Donnerstag, 10. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Ingo Volckmann: „Ich war bereit für die Versteigerung, mein Angebot lag bereits in den USA“

Das „Pokern“ um die IBF-Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht geht weiter! Nachdem der AGON-Boxstall um Promoter Ingo Volckmann Druck beim Weltverband gemacht hat, wurde die Versteigerung für den WM-Kampf zwischen AGONs William Scull und dem mexikanischen Box-Superstar Saul „Canelo“ Alvarez vorgezogen und sollte heute, am 6. Juni, stattfinden. Das Team um den unumstrittenen Weltmeister im Supermittelgewicht, Canelo Alvarez, hatte allerdings um mehr Zeit gebeten. Dieser Bitte wurde nach Gesprächen mit Ingo Volckmann stattgegeben und der neue Termin ist nun der 13. Juni.

Von IBF angeordnete Versteigerung der Austragungsrechte für Scull vs. Canelo auf 13. Juni verschoben

Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde „Canelo“ seinen IBF-WM-Gürtel niederlegen. William Scull, der erst Anfang Mai in den USA sein Debüt im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ feierte, hätte dann um die vakante Weltmeisterschaft boxen können. Doch offenbar gibt es erneut eine Kehrtwende: „Wir sind seit zwei Jahren Pflichtherausforderer von Canelo und die IBF hat endlich ernst gemacht und den Kampf offiziell angesetzt. Nachdem man allerdings nicht auf unsere Nachrichten reagierte, haben wir Druck bei der IBF gemacht und so kam es zur vorzeitigen Ansetzung der Versteigerung.“, resümiert Volckmann.

Der Promoter weiter: „Ich habe jetzt allerdings mit Tom Brown gesprochen, der Canelo vertritt und wir haben ihm ein Angebot gemacht. Nun verhandeln wir die Einzelheiten, weswegen der Termin für die Versteigerung nochmal verschoben wurde. Wir hoffen, dass wir uns doch noch einigen und sind in Verhandlungen. Vielleicht finden wir eine Lösung, die für beide Seiten in Ordnung ist. Ich war bereit für die Versteigerung, mein Angebot lag bereits in den USA!“

Egal, was als nächstes passiert, eines ist sicher: Die Berliner Box-Promotion AGON Sports von Promoter Ingo Volckmann steht vor ihrer vierten Weltmeisterschaft innerhalb kürzester Zeit!

Text: AGON Sports

Osleys Iglesias landet einen Horror-KO! Ramadan Hiseni überzeugt

Osleys Iglesias u.a. mit Georg Bramowski und Benny Blanko.

Einen Horror-KO landet Osleys Iglesias in Kanada. Der Schweizer Ramadan Hiseni überzeugt indes auf der Undercard.

Die kanadische Promoter-Nummer 1, Eye of the Tiger, lud am Donnerstag zur Kampfnacht im Casino von Montreal ein. Im Hauptkampf erfolgte ein interessantes nationales Duell. Jedoch hatte auch die Undercard einiges zu bieten. So verteidigte der in Berlin lebende Osleys Iglesias seinen IBO-Titel im Supermittelgewicht. Aber auch der Schweizer Ramadan Hiseni bekam die Gelegenheit, erstmals in Übersee sein Boxkönnen international unter Beweis zu stellen, was ihm bravourös gelang.

Butler vs. Volny – ein spannendes nationales Duell

Steven Butler vs. Patrice Volny
©Vincent Ethier 2024

Der Hauptkampf lautete im Mittelgewicht Steven Butler (34-5-1) gegen Patrice Volny (19-1) und war ein Duell zweier Männer aus Montreal. Entsprechend war die Stimmung vor Ort sehr gut und das Casino war schon lange ausverkauft. Butler, ein sehr schlagstarker Mann mit einer löchrigen Defensive, galt als renommierterer Boxer. So konnte er sich beispielsweise schon einmal um die Weltmeisterschaft der WBO bemühen, wurde im vergangenen Jahr dabei aber vom Weltklasse-Kasachen Zhanibek Alimkhanuly (15-0) in den Staaten gestoppt. Volny hatte hingegen mit seinen 34 Jahren solch eine Vita nicht vorzuweisen, galt aber dennoch als starker Mann. Seinen bisher größten Kampf verlor er gegen den ehemaligen Weltmeisterschaftsherausforderer Esquiva Falcao (30-1) im November 2021. In dem Kampf gab er die Anfangsphase ab, wurde aber zunehmend stärker. Als er das Momentum besaß, wurde der Kampf wegen eines Cuts vorzeitig auf die Scorecards gebracht, wo er unterlag. Nun war er heiß auf diesen Hauptkampf gegen Butler und wollte alles dafür geben, siegreich zu sein.

Volny stoppt einen toughen Butler in Runde 9

Steven Butler vs. Patrice Volny
©Vincent Ethier 2024

Der Kampf bot auch sofort keinerlei Abtastphasen. Beide Boxer legten ein hohes Tempo vor und überzeugten mit harten Powerpunches. Butler war der aktivere Mann, der immer wieder sich an Volny heranschob und im Infight agierte. Volny war größer, stand viel in der geschlossenen Doppeldeckung und versuchte mit überfallartigen Angriffen, zumeist in der Schlussminute, Akzente zu setzen. So ging der Kampf schön hin und her, bis zur vierten Runde. Ab dann war es überwiegend Volny, der die klareren Aktionen setzte. Butler war stets aktiv und bemüht, doch wies in der Deckung massive Lücken auf, die Volny mit harten Powerpunches bediente. So kam es dazu, dass Volny zwar nicht zwingend mehr traf, aber die Highlight-Aktionen stets verbuchte, wodurch auch der Großteil der Runden ihm gehörte.

Butler wurde stark angefeuert von den Zuschauern vor Ort und war gewillt, eine brutale Schlacht zu liefern. Immer wieder hatte er seine explosiven Momente und setzte Volny zu, der jedoch doppelt so hart antwortete. Ab Runde 7 und 8 war Butler im Gesicht schon gezeichnet und man sah ihm die Ermüdung sichtlich an. Zwar bewies er eine Menge Kämpferherz und schluckte ganze Serien von Volltreffern, aber das Ungleichgewicht des Kampfes nahm ständig zu. So entschied der Ringrichter zum Ende der neunten Runde, den Kampf abzuwinken. Butler regte sich daraufhin sofort auf, schubste den Ringrichter etwas, konnte aber daraufhin seine Nerven sofort beruhigen, wodurch die Szene an Brisanz verlor. Für Volny war es der erhoffte große Sieg nach einer richtig starken Leistung. Er war der deutlich effektivere Mann an diesem Abend und hätte auch schon viel früher den Sack zumachen können, doch sein Punch war eher mittelprächtig.

Osleys Iglesias landet einen brutalen Horror-KO

Osleys Iglesias vs. Evgeny Shvedenko ©Vincent Ethier 2024

Im Co-Main-Event verteidigte hingegen Osleys Iglesias (11-0) seinen IBO-Titel im Supermittelgewicht gegen Evgeny Shvedenko (16-2-1). Beide Boxer haben Überschneidungspunkte in Deutschland aufzuweisen. Iglesias lebt in Berlin und hat sich neuerdings dem Promoter in Kanada angeschlossen. Dennoch bleibt er seinem deutschen Trainer Georg Bramowski treu, der ihn auch in Montreal coachte. Shvedenko war hingegen bei den Karlsruhern von Fächer Sports aktiv und bekam im Juli 2022 seine IBF-Final-Eliminator-Chance gegen William Scull (22-0), die er einstimmig nach Punkten in Erding verlor. Nun trafen sich beide in Kanada gegenüber.

Iglesias hat sich im Vorfeld als technisch starker Puncher einen Namen gemacht. Sein Kanada-Debüt ging nicht einmal eine Runde lang, da musste der eigentlich sonst so toughe Argentinier Marcelo Coceres (32-7-1) runter. Nun war man gespannt, ob der renommierte Shvedenko ebenfalls vorzeitig gestoppt werden könnte, was sich tatsächlich auch früh bewahrheitete. Eigentlich war die erste Runde nicht so verkehrt von Shvedenko, der auch eigene Treffer am Mann ins Ziel verbuchen konnte. Iglesias versuchte es mit dem wuchtigen Cross, der häufig nicht genau ins Ziel fand. Gegen Ende der ersten Runde kam der Kubaner aber seitlich am Kopf von Shvedenko präzise durch, der zu Boden ging. Dort fing er dann plötzlich an zu verkrampfen und schreckliche Bewegungen zu machen. Es sah aus, als ob seine Motorik beeinträchtigt war und er instinktiv versuchte aufzustehen, was er nicht umsetzen konnte. So krabbelte er auf dem Boden einige Sekunden herum und den Zuschauern verschlug es den Atem.

Zum Glück legte sich diese motorische Störung schnell und Shvedenko konnte aufstehen und sich beruhigen, was eine große Erleichterung darstellte. Nach diesen beängstigenden Szenen war es zunächst unklar, ob nicht ein dramatisches Unglück geschehen könnte. Für Iglesias war es der 10. vorzeitige Sieg im 11. Profikampf. Er bewies erneut, dass er zu den absoluten Weltklassetalenten des Sports gehört und hat eine rosige Zukunft vor sich.

 Ramadan Hiseni überzeugt gegen Shamil Khataev

Ramadan Hiseni vs. Shamil Khataev
©Vincent Ethier 2024

Auf der Undercard gab es das Aufeinandertreffen zwischen dem Russen Shamil Khataev (12-0-1) und dem Schweizer Ramadan Hiseni (18-1-2) im Mittelgewicht. Hiseni kämpfte zuvor fast ausschließlich in der Schweiz. Lediglich einen kleineren Aufbaukampf gab es zuvor einmal in Deutschland. In der Schweiz krönte sich der Mann mit albanischen Wurzeln im Jahr 2019 zum WBC-Juniorenweltmeister. Eine international ambitionierte Karriere auf Weltformat war sein Ziel, doch er musste auch Rückschläge verkraften. So kam er gegen zwei Franzosen nicht siegreich über die Runden. Gegen den ehemals sehr renommierten Amateur Nizar Trimech (10-5-2) erreichte er im Juni 2022 lediglich ein Unentschieden. Ein halbes Jahr später musste sich Hiseni sogar gegen den 1,90 m großen Ismael Seck (12-8-2) geschlagen geben. Durch diese Niederlage rückte eine große internationale Karriere etwas in die Ferne.

Auf der anderen Seite stand mit Shamil Khataev ein sehr renommierter Amateurboxer. Er soll laut Angaben 290 seiner 300 Amateurkämpfe gewonnen haben, was sich enorm bemerkenswert liest. Khataevs Bruder, Imam Khataev (7-0, 7 KO), ist ebenfalls Profiboxer und konnte zuvor bei den Amateuren eine olympische Medaille gewinnen. Imam stand bei den Kanadiern von Eye of the Tiger unter Vertrag und nun durfte auch der Bruder Shamil erstmalig in Kanada kämpfen. Er galt als großer Favorit im Vorfeld, doch Hiseni entpuppte sich nicht als schweizerische Laufkundschaft.

Khataev begann aktiv und baute zunehmend ab

Der Schweizer Ramadan Hiseni überrascht als Underdog in Kanada.

Die Rollenverteilung im Kampf war eindeutig. Khataev, ein neues Signing bei den Kanadiern, sollte sich mit einem überzeugenden Sieg empfehlen. Hiseni brachte einen numerisch guten Rekord mit, der aber gegen stärkere Gegner schnell wackelte. Daher schien er ein geeigneter Gegner für solch ein Debüt. Zu Beginn sah es für Khataev auch vielversprechend aus. Er schlug gefährliche linke Haken, die gut ins Ziel trafen. Hiseni versteckte sich keineswegs und war der längere Mann, doch Khataev arbeitete viel und bewies auch eine stabile Defensive. Die ersten Runden gehörten tendenziell Khataev, doch der Kampf änderte sich von Runde zu Runde.

Man konnte bemerken, dass Khataev sehr viel über Powerpunches agierte. Ein lockeres Anboxen sah man selten, was nicht gerade für seine Flexibilität sprach. Da er aber genug arbeitete, reichte dies zunächst noch aus. Allerdings konnte Khataev das Tempo nicht halten und baute spätestens ab der fünften Runde merklich ab. Immer wieder musste er tiefer atmen und schlug zugleich weniger druckvoll. Hiseni konnte diese Phase nutzen und entlud stark mit seiner rechten Schlaghand. Immer wieder traf er über die Mitte wirklich klar, was auch dadurch begünstigt wurde, dass Khataev keinerlei Headmovement bewies. Zwar versuchte der Russe mit gewissen Spurts zu agieren, doch Hiseni überzeugte in der zweiten Kampfhälfte deutlich mehr.

Überraschend war auch, dass Hiseni sich gegen den sehr kompakten und physisch starken Khataev auch im Infight bzw. im Clinch beweisen konnte. Nicht selten schob Hiseni seinen Gegner richtig weg, wenn der Clinch geboten wurde, was man so auch nicht im Vorfeld erwartet hatte. Insgesamt war es eine wirklich starke Performance von Hiseni, der insbesondere in den hinteren Runden den Kampf beherrschte und vermutlich auch dominierte. Eine mehr als beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass er eigentlich nur zum Verlieren von den Kanadiern bestellt wurde.

Die Punktrichter werten ein Unentschieden – Hiseni sieht sich als Sieger

Am Ende waren 10 gute Runden vorbei und der Kampf wurde auf den Scorecards entschieden. Da Khataev ein Schützling des Ausrichters war, musste man ihn auf den Scorecards im Vorteil sehen. Für Auswärtsboxer ist es in Kanada stets sehr schwer, überhaupt etwas mitzunehmen. Am Ende werteten die Punktrichter den Kampf 2x 95-95 und einmal 96-94 für Khataev, was einem Unentschieden entsprach. Auch wenn Hiseni den Kampf auf dem Papier nicht gewann, hat er eine großartige Leistung gezeigt und die Boxwelt damit massiv überrascht! Er ist trotz des Unentschiedens der klare Gewinner dieses Kampfes.

„Leider wurde es auf internationaler Ebene als Unentschieden gewertet. Ich habe mich aber klar vorne gesehen. Auch das Publikum, das mich angefeuert hat.“ sagte Hiseni nach dem Kampf und richtete abschließend noch Worte an seine Supporter: „Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben.“

Die weiteren Resultate in Montreal

Movladdin Biyarslanov vs. Elias Mauricio Haedo. ©Vincent Ethier 2024

Movladdin Biyarslanov (15-0) vs. Elias Mauricio Haedo (14-6) Superleichtgewicht: Hier ging es um den vakanten North American Boxing Federation-Titel. Haedo konnte in der ersten Runden noch halbwegs mithalten, wurde dann aber zunehmend auseinandergeschraubt. Biyarslanov bewies einen guten Jab und sehr starke Körpertreffer. Ein Körpertreffer war es dann auch, der Haedo so in die Knie zwang, dass dieser in der vierten Runde nicht mehr hochkam. Es war eine starke Performance von Biyarslanov gewesen.

Jhon Orobio (10-0) vs. Jose de Leon Jasso (13-5-1) Leichtgewicht: Orobio ist ein 20-jähriges kubanisches Talent, welches sich in Kanada beweisen darf. Er gilt als Puncher und bewies dies erneut. De Leon wurde zuvor noch niemals gestoppt, musste aber prompt in Runde 1 nach einem Haken runter. In der zweiten Runde erfolgte ebenfalls ein Niederschlag. De Leon ließ sich Zeit und stand zögerlich bei 9 auf, aber der Ringrichter hatte genug gesehen und winkte den Kampf ab. Orobio unterstrich seine Puncherqualitäten und bleibt ein sehr heißes Prospect.

Luis Santana (12-0) vs. Guillermo Leonel Crocco (20-4-1) Leichtgewicht: Den Opener des Abends gaben diese beiden Boxer. Santana ist ein technisch ansprechender Kanadier, der zumeist an Punchqualitäten hat missen lassen. Zuletzt steigerte er sich jedoch diesbezüglich und konnte gleich 3 Kämpfe hintereinander vorzeitig gewinnen. Mit Crocco wartete ein numerisch guter Argentinier, der jedoch einen völlig leeren Kampfrekord vorzuweisen hatte. Wenig verwunderlich also, dass er in einen harten linken Haken lief und in Runde 2 KO ging.

Sämtliche Kämpfe sind im kostspieligen Quartalsabo auf Punchinggrace.com ersichtlich.

Don King präsentiert am Freitag: Adrien Broner vs. Blair Cobbs

Fightposter: Adrien Broner vs. Blair Cobbs

Don King präsentiert erneut ein PPV-Event mit mehreren Titelkämpfen sowie dem Einsatz eines deutschen Schwergewichts auf der Undercard.

Er ist wieder zurück, Don King! Der im August 93 Jahre alt werdende Promoter kann es einfach nicht lassen und präsentiert erneut eine Card voller Kämpfe. Im Seminole Hard Rock Hotel and Casino in Hollywood sind 12 Profikämpfe geplant, die im PPV auf Triller.tv live weltweit übertragen werden. Bitter ist jedoch die Tatsache, dass das sportliche Highlight, die WBC-Weltmeisterschaft zwischen Norair Mikaeljan (27-2) und Ryan Rozicki (20-1), leider ausgefallen ist, da sich Mikaeljan kurzfristig einen Cut am Auge zuzog. Dennoch hat Don King noch zahlreiche weitere Kämpfe geplant, die am morgigen Freitag absolut sehenswert erscheinen.

Adrien Broner – wird er wirklich kämpfen?

Adrien Broner vs. Blair Cobbs.

Der eigentlich angedachte Hauptkampf im Weltergewicht zwischen Skandalnudel Adrien Broner (35-4-1) und Blair Cobbs (16-1-1) steht soweit noch, obgleich niemand genau weiß, ob der Kampf wirklich stattfinden wird. Broner, der sich dem Moneykult von Floyd Mayweather (50-0) verschrieben hat, stand in den letzten Jahren kaum noch im Ring. Seine Personalie hat massiv an Wert verloren, wodurch er am Ende mit einem Geldkoffer bei Don King unterschrieben hat, der sich gerne mit dem ehemaligen Weltmeister rühmt. Besonders fruchtbar erschien die Zusammenarbeit bislang nicht zu sein, denn Broner hat in den letzten 3 Jahren lediglich einen kleineren Kampf bestritten. Immer wieder sagte er geplante Paarungen wegen Verletzungen kurzfristig ab, entsprechend zweifelt man schon an den Ankündigungen, dass ein Kampf mit seiner Beteiligung noch stattfinden wird. Derweil war Broner vor ungefähr 10 Jahren noch ein echt großer Name im Boxen, doch ausbleibende Leistungen gepaart mit zahlreichen Skandalen haben den Eindruck geweckt, dass der satte Broner sicherlich keinen Erfolg in der Zukunft mehr aufweisen wird.

Mit Cobbs wartet nun ein charismatischer Mann, der schon häufiger bei Triller-Veranstaltungen als Kommentator positiv in Erscheinung getreten ist. Als Profiboxer selbst stand er bei Golden Boy unter Vertrag und hat dort auch durchaus gute Kämpfe bestritten. Er ist ziemlich offensiv eingestellt, was zu Niederschlägen auf beiden Seiten führt. Gegen den starken Alexis Rocha (24-2) wurde er im März 2022 gestoppt, konnte sich aber danach erfolgreich gegen Ex-Weltmeister Maurice Hooker (28-3-3) zurückmelden. Dies war im August 2022, und Cobbs blieb seitdem inaktiv. Etwas überraschend wurde dann im März dieses Jahres verkündet, dass Cobbs bei Don King unterschrieben hat und nun findet sein erster Kampf unter neuer Promotion statt.

Grundsätzlich sind beide Männer sehr fähige Boxer. Cobbs sollte man definitiv professioneller und tendenziell auch stärker im Jahr 2024 einschätzen. Die Paarung hat durchaus viel Flair und ist auch entscheidend. Dem Gewinner winken gute Kämpfe auf Weltklasseniveau, für den Verlierer werden große Paydays unrealistischer. Entsprechend kann man von beiden erwarten, dass sie am Freitag in Hollywood alles geben werden. Die Buchmacher sehen Cobbs als knappen Favoriten an.

Hunter vs. Chaney um den WBA-Goldtitel im Schwergewicht

Fightposter: Michael Hunter vs. Cassius Chaney.

Ein weiteres Highlight ist sicherlich der Schwergewichtskampf zwischen Michael Hunter (22-1-2) und Cassius Chaney (23-1). Irritationen sorgte zunächst die Ankündigung, dass es sich bei der Ansetzung um eine WBA-Interimsweltmeisterschaft handeln würde. Schnell kristallisierte sich jedoch heraus, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Man blickte ungläubig auf die Paarung und war sich unsicher, worum es tatsächlich am Freitag gehen würde. Vor zwei Tagen verkündete dann die WBA, dass es sich immerhin um einen WBA-Gold-Titelkampf handeln wird, der über 12 Runden geht. Selbigen Titel trägt aktuell auch die deutsche Boxlegende Firat Arslan (55-9) im Cruisergewicht.

Hunters Karriere ist versandet – Chaney schlägt Bryan bewusstlos

Cassius Chaney knockt Trevor Bryan mit einem verheerenden One-Punch-Knockout brutal aus.

Hunter boxte im April 2017 noch um die WBO-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht, unterlag dort nach einem guten Kampf Boxsuperstar Oleksandr Usyk (22-0) nach Punkten. Daraufhin versuchte sich Hunter im Schwergewicht, durchaus auch mit Erfolg! Im Oktober 2018 stoppte er den sehr starken Martin Bakole (20-1), es war die bisher einzige Niederlage für Bakole. Ein Sieg über Sergey Kuzmin (19-2) folgte und noch ein respektables Unentschieden gegen den sehr renommierten Alexander Povetkin (36-3-1). Hunter galt zu der Zeit als legitimes Top-10-Schwergewicht. Doch er hatte keinen nennenswerten Promoter im Rücken und unterschrieb dann einen Deal mit dem Streamingpartner Triller, der keine nennenswerten Kämpfe mehr bot. Im Dezember 2021 erfolgte lediglich ein Unentschieden gegen Jerry Forrest (27-6-2), wo Hunter sich in der Rundenpause übergab und irgendwie über die Distanz schleppte. Seine einst vielversprechende Karriere drohte zu kippen. Zuletzt nahm er im April bei einem semi-professionellen IBA-Kampf in Dubai teil, den er gegen den Russen Artem Suslenkov (10-0) nach Punkten verlor.

Beim 37-jährigen Cassius Chaney verlief die Tendenz hingegen diametral. Im Dezember 2021 verlor er auf einer Triller-Veranstaltung gegen George Arias (18-1-1) nach Punkten. Es war dieselbe Veranstaltung, bei der Hunter gegen Forrest antrat. Damit schien die größere internationale Karriere für Chaney unrealistischer geworden zu sein, doch er bekam die Gelegenheit, den ehemaligen regulären WBA-Champion Trevor Bryan (22-2) im November herauszufordern, den er spektakulär KO schlug. Bryan blieb minutenlang bewusstlos liegen, es war einer der härtesten KOs des Jahres 2023. Dadurch hat sich Chaney nun den Kampf gegen Hunter verdient.

Nur der Sieger wird im Schwergewicht nochmal angreifen können. Beide Boxer sind Mitte 30, es ist entsprechend eine nationale Do-or-Die-Begegnung. Das bedeutet nicht, dass der Kampf zwingend mitreißend werden muss, aber in puncto Relevanz und Ausgeglichenheit ist das wirklich eine gelungene Schwergewichtsansetzung.

Christian Thun im Duell der 2 Meter-Giganten

Christian Thun. Ein deutsches Schwergewicht in den USA.

Zudem wird Don King noch einen weiteren Schwergewichtskampf präsentieren. Der Deutsche Christian Thun (9-1) trifft im Duell der Hünen auf den nigerianischen Puncher Onoriode Ehwarieme (20-4), der 19 seiner 20 Siege vorzeitig holte. Erwähnenswert ist sicherlich die ungewöhnliche Größe der beiden Boxer. Thun kommt laut BoxRec auf unglaubliche 2,04 Meter, bei Ehwarieme sollen es 2,01 Meter sein. Eine Konstellation, die es selbst im Schwergewicht nur selten gibt.

Thun, der einst bei Legacy Sports Management unter Vertrag stand, gab im August 2020 erfolgreich sein US-Debüt. Nach einigen soliden Siegen erfolgte dann im Juli 2022 auf ProBox die Begegnung gegen Curtis Harper (15-11), in dem Thun nicht in den Kampf fand. Harper attackierte stets beherzt, erzeugte viel Druck und drängte Thun oft in den Rückwärtsgang. Am Ende verlor Thun ziemlich überraschend und eindeutig seinen ersten Kampf gegen einen guten Harper. Das setzte seine Ambitionen zurück, und 1,5 Jahre erfolgte nichts mehr von Thun, bis er sich im Januar mit einem vorzeitigen Sieg erfolgreich in Hollywood zurückmeldete. Nun erfolgt ein wegweisender Kampf für den Deutschen.

Mit dem Nigerianer Ehwarieme wartet durchaus ein renommierter Mann, der sich 2008 für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert hat. Bei den Profis verlief es danach einige Jahre ebenfalls erfolgreich für „Godzilla“, ehe er seine ersten Profikämpfe ab 2019 verlor. Im Februar 2021 konnte man ihn auch in Hamburg begutachten, wo er auf einer Universum-Veranstaltung von Zhan Kossobutskiy (19-1) gestoppt wurde. Auch der Olympiasieger Bakhodir Jalolov (14-0) stoppte ihn. Für die absolute Weltspitze reicht es dann für Ehwarieme nicht aus, das ist wohl eindeutig. Thun hat sich bei den Profis aber in solchen Sphären auch noch nicht bewegt, wodurch diese Ansetzung eigentlich sehr interessant gestaltet ist. Beide sind sehr lang, haben ein potenziell ähnliches Leistungsvermögen und könnten am Freitag in Hollywood einen munteren Kampf austragen. Für Thun sollte klar sein, dass er diesen Kampf zwingend gewinnen muss, wenn er eine erfolgreiche Zukunft als Profiboxer in den USA noch haben möchte.

Auf der weiteren Undercard ist Yuniel Dorticos vertreten

WBA-Weltmeister Yunier Dorticos wog mit 90,7 Kilo 400 Gramm mehr als sein russischer Gegner. Dorticos sagte einen KO-Sieg vor Beginn der 5. Runde voraus.

Yuniel Dorticos (26-2) vs. Alan Campa (19-9) Cruisergewicht: Mit Dorticos wird noch ein großer Name auf der Undercard vertreten sein. Er nahm bei der World Boxing Super Series teil und wurde Weltmeister im Cruisergewicht bei der WBA und IBF. In den letzten Jahren kam jedoch wenig vom schlagstarken Kubaner, der nun zumindest einen Aufbaukampf gegen Campa bestreitet. Der Mexikaner ist ein solider Mann, der allerdings im Supermittelgewicht gekämpft hat und zuletzt im Halbschwergewicht. Physisch dürfte er es enorm schwer haben im Cruisergewicht, wodurch dies ein lockerer Aufbaukampf für Dorticos sein sollte.

Antonio Perez (9-0) vs. Antonio Williams (16-0-1) Leichtgewicht: Das ist ein wirklich spannendes Prospect-Duell um zwei WBC-Gürtel. Perez ist erst 22 Jahre jung und war ein sehr guter nationaler Jugendamateur in den USA, wirkt mit 1,66 m aber recht klein für die Gewichtsklasse. Williams hat ebenfalls einen ordentlichen Amateurbackground vorzuweisen und blickt auf mehr Profierfahrung zurück. Zuletzt kämpfte er schon als b-side bei einer Don King-Veranstaltung, wo er überzeugte. Hier werden sich beide Boxer eine Menge vornehmen und der Kampf ist schön ausgeglichen, obgleich Perez wohl nochmals stärker einzuschätzen ist.

https://twitter.com/FightFreak3437/status/1429869400870604806

Yoenli Hernandez – ein zweifacher Amateurweltmeister

Der Amateurweltmeister 2021 und 2023, Yoenli Hernandez.

Yoenli Hernandez (3-0) vs. Alejandro Barrera (28-7) Mittelgewicht: Das ist noch ein etwas verstecktes Highlight der Card. Hernandez ist ein kubanischer zweifacher Amateurweltmeister, der sich nun mit Mitte 20 im Profisegment versucht. Bislang hat er jeden Kampf vorzeitig gewonnen. Mit Barrera wartet aber ein sehr starker Mann auf ihn, der schon gegen etliche Topmänner im Ring stand. Gegen den aktuellen Weltmeister Carlos Adames (23-1) lieferte er sich einen knappen Kampf, der über die Punkte entschieden wurde. In den letzten Jahren hat Barrera zwar wenig gekämpft, konnte aber wieder einen guten und ausgeglichenen Titelkampf zuletzt in Kanada bestreiten, wo er ebenfalls nur knapp nach Punkten verlor. Das wird also für Hernandez eine große Aufgabe, obgleich er natürlich den passenden Amateurbackground dazu mitbringt.

Ian Green (18-2) vs. Roy Barringer (10-4) Mittelgewicht: Green ist ein renommierter und guter Boxer, der aktuell die Nummer 5 im WBA-Ranking ist. Er arbeitet sich sukzessive zum WM-Kampf vor und bestreitet nun einen WBA Continental-Titelkampf gegen den Landsmann Barringer. Diese Ansetzung hätte schon im April auf einer Don King-Veranstaltung als Hauptkampf fungieren sollen, wurde aber nun auf diese Undercard verschoben. Barringer hat schon bei zahlreichen großen Promotern gekämpft, dort aber zumeist verloren. Gegen Green wird er ebenfalls als Außenseiter in den Kampf gehen.

TrillerTV als weltweiter Streaminganbieter im PPV

Broner vs. Cobbs im Triller-PPV.

Man kann sagen, was man möchte, aber Don King hat es auch 2024 wieder geschafft, im Greisenalter noch eine starke Card auf die Beine zu stellen. Natürlich sind seine Veranstaltungen in den letzten Jahren auch etwas eigenwillig, was bei großen Promotern in solch einer Form nicht stattfindet. Ein gewisser Trash-Faktor schwingt dort entsprechend mit, aber mit sportlich gut gematchten Titelkämpfen gepaart ergibt das durchaus eine sehenswerte Konstellation.

Wer also ebenfalls in den Genuss dieser speziellen Don King-PPV-Erfahrung gelangen möchte, kann dies im weltweiten PPV auf Triller TV tun. Die Veranstaltung beginnt in der Nacht zum Samstag um Mitternacht und wird 20 $ in Deutschland kosten.

Anthony Joshua und Daniel Dubois in Verhandlungen für episches britisches Duell im Londoner Wembley Stadion.

Berichte deuten darauf hin, dass im September ein kolossaler, britischer Zusammenstoß zwischen dem ehemaligen einheitlichen Schwergewichts-Champion Anthony Joshua und dem schnell wachsenden Titel-Anwärter und IBF-Interimstitelträger Daniel Dubois für das Wembley-Stadion ausgehandelt wird. Dieser potenzielle Scheunenbrenner verspricht einen massiven Zahltag und einen deutlichen Schritt näher auf den Kampf gegen den unbestrittenen Schwergewichts-ChampionOleksandr Usyk.

Berichten zufolge wird ein kolossales, rein britisches Duell zwischen dem ehemaligen vereinigten Schwergewichtsweltmeister Anthony Joshua und dem aufstrebenden IBF-Interims-Titelträger Daniel Dubois für das Wembley-Stadion im September verhandelt.

Anthony Joshua und Daniel Dubois in Verhandlungen für episches britisches Duell im Londoner Wembley Stadion.

Die Wiederaufbauphase von Anthony Joshua

Anthony Joshua befindet sich nach seinen beiden Niederlagen gegen Oleksandr Usyk auf einer Mission, sein Selbstvertrauen wieder aufzubauen und seine Fähigkeiten zu schärfen. Der britische Superstar zeigt bewundernswerte Widerstandsfähigkeit, indem er einen aktiven Kampfkalender beibehält und die Einstellung eines hungrigen Herausforderers demonstriert.

In seinem ersten Kampf nach den Niederlagen gegen Usyk trat Joshua gegen den Amerikaner Jermaine Franklin an und lieferte eine solide Leistung ab, die ihm einen einstimmigen Sieg einbrachte. Danach traf er auf Robert Helenius, der kurzfristig eingesprungen war. Trotz der Umstände zeigte Helenius eine respektable Leistung, aber Joshua stoppte ihn schließlich in der siebten Runde.

Joshua’s letzter Kampf sah ihn Otto Wallin dominieren, einen glaubwürdigen Herausforderer, der zuvor gegen Tyson Fury über die Distanz gegangen war und sich die Gelegenheit durch einen Punktsieg gegen Murat Gassiev in Armenien verdient hatte. Joshua’s Leistung gegen Otto Wallin zeigte Anzeichen seiner Aggressivität aus frühen Karrierejahren, was darauf hindeutet, dass er das Selbstvertrauen, das durch seine schockierende Niederlage gegen Andy Ruiz im „Madison Square Garden“ im Jahre 2019 in New York, USA, erschüttert wurde, wiedererlangt hat.

Anthony Joshua vs. Daniel Dubois.

Daniel Dubois: Der aufstrebende Herausforderer

Mit nur 26 Jahren entwickelt sich Daniel Dubois schnell zur Erfolgsgeschichte der Schwergewichtsklasse. Nach einem Rückschlag gegen Joe Joyce, der ihn als “Glaskanone” gebrandmarkt hatte, brachte Dubois seine Kritiker mit einer Reihe beeindruckender Leistungen gegen schwächere Gegner zum Schweigen. Sein Wiederaufstieg begann mit einem umstrittenen Kampf gegen Oleksandr Usyk, bei dem Dubois Aggression und Zähigkeit zeigte, obwohl er letztlich in der neunten Runde gestoppt wurde.

Dubois’ wahre Comeback-Geschichte entfaltete sich später im Jahr 2023, als er in Riad, Saudi-Arabien, gegen den ungeschlagenen und lautstarken Jarrell Miller antrat. Viele gingen davon aus, dass Millers unerbittlicher Druck Dubois brechen würde, doch der Londoner Power-Puncher hielt dem Sturm stand und konterte mit heftigen Gegenangriffen. Dubois zeigte verbesserte Ausdauer und Entschlossenheit und stoppte Miller schließlich in der neunten Runde. Dieser Sieg markierte seinen Übergang von einem überhitzten Talent zu einem legitimen Top-10-Herausforderer.

Dubois’ Glaubwürdigkeit wurde weiter gestärkt durch seinen letzten Kampf gegen den ungeschlagenen IBF-Pflichtherausforderer Filip Hrgovic. Viele betrachteten dies als einen zu großen Schritt für Dubois, doch er bewies erneut seine Tapferkeit, indem er Hrgovics härtesten Schlägen standhielt und eine unerbittliche Offensive startete. Trotz einiger Kopfstöße und Zusammenstöße überwältigte Dubois Hrgovic mit seiner Aggression und Kraft, was in einem Stopp in der achten Runde gipfelte, der ihm den IBF-Interimstitel sicherte und ihn als ernsthafte Bedrohung für die Spitze der Schwergewichtsklasse etablierte.

Anthony Joshua vs. Daniel Dubois.

Stilkollision und Bedeutung des Kampfes

Sowohl Anthony Joshua als auch Daniel Dubois kämpfen aus der orthodoxen Haltung heraus und verlassen sich auf solide Grundlagen, Aggression und Kraft. Joshua, mit seiner Erfahrung und technischen Fertigkeiten, wäre der Favorit bei den Buchmachern in diesem Duell. Dubois’ jüngste Leistungen haben jedoch gezeigt, dass er mehr als fähig ist, die Erwartungen zu übertreffen und seine Kritiker zu widerlegen.

Für Anthony Joshua stellt dieser Kampf eine Gelegenheit dar, sein Comeback zu festigen und sich für einen weiteren Top-Herausforderer zu positionieren, was möglicherweise zu einem dritten Aufeinandertreffen mit Oleksandr Usyk führen könnte. Für Daniel Dubois würde ein Sieg über Anthony Joshua ihn in die Position für einen weiteren hochklassigen Kampf und eine weitere Chance auf den Schwergewichtstitel katapultieren.

Anthony Joshua vs. Daniel Dubois.

Möglicher Ausgang

Dieser Kampf ist für beide riskant und hängt davon ab, welche Version jedes Kämpfers am Kampfabend mit in den Ring bringt. Joshuas Schnelligkeit, technische Fähigkeiten und Erfahrung geben ihm einen erheblichen Vorteil, aber Dubois’ neu gewonnenes Selbstvertrauen, seine Kraft und sein aggressiver Stil machen ihn zu einer gefährlichen Aufgabe.

Wenn Joshua seine Beweglichkeit und seinen Ring-IQ nutzen kann, könnte er Dubois stoppen oder einen Punktesieg erringen. Andererseits, wenn Dubois seinen aggressiven Ansatz beibehält und seine kraftvollen Schläge landet, hat er das Potenzial, einen KO-Sieg zu erzielen und die Boxwelt erneut zu schockieren.

„Mircale Man“ kehrt zurück: Daniel Jacobs boxt am 6. Juli gegen Shane Mosley Jr!

Der ehemalige zweifache Mittelgewichtsweltmeister Daniel „Miracle Man“ Jacobs kehrt zurück in den Boxring!

Comeback nach fast zwei Jahren Pause für Daniel Jacobs!

Am Samstag, den 6. Juli, wird Daniel Jacobs in den Boxring zurückkehren. Zuletzt stand er im Februar 2022 im Ring und unterlag knapp via Split Decision gegen John Ryder. Der mittlerweile 37-Jährige wird auf der Undercard des mit Spannung erwarteten Profiboxkampfes zwischen den Kampfsport-Superstars Nate Diaz und Jorge „Gamebred“ Masvidal kämpfen. Letztgenannte stehem im Mittelpunkt der Fanmio PPV-Veranstaltung, die nun mit diesem Co-Hauptkampf von Daniel Jacobs aufwartet. Gegner des „Miracle Man“ im Honda Center in Anaheim, Kalifornien, wird in einem 10-Runden-Showdown im Supermittelgewicht Shane Mosley Jr. sein.

„Ich kann es kaum erwarten, wieder in den Ring zu steigen und das zu tun, was ich am meisten liebe“, sagte Jacobs. „Ich habe trainiert und fühle mich verjüngt und bereit, einen weiteren Anlauf auf die Spitze zu nehmen. Dies ist eine großartige Gelegenheit auf einer großen Plattform als Co-Hauptkampf zu Diaz vs. Masvidal, und ich werde das Beste daraus machen. Ich habe einen großartigen Gegner, aber blinzeln Sie nicht, denn ich bereite mich darauf vor, diesen Kampf mit Stil zu beenden.“

„Ich bin gesegnet und dankbar für diese Gelegenheit“, sagte Mosley Jr., Sohn des berühmte „Sugar“ Shane Mosley, einem Hall of Famer. „Es bedeutet mir sehr viel, bei einem so großen Event zu kämpfen, und es ist sogar noch motivierender, gegen eine Legende des Sports anzutreten. Ich bin Golden Boy und meinem gesamten Team dankbar, dass sie dies möglich gemacht haben. Verpassen Sie diesen Kampf am 6. Juli nicht.“

„Mein Sohn ist ein sehr harter Arbeiter, er ist ein Schüler des Sports und ich glaube, dass er diesen Kampf am 6. Juli gewinnen wird“, sagte Vater Shane Mosley. „Ich werde mit ihm im Training arbeiten und er wird spektakulär aussehen. Die Fans werden das nicht verpassen wollen.“

„Als wir entschieden, welchen Kampf wir als Co-Hauptkampf zu Diaz vs. Masvidal machen, wollten wir einen Kampf wie Daniel Jacobs vs. Shane Mosley Jr. mit gleichwertigen Kämpfern, die die Fans sehen wollen“, sagte Fanmio-CEO Solomon Engel. „Daniel ist erfrischt, um einen weiteren Anlauf auf die Weltmeisterschaft zu nehmen, und Shane befindet sich auf einem neuen Höhepunkt seiner Karriere. Wir freuen uns darauf, diese beiden Jungs am 6. Juli kämpfen zu sehen.“

Diese beiden Kämpfe bilden den Höhepunkt eines Pay-per-Views, das ab sofort unter FANMIO.com/ppv und FANMIO.com/DiazVsMasvidal für 79,99 $ vorbestellt werden kann. Weitere Pay-per-View-Kämpfe im Vorprogramm werden in Kürze bekannt gegeben.

Jacobs (37-4, 30 KOs) besiegte einst den Krebs und wurde wenig später zum Weltmeister im Jahr 2014, als er Jarrod Fletcher in der fünften Runde stoppte und die vakante WBA-Mittelgewichtsmeisterschaft gewann. Von da an setzte der aus Brooklyn stammende Kämpfer seinen Weg an die die Spitze des Sports fort und forderte die Mittelgewichtsgrößen Canelo Alvarez und Gennadiy Golovkin heraus.

2018 wurde er zum zweiten Mal Weltmeister, als er sich in einem der denkwürdigsten Kämpfe des Jahres gegen Sergiy Derevyanchenko durchsetzte und sich die IBF-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht sicherte. Sein Lebenslauf umfasst eine Reihe von Siegen über frühere Weltmeister wie Julio Cesar Chavez Jr., Sergio Mora (zweimal), Caleb Truax, Ishe Smith und Peter Quillin, den Jacobs im Dezember 2015 in ihrem Showdown in Brooklyn in der ersten Runde KO geschlagen hat.

Shane Mosley Jr. (21-4, 12 K.o.), der Sohn von Box-Hall-of-Fameer Shane Mosley, hat sich seinen eigenen Platz im Sport erobert und geht mit einer Siegesserie von vier Kämpfen in diesen Kampf, darunter KO-Siege in seinen letzten beiden Kämpfen. Der 33-Jährige aus  Los Angeles trainiert derzeit in Las Vegas und hat zuletzt im Juni gegen D’Mitrius Ballard und im Dezember gegen Joshua Conley Siege durch KO erzielt. Mosley kämpfte sich bei der 2018er-Ausgabe von The Contender Series bis in die letzte Runde vor, wo er im Finale eine Entscheidung gegen Brandon Adams verlor. Mosley wurde bei seinen vier Niederlagen noch nie gestoppt, wobei drei dieser Niederlagen knapp durch Split- oder Mehrheitsentscheidungen zustande kamen. So unterlag er den beiden Ex-WM-Contendern Jason Quigley und Brandon Adams sowie dem eher unbekannten Australier David Toussaint. Im BoxRec-Mittelgewichts-Ranking belegt Mosley Jr. derzeit #17

Angebot für Canelo vs. Scull Börse verschoben.

Saul „Canelo“ Alvarez.

Canelo Alvarez besteht darauf, dass er noch nicht entschieden hat ob er den IBF-Titel niederlegt.

Die Frage, ob der unangefochtene Supermittelgewichts-Champion Canelo Alvarez seine vier Gürtel behalten wird, wird wohl noch eine Weile andauern.

Angesichts der Preisverleihung der IBF am Donnerstag für eine fällige Pflichtverteidigung gegen den doch relativ unbekannten William Scull gingen viele davon aus, dass Alvarez den IBF-Titel aufgeben und sich für seinen Kampf im September einen bemerkenswerteren und bekannteren Gegner suchen würde.

Von seinem Urlaub in Italien aus teilte Alvarez „Fight Freaks Unite“ am Montag mit, dass „noch keine Entscheidung“ darüber bestehe, ob er vorhabe, seinen IBF-Titel niederzulegen und das Börsengebot durchzuziehen oder vielleicht auch einen Ausstiegsdeal mit dem 31-jährigen Scull (22-0, 9 KOs) zu vereinbaren, einem gebürtigen Kubaner, der in Deutschland lebt und der bei dem deutschen Promoter Agon Sports unter Vertrag steht und dessen letzter Kampf ein Punktsieg im Vorprogramm von Alvarez‘ Punktsieg über Jaime Munguia am 4. Mai war.

William Scull ist seit 2 Jahren der Pflichtherausforderer bei der IBF. Es wird also Zeit, dass die IBF dafür Sorge trägt, dass Skrull seinen WM-Kampf auch bekommt.

Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen, da die IBF ihren registrierten Veranstaltern – also denjenigen, die Anspruch auf eine Veranstaltung dieses Kampfes haben – am Mittwoch mitteilte, dass die Versteigerung der Veranstaltungsrechte verschoben wurde.

Hier der übersetzte Text der IBF-Mitteilung:

„Bitte beachten Sie, dass der für Donnerstag, den 6. Juni, angesetzte Termin um den um das Gebot für die Austragungsrechte des Kampfes zwischen Saul Alvarez und William Scull um eine Woche verschoben wurde. Dieser Termin ist nun auf Donnerstag, den 13. Juni 2024, um 12:00 Uhr EST angesetzt“, schrieb die IBF in dem an die Veranstalter gesendeten und „Fight Freaks Unite“ vorliegenden Brief.

Normalerweise wird ein Börsengebot nicht verschoben, es sei denn, beide Seiten haben darum gebeten, was normalerweise ein Anzeichen dafür ist, dass ein Deal kurz bevorsteht.

Ein Kampf zwischen dem 33-jährigen Mexikaner Alvarez (61-2-2, 39 KOs), der als Promoter- und TV-Free Agent im Einsatz ist, und Skull würde im Pay-per-View-Bereich vermutlich keine großen Umsätze bringen, und es dürfte schwierig sein, einen Veranstalter zu finden, der hier viele Millionen zur Finanzierung aufbringt.

Canelo Alvarez hat im Hinblick auf andere Medienberichte, sich bisher doch noch nicht endgültig entscheiden. Auf den IBF-Titel zu verzichte. Die Entscheidung steht allerdings schon am kommenden Donnerstag an.

Eine Möglichkeit wäre jedoch, dass Turki Alalshikh, Vorsitzender der General Entertainment Authority von Saudi-Arabien, der wiederholt erklärt hat, dass er einen Mega-Kampf zwischen Alvarez und Terence Crawford veranstalten möchte, sich bereit erklärt, Alvarez vs. Scull zu finanzieren, und dass anschließend auch ein Deal für Alvarez vs. Crawford zustande kommen könnte.

Alalshikh tritt nach der Riyadh Season zum ersten Mal außerhalb Saudi-Arabiens am 3. August in Los Angeles an, wo der 36-jährige Crawford (40-0, 31 KOs) aus Omaha, Nebraska, USA, vom Weltergewicht aufsteigt und im Hauptkampf den 29-jährigen WBA-Titelträger im Juniormittelgewicht Israil Madrimov (10-0-1, 7 KOs) herausfordert, der aus Usbekistan stammt und IN Indio, Kalifornien, USA, lebt.

Crawford hat gesagt, er sei an einem Kampf mit Alvarez interessiert, der allerdings bisher kein Interesse an dem Kampf gezeigt hat.

Quelle: Dan Rafael.

 

Jared Anderson trifft nach der Niederlage von Wilder, nun am 3. August auf Martin Bakole.

Jared „Big Baby“ Anderson wird bei der ersten Boxveranstaltung der Saudis außerhalb von Saudi-Arabien, am 3. August in Los Angeles auf die Nr. 1 der WBA, Martin Bakole treffen. Ein sensationelles Matchmaking, das die Saudis mit ihrem Multi-Millionen Dollar Invest in den Boxsport da auf die Beine stellen und dieser Kampf ist nicht einmal der Hauptkampf dieser Veranstaltung, denn den wird Ternence Crawford vs. Israil Madrimov um Madrimovs WBA-Titel bestreiten.

Eine absolut super Kampfansetzung und ein Kampf auf Augenhöhe. Hier kann sich Anderson erstmals beweisen.

Jared Anderson, der beste amerikanische Schwergewichtler, wird am 3. August im „BMO Stadion“ in Los Angeles, USA, im Rahmen des ersten Box-Events der Riyadh Season außerhalb Saudi-Arabiens gegen den starken Martin Bakole antreten.

Es handelt sich um ein anspruchsvolles Programm, dessen Headliner der Aufstieg des vereinigten Weltergewichts-Champions Terence Crawford ins Halbmittelgewicht ist, um Israil Madrimov um seinen WBA-Titel herauszufordern. Turki Alalshikh, Vorsitzender der General Entertainment Authority von Saudi-Arabien, kündigte jedoch vor einigen Wochen an, dass er Andersons Kampf gegen den ehemaligen Weltmeister Deontay Wilder in die Show aufnehmen werde, sofern Wilder seinen Kampf gegen Zhilei Zhang gewinnen würde und am vergangenen Samstag aus dem „5 vs. 5“-Programm in Riad unverletzt hervorgehe.

Jared Anderson vs. Martin Bakole – Ein Kampf den die Boxwelt sehen möchte. Es wird die erste Prüfung für den zur Zeit besten amerikanischen Schwergewichtler sein.

Deontay Wilder schied jedoch in der fünften Runde aus und Alalshikh verkündete am gestrigen Mittwoch in den sozialen Medien, dass der 31-jährige Martin Bakole (20-1, 15 KOs), ein gebürtiger Kongolesen der seit vielen Jahren in Schottland lebt, stattdessen gegen den 24-jährigen Anderson (17-0, 15 KOs) aus Toledo, Ohio, USA, antreten werde.

Alalshikh kündigte außerdem an, dass auf der FightCard auch der Rap-Star Eminem auftreten werde, der sich mit Crawford angefreundet hat und ihn im vergangenen Juli bei seinem KO-Sieg gegen Errol Spence Jr. zum Ring führte, wodurch er unangefochtener Champion im Weltergewicht wurde.

Jared Anderson ist bei Top Rank unter Vertrag und teilte „Fight Freaks Unite“ mit, dass ihre Seite den Kampf angenommen hat, aber der Vertrag bisher noch nicht unterschrieben ist.

Jared Anderson wird sich erstmals in seiner jungen Karriere beweisen müssen ob er zu den Top-Titelanwärtern im Schwergewicht zählt.

Der 1,93 Meter große und 114 kg schwere Jared Anderson, der bei einem Sieg über Bakole einen gewaltigen Schritt nach vorne machen würde, postete in seinen sozialen Medien zu dem Kampf „Blessed & Ready“.

Jared Anderson hat am 13. April den unwilligen und viel kleineren Ryad Merhy beinahe zu Null besiegt. Merhy gab sich dabei laut CompuBox-Statistiken kaum Mühe und landete gerade Mal 34 von 144 Schlägen. Es waren die drittwenigsten Schläge in einem 10-Runden-Kampf in der 39-jährigen Geschichte von CompuBox.

Der 1,98 Meter große Martin Bakole wog bei seinem letzten Kampf knapp 136 Kilo, bei seinem KO-Sieg in der vierten Runde über Carlos Takam, im Oktober letzten Jahres, auf der Tyson Fury vs. Francis Ngannou-FightCard in Riad, Saudi-Arabien.

Quelle: Dan Rafael.

Fight-Poster der ersten Veranstaltung der Saudis, außerhalb von Saudi-Arabien, am 3. August in Los Angeles.

Heute in Kanada: Osleys Iglesias trifft auf Evgeny Shvedenko

Osleys Iglesias.
©Vincent Ethier 2024

Osleys Iglesias verteidigt erstmalig seinen IBO-Titel in Kanada. Auch der Hauptkampf des Abends verspricht maximale Spannung.

Am heutigen Donnerstag meldet sich der Nummer-1-Promoter in Kanada, Eye of the Tiger, zurück. Im Gepäck befinden sich gleich mehrere Titelkämpfe, darunter auch Personalien mit deutschem Bezug. Im Co-Main Event trifft nämlich der von Georg Bramowski trainierte Kubaner Osleys Iglesias auf den Russen Evgeny Shvedenko, der lange Zeit bei Fächer Sports in Karlsruhe unter Vertrag stand. Der eigentliche Hauptkampf des Abends ist jedoch ein Duell zweier Söhne der Stadt, die beim Wiegen schon eine Menge Emotionen freien Lauf ließen.

Butler und Volny wollen es im Hauptkampf wissen

Steven Butler vs. Patrice Volny
©Vincent Ethier 2024

Der Hauptkampf des Abends im Casino von Montreal wird das Mittelgewichtsduell zwischen Steven Butler (34-4-1) und Patrice Volny (18-1) sein. Beide Männer kommen direkt aus Montreal, was stimmungstechnisch ein richtig starkes Aufeinandertreffen verspricht. Wenig überraschend also, dass schon längst sämtliche Karten ausverkauft sind. Butler ist durchaus ein renommierter Puncher, der im vergangenen Jahr seine WM-Chance bei der WBO erhalten hat und gegen Zhanibek Alimkhanuly in den USA kämpfte. Gegen den Kasachen blieb Butler jedoch chancenlos und wurde vorzeitig gestoppt. Er konnte danach aber zwei vorzeitige Siege in Folge feiern. Besonders im Kampf gegen Steve Rolls (22-4) wusste Butler zu überzeugen, als er Rolls überraschend klar in der ersten Runde im März stoppte. Durch den Sieg hat er sich wieder für größere Kämpfe empfohlen.

Volny stand hingegen etwas weniger im Spotlight, was aber nicht zwingend an seiner Qualität liegt. Er ist ein sehr guter Mann, der physisch auch viel mitbringt. Seinen bisher größten Kampf verlor er jedoch im November 2021 gegen den ehemaligen WM-Herausforderer Esquiva Falcao (30-1). Dort kam Volny immer besser in den Kampf hinein und setzte Falcao auch zu, doch ein Cut führte dazu, dass in Runde 6 auf die Scorecards gegangen werden musste, wo Falcao den Punktsieg erhielt. Seitdem wurde es ruhiger um Volny, der mit 34 Jahren nun aber seinen großen Hauptkampf gegen Butler erhält.

Grundsätzlich sind beide Boxer ähnlich stark einzuschätzen. Butler hat vermutlich mehr Erfahrung auf diesem Level sammeln können, dafür ist Volny größer und sicherlich besonders heiß auf diese Chance. Mit der großartigen Atmosphäre in Montreal wird das ein ganz heißer Ritt, bei dem beide Seiten maximale Siegeschancen haben. Ein würdiger und richtig toller Hauptkampf also.

Iglesias und Shvedenko bereit zum IBO-Titelkampf

Osleys Iglesias vs. Evgeny Shvedenko  ©Vincent Ethier 2024

Im Co-Main-Event wird hingegen das zuvor angesprochene Supermittelgewichtsduell um den IBO-Titel zwischen Osleys Iglesias (10-0) und Evgeny Shvedenko (16-1-1) stattfinden. Iglesias lebt in Berlin und wird von Georg Bramowski trainiert. Als Iglesias neulich das Angebot aus Kanada erhielt, war es für ihn selbstverständlich, die Zusammenarbeit mit Bramowski fortzuführen. Die beiden sind ein Gespann, das alles erreichen kann. Iglesias wurde im Dezember 2022 in Polen IBO-Titelträger, als er Andrii Velikovskyi (21-3-2) stoppte. Im Oktober 2023 gab es dann die erfolgreiche Titelverteidigung gegen Artur Reis (12-1) in Magdeburg. Zuletzt hat er noch sein Kanada-Debüt im März gegeben, wo er den eigentlich toughen Argentinier Marcelo Coceres (32-7-1) schon in der ersten Runde stoppte.

Wie weit kann es für den schlagstarken Kubaner gehen? Vermutlich sehr, sehr weit. Zunächst wartet Evgeny Shvedenko, der in Deutschland ebenfalls bestens bekannt ist. Shvedenko galt stets als starker Mann und bekam im Juli 2022 seine große Chance, um den IBF-Final Eliminator zu kämpfen. Leider wurde der Kampf etliche Male zuvor verschoben, weil der Ex-Weltmeister Caleb Truax (31-6-2) immer wieder verletzungsbedingt absagen musste. So wurde es dann am Ende der Agon-Schützling William Scull (22-0), der Shvedenko in Erding auspunktete und Pflichtherausforderer der IBF wurde, was er bis heute noch ist. Die Niederlage war schmerzhaft für Shvedenko, der eine WM-Chance in weite Ferne rücken sah. Zuletzt kämpfte er im September 2023 in Russland, wo er positiv mit einem Unentschieden gegen Pavel Silyagin (14-0-1) in Erscheinung trat. Nun hat er seine Titelchance in Kanada, obgleich es natürlich lediglich der IBO-Titel ist. Dennoch dürfte Shvedenko alles für den Sieg heute geben.

Insgesamt ist dies ein sehr guter und interessanter Titelkampf zwischen den beiden, mit vielen Überschneidungspunkten nach Deutschland. Shvedenko dürfte in der Theorie der bisher stärkste Gegner für Iglesias sein. Wenn Iglesias wirklich in die absolute Elite-Sphäre aufsteigen möchte, muss er diese Hürde heute nehmen.

Der Schweizer Ramadan Hiseni steht vor dem größten Kampf seiner Karriere

Shamil Khataev vs. Ramadan Hiseni  ©Vincent Ethier 2024

Für den Schweizer Ramadan Hiseni (18-1-1) bietet sich noch eine große Gelegenheit im Mittelgewicht. Er trifft auf den Russen Shamil Khataev (12-0), der sein Kanada-Debüt geben wird. Shamil Khataev ist der Bruder des Olympiamedaillengewinners Imam Khataev (7-0), der ebenfalls in Kanada unter Vertrag steht. Shamil Khataev hat Angaben zufolge 300 Amateurkämpfe bestritten, wovon er 290 gewonnen haben soll. Entsprechend darf sich Hiseni auf eine Menge Gegenwehr einstellen, was er sicherlich auch tut.

Hiseni wurde 2019 Juniorenweltmeister der WBC und hat, bis auf eine Ausnahme in Deutschland, ausschließlich in der Schweiz geboxt. Für ihn ist dieser Auswärtskampf nun die schwierigste Aufgabe, die er bislang zu meistern hat. Im Dezember 2022 verlor er seinen ersten Profikampf gegen den sehr großen und starken Ismael Seck (12-8-2). Insgesamt fanden sich schon einige sehr enge Kämpfe bei Hiseni, wenn die Gegnerschaft entsprechend stärker wurde. Er wird in den Kampf als klarer Underdog gehen, allerdings hat Shamil Khataev bislang bei den Profis auch noch nicht sonderlich viel bewiesen. Er kämpfte zuvor ausschließlich in Russland, wo die Gegnerwahl nicht sonderlich namhaft erschien. Was für Hiseni spricht, ist die Tatsache, dass er der längere Mann ist, der tendenziell auch über mehr Reichweite verfügt. Vielleicht hilft ihm das in diesem wirklich sehr schweren Kampf. Es ist jedenfalls ein Box-Highlight für die Schweizer.

Die weitere Undercard in Montreal

MovladdinBiyarslanov vs. Elias Mauricio Haedo.  ©Vincent Ethier 2024

Movladdin Biyarslanov (12-0) vs. Elias Mauricio Haedo (14-5) Superleichtgewicht: Das ist ein Titelkampf um den vakanten North American Boxing Federation-Gürtel. Biyarslanov war ein sehr guter Amateur und nahm bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro teil, wo er im Achtelfinale gegen den Deutschen Artem Harutyunyan verlor. Bei den Profis verlief sein Aufbau vielversprechend, und er blickt auf eine KO-Quote von über 85 %. Haedo ist Argentinier und wird als Außenseiter in den Kampf gehen. Zuletzt verlor er einen Kampf eindeutig nach Punkten, dies war jedoch im Weltergewicht. Im Superleichtgewicht hat er sich meistens ganz gut geschlagen. Haedo ist tough und physisch stark, wodurch er sicherlich kein so schlechter Gegner ist.

Jhon Orobio (9-0) vs. Jose de Leon Jasso (13-4-1) Leichtgewicht: Orobio ist ein spannender 20-jähriger Puncher aus Kolumbien. Zuletzt konnte er erstmalig einen Gegner nicht stoppen, weil dieser sehr zäh erschien – und der Kampf auch nur auf 4 Runden angesetzt war. Nun wartet ein Kampf über 8 Runden, was eine Herausforderung für ein junges Prospect darstellt. Der Mexikaner De Leon kämpfte schon zweimal zuvor in Kanada, wo er zwei Punktniederlagen erlitt. Insbesondere im Kampf gegen den starken Mathieu Germain (24-2-1) hielt er sehr gut mit und konnte Akzente setzen. Entsprechend wird das ein richtig knackiger Test für Orobio heute werden.

Luis Santana (11-0) vs. Guillermo Leonel Crocco (20-3-1) Leichtgewicht: Ebenfalls im Leichtgewicht darf sich Santana präsentieren. Er ist ein guter Techniker, dem aber eigentlich die Schlagkraft etwas fehlt. Überraschenderweise kommt er nun aus drei vorzeitigen Siegen in Folge. Gegen Crocco könnte nun ein weiterer folgen. Der Argentinier hat zwar numerisch einen interessanten Rekord, der aber völlig leer erscheint. Das dürfte keine große Hürde für Santana bedeuten.

Event ist im hauseigenen Abo-Dienst verfügbar

running order Butler vs. Volny.

Die genaue Kampfabfolge ist oben ersichtlich. Insgesamt werden sechs Kämpfe stattfinden, die man im hauseigenen Punchinggrace-Abo verfolgen kann. Dort muss man jedoch ein ziemlich kostspieliges Quartalsabo abschließen. Zusätzlich wird ESPN das Event ab 1 Uhr übertragen.

Am kommenden Samstag: Federgewichts-Phänomen Bruce Carrington trifft im Theater im Madison Square Garden auf Brayan De Gracia

Carringtonb vs. De Gracia.

Carrington vs. De Gracia wird als Co-Feature zum Hauptevent von Xander Zayas-Patrick Teixeira fungieren.

Der Federgewichts-Anwärter Bruce „Shu Shu“ Carrington trifft an diesen Samstag, den 8. Juni, in einem 10-Runden-Co-Feature im „The Theater im Madison Square Garden“ auf den panamaischen Power-Puncher Brayan „La Roca“ De Gracia .

De Gracia ersetzt Jose Enrique Vivas, der aufgrund einer Verzögerung bei der Erteilung seines Visums gezwungen war, vom Kampf zurückzutreten. Carrington vs. De Gracia wird das Co-Feature des Hauptkampfs im Junior-Mittelgewicht zwischen dem herausragenden puertoricanischen Xander Zayas und dem ehemaligen brasilianischen Weltmeister Patrick Teixeira sein.

Bruce Carrington.

Zayas vs. Teixeira und Carrington vs. De Gracia werden um 23:00 Uhr ET/20:00 Uhr PT LIVE auf ESPN, ESPN Deportes und ESPN+ übertragen. Sky Sports überträgt das Event in Großbritannien und Irland.

Carrington (11-0, 7 KOs), Brooklyns jüngster Kandidat für den Titel, begeisterte die heimischen Fans mit seinem spektakulären Knockout gegen Bernard Torres im Februar, ebenfalls im „Theater im Madison Square Garden“. De Gracia (29-3-1, 25 KOs) ist seit 12 Jahren Profi und wurde erst einmal gestoppt. Er musste im vergangenen Juli in Texas eine hart umkämpfte Punktniederlage gegen den ehemaligen Weltmeister-Herausforderer Edward Vazquez einstecken.

Fight-Poster.

Avtandil Khurtsidze meldet sich nach Haftstrafe erfolgreich zurück

Avtandil Khurtsidze.
Einst war er ein sehr erfolgreicher Profiboxer und stand vor einem WM-Kampf, danach ging er für mehrere Jahre ins Gefängnis. Nun sein Comeback.
Er ist wieder zurück, Avtandil Khurtsidze (34-2-2). Der georgische Profiboxer galt in der vergangenen Dekade als ein spannender Mann, der Titelkämpfe bestritten hat und sie überwiegend auch gewann. Der inzwischen 44-jährige „Mini Mike Tyson“ konnte in der Ukraine zwischen 2008 und 2010 einige WBA-Titelkämpfe gewinnen, wodurch er die Gelegenheit bekam, im Oktober 2010 Hassan N’Dam N’Jikam (38-6) in Frankreich um den WBA-Interimstitel im Mittelgewicht herauszufordern. Seinen damals größten Kampf verlor er auswärts knapp nach Punkten, es sollte derweil seine letzte Profiniederlage darstellen.

 

2011 ging Khurtsidze den IBO-Weg und sicherte sich den Titel im Mittelgewicht gegen Mariusz Cendrowski (23-4-2) in seiner georgischen Heimat. Ab 2014 kämpfte Khurtsidze fortan in den USA und brachte sich erneut für eine Weltmeisterschaft in Stellung. Im März 2016 stoppte er den zuvor ungeschlagenen Antoine Douglas (23-2-1) in Bethlehem, Pennsylvania, wodurch er die Chance bekam, ein Jahr später den ungeschlagenen Tommy Langford (21-4) in Leicester, England, um den WBO-Interimstitel herauszufordern. Es sollte die Eintrittskarte für den langersehnten großen Weltmeisterschaftskampf bedeuten. Khurtsidze stoppte Langford auf der Insel und war nun endgültig am Zielhafen seiner Sehnsüchte und Träume angekommen, er wurde Pflichtherausforderer des damaligen WBO-Weltmeisters Billy Joe Saunders (30-1) im Mittelgewicht.

Khurtsidze wird vor dem WM-Kampf verhaftet

Der Georgier galt zu dieser Zeit als gefürchteter Weltklassemann mit Punchereigenschaften. Seine beiden vorzeitigen Siege über zuvor ungeschlagene Männer unterstrichen seine gefährlichen Qualitäten. Wenig überraschend hatte kein Weltmeister Interesse, sich mit dem Georgier zu messen, wodurch er zunächst erst den Pflichtherausfordererstatus erklimmen musste. Als Khurtsidze endlich vor seiner großen Gelegenheit gegen Billy Joe Saunders stand, durchkreuzte er selbst seine Pläne.

Der Kampf hätte im Juli 2017 in Großbritannien stattfinden sollen, doch im Juni kursierten Meldungen, dass Khurtsidze verhaftet worden sei! Gegen ihn und ein Verbrechersyndikat in den USA, das 33 Personen umfasste, wurde Anklage erhoben. Diese sollen Handlanger und Mitglieder einer russischen Verbrecherbande gewesen sein. Die Verhaftungen erfolgten unter anderem wegen organisierter Kriminalität, Erpressung, Raub, Auftragsmord, Betrug sowie Drogen- und Waffenhandel.

Khurtsidze wurde daraufhin festgenommen und der große Weltmeisterschaftskampf platzte. Wenig später, im August 2018, machten Meldungen die Runde, dass es zwischen dem Verbrechersyndikat und einer rivalisierenden Latino-Gang im Gefängnis zu Spannungen gekommen sei, wobei Khurtsidze mit einem Messer ins Gesicht gestochen wurde. Im September 2018 wurde er schließlich wegen Erpressung und Verschwörung zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Vorzeitige Haftentlassung und KO-Sieg am Freitag

Avtandil Khurtsidze stoppt Victor Hugo Exner in Runde 1. Quelle: The Fight Photos

Die Haftstrafe für Khurtsidze wurde jedoch drastisch verkürzt. So kam er schon nach der Hälfte der eigentlich anberaumten Zeit, also 2022, wieder frei und arbeitete seitdem akribisch an seinem Boxcomeback. Der 44-Jährige stand dann endlich am vergangenen Freitag im Melrose Ballroom in Queens, New York, wieder im Ring. Dort traf er knapp oberhalb des Supermittelgewichts auf den Argentinier Victor Hugo Exner (11-16-2), den er mühelos in der ersten Runde stoppte. Damit bewies Khurtsidze, dass er auch nach sieben Jahren Ringabstinenz weiterhin ein ernstzunehmender Mann ist, der unter Umständen noch den ein oder anderen guten Kampf erhalten wird. Er verfügt über einen klangvollen Namen und eine bewegte Lebensgeschichte, die gut vermarktbar ist.

Sulecki müht sich im Hauptkampf zum Sieg

Maciej Sulecki nach dem Sieg über Rowdy Legend
Montgomery.
Quelle: warrillafitness Instagram

Der eigentliche Hauptkampf des Abends lautete im Mittelgewicht Maciej Sulecki (32-2) gegen Rowdy Legend Montgomery (11-6-1). Sulecki stand schon gegen sehr starke Männer im Ring, darunter Demetrius Andrade (32-1), Daniel Jacobs (37-4) und Jack Culcay (33-5), gegen den er kontrovers nach Punkten gewann. Sein Gegner Montgomery hingegen kam aus dem besten Karriereerfolg, nachdem er auf einer Golden Boy-Veranstaltung den zuvor ungeschlagenen Kareem Hackett (12-1) überraschend ausknockte.

Entsprechend war Sulecki gewarnt, dass dieser Kampf schwierig verlaufen würde, was er auch tat. In der ersten Kampfhälfte wurde der Favorit seiner Rolle noch relativ gerecht, doch in den späteren Runden kam Montgomery zunehmend auf und schickte Sulecki sogar in der sechsten Runde zu Boden. Dieser versuchte dann, den Druck von Montgomery herauszunehmen und suchte zunehmend den unansehnlichen Clinch. So plätscherte ein relativ ereignisarmer, aber enger Kampf zu Ende, den Sulecki via einstimmigen Punktentscheid mit 95-94 und 2x 96-93 zugesprochen bekam.