiten. Ich werde für einen Krieg bereit sein“, ließ O’Sullivan verlauten.

Crews-Dezurn gegen Jimenez – Spitzenkampf im Supermittelgewicht der Frauen

Franchon Crews-Dezurn (links) und Alejandra Jimenez (rechts)

Im einzigen WM-Kampf der von Golden Boy promoteten Veranstaltung verteidigt Supermittelgewichtschampionesse Franchon Crews-Dezurn ihre WBC- und WBO-Titel. Nachdem sie sich bei ihrem Profidebüt noch der Ausnahmeathletin Claressa Shields beugen musste, feierte die 32-jährige US-Amerikanerin sechs Siege in Folge. Am Wochenende möchte sie diese Serie gegen Alejandra Jimenez (12(9)-0-1) ausbauen. Die Mexikanerin Jimenez war bereits WBC-Titelträgerin im Schwergewicht und könnte sich mit einem Sieg in der zweiten Gewichtsklasse zur Weltmeisterin krönen.

Deutsche Zuschauer können die Veranstaltung in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 1Uhr auf DAZN verfolgen.

Neues Management: Timo Schwarzkopf unterschreibt bei O1NE.Sport

Der deutsche Profiboxer Timo Schwarzkopf (20-4, 12 K.o.) aus Wangen im Allgäu hat einen Vertrag bei der Berliner Sportmanagement- und Vermarktungsagentur O1NE.Sport unterzeichnet.

„Ich freue mich sehr über die neue Partnerschaft mit O1NE.Sport. Ende 2014 stiegen meine ehemaligen Manager und Promoter Alexander und Boris Zastrow von Z-Promotion, denen ich viel zu verdanken habe, aus dem Boxgeschäft aus. Seitdem habe ich meine komplette Karriereplanung allein erledigt. aber das ist in der Boxwelt wirklich extrem schwierig. Ich wollte wieder ein Team haben, dem ich so vertrauen kann, wie damals den Zastrows. Und genau das ist mit diesem Schritt geschehen“, sagt Schwarzkopf. „Das ganze O1NE.Sport-Team ist eine professionelle und hochklassig besetzte Mannschaft.“

„Timo ist ein sehr guter Boxer und war ein Wunschkandidat des O1NE.Sport-Teams um Marius Schulze, Gregor Haslberger und mich“,sagt Gründer Daniel Todorovic. „Wir kennen Timo, seit er im März 2019 im Vorprogramm des WM-Fights von Artur Mann in Südafrika geboxt hat und sind uns einig, dass er sehr gut zu uns passt. Er ist ein grandioser Boxer mit herausragenden Qualitäten und auch außerhalb des Rings ein sehr feiner Kerl.“

„Ich habe Daniel Todorovic und das Team in Südafrika persönlich kennengelernt und dort haben wir uns gleich gut verstanden. Es passt menschlich zwischen uns, daher entschieden wir uns nun für eine Zusammenarbeit“, erklärt Schwarzkopf, der in seiner Gewichtsklasse zur deutschen Elite zählt. Der ehemalige EU-Meister und International Champion der IBF verfolgt mit seinem neuen Team jetzt große Ziele. „Ich möchte Weltmeister werden und hoffe, dass ich gemeinsam mit O1NE.Sport diesem Ziel näherkommen kann. Doch wir werden nichts überstürzen und alles überlegt angehen“, betont Schwarzkopf, der sehr gut mit O1NE.Sport-Mittelgewichtler Denis Radovan befreundet ist und früher gemeinsam mit ihm in Schwerin, dort unter der Leitung von Ex-Weltmeister Jürgen Brähmer, und später in Stuttgart trainiert hat.

„Timo hat in den vergangenen Jahren eine sehr gute Karriere mit zahlreichen Erfolgen hingelegt, obwohl er sich selbst gemanagt, promotet und trainiert hat. Das hat uns sehr beeindruckt und wir sind der Meinung,dass er noch jede Menge Potenzial hat und mit der richtigen Karriereplanung noch sehr viele Erfolge wird feiern können“, so Todorovic.

„Ich komme gerade aus einer Niederlage, daher muss nun erstmal wieder Aufbauarbeit betrieben werden. Das heißt aber nicht, dass ich gegen irgendwelche schwachen Gegner antrete. Ich boxe nur starke Leute“, stellt Schwarzkopf klar. Seinen letzten Kampf verlor er gegen den Engländer Jack Catterall, der im Halbwelter zu den Top 10 der Welt gehört, am 22. November 2019 in Dubai nach Punkten. Nun will der Mann aus Wangen im Allgäu wieder angreifen.

Drei Mal soll Schwarzkopf 2020 in den Ring steigen. Zwei Veranstaltungen sind in seiner Heimatstadt Wangen geplant. „Ich habe in den letzten Jahren schon drei Mal in Wangen geboxt und die Argensporthalle immer voll gemacht. Es ist eine super Location“, sagt der 1,71 Meter große Athlet.

Text: O1NE.Sport

Nach Brähmer-Absage: Emre Cukur jetzt gegen De Carolis um EBU-Titel!

Der Müncher Supermittelgewichtler Emre Cukur steht mit dem anstehenden EBU-Titelfight vor dem bisher wohl wichtigsten Kampf seiner Karriere.

Emre Cukur vs. Giovanni De Carolis am 8. Februar in Göppingen?

Emre Cukur und Vater Levent

Nachdem Jürgen Brähmer kein Interesse mehr an einem EBU-Titelkampf hat, sondern nach seinem Sieg über Jürgen Doberstein vom 21. Dezember zur „German Edition“ einen weiteren WM-Kampf anpeilt, musste sich der Münchner Emre Cukur (14-0, 2 KOs) nach einem neuen Gegner umsehen.

Wie die EBU mitteilte, wurde Ex-Weltmeister Giovanni De Carolis (28-9(2)-1, 13 KOs) nun als Gegner für Emre Cukur um den vakanten EM-Titel im Supermittelgewicht ernannt. Laut Trainer-Vater Levent Cukur konnten sich beide Teams jedoch bisher nicht einigen, weswegen es voraussichtlich am 16. Januar zu einer Purse Bid kommen wird. „Wenn alles klappt, können wir am 8. Februar in Göppingen boxen. Ich bin guter Dinge, dass wir mit Erol Ceylan im Rücken den Kampf nach Deutschland holen können.“, so Levent Cukur. Cukur Jr. soll mit diesem avisierten Kampf zudem sein Debüt für den Hamburger Promoter Ceylan bei EC Boxpromotion geben.

Foto: Sebastian Heger

De Carolis ist den deutschen Boxfans vor allem durch seine Kämpfe gegen Ex-Weltmeister Arthur Abraham, sowie Tyron Zeuge und Vincent Feigenbutz bekannt. Gegen letztere stand der mittlerweile 35-jährige Italiener jeweils zweimal in WBA(Interims)-Titelkämpfen im Ring. Gegen Feigenbutz unterlag De Carolis zunächst umstritten nach Punkten, konnte sich jedoch mit einem TKO-Sieg im Rückkampf revanchieren und sich den regulären WBA-Titel im Supermittelgewicht sichern. Diesen verteidigte er daraufhin mit einem Draw gegen Tyron Zeuge, um sich dann im direkten Rückkampf durch KO in der letzten Runde geschlagen zu geben.

Der Italiener konnte in seinen letzten fünf Kämpfen viermal als Sieger den Ring verlassen. Zuletzt besiegte er in seiner Heimat Khoren Gevor einstimmig nach Punkten. Für Emre Cukur dürfte der Kampf eine gute Prüfung gegen den erfahrenen De Carolis werden. „Emre trainiert seit November kontinuierlich für den EM-Titelkampf, da er ja eigentlich gegen Jürgen Brähmer boxen sollte. Leider hat dieser bei der EBU den Titelkampf offiziell abgesagt. Emre ist in guter Verfassung und wird top vorbereitet in den Kampf mit De Carolis gehen.“, so Levent Cukur im Gespräch.

Vorher/Nachher – Emre Cukur befindet sich seit mehreren Wochen im Training

Der Kampf um den vakanten EBU-EM-Titel im Supermittelgewicht, ist laut BoxRec auf den 8. Februar terminiert. Am gleichen Tag könnte sich der Göppinger Firat Arslan am selbigen Ort (EWS Arena Göppingen) zudem zum ältesten Weltmeister der Box-Geschichte küren. Der mittlerweile 49-jährige Arslan boxt im Hauptkampf des Abends gegen den südafrikanischen Weltmeister im Cruisergewicht, Kevin Lerena, um dessen IBO-Gürtel. Auf der Undercard sollen zudem auch Ex-Weltmeisterin Christina Hammer, Michael Wallisch und Fatih Keles zu sehen sein.

Russel Jr vs Nyambayar – WM am 08. Februar

Wie der US-Sender „Showtime“ nun offiziell bestätigte, wird der WBC-Champion im Federgewicht, Gary Russell Jr., seinen Titel am 08. Februar gegen Tugstsogt Nyambayar verteidigen.

WM im Federgewicht

Im Hauptkampf der von Showtime übertragenen Premier-Boxing-Champions (PBC) –Veranstaltung wird der WBC-Weltmeister im Federgewicht, Gary Russell Jr., am 08.02., zu einer Pflichtverteidigung auf den ungeschlagenen Tugstsogt  „King Tug“ Nyambayar treffen. Der geplante Austragungsort ist das PPL-Center in Allentown in Pennsylvania (USA). Für den Champion wird dies die fünfte Verteidigung seines 2015 gewonnenen WM-Titels sein.

Der Champion

Gary Russel Jr. machte schon früh in seiner Profikarriere auf sich aufmerksam. Mit beeindruckend schnellen Händen gesegnet, einer soliden technischen Grundausbildung und zudem aus der Rechtsauslage boxend, fegte der heute 31-Jährige „Wirbelwind“ durch die Ranglisten des Federgewichts. Nach 24 Siegen in ebenso vielen Kämpfen, folgte am 21.06.2014 der erste WM-Kampf und mit diesem einhergehend die erste und bisher einzige Niederlage des US-Amerikaners. Trotz letztendlicher Unterlegenheit und einer Mehrheitsentscheidung zugunsten seines Gegners, machte Russel Jr. auch bei diesem Kampf eine gute Figur. Berücksichtigt man des Weiteren, dass es sich bei seinem damaligen Gegenüber um keinen geringeren als Vasiliy Lomachenko handelte, ist dieser eine Fleck in der sonst makellosen Bilanz (30-1-0, 18 KOs) alles andere als eine Schande. Seither stand der Mann aus Washington D.C. sechs weitere Male im Ring, entschied alle sechs Kämpfe für sich und siegte dabei 4-Mal vorzeitig.

Russel Jr. über Titelverteidigung Nummer 5:

„Ich bin gezwungen meinen Titel gegen einen weiteren Plichtherausforderer zu verteidigen und werde am 08. Februar zeigen, warum mir keiner der anderen Champions gegenübertreten möchte. Ich bin der aktuell am längsten regierende WBC Champion aber keiner hat sich bisher der Herausforderung gestellt, die ich präsentiere. Ich werde, gegen einen starken Gegner, meinen Job machen und mein Können unter Beweis stellen, so wie ich es immer mache.“

Der Herausforderer

Seit seinem Profi-Debüt im Jahr 2015, stand der 27-Jährige, gebürtige Mongole 11-mal im Ring, verließ diesen jedes Mal als Sieger und schickte neun seiner Gegner vorzeitig zurück in die Kabine. Tugstsogt Nyambayar boxt einen überaus zuschauerfreundlichen Stil und verfügt, wie es seine Kampfstatistik zeigt, über einiges an Schlagkraft. Schon als Amateur war der in Kalifornien lebende „King Tut“ sehr erfolgreich und gewann, unter anderem, eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012. Zuletzt stand Nyambayar am 26.01.2019 im Ring wobei er sich gegen Claudio „Matrix“ Marrero den vakanten WM-Titel der IBO sicherte.

Zu seinem anstehenden Kampf gegen Russel Jr. äußerte sich Nyambayar wie folgt:

„Es wird ein aufregender Kampf für alle die am 08. Februar zuschauen werden.“

„Gary Russel Jr. ist ein großer Champion der sehr talentiert ist aber er hat den WBC-Gürtel den ich haben will. Ich trainiere hart für diesen Kampf und werde für alles bereit sein, was Russel mit in den Ring bringt.“

Ex WBO-Weltmeister Marco “Käpt’n” Huck als Star auf der Fashionshow von Dr. Sindsen

So siegreich will Manager Kenan Hukic (rechts) seinen Bruder Marco Huck auch am 11.
Januar 2020 in der TUI-Arena in Hannover sehen, wie vor drei Jahren nach dem Gewinn des WM-Titels. – Foto: Plilipp Gätz

Eric Sindermann, der am kommenden Freitag im „The Grand“ in Berlin seine aktuelle Kollektion „Dr. Sindsen Pompöös“ im Beisein unzähliger Prominenter, so bekannten Schauspielern wie Bülent Sharif, Serienstars, Influencern und Youtubern präsentiert, konnte gestern einen der bekanntesten und erfolgreichsten Profiboxer als Stargast und Model gewinnen.

Dabei handelt es sich um keinen geringeren als Marco „Käpt’n“ Huck, von seinem ehemaligen Trainer Ulli Wegner liebevoll „Hucka“ genannt. Überzeugt hat Marco letztlich das Ansinnen des Veranstalters, Eric Sindermann, und dessen Franchisegeber, der Modeikone und Prince of Pompöös, Harald Glööckler, den deutschen Boxsport durch die Verknüpfung mit der einzigartigen Mode des Fashionstars zu verbinden. Wie sich aufgrund der gestrigen Resonanz der Presseveröffentlichungen zeigte, mit sehr großem Zuspruch und enormen Reichweiten, die Käpt’n Huck und die Stilikone Glööckler -wie es derzeit aussieht- auch für künftige Projekte zusammenführen wird.

Harald Glööckler, sein Workout oftmals mit Vincent Feigenbutz und Ahmad Ali absolvierend,
brachte die Idee Profiboxer als Models bei der Fashionshow von Dr. Sindsen zu verpflichten ein, um den Boxsport ebenso zu unterstützen, wie verschiedene gemeinnützige Aktionen oder Einzelschicksale. Und genau hier lagen auch die Schnittpunkte zu Marco Huck, welcher derartige Projekte ebenso gern begleitet. Zwei Meister ihres Fachs auf einem Event dieser Extraklasse vereint, kann nur einen mega Erfolg der Show bedeuten.

Beide haben sich alles hart von 0 auf 100 selbst erarbeitet und höchst erfolgreiche Karrieren hingelegt, beide sind Mensch geblieben und haben ihr Umfeld und die Mitmenschen nie vergessen.

Text: Dr. Sindsen

Wird uns das Jahr 2020 einen undisputed Schwergewichts-Champion bescheren?


Es wird auch in diesem Jahr schwer werden alle WM-Gürtel im Schwergewicht zu vereinigen

Die Schwergewichtsklasse ist unwidersprochen die Königsklasse des gesamten Boxsports. Man nennt deshalb auch den Boxer der alle vier Titel der großen Weltbox-Verbände WBC, IBF, WBA und WBO vereint, den „Champion aller Klassen“. Inzwischen fragt sich die weltweite Boxsport Comunnity: „Wann endlich gibt es wieder einen ‚Undisputed Champion‘ in der Königsklasse?“

Lennox Lewis war einer der besten Schwergewichtler der letzten 25 Jahren. Er gewann im November 1999 die WM-Titel von WBC, WBA und IBF und war somit der letzte uneingeschränkter Schwergewichts-Champion.

Ist es möglich, dass uns das Jahr 2020 diesen uneingeschränkten Schwergewichts-Weltmeister beschert? Es gibt hier natürlich unzählige Variationen von Möglichkeiten wie es zu einem Titelvereinigungskampf kommen könnte. Die einfachste wäre, dass der Sieger des für den 22. Februar terminierten WBC Titelkampfes zwischen dem Titelverteidiger Deontay Wilder vs Tyson Fury, dann gegen Anthony Joshua antritt, der zur Zeit die WM-Titel von IBF, WBA und WBO hält. Aber das wäre dann wohl doch zu einfach.

Anthony Joshua hält gegenwärtig drei WM-Gürtel der vier großen Box-Weltverbände. Die WM-Titel der IBF, WBA und WBO.

Denn für den dreifachen Titelhalter Joshua stehen gleich zwei Pflichtverteidigungen ins Haus. Er muss seinen IBF-Titel gegen den Bulgaren Kubrat Pulev verteidigen, der schon seit mehr als zwei Jahren auf diese Chance wartet. Gleichzeitig müsste aber Joshua auch seinen WBO-Titel gegen die Nr. 1 der WBO, den ukrainischen Ausnahmeboxer Oleksandr Usyk Pflicht verteidigen. Da beide Pflichtverteidigungen innerhalb eines halben Jahres wohl nicht möglich sind, wird schon jetzt davon gesprochen, dass Joshua seinen WBO-Titel freiwillig niederlegt und dass dann Oleksandr Usyk gegen Joseph Parker um den dann vakanten WBO-Titel kämpfen sollen. Boxen1 berichtet schon darüber.

Deontay Wilder ist derzeit der aktuelle WBC-Champion. Er verteidigt seinen grünen Gürtel am 22. Februar in Las Vegas gegen Tyson Fury.

Wenn dem so ist, dann wird es schon eher unwahrscheinlich, dass es in diesem Jahr noch einen uneingeschränkten Schwergewichts-Champion gibt, denn dann wären die vier Gürtel, die es zu vereinigen gilt, schon wieder in den Händen von drei verschiedenen Boxern.

Wer kommt denn eigentlich als möglicher „Undisputed Champion“ in Frage? Das ist einmal der IBF, WBA und WBO Champion Anthony Joshua, der WBC Champion Deontay Wilder, Tyson Fury und eben Olaksandr Usyk. Diese vier Namen werden sich auf jeden Fall nach dem 22. Februar auf nur drei reduzieren. Auch wenn es dann bis Mitte des Jahres zu den WM-Kämpfen Joshua vs Pulev und evtl. Usyk vs Parker kommen würde, werden es danach auch weiterhin drei Boxer sein, die die Möglichkeit einer totalen Titelvereinigung haben.

Tyson Fury ist einer der vier Aspiranten, der alle WM-Gürtel vereinen könnte, dazu müsste er am 22. Februar erst einmal Deontay Wilder dessen WBC-Gürtel abnehmen.

Wir müssen bis zum Jahr 1999 zurückgehen, um den letzten unbestrittenen Schwergewichts-Champion zu finden. Es war damals Lennox „The Lion“ Lewis der Evander „The real Deal“ Holyfield, im zweiten Anlauf – der erste Kampf der Beiden um alle Titel, endete im gleichen Jahr mit einem Unentschieden – am 13. November 1999, im Thomas & Mack Center in Las Vegas, Nevada, USA, durch eine einstimmige Punkt-Entscheidung besiegte und die Titel von WBC, WBA und IBF gewann. Zu dieser Zeit brauchte man allerdings nur diese drei Titel, um unangefochtener Schwergewichts-Champion zu werden, aber jetzt muss man auch noch den WBO-Gürtel dazu gewinnen.

Lennox Lewis wurde im Jahr 2000 mit einer kontroversen Entscheidung, in der es darum ging, gegen wen er seine drei WM-Gürtel nun Pflicht verteidigen muss, der WBA-Titel entzogen, da er aus Sicht der WBA seinen Titel gegen John Ruiz hätte Pflicht verteidigen sollen, er aber seine WBC und IBF-Titel gegen Michael Grant verteidigte. Es war etwa eine ähnliche Situation in der sich gegenwärtig auch Anthony Joshua befindet.

Oleksandr Usyk war der uneingeschränkte Champion im Cruisergewicht. In dieser Gewichtsklasse vereinte er die WM-Titel von WBC, IBF, WBA und WBO…..und genau das möchte er auch im Schwergewicht wiederholen.

Die Liste der unangefochtenen Schwergewichts-Champions ist ein reines Who-is-Who der Boxlegenden mit Namen wie Joe Louis, Sonny Liston, Muhammad Ali, Joe Frazier und Mike Tyson – was für eine Liste. Es gab seit 1990 nur fünf unangefochtene Schwergewichts-Champions und das waren in der Reihenfolge: Mike Tyson, Buster Douglas, Evander Holyfield, Riddick Bowe und Lennox Lewis.

Nun klingt in einer perfekten Welt alles gut und wunderbar, aber die Realität zeichnet oft ein anderes Bild. Ein Grund, warum viele Boxfans in den letzten zehn Jahren mit dem Boxsport frustriert waren, ist, dass der Kampf, den jeder sehen möchte, entweder nie stattfindet oder drei oder vier Jahre zu spät. Es gibt so viele Rückkampf-Klauseln und Promoter-Uneinigkeiten und zudem noch große Probleme mit den jeweiligen TV-Übertragungsrechten, die diesen gigantischen Kämpfen im Wege stehen und das könnte das Problem sein, das uns vielleicht sogar im gesamten nächsten Jahrzehnt einen unangefochtenen Champion verweigert.

 

Oleksandr Usyk gegen Joseph Parker um vakante WBO-WM?

Dem Schwergewichts-Boxen steht ein womöglich aufregendes Jahr bevor! Neben der erneuten Regentschaft von Schwergewichts-Champion Anthony Joshua und dem baldigen Rematch zwischen WBC-Weltmeister Deontay Wilder und Tyson Fury, könnte es in einem weiteren Titelkampf heiß her gehen. So steht ein mögliches Gefecht zwischen Oleksandr Usyk und Joseph Parker um die vakante WBO-WM im Raum!

Parker-Manager Higgins heizt Gerüchte an!

Nachdem sich Anthony Joshua durch einen klaren Punktsieg über Andy Ruiz Jr. erfolgreich für seine bisher einzige Niederlage revanchieren konnte, befindet sich der 30-jährige Brite wieder im Besitz seiner WM-Gürtel (IBF, WBA-Super, WBO, IBO). Allerdings scheint der einstige Klitschko-Bezwinger vor einem Problem zu stehen!

Denn laut den Vorgaben der Weltverbände, müsste Joshua seine Pflichtverteidigungen binnen kurzer Zeit bestreiten. Bei der IBF (International Boxing Federation) wartet der Bulgare Kubrat Pulev auf seine langersehnte WM-Chance. Die WBO (World Boxing Organization) pocht jedoch zeitgleich auf einen Vergleich zwischen Joshua und Oleksandr Usyk, der die aktuelle Nummer 1 der Rangliste ist.

Gerüchten zufolge, könnte Anthony Joshua seinen WBO-Gürtel bald niederlegen, um sich lieber seiner IBF-Pflicht gegen Kubrat Pulev zu widmen. Stattdessen sollen sich Oleksandr Usyk und Joseph Parker (Nr. 2 im WBO-Ranking) im Kampf um die vakante WBO-Krone gegenüberstehen. Dies hält zumindest Parker-Manager David Higgins für eine mögliche Option!

Higgins: „Dass Joshua seine WBO-Pflichtverteidigung gegen Usyk wahrnehmen wird, halte ich für unwahrscheinlich. Beide boxen im gleichen Team unter Eddie Hearn. Sollte der WBO-Titel dann vakant sein, würde es doch nur Sinn machen, wenn Oleksandr Usyk gegen die Nummer 2 antritt – und das ist nun mal Joseph Parker!“

Matchroom-Chef Eddie Hearn (links) und Parker-Manager David Higgins planen vermutlich schon den nächsten WM-Coup!

Dass er einem WM-Titel nicht unbedingt nachtrauern würde, machte Anthony Joshua zuletzt in einem Interview mit „Sky Sports“ deutlich. „Ich habe immer gesagt, die Gürtel repräsentieren mich nicht! Ich würde auch einen Gürtel abgeben, um mir diesen später gegen einen anderen Champion wieder zurückzuholen. Dies würde für noch mehr Aufregung und Unterhaltung sorgen!“, so Joshua.

Insider munkeln bereits, dass Matchroom-Boss Eddie Hearn zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will: Sollte Oleksandr Usyk nämlich in den vermeintlichen Besitz eines WBO-Gürtels kommen, hätte Promoter Hearn – neben Anthony Joshua – den zweiten Titelträger eines bedeutenden WM-Verbandes unter seinen Fittichen!

Hako Sevecke – eine Legende des deutschen Profi-Boxsports wird heute 80 Jahre alt!


Dem Mann der bei fast allen großen Boxern der letzten 35 Jahre in der Ringecke stand gilt unsere Anerkennung

Hako vor 35 Jahren als er vom Boxsport-Fieber befallen wurde.

Wir schreiben heute den 7.Januar 2020 und es ist auf den Tag genau 80 Jahre her, dass Hagen „Hako“ Sevecke das Licht der Welt erblickte. 1940 war nicht unbedingt das beste Jahr, um geboren zu werden. Es war Krieg in Deutschland und Hako verbrachte seine frühen Kinderjahre im Bombenhagel, Fliegeralarm und zwischen Trümmern und Hungersnot. Er wuchs in einer Zeit auf, die niemand von uns sich heute wünschen würde. Und daraus, ganz genau daraus entwickelte sich ein Charakter, wie er ehrlicher nicht sein kann, ein Mann, den  alle heute nur Hako nennen.

Hako mit Don King in Las Vegas

Er wusste schon all zu früh, wo der Hase lang läuft, schon früh lernte er, was Verantwortung heißt und wie wichtig es ist, dass man sich auf jemanden verlassen kann. Und genau so ist er geworden: ein zuverlässiger, wachsamer, warmherziger und gerader Typ, auf den man immer zählen kann, wenn’s drückt.

Hako war 56 Jahre lang mit seiner Frau Erika zusammen und hatte gerade die Goldene Hochzeit gefeiert, als sie krank wurde und schließlich 2017 vom Leben Abschied nahm. Er teilte mit ihr sein ganzes Erwachsenenleben lang Freud und Leid und sie gingen durch dick und dünn bis zum letzten Moment. Hako wäre nicht Hako, wenn er ihr mit seiner menschlichen Wärme den Abschied nicht erleichtert hätte.

Hako immer ein Mann von Welt.

Doch das Leben geht weiter. 80 Jahre sind eine lange Zeit und Hako hat diese Zeit genutzt. Der Mann, der heute vor uns steht, zeigt keine 80 Jahre, jedenfalls nicht physisch. 80 Jahre Lebensweisheit, 80 Jahre Erfahrung, 80 Jahre ein erfülltes Leben ganz nach seinem Geschmack. Wenn er da steht und eines seiner verruchten Lieder singt und die Menschen zum mitmachen animiert, steht da einer, der allenfalls um die 60 zu sein scheint. Er, der mit kraftvoller Stimme und körperlichem Elan aber auch wirklich jeden Menschen in seinen Bann zieht, der kann eigentlich noch gar nicht 80 sein. Es ist sein gelebtes Leben, dass aus ihm diesen Jungspund macht, dem man glatt abkaufen würde, dass er erst in 20 Jahren seinen 80. Geburtstag feiern will.

Hako Sevecke mit Axel Schulz. Zwei die auch heute noch dicke Freunde sind.

Hako Sevecke ist ein charismatischer und ganz besonderer Mensch, einer, auf den man stolz sein kann, „einer von uns.“

Deshalb will ich heute noch einmal seine Geschichte erzählen, die Geschichte, die nur Hako beschreiben kann, die ihn zeigt wie er ist und war. Er war

DER DRITTE MANN IN DER ECKE

Der Mann in der Ringecke.

Er ist der, der den schweren Jungs des Boxsports die Vaseline ins Gesicht schmiert, damit die Faust des Gegners besser abrutscht. Er ist der Mundschutz-Spezialist. Er ist der Mutmacher, wenn’s nicht ganz so rund läuft. Er ist der mit dem Glätteisen, wenn die Beulen mal wieder ein Auge zuschwellen wollen.

Er ist der Vertrauensmann der mutigen Männer, die sich wie moderne Gladiatoren im Ring in Kraft, Stärke und Schnelligkeit messen, er ist der Mann, dem man blind vertraut. Wo er ist, ist immer alles in Ordnung.

Seine „geliebten“ Boxer sind viele, ein paar von ihnen sind jedem bekannt. Er war bei Henry Maske, Axel Schulz, Graciano Rocchigiani, Arthur Abraham, Nikolai Valuev, Markus Beyer, Marko Huck, Firat Arslan, Rene Weller und unendlich vielen anderen Kämpfern seit mehr als 35 Jahren der wichtige dritte Mann in der Ecke des Boxrings.

Hako im Ring mit Graciano Rocchigiani als dieser den WM-Titel holte.

Schon immer war seine „große Liebe“ der Boxsport. Mit seiner wortkargen, durchaus verbindlichen und herzlichen Art hat er sich das Vertrauen seiner Boxer verdient. Bei denen ist er beliebt, geachtet und verehrt.

Hako Sevecke mit Henry Maske nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Ring.

Große Worte lagen ihm nie so, er ist eher der Zurückhaltende. Doch was er sagt, hat Fundament, Geschick und er ist, wie man ihm nachsagt, immer in gewisser Weise diplomatisch. Ein Mann, der weiß, worauf es im Leben ankommt.

Hako mit Box-Weltmeister Arthur Abraham, bei dem er bei allen dessen Kämpfe in seiner Ecke stand.

Für Sevecke ist Boxen der „ehrliche Zweikampf“ und das ist auch das Thema, das ihn fasziniert – den Gradlinigen, für den es im Leben darauf ankommt, korrekt zu sein in allem, was man tut.

Hako mit Weltmeister Firat Arslan.

Sevecke ist ein Mann aus dem Milieu, er verdiente niemals Geld durch seinen Einsatz beim Boxen. Boxen war immer nur sein Hobby. Der Boxsport war seine Passion. Er war wohl der Einzige im Team Sauerland, der niemals nur einen Cent vereinnahmte und Hako trennt das Eine vom Anderen. Früher waren seine diversen Bordelle im Frankfurter Bahnhofsviertel ein Teil seines Lebens und hiermit verdiente er sich schon seit jungen Jahren seinen Lebensunterhalt. Und doch ist er ein Ehrenmann, wie er im Buche steht.

Hako (links) mit Freunden in Las Vegas. In der Mitte der leider verstorbene Weltmeister Graciano Rocchigiani und Weltranglisten-Boxer Alex Alves.

In der 5000-Seelen-Gemeinde Hattersheim-Eddersheim, in der er lebt, ist er ein hoch angesehener Mann. Dort reibt er sich auf, spendet Erlöse aus Boxveranstaltungen für die Nachwuchskicker des örtlichen Fußballvereins und läßt sich auch sonst nicht lumpen, wenn es um Hilfe für Notleidende geht.

Hako mit Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko.

Der Mann mit dem „Herzen genau in der Mitte“ machte sich einst einen Namen, als er für die in den 50er Jahren ermordete Frankfurter Prostituierte Rosemarie Nitribitt eine Grabstelle organisierte und seither für die Pflege und Kosten aufkommt. Zuvor hatte er die Kosten übernommen, damit die Überreste der Verstorbenen aus dem Kriminalmuseum überführt werden konnten.

Hier gewinnt der spätere Weltmeister Ralf Rocchigiani, für das Hessen Box-Team in der Bad Homburger Tennis Bar, den Deutschen-Meister-Titel im Cruisergewicht. Links der noch junge Hako Sevecke.

HESSEN BOX-TEAM

Hessen Box-Team Boxer Branko Sobot gewinnt den DM-Titel im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus.

Anfang der 80er Jahre gründete Sevecke mit einem seiner ältesten Freunde Ebby Thust und dem inzwischen verstorbenen Herbert Wolf das „Hessen Box-Team“, bei dem Boxer wie Europameister Jose Varela, der Deutsche Meister Toni Habermayer, WBC Junioren-Weltmeister Ante Bilic, IBF Interconti-Champion und WM-Gegner von Joe Calzageh, Branko Sobot, Harald Edel, Attila Parge, der heutige WBC-Ringrichter Jürgen Langos, der Deutsche Meister Erwin Heiber, der Deutsche Schwergewichts- und Interconinental-Champion sowie WM-Gegner von Herbie Hide, Willi Fischer und viele andere nationale und internationale Boxer angehörten.

Das Hessen Box-Team kooperierte zudem mit dem damals größten deutschen Boxstall Universum Box-Promotion. Unvergessen sind hier die Kult-Veranstaltungen im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus oder das Dinner-Boxen in der legendären Bad-Homburger Tennis Bar. Auch einige Sauerland-Boxer wie der damalige Europameister Rene Weller oder der spätere Weltmeister John Mugabi boxten auf Veranstaltungen des Hessen Box-Teams. So kam es dann auch, dass Sevecke übergangslos von der Ecke des eigenen Hessen Box-Teams in die Ringecke von Sauerland Promotion wechselte und dort dann über 30 Jahre ein fester Bestandteil des Teams Sauerland wurde.

Hako Sevecke war bei allen Kämpfen von Henry Maske der Mann in seiner Ecke. Hier rechts neben dem jubelnden Henry Maske.

DIE HATTERSHEIMER BOXNACHT

ist eines seiner Kinder, das Hako Sevecke gemeinsam mit Ebby Thust und André Erle auf die Welt gebracht hat.

Mit Andre Erle und Ebby Thust veranstaltete Hako Sevecke über 10 Jahre lang die Hattersheimer Boxnächte.

Thust, Sevecke und Erle waren das ideale Gespann für die Hattersheimer Boxnacht und machten dieses Event zu einem riesigen Publikumsmagneten weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes hinaus. Hier boxten zwölf spätere Weltmeister und Weltmeisterinnen. Und was geschah mit den Einnahmen? Nein, die flossen nicht in die eigene Tasche, die fielen der Jugend des örtlichen Fussballvereins zu. So war das eben mit Sevecke und so ist es noch heute.

Die DREI VON DER HATTERSHEIMER BOXNACHT haben inzwischen ihr Abschiedsfest gegeben. Für „Hako“ gab es ein Abschiedsgeschenk von Axel Schulz, der ihm als Dank und Anerkennung den Box-Mantel überreichte, den er beim Walk In trug, als er gegen George Foreman in Las Vegas um die WM boxte.

Axel Schulz überreicht seinem Freund Hako, den Bademantel den er beim WM-Kampf gegen George Foreman in Las Vegas getragen hatte.

„Bei Siegen sind sie alle da. ,Hako’ war immer da, auch wenn ich verloren hatte. Das vergesse ich ihm nie“, sagte Axel Schulz bei der Übergabe des legendären Mantels übers Hallenmikrofon.

Alle Boxfans wünschen es sich, alle wollen sie wiederhaben, die Hattersheimer Boxnacht des Trios um Sevecke, Thust und Erle.

Sie wurde als Sprungbrett für die Nachwuchsboxer des Profiboxens ebenso bekannt wie als Boxveranstaltung mit unvergleichlichem Flair und rauschenden After-Show-Partys.
„Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Damit verabschiedeten sich die drei unter tosendem Beifall der Boxer und Fans, die ihnen mit ihrem Applaus Bestätigung für eine große Sache und die ganze Ehrerbietung der Boxwelt schenkten.

Hako Sevecke beim „Mallorca-Sommerfest“ mit seinen Freunden Ulli und Margret Wegner.

Mit seinem alten Freund und Wegbegleiter Ebby Thust, der inzwischen seit 20 Jahren auf Mallorca lebt, verbringt Hako heute gerne viel Zeit. Wenn die zwei zusammen sind, gibt’s nostalgische  Momente zum Träumen und genießen im Überfluss. Und die Beiden haben schon wieder etwas aus der Taufe gehoben: in diesem Jahr veranstalten sie nun schon im dritten Jahr das „Mallorca-Sommerfest“, bei dem mehr als 250 Freunde aus der Boxszene  einmal im Jahr gemeinsam auf Mallorca feiern.

Heute ist zwar sein Geburtstag, aber feiern wird Hako erst am kommenden Samstag mit mehr als 400 Freunden in der Sporthalle seiner Heimatgemeinde Hattersheim-Eddersheim und sie werden ganz sicher alle kommen, bei denen Hako einst in der Ringecke stand: die Weltmeister Henry Maske, Arthur Abraham, Firat Arslan, Marco Huck, Markus Bott, die Gebrüder Torsten und Rüdiger May und ganz sicher unzählige anderer Boxer……nur einer ist verhindert: Weltmeister Sven Ottke der am gleichen Abend ins RTL-Dschungelcamp einzieht.

Auch das gesamte Team von BOXEN1 wünscht Dir lieber Hako alles Gute, Gesundheit und ein langes Leben! Bleib einfach so wie du bist und wenn’s mal kneift, werden wir für dich ebenso da sein, wie du es dein Leben lang für andere warst. Man muss Dich einfach lieb haben!