Dienstag, 15. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Dereck Chisora vor Kampf gegen David Price: Komme um dich zu zerstören!

Am Samstag steigt in der O2 Arena in London nicht nur das WBSS-Finale im Superleichtgewicht zwischen Regis Prograis und Josh Taylor. Auch die Undercard verspricht gute Kämpfe. Einer davon findet im Schwergewicht statt.

Britisches Schwergewichts-Duell auf WBSS-Undercard

Auf der WBSS-Undercard in der O2 Arena in London, kommt es am Samstag zum britischen Schwergewichts-Duell zwischen Dereck Chisora und David Price. Letzterer sprang als „Ersatzgegner“ für Ex-WBO-Weltmeister Joseph Parker ein, der sich aufgrund eines vermeintlichen Spinnenbisses aus dem Kampf mit „War“ Chisora zurückziehen musste. Price und Chisora kennen sich schon viele Jahre. Bereits zu Amateurzeiten, boxten beide in der gleichen Gewichtsklasse, fuhren Titel-Siege ein und mauserten sich zu ernstzunehmenden Profiboxern im Verlauf der weiteren Karrieren.

Sieht man von Sparrings ab, standen sie dennoch nie zusammen im Ring und pflegten wohl eher ein freundschaftliches Verhältnis. Am Samstag wird sich dieser Umstand nun ändern. Das weiß auch Chisora. „Egal ob beste Freunde oder nicht, ich komme, um dich zu zerstören! Danach können wir uns die Hände schütteln und uns lieb haben, aber die Kampfwoche bedeutet Krieg“, wird er bei BoxingScene zitiert.

Zum gemeinsamen Sparring mit Price sagt Chisora: „Es war ein gutes Sparring, ihr hättet dafür Geld bezahlt um es zusehen. Es war vor ungefähr sieben Jahren. Seitdem hat sich vieles geändert. Er wird sicher meine alten Kämpfe geschaut haben, meine neuen, die Sparrings, aber die Kämpfer sind anders, wenn du da rein gehst. Du weißt nie was du bekommst. Ich mag es immer anders zu kämpfen.“

„Es wurden ein paar Namen genannt und ich dachte, wenn es darum geht, dann nehmen wir David Price. Er nahm an und ich dachte ‚yeah‘. Er ist immer in guter Verfassung. […] Es wird ein anderer Kampf als gegen Parker, aber ich boxe trotzdem gleich. Parker neigt dazu, herumzuspielen, wenn man ihn herumspielen lässt. […] Ich denke für das britische Publikum, ist dies ein größerer Kampf. Gegen Parker wäre es weltweit ein größerer Kampf gewesen, aber für die Briten ist dies ein größerer Kampf.“

Obwohl David Price in allen sechs seiner Niederlagen vorzeitig die Segel streichen musste und teilweise überraschend verlor, geht von dem Mann aus Liverpool dennoch große Gefahr aus. Price zählt als einer der schlagstärksten Puncher im Schwergewicht und könnte Chisoras Wunsch, sich unter den Top-Schwergewichten zu platzieren, mit nur einem Treffer platzen lassen. „In jedem Kampf, den du annimmst, geht es immer um mehr“, so Chisora, der sich früher „Delboy“ nannte. „Jede Niederlage, die du auf deinem Konto hast, lässt deinen Wert sinken. Wenn man gewinnt, steigt er! Du weißt nie, ob es dein letzter Kampf sein könnte. David Price ist ein großer Puncher, wenn er seine rechte Hand abfeuert, kann er damit jeden schlafen schicken.“

Auf der Undercard, auf welcher auch die deutschen Sauerland-Boxer Abass Baraou (Gegner: John O’Donnell) und Denis Radovan (Gegner: Luke Blackledge) boxen werden, steigt zudem der EBU-Europameisterschaftskampf im Cruisergewicht zwischen Yves Ngabu und Lawrence Okolie! Die Veranstaltung wird von DAZN übertragen.

Oscar De La Hoya wegen sexuellem Übergriff verklagt

Die Frau, die Klage eingereicht hat, verwendet das Pseudonym „Jane Doe“, um ihre Identität zu schützen

Wie das bekannte US-Sport-Portal „TMZ Sports“ heute auf auf ihrer Website veröffentlichte, wird der Olympiasieger von 1992, der frühere Box-Weltmeister und jetzige CEO von Golden Boy Promotion, Oscar de la Hoya, von einer Frau angeklagt, die behauptet, die Boxlegende habe sie während eines Treffens im Jahre 2017 sexuell angegriffen und verprügelt.

Die Frau, die die Klage eingereicht hat, verwendet dabei das Pseudonym „Jane Doe“, um ihre Identität zu schützen – beschreibt sich jedoch als lizenzierte Berufskrankenschwester, die Oscar De La Hoya bereits schon im Jahre 2016 kennengelernt hat.

In ihrer Klage, die beim obersten Gericht des Bezirks Los Angeles eingereicht wurde, räumt „Jane Doe“ ein, dass die beiden in der Vergangenheit eine einvernehmliche sexuelle Beziehung hatten, sagt jedoch, dass im November 2017 etwas schief gelaufen sei, als er sie einlud, sein neues Haus in Pasadena zu besichtigen.

Oscar De La Hoya im Kampf gegen Box-Legende Floyd Mayweather Jr, am 5. Mai 2007. Mayweather gewann den Kamp mit einem 2:1 Split Decision

„Jane Doe“ behauptet, De La Hoya habe in der Küche seines neuen Hause mehrere Flaschen Alkohol und „eine Tüte voll Kokain“ gehabt und dass der berauschte De La Hoya frustriert wurde, als sie mehrere ungewöhnliche Anfragen ablehnte, mit ihm „sexuell zu experimentieren“.

Nachdem dem de la Hoya betrunken und vom Kokain berauscht war, behauptet sie, habe der Boxer sie am Arm ins Schlafzimmer gezogen und auch hierbei fragte er sie wieder, „ob sie sexuell experimentieren wolle“.

„Jane Doe“ behauptet, sie habe verschiedene ungewöhnliche Anfragen von Oscar De La Hoya abgelehnt und dieser sei immer frustrierter geworden. Dann spitze sich die Situation zu, als De La Hoya „sie letztendlich mit einem Arm festhielt, während er gewaltsam versuchte, seine Faust in die Vagina der Klägerin einzuführen“.

In ihrer gerichtlichen Klage sagte „Jane Doe“, sie habe „wiederholt Nein gesagt und verlangt, dass de la Hoya aufhört. De La Hoya überwältigte sie jedoch und stieß plötzlich mit Gewalt seine Faust in die Scheide der Klägerin.“

„Jane Doe“ behauptet weiter, dass sie vor Schmerz geschrien hätte und De La Hoya gebeten habe aufzuhören und von ihr abzulassen, aber er lachte nur und sagte ihr, sie solle einen Schluck Alkohol trinken. Die Frau behauptet, sie habe den Alkohol abgelehnt und das Haus dann wütend verlassen.

Nach dem Vorfall behauptet „Jane Doe“, sie habe „extreme Schwellungen und Schmerzen verspürt, für die ihr starke Medikamente verschrieben wurden“.

Oscar De La Hoya mit Canelo Alvarez, dessen Promoter De La Hoya ist.

„Jane Doe“ will sich danach in die „Behandlung bei einem Doktor der Psychologie und  zertifizierten Sexualtherapeuten begeben haben, der bei der Klägerin eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostizierte, die auf der sexuellen Aktivität von De La Hoya beruht“.

Aus der Klage geht jedoch nicht hervor, ob sie jemals bei der Polizei eine Strafanzeige gegen De La Hoya gestellt hat.

„Jane Doe“ behauptet, sie leide heute immer noch unter extremer Not, Demütigung, Empörung und Erniedrigung in Verbindung mit starken Depressionen, Angstzuständen und ähnlichen Symptomen, die mit einer posttraumatischen Belastungsstörung verbunden sind.

In ihrer Klage, die von Rechtsanwalt Greg Kirakosian beim County Superior Court in Los Angeles eingereicht wurde, fordert „Jane Doe“ nicht näher bezeichnete Schadensersatzansprüche wegen sexueller Übergriffe, sexueller Gewalt, geschlechtsspezifischer Gewalt, Nachlässigkeit und vorsätzlicher Verursachung von emotionaler Belastung.

Oscar De La Hoya konnte am heutigen Montag für einen Kommentar nicht erreicht werden.

TMZ Sports schreibt, dass man mehre Mitarbeiter aus De La Hoyas Team und aus seinem näheren Umfeld mehrmals angesprochen habe – die sich alle nicht zu diesem Vorfall äußern wollten.

Oscar De La Hoya mit seinem ehemaligen Mitarbeiter David „Tattoo“ Gonzalez, der ihn Anfang des Monats auch verklagt hat.

Anfang dieses Monats wurde Oscar De La Hoya bereits schon einmal in einer anderen Sache, von seinem ehemaligen Mitarbeiter David „Tattoo“ Gonzalez, wegen emotionaler Bedrängnis angeklagt, der behauptet, De La Hoya habe ihn wiederholt zu unangemessenen Zeiten, als er deutlich bemerkbar „hoch berauscht“ war, angerufen und ihn gebeten zu ihm zu kommen.

Gonzalez, der im vergangenen Jahr seine Tätigkeit für de la Hoyas Box-Promotion Golden Boy eingestellt hatte, gab an, dass sich seine Situation verschlechtert habe, als er Golden Boy Promotion mitteilte, dass er aufgrund von schweren Verletzungen, die er bei einem Unfall erlitten habe, nicht in der Lage sei, seiner Tätigkeit in De La Hoyas Firma nachzugehen. Gonzalez behauptet, ihm wurde gesagt, er würde gefeuert, wenn er nicht sofort auftauche. Gonzales behauptet, dass Golden Boy ihn schließlich gezwungen hat, die Firma zu verlassen.

Der Olympiasieger von 1992 gab in der Vergangenheit selbst zu, Alkohol- und Kokain-Probleme zu haben. Er hat sich schon mehrfach zur Behandlung dieser Probleme in einer Suchtklinik befunden.

IBO-WM: Kevin Lerena vs. Firat Arslan am 8. Februar in Göppingen!

Ganze 5 Jahre ist es her, da boxte Cruisergewicht First Arslan (58 Kämpfe, 47 Siege, 32 Knockouts) letztmals um eine Weltmeisterschaft.

Langersehnte WM-Chance für schwäbischen Dauerbrenner

Im damals schon fortgeschrittenen Alter von 43 unterlag er Yoan Pablo Hernandez in Erfurt knapp und äußerst umstritten nach Punkten. Nun, mit 48, schickt sich der bullige Rechtsausleger an, um ältester Weltmeister der Box-Geschichte zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er am 08. Februar in der EWS Arena von Göppingen den Südafrikaner Kevin Lerena (25 Kämpfe, 24 Siege, 11 Knockouts) bezwingen. Dieser ist Titelträger nach Version der IBO.

Keine leichte Aufgabe für Arslan, immerhin ist sein Gegenüber 22 Jahre jünger und kann eine zuletzt äußerst imposante Bilanz vorweisen. 2017 holte Lerena sich bereits den IBO-Gürtel, als er den Franzosen Youri Kayembre Kalenga nach Punkten besiegte. Es folgten fünf erfolgreiche Titelverteidigungen, u.a. gegen Artur Mann und Sefer Seferi, der wie Arslan Teil von EC Boxing ist.

Der Mann aus Baden-Württemberg, der zwischen 2007 und 2008 selbst WM-Gold trug, ist sich dieser Aufgabe bewusst: „Kevin Lerena ist ein starker junger Mann. Seine vorzeitigen Siege über Artur Mann und Seferi Seferi sagen viel über seine Stärke aus. Letzterer hat gegen mich ja 12 Runden tapfer gekämpft. Ich bedanke mich bei Erol Ceylan für diese Gelegenheit und will im neuen Jahr dann ältester Box-Weltmeister aller Zeiten werden“, so Arslan. Zum Zeitpunkt des Kampfes wird er dann älter sein als Bernard Hopkins es bei seinem letzten WM-Duell im Jahre 2014 war.

Kevin Larena kommt nach Deutschland um seinen IBO-Titel gegen Firat Arslan zu verteidigen. Lerana hat 24 seiner bisherigen 25 Fights gewonnen.

Doch dieses geschichtsträchtige Aufeinandertreffen soll nicht das einzige Highlight bleiben, auf das sich die Fans in Göppingen freuen dürfen. Erol Ceylan, Chef von EC Boxing, verspricht einen unvergesslichen Abend: „Zunächst freuen wir uns sehr, dass Firat diese Riesenchance bekommt, und das auch noch in Deutschland. Darüber hinaus werden noch weitere hochkarätige Kämpfe das Rahmenprogramm schmücken. Wie immer wollen wir den Zuschauern Boxsport auf höchstem Niveau bieten.“

Schon bald werden weitere Infos zum Kampfabend in Göppingen veröffentlicht.

Text: EC Boxing

EM-Kampf in der Warteschleife – Jürgen Brähmer exklusiv auf BOXEN1!

Foto: JB German Sports

Am 5. Oktober feierte Jürgen Brähmer seinen 41. Geburtstag. Doch statt Torte und Sekt, standen für den Schweriner Ex-Weltmeister unzählige Trainingseinheiten auf dem Programm! Neben seiner Arbeit als Trainer, steht Brähmer nach wie vor selbst im Ring und hofft – bereits seit Monaten – auf den Fight um die Europameisterschaft im Supermittelgewicht. Mit BOXEN1 sprach der offizielle EBU-Pflichtherausforderer nun über die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich des geplanten EM-Kampfes.

Jürgen Brähmer auf Gegnersuche: EM-Kampf gegen Emre Cukur realistisch?

Foto: JB German Sports

Nachdem der Berliner Stefan Härtel seinen EM-Titel im Supermittelgewicht niederlegte und das von vielen Fans erhoffte Duell gegen Jürgen Brähmer nicht realisiert werden konnte, steht Brähmer in der Warteschleife. Obwohl der 41-jährige Schweriner, der in seiner 20-jährigen Karriere als Profiboxer bereits Europa- und Weltmeister war, den langersehnten EM-Kampf selbst ersteigerte, dauern die Verhandlungen immer noch an.

„Ich stehe nach wie vor im Training und fühle mich rundum wohl!“, sagte Brähmer in Hinsicht auf seine aktuelle Trainingsform gegenüber BOXEN1. Dennoch ist es für den Rechtsausleger frustrierend, dass jener Titelkampf um die EBU-Europameisterschaft im Supermittelgewicht noch nicht unter Dach und Fach ist. Brähmer: „Wir haben sämtliche Boxer angeschrieben und stehen mit der EBU in sehr engem Kontakt!“

Selbst namhafte Boxer wie Ex-Champion Rocky Fielding oder der einstige Felix Sturm-Bezwinger Fedor Chudinov standen auf Anfrage von Brähmer und der EBU nicht für einen sportlichen Vergleich zur Verfügung. Wie bereits vergangene Woche in einigen Medien bekannt wurde, steht nun ein mögliches EM-Duell gegen den bislang ungeschlagenen Münchner Emre Cukur (14-0-0, 2 Ko’s) im Raum.

Emre Cukur

Nachdem Cukur und dessen Team zunächst zusagte, befinde man sich – laut Brähmer – zurzeit immer noch in Gesprächen. „Wir hätten gerne schon im Dezember gegen Cukur geboxt. Aktuell ist der Stand der Dinge allerdings der, dass die Cukur-Seite lieber einen Termin im Februar wahrnehmen möchte. Ich habe Respekt vor Emre Cukur und ziehe den Hut, dass er sich der Herausforderung gegen meine Wenigkeit stellen will. Ich hoffe jedoch, dass man jetzt – in Hinsicht auf die Verhandlungen – auch Taten folgen lässt!“, so Jürgen Brähmer.

Zu viel Zeit möchte der zweifache Familienvater allerdings nicht verstreichen lassen. Brähmer: „Wir sind auch mit anderen Gegnern im Gespräch. Ich möchte definitiv im Dezember wieder in den Ring steigen!“ Laut Brähmer, könnte jener nächster Wettkampfeinsatz in Mecklenburg-Vorpommern oder Hamburg stattfinden.

Jedes Jahr sterben durchschnittlich 13 Boxer im Ring

Laut einer Umfrage von Manuel Velazquez, vom US-TV-Sender CNN, starben zwischen 1890 und 2011 schätzungsweise 1.604 Boxer als direkte Folge von Verletzungen im Ring.

Boxen ist eine Sportart, die über Leben und Tod entscheiden kann. Laut einer Umfrage von Manuel Velazquez vom bekannten US-TV-Channel CNN, starben zwischen 1890 und 2011 (immerhin in 121 Jahren) schätzungsweise 1.604 Boxer als direkte Folge von Verletzungen im Ring. Das sind durchschnittlich 13 Todesfälle pro Jahr. Wenn man das allerdings auf die letzten 10 Jahre berechnet sind das nicht einmal die Hälfte.

Der 27-jährige amerikanische Boxer Patrick Day, der vier Tage nach einer Kopfverletzung, die er in einem Kampf gegen seinem Landsmann Charles Conwell erlitt, starb, ist das jüngste Todesopfer im Boxsport. Patrick Day ist das vierte Todesopfer, das im Jahr im Jahr 2019 an der direkte Folge, einer im Ring erlittenen Verletzungen, zu verzeichnen ist.

Im September starb der 21-jährige Bulgare Boris Stanchov, als er in Albanien unter der Lizenz seines Cousins ​​kämpfte.

Im Juli starben zwei Boxer im Abstand von nur wenigen Tagen hintereinander. Der 28-jährige Russe Maxim Dadashev starb am 23. Juli, vier Tage nach seinem Kampf im Halbweltergewicht in Maryland und der 23-jährige Argentinier Hugo Alfredo Santillán starb am 25. Juli, fünf Tage nach einem relativ leichten Kampf in Buenos Aires.

Zusätzlich zu diesen vier Todesfällen wurden fünf weitere Boxer aufgrund von Verletzungen im Ring ins Krankenhaus eingeliefert und mussten sich einer Notoperation unterziehen, um Blutgerinnsel im Gehirn zu entfernen, teilte eine Sprecherin von BoxRec mit.

Die Todesfälle und schweren Verletzungen, die beim Boxen auftreten, führen oft dazu, dass immer wieder Stimmen laut werden, die ein generelles Verbot unseres geliebten Boxsports fordern.

„Boxen ist mit Sicherheit ein einfaches und offensichtliches Ziel, seinen Gegner zu verletzen und ihn auszuschalten um den Kampf im Ring zu gewinnen und die Kritik ist deswegen auch verständlich“, sagte ein Sprecher des US-Boxing-Portals WBF gegenüber CNN Sport.

„Aber Boxen bringt jungen Menschen auch so viel Gutes. Boxen hält sie von der Straße fern und fern von Drogen. Boxen lehrt viele junge Menschen Disziplin und Selbstvertrauen. Letztlich ist es das Gute das das Schlechte bei weitem überwiegt.“

Laut einer Studie von Joseph Svinth aus dem Jahr 2011 in der Manuel Velazquez Collection des Journal of Combative Sport sind die Todesfälle beim Boxen stetig zurückgegangen.
In den 1920er Jahren gab es auf dem Höhepunkt 233 boxbedingte Todesfälle, in den 2000er Jahren, ergo in 10 Jahren, nur 103.

Nach dem Tod des südkoreanischen Leichtgewichtlers Duk-Koo Kim, der 1983 vier Tage nach seiner Niederlage gegen Leichtgewichts-Champion Ray „Boom Boom“ Mancini in Las Vegas starb, war die Zahl der Todesopfer stark rückläufig.

Nachfolgend wurden Weltmeisterschafts-Kämpfe von 15 auf 12 Runden verkürzt, um die langfristigen Kopfverletzungen zu begrenzen, die möglicherweise durch Erschöpfung und Konditionsmangel verursacht wurden.

Einem Bericht der American Medical Association von 2009 zufolge kommt es beim Boxen zu einer Sterblichkeitsrate von 0,13 Todesfällen pro 1.000 Teilnehmer und Jahr.

„Diese Sterblichkeitsrate ist niedriger als bei fast allen anderen Hochrisiko- und auch normalen anderen Sportarten wie etwa College-Football, Motorsport, Tauchen, Bergsteigen, Skisport, Drachenfliegen, Fallschirmspringen, Pferderennen und vielen anderen Sportarten“, heißt es in dem AMA-Bericht.

„Unter Amateur-Boxern kommt es seltener zu Todesfällen als unter Profiboxern. Die durchschnittliche Zahl liegt bei drei Todesfällen pro Jahr, verglichen mit 9 bis 10 Todesfällen pro Jahr beim Profiboxen.“

Kopfverletzungen treten auch in anderen Sportarten wie beim Football, beim Fußball, Rugby und beim Radfahren auf. Was das Boxen jedoch so einzigartig macht, ist, dass die Boxer versuchen, ihre Gegner KO zu schlagen. Das ist es auch was die Medien lesewirksamer in der Öffentlichkeit ausschlachten. Denn im Internetportal etwa bei Bild.de, wird sicher ein Beitrag „Tod im Ring“ unzählige Mal öfters angeklickt, als ein Bericht über den Tod eines unbekannten Bergsteigers. Bergsteigen ist allerdings nachgewiesen jedoch viel gefährlicher als Boxen.

Im Jahre 2018 hat alleine nur in Österreich (!) der Tod 268 Mal in den alpinen Bergen zugeschlagen. Im Jahre 2005 waren es sogar 416 Bergsteiger die am Berg in Österreich ihr Leben gelassen haben. Auf das Jahr umgerechnet auf alle Berge dieser Welt, ergibt das viele zweistellig-tausende Tote, von denen die Öffentlichkeit kaum etwas erfährt und seltsamerweise, werden hierbei nie Stimmen laut, das Bergsteigen zu verbieten.

Dieses Beispiel ließ sich auch noch auf viele andere Extrem-Sportarten fortführen, aber auch der Fussball und das Skilaufen beklagen jährlich eine Vielzahl von Toten mehr als das Boxen. Die meisten Sportunfälle, nämlich 32 Prozent, passierten beim Fußballspielen, danach folgten mit 26 Prozent Unglücke beim Alpinskifahren. Acht Prozent der Unfälle erlitten Radfahrer. Zwei Drittel aller Unfälle passierten somit bei diesen drei Sportarten. Andere Ballsportarten – exklusive Fußball – sind laut der Auswertung die Ursache für fünf Prozent der Unfälle. Beim Laufen und Joggen ereignen sich vier Prozent, beim Reiten und Snowboarden drei Prozent aller Unfälle. Boxen wird in den Statistiken der gefährlichsten Sportarten gar nicht genannt. Selbst beim Sport-Fischen sterben mehr Menschen als beim Boxen.

Eine Reihe aktueller positiver Vorbilder im Boxen ist laut WBF auch ein Grund, den Sport trotz seiner tödlichen Absicht nicht zu verbieten.

„In Großbritannien sollte man sich die Beispiele von Anthony Joshua, Dillian Whyte und unzähligen anderen ansehen, auch auf Amateurebene oder sogar Menschen, die nie einen wirklichen Kampf haben und ihr Leben wegen des Boxens umgedreht haben“, sagte der WBF-Sprecher. „Viele der jungen Leute, die mit dem Boxsport angefangen haben, wären wahrscheinlich ohne Boxen tot oder im Gefängnis geendet. Ihre Risiken wären ohne Boxen höher gewesen, als wenn sie dem Boxsport fern geblieben wären.

Und was wäre, wenn Boxen verboten würde? Ich bin sicher, es würde einfach auch weiterhin stattfinden, dann wahrscheinlich ohne Sicherheitsvorkehrungen und ärztliche Untersuchungen. Man kann heute auch ohne eine Aufsichtsbehörde Fußball spielen und es würde keinen großen Unterschied machen, aber Boxen ohne Aufsichtsbehörden und ärztliche Kontrolle ist eine schlechte Idee. Und das ist was passieren wird, wenn man das Boxen offiziell verbieten würde.

Bevor Patrick Day starb, veröffentlichte Conwell einen emotionalen Brief, in dem er sagte: „Ich wollte nur gewinnen. Wenn ich alles zurücknehmen könnte, würde ich es tun.“
Als Antwort auf den Brief antwortete Day’s Coach Joseph Higgins: „Ich wollte nur, dass Du weißt, dass wir verstehen, was Du im Moment durchmachen musst. Auch wir sind genauso am Boden zerstört wie Du. Wir wissen, dass es auch umgekehrt hätte passieren können, dass Du so verletzt wärst wie Patrick, wir wären auch dann genauso verstört wie Du jetzt.“

„Ich bin bestrebt, dass du deinen Traum erreichst, den gleichen, den Patrick hatte. Gott segne dich und dein Team und wir werden dich auch in unseren Gebeten behalten. Auch ich bin verstört, weil ich mich selbst verantwortlich fühle, aber merke, dass es keinen Fehler gab. Bleib stark und bitte denke nicht, dass wir Dir die Schuld geben.“

Boxen1 möchte mit diesem Bericht auf keinen Fall die Gefahren, die es beim Boxsport gibt, bagatellisieren. Boxen ist gefährlich, aber andere Sportarten sind weitaus gefährlicher und keiner denkt auch nur im Entferntesten daran diese Sportarten zu verbieten. Unser ganzes Leben ist gefährlich und uns kann heute im normalen Alltag, besonders im Straßenverkehr, immer etwas passieren. Laut Angaben der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) gibt es in einem Jahr durchschnittlich mehr als 1,3 Millionen Verkehrstote.

Kalle Sauerland: „Prograis-Taylor ist der Kaviar des Boxens“

Foto: World Boxing Super Series

Kalle Sauerland, Chief Boxing Officer der World Boxing Super Series, sprach in einem Interview über das anstehende WBSS-Finale im Superleichtgewicht zwischen Regis Prograis (24-0, 20 KOs) gegen Josh Taylor (15-0, 12 KOs) in der O2 Arena in London am 26. Oktober.

Kalle Sauerland: „Es wird ein 50:50-Kampf“

Die Kampfwoche für das erste Finale der zweiten Staffel steht vor der Tür. Wie würden Sie die Stimmung eine Woche vor dem Kampf beschreiben?

„Es herrscht eine unglaubliche Stimmung im Vorfeld des Kampfes. Von den Fans und aus den Lagern. Ich denke, sowohl Prograis als auch Taylor versuchen verzweifelt, mental die Oberhand zu gewinnen. Ich bin mir sicher, dass sich dies beim Wiegen in einem sehr intensiven Face-to-Face zeigen wird. “

Auf was können sich die Fans in der Kampfnacht freuen?

„Die Fans bekommen zwei ungeschlagene Weltmeister präsentiert, die sich ihre Position durch Kämpfe mit anderen Weltmeister erkämpft haben, um die Ali Trophy zu gewinnen. Es ist also wirklich der Beste gegen den Besten – Prograis-Taylor ist der Kaviar des Boxens.“

Foto: World Boxing Super Series

Was für ein Kampf ist zu erwarten?

„Es ist ein 50:50-Kampf zwischen der Nummer eins und zwei in der Division. Es ist einer dieser Kämpfe, in denen „Fight of the Year“ geschrieben steht. Es wird mit Sicherheit ein Feuerwerk geben. Aber wer und wie er gewinnen wird ist unmöglich zu sagen, es wird sehr eng.“

Wie beschreiben Sie die Stile, die aufeinandertreffen?

„Sie sind sowohl Puncher als auch große Persönlichkeiten, aber es gibt Unterschiede. Josh ist ein Kämpfer, der gerne fightet, während Prograis im Turnier seine Treffer bisher immer von außen abgefeuert hat und dabei sehr geschickt ist.“

Wie wird die Atmosphäre in der O2 Arena sein?

„Die O2 Arena ist ein großartiger Ort zum Boxen. Mein erster Kampf in der O2 war Kessler-Froch II und ich erinnere mich an den Lärm beim Walk-In und während des Kampfes. Es war unübertroffen. Prograis-Taylor hat das gleiche Potenzial, das Dach anzuheben. Ein Vereinigungskampf zwischen zwei ungeschlagenen Weltmeistern und den Kampf um eine Trophäe zu Ehren von Muhammad Ali sieht man nicht alle Tage. “

Das WBSS-Finale im Superleichtgewicht und der damit verbundene Kampf um die „Ali Trophy“ in der O2-Arena in London, wird am 26. Oktober live über Sky Sports Box Office in Großbritannien und DAZN in den USA sowie Deutschland übertragen.

Noch zwei Wochen: Canelo vs. Kovalev – Der Countdown läuft!

Am 2. November steigt im MGM-Grand-Hotel in Las Vegas (Nevada, USA) das nächste große Highlight! Saul „Canelo“ Alvarez steigt gleich zwei Gewichtsklassen auf, um im Halbschwergewicht WBO-Champion Sergey Kovalev vom Thron zu stoßen. BOXEN1 wirft einen näheren Blick auf die Sieges-Chancen beider Protagonisten!

Kovalev: „Habe mehr zu verlieren, als Canelo!“

Dass Saul „Canelo“ Alvarez einer der aktuell größten Boxstars im internationalen Boxgeschaft ist, müssen selbst seine größten Kritiker anerkennen. Seinen Platz in der Top Five im „Pound For Pound“-Ranking hat der 29-jährige Mexikaner ebenso sicher. Jedoch scheinen dem rothaarigen Ausnahmeboxer, der bislang in drei verschiedenen Gewichtsklassen zu WM-Ehren kam, die bisher erreichten Erfolge noch nicht auszureichen.

Saul „Canelo“ Alvarez gilt in Mexiko als eine der größten Sportler-Persönlichkeiten des Landes.

In zwei Wochen winkt der nächste WM-Titel in einer bisher „unentdeckten“ Gewichtsklasse, wenn Canelo den sieben Jahre älteren Sergey Kovalev um dessen WBO-Krone im dritthöchsten Limit des Boxsports herausfordert. Sollte Canelo Alvarez gewinnen, wäre es die vierte Gewichtsklasse, in der er sich als Weltmeister feiern lassen dürfte.

Bis vor wenigen Monaten noch, schrie die Boxwelt nach einem dritten Gefecht mit Gennady Golovkin. Nachdem sich die beiden Dauer-Rivalen beim ersten Aufeinandertreffen noch in einem Unentschieden trennten, löste Canelo im Rematch den bis dahin ungeschlagenen Golovkin als Mittelgewichts-Weltmeister ab.

Canelo Alvarez (rechts) setzte sich im Rückkampf gegen Gennady „GGG“ Golovkin nach Punkten erfolgreich durch.

Als Golovkin vor zwei Wochen nur mühesam und umstritten nach Punkten gegen Sergiy Derevyanchenko zum erneuten WM-Triumph kam, scheint ein baldiges Zustandekommen jener „Canelo vs. Triple G“- Trilogie eher unwahrscheinlich. „Golovkin ist keine Herausforderung mehr für mich!“, sagte Canelo Alvarez vergangene Woche gegenüber Journalisten.

Sergey Kovalev hingegen stellt eine Herausforderung dar – zweifellos! In punkto Offentlichkeits-Wahrnehmung hat Saul Alvarez jedoch die Vorteile auf seiner Seite. Ein Großteil des Publikums wird wohl eher dem wesentlich kleineren Canelo die Daumen drücken. Wie auch schon im biblischen Beispiel „David gegen Goliath“ beschrieben, liegen die Sympathien eher beim Reichweiten-Benachteiligten.

Dass Canelo auch größere Widersacher problemlos in die Schranken weisen kann, hatte er schon im Kampf gegen Rocky Fielding bewiesen, den er im Dezember 2018 bereits in der dritten Runde stoppte. Allerdings verfügt Sergey Kovalev über eine weitaus größere boxerische Klasse, als etwa der technisch limitierte Fielding. Darüber hinaus ist Kovalev ein gestandener Halbschwergewichtler, der einige namhafte Boxer – aus der absoluten Elite – ziemlich alt aussehen ließ.

Sergey Kovalev (rechts) bei seinem Ko-Sieg über Anthony Yarde.

Kovalev, der nach seinen Niederlagen gegen Andre Ward und Eleider Alvarez immer wieder den Weg zur Weltspitze zurückfand, verteidigte seinen WBO-Titel zuletzt gegen den Briten Anthony Yarde und gewann durch KO im elften Durchgang. Trotz des finanziell lukrativen Aufeinandertreffens mit Canelo Alvarez, ist sich der in die Jahre gekommene Russe über die Risiken einer möglichen Niederlage durchaus bewusst, wie „The Krusher“ jüngst in einem Interview äußerte.

Sergey Kovalev: „Ich habe mehr zu verlieren, als Canelo. Wenn ich gewinne, werden viele Leute sagen ,Oh, er hat gegen einen Mittelgewichtler gewonnen‘, aber das ist mir egal! Canelo ist ein absoluter Superstar und gilt bei vielen Experten als Favorit. Aber ich habe eine hervorragende Vorbereitung hinter mir und will mit einem überzeugenden Sieg beweisen, dass ich zurecht ganz oben dazugehöre!“

Andy Ruiz: „Zur Hölle, Anthony Joshua wird meine Gürtel nicht bekommen!“

Andy Ruiz stand am gestrigen Samstag zu einem ersten öffentlichen Training im Boxing des Club East Village in San Diego.

Ruiz: „Wenn ich den Rückkampf gewinne, wird jeder wissen, dass dies kein Zufall war und ich der wahre Deal bin.“

Als sich Andy Ruiz und Anthony Joshua im Juni zum ersten Mal zum Showdown im Schwergewicht trafen, gab es einen Moment während der Promotion zu diesem Kampf, in dem Joshua, Ruiz und seinem Trainer Manny Robles seine Gürtel quasi einmal in den Händen halten ließ, als beide Parteien mit Joshuas WBO, WBA, IBF- und IBO-Gürteln posierten.

Erstes öffentliches Training von Andy Ruiz vor seinem Rematch gegen Anthony Joshua.

Es stellte sich später nach dem sensationellen Kampf im New Yorker Madison Square Garden heraus, dass dies ein Zeichen für die Zukunft war. Ruiz nahm Joshua nach einem spektakulären Fight und drei brutalen Niederschlägen alle seine Gürtel ab und dieses, damals für die Fotografen inszenierte Foto im Vorfeld des Kampfes der Beiden, stellte sich im Nachhinein als schlechtes Omen dar.

Andy Ruiz (33-1-0, 22 KO-Siege) setzte das „Probe halten der WM-Gürtel“ auf der damaligen Pressekonferenz fort, in dem er nun diese Gürtel auch ganz real inne hat. Ruiz begrüßte seine Fans am gestrigen Samstag bei einem „Open Work out“ (einem öffentlichen Training) im Boxing Club East Village in San Diego, wo er sich für das Rematch gegen Anthony Joshua am 7. Dezember in Saudi-Arabien vorbereitet.

Auf die Frage, ob er Anthony Joshua (22-1-0, 21 KO-Siege) diesmal auch die Gunst des Fotos zurückgeben werde, sagte Ruiz, er habe nicht die Absicht, den netten Kerl für die Kameras zu spielen.

Andy Ruiz und Anthony Joshua bei der ersten Pressekonferenz zum „Clash in the Dunes.“

„Zur Hölle, auf keinen Fall überlasse ich Joshua meine Gürtel, auch nicht nur für ein Foto. Er muss dies Gürtel erst im Kampf gegen mich gewinnen wenn er sie anfassen will. Das sind meine “, witzelte Ruiz. „Ich habe das Gefühl, dass er viel mehr Druck hat als ich. Wenn ich den Rückkampf gewinne, wird jeder wissen, dass dies kein Zufall war und ich bin der wahre Deal und nicht nur ein kleines, großes Kind mit einem Traum.“

Ruiz hat in den letzten Wochen in Guadalajara, Mexiko, in großer Höhe trainiert und ist nun nach Südkalifornien zurückgekehrt, wo er seine Vorbereitung in Los Angeles fortsetzen wird. Sein Ziel ist es, noch 5 Kilo abzunehmen, damit er sich leichter fühlt und Joshua durch den Ring jagen kann um das Rematch klar zu gewinnen.

„Das Wichtigste, was ich tun muss, ist, meine Hände fliegen zu lassen und meine Kombinationen zu schlagen“, sagte Ruiz. „Boxen ist mein Leben. Dies ist das einzige, was ich kann.“

Andy Ruiz jr. blickt auf eine äußerst erfolgreiche Amateurkarriere zurück

Andy Ruiz wurde in Imperial, Kalifornien, USA geboren und bekam deshalb seit Geburt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Seine erste Leidenschaft war Baseball. Sein Vater, Andy Sr., hatte jedoch andere Pläne. Ruiz´ Vater brachte ihn in jungen Jahren zum Boxen und zu seinem ersten Kampf im Alter von nur 7 Jahren in San Diego. Hier schon sah Papa Ruiz Sr. seine Vision für seinen Sohn Wirklichkeit werden. Als Andy Ruiz Jr. dann seine Amateurkarriere in Mexiko begann und er am Ende von 110 Amateurkämpfen ganze 105 gewann, war der Vater stolz auf den einzigen Boxer in seiner Familie. Anstatt seine Amateurkarriere fortzusetzen, wurde Ruiz im Alter von nur 19 Jahren schon Profi und gab einige Jahre später sein US-Debüt.

„Jeder hat einen Traum, aber es ist auch eines Jeden Aufgabe sich diesen Traum zu erfüllen. Mit harter Arbeit, Engagement und Opferbereitschaft ist alles möglich. Alle dachten, dass ich den ersten Kampf gegen Joshua verlieren würde, aber mein Wille und die Motivation, etwas Großartiges zu vollbringen, haben mir geholfen, der erste mexikanische Schwergewichts-Champion der Welt zu werden. Es geht darum, das richtige Team und die richtigen Geister um sich zu haben.“

Andy Ruiz vs Anthony Joshua II – Das Rematch

Lewis Ritson siegt über Robbie Davies Jr. und ist nun der offizielle Herausforderer um den WBA-Titel im Super-Leichtgewicht

Lewis Ritson geht durchs Feuer und steht nun vor einem WM-Kampf

Gestern Abend veranstaltet Eddie Hearns Matchroom Boxing, in der Newcastle Arena, in Newcastle, England, den WBA-Elimiator im Super-Leichtgewicht zwischen dem dem Lokalmatador aus Newcastle, dem 26-jährigen Robbie Davies jr (19-2-0, 12 KO-Siege) gegen seinen 30-jährigen Landsmann aus Liverpool, England, Lewis Ritson (20-1-0, 13 KO-Siege).
Der englische Lokalmatador Lewis Ritson, der in Newcastle geboren wurde, besiegte in einem harten Gefecht seinen Landsmann Robbie Davies Jr., nach 12 Runden einstimmig nach Punkten und ist nun der offizielle Herausforderer der World Boxing Association (WBA). Mit Ritson gewann der der Star der Matchroom-Veranstaltung in der Newcastle Arena in Newcastle, wegen ihm waren die meisten der Zuschauer in die Halle gekommen.

Ritson nutzte die ihm von Eddie Hearn gebotene Chance auf einen WBA-Titelkampf indem er Davies Jr. mit 117:112, 116:112 und 116:112 Punkten, letztlich doch noch klar und einstimmig nach Punkten besiegte.

In einer hektischen Eröffnungsrunde traf Ritson seinen Gegner Davies Jr. mit einem brutalen Aufwärtshaken, doch dieser erwiderte diese Aktion mit einem wahren Schlagwirbel, bevor ihn die Glocke die, die erste Runde beendete, stoppte. 

Davies Jr. setzte die zweite Runde fort wie er die erste beendet hatte und traf Ritson mit klaren Körpertreffern, während er Ritson in den Rückwärtsfahren zwang, aber der Lokalmatador kam in der dritten Runde ganz stark zurück, indem er mit einer knallharten Rechten die Nase von Davis jr. demolierte.

Aber Davies Jr. ignorierte seine beschädigte Nase und nahm den brutalen Schlagabtausch wieder auf, doch Ritson kam dann in der fünften Runde wieder bärenstark zurück. Das unerbittliche Tempo verlangsamte sich im sechsten Durchgang etwas. In der siebten Runde traf dann Ritson Davis jr. wieder mit einem brutalen Haken am Kopf und traf auch mit präziseren linken Händen immer wieder ins Ziel.

Aber Davies Jr. reagierte in der achten Runde und traf seinerseits Ritson mit seiner rechten Hand und drängte dann einen müder zu werdenden Ritson immer wieder gegen die Seile.

Doch Ritson schien in der zehnten Runde die zweite Luft zu bekommen und dominierte, vor einer tobenden Halle, nun Davis jr nach Belieben. Mit gehobener Hand ging Ritson am Ender der 10. Runde in seine Ecke zurück. Auch im elften Durchgang war Ritson der bessere der Beiden und glänzte mit tollen Kombinationen.

In einer dramatischen zwölften Runde drückte Ritson Davies Jr. rücksichtslos gegen die Seile und wollte den Kampf unbedingt vorzeitig beenden. Am Ende stand dann natürlich der klare Punktsieg für den Lokalmatador aus Newcastle, aber die Zuschauer hätten es wohl lieber gesehen wenn Ritson den Kampf vorzeitig beendet hätte.

Scott Fitzgerald siegt über Ted Cheeseman mit umstrittener Entscheidung

Scott Fitzgerald neuer englischer Meister im Super-Weltergewicht

Gestern Abend standen sich in der Newcastle Arena in Newcastle, England, im Kampf um die englische Meisterschaft im Super-Weltergewicht, der Titelverteidiger Ted Cheeseman (15-2-1, 9 KO-Siege) und dessen Herausforderer Scott Fitzgerald (14-0-9, 9 KO-Siege) gegenüber. Der Kampf endete nach 12 Runden mit einem doch ziemlich kontroversen Urteil. Neuer englischer Champion im Super-Weltergewicht wurde der 27-jährige Scott Fitzgerald aus Preston in Lancashire, England, der damit auch in seinem 14 Kampf ungeschlagen blieb.

Cheeseman kam aus einem schwachen Jahr 2019, wo er im Februar dieses Jahres gegen den Spanier Sergio Garcia nach Punkten verlor und in seinem zweiten Kampf, im Juni dieses Jahres, als er seinen Titel gegen seinen Landsmann Kieron Conway verteidigte, den englischen Titel nur knapp durch ein Unentschieden behalten konnte. Und es sollte auch in seinem dritten Kampf in diesem Jahr nicht zu einem Sieg reichen.

Allerdings bedurfte es hier der Hilfe der drei Herren am Ring. Die Punktrichter werteten den Kampf nach 12 Runden: Phil Edwards 113-116 | Howard John Foster 113-115 | Marcus McDonnell 113-116, allesamt einstimmig gegen den Titelverteidiger und es waren diese drei Punktrichter die Cheeseman den Gürtel abnahmen und Scott Fitzgerald als neuen englischen Super-Weltergewichts-Champion kürten.

Nicht nur Promoter Eddie Hearn, bei dem beide Boxer unter Vertrag stehen, war nach dem Kampf der Ansicht, dass der Titelverteidiger Ted Cheeseman mindestens acht oder neun der zwölf Meisterschaftsrunden für sich entschieden hätte und auch auch die meisten der Zuschauer in der Newcastle Arena teilten wohl die Ansicht von Eddie Hearn, was man an der Stimmung in der Halle und dem grellenden Pfeifkonzert nach der Urteilsverkündung festmachen konnte.
Es war eigentlich Cheeseman der von Anfang an den Kampf diktierte und seinen Gegner  immer wieder mit seiner Führhand traf, während Fitzgerald zwar auch viel schlug, aber seine Treffer kaum ins Ziel brachte und es so meist beim Versuch blieb. Ab der neunten Runde zog Cheeseman sogar das Tempo noch einmal an und schlug tolle Kombinationen, die immer wieder ihr Ziel fanden. Vor allem variierte der Titelverteidiger seine Schläge zu Kopf und Körper und es war eigentlich ein tolles Boxen was der Mann aus London den Zuschauern bot. Scott Fitzgerald versuchte zwar mit gewaltigen Schwingern immer wieder dagegenzuhalten, aber seine wuchtigen Schläge fanden kaum einmal ihr Ziel.

Ab der zehnten Runde schien Fitzgerald dann endlich aufzuwachen und machte diese Runde zu der seinen. Er schloss die Lücke und landete ein paar Treffer, aber Cheeseman antwortete immer noch zurück. Die Aktionen liefen im elften Durchgang auf ähnliche Weise ab, wobei Fitzgerald jetzt auch einige ansehbare Körpertreffer erzielte und jetzt der bessere Mann im Ring war.

In der 12. Runde kam Fitzgerald aus seiner Ecke, wohl mit dem Gespür, dass er nach Punkten weit zurück liegt und er den Kampf nur noch durch einen KO gewinnen könne. Es sah nun so aus als wollte er es jetzt den Kampf mit Gewalt für sich entscheiden. Doch den Schwingern von Fitzgerald konnte der immer noch bewegliche Cheeseman, locker ausweichen.

Am Ende stand dann ein zwar einstimmiges, aber eher doch kontroverses Urteil, von dem alleine die drei Punktrichter wissen wie dies zustande gekommen ist und mit Scott Fitzgerald wurde ein neuer englischer Champion im Super-Weltergewicht gekürt.