Dienstag, 15. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Abass Baraou vs John O’Donnell – Das Video vom Kampf

Foto: Mark Robinson / Matchroom Boxing

Abass Baraou verteidigt WBC International-Titel im Super-Weltergewicht durch tKO in Runde 6.

Abass Baraou (8-0-0, 5 KO-Siege) hat am Sonnabend seinen WBC International-Titel im Superweltergewicht gegen den Iren John O’Donnell (33-3, 11 K.o.) verteidigt. Der 24-Jährige gewann seinen Kampf im Vorfeld des WBSS-Finales im Superleichtgewicht zwischen Regis Prograis (24-0, 20 K.o.) und Josh Taylor (15-0, 12 K.o.) in der Londoner O2 Arena nach technischem K.o. in Runde sechs.

Baraou übernahm von Runde eins an die Initiative und zeigte einige sehenswerte Kombinationen. Mit fortwährender Kampfdauer brachte der Oberhausener O’Donnell immer mehr in Bedrängnis, der wiederum nur wenig entgegenzusetzen hatte. In Runde sechs hatte der nach wie vor ungeschlagene Baraou seinen Gegner erstmals am Boden, wenige Sekunden später wurde der Kampf zugunsten des Schützlings von Trainer Ulli Wegner abgebrochen.

„Ich bin einfach nur happy, hier bei meinem ersten Kampf in England den Titel verteidigt zu haben“, so Abass Baraou. „Ich war vorher schon sehr nervös, habe während des Kampfes aber die ganze Zeit die Stimme meines Trainers im Ohr gehabt und unseren Plan zu 100% umgesetzt. Ich bin sehr froh, dass es gerade so gut für mich läuft!“

Abass Baraou vs John O’Donnell – Das Video vom Kampf

Abschied: Ex-Doppel-Weltmeister Ryan Burnett gibt Rücktritt bekannt!

Wie bereits am Freitag bekannt wurde, hängt der erst 27-jährige Brite Ryan Burnett seine Boxhandschuhe an den Nagel! Der ehemalige IBF/WBA-Weltmeister im Bantamgewicht gab „wiederholte Verletzungen“ als offiziellen Grund für seinen frühen Abschied vom aktiven Boxsport an.

Burnett: „Ein gesundes Leben, ist mit keinem Geld der Welt zu ersetzen!“

Auch wenn es für einige Box-Insider voraussehbar war, ist die Nachricht vom Rücktritt von Ryan Burnett, am vergangenen Freitag, bei den britischen Fans eingeschlagen wie eine Bombe. Der 27 Jahre alte Burnett galt als eines der größten Talente im Vereinigten Königreich und arbeitete mit den weltweit größten Box-Firmen wie Matchroom-Boxing oder Top Rank zusammen.

Nach einer langen und erfolgreichen Laufbahn als Amateurboxer, wechselte der in Belfast beheimatete Ryan Burnett im Mai 2013 zu den Profis. Im Juni 2017 holte er sich erstmals den IBF-WM-Gürtel im Bantamgewicht, nachdem er Lee Haskins überzeugend nach Punkten schlagen konnte.

Ryan Burnett (links)

Nur vier Monate später, setzte sich Burnett in einem Vereinigungskampf gegen Zhanat Zhakiyanov ebenso einstimmig über zwölf Runden durch und sicherte sich somit auch den WBA-Titel. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Yonfrez Parejo, kam es im November 2018 zum Showdown mit Nonito Donaire. Obwohl Ryan Burnett im Fight gegen Donaire nach der vierten Runde sogar bei zwei Punktrichtern in Führung lag, konnte er aufgrund einer Rückenverletzung nicht mehr weiterboxen.

Es war die erste und einzige Niederlage für Burnett. Bereits zu diesem Zeitpunkt stand die Frage eines Rücktritts im Raum, nachdem mehrere Arztbesuche und Reha-Maßnahmen folgten. Im Mai dieses Jahres, setzte sich Burnett noch vorzeitig gegen den Filipino Jelbirt Gomera durch. Doch jener „Verletzungs-Fluch“ riss nicht ab – eine Entscheidung musste her! Am Freitag gab Ryan Burnett seinen Rücktritt bekannt.

In einem offiziellen Statement von Burnett heißt es: „Obwohl ich mich aufgrund meiner Verletzungen vom aktiven Boxsport verabschiede, ist mein Herz voll von Zufriedenheit und Dankbarkeit! Ich habe mir meine Kindheitsträume erfüllen können und möchte nun mein zukünftiges Leben gesund und glücklich mit meiner Familie genießen. Die Gesundheit ist mit keinem Geld der Welt und keinem WM-Titel zu ersetzen!“

Ryan Burnett – Impressionen einer Ausnahme-Karriere! (Video)

Shakur Stevenson dominiert Joet Gonzalez und holt sich den WBO-Titel

Alle Fotos auf dieser Seite von: Mikey Williams / Top Rank

Klarer Punktsieg des Olympia-Medaillengewinners in Reno, USA

Joet Gonzalez (23-1-0, 14 KO-Siege) und Shakur Stevenson (13-0-0, 7 KO-Siege) haben schon während ihrer Vorbereitung auf ihren Titelkampf im Federgewicht einen verbalen Krieg ausgetragen.

Der in in seiner jungen Karriere noch unbesiegte, erst 22-jährige Shakur Stevenson, der vor drei Jahren in Rio die olympischer Silbermedaille gewann, gewann nun bereits in seinem 13. Profikampf den Weltmeistertitel der WBO.

Gonzalez konnte Stevenson in der Nacht zum heutigen Sonntagmorgen mit keinem seiner Schläge beeindrucken. Shakur Stevenson, der Rechtsausleger aus Alexandria, Virginia, USA, der mit Gonzalez jüngerer Schwester, Jajaira Gonzalez, schon seit drei Jahren eine Liebesbeziehung hat, konnte den viel langsameren und unbeweglicheren Gonzalez leicht und locker besiegen. Wegen der Beziehung zu seiner Schwester hatte Gonzales noch im Vorfeld des Kampfes davon gesprochen, dass er seinen ‚Schwager in spe‘ richtig verprügeln würde. Aber es waren alles leere Worte die Gonzales da im Vorfeld in Richtung Stevenson losließ.

Der neue WBO Weltmeister Shakur Stevenson ist seit drei Jahren mit der jüngeren Schwester seines Gegners von heute Nacht, Joet Gonzales, Jajaira Gonzalez, liiert und Joet Gonzales, der gegen diese Beziehung st, meint dass Shakur Stevenson nicht gut genug für seine Schwester sei.

„Ich bin hierher nach Reno gekommen, in die Nähe seiner Heimatstadt und habe ihn ausgelöscht“, sagte Shakur Stevenson, der zum ersten Mal in seiner jungen Karriere über 12 Runden gegangen ist, nach dem Kampf. „Es ist ein erstaunliches und ein ganz besonderes Gefühl, auf das ich jetzt drei Jahre hin trainiert und gewartet habe.“

Jajaira Gonzalez ist selbst eine erfolgreiche Amateur-Boxerin und Mitglied im US-National-Team.

Gonzalez verbrachte einen Großteil der 12 Runden damit, zwar immer wieder nach vorne zu gehen, aber er konnte den viel beweglicheren Stevenson gar nicht treffen. Gonzales hatte während des Kampfes auch nicht den Hauch einer Chance.

Der 22-jährige Shakur Stevenson, der in diesen Kampf als 5:1-Favorit ging, gewann den WBO-Titel im Federgewicht, den Oscar Valdez vor fast drei Monaten freiwillig niederlegte um eine Gewichtsklasse aufzusteigen. Der Mexikaner Valdez stieg lieber ins Junior-Leichtgewicht auf, anstatt seinen WM-Titel gegen Stevenson, den Nr. 1 der WBO, zu verteidigen.

Da Joet Gonzalez die Nr. 2 in der WBO-Weltrangliste war, bedeutete dies, dass er gegen Stevenson um den vakanten Titel kämpfen durfte. Der Kampf hatte im Vorfeld ein enormes Medieninteresse geweckt, weil eben Stevenson der Freund von Gonzalez‘ Schwester ist. Jajaira Gonzalez ist selbst eine hervorragende und erfolgreiche Amateur-Boxerin, die aber wegen ihrer Liaison zu Shakur Stevenson mit ihrer gesamten Familie Gonzales im Streit liegt.

Während Stevenson nach dem Kampf sagte: „Ich werde nicht lügen, es war verdammt hart mit Joet. Ich habe großen Respekt vor ihm. Ich habe nichts, worüber ich sauer sein könnte. Wenn er nett zu mir sein will, werde ich auch nett zu ihm sein. Das was wir hier im Ring ausgetragen haben, war alles nur Business. Für ihn war es aber persönlich, aber für mich war es rein geschäftlich.“

Stevenson versuchte nach dem Kampf immer wieder, Joet Gonzalez für seine Leistung im Ring zu loben, obwohl die eigentlich gar nicht lobenswert war. Joet Gonzalez dagegen war nicht bereit, mit Stevenson auch nur ein Wort im Ring zu sprechen.

„Ich sagte ihm, dass er ein verdammt guter Kämpfer ist“, sagte Stevenson. „Er wollte nicht wirklich mit mir reden, aber es ist wie es ist. Ich habe mich für nichts zu entschuldigen.“

Am Ende werteten alle drei Punktrichter am Ring den Kampf mit 119:109 für den neuen WBO-Weltmeister Shakur Stevenson, dem nun eine große Karriere bevorsteht.

 

Josh Taylor gewinnt die World Boxing Super Series

Alle Fotos auf dieser Seite von: Mark Robinson

Bei großartiger Stimmung trafen Josh Taylor und Regis Prograis in der O2-Arena zur Titel-Vereinigung sowie zum Finale der WBSS aufeinander und boten ihren Fans einen denkwürdigen Abend.

Am späten Samstagabend stand in der Londoner O2-Arena das Finale der World Boxing Super Series (WBSS) sowie Titel-Vereinigung im Superleichtgewicht auf dem Plan. Die beiden, bis dahin ungeschlagenen Champions Regis Prograis aus den USA (WBA, WBC-Diamond) und Josh Taylor aus Schottland (IBF) hatten sich bis in dieses Finale durchgeboxt und waren bereit großes zu leisten.

Hohes Tempo von Beginn an

Das oft übliche Abtasten wurde einvernehmlich ausgelassen und beide Athleten gingen stattdessen direkt zur Sache. Das Tempo ab Runde eins sehr hoch, zeigten beide Finalisten, dass sie zu Recht in diesem Kampf um die Muhammad-Ali-Trophie standen.

In den ersten vier Runden sah man ein enges hin- und her. Der WBA- und WBC Champion, Prograis schien die schnelleren Hände zu haben und punktete mit explosiven Kombinationen. IBF Champion Taylor seinerseits, schien darauf bedacht seine stärkere Physis auszuspielen und sich so in die vorteilhafte Position zu bringen – was keineswegs bedeuten soll er habe keine beeindruckend schnellen Hände.

Taylor erarbeitet sich Vorteile

Im fünften Durchgang brachte Taylor im Rausgehen einen sauberen Linken Kopfhaken ins Ziel, den sein Gegner deutlich zu spüren schien. Ab diesem Zeitpunkt zeichneten sich erstmals klare Vorteile ab. So übernahm der Schotte mehr und mehr die Kontrolle und punktete immer wieder mit harten Treffern zu Körper und Kopf während Prograis langsam abzubauen schien.

Auch in den folgenden Runden war es vor allem Taylor der Druck aufbauen konnte und es entstand zwischenzeitlich das Gefühl, der US-Amerikaner könnte unter diesem möglicherweise brechen. Zwar kam auch Prograis selbst zu guten Aktionen, doch war es meist Taylor, der die besseren Treffer für sich verbuchen konnte.

Ein harter Kampf bis zum Schluss

Als es in die Championship-Runden ging waren beide Boxer vom harten Kampf gezeichnet. Prograis hatte einen Cut über dem Auge und blutete aus der Nase, während Taylors rechtes Auge fast zugeschwollen war. Den Einsatz der beiden schmälerte das jedoch nicht im Geringsten und sie lieferten sich eine regelrechte Schlacht bis zur letzten Glocke.

Am Ende lag die Entscheidung somit bei den drei Punktrichtern und während einer den Kampf 114:114 Unentschieden. wertete, sahen die anderen beiden Josh Taylor mit 115:113 und 117:112 vorne.

Der 28-jährige Schotte bleibt damit ungeschlagen (16-0, 12 KOs), gewinnt die erste World Boxing Super Series im Super-Leichtgewicht, sichert sich die Muhammad-Ali-Trophie und darf sich jetzt zudem die Gürtel der IBF, der WBA und den des WBC umschnallen. Regis Prograis (24-1, 20 KOs) auf der anderen Seite, konnten den Ring an diesem Abend zwar nicht als Sieger aber dennoch mit erhobenen Hauptes verlassen.


Dereck Chisora bezwingt David Price + Ergebnisse der Undercard

Im Rahmenprogramm des WBSS Finales war so einiges an Unterhaltung geboten. Wir haben hier die Ergebnisse zusammengefasst.

Chisora stoppt Price

Im letzten Vorkampf des Abends, vor dem Finale der World Boxing Super Series, gab es in London ein rein britisches Schwergewichtshighlight zwischen den Veteranen Dereck Chisora und David Price.

Wie zu erwarten gewesen war startete der 35-jährige Chisora sehr aggressiv und versuchte den 16 Zentimeter größeren Price von Beginn an unter Druck zu setzten. Der 35-jährige hatte dabei keinerlei Probleme die Distanz zu überbrücken, arbeitete gut zum Körper und versuchte immer wieder die Overhand-Rechte ins Ziel zu bringen. Überraschender Weise, schien David Price keine Bedenken dabei zu haben, sich auch im Infight mit seinem Gegner zu messen und erwischte diesen Ende des ersten Durchgangs dann auch mit einem schönen Aufwärtshaken. So entwickelte sich schnell ein sehr unterhaltsamer und offen geführter Kampf bei dem Chisora viel Arbeitete aber auc Price hin und wieder zu klaren Treffern kam.

Kurz vor Ende der dritten Runde konnte Chisora eine Rechte gefolgt von einem harten linken Haken zum Kopf des Liverpoolers ins Ziel bringen. Deutlich angeschlagen hatte Price hier Glück, dass die Runde nur wenige Sekunden später zu Ende war. Dieses Glück blieb dem 36-jährigen allerdings nicht lange treu und bereits in der Folgenden Runde musste er nach einer Linken dann doch auf die Bretter. Zwar schaffte es Price problemlos wieder auf die Beine, doch hatte seine Ecke bereits genug gesehen. So endete der Kampf mit dem Wurf des Handtuchs in Runde vier und David Price kassierte die vorzeitige Niederlage Nummer sieben.

Dereck Chisora verbesserte seinen Kampfrekord derweil auf 32-9, 23 KOs und darf sich wohl auf einen weiteren lohnenden Zahltag im kommenden Jahr freuen.

Lawrence Okolie gewinnt EM-Titel im Cruisergewicht

Im Kampf zweier ungeschlagener Cruisergewichte vorderte der Londoner Lawrence Okolie den Belgier Yves Ngabu um dessen Europameistertitel heraus.

Leider konnte das Aufeinandertreffen nicht halten was es im Vorfeld versprach. Der Titelverteidiger mit deutlichen Größen- und Reichweitennachteilen schaffte es nur selten nah genug an seinen Gegner heran um diesem gefährlich zu werden. Überbrückte der Belgier die Distanz dann doch einmal, tat Okolie alles um den Kampf zu unterbinden, was Zeitweise zu unschönen Rangeleien führte.

Auch das Ende in Runde sieben war wenig zufriedenstellen; zwar hinterließ Okoies Treffer deutlich Wirkung und brachte seinen Gegner ins Stolpern, doch hatte es Ringrichter Jean Robert Laine vielleicht etwas zu eilig damit den Kampf abzubrechen.

Nichts desto trotz war der 26-jährige Lawrence Okolie damit neuer Europameister und verbesserte seinen Kampfrekord auf 14-0, 11 KOs, während ein äußerst unzufriedener Ngabu (20-1, 14 KOs) seine erste Niederlage kassierte.

Conor Benn siegt durch KO

Der Sohn des ehemaligen Weltmeisters Nigel Benn, war seinem fünf Jahre älteren Gegner boxerisch von Beginn an überlegen. Nach guter Arbeit, vor allem zum Körper seines Gegners, aber auch einem Punktabzug für Tiefschläge, stoppte der 23-jährige Benn (16-0, 11 KO’s), den Belgier Steve Jamoye (26-8-2, 5KO’s) in Runde 4.

Schlacht von Berlin: Hannig siegt im Rematch gegen Liebenberg!

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Zur zweiten Petko’s FIGHT NIGHT in der Landeshauptstadt Berlin, trafen im heiß ersehnten Rematch um den WBC-International-Titel im Halbschwergewicht Nick Hannig und Ryno Liebenberg aufeinander.

Im mit 3000 Zuschauern komplett ausverkauften Berliner Maritim Hotel, kam es im Hauptkampf des Abends von Petko’s FIGHT NIGHT zum Rückkampf zwischen WBC-International-Titelträger Nick Hannig und dem starken Südafriker Ryno Liebenberg. Am 6. Juli standen die beiden Halbschwergewichtler erstmals in der BRITA-Arena in Wiesbaden 12 Runden miteinander im Ring. In einem engen und harten Gefecht, schenkten sich die Boxer nichts und lieferten den anwesenden Fans in Wiesbaden einen hochklassigen Fight, der mit einem Unentschieden endete. Für „Mr. Business“ Nick Hannig stand kurze Zeit später fest, dass ein Rematch her muss – „Unfinished Business“ für den 33-jährigen Königs Wusterhausener!

Spektakulärer Kampfverlauf zwischen Nick Hannig und Ryno Liebenberg

Nach kurzem Abtasten begann das Gefecht gleich Fahrt aufzunehmen. Sowohl Hannig als auch Liebenberg verschwendeten keine Zeit, ihr Gegenüber zu attackieren. Liebenberg und Hannig teilten sich im zweiten Durchgang wechselnd die Ringmitte. Nachdem Liebenberg vor allem die ersten Sekunden bestimmen konnte, setzte sich Hannig im weiteren Verlauf von Runde 2 durch. Die dritte Runde begann da, wo die vorherige aufhörte. Beide Boxer standen Fuß an Fuß und deckten sich in der Halbdistanz mit Schlägen zu Körper und Kopf ein. Nach einem Schlag auf dem Hinterkopf wurde Liebenberg von Referee Jürgen Langos ermahnt, ehe das Gefecht wieder Fahrt aufnahm. Hannig agierte am Mann häufig mit Haken zum Kopf, während Liebenberg wenig später versuchte, den Champion wieder auf Distanz zu halten.

Im vierten Durchgang eröffnete Liebenberg mit Händen zum Körper, ehe er Hannig im Ring vor sich hertrieb und an den Seilen stellte. Durch dessen solide Doppeldeckung, konnte ihn der Südafrikaner jedoch nicht verletzen. In den darauf folgenden Szenen fand Liebenberg sein Ziel mit einem linken Haken zum Kopf. Hannig ließ sich davon nicht beeindrucken und marschierte wieder nach vorn. In den letzten 10 Sekunden konnte Hannig nochmal Eindruck schinden und sich den den Durchgang somit sichern.

Auch in Runde 5 standen beide Boxer häufig Kopf an Kopf und schlugen mit Haken aufeinander ein. Hannig punktete wechselnd mit linken Haken zu Körper und Kopf, während Liebenberg in jenen drei Minuten deutlich das Nachsehen hatte. In den letzten Sekunden gelang dem Königs Wusterhausener ein satter Haken an den Kopf von Liebenberg, der diesen merklich anklingelte. Zum „Open Scoring“ stand es mit 38-38, 39-37 sowie 37-39 enger als zunächst angenommen, was von den lautstarken Fans mit Buh-Rufen quittiert wurde.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

„Finished Business“ in Berlin: Hannig setzt sich durch!

Der sechste Durchgang war mit Abstand der bisher intensivste. An den Seilen gestellt, deckte Nick Hannig seinen Widersacher mit einer Vielzahl harten Händen ein. Immer wieder traf er mit schweren Haken zum Kopf. Liebenberg bewies „Nehmerfähigkeiten“ und blieb trotz dieser „Bomben“ stehen. Obwohl Liebenberg erneut eine Vielzahl Treffer einstecken musste, ging der 35-Jährige immer wieder nach vorn. Statt aus der Distanz zu boxen, suchte der Südafrikaner den Schlagabtausch im Infight – so auch im siebten und achten Durchgang.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Die neunte Runde startete ebenfalls intensiv. Nach einem Schlagabtausch öffnete sich über Liebenbergs linkem Auge ein Cut. Ringarzt Dr. Stephan Bock musste diese Verletzung wenig später begutachten, sah jedoch keinen Grund für einen Abbruch. Zum Open Scoring – nach der achten Runde – lag Nick Hannig mit 78-74, 78-74 und 77-75 in Front. Liebenberg verließen langsam die Kräfte, während Hannigs neue Trainingsmethoden sich auszuzahlen schienen. Der Lokalmatador fightete weiter mit merklichem Tempo und lud immer wieder harte Hände beim Südafrikaner ab.

Vermutlich durch das Zusammenstoßen der Köpfe, schwoll im vorletzten Durchgang das rechte Auge des Petko-Boxers extrem an. In der zwölften und letzten Runde des erneut sehr spektakulären Kampfes um den WBC International Titel, legten sowohl Nick Hannig als auch Herausforderer Ryno Liebenberg nochmal alles in die Waagschale. Mit ihren letzten Kräften schenkten sich die beiden „Brawler“ nochmals kräftig ein und brachten die Halle des Maritim Hotels zum Beben. Nachdem Hannig in den letzten Sekunden mehrere direkte Hände nehmen musste, schaffte Liebenberg fast die Sensation! Auf sehr wackligen Beinen wankte Hannig im Rückwärtsgang in die neutrale Ecke und wurde, dem stehenden KO nahe, von Referee Jürgen Langos angezählt.

Am Ende sollte es dennoch zum absolut verdienten Sieg des Boxers aus Königs Wusterhausen reichen, bei welchem die Titelverteidigung seines WBC International-Gürtels fast schon zur Nebensache geriet. Nick Hannig sicherte sich mit 114-113, 115-112 und 115-112 einen gerechten und knappen Punktsieg über Ryno Liebenberg – Finished Business für „Mr. Business“ Nick Hannig! Promoter Alexander Petkovic bewies damit abermals ein Händchen für großartiges Matchmaking und bescherte den deutschen Boxfans einen erneut absolut packenden und nervenaufreibenden Fight. Es bleibt zu hoffen, dass der Promoter aus München seine Boxer künftig im Live-TV präsentieren kann!

Petar Milas setzt sich nach Punkten über Johnny Muller durch

Im Schwergewicht trafen im Berliner Maritim Hotel zu Petko’s FIGHT NIGHT Petar Milas und Johnny Muller aufeinander.

Milas erboxt sich knappen Punktsieg in Berlin

Im von RTL Croatia live übertragenen Kampf im Schwergewicht, traf der 24-jährige Kroate Petar Milas (14-0, 11 KOs) auf den erfahrenen Südafrikaner Johnny Muller (21-8-2, 14 KOs). Der für den Boxstall von Alexander Petkovic aus München startende Kroate Petar Milas begann das Duell gegen den Südafrikaner auf schnellen Beinen mit flinken Jabs.

Im Auslagenwechsel boxend, konnte Milas sein Gegenüber zunächst gut auf Distanz halten. „Hurricane“ Muller fand besser in den Kampf und konnte seinerseits zu nennenswerten Treffern beim Mann aus Split (Kroatien) kommen. Diese sorgten dafür, dass das linke Auge des Kroaten im dritten Durchgang einiges abbekam und langsam zuschwoll. An diesem Zustand sollte sich auch in den darauffolgenden Runden nichts ändern.

Da Milas unnötigerweise seine Hände häufig hängen ließ, kam Muller vereinzelt mit Treffern durch. Auch mit fortgeschrittenem Kampfverlauf, boxte Milas auf schnellen Beinen und setzte Muller zu. Mit wechselnder Führungshand tastete sich der Kroate beim Gegenüber immer wieder an, ehe es im Infight zum Schlagabtausch der beiden kam. Johnny Muller übernahm über weite Teile geschickt die Ringmitte, während Milas um ihn herum tänzelte und von außen mit langen Händen agierte.

Auch wenn der Kroate nicht gänzlich überzeugen konnte, so sollte es am Ende dennoch für einen knappen Sieg nach Punkten reichen. Petar Milas bleibt somit auch im 15. Kampf als Boxprofi ungeschlagen.

Denny Heidrich ist neuer Internationaler Deutscher Meister im Cruisergewicht

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Im Kampf um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Cruisergewicht, traf Denny Heidrich in dessen ersten Titelkampf auf den Bosnier Ibrahim Odobasic.

Heidrich mit kurzrundigem Sieg zum ersten Titel

In seinem ersten Titelkampf als Boxprofi, traf der Berliner Cruisergewichtler Denny Heidrich auf den aus Bosnien und Herzegowina angereisten Ibrahim Odobasic. Im Kampf um den vakanten Internationalen Deutschen Meistertitel des Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) musste Heidrich mit einem kurzfristig eingesprungen Ersatzgegner vorliebnehmen.

Schon im ersten Durchgang konnte Heidrich mit guten Geraden zu Treffern kommen. Nach einem Haken zum Körper, ging Odobasic bereits in Runde 1 erstmals zu Boden. Der von Trainer Hartmut Klappert betreute Heidrich konnte aus der Distanz zu weiteren Treffern kommen, musste jedoch auch selbst die eine oder andere Hand nehmen, da er seine Deckung vernachlässigte.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Heidrich, der in bisher sechs Kämpfen einmal verloren hatte, boxte auch im zweiten Durchgang in aggressiver Manier weiter. Dem Berliner gelang es noch weitere zwei Mal, seinen bosnischen Kontrahenten auf die Bretter zu schicken, ehe der Referee ein Einsehen hatte und den Kampf nach 2:10 Minuten abbrach.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Ein überglücklicher Denny Heidrich konnte vor seinen zahlreichen und vor allem auch sehr lautstarken Fans im Berliner Maritim Hotel seinen ersten Titelsieg feiern. Heidrich verbesserte seinen Kampfrekord auf sechs Siege in sieben Kämpfen und ist neuer Internationaler Deutscher Meister im Cruisergewicht nach Version des BDB.

Baraou und Radovan überzeugen in England

Foto: KGZ Fougstedt

Auf der Undercard des großen WBSS Finales in der Londoner O2 Arena, gaben die beiden deutschen Abass Baraou und Denis Radovan jeweils ihr UK-Debüt.

Im Vorfeld des WBSS-Finales im Superleichtgewicht zwischen Regis Prograis und Josh Taylor traten am heutigen Samsatgabend gleich zwei deutsche Boxer zu ihrem UK-Debüt an. Der Aalener Abass Baraou traf auf den Iren John O’Donnell, während der Kölner Denis Radovan, gegen den Engländer Luke Blackledge ran musste.

Abass Barraou weiterhin ungeschlagen

Der 24-jährige Abass Baraou (8-0-0, 5 Ko‘s) lieferte eine überzeugende Vorstellung und stoppte seinen Gegner, John O’Donnell (33-3-0, 11 Ko’s) am Ende der sechsten Runde.

Baraou ging von Beginn an in die Offensive und arbeitete mit schnellen Händen und schönen Kombinationen. Mit zunehmendem Kampfverlauf wurde die Überlegenheit des WBC International-Champions im Superweltergewicht immer deutlicher. In Runde sechs schickte Baraou seinen Gegner erstmals zu Boden und erlangte nur Sekunden später den Sieg durch Technischen KO.

„Ich bin einfach nur happy, hier bei meinem ersten Kampf in England den Titel verteidigt zu haben“, so Abass Baraou. „Ich war vorher schon sehr nervös, habe während des Kampfes aber die ganze Zeit die Stimme meines Trainers im Ohr gehabt und unseren Plan zu 100% umgesetzt. Ich bin sehr froh, dass es gerade so gut für mich läuft!“

Denis Radovan siegt duch TKO

Team Sauerland

Auch das Kölner Supermittelgewicht, Denis Radovan (13-0-1, 6 Ko’s), absolvierte ein durchweg erfolgreiches UK-Debüt. Bereits in Runde drei schickte der 27-jährige seinen Gegner, Luke Blackledge (26-9-2, 9 Ko’s), auf die Bretter. Zwar konnte sich der Brite noch bis zum Rundenende retten, doch brach dessen Ecke den Kampf in der folgenden Ringpause ab. Somit lautete das offizielle Ergebnis: Sieger durch TKO in Runde 4 – und weiterhin IBF Europa-Champion: Denis Radovan.

„Ich und mein Team sind voll zufrieden“, äußerte sich Denis Radovan nach dem Kampf. „Vor allem wenn man bedenkt, dass Grant Smith erst seit fünf Wochen mein Trainer ist. Ich war am Anfang vielleicht etwas angespannt, habe dann aber schnell reingefunden, konnten den Fight nach Belieben bestimmen und am Ende noch ein Highlight setzen. In England zu boxen ist einfach eine ganz andere Welt, das war grandios!“

Foto: KGZ Fougstedt

Hannig vs. Liebenberg II – Ergebnisse der Undercard aus Berlin

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Bevor Nick Hannig und Ryno Liebenberg zum Rematch in den Ring stiegen, kam es auf der Undercard zu einigen spannenden Paarungen.

Nsingi siegt im Comeback-Kampf nach Punkten

Nachdem Olcay Simsek und Attila Korda ihre beiden Kämpfe jeweils durch einstimmigen Punktsieg für sich entscheiden konnten, stieg der Cottbuser Philip Nsingi in den Ring. In seinem Comeback-Kampf traf der 26-jährige Weltergewichtler auf den erfahrenen Milos Janjanin aus Bosnien und Herzegowina. Aus der Ringmitte störte Nsingi sein Gegenüber immer wieder mit seiner Führungshand. Der Schützling von Trainer Stephan Kühne, der in bisher 10 Kämpfen eine einzige Niederlage gegen den Tschechen Josef Zahradnik hinnehmen musste, fand weiter gut in den Kampf, allerdings sah man, dass der Ringrost nicht so leicht abfallen wollte.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Mit Aktionen zu Körper und Kopf setzte er seinem Gegenüber immer weiter zu und konnte so auch am Ende die Punktrichter überzeugen. Im auf vier Runden angesetzten Kampf siegte der ehemalige Internationale Deutsche Meister im Weltergewicht einstimmig mit 3:0 Punktrichterstimmen.

Nach 5 Jahren Pause: Rico Schultz siegt durch TKO in Runde 4

Nach über 5 Jahren Ringabstinenz, stieg der Hangelsberger Superweltergewichtler Rico Schultz wieder in den Ring. In einem auf maximal sechs Runden angesetzten Kampf, traf der mittlerweile 32-jährige Normalausleger auf den ebenfalls aus Bosnien und Herzegowina angereisten Aufbaugegner Kenan Penjic (1-4(2)). Der Andreas Hannig trainierte Schultz steig in guter Form in den Ring und eroberte gleich zu Beginn die Ringmitte. Mit sauberen Meidbewegungen konnte Schultz den meisten Attacken seines Gegenübers geschickt ausweichen. Vor allem in der Halb- und Nahdistanz konnte der Hangelsberger zu Treffern kommen.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

In Runde 3 schickte Schultz den Bosnier mit einem Haken zur Leber kurzerhand auf die Bretter, wollte ihn wenig später jedoch offensichtlich nicht finishen. Nur eine Runde später neigte sich das ungleiche Duell seinem vorzeitigen Ende. Nach weiteren Treffern zum Körper, ging Kenan Penjic erneut zu Boden, fand jedoch wieder auf die Beine. Wenig später fand Rico Schultz erneut sein Ziel und konnte das Duell somit beenden. Nach mehr als fünf Jahren Abstinenz siegte der 32-Jährige durch TKO in Runde 4.

Tatyana Zrazhevskaya mit Punktsieg im 9. Profikampf

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Im einzigen Frauenkampf des Abends, trafen die beiden Superbantamgewichtlerinnen Tatyana Zrazhevskaya aus Russland und Gabriella Mezei aus Rumänien aufeinander. Im Nicht-Titelkampf über 8 Runden á 2 Minuten, behielt die Russin das Zepter stets in der Hand und trieb ihre Gegnerin über weite Teile des Gefechts vor sich her. Mezei konnte, trotz vieler wilder Schwinger, kaum nennenswerte Treffer erzielen, blieb jedoch immer unangenehm. Die 27-jährige Zrazhevskaya hatte Mühe, zu klaren Wirkungstreffern zu kommen, war am Ende des Kampfes aber dennoch die verdiente Siegerin mit 3:0 Punktrichterstimmen.

Roman Belaev unterliegt Jose Luis Rodriguez Guerrero nach 10 harten Runden

Nach seinem überzeugenden Auftritt im Juli in Wiesbaden, stand für Weltergewichtler Roman Belaev der zweite Fight in diesem Jahr an. In einem auf 10 Runden angesetzten Kampf, traf der von Magomed Schaburow gecoachte Hallenser auf den Mexikaner Jose Luis Rodriguez Guerrero. In 14 Kämpfen stieg der Mann aus Irapuato, Mexico zehnmal als Gewinner aus dem Seilquadrat und unterlag bisher lediglich zweimal.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Belaev eroberte zu Beginn des Duells direkt die Ringmitte. Aus der Distanz agierte der Mexikaner viel mit der Führungshand, die er sowohl zum Körper, als auch zum Kopf des Deutschen schlug. Aufgrund der Größen- und Reichweitenvorteile seines Gegenübers, musste Belaev in der Halb- und Nahdistanz zu Treffern kommen, um die drei Unparteiischen von sich zu überzeugen. Der Mexikaner machte ihm dieses Vorhaben jedoch von Runde zu Runde schwer und hielt den 29-jährigen häufig geschickt von sich fern.

Im dritten Durchgang hatte Belaev seine bisher besten Momente. Im Infight traf er den erst 21-jährigen Mexikaner mehrfach gut zu Körper und Kopf. Beide Boxer lieferten sich in den darauf folgenden Runden einen ansehnlichen Kampf, in den vor allem der Mexikaner Rodriguez Guerrero die besseren Szenen hatte. Auch in den letzten beiden Runden gingen beide Boxer ein hohes Tempo und schenkten sich nichts. Nach zehn Runden werteten die Punktrichter einstimmig für den verdienten Sieger aus Mexiko Jose Luis Rodriguez Guerrero.

Edgar Walth mit deutlichem Punktsieg!

Auch der ehemalige Straubinger Erfolgsamateur Edgar Walth stieg in Berlin in den Boxring. Der 28-jährige Superfedergewichter traf in dessen 8. Profikampf auf den sehr erfahrenen Georgier Giorgi Gachechiladze. Walth verstand es, das Duell von der erste Sekunde an zu bestimmen. Im Infight landete er gleich zu Beginn zahlreiche Treffer zu Körper und Kopf und konnte direkt für Eindruck beim Gegenüber sorgen. Edgar Walth zeigte nicht nur schnelles, sondern auch technisch starkes Boxen. Immer wieder traf er seinen georgischen Widersacher deutlich und wich dessen Angriffsversuchen eindrucksvoll aus.

Foto: Konstantinos Sarigiannidis

Im sechsten und letzten Durchgang ging der Straubinger weiter hohes Tempo. Im Rückwärtsgang konterte er die Aktionen seines verzweifelten Widersachers mit schnellen Händen und überzeugte somit auch im Schlussspurt. Am Ende werteten die Punktrichter einstimmig für den Mann von Petko’s Boxpromotion Edgar Walth!