Freitag, 11. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Wegen Cut aus Fundora-Fight: Tim Tszyu vs. Vergil Ortiz off!

Der heißersehnte Fight zwischen Tim Tszyu und Vergil Ortiz wird nicht wie geplant Anfang August stattfinden.

Schwerer Cut sorgt für Absage von Tim Tszyu vs. Vergil Ortiz Jr.!

Wegen des üblen Cuts, den der Australier Tim Tszyu im Kampf gegen Sebastian Fundora erlitt, kann er nun doch nicht wie geplant am 3. August gegen die US-amerikanische Knockout-Maschine Vergil Ortiz antreten. Als Grund wurden die „Nachwirkungen“ des Cuts genannt, wie Box-Journalist Dan Rafael auf X schreibt.

„Der Arzt hat ihn ausgeschlossen, weil der schreckliche Cut, den er gegen Fundora erlitten hat, noch nicht so weit verheilt ist, dass er kämpfen kann“, schrieb Rafael. Tszyu erlitt den Cut im Kampf gegen Fundora, der als Ersatzgegner für Keith Thurman kurzfristig einsprang und Tszyu dessen erste Niederlage als Profi bescherte. Ende der zweiten Runde prallte der bis dahin ungeschlagene WBO-Weltmeister im Superweltergewicht mit dem Kopf an Ellenbogen des 1,97 Meter großen Fundora, als er einem Schlag auswich und sich abduckte.

Fundora erwischt Tszyu mit seiner linken Schlaghand / Foto: Esther Lin/Premier Boxing Champions

Der Kampf zwischen Tszyu gegen Ortiz, der alle seine 21 Siege durch Knockout gewann, sollte im Rahmen einer Veranstaltung in Los Angeles stattfinden, die vom saudischen Berater des Königshauses, Turki Alalshikh, auf die Beine gestellt und finanziert wurde. Im Mainevent des Abends stehen sich Terence Crawford und Israil Madrimov um den WBA- sowie WBO-Interims-WM-Titel im Superwelter gegenüber. Außerdem kommt es im Heavyweight zum langersehnten Comeback von Andy Ruiz, der gegen Landsmann Jarrell Miller antreten wird.

Die 7 besten Knockout-Puncher im Schwergewichtsboxen im Jahr 2024.

Deontay Wilder vs. Zhilei Zhang.

Deontay Wilder vs. Zhilei Zhang

Es wird am Samstag in Riad, Saudi-Arabien Bomben regnen, wenn der ehemalige WBC-Schwergewichts-Champion Deontay Wilder in der „Kingdom Arena“ gegen das chinesische Kraftpaket Zhilei Zhang antritt. Der 12-Runden-Kamf, plus Undercard-Action, wird von DAZN weltweit live ausgestrahlt.

Sowohl Deontay Wilder als auch Zhilei Zhang sind als zwei der härtesten Schläger in der Glamour-Division des Schwergewichts bekannt. Zwischen ihnen kombinieren sie sich ganze erschütternde 63 Knockouts in 69 Siegen, und beide Männer können einen Kampf mit einem einzigen Volltreffer sofort beenden.

Das ultimative Ziel im Boxen ist der Knockout und es besteht eine bessere Chance, einen zu sehen, wenn die großen Männer ihre Fäuste fliegen lassen. Wenn Sie über die größten Puncher in der Geschichte des Schwergewichts sprechen, sind die ersten Namen, auf die sie stoßen werden, die ehemaligen Champions Mike Tyson, George Foreman und Sonny Liston.

Aber wer sind die größten Puncher im Jahr 2024? Besetzen Wilder und Zhang die Spitzenplätze? Und wer steht noch auf der Liste?

Die Kriterien für die Entscheidung über die Reihenfolge waren Augentest, Knockout-Verhältnis, Anzahl der Knockouts in der ersten Runde und Opposition.

Es mag überraschend sein, dass weder der neue unbestrittene Schwergewichts-Champion Oleksandr Usyk noch der Mann, dessen Titel er am 18. Mai eroberte, Tyson Fury, auf die Liste gesetzt wurden. Aber während das nur beweist, dass man mehr als einen großen Schlag braucht, um in einem Boxring erfolgreich zu sein, gibt es nichts Aufregenderes oder Dramatischeres als ein Knockout-Finish.

SportingNews Redakteur Tom Gray hat eine sehr interessante Rangliste der aktuell 7 gefürchtetsten Schwergewichtler aufgestellt und erklärt, was sie so gefährlich macht:

Deontay Wilder

1 Deontay Wilder

  • Rekord: 43-3-1 (42 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 97,7 Prozent
  • Knockouts der ersten Runde: 21

Trotz all seinen technischen Mängel gab es noch nie einen Puncher wie Deontay Wilder. Die charakteristische Waffe ist seine rechte Hand, und nur Tyson Fury hat diesen Punch überstanden, als er bündig über die Ziellinie ging.

Während Deontay Wilder im März von einer einseitigen Entscheidungsniederlage gegen Ex-Champion Joseph Parker kommt, präsentiert der US-Amerikaner für den Chinesen Zhilei Zhang immer noch eine fast tödliche Bedrohung. Zhang könnte in Punkten weit voraus sein, einen brutalen Punch direkt am Kinn fangen und wie ein Verandalicht ausgehen. Es hängt alles davon ab, ob Wilder die erforderliche Positionierung finden kann, um diesen Schlag zu bekommen.

Er hält nur auf Weltebene durch, aber während er noch da ist, bleibt „The Bronze Bomber“ heute der gefährlichste K.O.-Puncher der Welt.

Signature Knockouts: Bermane Stiverne (KO 1), Dominic Breazeale (KO 1), Luis Ortiz (TKO 10, KO 7)

Anthony Joshua, Picture By Mark Robinson Matchroom Boxing.

2 Anthony Joshua

  • Rekord: 28-3 (25 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 89,2%
  • Erste Runde Knockouts: 5

Joshua hat ein bisschen von allem. Als natürlicher Athlet profitierte „AJ“ von einer soliden Lernkurve bei Team Großbritannien und er verfeinerte sein Handwerk im Alter von 34 Jahren weiter.

Sein Jab ist eine großartige Waffe für den ehemaligen zweimaligen Champion und er richtet eine vielseitige Reihe von Power Punches ein. Keine Waffe ist spektakulärer als die andere, weil Joshua einen Gegner mit allem, was er schlägt, verletzen kann. Sein Knockout von Francis Ngannou, im vergangenen März, mit seiner rechten Hand war verheerend.

Unter der Anleitung von Trainer Ben Davison wurde AJ wiederbelebt, so bleibt Joshua eine gewaltige Schwergewichtskraft, und seine Macht ist einer der Gründe dafür.

Signature Knockouts: Dillian Whyte (KO 7), Wladimir Klitschko (TKO 11), Alexander Povetkin (TKO 7), Otto Wallin (TKO 5)

Zhilei Zhang.

3 Zhilei Zhang

  • Rekord: 26-2-1 (21 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 80,7%
  • Knockouts in der ersten Runde: 12

Man kann sagen, dass chinesische Schwergewichtler nicht auf den Bäumen wachsen. Wenn jedoch der 1,98 Meter große und  132 Kilo schwere Zhang bündig landet, haben die Gegner das Gefühl, von einem Baum getroffen worden zu sein. Fragen Sie einfach Joe Joyce.

Zhilei Zhang, der olympischer Silbermedaillengewinner von Peking 2008, ist jetzt 41 Jahre alt, aber er bleibt einer der gefährlichsten Schwergewichtler der Welt. Er hat eine sehr niedrige Arbeitsrate, aber seine Genauigkeit und sein Urteil über die Entfernung von der Position seiner Rechtsauslage machen ihn sehr effektiv.

Karriererückschläge sind in engen Entscheidungsverlusten gegen Filip Hrgovic und Joseph Parker gekommen, so dass er am Samstag dringend einen Sieg braucht um weiter im Geschäft zu bleiben. Wenn er mit einem rechten Haken oder einer geraden Linken Deontay Wilder nach Hause schicken kann, dann werden sicher weitere große Kämpfe folgen.

Signature Knockouts: Joe Joyce (TKO 6, KO 3), Scott Alexander (KO 1), Craig Lewis (TKO 2)

Daniel Dubois.

4 Daniel Dubois

  • Rekord: 20-2 (19 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 95%
  • Erste Runde Knockouts: 5

In den ersten drei Jahren seiner beruflichen Karriere gab es ganz hohe Erwartungen, dass Daniel Dubois der offensichtliche Erbe von Tyson Fury und Anthony Joshua in Großbritannien sein könnte. Und dann traf er auf „The Juggernaut“ Joe Joyce.

Joyce brachte Dubois 2019 zurück auf die Erde, aber für den schüchterne Londoner ist immer noch der Weltmeistertitel in greifbarer Nähe, wenn er am Samstag einen verärgerten Sieg über den kroatischen Star Filip Hrgovic erringen kann, dann könnte er gegen seinen Landsmann Anthony Joshua für den freien IBF-Titel später in diesem Jahr antreten.

Wie Joshua stellt Dubois modernste Waffen hinter einem mächtigen linken Jab auf. Die rechte Hand ist ein tödlicher Schlag, aber alles, was „Dynamit“ feuert, hat Schießpulver.

Signature Knockouts: Nathan Gorman (KO 5), Trevor Bryan (KO 4), Kevin Lerena (TKO 3), Jarrell Miller (TKO 10)

Filip Hrgović.

5 Filip Hrgovic

  • Rekord: 17-0 (14 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 82,4%
  • Knockouts in der ersten Runde: 4

Es gibt keine Frage nach Filip Hrgovics Talent, aber er braucht die karrierebestimmenden Siege, um damit an die Spitze zu gehen.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist der beste Sieg der Kroaten ein knapper Entscheidungssieg über Zhilei Zhang im Jahr 2022. Es muss jedoch betont werden, dass Hrgovics Vater im Vorfeld zu diesem Kampf verstorben ist und er im Trainingslager stark abgelenkt worden war.

Als Puncher muss Hrgovic respektiert werden. Er stellt seine Punches sehr gut zusammen, was eine Fähigkeit ist, die er während einer herausragenden Amateurkarriere entwickelt hat.

Wenn der olympische Bronzemedaillengewinner aus Rio 2016 Daniel Dubois am Samstag besiegen kann, dann ist er wirklich bereit für seinen ersten Weltmeistertitelkampf.

Signature Knockouts: Eric Molina (KO 3), Rydell Booker (TKO 5), Demsey McKean (TKO 12)

Joe Joyce

6 Joe Joyce

  • Rekord: 16-2 (15 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 93,95 Prozent
  • Knockouts in der ersten Runde: 4

Es lief alles so gut für Joe Joyce. „The Juggernaut“ war geparkt und wartete darauf, dass das die Fury vs. Usyk-Geplänkel vorbei war, und dann wollte er einfach ein einrollen und dem Gewinner gegenüber stehen. Leider hat „Big Bang“ Zhang diese Pläne verdorben und Joyce zweimal ausgeknockt.

Trotz seines beeindruckenden KO-Verhältnisses hat Joyce nicht die atemberaubende Ein-Punch-Kraft eines Deontay Wilder oder eines Anthony Joshua. Mit 1,98 Meter und 130 Kilo, wie bei seinem letzten Kampf gegen Zhang, neigt er dazu, die Opposition mit seinem Druck und einer hohen Arbeitsrate zu ersticken. Dieser Ansatz funktioniert oft, weil er Daniel Dubois und Joseph Parker ihre ersten vorzeitige Niederlagen beibrachte.

Mit 38 Jahren läuft aber auch die Zeit für Joyce ab, wenn er noch um eine Weltmeisterschaft kämpfen möchte. Er muss sich auf die Verteidigung konzentrieren und seinen unterschätzten Jab wieder ins Spiel bringen.

Signature Knockouts: Daniel Dubois (KO 10), Carlos Takam (TKO 6), Joseph Parker (KO 11)

Jared Anderson
Jared Anderson

7 Jared Anderson

  • Rekord: 17-0 (15 KOs)
  • Knockout-Verhältnis: 88,24 %
  • Erste Runde Knockouts: 5

Als Deontay Wilder eine langsame Verblassung in die Dämmerung beginnt, scheint die aufstrebende US-Hoffnung Jared „Big Baby“ Anderson zu sein.

Seine Bilanz ist perfekt und die Attribute sind klar zu sehen. Der 24-jährige Puncher aus Tulsa, USA, ist sportlich, mächtig und aggressiv. Natürlich kann er auch in die Rechtsauslage wechseln, was seine Fähigkeiten und Technik weiter hervorhebt.

Andersons KO-Macht ist gut etabliert, obwohl er in zwei seiner letzten drei Kämpfe die vollen 10 Runden absolviert hat. Wenn er sich außerhalb des Rings aus Schwierigkeiten heraushalten kann, dann wird er in der Zukunft im Schwergewicht ganz oben mitmischen.

Signature Knockouts: Miljan Rovcanin (KO 2), Jerry Forrest (TKO 2), Andriy Rudenko (TKO 5)

Quelle: The SportingNews, Tom Gray.

Vier der sieben aktuellen härtesten Puncher stehen am kommenden Samstag in Riad, Saudi-Arabien im Ring.

Deontay Wilder vs. Zhilei Zhang.
Daniel Dubois vs. Filip Hrgović.

Am Sonntag: Der große Startschuss der German Boxing Series

Fightposter zur Debüt-Veranstaltung von German Boxing Series.

Köln wird Schauplatz eines ambitionierten Projekts, das erstmalig am Sonntag seine ganze Vielfalt im Boxen präsentieren möchte.

Nur noch wenige Tage bis zur großen Debütveranstaltung der German Boxing Series in der exklusiven XPOST im Herzen von Köln. Die German Boxing Series ist ein neu ins Leben gerufenes Projekt, um den deutschen Boxsport wieder dorthin zu bringen, wo er schon einmal war – an die Spitze mit ausverkauften Hallen. In den letzten Jahren war die Entwicklung zumeist stark rückläufig, und die Boxsportfreunde wünschen sich hierzulande mutige Protagonisten, die neue Wege gehen und wieder Leben in die verstaubten Turnhallen der Republik bringen.

Das ist auch das anvisierte Ziel der German Boxing Series, die mit einem vielfältigen Rahmenprogramm ein Gesamterlebnis schaffen möchte, das die Boxfans auf verschiedenen Ebenen nicht nur anspricht, sondern restlos begeistert. So gibt es einen Leitfaden, der für den zukünftigen Erfolg stehen soll.

Neben ehrlichen und gut ausgeglichenen Kämpfen soll auch Unterhaltung abseits des Rings entstehen. Dafür wird am Sonntag durchgehend ein DJ engagiert, der das Event begleitet und erweitert. Zudem geht die German Boxing Series auch neue Wege beim Kämpferportfolio. So werden neben populären regionalen Boxern auch K1-Fighter und MMA-Fighter ihr Profidebüt geben. Zudem ist ein bekannter Fight-Influencer dabei sowie ein Kurvensteher des 1. FC Köln. Dadurch soll ein breiteres Publikum angesprochen werden, im Idealfall auch die leidenschaftlichen Fußballfans, die die Atmosphäre vom Fußballstadion in die XPOST übertragen sollen. Dies wird dann mit der tollen Location, der XPOST, unterstrichen, die eine exklusive Location im Herzen von Köln ist und sehr viel Fläche bietet. Dort werden spezielle VIP-Räumlichkeiten errichtet, aber auch ein Foodtruck-Court, eine Weinbar, Parkmöglichkeiten und vieles mehr. Die Boxsportfreunde sollen sich am Sonntag vor Ort pudelwohl fühlen.

Schwergewichtsaction wartet im Hauptkampf

Kevin Saszik vs. Halim Haxhijaj.

Die Königsklasse im Boxen, das Schwergewicht, darf natürlich auf einer ambitionierten Fightcard nicht fehlen. So dachte sich dies auch die German Boxing Series und liefert im Hauptkampf das Schwergewichtsduell zwischen Kevin Saszik (7-0) und Halim Haxhijaj (5-1). Der Bochumer Saszik ist noch ungeschlagen, hat jedoch einen überwiegend leeren Kampfrekord aufzuweisen. Nichtsdestotrotz bezwang er bereits den erfahrenen Toni Visic (20-42-2) im RuhrCongress, wo er im Rahmenprogramm des deutschen Schwergewichtsstars Agit Kabayel (25-0) auftrat. Zuletzt kämpfte Saszik allerdings im Cruisergewicht und steht eher zwischen zwei Gewichtsklassen, was für seinen Gegner Haxhijaj von Interesse sein dürfte.

Erste Profiniederlage gegen einen absoluten Topmann

Daniel Dietz vs. Halim Haxhijaj.  Foto: Marco Baumann

Saszik wird nun seinen bislang größten Profikampf seiner Karriere gegen den Kosovaren Halim Haxhijaj bestreiten. Haxhijaj kommt zwar aus seiner ersten Profiniederlage, die er jedoch vor vier Wochen auf einer DAZN-Veranstaltung gegen den Boxgiganten Daniel Dietz (13-0) erlitt. Dort wurde Haxhijaj in der dritten Runde gestoppt, doch ein ähnliches Schicksal würde Saszik vermutlich auch gegen Dietz erfahren. Haxhijaj gilt als kleines, aber sehr kompaktes Schwergewicht. Gegen den sehr großen Dietz hatte er massive physische Nachteile, doch das Cruisergewicht Saszik könnte ihm deutlich eher entgegenkommen.

Grundsätzlich ist Saszik als ungeschlagener Mann vielleicht leicht zu favorisieren, doch der Kampf ist sehr ausgeglichen und spannend. Haxhijaj gilt für ein Schwergewicht durchaus als explosiver Mann und kann hervorragend in Lücken hineinschlagen, wenn sie sich auftun. Entsprechend können sich die Boxsportfreunde auf einen rasanten und spannenden Schwergewichtshauptkampf freuen.

Mit Rico Müller steht ein ehemaliger IBO-Herausforderer im Co-Mainevent

Rico Müller und Jeremias Nicolas Ponce nach dem harten IBO-Titelkampf im September 2019.

Zwar ist das Matchmaking im Schwergewichtshauptkampf durchaus stimmig und vielversprechend, doch Boxveranstaltungen brauchen zumeist auch international renommierte Namen, um überregionales Interesse zu wecken. Dies wird durch die Personalie von Rico Müller (31-5) erreicht. Müller, der eigentlich im Osten der Republik beheimatet ist, scheut keine Herausforderung. Egal wie stark der Gegner ist oder wie weit entfernt der Austragungsort, Müller gibt immer 100 % für den Sieg. So hat der renommierte Deutsche bereits große Kämpfe bei Eddie Hearns Matchroom Boxing in England und Italien bestritten. Sein bisher größter Kampf fand im September 2019 statt, als er um den IBO-Titel gegen Jeremias Nicolas Ponce (31-1) kämpfte und schließlich nach Punkten verlor.

Nun trifft der deutsche Krieger im Superweltergewicht auf den 42-jährigen Venezolaner Ernesto Espana (34-4-1). Dieser ist zwar nicht mehr in seiner Prime, bringt aber ebenfalls einen sehr guten Rekord mit, der dem von Müller gleicht. Grundsätzlich muss man Espana als eine Art „Latinowundertüte“ bezeichnen, doch der Routinier ist nicht zu unterschätzen. Zwar mögen seine Siege gegen schwächere Gegner entstanden sein, doch in seinen Niederlagen zeigte er sich durchaus wehrhaft. So stoppte ihn beispielsweise der Ukrainer Taras Shelestyuk (19-0-1), ein olympischer Medaillengewinner und Amateurweltmeister, erst in der zehnten und letzten Runde. Beim mehrfachen Titelkampf in Australien gegen Andrei Mikhailovich (21-0), der kurz vor einem WM-Kampf bei der IBF steht, zeigte Espana in den ersten Runden im Mittelgewicht eine couragierte und gute Leistung.

Jedenfalls gilt es, Espana keineswegs zu unterschätzen, da sein Kampfrekord auf eine gewisse Klasse hindeutet. Auch die Größenangabe bei Boxrec ist fraglich. Mikhailovich ist 1,82 m groß und war im Kampf etwas kleiner als Espana. Entsprechend dürfte Müller am Sonntag ebenfalls ein ganzes Stück kleiner erscheinen, was den Kampf zusätzlich spannend macht.

Erfolgreicher Kampfsport-Influencer feiert sein Profidebüt

Claudio Mirko Vizzini mit Agit Kabayel und Felix Sturm. Quelle: claudio.athlet Instagramprofil

Um die Vielfalt zu stärken und ein noch breiteres Zielpublikum anzusprechen, versucht die German Boxing Series auch über den Tellerrand hinaus zu blicken. So wird beispielsweise am Sonntag auch der sehr populäre Kampfsport-Influencer Claudio Mirko Vizzini sein Profidebüt feiern. Auf Instagram und TikTok tritt er als „claudio.athlet“ auf, wo er mit Kampfvideos ein Millionenpublikum erreicht. Darunter befinden sich auch zahlreiche Prominente, die Claudio am Sonntag tatkräftig am Ring beistehen und lautstark unterstützen werden. Dieser Kampf mag zwar rein sportlich betrachtet etwas unscheinbar sein, ist aber eines der versteckten Highlights der gut durchdachten Fightcard.

Da Claudio über einen Sporthintergrund verfügt und zuvor schon im Kampfsport aktiv war, kann man ein gewisses Grundniveau am Sonntag erwarten, obgleich es natürlich weiterhin sein Profidebüt ist. Er trifft im Weltergewicht auf den polnischen Aufbaugegner Sylwester Zieba (2-8). Der kleine Pole ist sicherlich kein technischer Feingeist, bringt aber zusätzliche Kampfsporterfahrung mit, da er nebenbei mehrere MMA-Kämpfe bestritten hat. Im Profiboxen beweist Zieba zudem viel Toughness. Beispielsweise ging er innerhalb von 4 Runden gegen den Landsmann Mateusz Wojtasinski (4-0) gleich 5 Mal zu Boden, stand jedoch konstant wieder auf und hielt bis zum Schluss durch. Entsprechend kann man auch erwarten, dass Zieba am Sonntag in Köln seine Chance suchen und sich nicht sofort geschlagen geben wird.

Wem die Gegnerwahl für ein Profidebüt etwas suspekt vorkommt, dem sei gesagt, dass beispielsweise der Ire Matthew Tyndall (4-0) vor einem halben Jahr sein Profidebüt gegen Zieba erfolgreich feierte. Tyndall blickt jedoch auf einen sehr fundierten Amateurhintergrund zurück und war unter anderem neunfacher irischer Amateurmeister. Solch einen Hintergrund hat Claudio absolut nicht vorzuweisen, wodurch Zieba auch keine schlechte Gegnerwahl bedeutet. Ursprünglich war jedoch angedacht, dass Claudios Gegner der Bare-Knuckle-Profi Ludwig Wolper hätte sein sollen.

Marc Lambertz kommt mit dem Rückenwind eines Titelgewinns

Marc Lambertz mit Rüdiger May.

Mit Marc Lambertz (10-1) wird noch ein regionaler Boxer in den Ring steigen. Lambertz ist übrigens ein Schützling des ehemaligen großartigen deutschen Boxers Rüdiger May (43-6-3), der um die Jahrtausendwende für Furore in den größten Hallen der Welt gesorgt hat. Seine Fähigkeiten führten ihn nicht nur zu Europameisterschaftskämpfen, er stellte sich auch Johnny Nelson (45-12-2) um die WBO-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht. Nun gibt May sein Wissen an die Jugend weiter – und nebenbei auch an den 33-jährigen „La Tortuga“ Lambertz. Dieser fristete eigentlich ein recht unspektakuläres Dasein als Profiboxer und ging im März 2023 gegen den inzwischen 48-jährigen polnischen Journeyman Mariusz Biskupski (24-52-2) in Köln KO.

Die Niederlage schmerzte sehr und es war ungewiss, inwiefern Lambertz‘ Profikarriere noch erfolgreich verlaufen würde. Man entschied sich Ende März dieses Jahres, ein Angebot in Wolfenbüttel anzunehmen und forderte Patrick Rokohl (24-5) heraus, um den WBF International-Titel im Supermittelgewicht. Rokohl gehört übrigens zum lizensierten Profirooster der Boxsimulation Undisputed. Rokohl boxte bei sich und war im Kampf auch deutlich favorisiert, doch Lambertz kam, um zu siegen – und dies tat er auch. In der neunten Runde schlug er nach einer tollen Leistung den Lokalmatador KO und krönte sich zum WBF International-Titelträger.

Nun hat Lambertz Blut geleckt und möchte mit seinem Trainer Rüdiger May einen weiteren Sieg in Köln einfahren. Hierbei trifft er auf Deniz Altz (15-13). Ein Boxer, der in der jüngeren Vergangenheit nur wenig Erfolg verbuchen konnte und regelmäßig gestoppt wurde. Das waren zumeist aber auch richtig starke Gegner, darunter Ardian Krasniqi (9-0) um die deutsche Meisterschaft, und Altz trat teilweise sogar im Schwergewicht an. Für den Kampf wird er nun in das Supermittelgewicht absteigen, wo er tendenziell physisch besser zur Geltung kommt. Inwiefern das gegen Lambertz hilft, wird man abwarten müssen. Altz benötigt definitiv eine Leistungssteigerung am Sonntag.

Bihes Barakat trifft nach langer Ringabstinenz auf einen bissigen Gegner

Bihes Barakat mit Wladimir Klitschko.

Mit Bihes Barakat (25-2-1) wird Köln noch einen ehemals renommierten Boxer bestaunen dürfen. Barakat wurde beispielsweise im Oktober 2007 IBF Juniorenweltmeister. Im November 2014 folgte dann ein echtes Highlight für ihn, als er in der Barclays Arena in Hamburg auf der Undercard von Wladimir Klitschko (65-4) gegen Kubrat Pulev (31-3) kämpfte. Ein Moment für die Ewigkeit, den ihm niemand so schnell mehr nehmen wird. Fast 10 Jahre ist das her, und Barakat stand nur noch sehr unregelmäßig, vorzugsweise in Köln, im Ring. Seinen letzten Profikampf bestritt er im Mai 2018 und wird nun nach über sechsjähriger Ringabstinenz zurückkehren.

Boxen: Universum Boxing Night #8, Hamburg, 03.06.2023
Dzimitry Asanau (BLR) – Cristian Avila (VEN)
© Torsten Helmke

Da es keine einfachen Kämpfe bei der German Boxing Series geben wird, muss sich auch Barakat von Beginn an beweisen. Er bekommt es im Leichtgewicht mit dem aggressiven Venezolaner Cristian Avila (18-13-1) zu tun, der 14 seiner 18 Siege vorzeitig gewann. Avila ist übrigens in Deutschland kein Unbekannter. Er kämpfte im Juni 2023 auf einer Universum-Veranstaltung gegen den hochdekorierten Dzmitry Asanau (7-0). Asanau war ein Elite-Amateur gewesen, holte Bronze bei den Weltmeisterschaften und war zweifacher Olympiateilnehmer. Den Kampf verlor zwar Avila vorzeitig in Runde 4 gegen den Weltklassemann, er konnte Asanau aber in Bedrängnis bringen und ihn sogar in Runde 2 zu Boden schicken, was ein echter Schockmoment gewesen ist! Beim unten verlinkten Universum-Highlight-Video wurde die Szene absichtlich nicht gezeigt.

Entsprechend sollte Barakat gewarnt sein und sich auf 6 intensive und harte Runden am Sonntag gegen den unbequemen Latino einstellen. Avila hat in der Vergangenheit zudem auch bewiesen, dass er zur Not 10 Runden bei Titelkämpfen gehen kann und wird konditionell hier bestens aufgestellt sein. Durch den sicherlich vorhandenen Ringrost wird Barakat wirklich alles geben müssen, um den Kampf zu gewinnen.

Kurvensteher beim 1. FC Köln verspricht Stadionatmosphäre beim Boxen

Der Kurvensteher beim 1. FC Köln, Marco „Macce“ Korth.

In Deutschland regiert der König Fußball, und das ist natürlich auch in Köln nicht anders. Der 1. FC Köln genießt einen enorm hohen Stellenwert, daran ändert auch der jüngste Abstieg in die 2. Bundesliga nichts. Auf wen der 1. FC Köln auch in der neuen Saison zählen kann, ist der bekannte Kurvengänger Marco „Macce“ Korth. Der Vollblutfan wird nun am Sonntag ebenfalls in den Ring steigen und dort auf Marvin Conrad treffen.

Durch den Bezug zum 1. FC Köln verspricht man sich ein atmosphärisches Highlight, bei dem die Fußballfans das Stadionfeeling in die XPOST transportieren und aufleben lassen. Macce bereitet sich seit geraumer Zeit akribisch auf den Kampf vor und wird am Sonntag alles geben, um den tatkräftigen und lautstarken Support mit einem Sieg zu belohnen.

Die weiteren Kämpfe auf der Undercard

Robert Gans vs. Taifun Yavuz.

Im Halbschwergewicht wird Robert Gans, der aus dem MMA-Bereich kommt, sein Profidebüt im Boxen geben. Hierfür trifft er auf Taifun Yavuz (0-1), der schon einmal in der Vergangenheit einen Kampf über 6 Runden in Spanien bestritten hat. Beide Kontrahenten stammen aus Köln und versprechen, eine brisante Atmosphäre zu generieren.

Im Superweltergewicht musste sich Malik Aksakal (12-2) zuletzt etwas überraschend gegen einen Tschechen geschlagen geben. Er versucht nun, wieder auf den Pfad des Erfolgs zu gelangen, und bekommt mit dem Ungarn Laszlo Fekete (22-23-2) einen erfahrenen Gegner, der den Kampfnamen „Little Tyson“ trägt. Inwiefern Fekete in Köln etwas von Tyson präsentieren kann, bleibt jedoch äußerst ungewiss.

Im Weltergewicht messen sich zudem die K1-Fighter Niklas Pupp und Furkan Celik (0-1). Beide Männer haben denselben Hintergrund und wollen sich nun in einer neuen Disziplin messen, was gewissermaßen einen neuen Spannungsbogen aufweist. Celik hat, wenn man so will, den Erfahrungsbonus von einem Profiboxkampf im Vorfeld, doch diesen Kampf verlor er nach Punkten. Inwiefern das nun von Vorteil ist, bleibt abzuwarten.

Den Opener der 10 Kämpfe umfassenden Fightcard werden Rene Peters und Joshua Schmitt in Köln bestreiten.

Zahlreiche VIP-Gäste haben sich schon angekündigt

Agit Kabayel

Die German Boxing Series löst durchaus große Vorfreude aus, was auch bis zu den Prominenten durchdringt. So haben sich schon zahlreiche Stars für Sonntag angekündigt, die keineswegs die Debüt-Veranstaltung der German Boxing Series missen wollen. Darunter befinden sich die Fußballweltmeister Lukas Podolski und Kevin Großkreutz, die deutschen Boxgrößen Felix Sturm und Agit Kabayel sowie der Sänger Pietro Lombardi. Nahezu stündlich erweitert sich die prominente Liste und wird am Sonntag noch einige Hochkaräter vorweisen.

Tickets sind noch ab 49 € erhältlich

Wer ebenfalls mit den VIPs und Boxsportfreunden ein großartiges Boxerlebnis genießen möchte: Das Event findet am Sonntag, den 2. Juni, in der XPOST im Herzen von Köln statt. Um 15 Uhr ist der Einlass zur großartigen Premierenveranstaltung der German Boxing Series. Wer Tickets ergattern möchte, dem sei gesagt, dass es noch welche ab 49 € zu erwerben gibt.

In Kooperation mit Boxen1 wird es zudem eine Rabattaktion geben. Mit dem Code boxen1 kann man 10 % auf den Ticketkauf sparen und damit bis zu über 30 € pro Ticket!

Weltweite Übertragung auf Fight24 garantiert

Die GBS1 im Fight24 PPV.

Wer, anders als zahlreiche VIPs, den Weg nach Köln am Sonntag nicht finden kann, muss dennoch nicht auf die Kämpfe verzichten. Mit Fight24 präsentiert die German Boxing Series einen erstklassigen und maximal professionellen Übertragungspartner, der das Event ab 16 Uhr im Livestream übertragen wird.

SES-Box-Gala am 28. Juni 2024 in Magdeburg: WBC International Championship Roman Fress vs. Yasin Basar.

Roman Fress vs. Yasin Basar.

Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht: Marlon Dzemski vs. Philipp Schuster.

Marlon Dzemski gegen Philipp Schuster – das ganz besondere Duell um die Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht

SES-Box-Gala am 28. Juni 2024 in Magdeburg. Box-Premiere in der neuen Wolfgang-Lakenmacher-Halle. SES-Cruisergewichtler Roman Fress ist in einem WBC-International Titelkampf der „Headliner“ – sein Gegner in einem deutschen Duell ist Yasin Basar!

WBC International Championship

Roman Fress (GER) vs. Yasin Basar (GER)

Roman Fress vs. Yasin Basar.

O-Töne aus der Pressekonferenz im Achat Hotel Magdeburg:

Roman Fress: „Das könnte mein Lieblingstitel werden – ich weiß, was an diesem Kampf hängt und er ist so auch einer der wichtigsten Fights in meiner Karriere. Es ist so mehr als genug Motivation genug da, diesen guten Sportler Basar klar und eindeutig, aber fair, zu besiegen!“

Yasir Basar: „Das ist für mich die große Chance. Mit Roman habe ich den starken Gegner, gegen den ich meinen Status als ungeschlagener Boxer unbedingt verteidigen will. Ich kann mit einem „Schlag“ sehr viel gewinnen!“

2. Hauptkampf:

Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht

Marlon Dzemski (Görzig) vs. Philipp Schuster (Halle/Saale)

Marlon Dzemski gegen Philipp Schuster – das ganz besondere Duell um die Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht

Die O-Töne aus der Pressekonferenz im Achat Hotel Magdeburg:

Marlon Dzemski „Team Deutschland“: „Es wird mein erster Titelkampf und den will ich in guter Familientradition diese traditionelle Deutsche Meisterschaft auch gewinnen. Wir rechnen damit, dass Philipp seinem Kampfnamen „Panzer“ alle Ehre macht und nur nach vorne geht!“

Philipp Schuster: „Wer meinen Vater kennt, weiß, dass ich durch die ganz harte Vorbereitung muss. Aber, genau das wollte ich wieder und unbedingt noch einmal im Ring auf diesem Niveau angreifen!“

Dirk Dzemski, SES-Coach: „Der Commander und ich kennen uns nun schon so lange und nun steht für uns als Väter ein reines Familienduell an. Marlon mit gerade 21 Jahren hat schon seinen ersten Titelkampf und dazu gleich eines mit dieser „Brisanz“!“

Uwe „Commander“ Schuster, Trainer: „Alt gegen Jung, Erfahrung gegen Frischling, zwei Jungs aus Mitteldeutschland – Philipp weiß, was auf ihn zukommt. Wir trainieren wieder sehr, sehr hart und unterschätzen Marlon nicht. Dzemskis, zieht euch warm an!“

Das „Team Deutschland“ ist mit den Boxern Robin Rehse (Ballenstedt), Artur Henrik (Bremen) und Richard Meinecke (Nordhausen) in Magdeburg am Start

+++ Freitag, 28. Juni 2024, Wolfgang-Lakenmacher-Halle, Magdeburg+++

+++ TV-Übertragung: MDR „SPORT im Osten – Boxen live“ +++

Marlon Dzemski (Görzig) vs. Philipp Schuster (Halle/Saale).

Eine SES-Box-Gala wird am Freitag, 28. Juni 2024 als Box-Premiere die gerade fertig gestellte Wolfgang-Lakenmacher-Halle in Magdeburg als neue Wettkampfstätte einweihen. Die nach der im letzten Jahr verstorbenen Magdeburger Handball-Legende, dem Weltklasse-Kreisläufer und Nationalspieler des SC Magdeburg Wolfgang Lakenmacher (1943 – 2023), benannte neue Sporthalle ist so eine weitere Wettkampfstätte, auch für das Boxen, in der Landeshauptstadt Magdeburg.

SES-Promoter Ulf Steinforth: „Erst einmal freue ich mich auf diese neue tolle Halle hier in Magdeburg. Eine Sportstadt braucht gerade in diesem Größensegment eine weitere Sportstätte als Alternative zu den anderen Arenen und wir sind stolz, dass wir dort unsere Box-Premiere zum Ende Juni mit zwei besonderen Titelkämpfen umsetzen können. Roman Fress muss sich wieder gegen einen ungeschlagenen Boxer durchsetzen. Yasin Basar hat wenig zu verlieren – er kann nur gewinnen. Roman dafür umso mehr, es steht alles auf dem Spiel – mit einem Sieg ist er dann auch bei der WBC in den Top 15 gerankt und kann seinen Weg in den Cruisergewichts-Weltranglisten nach ganz oben weitergehen. Körperlich geben sich diese beiden deutschen Boxer wenig, da sind die Voraussetzungen gleich. Die Deutsche Meisterschaft von Marlon Dzemski gegen Philipp Schuster ist das Duell zweier „Boxer-Familien“ aus Mitteldeutschland. Da steht viel Geschichte im Ring, es ist das „Generationenduell“ und es treffen sich die Trainerväter mit ihren „Sprösslingen“ als Freunde außerhalb des Ringes – im Ring sind sie dann sportlich faire Gegner! So muss und kann eine ganz besondere Deutsche Meisterschaft sein!“

SES-Cruisergewichtler Roman Fress ist in einem WBC-International-Titelkampf der „Headliner“ – sein Gegner in einem deutschen Duell ist Yasin Basar!

SES-Cruisergewichtler Roman Fress, der mehrmalige Deutsche Meister und aktuelle IBO-Inter-Conti-Champion, will nach seinem Sieg im April in Aschersleben seine Siegesserie fortsetzen. Das Jahr 2023 war für den von Robert Stieglitz trainierten Cruisergewichtler überaus erfolgreich. Vier Siege, davon drei „Blitz-Ko’s“ haben den 30-jährigen Roman Fress in vielen Weltranglisten in die vorderen Positionen gebracht. Diese Siegesserie setzte er auch in der SES-Box-Gala in Aschersleben gegen den ungeschlagenen Enes Yardimci mit einem klaren Punktsieg fort. Der in vielen Weltranglisten hoch platzierte Roman Fress will seinem Ziel, in absehbarer Zeit auch ein WM-Duell zu bestreiten, mit einem Sieg in dem WBC-International-Titelkampf gegen Yasin Basar (8–0-0 (3)) deutlich näherkommen. Aber, in seinem acht Kämpfen ist der 32-jährige Yasin Basaraus Ravensburg, der den Kampfnamen „The Gentleman“ trägt“, ungeschlagen. In seiner bisherigen Profikarriere hat er nur die letzten drei Fights in Deutschland ausgetragen, denn davor boxte und trainierte Basar in England bzw. lebte in London.

SES Pressekonferenz von heute, mit Dirk Dzemski, Marlon Dzemski und Robert Stieglitz.

O-Töne aus der Pressekonferenz im Achat Hotel Magdeburg:

Roman Fress: „Das könnte mein Lieblingstitel werden – ich weiß, was an diesem Kampf hängt und er ist so auch einer der wichtigsten Fights in meiner Karriere. Es ist so mehr als genug Motivation da, diesen guten Sportler Basar klar und eindeutig, aber fair, zu besiegen. Wir haben ihn soweit schon gut analysiert und mein Coach Robert Stieglitz hat wieder einen besonderen Plan. Lasst euch überraschen!“

Yasir Basar: „Das ist für mich die große Chance. Mit Roman habe ich den starken Gegner, gegen den ich meinen Status als ungeschlagener Boxer unbedingt verteidigen will. Ich kann mit einem „Schlag“ sehr viel gewinnen!“

Robert Stieglitz, Trainer SES Boxing: „Dieser Kampf wird eine Frage der Taktik – da haben wir nach dem letzten Kampf von Roman schon wieder einiges neu gesetzt! Neue Impulse, neue Wege – das Resultat wird Roman dann am 28.06. zeigen!“

Antoli Muratov, Trainer Basar: „Die Erfahrung spricht für das SES-Team, aber wir gehen vielleicht „hungriger“ in diesen Titelkampf. Mit vielen Fans im Rücken will Yasir es allen zeigen!“

Marlon Dzemski (Görzig) gegen Philipp Schuster (Halle / Saale) – das ganz besondere Duell um die Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht

Es trifft der 21-jährige Marlon Dzemski aus dem „Team Deutschland“ mit neun Profikämpfen auf den 34-jährigen Philipp Schuster mit 28 Kämpfen (23 Siege) als Profi. Ein Kampf „Jung gegen Alt“ im Duell zweier Sachsen-Anhalter – zudem das Duell zweier Trainerväter mit SES-Coach Dirk Dzemski und Uwe „The Commander“ Schuster. Also, für eine besondere Dramaturgie, schon in der Ansetzung, ist gesorgt!

In seinem letzten Kampf im April, kurz vor seinem 21. Geburtstag, stieg Marlon Dzemski aus Görzig gegen den hart schlagenden und unbesiegten Petr Brodsky aus Tschechien in den Ring. Der angehende Polizist, der wie auch sein Freund und Trainingspartner Robin Rehse kurz vor dem Ende seiner Ausbildung steht, siegte auf den Punktzettel klar und deutlich – der neunte Sieg im neunten Fight für Marlon Dzemski. Nun steht für ihn in „guter alter Familientradition“ der erste Titelkampf an – die Deutsche Meisterschaft im Super-Weltergewicht gegenden Hallenser Philipp Schuster.

SES Pressekonferenz von heute: Yasin Basar, Anato Muratov und Philipp Schuster.

Die O-Töne aus der Pressekonferenz im Achat Hotel Magdeburg:

Marlon Dzemski „Team Deutschland“: „Es wird mein erster Titelkampf und den will ich in guter Familientradition diese traditionelle Deutsche Meisterschaft auch gewinnen. Wir rechnen damit, dass Philipp seinem Kampfnamen „Panzer“ alle Ehre macht und nur nach vorne geht. Genau das aber liegt mir sehr – ich bin voller Vorfreude auf dieses Duell!“

Philipp Schuster: „Mit Marlon habe ich den sehr guten technischen Boxer als Gegner. Wer meinen Vater kennt, weiß, dass ich durch die ganz harte Vorbereitung muss. Aber, genau das wollte ich wieder und unbedingt noch einmal im Ring auf diesem Niveau angreifen!“

Dirk Dzemski, SES-Coach: „Der Commander und ich kennen uns nun schon so lange und nun steht für uns als Väter ein reines Familienduell an. Marlon mit gerade 21 Jahren hat schon seinen ersten Titelkampf und dazu gleich eines mit dieser „Brisanz“. Aber, er wird den Kampf ruhig und besonnen angehen und meinen Plan wieder „1 zu 1“ umsetzen. Darauf kann ich mich verlassen!“

Uwe „Commander“ Schuster, Trainer: „Alt gegen Jung, Erfahrung gegen Frischling, zwei Jungs aus Mitteldeutschland – Philipp weiß, was auf ihn zukommt. Wir trainieren wieder sehr, sehr hart und unterschätzen Marlon nicht. Dzemskis, zieht euch warm an!“

„Team Deutschland“-Boxer Robin Rehse – auch in seinem zehnten Profikampf weiter erfolgreich?

Der Ballenstedter Robin Rehse aus dem „Team Deutschland“ konnte mit seinem Auftritt im April in Aschersleben die Box-Fans im Kampf gegen den Gummersbacher Dustin Ammann beeindrucken und mit einem heftigen Uppercut in der sechsten Runde dann auch vorzeitig durch Ko gewinnen! Der inzwischen 21-jährige Robin Rehse setzte sich so auch im neunten Profikampf weiter ungeschlagen durch. Man kann sich also auch auf diesen jungen „Team Deutschland“-Boxer in Magdeburg freuen!

Weiter im Programm sind mit Artur Henrik (Mittelgewicht / Bremen) und Richard Meinecke (Super-Weltergewicht / Nordhausen) zwei weitere vielversprechende Box-Talente aus dem „Team Deutschland“ in Magdeburg im Ring.

Weitere Informationen zum Box-Programm mit weiteren Kämpfen, auch den Gegnern von den weiteren benannten „Team Deutschland“-Boxern, werden in Kürze verkündet.

Der MDR wird diese SES-Box-Gala am Freitag, den 28. Juni, im Programm „SPORT im Osten – Boxen live“ aus Magdeburg übertragen.

Eintrittskarten für die SES-Box-Gala am 28. Juni 2024 sind unter www.eventim.de, an allen Vorverkaufsstellen und unter der SES-Ticket-Hotline 0391/7273720 erhältlich.

SES Boxing Presseabteilung

SES Boxing Fight-Poster.

Dmitry Bivol vs. Malik Zinad um den Halbschwergewichtsgürtel der World Boxing Association (WBA).

Dmitry Bivol vs. Malik Zinad.

Nur noch zwei Tage bis zum nächsten Jahreshöhepunkt in Riad, Saudi-Arabien.

Nur noch zwei Tage bis zu einem weiteren Riad-Saison-Event, in Riad, Saudi-Arabien, die ein großes 5-gegen-5-Event zwischen Matchroom-Boxing und dem Queensberry-Team bieten wird, bei dem Dmitry Bivol und Malik Zinad um den Halbschergewichtsgürtel der World Boxing Association (WBA) kämpfen werden.

Bivol und Zinad werden einen der Hauptkämpfe auf der FightCard bestreiten, aber nicht Teil des Showdowns zwischen den Boxern der beiden Promoter der Veranstaltung sein. Der unbesiegte russische Champion wird seinen Halbschwergewichts-Gürtel wieder verteidigen und hofft, in der „Kingdom Arena“ in Riad, Saudi-Arabien, einen weiteren starken Eindruck zu hinterlassen.

Dmitry Bivol vs. Malik Zinad. Beide in 22 Kämpfen noch unbesiegt.

Mit seiner inzwischen achtjährigen Herrschaft ist Bivol einer der solidesten Champions im gesamten Boxsport und hat große Gegner wie Saul ‚Canelo’ Alvarez, Jean Pascal und Gilberto Ramirez besiegt. Der schwarz-goldene Monarch sollte ursprünglich gegen Arthur Beterbiev um den unbestrittenen Titel im Halbschwergewicht kämpfen, aber eine Verletzung seines Gegners hinderte ihn daran, eines der interessantesten Matches überhaupt zu führen.

Jetzt muss er sich dem Lybier Malik Zinad stellen, der eine historische Chance hat und versuchen wird, den ungeschlagenen Champion zu verärgern. Der 30-jährige Herausforderer kennt die Verantwortung, die er bei diesem großen Ereignis trägt, und möchte im bisher wichtigsten Kampf seiner Karriere einen großartigen Eindruck hinterlassen.

Dmitry Bivol vs. Malik Zinad.

Die Veranstaltung wird Boxer aus beiden Box-Promotionen in interessanten Match-ups zeigen, darunter den WBA-Weltmeistertitelkampf im Federgewicht zwischen Champion Raymond Ford aus dem Matchroom-Boxstall und dem Herausforderer Nick Ball aus England von Queensberry Promotions.

Darüber hinaus wird Deontay Wilder gegen Zhilei Zhang im Schwergewicht, Daniel Dubois gegen Filip Hrgovic ebenfalls im Schwergewicht, Austin Williams und Hamzah Sheeraz im Mittelgewicht und Craig Richards gegen Willy Hutchinson im Halbschwergewicht kämpfen.

Eine Reihe von Promotionaktivitäten fanden in dieser Woche im Vorfeld des Abends statt und heute Abend wird es die finale Pressekonferenz geben, die ab 20:00 Uhr live auf DAZN übertragen wird und am Freitag werden sie auf die Waage treten, der letzte Schritt vor der großen Veranstaltung am Samstag in der „Kingdom Arena“ in Riad, Saudi-Arabien.

Dmitry Bivol vs. Malik Zinad Fight-Poster.

IBA will hohe Preisgelder an Boxer bei Olympia in Paris bezahlen!

IBA-Präsident Umar Kremlev mit dem Champions-(WM)Gürtel

Die IBA versucht offenbar, eine Brücke zwischen den Olympioniken von Paris 2024 und dem eigenen Verband herzustellen, nachdem das IOC die IBA von den Olympischen Spielen ausgeschlossen hatte.

Olympiasieger qualifizieren sich automatisch für IBA-Weltmeisterschaftstitelkämpfe

Wie IBA-Präsident Umar Kremlev mitteilte, sollen die olympischen Goldmedaillengewinner berechtigt sein, bei den IBA-Champions Night-Veranstaltungen um die WM-Titel zu boxen. Bei diesen professionellen Kämpfen, die mittels Ten-Point-Must gewertet werden, aber die Ergebnisse nicht in den offiziellen Profirekord der Boxer eingehen (zB bei BoxRec), werden zudem hohe Börsen gezahlt.

Foto: IBA

Weiter plant die IBA (ehemals AIBA), einst der anerkannte, jetzt geschasste internationale Welt-Amateurboxverband, Preisgelder an die Box-Olympioniken auf Grundlage ihrer Platzierungen in Paris 2024 auszuschütten – und das, obwohl die IBA mit den Spielen in Paris nichts zu tun hat. Die IBA sieht vor, dass die Olympischen Spiele als Qualifikationsrunde für die Finalisten dienen, die sich mit Goldplatzierungen das Recht verdienen, um die IBA-Weltmeistertitel zu kämpfen. „Die sind mit einem Preisgeld von über 13.000.000 US-Dollar für 13 Hauptgewichtsklassen dotiert, davon 7 bei den Männern und 6 bei den Frauen“, so der IBA-Präsident Kremlev.

In einer Presseerklärung der IBA heißt es: „Die Führung der International Boxing Association (IBA) hat die mutige Entscheidung getroffen, allen Olympiasiegern und Medaillengewinnern von Paris 2024 ein Preisgeld zukommen zu lassen. Mit diesem in der Geschichte des Sports beispiellosen Schritt sollen die Athleten, Trainer und nationalen Verbände unterstützt und das Engagement der IBA unterstrichen werden, ihren Athleten auf der Grundlage ihrer harten Arbeit und ihres Engagements für den Boxsport die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.“

Hohe Preisgelder für Gold-, Silber- & Bronzemedaillengewinner sowie 4. und 5. Plätze

Kremlev dazu weiter: „Wir unterstützen alle unsere Athleten, die an den Olympischen Spielen 2024 teilnehmen und ich bin sehr stolz darauf, im Namen der gesamten internationalen Boxgemeinschaft anzukündigen, dass alle Pariser Goldmedaillengewinner des Boxwettbewerbs eine beträchtliche finanzielle Belohnung von 100.000 US-Dollar erhalten werden. Davon erhält der Athlet 50.000 US-Dollar, sein nationaler Verband 25.000 US-Dollar und sein Trainer 25.000 US-Dollar.“

„Für eine Silbermedaille werden 50.000 US-Dollar Preisgeld vergeben, wobei der Athlet 25.000 US-Dollar erhält und die restlichen 25.000 US-Dollar gleichmäßig auf den Trainer und den nationalen Verband verteilt werden. Für eine Bronzemedaille stellen wir 25.000 US-Dollar zur Verfügung, von denen 12.500 US-Dollar an den Athleten gehen und 12.500 US-Dollar wiederum gleichmäßig aufgeteilt werden. Zusätzlich erhalten die Athleten, die im Viertelfinale unterlegen waren und den fünften Platz belegten, jeweils 10.000 US-Dollar von der IBA, so dass sich der gesamte Preisgeldfonds auf mehr als 3,1 Millionen Dollar beläuft, die an über 100 Boxer verteilt werden“, erklärte IBA-Präsident Umar Kremlev.

Eine feste Regelung für Preisgelder gibt es bei Olympia nicht und hängt meistens von den nationalen Verbänden, häufig auch Unterverbänden der entsprechenden Sportarten ab. So will die Stiftung Deutsche Sporthilfe beispielsweise für Paris insgesamt knapp 2,1 Millionen Euro für alle deutschen Sportlerinnen und Sportler bereitstellen. Für Gold gibt es 20.000 Euro, für Silber 15.000 Euro und für Bronze 10.000 Euro. Die Plätze vier bis acht werden mit abstufenden Beträgen von 5000 bis 1500 Euro gewürdigt.

Eine besondere Preisverleihung zu Ehren der Olympiamedaillengewinner von Paris  soll es laut der IBA ebenfalls geben. Die Gewinner werden dann nach erfolgreichem Bestehen der jeweiligen Anti-Doping-Verfahren mit dem Preisgeld ausgezeichnet.

Will sich die International Boxing Association „zurückkaufen“?

Das Preisgeld kündigte die IBA für die Boxerinnen und Boxer in Paris an, nachdem sie bereits mehrfach auf die Notwendigkeit dieses Schrittes hingewiesen hatte. Natürlich sollten die Sportler, in unserem Fall speziell die Boxerinnen und Boxer, eine Entlohnung für ihre Leistungen erhalten, auch wenn der sportliche und nicht der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund steht. An der Stelle sollte man aber nicht vergessen, dass das professionelle Betreiben, egal welches Sports, fast immer mit zahlreichen Entbehrungen und nur wenig finanzieller Anerkennung verbunden ist. Dass die IBA nun Gelder ausschütten will, mag für die Boxer gut sein, doch schwingt hier auch immer der Gedanke des „Zurückkaufens“ mit.

Logo der AIBA, ehe sie zur IBA wurde

Die IBA, die vor einiger Zeit vom IOC wegen Korruptions- und Manipulationsvorwürfen sowie mangelnder finanzieller Transparenz von den olympischen Spielen ausgeschlossen wurde und diese nicht mehr beaufsichtigt, hat mit dem neu gegründeten Amateurweltverband „World Boxing“ Konkurrenz erhalten. Aus jetziger Sicht ist eine Rückkehr der IBA zu Olympia nahezu ausgeschlossen, was zuletzt auch das Schiedsgericht für Sport (COURT OF ARBITRATION FOR SPORT, kurz CAS) bestätigte. Da World Boxing jedoch bisher zu wenige Mitglieder hat, wird es zum jetzigen Stand 2028 in Los Angeles erstmals seit mehr als 1912 (Olympische Spiele von Stockholm) keine Boxkämpfe geben, was ein Desaster für alle Athletinnen und Athleten ist, die sich dafür qualifizieren würden. Damit World Boxing eine Chance bekommt, müssten bis Mitte 2025 die Mehrheit der Boxnationen an World Boxing angeschlossen sein (50% +1 Verband) und danach sieht es aktuell nicht aus.

Man könnte also durchaus davon ausgehen, dass mit dem Ausschütten der beträchtlichen Geldsummen durch die International Boxing Association (IBA) Druck auf die nationalen Verbände ausgeübt werden soll, beispielsweise um eine Abkehr von World Boxing zu forcieren. Vor allem asiatische und afrikanische Länder erweisen sich als IBA-treu.

Oder, um es mit den Worten von Marcus Tullius Cicero zu sagen: „Nichts ist so sicher geschützt, dass es nicht mit Geld erobert werden kann.“

Das Interview mit dem UGRO-Boxteam aus Oberhausen

UGRO-Boxteam aus Oberhausen.

Ein ausführliches Gespräch über das deutsche Boxen und den Frauensport, Eddie Hearn, die deutsche Meisterschaft und den Mayweather-Effekt.

Auch wenn der große Boxboom in Deutschland sich schon länger gelegt hat, so mangelt es häufig nicht an Leidenschaft und Enthusiasmus. Immer wieder stürzen sich engagierte Protagonisten in die Szene und versuchen, etwas auf die Beine zu stellen. Dies ist zumeist mit hohem finanziellen Risiko verbunden, doch wo Herzblut mitschwingt, hört ökonomische Vernunft manchmal auf. Diese Menschen sind unerlässlich, damit der Boxsport in Deutschland weiterhin am Leben bleibt. Nur der Einsatz von Personen, die das, was sie tun, wirklich lieben, erhält den Boxsport in dieser Form noch aufrecht.

Das UGRO-Boxteam ist in Oberhausen beheimatet. Mit dem BC Ringfrei 1921 hat Kai Uwe Großjohann über viele Jahre den Amateurboxsport in Oberhausen erfolgreich etabliert. Zahlreiche Boxer entscheiden sich dann eines Tages, in das Profigeschäft überzusiedeln, wodurch die Entscheidung nach vielen Jahren aufkam, auch einen Profibereich auszugliedern. Das UGRO-Boxteam wurde 2019 gegründet. Es ist ein Verbund von zahlreichen Persönlichkeiten des Boxsports der letzten Jahrzehnte, die gemeinsam Oberhausen – und die gesamte deutsche Boxszene – nach vorne bringen wollen. Und nur durch solche tatkräftigen Visionäre ist es zu verdanken, dass immer wieder neues Potenzial aufflammt.

Das UGRO-Boxteam besteht aus zahlreichen Protagonisten, wodurch sämtliche Meinungen nicht eingeholt werden können. Boxen1 sprach jedoch mit dem Sohn von Kai-Uwe Großjohann, Darius Großjohann, über seine Sicht auf das UGRO-Boxteam, aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus.

Ein ausführliches Interview mit Darius Großjohann vom UGRO-Boxteam

Hallo, Darius. Wie fühlt sich die Vorfreude und Anspannung an, wenn es nur noch wenige Tage bis zum großen Kampftag sind?

Darius Großjohann vom UGRO-Boxteam: Für mich persönlich – ich kann natürlich nicht für die anderen sprechen – hat das tatsächlich ein Achterbahngefühl. Von der steigenden Vorfreude bis zum Höhepunkt, der die Erwartungshaltung während des Events darstellt, ist es etwas Spannendes, worauf man stolz zurückblickt. Es ist ein Werk, das man geschaffen hat.

Ich kann mir vorstellen, dass jede Fightcard dann nochmals ein ganz individueller Moment darstellt, oder?

Ja, jede Fightcard ist etwas Spezielles. Man möchte sich nicht mit Künstlern vergleichen, aber das ist wie ein Boxsportkunstwerk, das man aus der Managementsicht erbaut.

Ihr habt ja sogar eine kleine weitere Veranstaltung in Duisburg für den Samstag geplant. Das ist sicherlich auch für Euch etwas Neues, zweimal an einem Wochenende zu veranstalten. Wie kam es dazu?

Ja, es ist auf jeden Fall etwas Neues, direkt zwei Veranstaltungen hintereinander zu haben. Die zweite Veranstaltung in Duisburg ist im Budokan-Gym. Mit den Personen dort haben wir auch schon lange vor dem UGRO-Boxteam eine freundschaftliche Beziehung. Diese waren interessiert, seit geraumer Zeit eine eigene Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Und da sind sie auf uns zugetreten und haben gesagt: Hey, könnt ihr uns dabei helfen? Und wir haben uns gedacht, aus freundschaftlicher Zusammenarbeit, aber auch in der Hoffnung, dass sie von uns lernen und etwas abschauen können, dass der Boxsport mit dem Budokan-Gym einen zukünftigen neuen Veranstalter dazugewinnt, wodurch der Boxsport auch in der Umgebung bereichert wird.

Es hat sich bestimmt schon herumgesprochen, dass das UGRO-Boxteam gut im Finalisieren von Profiboxveranstaltungen ist?

Ja, auf jeden Fall. Die Resonanzen sind positiv.

Ein Meilenstein in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte

Der Boxclub Ringfrei 1921 Oberhausen.

Mit dem BC Ringfrei 1921 blickt Oberhausen auf einen sehr erfolgreichen Amateurverein zurück, der allerdings über die Covid-Jahre in Schwierigkeiten geriet. Wie läuft es 2024 für den BC Ringfrei?

Hier können wir ganz klar sagen: Anfang 2023 wurde der Betrieb wieder voll aufgenommen. Die Trainingsstätte ist voll, und wir hatten am letzten Wochenende tatsächlich einen Meilenstein erreicht. In der 103-jährigen Geschichte des Vereins hatten wir den ersten Frauenkampf. Darauf sind wir sehr stolz. Und natürlich gibt es noch weitere junge Talente, die sich dafür entschieden haben, den Wettbewerbskampf aufzunehmen. Der Club ist auf dem besten Weg, die alte Höhe wieder zu erreichen. Und hier muss man ganz klar sagen, das ist dem Trainerstab zu verdanken. Wir machen die organisatorischen Dinge, aber sie machen das Rekrutieren, den Trainingsaufbau und das Motivieren. Der Kredit dafür gebührt ihnen.

Apropos Frauenboxen: Ihr seid ja beim UGRO-Boxteam immer wieder mit Frauenboxpersonalien aktiv. Ist das etwas, was ihr besonders forcieren möchtet?

Ja, auf jeden Fall! Wenn man sich die Frauenkämpfe im MMA anschaut oder das, was Eddie Hearn vor allem mit Katie Taylor geleistet hat, und jetzt noch mit Chantelle Cameron – das war auch seine Boxerin – da sieht man ganz klar: Es ist nicht das mangelnde Interesse am Frauenboxsport, sondern die mangelnde Förderung. Und hier sehen wir eindeutig eine Möglichkeit, die wir forcieren wollen, wie du es ausgedrückt hast, die wir weiter nach vorne treiben wollen, damit die Frauen ihren gerechten Platz hier in Deutschland wiedererlangen. Wir hatten ja schon einmal Regina Halmich und Susi Kentikian, unter anderem.

Talip Ipek, ein Kernstück des UGRO-Boxteams

Darius Großjohann und Talip Ipek beim großen 75-jährigen BDB Jubiläum in Hamburg.

Nach erfolgreichen Jahren entschied man sich dann, einen Profibereich auszugliedern, das UGRO-Boxteam wurde gegründet. Was waren die grundlegenden Ideen dahinter?

Mein Vater, Kai-Uwe Großjohann, der Präsident des BC Ringfrei Oberhausens und der Hauptpromoter des UGRO Boxteams, hat in den vielen Jahren des Boxsports im Amateurbereich viele Talente gesehen, bei denen man ganz klar sagen konnte, dass ihr Kampfstil nicht für den Amateurbereich geeignet ist – aber sie wären gute Profiboxer. Auf der anderen Seite gibt es sehr gute Amateurboxer, die keinen wirklichen Zugang zum Profibereich hätten. Und da war dann eben die Motivation von meinem Vater, dass wir das in unserer Umgebung bieten können. Da muss man noch eine Person zusätzlich nennen, die das alles finalisiert hat: Talip Ipek, ein Kernstück des UGRO Boxteams. Er hat nämlich schon jahrelange Managementerfahrung vor dem UGRO-Boxteam gehabt und ist dann zu uns gekommen und hat den Einstieg für uns deutlich erleichtert.

Aller Anfang ist schwer. Was waren die bisherigen großen Herausforderungen, die ihr im Profibereich erfahren habt?

In Deutschland muss man tatsächlich sagen, dass das, was man in Großbritannien oder den USA beobachtet mit diesen Verweigerungen der Zusammenarbeit, obwohl das auch aufgeweicht wird durch Saudi-Arabien, hier zum Glück gar nicht existiert. Also hier kommt man gegenseitig aufeinander zu und arbeitet mit anderen zusammen. Die größte Herausforderung ist tatsächlich die spontane Veränderung, wo auf einmal die Kämpfe ausfallen und auch wirklich große Kämpfe spontan abgesagt werden. Dadurch ist monatelange Planung oder finanzieller Gewinn, den man schon eingeplant hat, auf einmal verschwunden.

Große Signings als sichtbares Zeichen der guten Arbeit

Die ehemalige deutsche UFC Fighterin Mandy Böhm.
Quelle: Mandy Böhm Instagramprofil.

Im letzten Jahr wurden große Signings bekanntgegeben, darunter der sehr erfolgreiche Amateur Serhat Parlak oder auch die ehemalige UFC-Fighterin Mandy Böhm. Wie blickst Du auf die Signings zurück, und was bedeuten sie für das UGRO-Boxteam?

Hier kann man erst einmal sagen: Beide sind individuell sehr talentiert. Da sind wir sehr froh drüber. Das bedeutet zwei Dinge für uns. Wir haben Boxer, die vom Talent, aber auch von ihrem Mindset her, wirklich alles erreichen können. Aber auch, dass solche größeren Namen zu uns kommen, zeigt, wie sich der Name UGRO herumgesprochen hat und dass Vertrauen in uns existiert.

Euer Wunsch ist ja weiterhin zu expandieren. Auch am Freitag sollen neue und große Signings bekanntgegeben werden, die das UGRO-Boxteam nochmals verstärken sollen. Kannst Du vielleicht schon 1-2 Hinweise geben, wohin die Reise geht?

Ja, da kann ich einen Hinweis geben. Ein Boxer, der momentan noch in der Bundesliga im Superschwergewicht boxt, wird aber im Profibereich als Cruisergewicht antreten. Er hat unter anderem Agit Kabayel bei dessen Kampf gegen Frank Sanchez im Trainingscamp als Sparringpartner unterstützt und kommt auch hier aus der Umgebung. Den haben wir uns schon über ein Jahr lang angesehen. Und da greift das, was ich vorher schon erwähnt habe, mit dem Kampfstil: Der Kampfstil ist viel besser für den Profibereich als für den Amateurbereich geeignet. Das ist etwas, worauf wir uns sehr freuen. Und wir wollen den Frauenboxkader noch erweitern.

Das Schwergewicht hat eine lange Tradition in Deutschland. Ist das eine Gewichtsklasse, wo sich UGRO besonders intensiv betätigen möchte?

Da ist es tatsächlich so, wir gucken, wie die Würfel fallen. Also wir versuchen nicht zu erzwingen, dass wir unbedingt das Schwergewicht finden müssen. Denn man sieht ganz genau im Boxen, die Schwergewichtsklasse ist immer noch die Königsklasse und zieht das meiste Interesse – aber auch die anderen Gewichtsklassen verdienen mittlerweile ihre verdienten Lorbeeren. Das Supermittelgewicht ist durch Canelo prominent besetzt. Dann hat man das Leichtgewicht, wo man eine Zeitlang fast die populärsten Namen im Boxen hatte mit Gervonta Davis, Ryan Garcia, Devin Haney, Vasyl Lomachenko und Teofimo Lopez.

Das sind auch alles PPV-Namen.

Richtig. Wir schauen, wie die Würfel fallen. Das Schwergewicht muss nicht extra forciert werden. Wir nehmen die Talente, die in unser Konzept passen.

Das Ebertbad – eine absolute Kulturstätte mit sentimentalem Wert

Eine UGRO-Boxteam Veranstaltung im Ebertbad in Oberhauen.

Ihr veranstaltet am Freitag erneut im denkmalgeschützten Ebertbad, das sich als feste Größe im Boxen aktuell etabliert. Benenne mir bitte den Reiz, den das Ebertbad auf Dich und die Zuschauer im Boxen hat.

Ich persönlich muss sagen, der Reiz kommt daher: Wir kommen aus Oberhausen, und das ist eine absolute Kulturstätte. Da sind wir schon alleine stolz und geehrt, dass wir dort veranstalten dürfen. Das hat für Oberhausener nochmal einen sentimentalen Wert. Aber auch für die Zuschauer: Einige werden an dem Kulturstück Genuss finden, aber wenn es um den Sport geht, ist die Aussicht auf den Boxring von allen Richtungen top und sehr nah dran an der Action, sehr intim. Besser geht es nicht!

In Oberhausen selbst gibt es natürlich auch noch die wenig intime Rudolf Weber Arena, die ungleich größer ist als das Ebertbad. Ist das vielleicht ein Traumziel, welches das UGRO-Boxteam anvisiert: einmal dort als Veranstalter in die Rudolf Weber Arena zu gehen?

*lacht zwischenzeitlich* Auf jeden Fall, das ist ein absolutes Traumziel! Wenn man den absoluten Traum ausformulieren soll, dann ist es ein eigenes Talent aus der Umgebung, mit dem wir den ganzen Weg gegangen sind und das vor den eigenen Fans um die Weltmeisterschaft in der Rudolf Weber Arena kämpft. Das ist das absolut höchste Ziel, das wir uns persönlich gesteckt haben.

Was müsste alles erfolgen, um solch eine Boxveranstaltung in der Rudolf Weber Arena zu realisieren? Nur mit Profikämpfen ist das ja praktisch kaum erreichbar, oder? Selbst echte Weltmeisterschaftskämpfe führen ja in Deutschland nicht zwingend zu ausverkauften Hallen.

Meine persönliche Überzeugung ist, dass man trotzdem mit Profiboxen solche Arenen noch füllen kann. Man darf sich nicht nur auf den Hauptkampf fokussieren, sondern wenn von unten bis oben Lokalmatadoren auftreten, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man so eine 15-20.000 Arena noch gut ausfüllen kann. Hier darf man nicht den Fehler machen, dass alle Fans nur für den Boxsport kommen. Viele kommen individuell nur für einen gewissen Sportler. Natürlich müssen dann nicht nur Lokalmatadoren kämpfen, sondern auch die Qualität der Kämpfe muss stimmen.

Am Freitag präsentiert ihr 9 Profikämpfe, darunter zwei Titelkämpfe um die altehrwürdige Deutsche Meisterschaft. Wie stolz ist das UGRO-Team, zwei solcher Titelkämpfe präsentieren zu können?

Wir sind sehr stolz darauf, dass aus unserem eigenen Boxstall zwei Boxer um diese nationale Meisterschaft boxen können. Das ist auch ein sehr guter Schritt, der erste 10-Runder für viele Boxer + das Gefühl zu bekommen, um einen Titel zu boxen. Das ist etwas, worauf wir als Promotion, aber auch die Boxer individuell, stolz sind.

„Wir haben viel Sympathie für diesen klassischen Weg“

Nehmen wir an, das UGRO-Boxteam wächst und kämpft auch um internationale Titel, würdet ihr dennoch immer wieder auf eine deutsche Meisterschaft, insbesondere bei den Nachwuchsboxern, zurückgreifen?

Auf jeden Fall. Wir haben immer noch sehr viel Sympathie für diesen klassischen Weg. BDB-Deutsche Meisterschaft, EBU-Europameisterschaft und dann die großen Weltverbände. Das hat noch etwas Sympathisches und Klassisches. Wir würden gerne sehen, dass unsere Nachwuchsboxer immer wieder zumindest mit der deutschen Meisterschaft anfangen.

Die Deutsche Meisterschaft hatte vor einigen Jahren schon einen deutlich höheren Stellenwert, als es heutzutage der Fall ist. Man bekommt das Gefühl, dass nationale Titel im weltweiten Ansehen nicht existent sind. Wie bewertest Du die Entwicklung der Deutschen Meisterschaft?

Das ist leider tatsächlich der Fall, und dieser Verlust an Wertigkeit hat nicht mit dem nationalen Titel an sich zu tun, sondern mit dem Einführen der ganzen kleineren Titel, die die Weltverbände eingeführt haben. Dadurch überspringen viele der talentierten Boxer diesen Schritt, weil sie dadurch schneller innerhalb der Rankings in den Weltverbänden präsent sind. Dadurch werden die qualitativen Kämpfe, die man damals noch zwangsläufig von den talentierten Boxern ausgeführt hat – beispielsweise Rene Weller, die Klitschko-Brüder haben alle BDB-Meister geboxt, weil das ein wertiger Schritt war – leider stark reduziert. Aber man muss jetzt dazu erwähnen: Der BDB hat Schritte eingeführt, die die Wertigkeit der individuellen Kämpfe wieder erhöhen, und jetzt liegt es an uns, am Management und an den Promotern, die Wertigkeit wieder weiter zu steigern.

Vermutlich wird das UGRO-Boxteam natürlich auch internationale Ambitionen mit den Jahren hegen. Was sind die kurz- und langfristigen Ziele, die ihr Euch steckt?

Auf internationaler Ebene ist es so, dass wir einen Boxstall voller Athleten haben, die die Mentalität besitzen, jederzeit überall gegen jeden zu kämpfen. Wenn internationale Angebote kommen, wird nicht politisch gerangelt, sondern die Kämpfe werden unter Anweisung der Boxer angenommen und ausgeübt. Hier kann man sagen: Kurzfristig haben wir auf internationaler Ebene das Ziel, auch um Titel bei den Weltverbänden zu kämpfen, aber auch unsere Boxer auf internationalen Fightcards zu platzieren. Und langfristig kann man immer nur wiederholen: Wir möchten eine richtige Weltmeisterschaft nach Deutschland holen.

„Hier kann ich beispielsweise Serhat Parlak nennen, der ganz klar sagt: Ich möchte die qualitativ besten Gegner boxen, wann auch immer!“

Serhat Parlak.
© Torsten Helmke

Auslandskämpfe bergen ja auch das Risiko, dass man verliert. Ist das bei UGRO der Fall, dass man weniger auf die Null im Rekord achtet und dafür mehr auf sportlich hochwertige Kämpfe?

Es sind wirklich die Boxer, die hierfür bereit sind, die Null zu riskieren, um die bestmögliche Karriere hinzulegen, damit sie rückblickend nicht sagen müssen, warum habe ich damals die Chance nicht genutzt? Hier kann ich beispielsweise Serhat Parlak nennen, der ganz klar sagt: Ich möchte die qualitativ besten Gegner boxen, wann auch immer! Man muss dazu hinzufügen: Es gab einige Jahre Diskussionen um den perfekten Rekord, das war der sogenannte Mayweather-Effekt, wo die Nachwuchsboxer Angst um ihre Null hatten, und das weicht sich zum Glück nun auf. Man sieht ja, Anthony Joshua hat drei Mal verloren, und dennoch sagt man sich: Hey, ich habe immer noch Bock auf Tyson Fury vs. Anthony Joshua. Ryan Garcia hat gegen Gervonta Davis verloren, dennoch hatte man Bock auf seinen Kampf gegen Devin Haney. Das relativiert den Wert der Null im Rekord, die Karriere ist dadurch nicht vorbei. Die Boxer werden dadurch nicht weniger gut.

Akteure im Profiboxen gibt es viele, einige kommen, andere gehen wieder. Was zeichnet das UGRO-Boxteam jedoch aus, dass es sich um eine langjährige Erfolgsgeschichte handeln wird – was ist der Schlüssel für euren Erfolg?

Das Spannende daran ist, dass wir fest daran glauben, dass mehrere Boxer in unserem Stall Weltklasse werden. Natürlich ist das im Moment noch ein Traum, das ist nicht die Realität. Der Schlüssel zum Erfolg sind die Eigenwuchstalente. Wir sind darauf angewiesen, diesen einen Rohdiamanten zu finden. Wir müssen einen Boxer entdecken, den die anderen, größeren Promotions übersehen haben, und diesen nach oben bringen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg auf einer langfristigen Ebene.

Abschließende Frage: Was können die Boxsportfreunde am Freitag in Oberhausen erwarten – und was können sie in der Zukunft vom UGRO-Boxteam alles erwarten?

Am Freitag sind wir sehr zufrieden mit den Hauptpaarungen. Das werden vernünftige Boxkämpfe, die präsentierbar und spannend sind. In der nahen Zukunft werden wir die Anzahl der Veranstaltungen erhöhen, die wir jährlich auf die Beine stellen. Wir hoffen, dass bei unseren Boxern und der Promotion die Fanbase wächst, aber auch das Interesse in der Umgebung für den Boxsport.

Das nächste Boxevent findet am Freitag in Oberhausen statt

Fightposter zum Event: UGRO GLADIATORS Vl

Wer eine UGRO-Boxveranstaltung live erleben und das engagierte Team dahinter in intimer Atmosphäre kennenlernen möchte: Schon am Freitag, den 31. Mai, findet die nächste UGRO-Boxveranstaltung im Ebertbad statt. Tickets sind ab 60 € noch verfügbar und können wie folgt erworben werden:

Ticket Hotline- 0176 539 453 25

Mail – Management@ugro-boxteam.de

Interview: German Boxing Series-Debüt am Sonntag in Köln

Fightposter zur Debüt-Veranstaltung von German Boxing Series.

Die German Boxing Series möchte den deutschen Boxsport professionell, ehrlich und groß vermarkten. Im Interview mit Boxen1 schildern sie ihre Visionen.

Am Sonntag ist es endlich so weit: Die German Boxing Series feiert ihre große Debüt-Veranstaltung. Der Austragungsort ist die XPOST im Herzen von Köln. Zahlreiche Prominente haben sich bereits angekündigt, die das Event keineswegs live missen wollen. Ob Lukas Podolski oder auch Felix Sturm, die Vorfreude auf die Debüt-Veranstaltung der German Boxing Series ist groß. Dennoch konnten nicht sämtliche Ziele erreicht werden, die im Vorfeld durchdacht und realisiert werden sollten. Beispielsweise wird der geplante Hauptkämpfer Tyron Zeuge nicht am Sonntag in Köln kämpfen können. Auch der bekannte Influencer-Kämpfer Can Kaplan ist nicht mehr Teil der Debüt-Veranstaltung.

Dennoch ist am Sonntag so einiges in Köln geboten. Zum einen hat man ein vielfältiges Rahmenprogramm, das weit über das Boxen hinausgeht. Dazu bietet die XPOST als Veranstaltungsort eine Menge Facetten, die das Liveerlebnis nochmals positiv hervorheben sollen und werden. Zugleich geht die German Boxing Series teilweise innovative und neue Wege, um auch ein neues Zielpublikum zu erschließen und zu begeistern. So hat man ein spezielles Konzept geschaffen, bei dem neben klassischen lokalen Boxern auch K1-Kämpfer, MMA-Fighter oder Fight Influencer ihr Profidebüt feiern. Zudem wird auch ein bekannter Kurvengänger des 1. FC Köln sein Profidebüt geben, was im Idealfall Stadionatmosphäre im Boxen parat hält.

Im Zuge der Debüt-Veranstaltung nahm sich die German Boxing Series in Person von Jens Kröger die Zeit, sich Boxen1 im Interview zu stellen und auf einige grundlegende Fragen Stellung zu nehmen. Was zeichnet die German Boxing Series aus?

Das Interview mit der German Boxing Series

Hallo, Herr Kröger. Am Sonntag findet die erste Veranstaltung der „German Boxing Series“ statt. Mit welchem Gefühl blicken Sie darauf? Ist die Anspannung deutlich spürbar?

Jens Kröger: Hallo, Herr Gropengießer. Na klar, die Anspannung ist auf jeden Fall spürbar. Zusammenfassend würde ich sagen, es ist gerade eine gesunde Mischung aus Vorfreude und Vorbereitungsstress

Das deutsche Boxen war in den letzten Jahren nicht zwingend erfolgreich. Selbst Weltmeisterschaftskämpfe führten nicht zu einer ausverkauften Halle. Wieso entscheidet sich die German Boxing Series dennoch, in das Boxen zu investieren?

Wir sehen das Potential, welches der Boxsport mit sich bringt, als enorm groß. Dieses große Potential möchten wir bestmöglich ausspielen und den Boxsport wieder zu dem machen, was er in Deutschland zu Zeiten von Henry Maske, Axel Schulz und Co. war. Natürlich wissen wir, dass es nicht einfach ist und dass es auch andere gute Veranstaltungen gibt, die nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Nichtsdestotrotz sind wir guter Dinge, langfristig etwas aufzubauen und einen neuen Boxhype zu entfachen, wie er gerade im MMA herrscht.

„Ehrlichkeit, Matchmaking und gute Unterhaltung“

Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren, damit ein Investment im Boxen erfolgreich sein kann?

Ehrlichkeit, Matchmaking und gute Unterhaltung. Das sind auch unsere drei Leitsäulen, die unserer Meinung nach ein gutes Box-Event ausmachen. Die Ehrlichkeit und das Matchmaking sollten dabei ineinander übergehen. Wir wollen keine Kämpfe, bei denen schon vorab geklärt wird, wer gewinnt.

Neben der schwierigen Übertragungssituation in Deutschland ist auch das Ticket-Selling eine große Herausforderung. Wie zufrieden sind Sie mit dem Vorverkauf für Sonntag?

Wir sind zufrieden. Ca. eine Woche vor der Veranstaltung haben wir knapp über 1.000 Tickets verkauft, was auch in etwa unserer Kalkulation entspricht und eine gute Grundlage für ein gesundes Wachstum ist. Die Sales haben wir ohne bezahlte Werbeanzeigen oder sonstige Platzierungen generiert. Da wir nicht aus der Event-Branche kommen und das unsere erste Veranstaltung ist, bei der wir auch viel lernen müssen, haben wir uns bewusst gegen solche Maßnahmen entschieden, die uns sicherlich noch einige Besucher, aber auch Organisationshürden mehr gebracht hätten.

Die Dinge im Leben laufen häufig nicht nach Plan, das musste die German Boxing Series auch durch den Ausfall des Hauptkampfes von Tyron Zeuge erleben. Wie sehr wurmt Sie das?

Unser Anspruch bei GBS und die Vorgabe von Tyron und seinem Manager Simon Brewig war es, einen hochwertigen Fight zu präsentieren und nicht irgendwen in den Ring zu stellen. Leider lief nicht alles nach Plan. Der geplante Gegner sprang einen Tag vor dem Announcement ab. Trotz aller Bemühungen, einen neuen starken Gegner zu finden, blieb der Erfolg aus. Tyron, ein Ausnahme-Athlet, hätte die Fightcard aufgewertet. Tyron wird trotzdem vor Ort sein. Gespräche für GBS2 hat er bereits zugesichert.

Ein Blick auf die Fight-Card verrät, dass man sich Kämpfer gesucht hat, die in verschiedenen Bereichen aktiv sind. Zum einen klassische lokale Boxer, aber auch Kickboxer, MMA-Kämpfer oder Fight-Influencer. Wie wichtig ist dieser Mix, um auch ein neues Zielpublikum zu erschließen?

Ich glaube, dass das Ansprechen von verschiedenen Zielgruppen sehr bedeutend ist. Nicht nur, um mehr Menschen für das Boxen zu begeistern, sondern auch, um unterhaltsame, spannende Kämpfe bieten zu können. Mit Niklas Pupp und Furkan Celik haben wir zum Beispiel zwei K1 Kämpfer, die gegeneinander antreten. Herauszufinden, wer der bessere Boxer von den beiden ist, setzt einen Reiz, den „normale“ Boxkämpfe nicht immer mit sich bringen können.

In Deutschland regiert der König Fußball. Mit Marco „Macce“ Korth wird ein bekannter Kurvensteher des 1. FC Köln sein Profidebüt feiern. Spätestens nach Christian Jungwirth kann man erahnen, über welch großes Potenzial solch eine Konstellation verfügt. Wie blicken Sie darauf im Boxen?

Das Publikum beim Fußball und beim Boxen überschneidet sich oft. Beides sind sehr emotionale Sportarten. Der Support, den die Fußball Vereine in den deutschen Stadien erfahren, ist grandios. Wenn man das irgendwie in die Hallen zum Boxen transportieren kann, bringt das natürlich ein enormes Potential mit sich, eine Veranstaltung unterhaltsamer zu gestalten.

Für die German Boxing Series geplante XPOST.

Nennenswert ist sicherlich auch die „XPOST“, ein exklusiver Austragungsort im Herzen von Köln mit enormer Fläche und einem individuellen Tribünensystem. Erzählen Sie uns bitte ausführlich, was dieser Austragungsort alles bieten wird.

Die XPOST war von Anfang an unsere absolute Traum-Location. Meiner Meinung nach eine der besten Locations, die Köln zu bieten hat. Der Style, die Infrastruktur und die Möglichkeiten der Location sind genial. Das Erlebnis für die Zuschauer wird sehr komfortabel sein. Im XPOST-eigenen Parkhaus entfällt die nervige Parkplatzsuche, die verschiedenen Etagen der XPOST erreicht man entspannt mit dem Aufzug, alles ist sehr hochwertig und mit über 4.000qm gleicht die XPOST am 02.06. einem Freizeitpark für Box-Fans. Wir möchten noch nicht alles verraten, aber wir bauen in der Halle einen kleinen Foodtruck-Court, eine Weinbar, und ein Live-DJ wird den ganzen Tag spielen. Natürlich gibt es auch einen schicken VIP-Bereich.

Lukas Podolski, Felix Sturm, Agit Kabayel uvm. werden am Sonntag vor Ort sein

Agit Kabayel

Zahlreiche Prominente wollen sich den Auftakt der German Boxing Series am Sonntag nicht entgehen lassen. Wer wird alles vor Ort erwartet?

Die Liste erweitert sich gerade gefühlt von Tag zu Tag. Wenn sich das in diesen Kreisen einmal rumspricht, scheint jeder dabei sein zu wollen. Unser Fußball-Weltmeister-Duo von 2014, Lukas Podolski und Kevin Großkreutz, werden da sein. Pietro Lombardi und sein Kumpel Stefano Zarrella sind am Start, und mit Felix Sturm und Agit Kabayel wird auch der Boxsport bestens vertreten sein. Tyron Zeuge wird natürlich auch vor Ort sein, wenn auch leider nur als Gast.

Der großartige Startschuss für die German Boxing Series ist auf einen Sonntag gelegt. Ist dies eine kalkulierte Strategie, um mehr Alleinstellungsmerkmal zu generieren?

Tatsächlich hätten wir lieber einen Samstag gewählt. Am 25.05. war jedoch das DFB-Pokal Finale, am 01.06. ist das Champions League Finale, am 08.06. macht Ringlife seine Veranstaltung in Köln und danach die Woche beginnt schon die Fußball-EM…

Die German Boxing Series hat verkünden lassen, dass man sich zum ehrgeizigen Fernziel gesetzt hat, die Lanxess Arena auszuverkaufen. Wie lauten die kurzfristigen Ziele in absehbarer Zukunft und wie viele Veranstaltungen sind grob pro Jahr kalkuliert?

Wir peilen zwei Veranstaltungen pro Jahr an, möchten uns da aber nicht zu 100% festlegen. Das erste Ziel ist jetzt, GBS1 gut über die Bühne zu bringen, das Feedback auszuwerten und dann vielleicht noch ein zweites Event dieses Jahr zu schaffen.

Wird es auch bundesweit Events geben, oder beschränkt sich die German Boxing Series vorerst auf den Kernmarkt NRW?

Kurzfristig werden wir auf jeden Fall in Köln und Umgebung bleiben. Köln war schon immer eine Boxstadt, und wir glauben, dass wir von hier aus einen guten Grundstein legen können, um den Sport langfristig auch bundesweit wieder populärer zu machen.

Als abschließende Frage: Was möchten Sie den Lesern sagen, worauf dürfen sich die Boxsportfreunde am Sonntag gefasst machen?

Wer am Sonntag vor Ort ist, wird schnell merken, dass wir mit GBS eine Reihe schaffen wollen, die sich deutlich abhebt und ein Sport-Event für jedermann ist.

Tickets sind noch erhältlich

Das Event findet am Sonntag, den 2. Juni, in der XPOST im Herzen von Köln statt. Um 15 Uhr ist der Einlass zur großartigen Premierenveranstaltung der German Boxing Series. Wer Tickets ergattern möchte, dem sei gesagt, dass es noch welche ab 49 € zu erwerben gibt.

In Kooperation mit Boxen1 wird es zudem eine Rabattaktion geben. Mit dem Code boxen1 kann man 10 % auf den Ticketkauf sparen und damit bis zu über 30 € pro Ticket!

Weltweite Übertragung auf Fight24 garantiert

Die GBS1 im Fight24 PPV.

Wer, anders als zahlreiche VIPs, den Weg nach Köln am Sonntag nicht finden kann, muss dennoch nicht auf die Kämpfe verzichten. Mit Fight24 präsentiert die German Boxing Series einen erstklassigen und maximal professionellen Übertragungspartner, der das Event ab 16 Uhr im Livestream übertragen wird.

Rematch perfekt: Datum für Oleksandr Usyk vs. Tyson Fury II steht!

Das Rematch für den Undisputed-Kracher im Schwergewicht steht und damit auch das Datum für Oleksandr Usyk vs. Tyson Fury II!

Rematch zwischen Oleksandr Usyk und Tyson Fury steigt am 21. Dezember!

Wie der Vorsitzende der saudi-arabischen General Entertainment Authority Turki Alalshikh erklärte, steht der vertraglich vereinbarte Rückkampf zwischen dem amtierenden unumstrittenen Weltmeister im Schwergewicht Oleksandr Usyk und Tyson Fury, der gegen den Ukrainer die erste Niederlage in seiner Karriere hinnehmen musste.

Am 18. Mai lieferten sich die beiden Schwergewichts-Stars in Riad, Saudi-Arabien, einen über 12 Runden packenden Kampf auf höchstem Niveau. Oleksandr Usyk, der bereits im Cruisergewicht Undisputed Champion war, gewann den Fight mit einer geteilten Punktentscheidung. In der neunten Runde hatte er den „Gypsy King“ sogar so sehr bearbeitet, dass er angezählt wurde.

Turki Alalshikh nannte nun das Datum für das Rematch dieses Duells, was sicherlich als Schwergewichtsklassiker in die Boxanalen eingehen wird! Der Mann, der für die großen Fights bei den Saudis sorgt, schrieb heute Morgen auf X: „Der Rückkampf zwischen dem unumstrittenen Weltmeister Oleksandr Usyk und dem Champion Tyson Fury ist nun für den 21. Dezember 2024 während der Riyahd Season angesetzt…Die Welt wird wieder einen historischen Kampf sehen…Unser Engagement für die Boxfans geht weiter…Wir hoffen, dass sie es genießen.“

Furys Promoter Fank Warren sagte diese Woche zu Sky Sports und ist zuversichtlich, dass Fury die notwendigen Anpassungen vornehmen kann, um seine erste Karriereniederlage beim zweiten Mal zu rächen. „Ich denke, er kann es, er glaubt daran“, sagte Warren. „Die Wahrheit ist, dass es einen Punkt im Kampf gab, ich glaube am Ende der siebten Runde, als er Usyk mit ein paar wirklich guten Aufwärtshaken erwischte und er ein wenig zu kämpfen hatte. Aber er ging zurück in die Ecke und fand wieder zu sich, kam heraus und traf Tyson mit einem wirklich guten Schlag auf die Nase. Das schien Tyson ein wenig zu beunruhigen, es nahm ihm ein wenig den Schwung, und wir wissen ja, was in der neunten Runde passierte.“

Tyson Fury vs. Oleksandr Usyk. Foto: Mikey Williams/Top Rank und Queensberry Promotions.

Und weiter: „Es war ein Kampf mit zwei Hälften, Tyson weiß, was er zu tun hat, und ich bin mir sicher, Usyk auch. Beide waren in einem absoluten Krieg, das hat beiden viel abverlangt. Es wird interessant sein zu sehen, wenn es soweit ist, wen es am meisten getroffen hat.“

Ursprünglich sollte der Rückkampf im Oktober stattfinden.

Am Freitag in Houston: Zweiter Teil des Overtime Boxing-Turniers

Fightposter zum zweiten Teil des Overtime Boxing-Turniers.

Houston wird Austragungsort der weiteren Viertelfinalpaarungen des großen Overtime Boxing-Turniers im Superweltergewicht.

Die Vorlieben der Boxsportfreunde können sehr vielfältig sein. Das Schwergewicht zieht vermutlich immer, brutale Brawls ebenso. Eine erfolgreiche Facette des Boxens sind jedoch sicherlich auch Wettbewerbsformen wie Turniere, die im Alltag leider viel zu kurz kommen. Man denke an die von Kalle Sauerland initiierte World Boxing Super Series zurück, bei der Boxsuperstars wie Oleksandr Usyk (22-0) oder Naoya Inoue (27-0) siegreich teilgenommen haben. Der Erfolg dieses Unterfangens war enorm, doch leider war die Finanzierung schnell ein Dauerthema.

Die Boxsportfreunde sehnen sich nach großen Turnieren, bei denen sie im KO-Modus mit Spannung die Paarungen verfolgen können. Matchroom wollte neulich im Mittelgewicht die Prizefighter-Serie ins Leben zurückrufen, doch das Event wurde in Japan vollständig abgesagt. Zum Glück hat sich nun ein neuer Player im Boxen, Overtime, zur Aufgabe gemacht, dem teilweise angestaubten Profiboxsport mit innovativen Wegen neues Leben einzuhauchen. Neben einigen interessanten Neuerungen gibt es auch ein Superweltergewichtsturnier, das am kommenden Freitag ebenfalls Teil des Boxevents sein wird.

Was genau hat Overtime im Boxen vor?

Overtime im Boxen.

Overtime ist eigentlich im Basketball aktiv und promotet dort eine eigene Liga und Athleten. Schnell hat man jedoch den Anspruch an sich gestellt, auch in anderen Sportarten aktiv zu sein. So wurde im vergangenen Jahr das Overtime Boxing-Projekt ins Leben gerufen. Jeden Freitag im August gab es eine Boxveranstaltung, insgesamt vier Stück. Nach einer Auswertung dieser Veranstaltungen verkündete Overtime Boxing, dass es im Jahr 2024 acht Veranstaltungen geben soll, darunter auch ein Superweltergewichtsturnier. Dem Sieger winkt ein exklusiver Vertrag bei Overtime.

Overtime versucht im Boxen, ein neues und jüngeres Publikum anzusprechen. So gibt es beispielsweise keine Unentschieden. Wird ein Kampf so gewertet, gibt es sofort eine Extrarunde, damit stets ein Sieger gekürt wird. Zudem gibt es einen KO-Bonus sowie einen Performance-Bonus. Neben diesen zusätzlichen Anreizen hat man auch einen sehr kleinen Ring gewählt, der die Boxer zu mehr Infight zwingen und die Intensität der Kämpfe erhöhen soll.

Zudem hat man sich entschieden, die Events nicht mehr exklusiv auf DAZN zu übertragen, sondern zugleich auch alle Events im Jahr 2024 kostenlos auf Social Media anzubieten. Dies soll die Aufmerksamkeit erhöhen und ein größeres Zielpublikum erschließen. Nebenbei legt man bei Overtime Boxing viel Wert auf das Storytelling und die Vermarktung der Boxer. Die Zuschauer sollen den Boxern auch emotional nahe stehen.

Katzourakis vs. Abdukakhorov lautet der Hauptkampf

Katzourakis vs. Abdukakhorov.

Der Hauptkampf wird der Superweltergewichtsturnierkampf zwischen Andreas Katzourakis (12-0) und Kudratillo Abdukakhorov (20-2) sein. Katzourakis hat schon im vergangenen Jahr bei einer Overtime-Veranstaltung gekämpft und dort Raphael Igbokwe (17-5) gestoppt. Der Grieche war ein guter Amateur und bekam die Gelegenheit, seine Profikarriere in den USA voranzubringen. Dies tut er auch seit 2018, doch die großen Kämpfe blieben vorerst konstant aus. Sein Sieg gegen Igbokwe war rückblickend vermutlich sein bester Sieg in der Karriere. Dennoch rangiert Katzourakis mit einer KO-Quote von über 83 % auf Platz 23 im Mittelgewicht auf Boxrec. Nun kommt hinzu, dass er die Gewichtsklasse wechseln wird, vom Mittelgewicht ins Superweltergewicht, wo er potentiell noch stärker einzuschätzen ist.

Mit Abdukakhorov wartet nun aber ein richtig renommierter Usbeke auf Katzourakis. Dieser hat im Gegensatz zu seinem Kontrahenten schon eine Reihe von größeren Kämpfen bestritten, sei es bei Top Rank oder der PBC. Er galt als starker Mann in der erweiterten Weltspitze, musste sich aber in den USA zwei Mal nach Punkten hintereinander geschlagen geben. Seitdem erfolgten nur noch sporadisch Kämpfe in seiner Heimat. Abdukakhorov hat an Wert in den letzten Jahren verloren, das Overtime Boxing-Turnier ist aber auch seine Chance, sich wieder auf die internationale Landkarte zu platzieren. Katzourakis hingegen war noch nie wirklich groß im Fokus, wodurch es auch für ihn ein wegweisender Kampf in der Karriere ist. Beide Boxer müssen den Kampf zwingend gewinnen, wodurch das sicherlich ein sehr hochklassiges Duell zu werden verspricht. Insbesondere Katzourakis ist für seine energetischen Auftritte im Infight durchaus berüchtigt.

Zweites Viertelfinale lautet Terry vs. Villalobos

Overtime Boxing Turnier: Terry vs. Villalobos.

Das zweite Viertelfinale an dem Abend lautet Robert Terry (11-0-1) gegen Estevan Villalobos (16-2-1). Terry war ein guter Amateur auf nationalem Niveau. Beispielsweise erreichte er das Finale der Golden Gloves im Jahr 2017. Bei den Profis wurde er langfristig aufgebaut, doch die wirklich großen Kämpfe und Siege blieben bislang aus. Für Terry ist das Overtime Boxing-Turnier nun eine gute Gelegenheit, sich zu empfehlen.

Er trifft auf Villalobos, der schon bei großen Promotions in guten Kämpfen stand. So finden sich Kämpfe bei der PBC und mehrfach bei Golden Boy in seinem Rekord. Gegen Blair Cobbs (16-1-1) konnte er diesen sogar zu Boden schlagen, wurde im Nachgang aber noch selbst gestoppt. Zwar kommt Villalobos aus einer Niederlage gegen Fredrick Lawson (30-5), doch das war einer der größten Upsets des Jahres laut den Buchmachern. Entsprechend galt Villalobos im Vorfeld des Kampfes als starker Mann und Favorit. Man sollte ihn daher auch gegen Terry nicht unterschätzen. Es ist gut möglich, dass dieser Kampf eng und spannend wird, doch er hat insgesamt wohl nicht das Niveau wie die andere Viertelfinalpaarung.

Die ersten Viertelfinalpaarungen fanden im April statt

Der Turnierbaum von Overtime Boxing.

Am 19. April fanden bereits die anderen beiden Viertelfinalpaarungen statt. Zum einen gewann der argentinische Olympiateilnehmer Francisco Daniel Veron (14-0-1) seinen Kampf gegen den Mexikaner Angel Ruiz Astorga (18-3-1). Die Paarung war im Vorfeld als sehr ausgeglichen bewertet worden, doch Veron zeigte sich aktiver und konnte somit auch den Großteil der Runden für sich entscheiden.

In der weiteren Paarung standen sich Brandon Adams (24-3) und Ismael Villarreal (13-3) gegenüber. Villarreal war eigentlich der bestimmende Mann, doch aus dem Nichts setzte Adams in der dritten Runde einen brutalen Leberhaken, der Villarreal zu Boden brachte, wovon er sich nicht mehr erholen konnte.

Qualitätsbewertung der Turnierteilnehmer

Charlo gegen Adams um die Weltmeisterschaft.
Foto: Esther Lin/SHOWTIME

Im Halbfinale wird Brandon Adams auf Francisco Daniel Veron treffen. Das zweite Halbfinale wird entsprechend am Freitag ermittelt. Grundsätzlich ist das Niveau sehr ansprechend und stark. Natürlich hat man keine zweite WBSS geschaffen, wo es um Weltmeisterschaften geht, aber das muss ja auch nicht zwingend der Fall sein. Mit Brandon Adams steht zum Beispiel ein Weltmeisterschaftsherausforderer im Halbfinale, der aktuell auf Platz 10 bei Boxrec steht. Er trifft auf Veron, ein 25-jähriges Talent aus Argentinien, der ein toller Amateur war und auch Olympiateilnehmer in Tokio. Das sind zwei sehr renommierte Boxer, die einen tollen Kampf auf Augenhöhe liefern werden.

Bei Katzourakis wäre gemäß eines Sieges sicherlich auch eine Platzierung in den Top 15-20 bei Boxrec möglich. Dem Turniersieger winkt eine absolute Topplatzierung im Superweltergewicht. Top 5 ist da problemlos möglich und die Gewichtsklasse ist mit vielen Superstars bestückt. Von daher muss man dieses Turnier auch durchaus qualitativ sehr ernst nehmen.

Kostenlose Übertragung auf den social media-Kanälen

Neben den zwei Turnierkämpfen werden noch vier weitere Kämpfe stattfinden, um die Undercard zu komplettieren. Eine Besonderheit sind die ungeraden Runden, die ein Unentschieden vermeiden sollen. Die Turnierkämpfe gehen über 11 Runden, auf der Undercard finden sich Kämpfe über 9 und 7 Runden, was im Profiboxen sehr unüblich ist.

Wer Interesse hat, in das Turnier hineinzuschnuppern: Die Veranstaltung wird in der Nacht von Freitag auf Samstag ab 0 Uhr kostenlos gestreamt.