Sonntag, 13. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Ergebnisse vom Wiegen aus Atlanta – Pascal vs Jack + Undercard

Vor dem großen Jahresfinale, mit Jean Pascal vs Badou Jack im Co-Feature, stand, am gestrigen Freitagabend, das offizielle Wiegen auf dem Plan.

In der kommenden Nacht von Samstag auf Sonntag findet in Atlanta, Georgia das letzte große Event des Jahres statt. Neben dem Hauptkampf zwischen Gervonta Davis und Yuriorkis Gamboa stehen in der „State Farm Arena“  einige weitere Highlights auf dem Plan. Bevor es allerdings im Ring zur Sache geht, fand gestern das offizielle Wiegen statt. Die Ergebnisse haben wir im Folgenden für euch zusammengefasst:

WBA-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht

Jean Pascal (79,27 Kg) vs Badou Jack (79,15 Kg)

 

 

Egebnisse der Undercard

Jose Uzcategui (76,09 Kg) vs Lionell Thompson (76,2 Kg)

Angelo Leo (55,11 Kg) vs Cesar Juarez (55,22 Kg)

Malik Hawkins (63,28 Kg) vs Darwin Price (63,50 Kg)

Gervonta Davis schafft das Gewichtslimit erst im zweiten Anlauf!

Das offizielle Wiegen vor dem WM-Fight zwischen Gervonta Davis und Yuriorkis Gamboa bringt zunächst überraschende Ergebnisse – am Ende passte aber doch noch alles.

Vor dem großen Showtime-Jahresfinale stand am gestrigen Abend das obligatorische Wiegen auf dem Plan. Nach einigen Tumulten schafften es beide Hauptkämpfer letztendlich unter das Leichtgewichtlimit von 61,235 Kg. Die Formalitäten sind somit geklärt und der Kampf um den vakanten „regulären“ WBA-Titel, zwischen Gervonta „Tank“ Davis und Yuriorkis Gamboa, kann kommende Nacht starten.

Davis braucht zwei Anläufe

Nachdem der 38-Jährige Yuriorkis Gamboa (30-2, 18 KOs) seinen Part erfüllt hatte und mit einem Gewicht von 61,05 Kg problemlos unter dem Leichtgewichtlimit blieb, sorgte der 13 Jahre jüngere Gervonta Davis (22-0, 21 KOs) für eine handfeste Überraschung. Vor seinem Debüt in dieser für ihn neuen, höheren!!! Gewichtsklasse, verfehlte Davis das Limit und brachte 61,78 Kg auf die Waage. Den Regularien der WBA entsprechend hatte der 25-jährige daraufhin eine Stunde Zeit um das überschüssige Gewicht loszuwerden und erneut auf die Waage zu steigen. Vor Ablauf der Frist, schaffte es Davis, im zweiten Versuch, mit 61,14 Kg dann glücklicherweise doch noch unter das zugelassene Höchstgewicht. Für den Hauptkampf in der State Farm Arena in Atlanta ist somit alles bereit und wir dürfen uns hoffentlich auf eine Box-Nacht ohne weitere Pannen freuen.

Wilder vs. Fury II fix für 22. Februar – nun auch Kampf um Ring Magazine-Titel!

Das langerwartete Rematch der beiden ungeschlagenen Schwergewichts-Rivalen Deontay Wilder und Tyson Fury ist offiziell für den 22. Februar 2020 bestätigt!

WBC-WM, Lineal Championship & Kampf um vak. Ring Magazine-Titel – Wilder vs. Fury II am 22. Februar in Las Vegas

Monate der Spekulation sind vorbei, nun ist es sicher: die beiden ungeschlagenen Schwergewichtsboxer, WBC-Weltmeister Deontay Wilder (42-0-1, 41 KOs) und Lineal Champion Tyson Fury (29-0-1, 20 KOs), werden am 22. Februar in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas im Rematch aufeinander treffen! Im zweiten Kampf der beiden wird es jedoch nicht nur um Wilders WBC-WM-Gürtel und Furys Status als Lineal Champion gehen. Auch der vakante Ring Magazine-Gürtel wird auf dem Spiel stehen, wie das prestigeträchtige Magazin mitteilte. Fury ist beim weltweit wohl bekanntesten Boxsport-Blatt auf Platz #1 und Wilder auf Platz #2 gerankt, weswegen beide eben auch um jenen Titel boxen werden!

„Ich bin glücklich und aufgeregt, dass der Rückkampf endlich stattfindet“, sagte Wilder. „Ich möchte den Fans geben, was sie sehen wollen. Ich habe es bei meinen letzten drei Ausflügen getan – Fury, Breazeale und Ortiz. Das waren spektakuläre Events – von meinen Walk Ins, bei denen ich die ganze Energie der Menschen sammle, bis zu meinen Uniformen, die ich trage, um diese Energie zu verbreiten. Dann gebe ich ihnen, wofür sie alle kommen – die KOs, und meine KOs waren unglaublich. Ich habe mich das erste Mal bewährt und bin bereit, es erneut zu tun. Es war ein sehr kontroverser Kampf. Ich verspreche meinen Fans, dass es mit diesem keine Kontroversen geben wird. Ich werde es zu Ende bringen. “

„Es gibt kein Ducken und Tauchen mehr“, sagte Fury. „Das Datum ist festgesetzt und der ‚Bomb Squad‘ steht kurz vor der sicheren Detonation. Der echte Champion wird gekrönt, während die Welt auf den am meisten erwarteten Kampf in den letzten Jahren schaut. Für mich ist das noch nicht erledigt, aber am 22. Februar wird dieser Penner endlich das bekommen, was er verdient, und ich kann es kaum erwarten!“

Der Kampf Wilder vs. Fury II wird seit ihrem ersten Zusammentreffen vom 1. Dezember 2018 mit Spannung bei den Boxfans weltweit erwartet. Damals behielt Wilder seinen WBC-Titel durch ein mehr als kontroverses Unentschieden, nachdem Fury wie Phönix aus der Asche von einem Niederschlag in der 12. Runde wieder aufgestanden war, um den Kampf über die Runden zu bringen.

Das Rematch zwischen Deontay Wilder und Tyson wird live auf ESPN+ im PPV sowie auf Fox im PPV übertragen. Ob eine Übertragung auch in Deutschland stattfinden wird, steht indes noch nicht fest. Der offizielle Ticketverkauf startet am 28. Dezember.

SES-Boxing blickt auf ein großes Jahr 2019 zurück!

Promoter Ulf Steinforth – Foto: Uwe Koch pressefoto.berlin

Das SES Boxing-Team war auf allen Ebenen sieg- und erfolgreich!

SES-Promoter Ulf Steinforth: „Das Jahr 2019 war eines der erfolgreichsten Box-Jahre in der Geschichte für SES Boxing. Mit unseren Kräften, dem besonderen Team-Spirit und herausragenden Boxern wollen wir auch in unserem Jubiläumsjahr, SES feiert sein 20-jähriges Bestehen, ein weiteres „großes“ Jahr für unser Team, im und außerhalb des Ringes, anstreben. Wieder wollen wir deutschland- und weltweit tollen Box-Sport liefern, besondere Highlights setzen und hoffentlich weitere große Erfolge feiern. Die Vorzeichen und die Bilanz des vergangenen Jahres machen uns sehr optimistisch!“

Die Auszeichnungen für SES Boxing im Verlauf des Jahres 2019:

Dominic Bösel – „Boxer des Jahres“ / BDB / Boxsport

Nina Meinke – „Boxerin des Jahres“ / BDB

R. Krasniqi vs. S. Härtel – „Kampf des Jahres Europa“ / EBU

Ulf Steinforth – „Promoter des Jahres Europa“ / EBU

Ulf Steinforth – „Erfolgreichster BDB-Promoter des Jahrzehnts“ / BDB

Die Highlights unserer Boxer und Boxerinnen in den Events von Magdeburg bis Las Vegas, Halle/S. über Tschechien nach Macau und, und…

Dominic Bösel krönt sich im November zum Weltmeister!

Neuer WBA- (Interims) / IBO-Weltmeister im Halb-Schwergewicht nach einem Ko-Sieg gegen den schwedischen Weltmeister Fornling

Foto: Ralf Bursy

Als Europameister im Halb-Schwergewicht in das Jahr gestartet und als frischgekrönter Weltmeister geht er nun in das neue Jahr. Endlich hat Deutschland wieder einen Weltmeister im Halb-Schwergewicht und der heißt Dominic Bösel aus dem schönen Freyburg / Unstrut!

Zudem wurde Dominic Bösel in diesem Jahr vom BDB und der Zeitschrift „Boxsport“ zum „Boxer des Jahres 2018“ gekürt!

Fabiana Bytyqi bleibt WBC-Weltmeisterin im Atomgewicht

Auch ihre letzte Titelverteidigung im November war ein weiterer großer Schritt für den tschechischen Boxsport. Fabiana Bytyqi, die von dem ehemaligen Welt-und Europameister Lukas Konecny im „Team Czech Republic“ trainiert wird, musste sich zum zweiten Mal gegen eine Mexikanerin durchsetzen. Mit ihrer technischen Überlegenheit bestimmte die „alte und neue“ Weltmeisterin den Fight und siegte nach Punkten! Fabiana Bytiqi bleibt mit dieser zweiten Titelverteidigung die WBC-Weltmeisterin im Atomgewicht! Nun soll eine Titelvereinigung in dieser leichtesten aller Gewichtsklassen das nächste Ziel sein.

Mit den vier Europameistern ist SES Boxing in das Jahr gestartet:

Agit Kabayel wird in 2020 als ESPN-Fighter seine „Feuertaufe“ in den USA bestreiten

Der ungeschlagene ehemalige Europameister im Schwergewicht Agit Kabayel will seine große Chance beim Schopfe packen und sich zu Beginn des neuen Jahres auch den nordamerikanischen Box-Fans präsentieren. Der Angriff auf einen WM-Gürtel wird damit „eingeläutet“!

Stefan Härtel ist nun WBO-Inter-Conti-Champion im Super-Mittelgewicht

Stefan Härtel

Er bestritt mit Robin Krasniqi den „Kampf des Jahres“ in Europa (diese Auszeichnung erhielt dieser Fight offiziell von der EBU), holte sich den lang ersehnten Gürtel des Europameisters. Nun geht der Berliner Stefan Härtel seinen stetigen Weg aufwärts in den Ranglisten, um alsbald von einer WM-Chance nicht nur zu träumen. Der Sieg im Kampf um den vakanten WBO-Inter-Conti-Titels war der nächste Schritt in die Richtung „Spitze“!

Nina Meinke greift auch in 2020 als Europameisterin im Federgewicht an

Nina Meinke

Nach ihrer ersten Titelverteidigung im April wurde Nina Meinke durch eine Verletzung im zweiten Halbjahr gestoppt. Nun will sich die erste deutsche Europameisterin im neuen Jahr wieder mit Titelkämpfen präsentieren. Die sympathische Berlinerin, die auch vom BDB zur „Boxerin des Jahres 2018“ gekürt wurde, ist top-motiviert und kann ihren nächsten Kampf kaum noch erwarten.

Robin Krasniqi verliert den Europameistertitel im Super-Mittelgewicht – Neustart nun wieder im Halb-Schwergewicht

Foto: Uwe Koch

Als Titelverteidiger ging Robin Krasniqi ging in den Kampf gegen seinen Stallkollegen Stefan Härtel. Lange wogte der Kampf, vor allem und spannend in den letzten Runden hin und her, begeisterte auf hohem Niveau und mit großem Tempo die Zuschauer. Nach Punkten siegte dann Stefan Härtel und der Kampf wurde somit als „EBU Kampf des Jahres“ gewürdigt! Aber, gemäß seinem Motto „Never give up“ stellt sich der Münchner Robin Krasniqi neu auf und wird 2020 wieder in seiner „alten“ Gewichtsklasse, dem Halb-Schwergewicht, angreifen.

Die weiteren Highlights der SES-Fighter:

Tom Schwarz hat sich nach seinem Kampf gegen Fury in Las Vegas wieder mit einem Sieg in Magdeburg zurückgemeldet

SES-Schwergewichtler Tom Schwarz konnte sich im Kampf um den IBF-International-Titel „zurückmelden“ und gewann in Magdeburg gegen Ilja Mezencev klar und deutlich. Nach seiner Niederlage im Juni gegen Tyson Fury in Las Vegas konnte der Magdeburger im „Heimspiel“ in der Stadthalle Magdeburg unter dem Motto „Back to the roots“ ein erfolgreiches „Comeback“ feiern. Nun stehen im nächsten Jahr wieder viele Optionen an.

Adam Deines – mit der Erfahrung aus dem IBF-WM-Eliminator im chinesischen Macau wieder auf „Angriff“ gepolt!

Foto: Markus Ludewig

Im chinesischen Macau hat es nicht „sollen sein“! Adam Deines konnte sich im Mai gegen den Chinesen Fanlong im IBF-WM-Eliminator nicht durchsetzen. Im Nachgang war es eine „leichtfertig“ vergebene Chance, aber Adam Deines bleibt auf „Angriff“ gepolt und will sich eine neue Titelchance erkämpfen.

Jurgen Uldedaj nun WBC- und WBO-Junioren-Weltmeister im Cruisergewicht

Nicht wenige Boxer hätten diesen Kampf vorzeitig aufgegeben. Aber nicht SES-Cruisergewichtler Jurgen Uldedaj. Im Kampf um den vakanten WBC-Junioren-Titel musste der 21-jährige Magdeburger in seinem letzten Kampf im Mai ab der dritten Runde mit einer gebrochenen rechten Hand boxen. Trotz dieses Handicaps, mit großem Willen und boxerischer Klasse, konnte Jurgen Uldedaj sich so, nach dem WBO-Junioren-WM-Gürtel, mit einem klaren Punktsieg nun mit dem WBC-Youth-Titel seinen zweiten WM-Gürtel umlegen lassen.

Elvis Hetemi bleibt im Super-Mittelgewicht auf Siegeskurs

Elvis Hetemi mit SES Trainer Dirk Dzemski

SES-Super-Mittelgewichtler Elvis Hetemi hatte in diesem Jahr harte Prüfungen vor den Fäusten. Der Schützling von Trainer Dirk Dzemski konnte sich in beiden Fights dann deutlich nach Punkten durchsetzen und so seinen 12. und 13. Sieg einfahren.

SES-Fighter Mohammed Rabii weiter auf dem Weg nach oben

Foto: Olaf Elter

SES-Super-Weltergewichtler Mohammed Rabii aus Marokko, den sehr viele internationale Box-Experten auf dem „Radar“ für größere Aufgaben haben, konnte dieses Jahr seine Kämpfe überlegen gewinnen und blieb auch im 10. Profikampf ungeschlagen. Mohammed Rabii wird nun schon in den oberen Regionen der Weltranglisten geführt und strebt alsbald einen ersten Titelkampf an!

Das erste Profijahr – Schwergewichtler Peter Kadiru siegt in sechs Profikämpfen

Erst im Februar wurde er offiziell bei SES Boxinп vorgestellt, aber nach sechs guten Auftritten, mit dem großen Highlight seines siegreichen Kampfes im legendären MCM-Grand in Las Vegas, hat sich Peter Kadiru schon zu einem Namen im deutschen Schwergewicht gemacht. Nun will sich der erst 22-jährige Hamburger Peter Kadiru, das große deutsche Talent im Schwergewicht, gegen Tomas Salek aus dem „Team Czech Republic“ den ersten Profi-Gürtel sichern. Sein „Heimspiel“ für diesen Titelkampf steht für gleich am 18. Januar in Hamburg an!

Tomas Salek will auch die Chance auf die WBC-Junioren-WM im Schwergewicht nutzen

Foto: Torsten Helmke

Tomas Salek aus dem „Team Czech Republic“, mit 21 Jahren ein noch sehr junger Schwergewichtler, will sich im Januar gegen Peter Kadiru beweisen und sich natürlich auch den WBC-Gürtel sichern.

Die Kämpfer des „Team Deutschland“ im Jahr 2019 ungeschlagen:

Roman Fress setzt Siegesserie fort

Foto: Torsten Helmke

Als aktueller Deutscher Meister konnte sich der von SES-Trainer Robert Stieglitz betreute Cruisergewichtler Roman Fress in diesem Jahr drei Mal erfolgreich und überzeugend durchsetzen. Nun soll der erste internationale Titel folgen.

Tom Dzemski siegt weiter vorzeitig – Junioren-WM ist der nächste Schritt

Foto: Olaf Elter

„Lokalmatador“ Tom Dzemski aus Görzig/ Sachsen-Anhalt will nach seinen klaren und vorzeitigen Siegen mit SES-Trainer und Vater Dirk Dzemski einen internationalen Juniorentitel angehen. Der ungeschlagene junge Halb-Schwergewichtler aus dem „Team Deutschland“ sollte nun nach 14 erfolgreichen Profikämpfen die nötige Reife und Klasse für diese Aufgabe haben!

Die „Team Deutschland“-Boxer Nenad Stancic und Michael Eifert sind weiter auf dem Vormarsch

Michael Eifert und Nenad Stancic
Michael Eifert und Nenad Stancic

Nenad Stancic hat sich in seiner Gewichtsklaыse, dem Leichtgewicht, mit drei weiteren Siegen etabliert. Der junge Hamburger will nun im nächsten Jahr zumindest den ersten nationalen Titel anstreben. Gleiche gilt auch für den gebürtigen Bautzener Michael Eifert. In der „hart umkämpften“ Gewichtsklasse Halb-Schwergewicht soll auch alsbald eine Titelchance folgen.

Text: SES Boxing

Kalle Sauerland auf Rang 6 der „Top 50 der einflussreichsten Persönlichkeiten im Boxgeschäft“ gewählt

Foto: WBBS

Kalle Sauerland ist von der „Boxing News“, die seit 1909 erscheinende und damit älteste Boxsport-Zeitschrift der Welt, auf Rang 6 der einflussreichsten Persönlichkeiten im Boxgeschäft gewählt worden. Das britische Magazin würdigte damit seine Verdienste als Chief Boxing Officer der World Boxing Super Series (WBSS) und schreibt:

„Wenn eine Innovation uns mehr großartige Kämpfe beschert hat als das große Gerede der Promoter, dann ist es die World Boxing Super Series, eine Idee von Kalle Sauerland. Als Sohn von Wilfried Sauerland in den Sport hineingeboren, sind die Ambitionen der WBSS ein Beweis für seine visionären Gedanken und Fähigkeiten als „Dealmaker“. Das Turnier scheint eigentlich nicht ins moderne Boxen zu passen, wo Sicherheitsdenken und konkurrierende Interessen vorherrschen. So gab es auf dem Weg auch Probleme, aber die WBSS veranstaltet weiterhin und bringt großartige Kämpfe und echte Stars hervor.“

„Es ist eine große Ehre, in diesem Jahr unter den Top 10 auf einer solch prestigeträchtigen Liste zu stehen“, äußert sich Kalle Sauerland. „Der Dank gebührt vor allem einem großartigen Team, das unermüdlich daran arbeitet, diese Show auf der ganzen Welt zu veranstalten. 2019 war ein sensationelles Jahr für die WBSS, welches in zwei atemberaubenden Ali Trophy-Finals gipfelte. Die WBSS freut sich darauf, weiterhin Kämpfe zwischen den Besten des Sports auszutragen und weitere Stars im Kampf um den größten Preis im Boxsport hervorzubringen!“

Text: Team Sauerland

Die BOXEN1 „Overachiever“ dieses Jahrzehnts (2010 – 2019)

Welche Boxer dieser Dekade haben eine einst tiefe Erwartungshaltung bei weitem übertroffen? BOXEN1 präsentiert eine Top10 der „Overachiever“ dieses Jahrzehnts (2010 – 2019).

Von Stehaufmännchen, unbesungenen Talenten und harten Arbeitern: „Overachiever“, – eine unterschätzte Garde

Während BOXEN1 vor ein paar Monaten ehemalige Hoffnungsträger thematisierte, die schlussendlich bitter enttäuscht hatten, nimmt sich dieser Artikel zum Ziel Boxer dieser Dekade (2010-2019) zu porträtieren, welche die Boxwelt positiv überraschten.

Sogenannte „Overachiever“ werden in ihrer Karriere immer wieder unterschätzt. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Einige werden aufgrund ihres geringen Talents oder einer rohen Boxtechnik unterbewertet. Anderen fehlt jeweils ein mächtiger Promoter, der ihnen den Rücken stärkt. Wiederrum andere Faustfechter haben einen durchwachsenen Kampfrekord, der ihre derzeitige boxerische Qualität überschattet. Oder in manchen Fällen wird der Boxer aufgrund seines fortgeschrittenen Alters unterschätzt.

Folgend präsentiert BOXEN1 eine Rangliste der Boxer dieses Jahrzehnts, die eine tiefe Erwartungshaltung immer wieder übertroffen haben.

Ein wichtiger Hinweis zu der Rangliste: Aufgrund der heutigen Titelinflation oder einem guten Lobbying bei den Verbänden, haben es diverse Boxer zu Titelehren geschafft, die nie mit der Weltspitze mithalten konnten (beispielsweise Manuel Charr, Charles Martin oder Julio Cesar Chavez Jr.). Ein Titelgewinn ist somit kein Garant um hier im Kreise der Overachiever aufgenommen zu werden. Kriterium ist einzig und alleine die Leistung im Ring.

Für die Rangliste spielt es keine Rolle, ob die starken Leistungen der gelisteten Boxer Siege, Unentschieden oder Niederlagen waren. Als wiederkehrendes Bild haben die Overachiever oft einen schweren Stand bei den Punktrichtern. Das soll ihre sportlichen Errungenschaften jedoch keineswegs schmälern. Das Verdikt auf dem Papier wird hier ignoriert.

1. Carl Froch (Supermittelgewicht)

Carl FrochCarl Froch kann auf eine grandiose Karriere zurückblicken, die ihm wahrscheinlich kaum einer zugetraut hatte. Nach einer erfolgreichen Amateurkarriere wechselte der Boxer aus Nottingham 2002 zu den Profis. Froch’s Talent für die „sweet science“ war erkennbar, denn er zeigte einen guten Instinkt und ordentliche Schlagkraft. Sein hölzerner Boxstil und die technischen Limitierungen ließen die Boxfans aber mächtig zweifeln, ob er je die Weltspitze erreichen könne. Als Froch im Jahre 2015 zurücktrat, waren alle Kritiker verstummt.

Sein großer Lauf begann als er im Jahre 2008 den unbesiegten Jean Pascal in einem actionreichen Titelkampf über die Punkte bezwang. 2009 folgte ein KO-12 Sieg gegen den ehemaligen Mittelgewichtstitelträger Jermain Taylor (KO-12) und ein (umstrittener) Punktsieg über den talentierten, ungeschlagenen Andre Dirrell. Gleich darauf musste sich die „Cobra“ dem starken Ex-Titelträger Mikkel Kessler (2010) nach 12 engen Runden geschlagen geben, konnte aber die Boxfans dennoch mit einer guten Leistung überzeugen. In dem auf dem Papier ausgeglichenen Aufeinandertreffen mit dem Deutschen Arthur Abraham (2010), ließ Froch im Ring keine Fragen offen. Er zeigte eine Meisterleistung und deklassierte Abraham über 12 Runden. Nach einem hart umkämpften Punktsieg gegen das Schlachtross Glen Johnson, musste sich Froch im Finale des „Super Six“ Turniers Andre Ward geschlagen geben (beide 2011).

Wer Froch aufgrund seiner zweiten Niederlage abschrieb, wurde eines besseren belehrt. Tatsächlich sollte es das letzte Mal bleiben, dass seine Hände bei Kampfesende vom Ringrichter nicht empor gehoben werden. 2012 forderte er den ungeschlagenen und favorisierten Titelträger Lucian Bute heraus. In Froch’s bestem Kampf war Bute chancenlos. Dem Ringrichter blieb nichts anderes übrig, als einen schwer geprügelten Bute in der 5. Runde aus dem Gefecht zu nehmen.

Im groß aufgezogenen Rückkampf mit Mikkel Kessler (2013) konnte Froch sich für seine Niederlage durch einen Punktsieg revanchieren. Zum krönenden Abschluss seiner Karriere boxte Froch zweimal im „Inselduell” gegen den bis dato ungeschlagenen, zukünftigen Titelträger George Groves. Während der erste Kampf (2013) noch mit einem äußerst kontroversen Abbruch zu Gunsten Froch‘s endete, ließ er seine Kritiker zum letzten Mal verstummen, als er in 2014 „George Groves vor 80 000 Zuschauern im Wembley Stadium ausknockte“ (eine Phrase, die Froch ständig wiederholte und so selbst zum Running Gag machte).

Als Froch zurücktrat, hatte er niemanden mehr etwas zu beweisen. Kaum ein anderer Boxer hat sich in dieser Dekade so vielen Topgegnern im Ring gestellt und seinen technischen Limitierungen zum Trotz immer wieder durchgesetzt.

Chapeau, „Sheriff from Nottingham“!

2. Orlando Salido (Federgewicht – Superfedergewicht)

Vargas gegen SalidoOrlando Salido ist der lebende Beweis, dass die Anzahl der Niederlagen im Kampfrekord nicht zwingend etwas über die Qualität des Boxers aussagt. Als zu Beginn des Jahrzehnts der mexikanische Roadwarrior Salido von einem noch frischen Yuriorkis Gamboa (2010) ausgepunktet wurde, hatte er bereits Dutzende von Kämpfen und zehn Niederlagen auf dem Buckel. Im selben Jahr nahm Salido Revanche an Christobal Cruz, der ihn 2008 knapp besiegt hatte.

Als Salido im Jahre 2011 gegen den aufstrebenden Star Juan Manuel Lopez in den Ring stieg, war er der klare Außenseiter. Lopez galt als der kommende Mann der Szene und sollte in naher Zukunft in einem großen Showdown Yuriorkis Gamboa begegnen. Des Promotors Bob Arum‘s berühmte Aussage „Gamboa-Lopez muss noch mariniert werden“ wurde in den Boxforen zum Running Gag als Lopez von Salido in der 8. Runde gestoppt wurde. Der Rückkampf war noch einseitiger und Lopez wurde vom vorwärtsmarschierenden, ständig schlagenden Brawler Salido regelrecht durch den Fleischwolf gedreht und in der 10. Runde ausgeknockt.

Im Jahre 2013 trat Salido gegen das große Talent Mikey Garcia an. Salido wurde in den ersten Runden gleich vier Mal angezählt. Als Salido in der 7. und 8. Runde im Aufwind war, führte ein unabsichtlicher Kopfstoß zum Kampfabbruch. Ein enttäuschter Salido musste sich beim Auszählen der Punktzetteln geschlagen geben.

Salido holte sich den Titel zurück, als er Orlando Cruz (2013) durch KO-7 bezwang. Es folgte ein Kampf gegen das Amateurboxwunder Vasyl Lomachenko (2014), der erst seinen zweiten Profikampf bestritt. Salido kam zu schwer auf die Waage, doch Lomachenko nahm das Duell trotzdem an. Der Veteran Salido gab Lomachenko einen Crashkurs im harten Berufsboxen, als er ihn mit vielen Tiefschlägen aus dem Konzept brachte. In der 12. Runde wurde Salido zwar beinahe ausgeknockt, rettete sich aber über die Zeit. Trotz der schmutzigen Art und Weise wie Salido zum Triumph kam, wird ihm niemand den Sieg über den zukünftigen „pound for pound“ Superstar nehmen können.

Im gleichen Jahr lieferte er sich eine legendäre Schlacht gegen den Thailänder Terdsak Kokietgym. Nach einer Mehrzahl von Niederschlägen auf beiden Seiten gewann der Mexikaner in der 11. Runde durch KO. Im Jahre 2015 lieferte sich das Schlachtross Salido zwei Titelkämpfe auf Biegen und Brechen mit Roman Martinez. Das Verdikt „Niederlage“ und „Unentschieden“ wurde von den meisten Ringbeobachtern gegenüber Salido als ungerecht empfunden. Salido‘s letztes Hurra kam im „fight of the year 2016“, als er gegen den unbesiegten Francisco Vargas in den Krieg zog. Der Kampf endete mit einem gerechten Unentschieden. Die Sieger blieben die Boxfans.

2017 versuchte Salido nochmals die Zeit zurück zu drehen, aber er wurde vom Top10 Mann Mickey Roman in der 10. Runde gestoppt. Salido gab seinen Rücktritt vom Boxsport bekannt.

Salido war ein „mexikanischer Krieger“ wie er im Bilderbuch der Boxstereotypen steht. Von Niederlagen und Niederschlägen ließ er sich nie bremsen, sondern marschierte weiter nach vorne, mit der Intention jedem die Hölle auf Erden zu geben, der sich ihm in den Weg stellt.

3. Tony Bellew (Halbschwergewicht – Schwergewicht)

Der Liverpooler Tony Bellew boxte als Amateur an zahlreichen nationalen und internationalen Turnieren. Als der Halbschwergewichtler im Jahre 2007 zu den Profis wechselte, wurde er sorgfältig aufgebaut und besiegte schon bald die nationalen Konkurrenten Bob Ajisafe (2010) und Ovill McKenzie (2010, 2011), was ihm ein Titelkampf gegen Nathan Cleverly (2011) erbrachte. Er zog in einem engen Gefecht durch eine Mehrheitsentscheidung den Kürzeren. Nach einem Unentschieden gegen den unangenehmen Gatekeeper Isaac Chilemba (2013), besiegte der charismatische Bellew ihn im selben Jahr im Rückkampf. In einem erneuten Titelkampf gegen den mächtigen Puncher Adonis Stevenson (2013) blieb der technisch limitierte Bellew chancenlos und wurde in der 6. Runde ausgeknockt.

Viele Boxfans schrieben damals den „Bomber“ aus Liverpool ab. Der Gewichtsklassenaufstieg ins Cruisergewicht führte zu weiterem Stirnrunzeln. Doch Bellew bestrafte seine Kritiker Lügen. Er revanchierte sich an Nathan Cleverly (2014, Punktsieg) und besiegte Mateusz Masternak (2015, Punktsieg). Bellew erhielt die Chance um einen Cruisergewichtstitel gegen den von den Boxinsidern hochgelobten Ilunga Makabu (2016) zu boxen. Im Goodison Park Stadium in Liverpool zeigte Bellew seine sportlich beste Leistung. Der Außenseiter Bellew wurde gleich in der 1. Runde kalt erwischt und auf den Hosenboden befördert. Doch Bellew kam zurück und knockte Makabu in der 3. Runde schwer aus. Es war der bisherige Höhepunkt in Bellew‘s Karriere. Jedoch nicht für lange.

Im Jahre 2017 wurde das große nationale Duell mit dem ehemaligen Schwergewichtstitelträger David Haye unterzeichnet. Die beiden populären Boxer lieferten sich heftige verbale Schlagabtäusche, die für einen großen Hype auf der Insel sorgten. Dem haushohen Außenseiter Bellew gelang das Unfassbare, als er einen am Knöchel verletzten Haye in der 11. Runde stoppte. Der Rückkampf (2018) verlief sogar noch einseitiger. Haye nahm schwere Prügel und wurde in der 5. Runde gestoppt. Bellew erklomm den Gipfel seiner Karriere.

Noch einmal das Unmögliche möglich zu machen, versuchte er im Jahre 2018, als er den unumstrittenen Cruisergewichtskönig Oleksandr Usyk (2018) herausforderte. Dieses Mal scheiterte er. Nach einem guten Beginn wurde Bellew in der 8. Runde eiskalt ausgeknockt. Bellew trat anschließend vom Sport zurück. Seine Karriere wurde durch seine letzte Niederlage nicht getrübt, denn Bellew hat trotz seiner technischen Mängel, mit einem eisernen Wille und einer mentalen Belastbarkeit viel mehr erreicht, als es ihm jemals zugetraut wurde.

4. Badou Jack (Supermittelgewicht – Halbschwergewicht)

Der schwedisch-gambische Doppelbürger Badou Jack begann erst im späten Alter von 18 Jahren mit dem Boxsport. Jack entwickelte sich schnell zu einem guten Amateurboxer, dem allerdings eine internationale Krönung nie gelang. Dementsprechend gab es in der Boxszene keine große Aufregung als Jack im Jahre 2009 zu den Profis wechselte.

Seine Aufbaukämpfe waren durchzogen und glanzlos. Im Duell mit Journeyman Alexander Brand (2012) gelang ihm lediglich ein „split decision“ Sieg. Auch gegen den Gatekeeper Marcos A. Periban (2013) wusste er nicht zu überzeugen. Der Kampf wurde Unentschieden gewertet. Der große Knall kam im Jahre 2013 als Jack als haushoher Favorit von Derek Edwards in der 1. Runde ausgeknockt wurde. Es war der Tiefpunkt in Jack‘s Karriere. Nur wenige hätten es zu diesem Zeitpunkt noch für realistisch gehalten, dass er je einen Titel gewinnen kann, – geschweige denn eine große Karriere hinzulegen, wie sie folgen würde.

Der Anfang seines großen Laufs begann im Jahre 2015 als er den unbesiegten Titelträger Anthony Dirrell überraschend über die Punkte bezwang. Wiederrum als Außenseiter schickte er im selben Jahr George Groves in der 1. Runde zu Boden und gewann verdient nach Punkten. 2016 folgte ein Unentschieden gegen Lucian Bute. Das Urteil war mehr als schmeichelhaft für Bute (aufgrund einer positiven Dopingprobe Bute‘s wurde das Resultat nachträglich zu einem Disqualifikationssieg für Jack gewandelt). Wieder als Außenseiter folgte im Jahre 2017 eine Schlacht im Titelvereinigungskampf mit James DeGale. Beide Boxer mussten je einen Bodenbesuch hinnehmen, doch es war vor allem DeGale, der sich in der zweiten Kampfeshälfte schwere Prügel einfing. Das Verdikt „Unentschieden“ schien wiederrum zu Ungunsten Jack‘s ausgefallen sein. Doch Jack war nun auf der großen Bühne angekommen. Mit seinem Pressurefighter-Stil aus einer sauberen Grundschule heraus, zog er den Topgegnern den Zahn (im Falle DeGale’s wortwörtlich).

Nach einem TKO-5 Sieg über Nathan Cleverly kam es im Jahre 2018 zum großen Showdown gegen den starken Halbschwergewichtstitelträger Adonis Stevenson. Spätstarter Jack gab zu viele der ersten Runden ab, bevor er Stevenson in der zweiten Kampfeshälfte mehrere Male nahe am Knockout hatte. Mit einem harten Körpertreffer in der 10. Runde konnte Stevenson das Gefecht nochmals ausgeglichen gestalten. Ein viertes Mal musste sich Jack mit einem Unentschieden begnügen.

Im Januar dieses Jahres gelang Marcus Browne ein Überraschungssieg über Jack. Am 28. Dezember wird der Schwede auf Jean Pascal treffen, welcher im August zum großen Erstaunen der Boxwelt Jack‘s Bezwinger Browne schlagen konnte. Jack‘s letztes Kapitel ist also noch nicht geschrieben.

Wenige Boxer dieses Jahrzehnts haben sich in so kurzer Zeit so vielen Topgegnern wie Jack gestellt. Und auch kaum einer hat sich nach einer desaströsen Niederlage so stark zurückgekämpft, wie er es tat.

5. Firat Arslan (Cruisergewicht)

Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Firat Arslan ist ein Boxer bei dem das Prädikat „ehrlicher Arbeiter“ wie die Faust auf das Auge passt. An der Latte der boxerischen Weltklasse gemessen, ist Arslan’s Boxtalent höchst überschaubar. Doch der Deutsche mit türkischen Wurzeln konnte technische Mankos stets durch seine Fitness und einem eisernen Willen kaschieren. So marschierte er mit geschlossenen Doppeldeckung talentiertere, schnellere Gegner nieder und zog sie in trübe Gewässer.

Ein Overachiever war Arslan nicht erst seit diesem Jahrzehnt. Bereits 2006 war Arslan der klare Außenseiter als er den hochtalentierten, späteren Titelträger Grigory Drozd aus seiner Komfortzone trieb und durch TKO-5 besiegte. Obwohl danach erfolgreiche Titelkämpfe über Vigil Hill (2007) und Darnell Wilson (2008) folgten, blieb dies wohl sein sportlich wertvollster Sieg auf dem Papier.

Nach einer desaströsen TKO-10 Niederlage gegen den bärenstarken Guillermo Jones (2008), begann das heutige Jahrzehnt auch mit einer Niederlage. Arslan kollabierte aufgrund der Hitze in der Halle gegen Steve Herelius (2010, TKO-11).

Wahrscheinlich haben die meisten Boxfans den „alten Mann“ zu diesem Zeitpunkt abgeschrieben. Doch Arslan kehrte mit Siegen zurück und überraschte viele, als er dem Talent Alexander Alekseev (2012) ein Unentschieden abringen konnte, welches für Alekseev laut der Meinung vieler Ringbeobachter höchst schmeichelhaft war. Gegen den Titelträger Marco Huck war Arslan wieder klarer Außenseiter. Nochmals überraschte er die Boxfans. Huck war beim beständigen Druck Arslan‘s nahezu ratlos. Das Verdikt „einstimmiger Punktsieger Marco Huck“ empörte die Boxfans. Im Rückkampf (2013) konnte der deutlich jüngere Huck überzeugen und gewann durch TKO-6. Wer damals Arslan abschrieb, wurde eines besseren belehrt. Gegen den kubanischen Titelverteidiger Yoan Pablo Hernandez (2014) konnte Arslan nochmals eine wahre Veteranenperformanz liefern und Hernandez gewann lediglich durch eine umstrittene „split decision“. Arslan blieb den Rest des Jahrzehnts weiterhin aktiv und erfolgreich, wenn er auch mit der Weltspitze nie mehr im Ring stand.

Auf dem Papier blieben ihm große Siege in diesem Jahrzehnt leider verwehrt. Erstaunt und begeistert hat er seine Boxfans aber definitiv. Voraussichtlich wird Arslan am 8. Februar 2020 gegen den Top10 Boxer Kevin Lerena einen Titelkampf absolvieren. Wird es ein (weiteres) letztes Hurra des Deutschen? Eins ist sicher: Arslan wird trotz seiner 49 Jahren hochmotiviert und mit einen gestähltem Körper in den Ring steigen.

6. Sergio Martinez (Mittelgewicht)

Der ehemalige Fußballspieler und Radfahrer Sergio Martinez begann erst im späten Alter von 21 Jahren mit dem Boxsport. Im Jahre 1997 wechselte der Argentinier nach einer kurzen, aber erfolgreichen Amateurkarriere (Kampfrekord: 40-1) zum Berufsboxen. Ohne bei einem großen Promoter unter Vertrag zu stehen, boxte Martinez in seiner Heimat diverse Clubfighter. Im Jahre 2000 scheiterte sein US-Debüt gegen den späteren Titelträger Antonio Margarito. „Maravilla“ wurde in der 7. Runde ausgeknockt.

Nach vielen Jahren in denen Martinez unter dem Radar flog und in Spanien und Argentinien unbekannte Gegnerschaft besiegte, wurde er vom renommierten Manager und Berater Sampson Lewkowicz entdeckt, dem es gelang, Martinez an den US-Promoter Lou DiBella zu vermitteln (Golden Boy und Top Rank Promotions lehnten Martinez ab). Nun sollte es aufwärts gehen.

Bei seinem HBO-Debut gegen Alex Bunema (2009, TKO-9) gewann er vorzeitig. Doch der argentinische Konterboxer musste daraufhin höchst umstrittene Urteile in Kämpfen gegen die starken Boxern Kermin Cintron (2009, Unentschieden) und Paul Williams (2008, MD-Niederlage) hinnehmen.

Martinez ließ sich aber durch die ihm unwohlgesonnenen Punktrichter nicht bremsen. Zu Beginn dieser Dekade besiegte der bereits 34 Jahre alte Argentinier den Mittelgewichtschampion Kelly Pavlik überraschend über die Punkte. Pavlik hatte kein Rezept gegen die schnellen Hände und die flinke Beinarbeit des Stilisten. Im selben Jahr nahm er Revanche an Paul Williams und knockte diesen in der 2. Runde schwer aus. Die Krönung „fighter of the year 2010“ war mehr als verdient. Nach diesem Durchbruch folgten vorzeitige Titelverteidigungen gegen Serhiy Dzinziruk (2011, TKO-8), Darren Barker (2011, KO-11) und Matthew Macklin (2012, TKO-11).

Im September 2012 war Martinez‘ glanzvollste Stunde als er den bisher unbesiegten, körperlich enorm überlegenen, mexikanischen Superstar Julio Cesar Chavez Jr. in einem Titelvereinigungskampf besiegte. Nachdem Chavez Jr. 11 Runden die schnellen Kombinationen von „Maravilla“ fraß, war die 12. Runde pures Drama. Vor einer frenetischen Menge mexikanischer Fans wurde Martinez beinahe ausgeknockt (viele Boxreporter nennen dies eine der lautesten Zuschauermengen, die sie je erlebt haben). Martinez überstand die Runde und wurde zum verdienten Punktsieger gekürt.

So groß wie der Sieg für Martinez war, so sehr hat die 12. Runde Spuren hinterlassen. Martinez’s Knie war lädiert. Bei seiner „homecoming party“ in Argentinien war er gegen Martin Murray (2013) nur noch ein Schatten seiner selbst und gewann lediglich hauchdünn nach Punkten. Die Karriere von „Maravilla“ endete, als er im Jahre 2014 gegen den zukünftigen „hall of famer“ Miguel Cotto in der 9. Runde gestoppt wurde.

Der Glanz von Martinez‘ Karriere wurde durch den bitteren Abgang nicht getrübt. Obwohl ihn lange niemand auf dem Schirm gehabt hatte, verzauberte „sexy Sergio“ in der Mitte seiner 30er Jahren mit der lässig hängenden Deckung, der schnellen Beinarbeit und den flinken, giftigen Fäusten die Boxwelt.

7. Tony Thompson (Schwergewicht)

Während in anderen Sportarten ein 27-jähriger Athlet seine besten Tage bereits hinter sich hat, lernte Thompson zum ersten Mal, wie man einen Jab oder Aufwärtshaken schlägt. Doch bereits ein Jahr später wechselte der Späteinsteiger Thompson zu den Profis. Nach vier Startsiegen erlitt er im Jahre 2000 eine Punktniederlage. Es blieb seine letzte Schlappe, bevor er 2008 dem Schwergewichtschampion Wladimir Klitschko einer der schwierigsten Kämpfe dessen langjähriger Regentschaft lieferte. Auf dem Wege zu Klitschko besiegte er Timur Ibragimov und verwehrte dem Deutschen Luan Krasniqi durch TKO-5 einen erneuten Titelkampf. Trotz der äußerst respektablen KO-11 Niederlage gegen Wladimir Klitschko blieb Thompson den Durchbruch auf der amerikanischen Bühne verwehrt.

Vier Jahre später kriegte der mittlerweile 40-jährige Thompson erneut die Chance Wladimir Klitschko zu boxen, musste aber diesmal früher die Segel streichen (TKO-6). Wer den „alten Mann“ zu diesem Zeitpunkt abschrieb, sollte noch einige Male eines besseren belehrt werden. Im Jahre 2013 trat er gegen die damalige Schwergewichtshoffnung David Price an. Der Veteran Thompson schockte die Boxwelt, als er das besungene Talent Price vor dessen Heimpublikum in der 2. Runde ausknockte. Auch im direkten Rückkampf zog Price den Kürzeren und wurde in der 5. Runde gestoppt. Ein emotional losgelöster Thompson gewann anschließend weitere Berühmtheit, als er eines der legendärsten Post-Fight Interviews aller Zeiten gab.

Tony Thompson stellte sich danach dem aufstrebenden Kubrat Pulev, musste sich aber über die Punkte geschlagen geben. Jedoch war auch das noch nicht das Ende seiner Karriere. Darauffolgend ging Thompson in den nächsten größeren Kampf gegen das „ewige Talent“ Odlanier Solis (2014), welcher sich einen weiteren Titelkampf erhoffte. Ein deutlich übergewichtiger Thompson ließ (einem ebenfalls dicken) Solis keine Chance und besiegte diesen klar über die Punkte. Nach einer Punktniederlage im Kampf mit dem starken Top10 Mann Carlos Takam (2014), kam 2015 kam das letzte Hurra des mittlerweile 43-Jährigen. Im Rematch nahm der Kubaner Solis schwere Prügel und blieb beim Gong zur 9. Runde sitzen. Mit Niederlagen gegen Malik Scott (2015, Punkte) und Luis Ortiz (2016, KO-6) ging Thompson in den Ruhestand.

In der US-Amerikanischen Boxszene hatte Thompson leider ein wahres „Mauerblümchen Dasein“. Für Freude, Begeisterung und Überraschung hat aber der sympathische Overachiever bei den Boxafficiandos stets gesorgt.

8. Ganigan Lopez (Minimumgewicht – Leichtfliegengewicht)

Ohne eine nennenswerte Amateurkarriere hinter sich zu haben, gab der Mexikaner Ganigan Lopez in 2003 sein Profidebut. In seinem Heimatland boxte der No-Name jahrelang fast ausschließlich Clubfights und gewann die meisten dieser. Mit 33 Jahren konnte Lopez den starken Titelträger Pedro Gueverra (2015) herausfordern, welcher zuvor den japanischen Star Akira Yaegashi ausgeknockt hatte. Lopez verkaufte sich in der Punktniederlage teuer. Prompt erhielt er danach die Chance gegen den Japaner Yu Kimura (2016) zu boxen, welcher gerade erst den eben erwähnten Gueverra entthronte. Lopez schockte die japanische Boxszene, als er Kimura in dessen Heimatland durch Mehrheitsentscheidung besiegte. Es war sein größter Triumph.

Es folgte eine Titelverteidigung gegen den schlagkräftigen Philippiner Jonathan Taconing (2016). In Mexiko City besiegte Lopez Taconing nach Punkten. Seinen Titel verlor Lopez anschließend im Kampf mit dem aufstrebenden Dynamo Kenshiro Teraji (2017), der sich zum wahrscheinlich besten Leichtfliegengewichtler der Dekade entwickeln würde. Während im ersten Duell Lopez Kenshiro einen engen, brutalen Kampf lieferte und nur durch umstrittene Mehrheitsentscheidung verlor, wurde der „alte Mann“ im Rematch in der 2. Runde (2018) ausgeknockt. Lopez‘ Leistungsvermögen nahm fortan merklich ab und seine Karriere verlief sich ihm Sande. Doch sein kurzer, aber äußerst respektabler Lauf wird dem Overachiever Lopez niemand nehmen können.

9. Anthony Crolla (Leichtgewicht)

Dem sympathischen Boxer aus Manchester wurde eine große Karriere wie die seine von kaum jemanden zugetraut. Crolla war zwar ein guter nationaler Amateurboxer, doch internationale Lorbeeren erklomm er nie. Seine frühen Leistungen bei den Profis waren ordentlich, nichtsdestoweniger, das Potenzial die Weltspitze zu erreichen wurde ihm abgesprochen. Diese Einschätzung bestätigten auch Niederlagen gegen britische Konkurrenten wie Gary Sykes (2009, 2012) oder Derry Matthews (2012, TKO-6). Seine Karriere nahm Aufschwung als er im Rückkampf mit Matthews (2013) diesem ein Unentschieden abringen konnte. Es folgten gute Siege über Gavin Rees (2013) und John Murray (2014). Doch Geschehnisse außerhalb des Ringes bremsten seine Karriere. Im Dezember 2014 drangen Einbrecher in sein Haus ein. Als Crolla die Eindringlinge vertreiben wollte, wurde er mit einer Betonplatte brutal am Kopf verletzt.

Wie durch ein Wunder konnte Crolla seine Karriere fortsetzen und er kriegte die große Chance um einen Titel gegen den Top10 Boxer Darley Perez zu boxen (2014). Während der Hinkampf Unentschieden endete, knockte er im Rückkampf Perez durch einen Körpertreffer in der 5. Runde aus. Als nächstes musste Crolla seinen Titel gegen den gefährlichen, ungeschlagenen Puncher Ismael Barroso verteidigen, der zuletzt überraschend Kevin Mitchell gestoppt hatte. Der limitierte Crolla ließ Barroso‘s Schläge an der Doppeldeckung verpuffen, marschierte nach vorne und knockte einen völlig verausgabten Barroso in der 7. Runde aus. Es war Crolla‘s glorreichste Stunde.

Es folgten zwei große Titelvereinigungskämpfe mit dem Stilisten und Weltklasse-Boxer Jorge Linares. Crolla blieb chancenlos und musste sich beide Male über die Punkte geschlagen geben. Er boxte sich mit Punktsiegen über den Inselrivalen Ricky Burns (2016), Edson Ramirez (2018) und Daud Yordan (2018) zurück. Als Pflichtherausforderer konnte er dieses Jahr den „pound for pound“ Superstar Vasily Lomachenko herausfordern. Der Klassenunterschied wurde aber deutlich offenbart und er wurde vor Heimpublikum schwer ausgeknockt. Nach einem umstrittenen Sieg in seinem Abschiedskampf gegen Frank Urquiaga hängte Crolla die Handschuhe letzten Monat an den Nagel. Es war eine weise Entscheidung am Ende einer Karriere, die einer „Cinderella Story“ gleicht.

10. Tevin Farmer (Superfedergewicht)

Als Tevin Farmer im Jahre 2012 gegen den späteren Titelträger Jose Pedraza verlor, sah sein Kampfrekord wie der eines Journeyman’s aus:  7 Siege, 4 Niederlagen und 1 Unentschieden. Doch es blieb bis jetzt seine letzte Niederlage. Auf dem Weg zum Karriereziel eines Titelgewinnes besiegte der Boxer aus Philadelphia solide Gegner wie Ivan Redkach oder Gamaliel Diaz (beide 2016). Farmer sorgte bei den Boxpuristen mit seinen „oldschool“ Boxstil und „slicken“ Defensivtechniken für Aufmerksamkeit.

Als Farmer im Jahre 2017 einen Titelkampf gegen den unbesiegten Japaner Kenichi Ogawa kriegte, verlor er zunächst äußerst umstritten nach Punkten. Der Sieg wurde Ogawa aber aufgrund einer positiven Dopingprobe nachträglich aberkannt. Farmer kriegte gegen Billy Dib (2018) einen weiteren Titelkampf. Der Australier Dib wurde über 12 Runden deklassiert. Farmer war am Ziel seiner Träume angekommen und hat die Boxexperten ins Staunen versetzt.

Seither verteidigte er seinen Titel mehrere Male. Kämpfe mit den Besten rund um seine Gewichtsklasse (Gervonta Davis, Miguel Berchelt, Vasyl Lomachenko etc.) kamen leider bisher noch nicht zu Stande. Die neue Dekade beginnt für Farmer mit einem wahren Test. Am 30. Januar 2020 wird er sich dem starken Joseph Diaz stellen. Man darf also auf die weitere Karriere des „Künstlers“ aus Philly gespannt sein.

WBA-WM am Wochenende: Jean Pascal verteidigt Titel gegen Badou Jack!

Zum Jahresende kommt es noch einmal zu einem Kracher-Event! Neben dem WM-Fight zwischen Gervonta Davis und Yuriorkis Gamboa, steigt ein weiterer Höhepunkt in der State-Farm-Arena in Atlanta (Georgia, USA). Im Kampf um die „reguläre“ WBA-WM im Halbschwergewicht, wird Titelverteidiger Jean Pascal (34-6-1, 20 Ko’s) seinen Titel gegen Ex-Weltmeister Badou Jack (22-2-3, 13 Ko’s) aufs Spiel setzen.

Wirrwarr um WBA-Weltmeister: Pascal vs. Jack – Sieger gegen Dominic Bösel im neuen Jahr?

Dass die WBA ihre Titel sehr freizügig vergibt, ist kein Geheimnis mehr! So stellt die „World Boxing Association“, die seit 1962 besteht und somit als ältester Boxverband der vier anerkannten Organisationen gilt, allein im Halbschwergewicht drei Titelträger. Ob auch vom sportlichen Gesichtspunkt her eine Berechtigung gewährleistet ist, sich als Champion oder gar als Weltmeister bezeichnen zu dürfen, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Jean Pascal

Fakt ist, dass es Samstagnacht (deutscher Zeit) um den regulären WBA-WM-Gürtel geht, wenn sich Jean Pascal und Badou Jack in maximal zwölf Runden gegenüberstehen werden. Der 37-jährige Kanadier Jean Pascal wird jenen Titel zum ersten Mal verteidigen. Pascal sicherte sich im August dieses Jahres zunächst die WBA-Interims-Version, nachdem er sich durch eine nicht unumstrittene „technische Punktentscheidung“ über Marcus Browne erfolgreich durchsetzen konnte.

Zwei Monate später beförderte die WBA Jean Pascal zum „regulären Champion“, während sich der Freyburger Dominic Bösel in Halle (Saale) gegen Sven Fornling zum Interims-Weltmeister krönte. Als sogenannter Super-Champion, also als Ranghöchster, regiert der bisher ungeschlagene Russe Dmitry Bivol.

Auch Dominic Bösel hält einen WBA-Gürtel! Trifft der deutsche SES-Boxer 2020 auf den Sieger aus „Pascal vs. Jack“? (Foto: Ralf Bursy)

Dass das Wirrwarr der WM-Verbände für Boxfans nicht gerade zufriedenstellend ist, bleibt ein unnötiges Ärgernis – der wirtschaftliche Aspekt bringt allerdings durchaus Vorteile für Veranstalter, Manager und Boxer mit sich! Doch um auf das Gefecht „Pascal vs. Jack“ zurückzukommen, darf man zumindest getrost von einer spannenden und interessanten Ansetzung sprechen – Weltmeister hin, Weltmeister her. Jean Pascal war immerhin WBC- und WBA-Champion und stand Elite-Boxern wie Sergey Kovalev oder Dmitry Bivol gegenüber. Mit seinen 37 Jahren zählt der erfahrene Pascal schon nicht mehr zu den Youngstars.

Badou Jack hat sich bereits in blutigen Schlachten bewiesen! Am Wochenende kämpft er gegen Jean Pascal um die „reguläre“ WBA-WM im Halbschwergewicht.

Sein nur ein Jahr jüngerer Gegner, Badou Jack, tut dies allerdings auch nicht mehr! Der Schwede kam in seiner zehnjährigen Profikarriere ebenso zu WM-Ehren im Supermittel- und Halbschwergewicht. Gegen Spitzenboxern wie George Groves, Anthony Dirrell oder Nathan Cleverly konnte Badou Jack Siege einfahren, die ihm Respekt bei einem Großteil der Experten einbrachten.

Gegen Jean Pascal steht Jack womöglich vor seiner vielleicht letzten großen Chance. Der Sieger jener Paarung am bevorstehenden Wochenende, könnte vielleicht im anstehenden Jahr gegen Dominic Bösel kämpfen. Dies dürfte den deutschen Boxfans wohl nur recht sein!

Davis vs Gamboa – 2019 Endet mit einem Knall

Am letzten Wochenende des Jahres 2019 steht mit dem Kampf zwischen Gervonta Davis und Yuriorkis Gamboa das letzte Highlight der Dekade auf dem Plan.

Was auf dem Spiel steht

Wenn Gervonta „Tank“ Davis und YuriorkisEl Ciclon de Guantanamo“ Gamboa am 28. Dezember in den Ring steigen ist Action garantiert! Auch wenn sich beide in sehr verschiedenen Stadien ihrer jeweiligen Karriere befinden, so ist dennoch, jeder für sich, für seinen Publikums-freundlichen Boxstil sowie spektakuläre Knockouts bekannt.
Bei der Showtime-Veranstaltung in der State Farm Arena in Atlanta wird es dabei für den einen darum gehen ein Statement in seiner neuen Gewichtsklasse zu setzten, während es für den anderen schlichtweg darum geht seine Karriere (zumindest auf Weltniveau) am Leben zu halten. Zudem sichert sich der Gewinner hier den vakanten „regulären“ Leichtgewicht-Weltmeistertitel der WBA.

Auf dem Weg in die Spitze

Gervonta Davis (22-0, 21 KOs) steht im Alter von 25 Jahren in der Blüte seiner Karriere. Der Power-Puncher aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland gewann bereits mehrere Weltmeistertitel im Super-Federgewicht und steht nun vor seinem ersten Kampf als Leichtgewicht. Kritiker des bei Mayweather-Promotion unter Vertrag stehenden Ausnahmetalents, bemängeln oft die Qualität seiner bisherigen Gegner. Sollte er am 28. Dezember aber erfolgreich sein, könnte dieses Argument bald der Geschichte angehören. In den aktuellen Ranglisten des Leichtgewichts finden wir in der Spitze Namen wie Vasilly Lomachenko, Teofimo Lopez oder auch David Haney. Es ist davon auszugehen, dass Kämpfe, gegen eben solche Namen in näherer Zukunft auf Tank’s Plan stehen werden, sollte das kommende Wochenende so verlaufen wie man sich es sich im Camp-Davis wünscht.

Die letzte Chance

Für Yuriorkis Gamboa dürfte dies die letzte Chance auf einen großen Titel sein. Der mittlerweile 38-Jährige steht ohne Frage eher am Ende seiner Karriere. Nach einer spektakulären Amateurlaufbahn war der Kubaner von großen Hoffnungen begleitet in seine Profikarriere gestartet. Mit beeindruckender Athletik gesegnet und einem Talent für die große Show begeisterte er die Boxsportgemeinde, konnte am Ende aber nie die Höhen erreichen, die ihm viele prophezeit hatten. Natürlich gewann auch Gamboa einige Weltmeistertitel, doch schwankten seine Leistungen und er konnte sich nie an der Spitze der P4P-Rankings etablieren. Nach vorzeitigen Niederlagen gegen Terence Crawford (2014) und, den eher unbekannten, Robinson Castellanos (2017), gewann der Mann aus Guantanamo zuletzt vier Kämpfe in Folge. Nun sollen, mit einem Sieg am kommenden Wochenende, ein Titelgewinn in einer zweiten Gewichtsklasse und die Möglichkeit für weitere große Kämpfe gesichert werden.

Experten und Fans scheinen sich recht einig, dass Gervonta Davis diesen Kampf als Sieger verlassen wird und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Rechtsausleger den alternden Kubaner auf die Bretter schicken wird. Nichtsdestotrotz, ist Yuriorkis Gamboa der wohl stärkste Gegner, den Davis bisher vor den Fäusten hatte und wie auch immer das Ende aussehen mag, bis dahin dürfte die Zuschauer ein Feuerwerk erwarten.

IBF-WM bestätigt: Vincent Feigenbutz vs. Caleb Plant am 15. Februar!

Jetzt ist es fix! Sauerland-Boxer Vincent Feigenbutz (31-2, 28 K.o.) bekommt 2020 die Chance, einen Weltmeistertitel der großen vier Box-Verbände wieder nach Deutschland zu holen. Der 24-Jährige kämpft am 15. Februar gegen den US-Amerikaner Caleb Plant (19-0, 11 K.o.) um die IBF-Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht. Der Fight, und damit auch das US-Debüt des Karlsruhers, steigt in der Bridgestone Arena in Nashville, Tennessee (USA).

Feigenbutz vs. Plant am 15. Februar in Nashville (USA)

„Endlich hat wieder ein deutscher Boxer die Chance, einen IBF-Weltmeistertitel nach Deutschland zu holen und Geschichte zu schreiben“, so Promoter Nisse Sauerland. „Wir freuen uns sehr, dass wir ihm diese Möglichkeit geben können. Er hat sich diesen Kampf absolut verdient! Vincent hat die letzten Jahre hart an sich gearbeitet und mittlerweile eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen, obwohl er erst 24 Jahre alt ist. Dieser Kampf ist seine große Chance!“

„Es war immer schon mein Ziel, in den USA zu boxen und das Land zu erobern“, äußert sich Vincent Feigenbutz. „Ich reise da nicht hin, um zu verlieren! Ich möchte der zweite deutsche Boxer nach Max Schmeling sein, der Profi-Boxweltmeister in den USA wird. Mein Ziel ist es, die Ehre wiederherzustellen und den Gürtel, den einst Sven Ottke und Graciano Rocchigiani trugen, wieder zurück nach Hause zu holen. Ich hoffe, ganz Deutschland wird hinter mir stehen und mich bei diesem Vorhaben unterstützen! Für mich ist Plant der stärkste aller Weltmeister im Supermittelgewicht. Wir kommen zwar als Underdog, aber wir werden es Caleb nicht so leicht machen wie Mike Lee in seinem letzten Kampf. Wir wissen, wie schwierig ein Auswärtsspiel auf amerikanischem Boden ist, daher gibt es nur ein Ziel: Den Knockout!“

„Wir haben jahrelang auf diese Chance gewartet und darauf hingearbeitet. Für uns ist dieser Kampf ein wahrgewordener Traum“, so Manager Rainer Gottwald. „Ich bin mir sicher, dass Vincent in den USA super ankommen wird. Er ist ein Kämpfer und bietet immer eine gute Show. Vincent wird alles geben und als Sieger nach Deutschland zurückkehren!“

„Wir freuen uns sehr, dass wir wieder in Nashville boxen“, so Tom Brown, Präsident TGB Promotions, Promoter von Caleb Plant. „Caleb Plant hat sich als einer der Besten dieses Sports einen Namen gemacht und wird versuchen, seinen Platz im Supermittelgewicht weiter zu festigen. Vincent Feigenbutz ist ein hart schlagender Kämpfer, der sicher Druck ausüben und Plant in seiner Heimatstadt ärgern wird. Wir erwarten in der Bridgestone Arena in Nashville einen actionreichen Kampf!“

„Ich freue mich sehr, meinen Weltmeistertitel in Nashville zu verteidigen“, äußert sich Caleb Plant. „Vor allem, weil dieser Kampf vor meiner Familie und Freunden stattfinden wird. Ich plane einen spektakulären Auftritt. Vincent Feigenbutz ist ein sehr starker und robuster europäischer Kämpfer. Er hat eine sehr gute KO-Quote, aber Nashville ist mein Territorium und ich werde mir die Party nicht crashen lassen. Ich werde meine Heimatstadt am 15. Februar würdig und mit Stolz vertreten. Dieser Kampf wird nicht über 12 Runden gehen!“

Von Juli 2015 bis Januar 2016 war Vincent Feigenbutz bereits WBA-Interimsweltmeister im Supermittelgewicht. 31 seiner 33 Profikämpfen gewann er bislang, beeindruckende 28 davon durch Knockout. Die letzten fünf Kämpfe beendete der Karlsruher vorzeitig, zuletzt gewann er im August gegen den bis dato ungeschlagenen Spanier Cesar Nunez (16-1-1, 8 K.o.) nach technischem K.o. in Runde 8 und sicherte sich den IBO International-Gürtel. In zwei Weltranglisten steht Vincent Feigenbutz in den Top 5: Die IBF führt den 24-Jährigen auf Rang 3, die WBA ebenfalls auf Platz 3.

Caleb Plant (19-0, 11 K.o.) hält seit Jahresbeginn den IBF-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht, nachdem er Jose Uzcategui (29-3, 24 K.o.) einstimmig nach Punkten besiegen konnte. Im Juli verteidigte der 27-jährige US-Amerikaner den Titel gegen Mike Lee (21-1, 11 K.o.) nach technischem K.o. in Runde 3. Für Plant wird der Fight gegen Vincent Feigenbutz der erste Profikampf in seiner Heimatstadt Nashville sein, die derzeit rund 700.000 Einwohner zählt und als Welthauptstadt der Country-Musik gilt. In der Bridestone Arena, in der der WM-Kampf am 15. Februar ausgetragen wird, finden 20.000 Zuschauer Platz.

Text: Team Sauerland

Horror-Nachricht! Huck bricht sich die Schlaghand. Europameisterschaftskampf fällt aus!

Huck, Huck, Huck, schallte es am vergangenen Samstag durch die Trainingsstätte des Ex-Weltmeisters. Für die Veranstaltung waren weit über die Hälfte der Tickets bereits verkauft.

Veranstaltung abgesagt! Kein Brexit-Battle in Hannover am 11. Januar 2020 in der TUI-Arena!

Marco Huck schuftete Tag für Tag in zwei Schichten, im bekannten „Iron Box Gym“, in der Berliner Forckenbeckstraße.
Der Schweiß floss in Strömen bei Marco Huck! Tägliches Sparring war angesetzt! Die Coaches des früheren Weltmeisters forderten bei ihm alles ab. Führhand und noch einmal Führhand, Deckung, Jab, raus aus der Ecke, Schlagserie, Beinarbeit, Schnelligkeit, Ausdauer und Schlagkraft. Diese Basics müssen sitzen und der „Hucka“ überließ hier nichts dem Zufall.

Er wirkte auf Trainerteam und die zahlreichen Fans wie ein Panther der zum Sprung ansetzt, um seine Beute zu besiegen. Zwei große 2-Meter Riesen aus Russland musste er täglich im Sparring schlagen. Beides sehr erfahrene und austrainierte Boxer, die Marco alles abverlangten. Einen Sparringspartner hatte der „Panther Huck“ bereits verschlungen. Er musste die Heimreise antreten.

Den wachsamen Augen des Trainerteams und den Augen des Bruders Kenan Hukic entging nichts. Die Kommandos peitschen wie Gewehrsalven durch das Trainings Gym. Marco Huck wusste dass das sein wichtigster Kampf im Schwergewicht  sein wird. Er wollte den Zuschauern den Kampf seines Lebens präsentieren und es allen noch einmal zeigen! Diesen eisernen Willen spürte man bei ihm förmlich!

Sein Chefcoach Andre Rozier aus New York sollte Marco Huck am Kampftag top vorbereitet in den Ring schicken. Rozier zählt zu den besten Trainern der Welt und seine Schützlinge  sagen ihm nach, dass er als Trainer zu seinen Boxern absolutes Vertrauen aufbaut und diese seinen Anweisungen im Kampf unbedingt folgen. Er ist ein Weltstar unter den Boxtrainern. Ihm ähnlich ist der deutsche Fußballtrainer Jürgen „Kloppo“ Klopp! In der Ringecke ist Rozier für seine klaren und präzisen Anweisungen bekannt. Diese sollten Marco Huck helfen, wichtige taktische Anpassungen im Kampf vorzunehmen. Er entwickelt für seine Boxer großartige Matchpläne, die letztendlich zum Erfolg führen.

Doch nun das bitterere Aus! Marco Huck brach sich am Samstag, bei einem intensiven Sparring mit den zwei Sparringspartnern, die Schlaghand. Die erst vermutete Stauchung bestätigte sich nicht. Gestern dann die Horror-Nachricht vom Arzt. Der Röntgenbefund ließ keine Zweifel zu. Die rechte Schlaghand des Ex Weltmeisters ist gebrochen. Das Aus für den Kampf und die gesamte Kampfveranstaltung, am 11. Januar 2020 in Hannover. Vom Arzt wurde  4 Wochen absolutes Boxverbot erteilt.  Das Management um Huck Bruder Kenan Hukic ist bereits im direkten Austausch mit den Verbänden und dem Joyce Lager. Ziel ist es, den Kampf doch noch in Deutschland, zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden zu lassen.

Marco Huck ist enttäuscht! Er hätte seinen Fans so gerne den mit großer Spannung erwarteten Kampf geboten.

Wir alle wünschen Marco schnelle Genesung. Mit Spannung wird sein nächster Kampf im Schwergewicht erwartet.

Die bereits zahlreich erworbenen Tickets werden über die jeweilige Vorverkaufsstelle bzw. Eventim erstattet. Ticketerwerber setzen sich bitte direkt mit der jeweiligen Vorverkaufsstelle, bei der die Tickets erworben wurden, in Verbindung.

Team MH Boxing wünscht ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2020.