Sonntag, 13. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Andy Ruiz: „Ich werde mein Bestes geben, um wieder Weltmeister zu werden.“

Fotos auf dieser Seite: Mark Robinson

„Ich weiß, dass ich versagt habe, aber ich verspreche, dass ich es besser machen und den Titel zurück holen werde.“

Nachdem der Kampf in Saudi-Arabien vorbei war und feststand, dass Anthony Joshua genug getan hat, um sich mit erhobener Hand als Sieger feiern zu lassen und seine vier WM-Gürtel wieder zurück gewonnen hat, gestand der nun Ex-Champion Andy Ruiz, dass ein Mangel an Konzentration, Disziplin und Training ihn den Sieg gegen den britischen Superstar gekostet hat.

Am vergangenen Samstagabend kämpfte Anthony Joshua, in der Diriyah Arena in Saudi-Arabien, gegen Andy Ruiz über zwölf Runden, um die Schwergewichts-Titel von IBF, IBO, WBA und WBO zurückzugewinnen.

Am letzten Samstag gewann Anthony Joshua im Rematch in Saudi-Arabien seine am 1. Juni an Andy Ruiz verlorenen WM-Gürtel wieder zurück.

Andy Ruiz betrat den Ring in schlechter Verfassung mit einem Gewicht von 128,4 Kilo.

Nach dem Kampf gab Andy Ruiz im Interview zu, dass er nach seinem sensationellen und die Boxwelt schockierenden Sieg über Anthony Joshua am 1. Juni dieses Jahres, im New Yorker Madison Square Garden, erst einmal einige Monate lang gefeiert und sich hat feiern lassen. Ruiz begann erst sehr spät mit dem Trainingslager für das Rematch gegen Anthony Joshua und kam nicht in die richtige Form. In der ersten Begegnung der Beiden schlug Andy Ruiz Joshua vier Mal schwer zu Boden und sicherte sich durch einen tKO-Sieg in der siebten Runde die WM-Titel von IBF, WBO, IBO und WBA. Doch beim Rematch in Saudi-Arabien lief dann alles ganz anders.

„Ich denke, ich hätte viel besser trainieren müssen, ich weiß, ich habe viel zugenommen, ich konnte nicht die Kombinationen schlagen, die ich eigentlich wollte. Es gibt keine Ausreden, ich hätte einfach härter trainieren müssen. Ich werde aus dieser Situation lernen, es ist alleine meine Schuld. Ich hatte schon viele Höhen und Tiefen in meinem Leben und dieser Kampf war ein Tief. Ich werde wieder neu anfangen und mein Bestes geben, um wieder Champion zu werden “, sagte Ruiz zum US-TV-Sender ESPN.

Joshua tröstet Andy Ruiz, nachdem dieser in einem Kampf ohne Höhepunkte, seine vier WM-Titel wieder zurück gewonnen hatte.

„Ich muss künftig noch viel härter arbeiten. Und ich danke allen, die mich unterstützt haben, ich weiß, dass ich versagt habe, aber ich verspreche allen, dass ich es besser machen und wieder gewinnen werde. Es gilt erneut Geschichte zu schreiben, es ist der Anfang einer neuen Geschichte und ich werde noch stärker zurückkommen.“

Anthony Joshua wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte in den Ring zurückkehren, um seiner Pflichtverteidigung gegen den offiziellen Herausforderer der IBF, Kubrat Pulev, nachzukommen. Andy Ruiz wird seine Karriere wieder neu aufbauen müssen, aber er wird von Al Haymon, einem der führenden Promotern der Boxwelt betreut, bei dem zahlreiche namhafte Schwergewichtler unter Vertrag stehen, die es mit dem ehemaligen Champion aufnehmen könnten. Wir werden Andy Ruiz sicher bald wieder im Ring erleben können.

Anthony Joshua: Bin bereit für Wilder, ich will die Titelvereinigung!

Am vergangenen Samstag besiegte Anthony Joshua in Saudi-Arabien Andy Ruiz Jr. im Rückkampf um die WM-Titel der IBF, WBA, WBO & IBO. Nun spricht er bereits von einer Titelvereinigung mit WBC-Champ Deontay Wilder.

Joshua vor Pflichtverteidigungen bei IBF und WBO

Es war der „Schocker“ des Boxjahres 2019! Am 1. Juni bezwang Andy Ruiz Jr. als kurzfristig eingesprungener Ersatzgegner Weltmeister Anthony Joshua vorzeitig in Runde 7. Insgesamt schickte der „Destroyer“ den einstigen Klitschko-Bezwinger viermal auf die Bretter, ehe der Referee das Duell abbrach. Im Rückkampf um die WM-Titel der Weltverbände IBF, WBA, WBO und IBO, zeigte der übergewichtige Mexikaner dann allerdings eine desaströse Leistung. Joshua boxte von der ersten bis zur letzten Minute clever und sicherte sich einen verdienten Sieg nach Punkten in einem unspannenden Titelduell.

Sowohl die IBF als auch die WBO haben bereits Pflichtverteidigungen angeordnet, weswegen Joshua, sofern Promoter Eddie Hearn keine Einigung bei den Verbänden erzielen wird, vermutlich einen der beiden Titel aberkannt bekommt. Mit Kubrat Pulev steht bei der IBF schon seit einiger Zeit ein Pflichtherausforderer in den Startlöchern. Und auch bei der World Boxing Organization (WBO) scharrt Ex-Undisputed Cruisergewichts-Champion Oleksandr Usyk, der einen Co-Promotion-Deal mit Hearns Matchroom Boxing hat, bereits kräftig mit den Hufen.

Anthony Joshua wirklich schon bereit für Deontay Wilder?

Eine Möglichkeit, beiden Pflichtverteidigungen aus dem Weg zu gehen, wäre ein -nicht nur für die Boxer, sondern auch für die Verbände- mehr als finanziell lukrativer  Titelvereinigungskampf mit WBC-Champion Deontay Wilder! Doch ist Joshua, so knapp nach seiner verheerenden Niederlage gegen Ruiz Jr., trotz letztendlichem Sieg im Rematch, schon bereit für den „Bronze Bomber“ aus den USA? In seinen Augen ist die Antwort klar: ja! Allerdings gibt es eine eine Vielzahl anderer Faktoren, die eine Titelvereinigung begünstigen müssten.

„Ich bin bereit! Ich habe meine Gürtel zurück und bin bereit gegen ihn zu boxen. Aber ich schaue nicht zu weit in die Zukunft, denn es verschließt dir die Augen vor dem, was genau vor dir liegt. Ich gehe Step by Step und, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, machen wir die Vereinigung, ich werde bereit sein. Ich werde sie Stück für Stück niederschlagen. Wenn die großen Jungs bereit sind, werde ich es auch sein und unumstrittener Weltmeister werden. Ich möchte das wirklich möglich machen!“, so Joshua gegenüber Sky Sports.

Doch bevor es dazu kommt, werden beide Boxer ersteinmal andere Wege gehen (müssen). Deontay Wilder wird im Februar des kommenden Jahres einen Rückkampf mit Tyson Fury bestreiten. Für Joshua geht es um den „Erhalt“ seiner Titelsammlung. Ob nun Pulev oder Usyk der nächste Gegner sein wird, bleibt abzuwarten. Am wahrscheinlichsten wird es wohl Ersterer werden.

„Ich fokussiere mich auf meinen kommenden Kampf. Jeder kann sie sich schnappen, das zeigt mein Kampfrekord. Ich bin daran interessiert meinen Pflichtverteidigungen nachzukommen, denn der amtierende WBC Champion wird gegen Tyson Fury boxen. Ich wünsche beiden viel Glück. In der Zwischenzeit werde ich meine Pflichtkämpfe erledigen, denn ich will keinen Gürtel niederlegen müssen. Ich habe hart daran gearbeitet, sie zu bekommen, also will ich sie auch nicht so einfach hergeben.“

Am Samstag: Fedor Chudinov vs. Hassan N’Dam N’Jikam

Am kommenden Samstag treffen im russischen Wladikawkas zwei Ex-Weltmeister der WBA aufeinander: Fedor Chudinov und Hassan N’Dam!

Fedor Chudinov erneut auf WM-Kurs

2015 krönte er sich zum WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht: Fedor Chudinov (21-2(1), 15 KOs). Im ersten von insgesamt zwei Kämpfen gegen Felix Sturm, konnte der Russe auf den Punktzetteln via Split Decision überzeugen und sich den vakanten Titel in Deutschland sichern. Im darauf folgenden Jahr unterlag er allerdings, in einem engen Gefecht, dem mittlerweile wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung sowie Dopingmissbrauch (in jenem Kampf) inhaftierten Sturm.

Der frühere WBA Mittelgewichts-Weltmeister: Hassan N’Dam N’Jikam

Am Wochenende trifft der mittlerweile 32-jährige Chudinov, dessen letzte Niederlage ebenfalls aus einem WM-Kampf von 2017 gegen Geoge Groves stammt, auf den in Kamerun geborenen Hassan N’Dam (37-4(2), 21 KOs). Der Ex-Weltmeister der WBA im Mittelgewicht, welcher in Monaco lebt und eine französische Staatsangehörigkeit besitzt, stand zuletzt dem Briten Callum Smith gegenüber. Gegen den WBSS-Sieger im Supermittelgewicht ging es für N’Dam nicht nur um den WBC Diamond und Ring Magazine Titel, sondern auch um den Status des Superchampions der WBA. N’Dam unterlag durch TKO im dritten Durchgang, nachdem er in jeder Runde Bodenbekanntschaft machen musste.

Gewinnt Chudinov, der bei der WBA derzeit als Nummer 1 im Supermittelgewicht geführt wird, den Fight gegen den 35-jährigen N’Dam, so winkt ihm eine erneute WM-Chance – dann vermutlich gegen Callum Smith.

Anthony Joshua: „Ich möchte unbedingt wieder im Madison Square Garden boxen!“

Joshua möchte den amerikanischen Box-Fans eine andere Version von sich zeigen

Anthony Joshua sagt, dass er unbedingt wieder im Madison Square Garden boxen möchte, obwohl es der Schauplatz seiner einzigen Niederlage ist.

Joshua hat am Samstag in Saudi-Arabien seine WBA-, WBO-, IBO- und IBF-Schwergewichts-Titel von Andy Ruiz Jr. wieder zurückgewonnen, nachdem er sie im Juni, in einer der größten Überraschungen in der Boxgeschichte im Madison Square Garden verloren hatte.

AJ sagt, er wolle als nächstes zuerst einen Heimkampf, der voraussichtlich im Mai kommenden Jahres, gegen Kubrat Pulev, im Tottenham Hotspur Stadion, im Norden Londons, stattfinden soll, austragen. Stimmen in seinem nächsten Umfeld sind allerdings der Ansicht, dass Joshua mit dem riesigen Geld, das in Ländern wie Saudi-Arabien verdient werden könne, sich einfach nicht die Mühe mit den USA machen solle.

Aber Joshua sagt, er wolle unbedingt  nach New York zurückkehren, um den amerikanischen Box-Fans eine andere Version von sich zu zeigen.

„Hundertprozentig werde ich in den Madison Square Garden zurückkehren“, sagte Joshua, obwohl sein Promoter Eddie Hearn sagt, es sei „so viel noch so zu tun“, bevor er dorthin zurückkehren könne.

Eddie Hearn goss auch kaltes Wasser auf Joshuas Hoffnungen, in Nigeria, der Heimat seiner Eltern, zu boxen und fügte hinzu: „Alles hängt von der Finanzierung ab,“ was wohl nichts anderes bedeutet, als dass Hearn künftig alleine dort veranstaltet wo es das meiste Geld zu verdienen gibt.

Am letzten Samstag in Saudi-Arabien: Anthony Joshua tröstet Andy Ruiz, nachdem er in einem Kampf ohne Höhepunkte, seine vier WM-Titel wieder von ihm zurück gewonnen hatte.

Beim Sieg über Ruiz wurde viel Wert auf Joshuas Schlag- und Bewegungsstil gelegt. Joshua sagte, er habe eine Reihe von Videos studiert, darunter auch den Sieg von Kirkland Laings gegen Roberto Duran im Jahre 1982 und Joshua bestand darauf, dass er viele Styles imitieren könne.

„Meine Trainer verbringen so viel Zeit damit, ihr Wissen auf mich zu übertragen“, sagte er. „Wenn sie wollen, dass ich wie Riddick Bowe, Lennox Lewis, Larry Holmes, Mike Tyson, Floyd Patterson oder Sonny Liston boxe, dann liegt es nur an ihnen, dass ich diese Styles auch umsetze.

„Was immer sie von mir wollen, ich kann es produzieren, weil ich ein Student bin. Es gibt nicht nur eine Dimension für mich, ich werde immer etwas Neues auf den Tisch bringen.“

“Ich habe mir angesehen wie Kirkland Laing gegen Roberto Duran geboxt hat. Ich habe mir den Vergleich der Box-Styles von Riddick Bowe und Larry Holmes angesehen und ich habe deren Jab und den von Tommy Hearns verglichen.“

„Und ich habe angefangen, auch viele Ex-Trainer zu beobachten. Ich schaue nicht nur die Boxer von früher an sondern auch deren Trainer, um zu lernen, was sie ihren Athleten beigebracht haben und ich versuche, das mit dem in Einklang zu bringen, was ich erreichen möchte.“

„Wenn du in der heutigen Generation großartig und erfolgreich sein willst, solltest du das tun, was die Großen in der Vergangenheit getan haben.“

Obwohl es bei seinem Kampf am Samstag nur wenige Höhepunkte gab, besteht Joshua darauf, dass aber die Taktik perfekt war.

„Schlagen ohne getroffen zu werden, ist die süße Wissenschaft des Boxens“, sagte er. „Wenn du ein echter Boxfan bist und das Boxen genauso liebst wie ich es liebe, dann höre auf die großartigen Trainer und sie werden dir alle sagen, dass es beim Boxen darum geht, zu treffen und nicht getroffen zu werden.

„Das habe ich gerade übernommen. Ich bin zur wahren Liebe des Boxens zurückgekehrt. Nach meiner Niederlage, musste ich tief graben. Es ist nicht nur ein brutaler Sport, es steckt auch eine große Wissenschaft dahinter und ich wollte diese in diesem Kampf übernehmen. Ich denke, das war die perfekte Strategie.“

Andy Ruiz‘ Vater übt scharfe Kritik an der Leistung seines Sohnes

Statt einer erfolgreichen Titelverteidigung, gab es für Andy Ruiz Jr. eine Schlappe gegen den Briten Anthony Joshua, der sich nun wieder Weltmeister nennen darf. Ruiz‘ Vater übte nun scharfe Kritik an seinem Sohn.

Ruiz Sr. enttäuscht über Sohn Andy

Am vergangenen Samstag wollte Andy Ruiz Jr. der Boxwelt beweisen, dass er kein „One-Hit-Wonder“ ist und Anthony Joshua im Rematch um die WM-Titel der IBF, WBA, WBO & IBO, wie schon im Hinkampf, in seine Schranken weisen. Der Brite dominierte den Kampf jedoch von der ersten Sekunde an aus der langen Distanz und zog über 12 Runden seinen cleveren Plan durch, der ihm letztendlich den Wiedergewinn „seiner“ Titel mit einem Punktsieg sicherte.

Andy Ruiz Jr. hatte von der ersten bis zur letzten Runde sichtlich Mühe, um Joshua gefährlich zu werden. Seine Leistung aus dem ersten Gefecht der beiden konnte er nicht abrufen, was wohl auch am physischen Zustand des Mexikaners lag, der mit 8 kg mehr als noch im ersten Kampf in den Ring stieg, wohingegen Joshua einiges an Gewicht abnahm. Letzteres war auch die Empfehlung der sportlichen Betreuer des „Destroyers“. Doch dieser genoss seinen Sieg vom 1. Juni in New York, der als „Upset“ in die Geschichtsbücher einging, mit einem dreimonatigen Party-Marathon. Zudem bereitete er sich schlecht auf den Rückkampf vor und offenbarte eine Beratungsresistenz gegenüber seinen Betreuern.

Einige Stunden nach dem Kampf, übte Andy Ruiz Jr.’s Vater scharfe Kritik an der „Leistung“ seines Sohnes. Gegenüber „Boxing Social“, stand Ruiz Sr., der seinen Sohn gern 30 Pfund leichter gesehen hätte, einem Tag nach der Niederlage gegen Anthony Joshua Rede und Antwort und erklärte seine Sicht der Dinge.

Ruiz Sr.: „Habe ihm gesagt, dass es mit dem Gewicht nicht gutgehen wird“

Andy glaubte, er würde im Kampf gut abschneiden. Ich habe ihm vor einem Monat gesagt, dass es ihm mit dem Gewicht nicht gutgehen wird. Es wird zu schwer, weil er müde und keine Beweglichkeit haben wird. Er wurde übergewichtig, das war das Problem. Es war zu viel Gewicht für seinen Körper. Er wog 283 Pfund. Und nachdem er gegessen hatte, war er irgendwo bei 290. Auf keinen Fall würde er sich damit einen Gefallen tun, jetzt hat er seine Lektion gelernt und jetzt wird er zurückkommen „, so Ruiz Sr. gegenüber Boxing Social auf YouTube.

Und weiter: „In allen Kämpfen, die er in seiner Karriere gemacht hat, war er bei 255, 257, 246 Pfund. Das letzte Mal, als er kämpfte, war er bei 268 und er fühlte sich wohl, aber ich sagte ihm: ‚Du musst abnehmen,‘ aber zu dieser Zeit hatten wir nicht genug Zeit, um Gewicht zu machen. Deshalb kämpfte er mit diesem Gewicht. Er hörte nicht zu, weil er berühmt war. Er war mit seinem Rolls Royce und seinen Freunden unterwegs, er hat Partys veranstaltet und er hörte nicht auf das Team. Er hörte nur auf sich allein. Wir waren in einem Haus in Manhattan Beach, damit er mit uns kommen und im Haus bleiben konnte. Er wollte nicht bei uns bleiben. Er wollte bei seinem Freund bleiben und versuchen, es allein zu machen. Es war das schlimmste Trainingslager, das er machen konnte.“

„Ich denke nicht an AJ. Er ist ein guter Boxer und ein großartiger Mensch. Wir lieben AJ und er hat diesen Abend verdient gewonnen. Aber Andy, er hat nicht die richtigen Dinge getan, deswegen ist es passiert.“, so der Vater weiter.

Wie es für Ruiz nun weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Im Rennen um die WM-Titel in der Königsklasse, muss sich der Ex-Champion nun wieder hinten anstellen und sich erneut nach oben boxen, wenn er allen beweisen will, dass er kein „One-Hit-Wonder“ war.

WBO ordnet Anthony Joshua vs. Oleksandr Usyk an

Nach der taktischen Meisterleistung und dem damit verbundenen Rückgewinn seiner WBA (Super), WBO, IBF und IBO Titel gegen Andy Ruiz Jr. steht Anthony Joshua nun erneut vor dem Problem einen oder mehrere seiner Titel zu verlieren.

Pflichtverteidigung gegen Oleksandr Usyk?

Direkt nach dem „Clash on the Dunes“ ließ die WBO vermelden, dass Two-Time Champ Joshua nun 180 Tage Zeit hat, um seiner Pflichtverteidigung gegen Oleksandr Usyk nachzukommen. Usyk gilt seit seinem Aufstieg ins Schwergewicht als Pflichtherausforderer für den WBO Titel, da er als WBO Champ im Cruisergewicht durch dessen Regularien automatisch dazu ernannt wurde.

Da Joshua nun ebenfalls eine Pflichtverteidigung gegen IBF Herausforderer Kubrat Pulev zu absolvieren hat, stellt sich die Frage, wie man dem Entzug einer der beiden Gürtel entgegenwirken kann.

Durch das Rotationsprinzip bei vereinigten Titelträgern kann im Normalfall immer nur ein Weltverband seine Pflicht einfordern. Jedoch kam es durch das direkte Rematch zu einer freiwilligen Verteidigung, wodurch nun 2 Weltverbände ihre Ansprüche anmelden.

Eddie Hearn gab seinerseits sofort bekannt, dass er ab Montag Gespräche mit der WBO und der IBF führen will, um einem Titelverlust aus dem Weg zu gehen.
Da Oleksandr Usyk wie Joshua ebenfalls bei Matchroom unter Vertrag steht, kann man davon ausgehen, dass Usyk von seinem Recht zurücktritt und stattdessen gegen Derek Chisora in den Ring steigen wird.

Der einzige Weg der Pflichtverteidigung ohne gleichzeitigen Verlust des Titels zu umgehen wäre eine Titelvereinigung gegen WBC Champ Deontay Wilder, jedoch hat dieser bereits für den 22. Februar sein Rematch gegen Tyson Fury finalisiert.

Somit bleibt Joshua nur die Möglichkeit seine Titel pflichtzuverteidigen und auf die Kulanz der Weltverbände zu hoffen. Der glückliche Umstand, dass es zwischen Povetkin und Hunter keinen Sieger gab, sorgt zumindest dafür, dass es keinen Pflichtherausforderer für den WBA Superchamp Gürtel gibt.

Bei einem erneuten Rematch und einer Trilogie gegen Andy Ruiz Jr., wären beide Titel vakant und nach dem desaströsen Auftritt Ruiz‘ innerhalb und außerhalb des Ringes verdient dieser auch vorerst keine Titelchance.

Wie geht es weiter mit Anthony Joshua? Kubrat Pulev wohl nächster Gegner.

Im Schwergewicht stehen jetzt zwei Pflichtverteidigungen, für den IBF und den WBO-Titel, an.

Nachdem sich Anthony Joshua am vergangenen Samstag, in Diriyah, Riad, Saudi-Arabien, seine vier WM-Gürtel (IBF, WBO, IBO und WBA-Super-Champion) zurückgeholt hat, steht nun die Frage an: Wer ist der Nächste?

Bereits vor dem Rematch zwischen Andy Ruiz und Anthony Joshua stand fest, dass für den Gewinner des Kampfes in Saudi-Arabien gleich zwei Pflicht-Titelverteidigungen anstehen. Einmal wartet da der Bulgare Kubrat Pulev, der offizieller Herausforderer für den IBF-Titel ist und auch die WBO hat mit Oleksandr Usyk einen offiziellen Herausforderer nominiert und besteht darauf, dass der Sieger aus Diriyah innerhalb von 180 Tagen gegen den unbesiegten Oleksnadr Usy seinen IBF-Gürtel Pflicht verteidigen muss.

Eddie Hearn, der Promoter von IBF, IBO, WBA, WBO-Schwergewichts-Champion Anthony Joshua, hat inzwischen angedeutet, dass Kubrat Pulev wohl der nächster Gegner von Joshua sein wird.

Eddie Hearn wird am heutigen Montag mit beiden Weltverbänden (IBF und WBO) sprechen. Er glaubt es hin zu bekommen, dass Joshua wahrscheinlich zuerst gegen Kubrat Pulev antritt und dann als nächster Gegner Oleksandr Usyk folgen wird.

Er ist wahrscheinlich der nächste Gegner von Anthony Joshua: Kubrat Pulev

„Es wird alles ziemlich schnell gehen müssen, denn jetzt werden die Geier da draußen kreisen. Aber genau so würde auch ich es tun, wenn ich in deren Situation wäre. Ich gebe ihnen keine Schuld, so ist das Geschäft“, sagte Hearn gegenüber Sky Sports.

„Ich muss mit der IBF und der WBO sprechen und wir werden sehen, wer zuerst zuerst dran ist. Ich denke, dass es im Moment so aussieht, als wäre es die IBF, aber wir müssen noch auf die Bestätigung warten. AJ wird alle Gürtel behalten wollen und ist nicht bereit einen der Titel freiwillig niederzulegen und wenn das der Fall ist, dann denke ich, es wird erst Pulev und dann Usyk sein.“

„Ich denke April oder Mai, das ist ein realistisches Datum für Joshuas nächsten Kampf.“

Der Kampf zwischen Anthony Joshua vs Kubrat Pulev war schon einmal für den 11. September 2017 terminiert, konnte aber nicht stattfinden, da Pulev wegen einer Verletzung nicht antreten konnte.

Im Jahr 2017 sollte Joshua schon einmal gegen Kubrat Pulev antreten – doch der Bulgare musste den schon terminierten Kampf wegen einer Verletzung absagen.

Ein Repräsentant der IBF hatte zuvor Sky Sports mitgeteilt, dass Pulevs Titelkampf an erster Stelle stehen würde.

„Unsere Titelverteidigung muss an erster Stelle stehen“, hieß es in einer Erklärung der IBF. „Die Organisationen haben untereinander vereinbart, dass die Pflichtverteidigung des IBF-Titels als nächstes vorgeschrieben wird.“

Bob Arum, der Promoter von IBF Herausforderer Kubrat Pulev und Eddie Hearn, Promoter von Anthony Joshua, werden sicher in Kürze den Titelkampf ihrer beiden Schützlinge vereinbaren.

Bob Arum, CEO von Top Rank, der Co-Promoter von Pulev, plant auch darauf hinzuwirken, dass sein Mann als nächstes gegen Joshua kämpft und er erwartet, dass dieses Szenario auch so eintrifft.

Emanuel Navarrete bleibt WBO-Weltmeister: TKO-Sieg über Horta!

Fotos: Zanfer-Promotions

An jenem intensiven Box-Wochenende, stieg auch WBO-Superbantamgewichts-Champion Emanuel Navarrete (30-1-0, 26 Ko’s) in den Ring. Der 24-jährige Mexikaner setzte seinen WM-Gürtel gegen Landsmann Francisco Horta (20-4-1, 10 Ko’s) aufs Spiel und stellte dabei seine boxerische Klasse erneut unter Beweis!

TKO-Sieg in Runde 4: Navarrete lässt Horta keine Chance!

Nachdem sich Emanuel Navarrete erst im Dezember 2018 die WBO-Krone durch einen Punktsieg über Isaac Dogboe sicherte, bestreitete der 24 Jahre alte Mexikaner seine immerhin schon vierte Titelverteidigung. Navarrete, der eine beachtliche Ko-Quote von fast 84 Prozent vorzuweisen hat, ließ auch Samstagnacht in Puebla (Mexiko) nichts anbrennen!

Gegen seinen 26-jährigen Herausforderer, Francisco Horta, machte der Titelverteidiger von Beginn an klar, wer der Chef im Ring ist. Ausgestattet mit einem guten Jab und dem insgesamt besseren boxerischen Rüstzeug, erteilte Navarrete seinen dennoch tapferen Gegner eine Box-Lektion.

Immer wieder gelang es dem Champion seinen Widersacher an den Ringseilen zu stellen und mit sehenswerten Aktionen einzudecken. Schon nach drei einseitigen Durchgängen war abzusehen, dass sich für Francisco Horta der Traum vom WM-Titel nicht erfüllen sollte. Bereits im vierten Durchgang sollte das ungleiche Duell ein Ende finden!

Emanuel Navarrete konnte seinerseits wiederum klare und harte Treffer ins Ziel bringen, während sein überforderter Kontrahent einfach keine Mittel fand, um sich auch nur annährend eine realistische Chance zu verschaffen. Nach 2:09 Minuten in der vierten Runde, hatte der Ringrichter letztlich ein Einsehen mit Francisco Horta und nahm diesen aus dem Gefecht.

Für Emanuel Navarrete, der eine überzeugende Vorstellung lieferte und vom heimischem Publikum mit ausreichend Applaus gefeiert wurde, war es somit die vierte erfolgreiche Titelverteidigung und der 30. Sieg im 31. Profikampf. Nun hofft Navarrete auf eine Unification im bevorstehenden Jahr.

Emanuel Navarrete vs. Francisco Horta – Die Highlights vom Fight (Video):

https://www.youtube.com/watch?v=k2_LGpfT90Q

Simon Zachenhuber bei German Edition in Hamburg am 21.12.!

Simon Zachenhuber / Foto: Facebook

“Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.”, dichtete Hermann Hesse und mit dem
Blick auf die am 21.12.2019 in Hamburg stattfindende Boxveranstaltung “German
Edition” dürfte Simon Zachenhuber zustimmen. Denn sein Kampf gegen den
Bosnier Nikola Matic wird auch seine Premiere als Boxer der Fächersport
Management.

Premiere für Fächer-Sportmanagement in Hamburg

Geschäftsführer Christian Titze wird an diesem Abend im Cruise Terminal in Altona
sehr genau hinschauen, wie sich seine deutsche Nachwuchshoffnung präsentiert.
Der von Conny Mittermeier trainierte Zachenhuber trifft auf einen Gegner, der vor
zwei Jahren bereits mit einem anderen Fächersport-Schützling, Evgeny Shvedenko
im Ring stand. Damals verlor Matic in der sechsten Runde durch TKO.

Zachenhuber geht mit der Empfehlung von neun Siegen in neun Kämpfen bei eine
55%igen ko-Quote in diese Auseinandersetzung. Und natürlich will er sich mit
einem überzeugenden Auftritt in Hamburg die nächste Sprosse auf der Erfolgsleiter
sichern. Am 28.03.20 soll er schließlich im Rahmen der Graf-Hardenberg-Boxgala
in der Karlsruher Palazzo-Halle dem heimischen Publikum als erfolgreicher
Lokalmatador präsentiert werden.

Text: Fächer Sportmanagement

21. Dezember in Wolgast: Wiking-Weihnachtsboxen statt Adventssingen

Symbolfoto – Ronny Mittag und Winne Spiering / Foto: WINNER Wiking Event

Neun Wiking-Amateure gehen am 21. Dezember beim traditionellen Weihnachtsboxen in ihrem Wolgaster Gym an den Start. Drei von ihnen sind Landesmeister. Selbstverständlich wird es auch wieder tolles Profiboxen geben.

Winfried Spiering ist der Chef des Berliner Wiking-Boxstalls sowie der Präsident „Wiking-Winner-Förderzentrum OVP e.V“. Für ihre „Weihnachtsfeier“ haben die Wikinger ihr Gym am Lustwall zur wohl kleinsten Boxarena der Welt umgebaut. Wie in den Vorjahren setzen die Nordmänner auf knackiges Amateurboxen, gefolgt von „handfesten“ Profikämpfen.

Traditionell eröffnen die Amateure die Veranstaltung. Ricardo Pautsch, Headcoach des Wolgaster Wiking-Teams sowie seine Co-Trainer Roberto Habeck und Mario Fründt sind stolz, dass in neun der 13 Gefechte ihre Faustkämpfer gesetzt sind und sich mit exquisiten Gegnern aus Berlin und Hamburg messen werden. Jan Golla, Jugendwart des Boxverbands MV, half ihnen tatkräftig bei der Planung.

Pautsch ist seit Tag eins -das war der 1. Oktober 2018- dabei. Unglaublich, aber in etwas mehr als einem Jahr kann er auf eine Mannschaft von 17 Wettkampfboxern zurückgreifen. Viele von ihnen wurden schon auf Meisterschaften und Turnieren mit Medaillen dekoriert.
Nachwuchssorgen gibt es in Wolgast nicht. Roberto Habeck trainiert die vielen acht bis zehnjährigen Mini-Wickies. Er musste viele trösten, weil sie für die Veranstaltung nicht aufgestellt wurden. Sie sind noch zu jung.

Maurice Rades ist mit 34 Kg der Leichteste. Vermutlich wird sein Kampf der erste der Veranstaltung sein. Er ist einer der drei Wolgaster Landesmeister. Am anderen Ende der Gewichtsskala steht Tobi Kruse. Der ist der Mecklenburg-Vorpommern-Meister im Superschwergewicht und mit 107 Kg und 16 Jahren eine echte Wuchtbrumme.
Pautsch betont: „Tobi hat sich prächtig entwickelt. Bei der Beinarbeit und der Schlagdynamik hat er einen großen Satz nach vorn gemacht.“

Doch Tobi hat zuletzt gegen einen baumlangen Berliner nach Punkten verloren. Der hatte nach einem Break-Kommando nachgeschlagen und Tobi die Nase gebrochen. „Kampfunfähigkeit vorgaukeln, damit sein Gegner hätte disqualifiziert werden müssen, das ist Mimimi und eines Wikingers unwürdig“, so Pautsch.

Jetzt bekommt Tobi die ersehnte Revanche,  denn genau jener baumlange Berliner wird ihm beim Weihnachtsboxen gegenüberstehen. Spiering ist sich sicher: „Nach dem Kampf wird Tobi für uns nur noch der Wolgaster Bomber sein.“

Fast genauso schwer wie Tobi ist Maurice Wegner, der nach einer langen Verletzungspause endlich seinen ersten Kampf bestreiten wird. Pautsch: „Das Publikum kann sich auf eine gewaltige Kelle freuen, denn die haut Maurice.“

Etwas leichter ist Andrico Zastrow. Der Schüler des Runge Gymnasiums wird im Schwergewicht (91 kg) seinen ersten Kampf bestreiten. „Toller Junge, toller Kämpfer,“ so Pautsch. Jason Strübing, Spitzname „Karate“, komplettiert das Wiking Trio der Landesmeister. Seine Trainer sind sich sicher, dass der Halbweltergewichtler die Siegpunkte für seine Mannschaft holen wird.

Lukas Emke, 12 Jahre, besucht, wie viele seiner Kameraden, die Kosegarten Schule. Er tritt in der Klasse bis 54 Kg an. Alexander Albrecht kommt nicht aus Wolgast, sondern aus Zinnowitz und boxt in der 57 Kg-Klasse. In den weiteren Kämpfen werden Malte Burkert und Felix Hagendorf zu sehen sein. Mit 23 Jahren ist Felix der Älteste in der Wiking-Staffel.

„Wir sind zufrieden, wenn unsere Jungs alles geben werden,“ sagen die Trainer unisono, „denn wenn sie alles geben, dann werden sie auch siegen!“ Verstärkt wird die Staffel der Peeneboxer durch vier Athleten vom FSV Bentwisch.

Die Amateur-Fights werden durch mindestens drei Profikracher nachgewürzt. Hier können sich die Fans auf die Berliner Mateusz Okbi, Kurosh Nigkan und Mike Jäde freuen.
Darüber hinaus möchte Spiering die Schwergewichtler Danilo Milacic aus dem ECB Team und den Belgier Jack Mulowayi einsetzen. Sie sollen gegen lokale Größen antreten. Leider bekam Spiering bis jetzt nur Absagen.

Mateusz Okbi boxte bereits letztes Jahr unter dem Wolgaster Tannenbaum. Damals schlug er Aleksandar Tojic nach wenigen Minuten KO. Die Bilanz des 28-jährigen ist mit vier KOs in vier Kämpfen makellos. Natürlich will Mateusz auch seinen fünften Kampf vorzeitig gewinnen.

Ähnliches hat der Supermittelgewichtler Kurosh Nigkan vor. Seine drei Kämpfe gewann er durch KO. Geht es nach ihm, soll sein Gegner beim Weihnachtsboxen ebenfalls das Opfer seiner Schlaghand werden.

Hauptkämpfer ist Mike Jäde. Mike hat sich im abgelaufenen Jahr prächtig entwickelt. Erst im September durfte sich Mike nach seinem Sieg gegen Nico Salzmann den GBC Intercontinental Gürtel umschnallen. Vermutlich wird Mike schon sehr bald um größere Titel boxen. Bedingung hierfür, ein Sieg in der wohl kleinsten Boxarena der Welt.

Wann? 21. Dezember * Einlass 17 Uhr * Beginn 18 Uhr

Wo? WBT Box-Gym * am Lustwall 4 * Wolgast

Tickethotline: Info@wikingboxteam.de, 9-12 Uhr 030/29668734, 6-22 Uhr 0172/3082807

Text: Wiking Box-Team