Der unbestrittene König des Super-Mittelgewichts: Canelo Alvarez
Allem Anschein nach steht Canelo Alvarez davor, seinen IBF-WM-Titel niederzulegen, um so den für ihn unrentablen Kampf gegen AGONs William Scull aus dem Weg zu gehen.
Wird AGONs William Scull um den vakanten IBF-WM-Titel boxen?
Nachdem heute bekannt wurde, dass die IBF die Versteigerung für die Austragungsrechte an Canelo vs. Scull angeordnet hat, sieht alles danach aus, als würde der aktuelle Undisputed Champion im Supermittelgewicht, Canelo Alvarez (61-2-2, 39 KOs), seinen IBF-Weltmeistertitel niederlegen.
Wie das US-Portal BoxingScene schreibt, berichten offenbar mehrere dem Portal nahestehende Quellen, dass der Mexikaner seinen IBF-Titel niederlegen und nicht am Purse Bid, welches für den 6. Juni angesetzt ist, teilnehmen wird. Canelo (33), der derzeit einer der weltweit populärsten und umsatzstärksten Boxer ist, möchte offenbar nicht gegen den AGON-Boxer William Scull (22-0, 9 KOs) antreten. Dies resultiert vor allem aus dem Fakt, dass der Kubaner international eher unbekannt ist, im Vergleich zu anderen Optionen, die der mexikanische Boxstar zu forcieren scheint. Ein Kampf gegen Scull hätte zur Folge, dass Canelo weniger Einnahmen generieren würde, als beispielsweise bei einem Fight gegen WBA-Mandatory Edgar Berlanga, David Benavidez oder auch Terence Crawford, der zuletzt von den Saudis für einen Kampf gegen Canelo ins Gespräch gebracht wurde.
William Scull, der auf der Canelo-Munguia-Undercard Anfang Mai in Las Vegas einen Punktsieg über Sean Hemphill erzielte, ist seit seinem Sieg über Evgeny Shvedenko Pflichtherausforderer für den IBF-Gürtel. Aufgrund Canelos Status als vereinigter/unumstrittener Weltmeister im Supermittel und dem sog. Rotationsprinzip, bei dem die WM-Titel der Reihe nach pflichtverteidigt werden müssen, kam der Mexikaner bisher an einem Kampf mit Scull vorbei.
Foto: AGON Sports/Dustyn Alt
Die IBF machte nun allerdings ernst und ordnete den Kampf gegen den AGON-Fighter offiziell an. Wie AGON mitteilte, reagierte man im Canelo-Team nicht auf Gesuche, über die Anordnung zu sprechen, woraufhin der Matchmaker des Berliner Boxstalls, Hagen Döring, eine vorzeitige Versteigerung der Austragungsrechte erwirkte.
Saul „Canelo“ Alvarez ist seit seinem Sieg über Caleb Plant (ehem. IBF-Champion) im November 2021 unumstrittener Weltmeister und damit Titelträger der IBF, WBA, WBC und WBO im Supermittel. Während WBA-Präsident Gilberto Mendoza behauptet hat, dass sein Pflichtherausforderer, Edgar Berlanga, der nächste in der Reihe ist, hat IBF-Präsident Daryl Peoples am Montag seine Position gegenüber Mendoza behauptet und das Purse Bid angeordnet. Alvarez Manager und Trainer, Eddy Reynoso, antwortete nicht sofort auf die von BoxingScene am Dienstag hinterlassenen Nachrichten, wie das US-Portal schreibt. Durch seine vermutlich kommende Weigerung, an dem für den 6. Juni anberaumten Purse Pid für den Kampf gegen Scull teilzunehmen, gibt Canelo den Titel auf – er wäre dann also vakant.
Vladimir Shishkin
Sollte Canelo den Titel tatsächlich niederlegen, so würde die IBF die vakante Weltmeisterschaft zwischen William Scull und dem nächsten höchstgerankten Herausforderer anordnen. Das ist derzeit der in den USA lebende Russe Vladimir Shishkin (16-0, 10 KOs), der von Dmitriy Salita promotet wird. Beide Promoter dürften ein Interesse daran haben, den WM-Fight jeweils selbst zu veranstalten. Sowohl Salita (mit DAZN im Rücken) als auch AGON-Promoter Ingo Volckmann hätten die finanziellen Mittel dazu.
Im Ebertbad kehrt am Freitag das UGRO-Boxteam zurück und präsentiert einen Titel-Doubleheader sowie interessante Namen auf der Undercard.
Das Boxen hat in Oberhausen Tradition. Mit dem BC Ringfrei konnte man tolle Erfolge auf Amateurebene verbuchen, die Oberhausen auf die bundesweite Landkarte setzten. 2019 entschied man sich dann, im Profibereich zu expandieren, und das UGRO-Boxteam wurde gegründet. Interessante Persönlichkeiten rund um den Boxsport wurden versammelt und konzentriert, um einen gemeinsamen Weg zu gehen. Von Oberhausen bis an die internationale Spitze, so lautet der ehrgeizige Plan. Natürlich ist jedes ambitionierte Vorhaben stets ein steiniges Wagnis. Man benötigt viel Zeit, viel Geld, viel Geduld und nochmals viel Geld. Doch das UGRO-Boxteam lässt sich von dem Vorhaben nicht abhalten und arbeitet sich sukzessive hoch.
Am Freitag wird ihre 6. Profiveranstaltung stattfinden. Das Ebertbad war zuletzt häufiger Schauplatz von Boxveranstaltungen. Gerne kehrt UGRO dorthin zurück. Einst als Volksbadeanstalt eröffnet, ist es inzwischen für Veranstaltungen aller Art umfunktioniert worden und steht unter Denkmalschutz. Ein durchaus sehr schöner Rahmen für eine Boxveranstaltung, die nichts von einer Turnhalle gemein hat, was man sonst häufiger beim Boxen so antrifft.
Den Hauptkampf wird das Supermittelgewicht Serhat Parlak (5-0) bestreiten. Parlak hat im Amateurbereich schon für Oberhausen gekämpft und blickt auf eine großartige Laufbahn dort zurück. Er wurde 2019 deutscher U22-Meister, kämpfte für die deutsche Nationalmannschaft und bestritt über 100 Amateurkämpfe. Zudem ist Parlak ein smarter Mann, der Internationale Wirtschaft studiert hat und währenddessen 2018 deutscher Hochschulmeister wurde. Seine smarte Herangehensweise kann man bei Parlak auch im Ring erkennen, da er seine Kontrahenten nicht einfach mit der Brechstange bezwingt, sondern sich gerne auf ein taktisch ansprechendes Gefecht einstellt.
Im vergangenen Jahr unterschrieb Parlak einen Vertrag beim UGRO-Boxteam und möchte fortwährend seine Profikarriere dort forcieren. Am Freitag erhält er nun seine erste Titelchance, denn er kämpft um den altehrwürdigen Deutschen Meistertitel des BDB. Die nationale Meisterschaft ist sicherlich ein schönes Etappenziel für eine hoffentlich große und internationale Karriere. Er trifft im Titelkampf auf den Bayern Raphael Rogers (5-1). Dieser hat zwar seinen letzten Kampf verloren, dies war jedoch eine enge Punktniederlage auswärts in Italien. Ansonsten hat er sämtliche Kämpfe gewonnen und erhält mit der deutschen Meisterschaft ebenfalls eine große Gelegenheit, um seine Karriere maßgeblich voranzubringen. Durch den sehr fundierten Amateurbackground ist Parlak im Vorfeld natürlich als Favorit zu betrachten, doch beide Männer werden sich in diesem Titelhauptkampf nichts schenken. Zudem hat Parlak in der Vergangenheit auch bewiesen, dass man ihn auch stärker fordern kann. Entsprechend wird die Marschroute für Rogers lauten müssen, konstant den Vorwärtsgang zu suchen.
Eine weitere deutsche Meisterschaft im Co-Main-Event
Yusuf Düskün. Quelle: Yusuf Düskün-Instagramprofil.
Leider hat sich in Deutschland der Irrglaube etabliert, dass nur Weltmeisterschaften einen Wert besitzen. Entsprechend versucht man ständig, irgendwelche Kämpfe künstlich zu pushen, und lässt die nationalen Titelkämpfe gerne links liegen. Eine sehr traurige Entwicklung, insbesondere wenn man schaut, mit welchem gigantischen Erfolg in England oder Japan die nationalen Titelkämpfe ausgetragen werden. Das denkt sich auch das UGRO-Boxteam, das am Freitag direkt zwei nationale Titelkämpfe des BDB präsentiert, um den nationalen Charakter auch entsprechend zu repräsentieren.
Im Superweltergewicht erhält Yusuf Düskün (11-0) die Gelegenheit, sich den nationalen Meisterschaftstitel zu sichern. Der „Golden Boy“, so lautet sein Kampfname, steht vor einem wegweisenden Kampf. Mit enormer Akribie bereitet sein erfahrener Trainer Uwe Göbkes ihn auf den Titelkampf vor. Dem Zufall wird nichts überlassen, denn nur ein Sieg hilft, um die nächsten entscheidenden Schritte in der Profilaufbahn zu begehen. Der Dürener Düskün möchte hingegen nicht nur für sich den Sieg holen, sondern zugleich auch ein Statement für seine Heimatstadt senden. In einem Interview mit der „Aachener Zeitung“ sagte er: „Ich möchte einen Stempel für die Stadt Düren setzen. Den Kindern will ich zeigen, dass man mit harter Arbeit nach oben kommen kann.“
Ein durchaus schönes Credo. Düskün weiß durchaus, was harte Arbeit bedeutet. Neben seinem zeitintensiven Boxerdasein arbeitet er noch als Friseur, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Traum ist es, mit dem Boxen gänzlich die Kosten zu tragen, doch dies können nur die wenigsten hungrigen Männer, die sich ins Seilquadrat stellen. Auf Düskün wartet jedoch ebenfalls ein junger Boxer, der seine eigenen Träume besitzt. Mit Orhan Gülsen (7-0) wird ein 19-jähriger Kölner ihm gegenüberstehen. Gülsen blickt auf einen sehr leeren Profirekord zurück, wobei er jeden Kampf davon vorzeitig gewann. Der Sprung zu Düskün ist nun gewaltig, fraglich, ob er diese Hürde sofort nehmen kann. Doch auch dies ist seine Chance für einen großen Karriereboost.
Ex-UFC Fighterin Mandy Böhm kämpft ebenfalls in Oberhausen
Die ehemalige deutsche UFC Fighterin Mandy Böhm. Quelle: Mandy Böhm Instagramprofil.
Mit Mandy „Monster“ Böhm (3-0) wird zudem ein international renommierter Kampfsportname in Oberhausen zu sehen sein. Böhm galt jahrelang als deutsche Elitekämpferin im MMA und hat es dort sogar bis in die Toporganisation UFC geschafft, was kaum einem deutschen Athleten gelang. Für ihren internationalen Traum zog sie nach Las Vegas, wo sie sich mit den gefährlichsten Damen der Welt gemessen hat. Doch schnell kristallisierte sich heraus, dass sie gerne zurück in die Heimat möchte. Als ein Angebot vom UGRO Boxteam erfolgte, zögerte Böhm nicht lang und zog nach Gelsenkirchen. In Deutschland forciert sie einerseits ihre noch frische Boxkarriere, zum anderen hat sie aber auch ein Boxgym eröffnet, die Monster Academy, welche sie mit viel Herzblut fördert. Den Kampfsport den Menschen näherzubringen und damit zu verbinden, das ist einer der Faktoren, die Böhm so faszinieren, was sie entsprechend unbedingt weitergeben möchte. Übrigens ist auch ihr Ehemann, Khurshed Kakhorov, ein äußerst erfolgreicher und renommierter MMA-Kämpfer. So kürte sich dieser im vergangenen Jahr bei PFL Europe im Turnier zum Bantamgewichtschampion.
Zurück zum Profiboxen: Mandy Böhm ist inzwischen schon 34 Jahre alt, was im Kampfsport nicht wenig erscheint. Sie gab vor einem halben Jahr ihr Profidebüt und man versucht, sie zügig aufzubauen. Nun wird der vierte Profikampf seitdem stattfinden, mit der Gegnerin Mariami Nutsubidze (1-5) ist dies jedoch eine absolute Pflichtaufgabe, die auf Böhm im Superleichtgewicht wartet. Dennoch weiß die erfahrene Kampfsportlerin nur zu gut, dass man nie eine Begegnung im Cage oder im Ring auf die leichte Schulter nehmen kann.
Madeleine Mohrhardt – die deutsche Antwort auf Ebanie Bridges
Madeleine Mohrhardt mit Fatih Altunkaya.
Das Ebertbad wird zudem einen weiteren Frauenkampf erleben dürfen. Mit Madeleine Mohrhardt (4-0) wird ein echter Hingucker die Veranstaltung optisch verfeinern. Das Leichtgewicht blickt auf eine erfolgreiche Juniorenamateurlaufbahn im Boxen zurück. Doch Mohrhardt agiert auf verschiedenen Standbeinen. So liebt sie Pferde, hat einen Bachelor of Science in Sportpsychologie und ist lizenzierte Personaltrainerin. Zu ihren großen Leidenschaften gehört zudem, dass sie sich gerne bildlich in Szene setzt. Mohrhardt genießt das Zeigen ihres Körpers, was sicherlich zur Freude des einen oder anderen Betrachters ist.
Trotz allem wird Mohrhardt am Freitag im Ring kämpfen und ihren fünften Profikampf gegen Orsolya Moldovan (1-2) absolvieren. Die Ungarin stand zuletzt in einem 6-Rundenkampf gegen Natalie Zimmermann (12-0) in Spanien und konnte dort auch durchaus Akzente setzen. Entsprechend ist das ein logischer Schritt in der aktuellen Karriere für Mohrhardt. Ein Kampf, den man zwingend nicht verpassen sollte.
Mit Mert Caliskan (4-0) wird ein ehemals erfolgreicher Amateurboxer im fünften Profikampf stehen. Er boxte in der Bundesliga und war auch Teilnehmer der Europameisterschaft 2022 in Armenien. Er blickt auf einen Erfahrungsschatz von weit über 100 Amateurkämpfen zurück und möchte nun im Profibereich ebenfalls voll durchstarten. Am Freitag erhält er im Superleichtgewicht mit Marko Dmitrovic (11-12-1) einen erfahrenen Kontrahenten, den er technisch aber beikommen sollte.
Auch das Halbschwergewicht Ugur Kadam (7-0) bereitet sich auf einen Kampf vor. In den letzten Jahren stand Kadam nur unregelmäßig im Ring, was er fortan ändern möchte. Zuletzt kämpfte Kadam bei der großen Universum Boxing Night in der Motorworld Köln. Sein aktueller Kontrahent Istvan Kiss (25-42) ist jedoch ein klassischer Aufbaugegner.
Ajdin Reiz (10-0-1) erhält im Superweltergewicht einen sehr erfahrenen Mann mit Gabor Gorbics (26-47-3). Gorbics stand schon gegen zahlreiche starke Männer im Ring und kam dort überwiegend auch über die Runden. Entsprechend sollte man den Ungarn trotz der zahlreichen Niederlagen nicht gänzlich unterschätzen, da er durchaus etwas vom Boxen versteht.
Im Cruisergewicht musste Semir Dautovic (6-3-2) zuletzt in Nürnberg eine schwere Niederlage verkraften. Er bekommt nun einen Aufbaugegner mit Tamas Laska (19-35-1), der Dautovic auch mental wieder stärken soll.
Komplettiert wird die Veranstaltung mit dem Supermittelgewichts-Profidebüt von Seref Yasar, der gegen den sehr renommierten Siarhei Huliakevich (45-25-4) antritt.
Wenige Tickets sind noch vorhanden
Auch wenn natürlich einige Aufbaukämpfe stattfinden werden, so sollte man die beiden Titelhauptkämpfe nicht unterschlagen. Es verspricht sicherlich ein ansprechendes Boxerlebnis im Ebertbad zu werden. Ob es einen Livestream zum Event geben wird, steht noch nicht final fest. Hierbei lohnt es sich, am Kampftag auf den Social-Media-Kanälen noch zu achten.
Wer sicher die Kämpfe sehen möchte, dem seien die wenigen Resttickets zur Veranstaltung ans Herz gelegt. Tickets gibt es ab 60 €, und der Beginn ist für 18 Uhr geplant. Wer Interesse besitzt, kann unter folgender Hotline oder per E-Mail noch ein begehrtes Ticket ergattern.
Mike Tyson brauchte auf einem Flug nach Los Angles medizinische Hilfe.
Mike Tysons Kampf gegen Jake Paul soll dadurch aber nicht gefährdet sein.
Es wurde bekannt, dass der ehemalige Schwergewichts-Champion Mike Tyson, der im Juni 58 Jahre alt wird, während eines Fluges von Miami nach Los Angeles, einen „medizinischen Notfall“ erlitt.
Mike Tysons Vertreter haben bestätigt, dass ihm am Sonntag während des Fluges übel und schwindlig wurde, da der Flug aufgrund der großen Hitze bereits um zwei Stunden verspätet war.
Sanitäter stiegen in das Flugzeug, um Tyson bei seiner Landung in Los Angeles zu behandeln.
„Zum Glück geht es Herrn Tyson schon wieder gut“, sagte ein Vertreter der New York Post. „Ihm wurde übel und schwindlig aufgrund eines Geschwüraufflammens, 30 Minuten vor der Landung in Los Angeles, USA.“
„Er ist dankbar für das medizinische Personal, das da war, um ihm zu helfen“.
Mike Tyson auf dem Flug nach Los Angeles.
Mike Tyson wird am 20. Juli im „AT&T Stadium“ in Arlington, Texas, USA, gegen Jake Paul kämpfen. Da Marihuana in Texas auf der verbotenen Liste der Dopingagentur steht, wird angenommen, dass Mike Tyson seinen täglichen Drogenkonsum während des Trainings für den Kampf gegen Jake Paul, der für acht zweiminütige Runden geplant ist, gestoppt hat.
Mike Tyson (50-6-0, 44 KO-Siege) kämpfte im Jahre 2020 in einem Showkampf gegen Roy Jones Jr. Seinen letzten offiziellen Profikampf trug Mike Tyson im Juni 2005 aus, als er in der 6. Runde von Kevin McBride gestoppt wurde.
Ein Fluggast sagte dazu: „Mike hatte eine Art medizinischen Notfall im Flugzeug und Sanitäter gingen an Bord. Bevor die Sanitäter ankamen, machte eine Stewardess eine Durchsage, in der er um einen im Flugzeug anwesenden Arzt nachgefragt wurde – die Nachricht kam sogar auf den Bildschirmen aller Fluggäste.“
„Es gab viel Aufsehen, als er den Admirals Club verließ und zum Tor kam. Viele Fans erkannten ihn, und ein paar Leute bekamen sogar Fotos von ihm. Er war sehr zuvorkommend und dann wurde er vom Gate weg eskortiert, weil der Flug verspätet war und weil der Gate-Beamte sagte, dass es im Flugzeug zu heiß war und er mehrere Stunden im Flugzeug gesessen hätte und sich abkühlen müsste.“
Der Kampf zwischen Mike Tyson vs. Jake Paul soll durch diesen medizinischen Vorfall nicht gefährdet sein.
Ein weiterer Augenzeuge teilte mit: „Mike Tyson saß in der ersten Klasse, aber wir waren eine Ausgangsreihe dahinter und die Stewardess war sehr gesprächig. Sie baten uns, nach dem Landen im Flugzeug zu bleiben, damit Sanitäter eintreten konnten. Sie sagte so etwas wie: ‚Er ist ein wirklich wichtiger Passagier, also wollen wir sicherstellen, dass es ihm gut geht‘. Ich wusste, dass er es war, deshalb habe ich die Worte ‚Mike Tyson‘ gesagt und sie nickte mit dem Kopf“.
Tyson und Paul werden in acht zweiminütigen Runden im AT&T-Stadion gegeneinander antreten, wobei bis zu 90.000 Fans erwartet werden. Die beiden haben sich in diesem Monat bereits zu zwei Pressekonferenzen getroffen, auf denen sie jeweils den Sieg versprachen.
„Ich werde der Welt zeigen, dass ich Mike Tyson ausknocken kann, beweisen kann, dass alle falsch liegen, und zeigen, dass ich derjenige sein werde, der ihn töten wird“, erklärte Paul, während Tyson erwiderte: „Sobald er in diesem Ring ist, muss er kämpfen, weil sein Leben davon abhängt, denn das wird es sein“.
Seit seinem überragenden Punktsieg über den bis dahin ungeschlagenen Evgeny Shvedenko im Juli 2022 ist AGON-Boxer William Scull WM-Pflichtherausforderer nach Version der IBF von Saul „Canelo“ Alvarez. Nachdem die International Boxing Federation (IBF) lange gezögert hatte, ordnete der in den USA ansässige Weltverband den Kampf zwischen William Scull und „Canelo“ offiziell vor gut zwei Wochen an. Eigentlich gab man beiden Parteien bis 12. Juni Zeit, eine Einigung zu erzielen, doch nun kommt alles anders!
IBF ordnet vorzeitige Versteigerung der Austragungsrechte für Scull vs. Canelo an
Promoter Ingo Volckmann nahm nach dem IBF-Beschluss sofort Kontakt zu Canelo und dessen Team auf und bat um Verhandlungen zur Austragung dieses WM-Fights. „Die Mexikaner reagierten auf unsere Anfrage und Bitte zur Verhandlung nicht. Ich habe persönlich drei Mails geschrieben: an den Manager, an den Promoter und an Canelo selbst“, erklärt Scull-Promoter Ingo Volckmann.
Matchmaker Hagen Döring: „Da sich niemand gemeldet hat, haben wir bei der IBF eine vorzeitige Versteigerung der Austragungsrechte beantragt und die IBF hat dem stattgegeben.“ Damit bringt AGON Sports jetzt Bewegung in die Sache und signalisiert, dass die Absichten der Promotion von Ingo Volckmann ernst sind!
Promoter Ingo Volckmann: „Canelo muss gegen uns kämpfen oder er legt den Titel nieder!“
Der Berliner Promoter weiter: „Canelo muss jetzt gegen uns kämpfen oder er legt den Titel nieder. Da die IBF die Versteigerung nun offiziell ausgerufen hat, kann Canelo auch keine Sondergenehmigung beantragen, so wie es Oleksandr Usyk jetzt gemacht hat. Man könnte sich nur noch mit uns auf eine ‚Step Aside‘-Gebühr einigen, um den Kampf nochmal zu schieben. Es ist schön und gut, dass er Canelo ist, aber auch er muss sich an die Regeln halten, egal wie populär er ist. Wir haben lang genug gewartet. Es wird zur Versteigerung von uns definitiv ein Angebot geben, denn wir wollen den Kampf!“
Die von der IBF ausgerufene Versteigerung der Austragungsrechte, das sogenannte „Purse Bid“, ist nun für den 6. Juni angeordnet.
Filip Hrgovic vs. Daniel Dubois treten beim 5 vs. 5 in Riad, Saudi-Arabien gegeneinander an: Hrgović für das Team von Eddie Hearn und Dubois für das Team von Frank Warren.
Der Gewinner dieses Kampfes wird bei der IBF in bester Position sein. Da die IBF derzeit erwägt, dem neuen unbestrittenen Champion Oleksandr Usyk seines IBF-Titels zu entziehen, steht noch mehr auf dem Spiel.
Am kommenden Samstag den 1. Juni wird in der Kingdom Arena in Riad ein entscheidender Kampf zwischen dem kroatischen IBF-Mortator Filip Hrgovic und dem jüngeren Engländer Daniel Dubois stattfinden. Dieser Kampf wird bestimmen, wer die obligatorische IBF-Position innehat, und sich auf einen potenziellen zukünftigen Zusammenstoß mit dem unbestrittenen Schwergewichts-Champion Oleksandr Usyk einrichten kann.
Filip Hrgovic (17-0-0, 14 K-Siege), der kroatische Spitzenanwärter, wird in einem Kampf, der Feuerwerk verspricht, gegen den Engländer Daniel Dubois (22-2-0, 19 KO-Siege) antreten. Obwohl Hrgović als ein Niveau über Dubois angesehen wird, haben die jüngsten Auftritte Schwachstellen gezeigt. Hrgovic hat persönliche Tragödien erlebt, einschließlich des Verlusts seines Vaters, die seinen aggressiven Stil beeinflusst haben könnten. Dennoch sind die Spitzenboxer der Schwergewichtsklasse gnadenlos, und Hrgovic muss seine Bereitschaft zur Dominanz demonstrieren.
Daniel Dubois ist sich seines Sieges über Filip Hrbović sicher.
Daniel Dubois hingegen zeigte seine Widerstandsfähigkeit und Macht in seinem jüngsten tKO-Sieg über Jarrell Miller in der letzten Runde. Dubois scheint bereit zu sein, durch das Feuer zu gehen, um sich den Sieg zu sichern, aber es bleiben Fragen über seine Kopfbewegung, seine Fähigkeit, die Lücke zu schließen und Hrgović mit harten Treffern zu beeindrucken. Sein Infight-Angriff wird wahrscheinlich durch Hrgovics Reichweite, seinen bilderbuchhaften Jab und seine allgemeine boxerischen Fähigkeiten abgestumpft. Wenn Hrgovic seinen Jab effektiv einsetzt, kann Dubois mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert sein.
Hrgovic schien oft die Kontrolle zu haben, selbst in herausfordernden Momenten. Während seines Kampfes mit Zhilei Zhang schien Hrgovic durch Momente zu gehen in denen er ernsthaft verletzt zu sein schien, aber er behielt das Gefühl, die Kontrolle zu haben. Dubois muss von diesen Momenten profitieren wenn sie denn entstehen. Hrgovics Schlüssel zum Sieg wird es sein, Dubois am Ende seines Jabs zu halten, ihn zu brechen und schwere rechte Hände zu platzieren, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, was häufig sein sollte.
Am 1. Juni steht der kroatische Weltranglistenerste Filip Hrgović auf der FightCard der Saudis in Riad. Sein Gegner Ex-Weltmeister Daniel Dubois sein und auch Der Kroate ist sich seines Sieges sicher.
Der Gewinner dieses Kampfes wird bei der IBF in bester Position sein. Da die Organisation derzeit erwägt, dem neuen unbestrittenen Champion Oleksandr Usyk seinen IBF-Titels zu entziehen, steht noch mehr auf dem Spiel. Der IBF könnte sogar einen Interims-Titel auf die Linie setzen oder dem Gewinner eine Chance garantieren. Darüber hinaus soll Anthony Joshua Berichten zufolge den Sieger dieses Kampfes im September in einer massiven Karte in London treffen und damit die Big Fights der Riyad-Saison durch Saudi-Arabien fortsetzen.
Was wirklich für den Sieger auf dem Spiel steht, ist ein Platz unter den fünf bestplatzierten Schwergewichten der Welt, ein lukrativer Zahltag gegen Joshua und möglicherweise ein Kampf um den unbestrittenen Titel. Dieser Kampf wird bestimmen, wer in seiner Karriere vorankommt, mit einer bedeutenden Gelegenheit, seine Spuren an der Spitze der Schwergewichtsklasse zu hinterlassen. Sowohl Hrgovic als auch Dubois haben viel zu beweisen und alles zu gewinnen. Filip Hrgovic sollte den Kampf bis zur 10 Runden vorzeitig gewinnen.
Wie lange darf sich Oleksandr Usyk noch unumstrittener Weltmeister im Schwergewicht nennen? Die IBF könnte dem Ukrainer den Titel aberkennen, weil er den Gürtel nicht gegen den Pflichtherausforderer Filip Hrgovic verteidigt. Dafür aber zum Rematch gegen Tyson Fury antritt.
Oleksandr Usyk hofft auf IBF-Ausnahmegenehmigung!
Der neue unangefochtene Schwergewichtsweltmeister Oleksandr Usyk könnte seinen IBF-Titel schon bald verlieren! Am 18. Mai sicherte sich der Ukrainer durch seinen Sieg gegen Tyson Fury die vier Gürtel der großen Weltverbände (WBA, WBO, WBC, IBF). Der Rückkampf zwischen den Boxern soll am 12. Oktober in Saudi-Arabien steigen. Damit erneut alle vier Titel auf dem Spiel stehen, hat Usyk bei der International Boxing Federation (IBF) eine Ausnahmegenehmigung beantragt.
Wird die IBF den offiziellen Herausforderer Filip Hrgovic weiter auf seine Titelchance warten lassen (seit August 2022) und Usyk den Vortritt gewähren, oder darf der Kroate am 1. Juni gegen Daniel Dubois um die IBF-WM in der Königsklasse boxen?
Rückblick:
Lukasz Rozanski vs. Lawrence Okolie
Josh Taylor vs. Jack Catterall
Vorschau:
Daniel Dubois vs. Filip Hrgovic
Dmitrii Bivol vs. Malik Zinad
Deontay Wilder vs. Zhilei Zhang
News:
Oleksandr Usyk beantragt Ausnahmegenehmigung, um IBF-Titel nicht zu verlieren.
Rainer Gottwald plant Schwergewichtsduell zwischen Daniel Dietz und Tom Schwarz.
Auch Ryan Garcias B-Probe ist positiv!
Handbruch bei Albert Ramirez: Kampf gegen Adam Deines wird verschoben.
London: Joe Joyce boxt am 27. Juli gegen Derek Chisora.
Hamburg. In einem Pressegespräch in der Hamburger Kultkneipe „Zur Ritze“ auf der Reeperbahn stellte der Autor Gerhard Müller sein Buch „Der Blick hinter die Kulissen des Profiboxens“ vor und beantwortete die Fragen der Journalisten.
„Der Blick hinter die Kulissen des Profiboxens“
„Ich habe das Buch bewusst allein ohne fremde Hilfe geschrieben, denn ich wollte dem Buch eine persönliche Note geben“, erklärte der 76jährige Gerhard Müller. „Ich bin selbst überrascht hier zu sitzen und mein Buch zu präsentieren, denn es war nur ein kleines Buch für Familie und engste Freunde geplant und ich wollte eigentlich nur der Einsamkeit der Coronazeit entfliehen und etwas für mein Gehirn tun. “
Foto: Harald Becker
Rund zweieinhalb Jahre hatte der Fight-Announcer am Buch und der Umsetzung gearbeitet. „Es war für mich schon überraschend wie viele Geschichten mir eingefallen sind, als ich mich mit dem Text des Buches beschäftigte. Und so sind es 105 Kapitel auf über 400 Seiten geworden,“ erzählte Müller. Das Buch ist keine Autobiografie, sondern enthält viele Geschichten und persönliche Erlebnisse aus seiner 35-jährigen Tätigkeit im Profiboxen, beginnend 1987 bis heute. Der in Stelle-Ashausen lebende Gerhard Müller fungierte als Manager in den ersten Jahren des Boxstalls Universum Box Promotion, als Ringsprecher und in anderen Positionen. „Ich bin noch heute der erfahrenste Ringsprecher Deutschlands mit einer 35-jährigen Tätigkeit auf über 400 Boxgalas im In- und Ausland mit weit über 3000 Boxkämpfen,“ sagt der erste lizensierte Ringsprecher des Bundes Deutscher Berufsboxer. „Wenn ich in meinem Buch von Boxern spreche, sind selbst verständlich Boxerinnen und Boxer gemeint.“ Wahre Begebenheiten über Regina Halmich, Dariusz Michaelczewski bis hin zu Vitali und Wladimir Klitschko – um nur einige Sportler zu nennen – finden sich im Buch wieder.
Das Buch öffnet Türen, die normalerweise verschlossen bleiben, erzählt Geschichten von Siegen und Niederlagen, von guten und schlechten Freunden, von Freuden und Trauer, von den guten aber auch den dunklen Seiten des Profiboxens. Von der Zusammenarbeit mit den namhaftesten Trainern, Boxern, Managern und Veranstaltern und den Weltverbänden.
„Mit meinem Buch zolle ich auch allen Boxern meinen Respekt, die es nicht geschafft haben, Weltmeister zu werden oder als Sieger den Ring zu verlassen. Ich würde nie den Mut aufbringen in den Ring zu gehen und zu kämpfen,“ stellte Gerhard Müller klar.
Buchcover: „Der Blick hinter die Kulissen des Profiboxen“
Das Werk schildert ebenso die Zusammenarbeit mit Prominenten wie beispielsweise Hollywood-Schauspieler und Boxer Mickey Rourke, Boris Becker und Howard Carpendale sowie das Treffen mit Mick Jagger und Michael Schumacher. „Es schildert eine für mich sehr prägende Zeit, fast die Hälfte meines bisherigen Lebens, in dem ich die Ehre und Freude hatte, mit so vielen Personen zusammenarbeiten zu dürfen, die mir in den allermeisten Fällen noch heute freundschaftlich verbunden sind.“
Im Buch hat der Leser über QR-Codes mit seiner Handykamera Zugriff auf über 40 Fotos. Durch die Nennung der Suchbegriffe bei YouTube hat der Leser zudem die Möglichkeit auf die relevanten Videos bei YouTube zu klicken. Die Idee dies direkt über QR-Codes zu ermöglichen, scheiterte an den betroffenen Fernsehsendern, die keine entsprechende Genehmigung erteilt haben.
Der Preis des Buches beträgt 22,90 Euro. Direkt und schnell ab Mittwoch, den 29. Mai 2024 bestellbar auf der Website www.derringsprecher.de, bei Amazon und im Buchhandel.
EBU Europameisterschaft im Junior-Mittelgewicht.Abass Baraou-Macaulay McGowan.
EBU Europameisterschaft im Junior-Mittelgewicht. Abass Baraou schließt neuen Promotervertrag mit Wasserman-Boxing.
Abass Baraous jüngste Verteidigung seines europäischen Junior-Mittelgewichtstitels der EBU am 14. Juni wird nun an einem neuen Veranstaltungsort stattfinden.
Baraou sollte ursprünglich Macaulay McGowan im „Victoria Warehouse“ in Manchester, England, gegenüberstellen. Aber Umstände außerhalb der Kontrolle von Wasserman Boxing bedeuteten, dass die Karte in das nahe gelegene „Toughsheet Community Stadium“ in Bolton verlegt werden musste.
Obwohl sich der Veranstaltungsort geändert hat, bleibt das Datum gleich und alle Tickets, die für den ursprünglichen Veranstaltungsort gekauft wurden, bleiben für den neu arrangierten Standort gültig. Und die Veranstaltung wird live und kostenlos in Großbritannien auf Channel 5 live übertragen, wie zuvor angekündigt.
Der Deutsche Abaß Baraou kämpft erneut in der Löwenhöhle gegen Manchesters Liebling McGowan, nachdem er Anfang dieses Jahres in einem Kampf des Jahres gegen Sam Eggington in Telford, England, den vakanten Gürtel gewonnen hatte.
Abaß Baraou hat erneut einen Promotervertrag mit Wasserman-Boxing abgeschlossen.
Der europäische Titelkampf, der unmittelbar nach dem Eröffnungsspiel der Euro 2024 zwischen Deutschland gegen Schottland beginnt, wird von einer Handvoll Undercard-Matchups unterstützt:
Lerrone Richards wird es mit dem kampfstarken Steed Woodall aufnehmen, um eine Erklärung über seine Pläne abzugeben, zweimal Titelhalter zu werden.
Der Prospect Dan Toward wird nach seinem großen KO-Sieg in seinem letzten Kampf auch wieder in Aktion sein.
Ryan Kelly vs. Gerome Warburton kollidieren im Super-Mittelgewicht.
Darlingtons Ben Marksby, Leeds-Debütant Ellis Price und der aufstrebender Liverpool-Star Mikie Tallon sind ebenfalls zu sehen.
Abaß Baraou verteidigt zum ersten Mal seinen Europameistertitel im Junior-Mittelgewicht.
Kalle Sauerland, Global Head of Boxing bei Wasserman, sagte: „Es ist europäisches Fieber! Abass Baraou ist auf dem Weg, einer der besten Super-Weltergewichtler der Welt zu werden. Seine Leistung in Telford, England, gegen Sam Eggington war fantastisch und sie können diesmal in Manchester, England, noch mehr davon erwarten.
Wir haben auch eine gestapelte Unterkarte. Dan Toward, zehnmaliger nationaler Champion, der einen weiteren Schritt nach oben machen wird. Ben Marksby, immer noch ungeschlagen, sieht aus wie ein Boxer mit ernsthaftem Potenzial. Plus eine brauende Rivalität zwischen zwei britischen Top-Kämpfern um den Commonwealth-Silbertitel. Das ist es, worum es beim Freiluftboxen geht!
Die Menschenmassen in Bolton gehören zu den lebhaftesten der Welt und wir können es kaum erwarten, wieder für sie zu liefern, wie wir es schon so oft getan haben“.
Am Wochenende treffen in Saudi-Arabien zwei Methusalems der Schwergewichtsszene aufeinander: Deontay Wilder und Zhilei Zhang! Die beiden gigantischen Riesen haben beide mit ihrer K.O Power quasi nur eine einzige Waffe. Der Showdown verspricht maximales Spektakel und hat keinen klaren Favoriten.
Dezember 2023, Riad Saudi-Arabien. Der Bronze Bomber Deontay Wilder ist nach längerer Pause auf dem Weg ins Seilgeviert und die gesamte Box-Welt schaut ganz genau hin. Ist der Bronze Bomber noch der Alte? Im Duell mit dem agilen Joseph Parker soll sich der Knockout-King für einen Mega-Clash mit Anthony Joshua in diesem März empfehlen. Der rote Teppich ist ausgerollt und der Amerikaner muss eigentlich nur noch darüber laufen. Das Duell zwischen ihm und AJ wird seit Jahren herbeigesehnt, viele neutrale Zuschauer drücken ihm die Daumen.
Doch mit dem, was dann im Ring passiert, haben die wenigsten gerechnet. Wilder ist ein Schatten seiner selbst und wird vom slicken Parker komplett dominiert. Der einstige Olympionike ist weder physisch noch mental auf der Höhe und bringt über die gesamten zwölf Runden kaum Schläge an. Das lang ersehnte Mega-Duell mit AJ platzt und Wilder ist boxerisch komplett am Boden. Er hat gegen den Kiwi quasi keine Runde gewonnen. Nun steht die einstige Nummer eins der Division vor einem erneuten Comeback gegen den China Bomber Zhilei Zhang. Und die ganz große Frage lautet: Kann der gefährliche und einst gefürchtete Bronze Bomber nochmal zu einstiger Stärke zurückfinden?
Unorthodoxe Karriere
Wilder beginnt mit Anfang 20 sehr spät mit dem Boxen. Zuvor versucht er sich in der Leichtathletik und dem Football. Eigentlich will er als Journeyman Geld für seine schwer kranke Tochter verdienen, an eine wirkliche Karriere als Preisboxer denkt er nicht. Doch mit seiner krassen Athletik und einer enormen Power boxt sich das amerikanische Schwergewicht rasant nach vorne. Bei den olympischen Spielen 2008 in Peking gewinnt er überraschend Bronze und wird kurz danach Profi. Exzellent aufgebaut boxt sich der schlagstarke Mann aus Alabama nach oben. 2015 gewinnt der 2,01 Meter Hüne dann den freien WBC-Titel gegen Bermane Stiverne. Eine Bilderbuch-Karriere für einen Spätstarter, dem nun alle Türen offen stehen.
Archivbild: Rückkampf Wilder vs. Stiverne / Furchterregender und brutaler Auftritt des WBC Weltmeisters Deontay Wilder in der New Yorker Barclay Arena. Sein Herausforderer Bermane Stiverne hatte auch nicht den Hauch einer Chance gegen den 2,01 Meter Bronce Bomber aus Tuscaloosa, Alabama, USA
In der Folge verteidigt der amerikanische Ringheld seinen Gürtel mehrere Male, auch wenn seine Gegnerschaft überschaubar ist. Zu einem Vereinigungsfight gegen Klitschko kommt es nicht, auch weil das Management Wilder noch etwas Zeit geben will. Den ersten richtig großen Brocken räumt der Alabama Hammer dann 2018 mit dem Kubaner Luis Ortiz aus dem Weg. In einem „Fight of the Year“ kommt Wilder nach zwischenzeitlich großen Problemen zurück und knockt Ortiz aus. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Experten den K.O King auf Platz eins ihres Schwergewichtsrankings und zur absoluten Krönung fehlt nur ein Duell mit dem anderen Kaiser der Division: Anthony Joshua.
Doch zum Giganten-Gefecht kommt es nie und Wilder muss anderweitig starke Gegner finden. Seine Wahl fällt auf den Lineal Champion Tyson Fury, der seine Nemesis werden sollte. Während das erste Duell mit dem Gypsy King noch recht knapp ist, wird der Amerikaner im Rückkampf 2020 vom Briten völlig demontiert. Wilders Schwächen in der Defensive werden offenbart und er ist gegen den Mann aus Morecambe chancenlos. Zwar bringt sich der Bronze Bomber für den Rückkampf nochmal in die Form seines Lebens und liefert dem Engländer eine Schlacht für die Box-Geschichtsbücher, doch am Ende verliert er erneut durch Knockout in Runde elf.
Deontay Wilder meldete sich mit einem Erstrunden-KO über Robert Helenius eindrucksvoll
Danach folgt noch ein Aufbaukampf mit klarem Sieg gegen Robert Helenius und dann eben die krasse Pleite gegen Parker im Dezember. Wilder steht nun mit seinen edlen 38 Jahren am Scheideweg. Nur ein Sieg gegen Zhang kann den ehemaligen Top Dog nochmal in die Nähe eines Mega-Fights bringen. Dafür muss er allerdings ein völlig anderes Gesicht zeigen, seine alten Kräfte wieder entfesseln. Seine physische Stärke, sein gutes Timing und sein Kämpferherz waren ihm gegen Parker völlig abhandengekommen. Immer wieder hatte Wilder betont, dass er zuletzt einige Ayahuasca Zeremonien absolviert hatte. Dazu versuchte er sich als Musiker und wirkte nicht mehr ansatzweise fokussiert auf die Dinge im Boxring. Das Ergebnis haben die Fans im Dezember gesehen. Wenn Wilder den Turnaround schafft und am Samstag in Top-Form aufläuft, ist für den früher mental starken Power-Puncher alles drin. Doch selbst ein Bronze Bomber in Bestform muss sich vor dem chinesischen Krieger in Acht nehmen.
Der Brecher aus China
Zhilei Zhang ist bereits 41 Jahre alt und startete seine Profikarriere sehr spät erst 2014. 2008 in Peking gewann er Olympiasilber und 2012 scheiterte er im Viertelfinale an Anthony Joshua in London. Zhang gewann auf nahezu allen großen relevanten Amateurturnieren Medaillen. Was eine starke olympische Karriere wert ist, haben wir nicht zuletzt beim heißen Fight zwischen Usyk und Fury gesehen. Der „China Bomber“ ist ein unorthodoxer Rechtsausleger, der vor allem über seinen Power Punch jedem Gegner dieser Welt gefährlich werden kann. Doch auch technisch bringt er viel mit, vor allem sein Timing ist oft exzellent.
In seiner Profikarriere war er aufgrund eines Remis gegen den auf Weltlevel eher schwächer einzuschätzenden Jerry Forrest schon abgeschrieben, doch 2022 katapultierte sich der Chinese mit Pauken und Trompeten zurück in das Konzert der ganz Großen. Gegen einen stark favorisierten Filip Hrgovic dominierte Zhang mehr als die Hälfte des Gefechts und unterlag am Ende trotzdem nach Punkten. In meinen Augen eine Fehlentscheidung, die den Chinesen aber wieder in die Verlosung für die Top-Fights brachte.
Jeddah, Saudi Arabia: Filip Hrgovic vs Zhilei Zhang, Final Eliminator for the IBF Heavyweight World Title. 20 August 2022 Picture By Mark Robinson Matchroom Boxing
In seinem nächsten Duell stellte sich Big Bang nämlich Joe Joyce, der damals auf Rang vier des renommierten Ring Magazine gelistet war. Und diesmal ließ Zhang den Punktrichtern keine Chance gegen ihn zu entscheiden. Er bearbeitete das vermeintlich stärkste Kinn der Division so lange, bis der Ringrichter den Kampf abbrach. Auch im Rückkampf knockte er Joyce spektakulär aus.
Zhilei Zhang knockt Joe Joyce mit einem brutalen „ONE Hand Punch“ in der dritten Runde aus.
Nun war Zhang selbst in den Top fünf der Welt, allerdings unterlag er im März einem starken Joseph Parker nach Punkten. Obwohl er den Aussie zweimal zu Boden schlug, machte ihm seine eigene Kondition einen Strich durch die Rechnung. Er gewann ab der Mitte des Kampfes mit Ausnahme der achten Runde eigentlich keinen Durchgang mehr. Und hier steht ein großes Fragezeichen hinter dem olympischen Silbermedaillengewinner. Denn mit seinen 41 Jahren ist er selbst für ein Schwergewicht nicht mehr der Jüngste und sein Stamina reicht einfach nicht mehr für Weltniveau. Er braucht schnelle Siege und wird am Wochenende auch darauf abzielen. Doch gelingt dies gegen den Bronze Bomber?
Alabama Power vs. China Power
Wilder selbst sagte, dass es in der ersten Kampfhälfte einen Knockout geben wird. Entweder er erlegt Zhang oder dieser erlegt ihn. Doch ist das wirklich der richtige Plan für den Amerikaner? Der ehemalige WBC-Champion scheint über die deutlich bessere Kondition zu verfügen. Dazu hat er auch die längeren Arme. Er könnte den Fight mit seiner Führhand kontrollieren und gezielt auf seine Momente warten. Zhang ist zwar auch ein extrem guter Techniker und bereitet seine Angriffe gut vor, doch es ist klar zu erwarten, dass er in den letzten Runden nicht mehr viel im Tank haben wird.
Wilder vs. Zhang.
Ob Wilder zu solch einer Strategie fähig ist, ist natürlich die andere Frage. Dafür müsste er körperlich topfit und voll fokussiert auftreten. Ähnlich wie beim zweiten Fight wie gegen Ortiz oder im dritten Duell gegen Fury. Zhang wird den Druck auf den Bronze Bomber von Beginn an hochhalten und dessen defensive Schwächen ausnutzen. Ein früher Knockout-Sieg für den Chinesen ist genauso möglich, wie ein Punktsieg Wilders. Ebenso kann der Amerikaner Zhang mit seiner knallharten Rechten erwischen. Der Chinese hat zwar das vermeintlich stärkere Kinn, aber wenn der Mann aus Alabama ihn voll trifft, sollte auch das wenig helfen.
Weil einfach alles möglich ist, zählt dieses Duell der Veteranen zu den im Vorfeld spannendsten Gefechten im kompletten Jahr. Eine Vorhersage ist brutal schwierig. Da ich persönlich nicht glaube, dass Wilder sich nochmal zu alter Größe aufschwingen kann, gehe ich mit einem Knockout-Sieg für Zhang in den Runden vier bis sechs. Der China Bomber würde sich mit solch einem Triumph einen weiteren großen Zahltag sichern. Deontay Wilder droht bei einer Niederlage das Ende einer großen, aber auf allerhöchstem Level ungekrönten Karriere.
Jermaine Franklin dominierte Devin Vargas nach Belieben.
Der amerikanische Schwergewichtler Jermaine Franklin erzielte seinen zweiten Sieg in Folge, nachdem er gegen den ehemaligen englischen Weltmeister Anthony Joshua verlor.
Jermaine Franklin ist wieder bereit für große Kämpfe in die Schwergewichtsklasse.
Franklin schlug Devin Vargas zweimal auf dem Weg zu einem KO-Sieg nach der sechsten Runde am letzten Wochenende, im „Wayne State Field House“ in Detroit, Michigan, USA, zu Boden.
Von der Eröffnungsglocke aus initiierte Franklin den Austausch von Kopfhaken oder und Geraden zum Kopf von Vargas. Unbeirrt suchte Vargas den Erfolg, nutzte Winkel oder versuchte eine Öffnung zu finden und Franklin zu kontern. Vargas tat seine beste Arbeit in der zweiten Hälfte der dritten Runde, drückte Franklin an die Seile und landete Schläge und Kombinationen zum Kopf und Körper.
Jermaine Franklin schlägt Devin Vargas zum zweiten Mal zu Boden. Danach hatte er genug und gab nach dem Ende der 6. Runde den Kampf auf.
Nach etwa einer Minute in der vierten Runde, traf Franklin Vargas mit einer harten rechten Hand zum Kopf, gefolgt von einer Kombination zum Körper und Kopf und schlug damit Vargas zum ersten Mal zum Boden. Vargas erhob sich vom Boden und war auch kurz in der Lage, zurück zu schlagen, sich zu wehren und sich mit einer Reihe von Schlägen zum Kopf und Körper Franklins zu verbinden.
Beide Boxer landeten ihren Anteil an Schlägen in der fünften Runde, obwohl Vargas anfing, merklich zu ermüden und viele Schläge absorbierte, die sein Gesicht verletzten.
Jermaine Franklin s. Devin Vargas.
In der Mitte der sechsten Runde wurde Vargas von Franklin an die Seile gepinnt und ging von einem rechten Körperhaken zum zweiten Mal schwer zu Boden. Gegen Ende der Runde taumelte Vargas in eine Links-Rechts-Kombination von Franklin und hing relativ fertig in den Ringseilen. In dieser Situation wurde Vargas gerade noch durch die Glocke gerettet, die ihn vor einer weiteren Bestrafung bewahrte. Vargas‘ selbst und vor allem hatte genug Ecke und Vargas Trainer bat Ringrichter Ansel Stewart, er solle den Kampf stoppen.
Jermaine Franklin, der in der Nähe von Saginaw lebt, verbesserte seinen Kampfrekord nun auf 23-2-0, mit 15 Knockouts.
Der 30-Jährige gab nach dem Kampf zu, dass er noch besser gegen Vargas hätte kämpfen können und wird den Kampf analysieren, um Fehler zu korrigieren. Franklin hofft nun auf einen künftigen Einsatz in Saudi-Arabien.
Wie das US-Portal BoxingScene schreibt, berichten offenbar mehrere dem Portal nahestehende Quellen, dass der Mexikaner seinen IBF-Titel niederlegen und nicht am Purse Bid, welches für den 6. Juni angesetzt ist, teilnehmen wird. Canelo (33), der derzeit einer der weltweit populärsten und umsatzstärksten Boxer ist, möchte offenbar nicht gegen den AGON-Boxer William Scull (22-0, 9 KOs) antreten. Dies resultiert vor allem aus dem Fakt, dass der Kubaner international eher unbekannt ist, im Vergleich zu anderen Optionen, die der mexikanische Boxstar zu forcieren scheint. Ein Kampf gegen Scull hätte zur Folge, dass Canelo weniger Einnahmen generieren würde, als beispielsweise bei einem Fight gegen WBA-Mandatory Edgar Berlanga, David Benavidez oder auch Terence Crawford, der zuletzt von den Saudis für einen Kampf gegen Canelo ins Gespräch gebracht wurde.
Am Wochenende treffen in Saudi-Arabien zwei Methusalems der Schwergewichtsszene aufeinander: Deontay Wilder und Zhilei Zhang! Die beiden gigantischen Riesen haben beide mit ihrer K.O Power quasi nur eine einzige Waffe. Der Showdown verspricht maximales Spektakel und hat keinen klaren Favoriten.
In seiner Profikarriere war er aufgrund eines Remis gegen den auf Weltlevel eher schwächer einzuschätzenden Jerry Forrest schon abgeschrieben, doch 2022 katapultierte sich der Chinese mit Pauken und Trompeten zurück in das Konzert der ganz Großen. Gegen einen stark favorisierten Filip Hrgovic dominierte Zhang mehr als die Hälfte des Gefechts und unterlag am Ende trotzdem nach Punkten. In meinen Augen eine Fehlentscheidung, die den Chinesen aber wieder in die Verlosung für die Top-Fights brachte.
