Dienstag, 15. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Lion Sports ersteigert Rechte an EBU-Titelkampf Brähmer vs. Cukur

Am gestrigen Donnerstag fand in Rom die Purse Bid für den von der EBU angeordneten EM-Kampf zwischen Jürgen Brähmer und Emre Cukur statt.

Lion Sports sichert sich mit 71.666 EUR Austragungsrechte an EM-Kampf

Nachdem der von der EBU angesetzte EBU-Pflichtverteidigungskampf zwischen Stefan Härtel und Jürgen Brähmer nicht zustande kam, da Härtel seinen Titel niederlegte, ordnete der Verband den Kampf um den vakanten EBU-EM-Titel zwischen Brähmer und dem 26-jährigen Münchner Emre Cukur an.

© Torsten Helmke

Da sich jedoch die Parteien um Jürgen Brähmer und Emre Cukur im Vorfeld nicht einigen konnten, kam es am gestrigen Donnerstag in Rom, im Büro der European Boxing Union, zur Versteigerung. Der aus Hamburg angereiste Manager Peter Schulze bot 68.529,51 EUR. Für das Team um Emre Cukur, der von Erol Ceylan promotet wird, bot Cukur-Vater Levent 71.666 EUR und ersteigerte somit die Austragungsrechte für den EM-Kampf.

Ursprünglich war seitens Brähmer geplant, den Kampf im Dezember durchzuführen. Da die Cukur-Seite den anstehenden EM-Kampf jedoch mehr als ernst nimmt, ist von einer längeren Vorbereitungszeit die Rede gewesen – ein Problem für Brähmer. Gegenüber der BILD sagte der Schweriner: „Wir hatten vorher angefragt, ob wir nicht im Dezember boxen können. Da kam eine Ablehnung. Daher ist die Sache für uns uninteressant.“ Ob der Kampf der beiden Supermittelgewichtler, um den vakanten EM-Titel der EBU, somit tatsächlich stattfinden wird, ist fraglich.

Emre Cukur mit Vater Levent

Levent Cukur zu BOXEN1: „Wir wollen diesen Kampf unbedingt nach München holen. Das Münchener Publikum ist hungrig auf einen Kampf dieser Klasse. Die Vorbereitungen auf diesen Kampf laufen von unserer Seite bereits auf Hochtouren und wir werden bereit sein. Dass der Kampf auf unseren Wunsch hin erst im Februar stattfinden soll liegt daran, dass wir Jürgen Brähmer nicht auf die leichte Schulter nehmen und eine entsprechende Vorbereitungsphase brauchen.“

Brähmer, der in diesem Jahr lediglich im Juni boxte, wird aller Voraussicht nach zur ersten Veranstaltung der neu ins Leben gerufenen „German Edition“ um Promoter Alexander Petkovic und Star-Koch Michael Wollenberg wieder in den Ring steigen. Als derzeitige Termine stehen sowohl der 7. als auch der 14. Dezember im Raum.

Filip Hrgovic: „Eric Molina ist sehr gefährlich, er hat Wilder zum Wackeln gebracht!“

Am 7. Dezember bestreitet der Schwergewichts-Newcomer seinen 10. Profikampf auf der Ruiz vs Joshua FightCard

Filip Hrgovic (9-0-0, 7 KO-Siege) bestreitet am Samstag, dem 7. Dezember, im Rahmen einer kolossalen Boxnacht in der Diriyah Arena im Königreich Saudi-Arabien gegen den ehemaligen zweifachen WM-Herausforderer Eric Molina (27-5-0, 19 KO-Siege) seinen 10. Profikampf. Im Hauptkampf dieser Veranstaltung stehen sich IBF, WBO und WBA Super-Champion Andy Ruiz Jr. und Ex-Weltmeister Anthony Joshua in einem Rematch gegenüber. Die Veranstaltung wird vom Streaming-Portal DAZN auch in Deutschland live übertragen.

Der frühere Junioren-Weltmeister, Europameister der Amateure und Bronzemedaillen-Gewinner der olympischen Spiele von Rio 2016, der seinen internationalen WBC-Titel verteidigen wird, hat seit seinem Profi-Debüt in der Arena in Riga, Lettland, im September 2017, einen rasanten Start seiner Profikarriere hingelegt und neun Siege in neun Kämpfen errungen – davon sieben Siege vorzeitig durch KO.

Der 27-Jährige, der bei der WBC, WBA und IBF schon unter den Top Ten der Weltrangliste geführt wird, galt schon bereits von Beginn seiner Karriere als heißer Aspirant für einen Weltmeistertitel. Seinen ersten Titel, den internationalen grünen Gürtel der WBC, gewann der talentierte Kroate, als er im heimischen Zagreb den US-Amerikaner Amir Mansour ausknockte.

Eric Molina in seinem WM-Kampf gegen Deontay Wilder

Eric Molina, ein zweifacher WM-Herausforderer aus Texas, USA, hat sich während seiner zwölfjährigen Karriere als Profi, an die Spitze der Schwergewichtsklasse hochgeboxt. Seinen ersten Weltmeisterschafts-Fight hatte Molina im Jahr 2015 gegen den WBC-Champion Deontay Wilder, dem er neun Runden lang stand- und dagegen hielt, bis ihn der „Bronze Bomber“ in der 9. Runde ausknockte.

Eric Molina in seinem WM-Kampf gegen Anthony Joshua

Ein Jahr später reiste Molina nach England, um sich in der Manchester Arena mit dem IBF-Champion Anthony Joshua zu messen und wurde in drei Runden, bei der ersten Titelverteidigung von Joshua, gestoppt. Es folgten 2017 Kämpfe gegen Terrell Jamal Woods und Dominic Breazeale, bevor Molina Anfang Februar dieses Jahres zurückkehrte und Nick Guivas in Brownsville klar besiegte.

„Ich fühle mich sehr geehrt, Teil dieses großartigen Events zu sein“, sagt Filip Hrgovic. „Es ist ein großer Schritt für mich, was das Niveau des Gegners und auch die Größe des Events betrifft.“

„Die ganze Welt wird zuschauen, und dies ist eine große Gelegenheit für mich, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ich möchte meinen Promotern Team Sauerland und Eddie Hearn dafür danken, dass sie mir dies ermöglichen.“

„Ich erwarte einen harten Kampf. Eric Molina hat zwei Mal um den Weltmeistertitel gekämpft und er hat in seinem Kampf gegen Deontay Wilder, den ‚Bronce Bomber‘ erschüttert und ihn fast niedergeschlagen. Er ist ein sehr gefährlicher Fighter mit viel Erfahrung. Dies wird ein großer Schritt nach oben, wenn ich diesen Kampf gewinne und ich erwarte den härtesten Fight meiner bisherigen Karriere.“

“Wir haben von Anfang mit starken Gegnern begonnen und ich habe meinem Promoter Sauerland gesagt, dass ich für jeden Gegner auf der Welt bereit bin und immer nur gegen die Besten kämpfen möchte. Ich bin schon richtig aufgeregt für diese neue Herausforderung.“

Filip Hrgovic mit seinem Trainer Pedro Diaz

„Im Training läuft alles perfekt. Ich werde mit jedem Camp stärker und besser. Pedro Diaz ist ein großartiger Trainer und ich denke, wir sind eine sehr gutes Team. Mit jedem Training mit ihm lerne ich mehr und mehr von seinem Wissen und seiner Erfahrung. Ich freue mich sehr, hier mit ihm trainieren zu dürfen und ich denke, dass er das Beste aus mir herausholt.“

„Ich bin unheimlich aufgeregt, Teil dieses großartigen Boxereignisses in Saudi-Arabien zu sein“, sagte Molina. Ich bin endlich wieder im Ring und weiß genau, was dieser Kampf für mich bedeutet. Eddie Hearn hat mir mehr als genug Zeit gegeben um körperlich, geistig und mental auf Hrgovic vorbereitet zu sein,“ sagt Eric Molina.

Promoter Nisse Sauerland: „Filip ist der am schnellsten aufstrebende Star der weltweiten Schwergewichtsklasse. Daher ist es angebracht, dass er in dieser gewaltigen Nacht des Schwergewichtsboxens eine große Rolle spielt. Dies ist eine große Chance für Filip, der ganzen Welt sein großes Talent und seine Stärke zu zeigen und er kann mit einem eindrucksvollen Sieg und der Verteidigung seines Internationalen WBC Titels, seine weltweite Bekanntheit noch weiter ausbauen.“

Peinlicher Auftritt von Tyson Fury im Wrestling-Ring – Trotzdem Sieg über Braun Strowman

Laues Show-Catchen von Fury beim „WWE Crown Jewel“ in Saudi-Arabien

Gestern Abend bestritt der ungeschlagene lineare Schwergewichts-Champion Tyson Fury im saudiarabischen Riad bei der „WWE Crown Jewel“ Veranstaltung sein Debüt als WWE-Wrestler gegen den bekannten WWE-Star Braun Strowman. Der Kampf wurde in den Medien zu einer Sensation hochgespielt, aber wer den Kampf dann am TV miterlebte war sicher enttäuscht. Es war nicht mehr als eine laue abgesprochene Show.

Das interessanteste dabei war wohl der inszenierte Einmarsch des „Gypsy Kings“ zum Ring. Fury überraschte hierbei, als er in einem arabischem Thawb (einem weißen bodenlangen Gewand) und mit einem arabischen rotweiß karierten Kufiya (arabische Kopfbedeckung), mit Feuerwerk im Rücken, bei den meist arabischen Zuschauern die ersten Sympathiepunkte sammelte.

Was dann im Ring geschah mag wohl den vielen Kindern unter den Zuschauern und vielleicht auch einigen Hardcore-Fury-Fans gefallen haben, aber für den richtigen Boxsport-Fan war das wohl nur eine laue, abgesprochene Show, bei der Braun Strowman eigentlich besser aussah als Fury. Strowman packte Fury und hob ihn aus um ihn dann waagerecht über seinem Kopf gehoben auf die Ringbretter zu schmettern. Wäre das nicht abgesprochen und Fury hätte da vorher nicht einige Fallübungen trainiert, wäre wohl das für den 22. Februar terminierte Rematch gegen Wilder schon nach dieser Szene geplatzt.

Nachdem Fury dann, quasi identisch wie nach seinem Niederschlage in der 12. Runde in  seinem Fight gegen Deontay Wilder, kurze Zeit regungslos mit dem Rücken auf dem Boden lag, setzte er sich auf einmal wieder, wie bei einem Sit-Up auf, als wäre er gerade aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Diese Szene war eine Imitation der berühmten Sit-Up-Geste wie sie die Wrestling-Legende ‚The Undertaker`in der Vergangenheit schon öfters inszenierte.
Der gesamte Showkampf dauerte knapp acht Minuten und Tyson Fury soll dafür unglaubliche 12 Millionen englische Pfund, rund 13,5 Millionen Euro vereinnahmt haben.
Der „K(r)ampf“ endete dann als Tyson Fury auf den an den Seilen stehenden Strowman zurannte und ihm einen, wohl vorher zusammen mehrfach im Training geübten, rechten Hammerschlag zum Kopf versetzte, worauf Strowmann theatralisch aus dem Ring fiel und den Bewusstlosen mimte, während ihn der Ringrichter auszählte und Tyson Fury zum Sieger erklärte.

Nachdem der Ringrichter Tyson Fury zum Sieger erklärte, „wachte“ auf einmal der zuvor noch „bewusstlose“ Braun Strowman plötzlich wieder auf und war in Sekunden wieder top fit und rollte sich unter dem untersten Ringseil durch in den Ring, um, obwohl der Kampf längst beendet war, Tyson Fury noch einmal auszuheben und auf die Ringbretter zu knallen. Dann verließ Strowman mit breiter Brust den Ring und marschierte Richtung Ausgang.

Das für alle Boxfans Erfreulichste dürfte sein, dass sich Tyson Fury, trotz den furchterregenden Szenen im Wrestling-Ring, keine Verletzung zuzog und auch seine schwere Augenbrauenverletzung, die er sich im Kampf gegen Otto Wallin zugezogen hatte, nicht wieder aufbrach und er unversehrt aus diesem Showkampf herausging. Es war nicht mehr und nicht weniger als eine Show, eher sogar eine sehr laue Show, denn die anderen Kämpfe die auf der gleichen Wrestling FightCard gezeigt wurden, waren allesamt spektakulärer und besser inszeniert als der Kampf zwischen Fury und Strowan.

Leichter kann man keine 13,5 Millionen Euro verdienen und zudem war dieser Auftritt von Fury letztlich auch noch eine Werbung für das nun anstehende Rematch gegen Deontay Wilder, wenn dieser denn seinen in diesem Monat stattfindenden Fight gegen Luis Ortiz gewinnt. Alle Box-Fans können nur hoffen, dass dieser Ausflug Furys ins Show-Catchen eine einmalige Sache war und wir ihn künftig wieder bei, nicht abgesprochenen und inszenierten, realen Boxing-Fights sehen können.

Tyson Fury vs Braun Strowman – Das Video vom Kampf

Povetkin vs. Hunter, Hrgovic vs. Molina & Quigg vs. Carroll auf Ruiz-Joshua II Undercard!

Am 7. Dezember kommt es zum Rematch zwischen Andy Ruiz Jr. und Anthony Joshua. Matchroom Boxing gab nun offiziell Details zur Undercard bekannt!

Schwergewichtige Undercard mit Povetkin vs. Hunter & Hrgovic vs. Molina!

Bevor es am 7. Dezember im saudi-arabischen Diriyya zum heiß ersehnten Schwergewichts-Rematch zwischen Andy Ruiz Jr. und Anthony Joshua kommen wird, steigen zwei weitere schwergewichtige Duelle im Wüstenstaat.

Ex-Weltmeister Alexander Povetkin, der zuletzt am 31. August mit Hughie Fury im Ring stand und diesen nach Punkten bezwang, wird auf Matchroom-Schwergewicht und Ex-Cruisergewichtler Michael Hunter aus den USA treffen. In einem (bisher) Nicht-Titelkampf, steigen beide für maximal 12 Runden in den Ring. Alexander „Sasha“ Povetkin gehört noch immer zur Weltspitze im Schwergewicht (aktuell Platz 6 bei BoxRec) und könnte für Hunter zum Sprungbrett werden. 2004 gewann Povetkin Gold bei Olympia, den WBA-WM-Titel bei den Profis hielt er von 2011 bis 2013, bis Superchampion Wladimir Klitschko kam und ihn ihm abnahm. ‘The Bounty’, wie sich Hunter nennt, hat seit seinem Aufstieg vom Cruiser- ins Schwergewicht sechs Siege in Folge eingefahren, unter anderem gegen Sergey Kuzmin, Alexander Ustinov und Martin Bakole Ilunga.

Povetkin: „Mache noch keine Pläne für nächstes Jahr, würde aber gern wieder um die WM Boxen“

„Vor dem Kampf mit Hughie Fury war ich fast ein Jahr lang nicht mehr in den Ring gestiegen, weil ich mich von einer Ellbogenoperation erholt hatte. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Jahr wieder kämpfen kann“, sagte Povetkin. „Ich denke, es wird ein guter und interessanter Kampf. Ich werde keine Pläne für das nächste Jahr machen. Zuerst muss ich diesen Kampf gegen Hunter durchstehen, aber ich würde definitiv gerne nochmal um den Weltmeistertitel boxen.“

„Dies ist eine sehr aufregende Gelegenheit und ich muss mich selbst erneut beweisen“, sagte Hunter. „Egal, ob du der Außenseiter oder der Favorit bist, es ist mir egal, denn ich fühle mich als der beste Kämpfer da draußen! Ich betrachte diesen Kampf mit Povetkin als meinen Goldmedaillenkampf. Ich war bei den Olympischen Spielen, und er hat die Goldmedaille gewonnen, und ich habe es nicht getan. Im Grunde ist dies hier mein Kampf um die Goldmedaille. Ich dränge immer auf den KO!“

Hrgovic: „Ich erwarte den härtesten Kampf meiner Karriere!“

Auch der in neun Kämpfen ungeschlagene kroatische Schwergewichtler Filip Hrgovic wird in der Wüste in den Ring steigen. Der amtierende WBC International Titelträger schickt sich an, seinen grün-goldenen Gürtel gegen Ex-WM-Herausforderer Eric Molina zu verteidigen. Molina gilt als nicht zu unterschätzender Mann in der Königsklasse, der bereits mit WBC-Weltmeister Deontay Wilder sowie Ex-Champion Anthony Joshua (um den IBF-Titel) im Ring stand. Nachdem Molina vor gut zwei Jahren gegen Dominic Breazeale vorzeitig die Segel streichen musste, war es lange Zeit ruhig um ihn geworden. Molina wurde nach einem Doping-Vergehen für zwei Jahre gesperrt. Am 15. Februar 2019 bezwang er dann in einem Aufbaukampf Nick Guivas nach Punkten.

„Ich fühle mich sehr geehrt, Teil dieser großartigen Veranstaltung zu sein“, sagte Hrgovic. „Es ist ein großer Schritt für mich, was das Niveau des Gegners und die Größe des Events betrifft. Die ganze Welt wird zuschauen, daher ist dies eine große Gelegenheit für mich, meine Fähigkeiten zu demonstrieren. Ich möchte meinem Team Sauerland, Zeljko Karajica und Eddie Hearn dafür danken, dass sie dies ermöglicht haben. Ich erwarte einen harten Kampf. Eric Molina hat zweimal um den Weltmeistertitel gekämpft. Er brachte Deontay Wilder in ihrem Kampf zum Wackeln und hätte ihn beinahe niedergeschlagen. Er ist ein sehr gefährlicher Kämpfer mit viel Erfahrung. Dies wird ein großer Schritt im Wettkampf sein und ich erwarte den härtesten Kampf meiner Karriere. “

„Ich bin unheimlich aufgeregt, Teil dieses großartigen Boxereignisses in Saudi-Arabien zu sein“, sagte Molina. „Ich bin dankbar, endlich wieder im Ring zu sein und weiß genau, was dieser Kampf bedeutet. Eddie Hearn hat mir mehr als genug Zeit gegeben, körperlich, geistig und spirituell auf Hrgovic vorbereitet zu sein.“

Ex-Weltmeister Scott Quigg trifft auf Jono Carroll

Der frühere WBA-Weltmeister im Super-Bantamgewicht, Scott Quigg (35-2-2, 26 KOs), trifft auf den ehemaligen IBF-Herausforderer im Super-Federgewicht, Jono Carroll (17-1-1, 3 KOs), um den WBA-Interconi-Titel nach England zu holen. Der in Los Angeles ansässige Manchester Quigg will zweifacher Weltmeister werden. Er verteidigte die WBA-Krone fünfmal erfolgreich, bevor er gegen Carl Frampton in einem Vereinigungskampf in der Manchester Arena im Jahr 2016 eine Niederlage kassierte. Im Superfedergewicht wittert er nun seine neue Chance.

„Ich freue mich sehr, auf dieser riesigen Karte zu sein“, sagte Quigg. „Es ist eine großartige Plattform für mich, meine Karriere wieder voranzutreiben und meinen Namen wieder bekannt zu machen, nachdem ich mehr als 12 Monate wegen einer Verletzung aus dem Ring war. Obwohl ich schon so lange nicht geboxt habe, erwarte ich eine der besten Performances meiner Karriere, um erneut zu einer Titelchance zu kommen. Ich freue mich auf die Erfahrung in Saudi-Arabien und bin stolz, Teil einer solchen Veranstaltung zu sein.“

„In gewisser Weise ist dies sogar noch größer als mein WM-Kampf“, sagte Carroll, der gegen Tevin Farmer um die IBF-WM boxte. „Die Leute kannten Farmer in Irland erst, als ich gegen ihn gekämpft habe, aber jeder kennt Quigg, weil Frampton gegen ihn gekämpft hat. Es ist eine riesige Card und eine großartige Gelegenheit, der Welt das Beste von mir zu zeigen“

Georg Bramowski kündigt bei Sauerland & wechselt zu PGP nach Liechtenstein!

Nachdem Kult-Trainer Ulli Wegner vom einstigen Vorzeige-Boxstall die Kündigung kassierte, verlässt nun auch Assistenz-Coach Georg Bramowski Sauerland.

„Bramme“ wechselt zu Pit Gleims PGP Boxing

Am Wochenende dürfte es der vorerst letzte Auftritt für Ulli Wegner und Assistenztrainer Georg Bramowski sein. Beide werden zur ebenso vermutlich letzten Box-Gala mit Sauerland-Beteiligung auf SPORT1 gemeinsam in der Ecke stehen und ihre Boxer betreuen. Nachdem Ulli Wegner nur wenige Stunden (!) nach der Ehrung zum Lebenswerk mit dem goldenen HERQUL-Award ausgezeichnet wurde, überreichte man ihm die Kündigung zum 31. Dezember dieses Jahres (wir berichteten exklusiv).

Nun zieht es auch dessen langjährigen Kollegen, der schon lang nicht mehr nur Wegners Assistenztrainer war, ebenfalls weg vom ehemaligen Boxstall-Primus Sauerland. Der 59-jährige Bramowski kündigte zum 30. November aufgrund mangelnder Perspektive, wie er der BILD verriet: „Ich habe beim Management nachgefragt, wie denn die Perspektive für mich nach Ablauf meines Vertrages aussieht. Darauf hat man mir keine Antwort geben können. Daher habe ich die Kündigung aus der Schublade gezogen.“

Sauerland-Firmengründer Wilfried Sauerland (79) zur BILD: „Der Vertrag von Georg Bramowski wäre noch bis 30.06.2020 gelaufen, nun hat er ihn aufgrund eines guten Angebots aus Liechtenstein vorzeitig beendet. Aufgrund der Schließung des Gyms in Berlin war die Zusammenarbeit ohnehin befristet. Gemeinsam haben wir eine Menge Erfolge gefeiert, daher danken wir ihm für seine Arbeit und wünschen nur das Beste für die Zukunft. Unsere drei Jungs in Berlin werden ganz normal von Cheftrainer Ulli Wegner weiterbetreut.“

Georg Bramowski zieht es nach Liechtenstein

Neuer Arbeitgeber für Georg Bramowski: PGP Boxing in Liechtenstein!

Doch von der Box-Bühne wird sich „Bramme“ nicht verabschieden – im Gegenteil! Nachdem auch das Berliner Gym am Olympiastadion fortan nicht mehr von Sauerland angemietet wird, wird Bramowski ab 1. Dezember für die neugegründete „Pit Gleim Boxpromotion“ aus Liechtenstein anheuern. Unternehmer Gleim, der sich im Fürstentum ein erstklassiges Gym errichtet hat, in dem die Schützlinge von Wegner und Bramowski erst kürzlich während eines Trainingscamps einzogen, ist schon seit Jahren mit der Boxszene verbunden.

„Ich freue mich wahnsinnig darauf, dass Georg unser Team erweitern wird. Wir kennen uns schon eine Weile. Für PGP Boxing wird er seinen Lebensmittelpunkt hierher verlegen und unsere Jungs im Liechtensteiner Gym trainieren. Neben Konni Konrad wird er sich auch meinem Cruisergewichtler Marian Dzupka annehmen. Doch auch weitere Boxer sind in Planung“, so Pit Gleim zu BOXEN1, der in der kommenden Zeit viel vorhat. „Neben eigenen Veranstaltungen in Deutschland und der Schweiz, sind natürlich auch Kooperationen geplant. Diese sind für mich die wichtigsten Eckpfeiler, um das deutsche Boxen wieder groß zu machen. Ich möchte einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass die Zuschauer wieder saubere und vor allem faire Kämpfe präsentiert bekommen. Nur so findet der Sport auch beim Fernsehen wieder Akzeptanz und kann an alte Zeiten anknüpfen.“

Georg „Bramme“ Bramowski und Pit Gleim

Der letzte Auftritt von Bramowski und Wegner für das Team Sauerland findet an diesem Wochenende in Koblenz statt. Auf Box-Gala der AWR Abbruch GmbH steigt Halbschwergewichtler Leon Bunn gegen Enrico Kölling um den International Titel der IBF in Ring. Außerdem wird auch Schwergewichtler Albon Pervizaj, der wie Bunn ebenfalls von Wegner und Bramowski betreut wird, boxen.

Georg Bramowski, Orhan Erdogan, Ulli Wegner und Pit Gleim

Macht Leon Bunn gegen Enrico Kölling den nächsten Schritt in Richtung WM-Kampf?

Die Benefiz-Boxgala in Koblenz am Samstag live ab 22:30 Uhr im Free-TV auf SPORT1

Für den aufstrebenden Halbschwergewichtler Leon Bunn steht am kommenden Samstag eine echte Bewährungsprobe an: Der ungeschlagene Schützling von Trainer-Ikone Ulli Wegner verteidigt bei der Benefiz-Boxgala „Fighting for Future“ in der Koblenzer CGM Arena seinen IBF International-Titel gegen den erfahrenen Enrico Kölling. Der 15. Sieg im 15. Profikampf wäre für den 27-jährigen Frankfurter der nächste große Schritt auf dem Weg zu einem WM-Fight. Neben dem Hauptkampf stehen im Vorfeld die Duelle des ungeschlagenen deutschen Trios Slawa Spomer, Albon Pervizaj und Sophie Alisch auf dem Programm. SPORT1 überträgt den Kampfabend live ab 22:30 Uhr im Free-TV, bereits ab 21:00 Uhr gibt es einen kostenlosen Livestream auf SPORT1.de zu sehen. Vor Ort ist die deutsche Box-Stimme Tobias Drews als Kommentator am Mikrofon im Einsatz.

Enrico Kölling

Bunn mit lupenreiner Bilanz, Kölling setzt auf Erfahrung

Auf dem Weg nach oben könnte dieser Gegner bislang die größte Hürde werden: Im Hauptkampf der Benefiz-Boxgala von Team Sauerland und der AWR Abbruch GmbH in Koblenz bekommt es der ungeschlagene Leon Bunn (14-0) mit dem Berliner Routinier Enrico Kölling (26-3) zu tun. Nach seinem Sieg durch technischen K.o. über Leon Harth im vergangenen Mai holte sich Bunn mit dem International-Gürtel der IBF im Halbschwergewicht seinen ersten Profititel. Gegen den 29-jährigen Kölling, der in seiner Karriere schon in Kämpfen um die Europa- und Weltmeisterschaft im Ring stand, gilt es für den Frankfurter nun, den nächsten Schritt zu machen und sich selbst für ein WM-Duell im kommenden Jahr zu empfehlen. Kölling steht dagegen am Scheideweg seiner Karriere, daher wird es für beide ein richtungsweisender Abend.

Albon Pervizaj by © Torsten Helmke

Spomer, Pervizaj und Alisch in der Favoritenrolle, Heimspiel für Enis Agushi

Vor dem Showdown zwischen Bunn und Kölling ist Slawa Spomer (8-0) im Mittelgewicht gegen Pavel Semjonov (24-13-2) aus Estland gefordert. Der Heilbronner ist klarer Favorit und wird alles daransetzen, seine Siegesserie weiter auszubauen. Gleiches gilt für die Hamburger Schwergewichtshoffnung Albon Pervizaj (12-0), der in seinem 13. Profikampf auf Dusan Veletic (3-0-1) aus Bosnien-Herzegowina trifft. Pervizaj hat eine längere Krankheitspause hinter sich und will mit seinem neuen Manager Bernd Bönte, der auch schon die Klitschkos betreut hat, jetzt wieder voll angreifen. Auch Sophie Alisch (4-0) bekommt es im Federgewicht mit einer Gegnerin aus dem Balkanstaat zu tun. Mit einem Erfolg gegen die erfahrene Irma Balijagic Adler (16-12), die bereits einige WM-Kämpfe in ihrer Laufbahn absolviert hat, will sich die junge Berliner kurz vor ihrem 18. Geburtstag selbst beschenken. Dazu steigt mit Enis Agushi (8-0) im Vorfeld unter anderem der Gewinner der digitalen Box-Castingshow „SPORT1: The Next Rocky“ in den Ring. Der ungeschlagene Supermittelgewichtler aus Bad Neuenahr-Ahrweiler hat in Koblenz gegen den Georgier Giorgi Jintcharadze (11-13) ein Heimspiel.

 Die kommende Box-Übertragung auf den SPORT1 Plattformen im Überblick:

Plattform Tag, Datum Uhrzeit Programm Info
SPORT1

SPORT1.de

 

Samstag, 02. November 22:30 Uhr live

21:00 Uhr live

Boxen Live

Benefiz-Boxgala aus Koblenz u.a. mit Leon Bunn (GER) – Enrico Kölling (GER), Slawa Spomer (GER) – Pavel Semjonov (EST), Albon Pervizaj (GER) – Dusan Veletic (BIH), Sophie Alisch (GER) – Irma Balijagic Adler (BIH)

 

 

 

Kommentator: Tobias Drews

 

@Sport1

Exklusiv auf BOXEN1: Ulf Steinforth – „Von Magdeburg bis nach Las Vegas…!“

Ulf Steinforth / Foto: Team SES – P. Gercke

Vor fast 20 Jahren gründete der Magdeburger Unternehmer Ulf Steinforth die Box-Promotion SES-Boxing. Seitdem ist viel passiert! Inzwischen gilt Steinforth sogar – bei einem Großteil der Experten – als die Nummer 1 der deutschen Box-Veranstalter. BOXEN1 sprach nun mit dem 52-jährigen Geschäftsmann ausführlich über die Erfolgs-Story von SES, sowie über die künftigen Aufgaben seiner Boxer.

Ulf Steinforth: „Verlieren gehört zum Gewinnen dazu!“

Wenn man Ulf Steinforth kennt, oder sich zumindest für längere Zeit mit ihm in Gesprächen ausgetauscht hat, verspürt man diese gewisse Heimatverbundenheit. Den Magdeburger Dialekt hört man sofort heraus und es wirkt authentisch, wenn Steinforth „frei Schnauze“ seine Sicht der Dinge schildert. Der 52-Jährige hat seine Herkunft nie verleugnet und er ist stolz darauf, dass seine Heimatstadt in punkto Boxen einen mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Status genießt. Die von Steinforth veranstalteten Box-Galas gehören inzwischen zu Magdeburg genauso dazu, wie etwa der Dom oder die Elbe.

Vor über 20 Jahren fing alles an, als sich Ulf Steinforth mit dem Virus Boxen infizierte. Mit dem Amateurverein 1. Boxclub Magdeburg, dessen Sponsor und Präsident Steinforth war, feierte er Ende der 1990-er Jahre große Erfolge in der ersten Bundesliga. Das Unternehmen „Profiboxen“ reizte Steinforth spätestens zu dem Zeitpunkt, als er 1999 einen WM-Kampf von Sven Ottke nach Magdeburg holte, für dessen Organisation jenes Kampfabends Steinforth mitverantwortlich war. „Dieses gewisse Flair, welches man sonst nur aus dem Fernsehen kannte und sich für viele Magdeburger so weit weg anfühlte, war plötzlich bei uns auf heimischem Boden. Das war schon etwas Besonderes!“, erinnert sich Steinforth.

Ein Foto aus den Anfangs-Jahren: Ulf Steinforth (links) mit dem inzwischen verstorbenen Rene Monse – Foto: Team SES

Ulf Steinforth, der zunächst als „kleiner Fisch“ im Haifischbecken des Berufsboxens das Schwimmen schnell erlernen musste, ging am 16. März 2000 das Wagnis ein, selbst einen Profi-Stall zu gründen. Dass sein Unternehmen auch zwei Jahrzehnte später immer noch Bestand hat und sogar internationale Anerkennung genießt, war für den Magdeburger nicht vorhersehbar. Steinforth: „Ich war schon sehr motiviert, einen eigenen Boxstall zu führen und eigene Ideen umzusetzen. Finanzielle Absichten haben dabei im Übrigen nie eine große Rolle gespielt! Dass wir inzwischen so lange schon dabei sind – und glücklicherweise auch noch mit Erfolg – war am Anfang natürlich nicht abzusehen!“ Neben der Unterstützung seiner Ehefrau Peggy, die ihrem Ehemann in all den Jahren den Rücken freihielt, wuchs das SES-Team im Laufe der Jahre an Mitarbeitern – und vor allem an Boxern.

Mit Dirk Dzemski, der heute zu den erfolgreichsten deutschen Boxtrainern zählt, und dem leider schon verstorbenen Rene Monse, startete Ulf Steinforth seine ersten Gehversuche im Profiboxsport. Nach und nach kamen weitere Boxer hinzu. Das „SES-Experiment“ gewann im Laufe der Zeit immer mehr an Bodenhaftung und Potential. Eines Tages stellte sich ein junger Mann vor, den später viele Boxfans unter dem Namen Robert Stieglitz kennen und schätzen lernten. Mit Stieglitz feierte Steinforth seine bisher größten Erfolge. Auch heute noch, kann sich der Promoter sehr gut an die Anfangszeit mit seinem einstigen Musterschüler erinnern: „Robert war von Beginn an immer sehr fleißig und bescheiden!“

„Ich habe immer an Robert Stieglitz geglaubt!“

Foto: SES Boxing / P. Gercke

Nachdem Robert Stieglitz 29 Profikämpfe in Folge gewann, sollte es am 3. März 2007 in Rostock zum bisher größten Coup kommen. Im Kampf gegen den Kolumbianer Alejandro Berrio, um die vakante IBF-Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht, schienen die Sieges-Chancen für Stieglitz und Steinforth so günstig wie nie zu stehen. Stieglitz stand Berrio bereits anderthalb Jahre zuvor gegenüber und gewann vorzeitig. Steinforth: „Es war im Vorfeld nahezu alles perfekt. Ich werde niemals den Moment vergessen, als mich nur wenige Stunden vor dem Kampf eine große deutsche Box-Persönlichkeit anrief und mir zum bevorstehenden WM-Sieg gratulierte. Plötzlich dachte ich ‚Oh, Gott. Das ist kein gutes Omen‘!“

Jene böse Vorahnung sollte sich letztlich bewahrheiten! Stieglitz verlor durch TKO in der dritten Runde. Doch Ulf Steinforth glaubte weiterhin an seinen Boxer. Im August 2009 wurde schließlich der langersehnte Traum vom WM-Titel wahr, als Robert Stieglitz den ungarischen Titelverteidiger Karoly Balzsay in Budapest durch Aufgabe bezwang. Als WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht feierte Stieglitz – unter Steinforth – mehrere erfolgreiche Titelverteidigungen. Bei den deutschen Boxfans besonders im Gedächtnis geblieben, sind die vier Gefechte gegen Arthur Abraham, von denen allein zwei Duelle in der Magdeburger GETEC-Arena stattfanden.

Ulf Steinforth (Mitte) mit Nina Meinke und Dominic Bösel. – Foto: Team SES / P. Gercke

Neben den Erfolgen von Robert Stieglitz, setzten sich auch Jan Zaveck (IBF-Weltmeister im Weltergewicht 2009 bis 2011) und Lukas Konecny (WBO-Interims-Champion im Superweltergewicht) in bedeutenden Titelkämpfen erfolgreich durch. Mit dem Schwergewichtler Francesco Pianeta griff Steinforth – wenn auch vergebens – zweimal nach der WM-Krone in der Königsklasse des Faustkampfes. „Wir tun alles, um unseren Sportlern die bestmöglichen Chancen zu bieten und sie ins Finale zu begleiten. Dass man dabei nicht immer als Sieger hervorgeht, wenn man sich mit den Besten duelliert, liegt nun mal in der Natur des Wettkampfes. Mein Motto lautet: ‚Verlieren gehört zum Gewinnen dazu!'“, sagt Steinforth.

Gewonnen – hat Steinforth mit seinen Boxern jedoch nicht zu knapp! Neben mehreren nationalen und internationalen Erfolgen in der Historie seiner Schützlinge, ragen besonders die EM-Titel von Dominic Bösel, Robin Krasniqi, Stefan Härtel und Agit Kabayel hervor. Auch die Berlinerin Nina Meinke konnte sich unter der SES-Flagge zur Europameisterin im Federgewicht küren.

Die SES-Zukunft: Schwarz, Bösel, Kabayel und Co.!

Foto: Team SES / P. Gercke

Mit Schwergewichtler Tom Schwarz, den Steinforth von Beginn seiner Profikarriere begleitete, griff das SES-Team im Juni dieses Jahres nach den Sternen. Gegen Ausnahmeboxer und Ex-Weltmeister Tyson Fury, stand Tom Schwarz im MGM-Grand-Hotel in Las Vegas vor seiner – mit Abstand – bisher größten Herausforderung. Auch wenn der Hallenser nicht über die zweite Runde hinauskam, sieht Ulf Steinforth jene Niederlage als eine Art Horizonterweiterung.

Ulf Steinforth: „Für Tom, der mit seinen 25 Jahren noch sehr jung für einen Schwergewichtler ist, war es eine Riesen-Erfahrung in Las Vegas – dem Mekka des Boxens – in einem Hauptkampf im Ring zu stehen. Nach einer Niederlage stellt sich immer die Frage: Wie geht der Sportler damit um? Die mentale Verarbeitung spielt also eine große Rolle. Wenn man die richtigen Erkenntnisse und Schlüsse zieht, kann eine Niederlage noch hilfreicher sein, als etwa mehrere Siege. Bei Tom habe ich momentan ein gutes Gefühl. Ich gehe davon aus, dass er im nächsten Jahr wieder richtig durchstarten wird!“

Eine ähnlich positive Entwicklung stellt Steinforth auch bei Halbschwergewichtler Dominic Bösel fest. Der 30-jährige Freyburger kassierte im Sommer 2017 gegen Karo Murat, nach großem Kampf, eine TKO-Niederlage in der elften Runde. Nach dem Gewinn des EM-Gürtels und seinen erfolgreichen Titelverteidigungen, u.a. gegen den Berliner Enrico Kölling, brennt Bösel nun auf seine baldige WM-Chance. Am 16. November steigt er in Halle gegen den schwedischen IBO-Champion Sven Fornling in den Ring.

Foto: Team SES/ P. Gercke

Steinforth: „Dominic hat in den letzten zwei Jahren enorm an Persönlichkeit und Selbstvertrauen gewonnen. Aus der Niederlage gegen Karo Murat hat er sehr viel lernen können. Spätestens nach seinem klaren Sieg gegen Enrico Kölling, hat er mich von seinen boxerischen und mentalen Fähigkeiten überzeugt – zumal viele Experten Dominic nur Außenseiter-Chancen im Vorfeld eingeräumt hatten! Gegen Sven Fornling, der ja bereits Karo Murat bezwingen konnte, steht nun die nächste Herausforderung an. Ich bin optimistisch, dass Dominic – wie auch schon beim Kölling-Fight – einige seiner Kritiker wiederum eines Besseren belehren wird!“

Neben weiteren talentierten Boxern aus dem Hause Steinforth, stehen vor allem die WM-Ambitionen von SES-Schwergewichtler Agit Kabayel besonders günstig. Der 27-jährige Kabayel genießt hervorragende Weltranglistenpositionen. Nachdem man nun eine Zusammenarbeit mit US-Partner Top Rank in die Wege leitete, blickt Steinforth mit Vorfreude auf die Zukunft seines Boxers: „Agit hat schon gegen Dereck Chisora bewiesen, dass mit ihm international zu rechnen ist. Ich bin mir sicher, dass er das Zeug zum Weltmeister hat. Wir arbeiten daran, dass er sein Können bald auch in den USA unter Beweis stellen und seinem Traum vom WM-Titel ein großes Stück näher kommen wird!“

Nach Tragödie um Patrick Day: „Ein gewisses Risiko ist immer gegenwärtig…“

Krasniqis Manager, Ulf SteinforthDie Zukunftsplanungen laufen bei Ulf Steinforth und seinem Team also auf Hochtouren. Doch neben den sportlichen Zielen, hat Steinforth auch den jüngsten Schicksalsschlag um den US-Amerikaner Patrick Day, der vor zwei Wochen nach einer Ko-Niederlage ins Koma fiel und anschließend verstarb, zur Kenntnis genommen.

Patrick Day (1992-2019)

Steinforth: „Es ist immer schlimm, wenn solche Tragödien passieren. Für jeden Veranstalter, Ausrichter oder Trainer ist es wichtig, auch an die Gesundheit des Sportlers zu denken. Natürlich können wir nur froh und dankbar sein, dass wir in Deutschland von derartigen Ereignissen bisher weitestgehend verschont blieben. Dennoch haben wir und der BDB eine Fürsorgepflicht. Dieser gilt es nachzukommen! Besonders wichtig, ist eine gute Beobachtungsgabe durch den Ringrichter oder den Ringarzt. Auch die ärztlichen Voruntersuchungen der Boxer sind nach wie vor von großer Bedeutung, damit auch wir – als Veranstalter – die Gewissheit haben, dass die Sportler gesund sind, wenn sie in den Ring steigen. Sicherlich ist ein gewisses Risiko immer gegenwärtig. Dies trifft allerdings auch auf andere Sportarten zu.“

Auf einen verletzungsfreien und sportlich hochwertigen Kampfabend, hofft Ulf Steinforth nun auch bei der nächsten SES-Gala, die am 16. November in der Messe-Arena in Halle (Saale) stattfinden wird.

Am Wochenende: Miguel Berchelt verteidigt WM-Titel gegen Jason Sosa!

Neben dem kommenden Highlight zwischen Canelo Alvarez und Sergey Kovalev in Las Vegas, steigt am bevorstehenden Wochenende in Carson (Kalifornien, USA) ein weiterer WM-Kracher! WBC-Weltmeister Miguel Berchelt (Mexiko, 36-1-0, 32 Ko’s) wird seinen WM-Gürtel im Superfedergewicht gegen Jason Sosa (USA, 23-3-4, 16 Ko’s) aufs Spiel setzen.

Berchelt im nächsten Jahr gegen Shakur Stevenson?

Miguel Berchelt gilt als einer der zurzeit größten Box-Stars Mexikos. Obwohl sein prominenter Landsmann Saul „Canelo“ Alvarez fast zeitgleich um die Halbschwergewichts-WM gegen Titelverteidiger Sergey Kovalev in den Ring steigen wird, werden wohl dennoch zahlreiche mexikanische Fans nach Carson (Kalifornien) reisen, um Miguel Berchelt lautstark zu unterstützen.

Miguel Berchelt (rechts) bei seinem letzten Sieg über Francisco Vargas.

Im Mai dieses Jahres, verteidigte der 27-jährige Berchelt seinen Gürtel zuletzt vorzeitig in einem Rematch gegen Francisco Vargas, den er im Januar 2017 einst als WBC-Champion entthronte. Berchelt, der bei „BoxRec“ im Pound-For-Pound-Ranking den neunten Platz belegt, hofft im nächsten Jahr auf einen großen Payday. Dazu brachte sich jüngst Shakur Stevenson ins Gespräch, der sich am vergangenen Wochenende zum neuen WBO-Champion im Federgewicht krönte.

Jason Soasa

Zunächst steht Miguel Berchelt allerdings vor seiner insgesamt sechsten Titelverteidigung. Der Mexikaner bekommt es dabei mit dem US-Amerikaner Jason Sosa zu tun. Der 31-jährige Sosa stand bereits mit Größen wie Vasyl Lomachenko und Yuriorkis Gamboa im Ring, denen er sich jedoch geschlagen geben musste.

Seine letzten drei Gefechte konnte er allesamt siegreich gestalten. Bei den Experten gilt Sosa dennoch als krasser Außenseiter. Alles andere, als ein klarer Sieg von Miguel Berchelt, wäre überraschend. Nur ein überzeugender und vorzeitiger Erfolg des mexikanischen WBC-Weltmeisters, kann diesen in seiner öffentlichen Wertschätzung gerecht werden!

Bernard Hopkins: Ich weiß, dass Canelo mit Kovalev alle Hände voll zu tun haben wird

Am kommenden Samstag kämpft Canelo Alvarez in Las Vegas gegen Sergey Kovalev um den WM-Titel im Halbschwergewicht

Der frühere Weltmeister in zwei verschiedenen Gewichtsklassen Bernard Hopkins erwartet, dass Canelo Alvarez (52-1-2, 35 KO-Siege) alle Hände voll zu tun hat, wenn er mit Sergey „Krusher“ Kovalev (34-3-1, 29 KO-Siege) am kommenden Samstag in Las Vegas in den Ring steigt.

Canelo, der eigentlich ein Mittelgewichtler ist, wird für diesen WM-Kampf gleich zwei Gewichtsklassen aufsteigen, um Kovalev für den WBO-Titel im Halbschwergewicht in der Nacht von Samstag auf Sonntagmorgen, in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas herauszufordern.

Der Kampf zwischen Canelo Alvarez vs Sergey Kovalev wird, in der kommenden Samstagnacht zum Sonntagmorgen, ab 2:00 Uhr auch in Deutschland vom Streaming-Portal DAZN live übertragen

Vor ziemlich genau 5 Jahren, im November 2014 stand Hopkins selbst mit Kovalev im Ring. Der Kampf ging über 12 Runden und Kovalev dominierte Hopkins, der dabei nicht den Hauch einer Chance hat. Kovalev schlug damals Hopkins schon in der ersten Runde zu Boxen und gewann auf den Punktzettel der Punktrichter jede Runde, am Ende werteten die Punktrichter den Kampf einstimmig für Kovalev: Larry Layton 120-106 | Carlos Ortiz Jr 120-107 | Clark Sammartino 120-107.

Auch Bernad Hopkins machte einen identischen Gewichtssprung, als er um zwei Gewichtsklassen aufstieg und mit einer einstimmige Punktentscheidung gegen Antonio Tarver im Halbschwergewicht gewann.

Jetzt nimmt Canelo die Herausforderung an und möchte Sergey Kovalevs WBO-Titel.

Hopkins, ein Hall of Famer, ist der Partner von Oscar de la Hoya, von Golden Boy Promotions, bei denen Canelo Alvarez unter Vertrag steht.

„Ich habe großen Respekt vor Canelo, weil ich es seit langem mit den besten Boxern der Welt zu tun habe und ich sehe in ihm meinen Erben. Canelo hat den gleichen Geist wie ich ihn hatte und auch noch habe. Ich weiß, dass er die richtige Einstellung hat, wenn es darum geht, gegen den Besten in dieser Gewichtsklasse zu kämpfen – keinen anderen als „The Krusher“. Vielen Dank, dass Canelo der Boxwelt solche Kämpfe schenkt, die das Boxen weltweit ins Gespräch bringen“, sagt Hopkins.

„Genießen Sie den Kampf am 2. November, denn ich weiß, dass Canelo alle Hände voll zu tun haben wird und Sergey Kovalev bereit sein wird. Ich bin sehr glücklich und sehr zufrieden, dass das Boxen an diese beiden großartigen Kämpfer weitergegeben wurde, so wie Sie einen Staffelstab übergeben haben und sie machen es noch größer.“

Interview: Buddy McGirt über Maxim Dadashev und „Kovalev vs Canelo“!

Weltmeistertrainer Buddy McGirt beantwortet im Interview Fragen zum Tod seines Boxers Maxim Dadashev und zum kommenden Kampf Kovalev vs Canelo.

Als aktiver Boxer Weltmeister im Halbwelter- und Weltergewicht, als Trainer in der Ecke von Champions wie Byron Mitchell, Arturo Gatti, Antonio Tarver, Hasim Rahman oder Paulie Malignaggi, im Jahre 2002 zum Trainer des Jahres gewählt, die Liste der Erfolge des Buddy McGirt ist lang.

Im Jahr 2019, waren es aber vor allem die Schattenseiten unseres Sports, die den Mann aus Brentwood, New York ins Rampenlicht rückten. Am 19. Juli stand der 55-jährige als Cheftrainer in der Ecke von Maxim Dadashev, der vier Tage später an den Folgen der vielen Treffer, die er an diesem Abend einstecken musste, verstarb. Buddy McGirt hatte den Kampf nach der elften Runde abgebrochen.

In einem Interview mit Steve Kim vom US-Sender ESPN, sprach McGirt kürzlich über diesen Abend aber auch über den am Wochenende anstehenden WM-Kampf seines Schützlings Sergey Kovalev und Saul „Canelo“ Alvarez. Im Folgenden haben wir Ausschnitte dieses Gesprächs für euch zusammengefasst:

Wann haben Sie realisiert, das die Situation für Maxim (Dadashev) ernst war?  

Buddy McGirt: „Während des Kampfes sagte Maxim mir, dass ihm die Schläge seines Gegners wehtaten. Als er das sagte, wusste ich, dass das kein gutes Zeichen war. Als er aus dem Ring ging, begann er sich zu übergeben. Ein Arzt sagte zu mir „das ist kein gutes Zeichen, Buddy.“ Als der Doktor das sagte, machte mir das wirklich Angst!“

Hat die Situation um Maxim Dadashev Sie als Trainer verändert?

Buddy McGirt: „Ich versuche die richtigen Worte zu finden, denn man kann das einen nicht davon abhalten lassen seinen Job zu machen. Es macht einen aber aufmerksamer.“

Hat es Sie zu einem verhalteneren, vorsichtigeren Trainer gemacht, wenn es darum geht Kämpfe abzubrechen?

Buddy McGirt: „Ich bin nicht verhalten aber vorsichtig. Ich meine, wenn irgendjemand sagt, er sei es nicht, stimmt mit demjenigen etwas nicht … Ich achte mehr darauf wie ein Boxer reagiert als normalerweise. Und mit Max, ich wollte ihm diese eine letzte Runde geben, bevor ich letztendlich abbrach. Es ist aber eine Situation, in der man nie wissen kann, was passiert wäre.“

Niemand hat Sie während des Dadashev-Fights angezweifelt, haben Sie sich selbst jemals angezweifelt?

Buddy McGirt: „Nein. Die Sache ist die, wie auch immer man es betrachtet, wer weiß, was passiert wäre, wenn ich den Kampf in der dritten oder fünften Runde gestoppt hätte. Ich meine, man weiß es nie. Man kann  immer zweifeln, aber ich tue das nicht. Ich weiß, dass Max herunterschaut und sagt, “Mach dir keine Sorgen Buddy, ich bin an einem besseren Ort.”

Haben Sie an Dadashev gedacht als Sergey Kovalev in der achten Runde gegen Anthony Yarde, nu rein paar Monate später Probleme hatte?

Buddy McGirt: „An Maxim Dadashev habe ich während dieser achten Runde ungefähr drei Sekunden lang gedacht. Als Kovalev in der achten Runde Treffer nahm, habe ich mir seine Beine angeguckt, ich habe gesehen, dass sie stabil waren. Also habe ich gesagt, „Ok, Buddy du musst etwas tun, um ihn wieder in die Spur zu bringen.“ Und ich sagte mir, „Lass mich seine Reaktion in der Ecke sehen.“ Als er sagte, „Brich nicht ab, ich habe ihn jetzt, weil er müde ist“ wusste ich, dass er ok sein wird.“

Bei seinem Alter (36), haben Sie die Art Kovalev zu trainieren geändert?

Buddy McGirt: „Ja, man nimmt sie in dem Alter nicht mehr so hart ran. Er weiß wie man kämpft. Ich erinnere ihn an bestimmte Dinge und beurteile danach, wie ein Workout läuft. Manchmal, mitten im Workout, stoppe ich es.“

Werden Sie an Maxim denken wenn Kovalev auf Canelo trifft?

Buddy McGirt: „Ich kann gedanklich nicht bei diesem Thema verweilen. Ich nehme es als Lektion und mache weiter. Ich meine, es mag in dem Kampf Momente geben, in denen es scheint, Kovalev würde raus sein und andere in denen es nicht so scheint. Wir werden es vor nächster Woche nicht wissen aber ich kenne Sergey gut genug um zu wissen, wann er genug hat.“

Müssen die Teams in den Ecken besser darin werden sich daran zu erinnern, dass ihre wichtigste Aufgabe darin besteht, ihre Boxer zu schützen?

Buddy McGirt: „Ohne Zweifel. Ich glaube das Problem im Boxsport heutzutage ist, dass viele dieser Trainer größer sein wollen als ihre Boxer. Wenn sie also irgendwas ausgefallenes oder besonderes machen und dafür das Lob kassieren können, ist es für sie ok. Am Ende des Tages geht es nur um den Boxer. Und ich sage jedem Boxer: “Merke dir, du hast nur diese eine Chance. Wenn du in 10 Jahren zurücktrittst, werde ich das hier weiterhin machen, dein Manager wird weiter managen und dein Promoter wird weiterhin Promoter sein. Die Frage ist, was wirst du dann machen?