Montag, 14. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Leon Bunn ist Frankfurts Sportler des Jahres 2019

Der Frankfurter Halbschwergewichtler unter den Top 15 bei IBF, WBA und WBO

Sauerland-Boxer Leon Bunn (15-0-0, 8 KO-Siege) ist am Sonnabend vor rund 400 Gästen als Frankfurts Sportler des Jahres 2019 ausgezeichnet worden. Der 27-Jährige erhielt die Ehrung im Rahmen der Frankfurter Sportgala in den Mainarcaden von Sportdezernent Markus Frank und Preispatin Sonya Kraus, Frankfurter Moderatorin und Schauspielerin. Im Mai dieses Jahres gewann der Frankfurter mit dem IBF International-Gürtel den ersten Titel seiner Profikarriere nach einem TKO-Sieg in der Fraport Arena über Leon Harth (18-4-0, 12 KO-Siege). Im November verteidigte der nach wie vor ungeschlagene Bunn seinen Titel mit einem einstimmigen Punktsieg über Enrico Kölling (26-4-0, 8 KO-Siege).

„Ich danke allen, die für mich abgestimmt haben!“, freute sich Leon Bunn. „Die Auszeichnung der Stadt Frankfurt bedeutet mir sehr viel, da ich mich meiner Heimat sehr verbunden fühle. Neben all den anderen tollen Sportlern diesen Preis zu bekommen, ist eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, weiter hart zu arbeiten. 2019 war ein tolles Jahr mit dem ersten Titelgewinn und der Titelverteidigung. 2020 will ich jetzt aber natürlich mehr!“

“Diese Auszeichnung ist eine große Ehre und total verdient“, so Promoter Nisse Sauerland. „Leon hatte ein tolles Jahr 2019 mit seinen überzeugenden Siegen gegen Leon Harth in Frankfurt und kürzlich gegen Enrico Kölling in Koblenz. Er ist jemand, der das ganze Jahr über hart an sich arbeitet und den Willen hat, sich täglich zu verbessern. Auch deshalb ist er in den Weltranglisten immer weiter nach oben geklettert und bereit für einen WM-Kampf im kommenden Jahr!“

Leon Bunn – als Amateur zweifacher deutscher Meister und Sieger des prestigeträchtigen Chemiepokals – kämpft seit 2016 für das Team Sauerland. Der Vertrag wurde im August langfristig verlängert. In den Ranglisten dreier Weltverbände steht der Halbschwergewichtler mittlerweile unter den TOP 15: Bei der IBF ist Bunn derzeit an 6. Stelle platziert, bei der WBO an Position 12 und bei der WBA auf Rang 15.

Impressionen des Wilder-vs-Ortiz-Fights aus Las Vegas

Die 50 besten Fotos des WBC-WM-Fights aus der Grand Garden Arena in Las Vegas von Stephanie Trapp

Brandon Figueroa verteidigt WM-Titel: Fragwürdiges Unentschieden gegen Ceja!

Brandon Figueroa (20-1-0, 15 Ko’s) bleibt WBA-Weltmeister im Superbantamgewicht! Der 22-jährige Youngstar verteidigte seinen WM-Titel im MGM-Grand-Hotel in Las Vegas (Nevada, USA). Nur durch ein umstrittenes Unentschieden gegen Ex-WBC-Weltmeister Julio Ceja (32-4-1, 28 Ko’s), konnte der bisher ungeschlagene Figueroa eine weiße Weste in seinem Kampfrekord behalten.

Schmeichelhaftes Unentschieden: Ceja liefert Figueroa hartes Gefecht!

Mit nur 22 Jahren, darf sich Brandon Figueroa bereits als Champion eines bedeutenden WM-Verbandes feiern lassen. Nachdem sich der knapp acht Jahre jüngere Bruder von Ex-Leichtgewichts-Weltmeister Omar Figueroa allmählich aus dessen Schatten hervor geboxt hatte, stand gegen den erfahrenen Mexikaner Julio Ceja die erste große Bewährungsprobe an.

Julio Ceja, der einst im Besitz des WBC-WM-Gürtels war, hätte im Siegesfall ohnehin nicht den WBA-Titel mit nach Hause nehmen können, da er mit zwei Kilogramm Übergewicht einen Anspruch auf jene WM-Krone somit verspielte. Zu Beginn des Kampfes schien es noch so, als würde einer erfolgreichen Titelverteidigung für Brandon Figueroa, der den „regulären“ WBA-Gürtel zum ersten Mal aufs Spiel setzte, nichts im Wege stehen.

Begünstigt durch seine Reichweitenvorteile, gab Figueroa eine bessere Figur ab. Dem 27-jährigen Julio Ceja gelang es jedoch im weiteren Kampfverlauf, seine Vorteile im Infight zu nutzen und mit guten Aktionen zum Körper und Kopf seines Widersachers zu punkten. Figueroa hatte seine besten Szenen dann, wenn er aus der langen Distanz mit seinem Jab arbeitete.

Julio Ceja, der ab dem sechsten Durchgang eine Cut-Verletzung an der Lippe zu verschmerzen hatte, blieb dennoch meist auf dem Vormarsch und übernahm auch in der zweiten Kampfeshälfte – über weite Strecken – den aktiveren Part. Einen heftigen Treffer landete Ceja in der zehnten Runde, nachdem er Figueroa mit einem linken Kopfhaken durchrüttelte.

In den letzten beiden Durchgängen war es wiederum Ceja, der den insgesamt explosiveren Eindruck machte, während der Titelverteidiger zu oft in der Halb- und Nahdistanz stehen blieb. Nach zwölf spannenden und unterhaltsamen Runden, sah sich vor allem Julio Ceja als klarer Sieger.

Doch es kam anders: Die Punktrichter waren sich in ihren Wertungen nicht einig (115-113 Figueroa, 116-112 Ceja, 114-114), sodass Brandon Figueroa durch jenes Unentschieden seinen WBA-Titel im Superbantamgewicht behalten darf. Die meisten der am Ring sitzenden Fachjournalisten sahen allerdings Julio Ceja auf ihren Scorecards vorne. Einen Rückkampf hätte Ceja allemal verdient!

Figueroa vs. Ceja – Der komplette Fight im Video!

https://www.youtube.com/watch?v=ygQk8aoAMtU

Fotos: Ryan Hafey (Premier Boxing Champions)

German Edition – Jürgen Brähmer gegen Jürgen Doberstein am 21.12

2-fach Weltmeister Jürgen Brähmer trifft auf Jürgen Doberstein
„German Edition“ in Hamburg präsentiert Boxen der Extraklasse im Supermittelgewicht

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „German Edition“ mit der es sich Alexander Petkovic und Michael Wollenberg zum Ziel gemacht haben, deutsch- deutsche Boxkämpfe auf hohem Niveau zu zeigen. Deutsche Nachwuchsboxer fördern und eine neue Plattform auch für bereits etablierte Profis aus Deutschland schaffen, so der Anspruch den die beiden an sich stellen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und viele junge Talente warten, ihrer großen Chance entgegenfiebernd, in den Startlöchern. Einige von ihnen stehen noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Tag täglich arbeiten sie hart, schinden sich im Gym und auf der Laufstrecke, schleifen an technischen Feinheiten, setzen alles daran es ihren Vorbildern, den Großen des Deutschen Boxsports, gleichzutun und sich bis in die Weltspitze hochzukämpfen.

Jürgen Brähmer im Hauptkampf

Mit Stolz dürfen wir nun bekannt geben, dass am 21. Dezember im „Hamburg Cruise Center Altona“, mit Jürgen Brähmer, eines dieser großen Vorbilder den Hauptkampf bestreiten wird. Nach unglaublichen 20 Jahren als Profi und einer langen Liste an Auszeichnungen, gehört Brähmer ohne Zweifel zur absoluten Elite deutscher Boxer. Ganz getreu dem Motto der Veranstaltung trifft der Schweriner dort, im innerdeutschen Top-Duell auf den „Dobermann“ – Jürgen Doberstein aus Kleinblittersdorf im Saarland.

Foto: JB German Sports

Es ist kaum zu glauben aber kommenden Monat, am 11. Dezember um genau zu sein, ist es tatsächlich bereits 20 Jahre her, dass der, schon damals als Jahrhunderttalent gefeierte, Jürgen Brähmer in Hamburg seinen ersten Kampf als Profi bestritt. Im Laufe seiner außergewöhnlichen Karriere schenkte uns der heute 41-Jährige seither viele denkwürdige Boxabende. Neben dem Titel des Europameisters, den er sich zum ersten Mal im Jahr 2008 sicherte, gewann er im Jahr 2009 (WBO) und wieder im Jahr 2013 (WBA) gleich zweimal auch den Titel des Weltmeisters.
Auch heute scheint das Feuer, trotz allem bereits erreichtem, noch immer zu brennen und die Jagd nach dem nächsten Titel geht weiter. Jürgen Brähmer hat noch einiges vor und wer weiß, vielleicht kann er sich am 21. Dezember einen weiteren Gürtel zu Eigen machen, wenn er in die Stadt zurückkehrt, in der vor zwei Jahrzehnten alles begann.

Jürgen Doberstein will nochmal ganz oben angreifen

Der Mann, der an diesem Abend in der gegenüberliegenden Ecke stehen wird, ist mit Jürgen Doberstein auch kein unbekannter. 30 Jahre alt und selbst auch schon fast zwölf Jahre Erfahrung im Profigeschäft, ist der in Kasachstan geborene Saarländer noch nicht ganz da angelangt, wo er als Sportler hin will.

Jürgen Doberstein

Gemeinsam mit seinen Eltern und vier Geschwistern kam Doberstein im Jahr 1998 nach Deutschland. Kaum angekommen begann auch schon die Boxausbildung des damals 9-jährigen. In den folgenden Jahren gewann er diverse Jugend- und Junioren-Meisterschaften, boxte im Alter von 16 Jahren in der Oberliga und als 17-Jähriger bereits in der 2. Bundesliga. 2008 kam dann der Wechsel ins Profilager wo er sich seither einige weitere Titel, wie den des Deutschen Meisters, des Juniorenweltmeisters oder auch den des Intercontinental-Champions der WBA erarbeiten konnte. Vergangenen September gab der „Dobermann“, so sein Spitzname, nach längerer Verletzungspause, den erfolgreichen Wiedereinstand und ließ sogleich verlauten, dass er wieder ganz weit oben angreifen will und auf einen baldigen Titelkampf hofft. Nun wird diese Hoffnung auch schon zur Realität. Mit einem Sieg über Jürgen Brähmer, würde er seine Karriere nicht nur auf den nächsten Level anheben, sondern könnte sich zudem den ersehnten nächsten Titel umlegen.

Wie auch immer der Sieger am Ende heißen mag, mit Kämpfen wie diesen setzten Alexander Petkovic und Michael Wollenberg das um, was sie sich vorgenommen hatten und liefern deutsch- deutsche Duelle auf höchstem Niveau.

Neben dem Hauptkampf sind für den 21. Dezember noch viele zusätsliche Highlights geplant. So stehen neben der Weltmeisterin – Tina Rupprecht,  mit Deniz Ilbay, Emir Ahmatovic, Edgar Walth, Denny Heidrich, Howik Bebraham, Nick Morsink, John Bielenberg und Joshua Lederhofer einige weitere Talente im Ring. Nähere Informationen zu den Vorkämpfen folgen in den kommenden Tagen.

Tickets für die Box-Nacht „German Edition“ in Hamburg sind ab sofort erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.eventim.de und unter der Petko‘s Ticket-Hotline unter Tel. +49 176 30362608.

Leo Santa Cruz holt nächsten WM-Titel: Punktsieg über Miguel Flores!

Leo Santa Cruz ist neuer WBA-Weltmeister im Superfedergewicht! Der 31-jährige Mexikaner setzte sich vergangene Nacht im MGM-Grand-Hotel in Las Vegas (Nevada, USA) mit einem einstimmigen Punktsieg über seinen Herausforderer Miguel Flores erfolgreich durch. Santa Cruz sicherte sich somit – in seiner insgesamt vierten Gewichtsklasse – den nächsten Titel!

Trotz Cut und Erkrankung: Santa Cruz gelingt Punktsieg!

Im Vorfeld des krachenden Ko-Sieges von Deontay Wilder über Luis Ortiz, ging es im Kampf zwischen Leo Santa Cruz und Miguel Flores um die vakante WBA(Super)-WM im Superfedergewicht. Santa Cruz, der bereits im Bantam-, Superbantam- und Federgewicht in den Besitz eines bedeutenden WM-Gürtels kam, wollte sich in einer vierten Gewichtsklasse den nächsten großen Titel sichern.

Gegen seinen Herausforderer Miguel Flores (USA), dem man im Vorfeld nur Außenseiter-Chancen einräumte, hatte Leo Santa Cruz allerdings letztlich einen etwas härteren Arbeitstag zu bestreiten, als es so mancher Experte prognostiziert hatte. Dennoch wurde Santa Cruz seiner Favoritenrolle, im Großen und Ganzen betrachtet, gerecht!

Schon zu Beginn des Zwölfrunders, machte der 31-jährige Mexikaner, der inzwischen in Kalifornien beheimatet ist, den aktiveren und explosiveren Eindruck. Mit sehenswerten Aktionen auf der Innenbahn, landete Santa Cruz die klareren und härteren Treffer. Vor allem die rechte Schlaghand von Santa Cruz, fand auch im weiteren Kampfverlauf immer wieder ins Ziel.

Das Gefecht wurde in den späteren Durchgängen wilder und verbissener. In der achten Runde gab es einen Punktabzug an die Adresse von Miguel Flores, der des Öfteren zum Klammern neigte. Eine Cut-Verletzung am linken Auge hatte Leo Santa Cruz in der zehnten Runde zu beklagen, nachdem beide Boxer mit den Köpfen zusammenkrachten. Den elften und zwölften Durchgang brachte Santa Cruz noch mit Bravour zu Ende, der vom Kampfgericht schließlich einstimmig (117-110, 117-110, 115-112) zum Sieger erklärt wurde. Mit jenem Punktsieg holte sich „El Terremoto“ den vakanten WBA(Super)-Titel im Superfedergewicht.

Leo Santa Cruz, der sich somit in einer insgesamt vierten Division als Weltmeister feiern lassen darf, zeigte sich in anschließenden Sieger-Interviews nicht sonderlich zufrieden mit seiner Leistung und gab eine Erkältung als Grund für seinen konditionell nicht glänzenden Auftritt an. Sein unterlegener Gegner, Miguel Flores, machte letztlich eine wesentlich bessere Figur, als es viele Fachkundige zuvor annahmen. Für den 27 Jahre alten Flores, der die dritte Niederlage im 27. Profikampf einstecken musste, war es die allererste Chance auf einen WM-Gürtel.

Fotos: Ryan Hafey – Premier Boxing Champions

Callum Smith bezwingt Ryder – fragwürdige Leistung und rätselhafte Scorecards!

Picture By Dave Thompson

Im Hauptkampf der Matchroom Boxing Veranstaltung am gestrigen Abend, entkam WBSS Sieger und WBA Superchamp Callum „Mundo“ Smith mit einem fragwürdigen Sieg gegen John Ryder in seiner Heimatstadt der Echo Arena, Liverpool.

Punktzettel werden Kampfverlauf nicht gerecht!

Sollte Callum Smiths Plan gewesen sein durch eine durchschnittliche Leistung Canelo Alvarez in einen gemeinsamen Kampf zu locken, dann hat er diesen letzten Nacht perfekt umgesetzt. In der Pflichtverteidigung seines WBA Superchamp Gürtels gegen Interims WM John Ryder (28-5, 16 KOs) tat sich Smith (27-0 19 KOs) schwerer als man im Vorfeld ausgegangen war.

Picture by Mark Robinson.

Trotz sämtlicher physischer Vorteile in Größe und Reichweite setzte der Scouser diese fast nie ein im Verlauf des Kampfes und ließ sich vom Londoner Ryder immer wieder in den Infight locken, in dem der kleinere Herausforderer seine Aktionen setzen konnte.
Zu selten nutzte Smith seinen Jab, um Ryder von sich zu halten, bzw. um die Schlaghand vorzubereiten.

Picture by Mark Robinson.

Dabei wäre die gegen Rechtsausleger Ryder die wichtigste Waffe gewesen.
In Runde vier zog sich Smith darüberhinaus noch einen Cut zu, der durch einen Kopfstoß entstand und die Situation nicht wesentlich verbesserte. In Runde 5 und 6 konnte sich der Titelverteidiger mit mehreren Schlaghänden Respekt verschaffen, doch schon in Runde 7 konnte Ryder die Distanz wieder überbrücken und Smith gegen die Seile drücken.

Picture by Dave Thompson

Mit viel Geklinche versuchte Smith das Tempo rauszunehmen, statt die Distanz durch seinen Jab zu kontrollieren. In den Championship Rounds, vor allem Runde 12 sah Smith aus, als würde er noch KO gehen, konnte sich jedoch noch über die Zeit retten.
Schlussendlich werteten die Punktrichter den Kampf mit 2x 116-112 und 117-111, wobei letzteres nicht ansatzweise den Kampfverlauf widerspiegelte.

Picture by Mark Robinson.

Es gab enge Runden – zweifelsohne – und diese werden nunmal dem Champ/Heimboxer/Geldmaschine gegeben, aber 9 zu 3 Runden ist dann doch weit übertrieben. Von Robbery – ein Begriff der letztendlich zu inflationär benutzt wird – sollte man trotz allem nicht reden, da es wie bereits erwähnt zu knappe Runden gab, die man beiden hätte geben können.

Picture by Dave Thompson

Am Ende des Tages konnte Smith seinen WBA Superchamp und Ring Magazine Titel zum 2. mal verteidigen, seinen WBC Diamond Titel bereits zum 4. Mal. Nachdem weder WBO Champ Saunders noch Smith ihren großspurigen Ansagen in Richtung Canelo Alvarez Taten folgen lassen konnten, sollten beide am besten ein rein britisches Unification Duell im nächsten Jahr folgen lassen.

Ein Schlag, alles vorbei – Deontay Wilder bleibt Weltmeister

Alle Fotos auf dieser Seite: Stephanie Trapp/TGB Promotions

Vergangene Nacht trat WBC-Schwergewichtsweltmeister, Deontay Wilder in Las Vegas zur zehnten Titelverteidigung an und traf auf den Kubaner, Luis Ortiz. Was an dieses Aufeinandertreffen besonders machte und im Folgenden die Zusammenfassung der Geschehnisse im Ring.

Die Vorgeschichte

Samstag, der 23. November 2019, die MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, Nevada, fast fünf Jahre ist es her, dass Deontay Leshun Wilder an diesem Ort, in dieser Arena, als Herausforderer in den Ring stieg um ihn als Champion zu verlassen.

Vergangene Nacht kehrte der „Bronze Bomber“ an diesen, für seine Karriere so wichtigen Ort zurück um eine Rechnung mit einem Mann zu begleichen, der ihm zwanzig Monate zuvor, um ein Haar, die erste Niederlage zugefügt hätte. Es war eng in dieser siebten Runde am 03. März 2018 in New York City. 45 Sekunden lang wurde der Champion regelrecht durch den Ring geprügelt und konnte sich nur mit allergrößter Not auf den Beinen halten um sich in die, für einen Moment, scheinbar unendlich weit entfernte Ringpause retten.

Es sah schlecht aus für Deontay Wilder; schwer angeschlagen, keine 60 Sekunden Zeit um sich zu sammeln und am Ende der Pause wartete ein Monster. All diejenigen, die sich ein bisschen in der Filmgeschichte auskennen, werden damals nicht allzu überrascht gewesen sein, denn es war bei weitem nicht das erste Mal, dass King Kong nach New York City gekommen war um die Stadt in Trümmern zu hinterlassen… In diesem dunklen Moment, in dem alles verloren schien, musste der Bomber aus Alabama eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, die jeder der ein Champion sein will, irgendwann einmal, treffen muss – ganz alleine, im Dialog mit dem eigenen innersten selbst. In dieser Auseinandersetzung mit sich selbst entschied Deontay Wilder, dass er wirklich ein Champion war, dass er, solange er stehen könne, kämpfen würde und die Stadt nicht ihrer Zerstörung überlassen würde. So sammelte er seine Kräfte, entfachte das innere Feuer auf ein Neues und schon kurze Zeit später, in Runde 10, war er es, der über seinem geschlagenen Gegner stand und sich als Held feiern lassen konnte.

Wilder vs Ortiz 1

Luis „King Kong“ Ortiz hatte schon an jenem Abend vieles richtig gemacht. Er war ruhig und konzentriert, sich seiner boxerischen Stärken bewusst, in diesen Kampf gegangen. Er hatte Wilder Fehler machen lassen und diese immer wieder zum eigenen Vorteil genutzt. Auch als er in der fünften Runde zu Boden ging, behielt er einen kühlen Kopf. Am Ende war es die eine Waffe, die dem Kubaner zum Verhängnis wurde, die, egal wie gut vorbereitet oder technisch überlegen jemand ist, ob man sich in Runde eins oder Runde zwölf befindet und unabhängig davon was im Kampf sonst passiert, die eine Waffe immer gefährlich bleibt – Deontay Wilders Schlagkraft.

Nach diesem ersten Kampf traten viele Zweifler auf. Sie Zweifelten am Herausforderer, er sei zu alt und seine Zeit sei jetzt endgültig abgelaufen. Sie zweifelten am Champion, sagten er habe nur Glück gehabt und würde beim nächsten Mal verlieren. Man darf davon halten was man will, doch Schlussendlich blieben wohl auch bei den beiden Kontrahenten Zweifel zurück und so machten sie sich auf, diese am gestrigen Abend, ein für alle Mal in der Wüste Nevadas zu begraben.

Beide beginnen vorsichtig

Beide Boxer gingen hoch konzentriert in den Kampf und schienen zunächst, vor allem darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Es war offensichtlich, dass sich jeder der beiden im ersten Aufeinandertreffen den Respekt des anderen verdient hatte. In der ersten Runde gab es, bis auf eine linke Overhand des Rechtsauslegers Ortiz und einen leichten Cut an dessen Haaransatz, entstanden durch einen unbeabsichtigten Kopfstoß, keine nennenswerten Ereignisse. Auch in den darauffolgenden beiden Runden passierte nicht allzu viel. Wilder schien einzig und allein auf eine Lücke für seinen „Moneypunch“, die rechte Gerade zu warten. Selten schob der Champion auch mal seine Führhand nach vorne, weniger um seinen Gegner damit zu treffen, sondern eher um ihn damit abzulenken. Ortiz blieb unterdessen ganz entspannt, kontrollierte die Ringmitte und verschwendete keine Energie. Durch Wilders „Nichts-tun“, sicherte sich der Kubaner auch ohne großen Aufwand Runde nach Runde. Dabei war er immer wieder mit der gleichen Methode erfolgreich. Auf einen-, manchmal zwei schnelle Jabs zum Kopf seines Kontrahenten folgte die linke Gerade zum Körper.

Ortiz hat alles im Griff

Es dauerte bis in den vierten Durchgang, bis die ersten, mit etwas Nachdruck hervorgetragenen Argumente zu vernehmen waren. Ortiz, der Wilder zuvor in die Ecke gedrängte hatte, überraschte diesen mit einer linken Schlaghand, die Wilder nicht hatte kommen sehen. Daran anknüpfend schickte der 40-Jährige gleich noch ein paar seiner Doppel-Jab–Schlaghand Abfolgen hinterher, mit dem Unterschied, dass er die abschließende Linke mittlerweile variierte und mal zum Körper und mal zum Kopf Deontay Wilders abfeuerte. Weder die fünfte, noch die sechste Runde brachten den Kampfverlauf irgendwie durcheinander; Ortiz punktete mit seinen schnelleren Händen, ohne sich dabei zu verausgaben während Deontay Wilder wartete. Die wenigen, vereinzelten, mit sehr großem Abstand zueinander gestreuten Aktionen des WBC-Champs, kündigte dieser in den meisten Fällen zudem so deutlich an, dass Ortiz sie ohne Mühe abblockte oder sie gleich komplett ins Leere fliegen ließ.

Und plötzlich ist alles vorbei

Zu Beginn der zweiten Kampfhälfte, hatte der „Bronze Bomber“ alle vorangegangenen Runden abgegeben und schien so langsam den Druck zu verspüren auch mal eigene Aktionen unterzubringen. Nachdem er allerding bei jedem seiner Versuche nun doch eine eigene Offensive zu etablieren, gnadenlos abgekontert worden war, schien der Weltmeister für einen Moment etwas ratlos zu sein. Als er sich nur kurz später, während seiner nächsten Aktion, auch direkt den nächsten Schlaghand-Konter des, alles bestimmenden Luis Ortiz einfing, schien er diesmal deutlich durch die Schlagwirkung beeinträchtigt zu sein. Die Körpersprache seines Gegners lesend, sah der Herausforderer seine Chance gekommen und setzte nach.

Die Aufregung war jetzt groß, die Halle wieder richtig wach, sollte es Luis „King Kong“ Ortiz tatsächlich gelingen den Sack zuzumachen und den Weltmeister zu entthronen? – völlig unerwartet, wie aus dem Nichts, kamen in diesem Augenblick erst der linke Jab Deontay Wilders direkt gefolgt von seiner mörderischen Rechten angeflogen. Auch Luis Ortiz, der bis zu diesem Moment alles richtig gemacht und den ganzen Kampf dominiert hatte, sah diese eine Rechte nicht kommen … Und so kam es, wie es kommen musste; hart getroffen sackte der Herausforderer zu Boden. All die gute Arbeit war mit einem einzigen Schlag des Weltmeisters zu ewiger Bedeutungslosigkeit verdammt worden.

 

 

 

 

 

Deontay Wilder (41-0-1, 40 KOs) gewinnt somit durch KO in Runde 7, während Luis Ortiz einem in diesem Fall einfach nur leidtun kann. Man mag von Deontay Wilders boxerischen Fähigkeiten halten was man will, was aber die reine Schlagkraft angeht, gibt es niemanden der ihm Wasser reichen kann.

Mit seinem gestrigen Erfolg dürfte Deontay Wilder, das Kapitel „Luis Ortiz“ endgültig geschlossen haben. Zwei Kämpfe und zwei vorzeitige Siege sprechen eine deutliche Sprache. Der WBC-Champion ist weiterhin ungeschlagen, hat seinen Titel nun 10-Mal erfolgreich verteidigt. Was er jetzt braucht, sind die ganz großen Namen bevor auch seine Zeit irgendwann abgelaufen ist. Eine Option wäre der lange erwartete Rückkampf gegen Tyson Fury, wobei wohl niemand so genau weiß, wie fokussiert dieser zurzeit auf den Boxsport ist. Die einzig andere Option, die ihn sportlich weiterbringen und die Fans wirklich begeistern könnte, wäre ein Kampf gegen den Sieger des Rückkampfs zwischen Andy Ruiz Jr. und Anthony Joshua in zwei Wochen. Allerdings ist es auch hier unsicher, ob es sich überhaupt um eine reale Option handelt. Sollte Anthony Joshua die Revanche gelingen und er den Ring als Sieger verlassen, kann man fast davon ausgehen, dass im Anschluss auch der dritte Kampf zwischen den beiden folgen würde. Wilders beste Möglichkeit ist es somit, auf einen Sieg für Ruiz Jr. zu und anschließende Verhandlungen über einen Titelvereinigungskampf zu hoffen.

Jack Culcay neuer WBO International Champ im Superweltergewicht

Foto: Agentur Freitag GBR

Im Hauptkampf der AGON Sports Veranstaltung in der Treptow Arena in Berlin konnte sich Ex-Weltmeister Jack Culcay den WBO International Titel im Superweltergewicht sichern.

Jack Culcay meldet sich erfolgreich in alter Gewichtsklasse zurück!

Nach seinem Ausflug ins Mittelgewicht, der jedoch nicht mit WM Ehren gekrönt wurde, kehrte Jack Culcay nun in seine angestammte Gewichtsklasse, das Superweltergewicht, zurück, in der er bereits 2016 den regulären WM Titel der WBA trug.
In seinem 2. Kampf seit seiner Rückkehr ging es nun bereits wieder um einen kleineren Titel, um sich in Stellung auf einen WM Kampf zu bringen.
Dabei ging es gegen den an #7 der WBO geführten Jama Saidi aus Düren. Saidi, der in 16 Kämpfen ungeschlagen war und die Europa Titel der IBF und WBO hielt, stellte sich als der erwartet harte Brocken heraus.

In den ersten Runden sah man ein äußerst ausgeglichenes Duell, bei dem die Runden schwer zu werten waren, da beide ihre Schläge mit Bedacht wählten und nicht zu viel offenbaren wollten. Culcay, der sonst durch seine hohe Workrate auffiel, schlug nun anfangs weniger, aber präziser. Saidi bewegte sich viel und ließ kaum Treffer zu, setzte selbst ab und an Treffer, die allerdings keine Wirkung hinterließen.

Jack „Golden Jack“ Culcay

Erst ab der zweiten Kampfhälfte wurde Culcay wieder aktiver und konnte so die Kondition seines Gegenübers merklich verschlechtern. In der finalen Runde war Culcay sogar kurz davor noch den KO zu landen, jedoch wehrte sich Saidi erfolgreich gegen eben jenen und so musste das Duell durch die Punktrichter entschieden werden.
Durch einstimmige Entscheidung, 118-110, 115-113 und 116-112 konnte Culcay nicht nur den 27. Sieg feiern, sondern auch den WBO International Gürtel umschnallen und sich ebenfalls in die Top 10 des Weltverbandes katapultiert haben.
Falls Titelträger Jaime Munguia seinen Titel ablegen und dieser vakant werden, besteht eine Chance für Culcay schon im nächsten Jahr um den Titel zu kämpfen.

Im 2. Hauptkampf konnte sich Björn Schicke den EBU-EU Titel einstimmig gegen den Spanier Adasat Rodriguez sichern. Ebenfalls im Vorprogramm gewann Top Talent Fabian Thiemke durch TKO in Runde 2. Vincenzo Gualtieri siegte im Mittelgewicht ebenso einstimmig wie Evgenios Laziridis im Schwergewicht.

Pulev vs. Kownacki um vakante IBF-WM?

Der Kampf zwischen den Schwergewichten Kubrat Pulev (28-1, 14 KOs) und Adam Kownacki (20-0, 15 KOs) am 22. Februar 2020 auf der Undercard von Deontay Wilder gegen Tyson Fury ist eine realistische Option!

Kubrat Pulev vs. Adam Kownacki am 22. Februar in Las Vegas?

Es besteht die Möglichkeit, dass der in Aussicht gestellte Kampf zwischen Pulev und Kownacki möglicherweise um den Titel der International Boxing Federation (IBF) geht, falls Anthony Joshua seinen bisher einzigen Bezwinger, Andy Ruiz Jr., im Rückkampf am 7. Dezember bezwingt. Experten spekulieren darauf, dass Joshua im Siegesfall den IBF-Titel niederlegt und an der WBO-Version festhalten wird, um gegen Matchroom-Kollege Oleksandr Usyk anzutreten.

Kownacki, 30, könnte aufgrund seiner Schlagkraft, seiner Boxkünste und seiner Jugend ein echtes Problem für Pulev darstellen. Der polnische Schwergewichtler hat in seinen letzten beiden Kämpfen gegen Chris Arreola und Gerald Washington eine gute Figur gemacht.

Adam Kownacki

Adam Kownacki besiegte außerdem Ex-Weltmeister Charles Martin durch eine einstimmige Entscheidung (96-94, 96-94 und 96-94) nach 10 Runden. Dieses Match zeigte jedoch auch, dass Kownacki eine Menge Verbesserungen in seinem Stil vornehmen muss, damit er eine Chance gegen die Elite im Schwergewicht hat. Pulev wird dagegen von Kritikern oft nachgesagt, dass er sich – aufgrund seines Alters und seiner Größe – eher etwas steif und staksig im Oberkörper bewegt.

Es wäre jedenfalls ein Match, das beide Boxer gewinnen können. Kubrat Pulev wäre womöglich vor fünf Jahren der Favorit gewesen, jedoch spielt das Alter nun vermutlich gegen ihn. Kownacki hätte wiederum gute Chancen, wenn er auf sein Gewicht achtet und seine Fitness verbessert.

Kubrat Pulev

Pulev hatte vor zwei Jahren die Chance, gegen Joshua zu kämpfen, da er 2017 sein Pflichtverteidiger war. Der bulgarische Kämpfer erlitt eine Schulterverletzung und musste durch Carlos Takam ersetzt werden.

Im Oktober letzten Jahres bezwang Pulev, durch einen einstimmigen Punktsieg über 12 Runden, den Briten Hughie Fury und sicherte sich somit erneut jenen Status des IBF-Pflichtherausforderers. Seit dem Fury-Kampf befindet sich Pulev in einer WM-Warteschleife, in der er „leichtere“ Siege gegen Rydell Booker und Bogdan Dinu einfuhr. Eine Entscheidung über die Zukunftsplanungen, soll in den nächsten Wochen getroffen werden!