Samstag, 12. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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William Scull feiert erfolgreiches US-Debüt gegen Sean Hemphill

Foto: AGON Sports/Dustyn Alt

Es ist geschafft! AGON Sports Ausnahme-Boxer William Scull erzielte in der T-Mobile Arena in Las Vegas auf der Undercard des Kampfes zwischen Canelo Alvarez und Jaime Munguia einen überzeugenden Sieg.

AGON Sports‘ William Scull triumphiert in Las Vegas!

Im vierten Kampf des Abends stand „El Indomable“ Sean Hemphill gegenüber, einem US-Amerikaner, der zuvor in siebzehn Kämpfen nur einmal unterlegen war. Scull dominierte den Kampf von Beginn an und setzte kluge Konter im Rückwärtsgang.

Foto: AGON Sports/Dustyn Alt

Obwohl er Hemphill in der fünften Runde zu Boden schickte, musste Scull ständig auf der Hut sein. Hemphill hatte zwar seine Momente, konnte den AGON-Boxer jedoch nie ernsthaft in Bedrängnis bringen.

Nach acht Runden urteilten die Punktrichter einstimmig 78-73, 76-75 und 79-72 zugunsten des gebürtigen Kubaners William Scull. Mit diesem Sieg hat er seinen Status als IBF-Pflichtherausforderer von Saul „Canelo“ Alvarez gefestigt und blickt nun hoffnungsvoll auf eine kommende Weltmeisterschaftschance.

Text: AGON Sports

Canelo Alvarez überzeugt mit Punktsieg gegen Jaime Munguia!

Canelo bleibt weiterhin Undisputed Champion. In der T-Mobile Arena in Las Vegas bezwang der Mexikaner seinen Landsmann Jaime Munguia mit einem klaren Punktsieg.

Canelo schickt Munguia in Runde 4 auf die Bretter

Im Duell der beiden Mexikaner bekam Jaime Munguia endlich seinen langersehnten Shot auf den größten Namen des Sports Saul „Canelo“ Alvarez. Der Schützling von Freddie Roach wollte gleich von Beginn an den Takt angeben und boxte mit hoher Frequenz. Mit langen Jabs wollte er seine Reichweitenvorteile nutzen, wurde vom Weltmeister aller vier großen Weltverbände aber immer wieder in Angriffsphasen abgekontert.

Alvarez zielte immer wieder auf den Körper von Munguia. Nachdem er einen linken Haken gelandet hatte, schlug er mit einer Rechten zum Körper. Munguia startete daraufhin einen kurze Schlaghagel, doch Canelo blieb wachsam und konterte. In der zweiten Runde konnte Munguia gute Treffer landen, nachdem er selbst vom Champion mit einer harten Rechten erwischt wurde. Im dritten Durchgang lieferten sich beide Supermittelgewichtler einen kurzen Schlagabtausch, der vom Publikum in der Halle mit frenetischem Jubel quittiert wurde. Als Canelo dann mit seiner Rechten vorbeischlug, landete Munguia eine Rechte zum Körper und dann zum Kopf, was ihn mutiger werden ließ und eine weitere Angriffsserie einleitete.

 

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In der vierten Runde konnte Canelo einen Knockdown beim Herausforderer erzielen. Es war die erste Bodenbekanntschaft, die Munguia in seiner Profikarriere machen musste und es sollte auch die einzige des Abends bleiben. Zuvor tauschten beide Schläge aus, wobei Alvarez mit einem präzisen rechten Aufwärtshaken durchkam, der Munguia auf den Boden der Tatsachen beförderte. Der Herausforderer erholte sich erstaunlich schnell davon und fand zurück in den Fight, wenn auch teilweise etwas angeschlagen.

 

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Munguia versuchte immer wieder mit Schlagsalven Eindruck zu schinden. Dabei traf er zwar ab und an, zur Freude des Publikums, das die T-Mobile Arena immer wieder in einen Hexenkessel verwandelte, doch Canelo Alvarez blieb geduldig. Er spielte seine Erfahrung aus, wartete die Attacken regelrecht bis zum passenden Moment ab und konterte dann erbarmungslos, wie beispielsweise in Runde sieben.

Jaime Munguia wollte den Titelverteidiger immer wieder regelrecht überrollen, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken und überzeugte durch seine Genauigkeit in Kontersituationen. Mit fortschreitender Kampfesdauer gab Canelo mehr und mehr den Takt an. In den Championship-Runden 11 und 12 landete er nochmal vermehrt Wirkungstreffer, die Munguia deutlich spürte. Doch ein vorzeitiges Ende fand das WM-Duell im Supermittel nicht mehr. Schlussendlich werteten die Punktrichter mit 117-110, 116-111 und 115-112 einstimmig für Saul „Canelo“ Alvarez und besiegelten damit Jaime Munguias erste Niederlage. Canelo und sein Trainer Eddy Reynoso können sich damit über die vierte erfolgreiche Undisputed-Titelverteidigung freuen.

Patrick Korte kämpft am 11. Mai gegen Hughie Fury

„Ich möchte die Spinnweben wegblasen!“ hat Hughie Fury vor seinem letzten Kampf gegen Kostiantyn Dovbyshchenko vor zwei Wochen in einem Interview gesagt. Vor dieser Begegnung hatte der „kleine Fury“ rund drei Jahre nicht im Ring gestanden. Wie es heißt, waren die Auswirkungen von Long Covid der Grund für Furys Ringabstinenz. Im Gespräch mit Sky Sports hat Fury erklärt: „Es kam eins nach dem anderen. Ich hatte Long Covid, danach gab es andere Probleme. Es war einfach ein Albtraum.“

Davon war beim Kampf gegen Dovbyshchenko am 20. April nicht viel zu sehen: der 29-jährige Brite ging mit dem Ukrainer zwar über die Distanz, nutzte aber die Runden, um nach der langen Pause den Ringrost loszuwerden und gewann am Ende klar nach Punkten.

Seit kurzem steht der nächste Gegner von Fury fest: auf der Undercard des WM-Kampfes zwischen Lauren Price und Jessica McCaskill am 11. Mai trifft Fury im walisischen Cardiff auf den Deutschen Patrick Korte.

Für den Essener kam das Ganze reichlich überraschend, Ganz unerwartet habe er am Dienstag die Anfrage bekommen, ob er Lust habe, gegen Fury zu boxen, hat der 40-jährige im Boxen1-Interview verraten.

Schon am 9. Mai geht es mit dem Flieger nach Großbritannien. Zeit für eine spezielle Vorbereitung? Fehlanzeige: „Zum Glück bin ich immer im Training. Hughie ist aber auf jeden Fall ein sehr starker Gegner und hat zudem einen unorthodoxen Stil. Seine Stärken sind definitiv Beweglichkeit und Schnelligkeit, seine Größe von 1.98m und seine Nehmerqualitäten. Die einzige Schwäche?“ Korte grinst: „Er muss gegen mich glänzen! Das Schöne ist, dass ich nichts zu verlieren habe und genau das ist anders, als in den Kämpfen gegen überschaubare Gegner. Ich kann und werde komplett frei reingehen und alles in die Waagschale werfen!“

Dass böse Zungen behaupten, boxerische Hausmannskost aus Essen würde da nicht viel bewirken können, trifft den sympathischen Familienvater natürlich schon, aber Korte ist Realist: „Ich weiß, dass ich kein Ausnahmeathlet bin. Aber ich liebe das Boxen mit allem drum und dran, ich ernähre mich immer sauber, ich trinke nicht und stelle so gut wie alles für meinen Sport hinten an. Und dass ich nun diese Möglichkeit bekomme, ist eine große Ehre.“

Klar, dass die Fans von Patrick Korte aus dem Häuschen sind: „Die freuen sich natürlich für mich. Aber unabhängig von Erfolg oder Misserfolg habe ich die besten und treuesten Fans, für die ich alles geben werde!“

Wir drücken Patrick Korte natürlich die Daumen. Danke für das Interview.

Artur Beterbiev verletzt: Kampf gegen Dmitrii Bivol verschoben!

Der große Undisputed Showdown im Halbschwergewicht zwischen Artur Beterbiev und Dmitrii Bivol wird nicht am 1. Juni stattfinden.

Meniskusriss bei Beterbiev – Kurzfristige OP und Verschiebung des Bivol-Kampfes

Artur Beterbiev hat sich in Vorbereitung auf seinen geplanten Kampf gegen Dmitrii Bivol am 1. Juni verletzt. Berichten zufolge sei in der Vorbereitung auf den Fight in Riad beim 5v5-Event eine Verletzung am Knie Auslöser der Verschiebung. Wie Mike Coppinger schreibt, hat sich der in Kanada lebende Artur Beterbiev einen Meniskusriss zugezogen, der nun kurzfristig operiert wird.

Vor September soll Beterbiev demnach nicht einsatzfähig sein, was den geplanten Kampf um alle WM-Titel im Halbschwergewicht auf Ende des Jahres rutschen lassen könnte. Das 5-gegen-5 Event zwischen Matchroom und Queensberry Promotion am 1. Juni in Riad soll dennoch stattfinden.

Für Dmitrii Bivol könnte diese kurzfristige Verschiebung des Fights bedeuten, dass er dennoch kämpfen und einen Ersatzgegner erhalten wird.

GE-MAN Fight Night Ludwigshafen – Das große Wiegen

Fightposter: Alles oder Nichts – GE-MAN Fight Night Ludwigshafen.

Am heutigen Samstag fliegen die Fäuste in der Friedrich-Ebert-Halle. Zuvor kam es noch zum obligatorischen Wiegen mit positiven Nachrichten.

Die Spannung steigt, die Vorfreude wächst. Am heutigen Samstag ist es endlich soweit, die Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen verwandelt sich in einen Boxtempel. Der umtriebige und populäre Boxpromoter Rainer Gottwald lädt zur großen Fight Night ein, die in mehr als 200 Ländern verfügbar sein wird. In Deutschland wird das Event, welches von Dream Boxing produziert wird, beispielsweise auf dem Premium-Streaminganbieter DAZN ausgestrahlt, der ebenfalls am Samstag auch noch den großen Kampf von Canelo vs. Munguia live aus Las Vegas überträgt. Doch zuvor können sich die Boxsportfreunde auf ein volles Programm in Ludwigshafen freuen.

Gedenken an die Ex-Weltmeisterin und eine Versteigerung für den guten Zweck

Die verstorbene Alesia Graf.

Wer Rainer Gottwald kennt, der weiß, dass ihm neben den sportlichen Aspekten einer Boxveranstaltung auch soziale Projekte sehr am Herzen liegen. So wird es eine Versteigerung von Boxhandschuhen geben, wo der Erlös zugunsten an das Hospiz Elias gehen wird. In einer immer stärker werdenden, älternden Gesellschaft ist dies sicherlich sinnvoll und auch benötigt. Für Rainer Gottwald ein Herzensthema, wo er auf maximal hohe Spendenerlöse hofft.

Besonders erfreulich ist zudem die Tatsache, dass man auch an die verstorbene Ex-Weltmeisterin Alesia Graf gedenkt, die leider im vergangenen März von uns gegangen ist. Ein Schock, der die Boxlandschaft in Deutschland und im Ausland stark aufgewühlt hat. Zu ihrem Gedenken werden traditionell 10 Glockenschläge erfolgen, was sicherlich einer der emotionalen Höhepunkte des Abends darstellt.

Weitere Aktivitäten sind zudem geplant, sei es Ehrungen oder ein Grußwort des Oberbürgermeisters, der einer von zahlreichen prominenten VIP-Gästen ist, die sich das Boxspektakel nicht entgehen lassen wollen. Kaum zu glauben bei dem Programm, dass dort überhaupt noch Boxkämpfe stattfinden werden, doch gleich 12 Kämpfe sollen erfolgen, die eine lange und spannende Nacht versprechen.

Sämtliche Boxer befinden sich im Gewichtslimit

Der Hauptkampf zwischen Ahmad Ali und Hannock Phiri. © Marco Baumann

Vor dem eigentlichen Kampftag findet stets das Wiegen statt. Am Freitag versammelte man sich deshalb in der Rhein-Galerie, wo dieser Prozess durchlaufen wurde. Erfreulicherweise gab es keinerlei Komplikationen auf der Waage, sämtliche Boxer wogen im jeweiligen Gewichtslimit ein.

Darunter auch die beiden Hauptkämpfer im Superweltergewicht, Ahmad Ali (18-1-1, 69,3 KG) und Hannock Phiri (6-2-1, 68,5 KG), die sich nochmals intensiv vor dem Kampf begegneten. Die Veranstaltung trägt auch das Motto „Alles oder nichts“, weil im Falle einer Niederlage ein Karriereende bei Ali im Raum steht. Entsprechend ist der Druck hoch und mit Phiri hat man einen wilden Actionfighter auf der Gegenseite angesetzt. Er verfügt zwar über kein wirklich gutes technisches Boxen, hat aber sehr viel Offensivdrang und kann dort auch gefährlich erscheinen.

Beispielsweise lieferte er sich eine fürchterliche Schlacht mit dem Südafrikaner und Timo Schwarzkopf-Bezwinger Gift Bholo (11-13), welche auf ESPN übertragen wurde. Die Zuschauer dürfen sich also auf eine Menge Action gefasst machen beim Hauptkampf, der so richtig knallen sollte.

Sarah Bormann wünscht sich den erneuten IBO-Titelgewinn

Der IBO-Titelkampf zwischen Sarah Bormann und Tamara Elisabet Demarco. © Marco Baumann

Einer der sportlichen Leckerbissen findet im Minimumgewicht statt, wo sich Sarah Bormann (17-1, 47,5 KG) und ihre argentinische Kontrahentin Tamara Elisabet Demarco (11-6, 47,3 KG) um den IBO-Titel messen werden.

Bormann kommt aus einer knappen Punktniederlage gegen die große mexikanische Doppelweltmeisterin Yesica Nery Plata (30-2), bei der sie in einem absoluten sportlichen Highlight des Jahres dennoch zu überzeugen wusste, im Weihnachtscirkus von Karlsruhe. Nun möchte „Babyface“ erneut angreifen und sich ihren IBO-Titel zurückholen, den sie im Mai 2022 schon einmal gewonnen hat. Mit der Argentinierin Demarco wartet jedoch nun eine schwere Aufgabe auf Bormann. Die Argentinierin wurde im März 2022 WBO-Weltmeisterin im Fliegengewicht und kennt sich also an der Weltspitze aus. Gegen Bormann verspricht das also ein Kampf zu werden, der die höchsten sportlichen Kriterien problemlos erfüllen kann.

Ein Titelkampf um mehrere Gürtel

Der mehrfache Titelkampf zwischen Piergiulio Ruhe und Joshua Nyanzi. © Marco Baumann

Man hat nur wenig Kosten und Mühen gescheut, was sich auch daran zeigt, dass gleich 5 Ansetzungen Titelkämpfe sind. Doch nur der Superweltergewichtstitelkampf zwischen Piergiulio Ruhe (15-1, 69,2 KG) und Joshua Nyanzi (9-1, 69,3 KG) geht um gleich zwei Titel, nämlich die Europameisterschaft bei der IBF und IBO. Die Ansetzung wirft jedoch auch einige Fragen auf, weil Nyanzi aus Uganda stammt, ein Land, welches man nicht zwingend in Europa verorten würde. Es scheint ein Fall für die Genealogie zu sein.

Ruhe, der sich überwiegend im Mittelgewicht befand und nun seine Titelchance im Superweltergewicht sucht, steht vor dem größten Profikampf seiner Karriere. Mit Nyanzi, der den Kampfnamen Spyder trägt, wartet eine absolute Wundertüte auf die Boxsportfreunde in Ludwigshafen. Er ist kaum valide einzuschätzen, scheint physisch aber durchaus einiges mitzubringen, wodurch der Kampf nicht uninteressant erscheint.

Ein Boxer verliert seine makellose Bilanz

Ibo Maier und Kelash Hotak.
© Marco Baumann

Im Halbschwergewicht wird es erstmalig zwar keinen Titelkampf geben, dafür sind beide Boxer noch ungeschlagen. Ibo Maier (12-0, 79,8 KG) und Kelash Hotak (7-0, 76,9 KG) treffen aufeinander. Maier blickt auf eine gute Amateurkarriere zurück, tat sich aber im letzten Kampf gegen einen besseren Gegner deutlich schwerer.

Hotak hingegen stammt aus Afghanistan und hat dort nur vorzeitige Siege eingefahren, die keinerlei sportlichen Wert beizumessen sind. In den letzten Jahren verblieb er auch inaktiv, was sicherlich auch daran liegt, dass in Afghanistan sich die Situation nach der Machtübernahme der Taliban drastisch verschlechtert hat für die Kampfsportler. So fand beispielsweise in den letzten Jahren der MMA-Athlet Wahed Nazhand in Europa ein neues Zuhause und konnte zuletzt bei Oktagon einen fulminanten Sieg erzielen. Ob Hotak seinem Landsmann gleichtun kann, bleibt aber fraglich.

Daniel Dietz, der Boxen1-Newcomer des Jahres

Der Schwergewichtskampf zwischen Daniel Dietz und Halim Haxhijaj. © Marco Baumann

Selbstverständlich kann eine Boxveranstaltung in Deutschland nicht gänzlich ohne das Schwergewicht auskommen. Daniel Dietz (12-0, 122 KG) trifft auf Halim Haxhijaj (5-0, 105,4 KG) im Duell der ungeschlagenen Bigboys.

Daniel Dietz wurde von Boxen1 zum Newcomer des Jahres gekürt, nachdem er im letzten Kampf restlos überzeugte und den P2M-Schützling Felix Langberg (13-2) gekonnt ausboxte. Das wäre auch eine gute Linie gegen den kleineren Haxhijaj, der sich mit deutlichen Reichweitennachteilen konfrontiert sieht. Allerdings ist Haxhijaj ein kompakter Mann, der auch über einiges an Explosivität durchaus verfügt. Ob er aber an Dietz vorbeikommt, bleibt ungewiss.

Die restlichen Resultate auf der Waage

Sarah Scheurich (78,9 KG) vs. Alexandra Anamaria Petre 82 KG) © Marco Baumann
Aro Schwartz (76,3 KG) vs. Andras Toth (75,8 KG)
© Marco Baumann
Mohamad Mardenli (75,5 KG) vs. Muhammad Oguzhan Arifogullari (76,2 KG). © Marco Baumann
Max Geier (76,2 KG) vs. Mirko König (75,8 KG). © Marco Baumann
Alex Alselo (67,8 KG) vs. Norbert Ivanyi (65,9 KG). © Marco Baumann
Calito Cumic (114 KG) vs. Moustafa Moustafa (105 KG). © Marco Baumann
Amar Chaoui (62,3 KG) vs. Ovidiu Lueran (63 KG). © Marco Baumann

Weltweite Übertragung – Resttickets sind noch vorhanden

Das Event wird heute live ab 19 Uhr auf dem Streamingdienst DAZN im Abo übertragen. Es reicht hierfür das SuperSport-Paket. Wer kein DAZN hat, kann zudem kostengünstiger ein Fight+ Abo abschließen und bekommt dort ebenfalls das Event zu sehen. In über 200 Ländern wird es angeboten.

Für alle Kurzentschlossenen sei zudem gesagt, dass noch wenige Resttickets für das Event vorhanden sind. Man kann Tickets ab 35 € hier noch kaufen. Eine weitere Chance wäre sicherlich die Abendkasse.

Undisputed Championship in Las Vegas: Canelo & Munguia im Limit!

Morgen steigt in Las Vegas der Undisputed Showdown im Supermittelgewicht zwischen Saul „Canelo“ Alvarez und Jaime Munguia.

Offizielles Wiegen: Canelo und Munguia vor zigtausenden Fans gefeiert

Beim heutigen Wiegen waren die Protagonisten des Hauptkampfes der PBC-Veranstaltung, welche live in den USA auf Prime und in Deutschland auf DAZN übertragen wird, im Limit. Unter dem frenetischen Jubel von zigtausenden von Fans gingen die Boxer beim öffentlichen Wiegen nochmals über die Waage, nachdem bereits heute morgen im MGM das obligatorische Wiegen hinter verschlossenen Türen (für alle Boxer) stattfand.

Saúl ‚Canelo‘ Alvarez und Jaime Munguia Face to Face beim heutigen Offiziellen Wiegen in Las Vegas, Nevada, USA.

Vierfach-Champion Canelo, der morgen seine WM-Titel nach Version der IBF, WBA, WBC und WBO verteidigen will, ging mit 75,7 kg von den Scales. Sein Herausforderer Jaime Munguia wog hingegen mit 75,9 kg ein. Beide haben damit den Gang über die Waage gemeistert und stehen sich morgen Abend in der T-Mobile Arena im Ring endlich gegenüber.

Für Munguia ist es ein Kampf, auf den er lange Zeit hingearbeitet hat. Der Schützling von Trainer Freddie Roach besiegte zuletzt John Ryder vorzeitig. Canelo ging mit ihm, in dessen vorletzten Kampf, über die Runden. Der Fight der beiden Mexikaner dürfte morgen ein äußert actionreiches Feuerwerk werden!

Drei weitere WM-Kämpfe auf der Undercard

In weiteren Titelkämpfen kommt es zudem zu gleich drei weiteren Weltmeisterschaften. Im Fight um die WBC Interims-WM im Weltergewicht stehen sich Mario Barrios (66,5 kg) und Fabian Andres Maidana (66,3 kg) gegenüber. Ebenfalls um die Interims-WM des WBC boxen im Federgewicht Brandon Figueroa (56,9 kg) und Jessie Magdaleno (58,3 kg). Die reguläre Weltmeisterschaft im Weltergewicht nach Version der WBA wird dabei von Eimantas Stanionis (66,5 kg) und Gabriel Maestre (66,6 kg) ausgeboxt.

Das Gewicht passt! William Scull im Limit und bereit für Kampf gegen Sean Hemphill

Auf der Undercard gibt es zudem deutsche Beteiligung! AGON Sports aus Berlin schickt den kubanischen Supermittelgewichtler William Scull ins Rennen. „El Indomable“ wird bei der IBF als Pflichtherausforderer von Canelo geführt, trifft morgen Abend allerdings auf den US-Boy Sean Hemphill. Der Kampf ist auf maximal acht Runden angesetzt. Beim heutigen offiziellen Wiegen brachte der Schützling von Trainer Franquis Aldama 75,84 kg auf die Waage. Sean Hemphill ging mit 75,93 kg über die Scales.

Canelo Alvarez vs Jaime Munguia Shake Hands beim Offiziellen Wiegen.

Die weiteren Ergebnisse im Überblick:

  • Superwelter: Jesus Alejandro Ramos Jr (70,1 kg) vs. Johan Gonzalez (69,7 kg)

  • Superwelter: Vito Mielnicki Jr (69,7 kg) vs. Ronald Cruz (69,0 kg)

  • Superbantam: Damien Vazquez (TBA) vs. Alan Picasso Romero

  • Superleicht: Gabriel Gollaz Valenzuela (TBA) vs. Jose Angulo (TBA)

  • Leicht: Adrian Torres (TBA) vs. Arsen Poghosyan (TBA)

  • Leicht: Jabin Chollet (TBA) vs. Julian Bridges (TBA)

Canelo Alvarez vs Jaime Munguia Fight-Poster.

Yaroslav Samofalov, mit 28 Jahren in die Boxer-Rente.

Yaroslav Samofalov geht mit 28 Jahren in die Box-Rente. Foto: ©️- Dietmar Albrecht.

Der Ukrainer Yaroslav Samofalov hat seine aktive Laufbahn beendet. Der BC Traktor Schwerin will seinen langjährigen Bundesliga-Boxer jetzt offiziell aus dem Ring  verabschieden.

Zum Abschluss einer Saison werden üblicherweise verdiente Mitarbeiter  verabschiedet. Auch die Bundesliga-Boxer des BC Traktor Schwerin werden  beim Meisterschaftsfinale am 4. Mai ab 19 Uhr in der Schweriner Kästner-Halle in  der Hamburger Allee vor dem entscheidenden Kampf gegen den MBR Hamm  einige Aktive in die sportliche Rente verabschieden. Einer davon soll Yaroslav Samofalov sein.

Es ist Sonnabend, der 2. Dezember 2023. Bei der deutschen Box-Meisterschaft  in der Schweriner Palmberg-Arena ertönt der letzte Gong im Finale des  Weltergewichts. Yaroslav Samofalov wird zum Sieger in diesem Vergleich mit  dem Gifhorner Nick Bier erklärt. Der 69-Kilo-Mann aus Schwerin ist damit zum  dritten Mal in Folge deutscher Meister in dieser Gewichtsklasse geworden und ab diesem Moment Box-Rentner.

Yaroslav Samofalov.

Keine Aussicht auf Olympische Spiele

“Ich hatte die Hoffnung, bei den Olympischen Spielen im Sommer ‘24 in Paris  antreten zu können”, beginnt “Yaro” seine Erklärung für den Rücktritt vom aktiven  Sport, den er mit nur 28 Jahren und damit eigentlich im besten Boxer-Alter  beschlossen hat. “Aber weil ich in Deutschland lebe, habe ich keine Chance auf  einen Startplatz für meine ukrainische Heimat. Und als Ukrainer darf ich nicht für  Deutschland starten. Ohne Aussicht auf internationale Turniere fehlte mir die  Motivation.” Auch einige Angebote aus dem Profilager konnten den Boxer nicht  überzeugen, weiterhin seinen Sport zu betreiben.

BC Traktor Schwerin Pressemitteilung

Der inzwischen 29-lährige lebt seit Anfang 2022 in Schwerin. Als Russland sein  Heimatland angriff, war er gerade mit der Nationalmannschaft bei einem Turnier in Sofia. Seine Heimatstadt Sumy im Nordosten der Ukraine gehörte zu den ersten Städten, die von den Russen eingenommen wurden. Der Deutsche Boxsport Verband bot in Zusammenarbeit mit den Bundesbehörden und dem Deutschen  Olympischen Sportbund (DOSB) Unterstützung für die Sportler an, die nicht in ein  Kriegsgebiet zurückkehren konnten oder wollten.

Yaroslav Samofalov.

Schnell Publikumsliebling beim BC Traktor

Samofalov kam bei Paul Döring unter. Den Sportdirektor des BC Traktor kannte  der Weltergewichtler von einem Gastspiel aus 2019, als er bereits für die  Schweriner Bundesligastaffel in den Ring gestiegen war. “Paul, der Vereins Vorsitzende Frank Kleinsorg und der Beiratsvorsitzende Jens Hadler sind schon  bald für mich eine Art Familie geworden”, erinnert sich Samofalov an die ersten  Monate nach seiner Flucht.

Anfangs lebte er noch im Haushalt von Paul Döring, bald konnte Freundin Alena  nachkommen, eine Wohnung im Zentrum Schwerins war auch gefunden. Der  ausgebildete Sportlehrer startete in der Bundesliga-Staffel des BC Traktor, wurde  dort schnell zum Publikumsliebling und brachte sich auch in die Trainingsarbeit  des Boxclubs ein. Er wurde zum Integrations-Coach, der sich um viele  Jugendliche und Kinder kümmerte, die bei Traktor ihre ersten sportlichen Schritte  gehen. “Wir verständigten uns auf verschiedenen Wegen”, schildert der Ukrainer  die Arbeit. “Die Kinder kommen aus alles Teilen der ehemaligen Sowjetunion, aber auch aus Asien oder Afrika. Häufig konnten wir deutsch, russisch oder  ukrainisch miteinander reden. Manchmal geht es aber auch mit Händen und  Füßen”, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.

Yaroslav Samofalov.

Nicht jeder kann Champion werden, aber ein guter  Mensch

Die Kinder sollen sich in erster Linie entwickeln, nicht nur sportlich, sondern vor  allem auch menschlich. “Nicht jedes Kind kann ein Champion werden, aber ein guter  Mensch”, ist die Devise des Sportlehrers. “Man muss viel machen für den Erfolg!“

„Egal, ob im Sport oder in anderen Bereichen des Lebens.” Neben Koordination  und Athletik sind deswegen auch Konzentration, Disziplin und Höflichkeit Schwerpunkte seiner Arbeit.

Auf lange Sicht ist die berufliche Situation aber nicht befriedigend für den Boxer.  Er ist auf der Suche nach einer Anstellung als Lehrer, seine ukrainischen Abschlüsse sind inzwischen alle in Deutschland anerkannt. “Ich habe  Bewerbungen losgeschickt, aber noch keine Antwort. Am liebsten wäre mir  natürlich eine Arbeit in Schwerin, aber ich würde auch eine Stelle annehmen, die  etwas entfernt ist, wenn ich den Weg täglich machen kann.”

Yaroslav Samofalov.

Im Sommer steht Heirat vor der Tür

Schwerin möchte er nämlich nicht verlassen. Schließlich ist inzwischen auch sein  Vater hier, der auch aus der Ferne stets die boxerische Laufbahn seines Sohnes  verfolgt hat. Und vor allem soll aus Lebensgefährtin Alena, die seit neun Jahren  an seiner Seite steht, im Sommer auch endlich Frau Somafalova werden. Den  Antrag hat sie angenommen, jetzt wird intensiv nach einem passenden Termin  und einer genauso passenden Feiermöglichkeit gesucht.

Es gibt nur noch eines, was die Familienplanung verzögern könnte: die Chance  auf eine Olympia-Teilnahme. “Die nächsten Olympischen Spiele sind 2028, dann bin ich 33. Das ist ein gutes Alter”, denkt Samofalov laut nach. Vielleicht darf er dann für die  Ukraine in Los Angeles antreten. Oder er bekommt vielleicht eine doppelte Staatsbürgerschaft, denn den ukrainischen Pass will er auf keinen Fall abgeben, kann  sich aber durchaus auch vorstellen, Deutscher zu werden für eine Startmöglichkeit.  “Dann würde ich noch einmal in den Ring zurückkehren. Aber nur dann”, steht für  Yaroslav Samofalov fest.

Pressemeldung: BC Traktor Schwerin. Text: Volker Beier – Foto: ©️- Dietmar Albrecht.

Steven Nduka – der Weg zum Champion! Das Interview

Das junge und aufstrebende Boxtalent Steven Nduka.
© Torsten Helmke

Dieses Interview widmet sich dem 18-jährigen Profiboxer Steven Nduka, der am Anfang seines Werdegangs steht und hoch hinaus möchte.

Boxer gibt es wie Sand am Meer. Einige sind talentiert, manche eher weniger, doch alle sitzen im selben Boot. Das Boxen zeigt sicherlich auch Parallelen zum Leben, denn für viele Athleten prägt das Boxen maßgeblich ihr Dasein. Junge und aufstrebende Boxer sind nicht selten, manche werden erfolgreich, ganz wenige sogar sehr erfolgreich. Bei den meisten jedoch platzt irgendwann der Traum von der ganz großen Weltkarriere, und sie wachen hart und unbequem auf dem Ringboden der einstigen Sehnsucht auf.

Wie es in der Zukunft bei Steven Nduka bestellt sein wird, kann niemand sagen. Es ist eine Geschichte von vielen, doch jede Geschichte hat ihren eigenen Charme, ungeachtet des eigentlichen Ausgangs. Steven ist 18 Jahre jung und lebt in Leverkusen. Er ist ein aufstrebender junger Mann, der im vergangenen September sein Profidebüt erfolgreich feierte. Der „Black Panther“, so lautet sein Kampfname, hat große Ziele, wie so viele vor ihm – und noch mehr nach ihm.

Der Trainer spielt eine prägende Rolle in Stevens Leben

Instruktionen von Bekim Hoxhaj in der Rundenpause für seinen Schützling Steven Nduka. Quelle: Bekim Hoxhaj

Steven hat einen wichtigen Mentor im Leben, seinen Trainer Bekim Hoxhaj. Sie sind zwar nicht miteinander verwandt, dennoch gehört Steven zur Familie. „Ich kenne seine Mutter seit der Jugend, Steven ist mit uns immer in den Urlaub geflogen, er gehört zu uns“, sagt Bekim. Bekim ist im Boxen kein Unbekannter, er führt einen erfolgreichen Boxclub in Leverkusen, das „No Limit Boxing“. Mit 7 Jahren kam Steven zum Boxen, er machte sich gut. Bekim förderte Steven sehr, schnell stellten sich große Erfolge ein. Er gewann zahlreiche Titel im Amateurbereich, darunter beispielsweise siebenmal die NRW-Meisterschaft, die deutsche Meisterschaft und starke Platzierungen bei internationalen Wettbewerben.

„Technisch ist er absolut top, darüber brauchen wir gar nicht reden“, schwärmt Bekim. Doch der erfahrene Coach weiß zu gut, wie hart und steinig der Weg für junge Talente im Haifischbecken Profiboxen ist. Für Steven ist Bekim mehr als nur der Trainer, er nennt ihn liebevoll „Papa“, weil diese Rolle im Leben leider „vakant“ war, wie so manche Boxtitel, die sich Steven in der Zukunft umlegen möchte. Er selbst meint über Bekim: „Das kann ich auch offen und ehrlich sagen, das werde ich auch immer sagen, privat ist er mein Vater und im Training ist er mein Trainer.“ Die beiden sind ein eingespieltes Team und wollen sich nach oben kämpfen, bis an die Spitze.

Boxen1 möchte Steven bei seiner langen Reise im Profiboxen begleiten. Der Start ist unscheinbar, in einem kleinen Ruderboot, bis hin zur großen luxuriösen Yacht am Ende der Karriere? Viele Szenarien sind denkbar, doch egal wie diese Reise auch ausgehen mag, ob man im Zielhafen der Träume mit Jubel einläuft – oder währenddessen Schiffbruch erleidet, Boxen1 möchte ihn dauerhaft beistehen und ihn porträtieren. Dies ist erst der Anfang des Profiboxers Steven „Black Panther“ Nduka.

Das Interview mit Steven Nduka

Hey, Steven. Im September hast du mit 17 Jahren deinen ersten Profikampf bestritten, jetzt am Samstag soll der inzwischen 7. erfolgen. Wie blickst du auf diese Zeit zurück?

Steven Nduka: Das war sehr spannend, aufregend, aber ich bin noch nicht lange in der Profibranche. Gott sei Dank haben wir bislang gute Erfolge abgeliefert und es soll einfach so weiterlaufen.

Du warst durchaus eine hochdekorierte nationale Personalie im Amateurbereich, hast beispielsweise neben der deutschen Meisterschaft auch etliche Male die NRW-Meisterschaft gewonnen. Wie verlief die Umstellung in das Profilager?

Die Umstellung lief sehr gut, da wir (No Limit Boxing) hauptsächlich auch ein Profiverein sind. Gott sei Dank habe ich den Bekim, der mich auch darauf eingestellt hat, wie es bei den Profis läuft und wie es bei den Amateuren läuft. Bei den Amateuren läuft es so, dass ich bisher nur mit dem Kopfschutz gekämpft habe, aber im Profibereich kämpft man ohne Kopfschutz. (Steven lacht) Es war für mich eher eine kleine Umstellung.

„Das war sehr unbeschreiblich, beim Profidebüt in so einer Arena kämpfen zu können.“

Steven Nduka beim erfolgreichen Profidebüt im September 2023.
Quelle: Bekim Hoxhaj

Dein Profidebüt erfolgte in einer gut gefüllten Ostermann Arena, wo einst auch schon Felix Sturm kämpfte. Du hast auch schon auf der Undercard von Felix Sturm gekämpft. Wie fühlte sich das Profidebüt speziell für dich an?

Unbeschreiblich. Das war mein Zuhause, ich habe in Leverkusen gekämpft. Die Halle war sehr voll und das Publikum war auch sehr zufrieden. Das war sehr unbeschreiblich, beim Profidebüt in so einer Arena kämpfen zu können.

War deine Anspannung sehr groß, hattest du ein starkes Kribbeln?

(Steven lacht). Starkes Kribbeln auch, sehr sogar. Es war mein Profidebüt. Ich hatte eine Aufregung, eine sehr große Aufregung, aber eine sehr positive Aufregung. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung gewesen.

Mit Siarhei Huliakevich hast du schon einen ehemals international sehr erfolgreichen Mann bezwungen und mit Wilmer Baron einen schlagstarken Mann, der zuvor mit MMA-Star Islam Dulatov über die Runden ging. Wie blickst du auf die beiden Kämpfe zurück?

Beide Gegner waren sehr stark. Der Baron war von der Breite her echt stark. So wie mein letzter Gegner. Wie ich darauf blicke? Beide haben mich gefordert und sehr inspiriert.

Beim Baron-Kampf waren auch enge Runden dabei, und er wirkte sehr schlagstark. Hast du das gespürt?

Direkt gespürt nicht, aber nach dem Kampf. (Steven lacht erneut)

Ursprünglich war angedacht, dass du mit Islam Teffahi einen erfahrenen Mann am Samstag herausfordern solltest, der auch schon häufiger in WBC-Titelkämpfen über die Runden gegangen ist und sie auch gewann. Wie sehr beschäftigt dich ein Gegnerwechsel so kurz vor dem Kampf noch?

Dazu kann ich auch gerne etwas sagen. Ich stelle mich auf jeden ein, sowas ist kein Problem für mich. Wir haben eine Vorbereitung auf jeden Kampf, und wenn so etwas passiert, dann passiert so etwas. Ich weiß, ich bin trotzdem fit und fühle mich fit. Da gebe ich trotzdem mein Bestes, egal wer da jetzt kommt.

Es kann aber sein, dass man sich speziell auf einen bestimmten Gegnertypus einstellt und am Ende doch ein ganz anderer Gegner folgt. Das ist dann ja schon eine große Veränderung?

Ja, das kann schon eine große Veränderung sein. Wir trainieren aber mit Rechtsauslegern, mit Linksauslegern, mit kleineren Boxern und mit größeren Boxern. Wir sind darauf sehr gut vorbereitet. Und wenn ein Gegner ausfällt, dann ist das halt so. Wir meckern nicht herum, wir kämpfen einfach. Das ist das Gute bei uns.

Wenn du deine eigenen Stärken und auch noch Schwächen beschreiben solltest, was käme beim aktuellen Boxer Steven Nduka dabei heraus?

(Steven lacht). Der Steven Nduka, aka Black Panther, hat keine Schwächen, sondern hat nur Stärken. Und meine Stärken sind auf jeden Fall meine Explosivität und meine Beinarbeit.

„Privat ist er mein Vater und im Training ist er mein Trainer“

Steven Nduka in der Rundenpause mit seinem Trainer Bekim Hoxhaj.
Quelle: Bekim Hoxhaj

Mit Bekim Hoxhaj hast du nicht nur einen erfahrenen Trainerfuchs an deiner Seite, sondern auch einen Mann, der dir im Leben immer sehr nahestand. Beschreibe mir bitte seinen Wert für den Profiboxer Steven Nduka, aber auch für den Menschen Steven Nduka.

Also, für den Profi kann ich dir sagen, er ist mein Trainer und er hat einen sehr hohen Wert für mich. Und als Mensch, er ist eine tolle Person. Und das kann ich auch offen und ehrlich sagen, das werde ich auch immer sagen, privat ist er mein Vater und im Training ist er mein Trainer. Damit bin ich auch sehr zufrieden und glücklich.

Die meisten Boxer haben das Ziel eines Tages Weltmeister zu werden oder in großen Kämpfen in den USA zu stehen. Doch realistisch betrachtet, was sind deine kurzfristigen und mittelfristigen Ziele in den nächsten 1-2 Jahren, die du erfüllt sehen möchtest?

Ganz oben an der Spitze zu stehen. Ich möchte um einen Gürtel kämpfen. Die WBC-Juniorenweltmeisterschaft. Und in 2 Jahren in den USA kämpfen. Das sind meine Ziele in den nächsten 1-2 Jahren.

Das Supermittelgewicht, in dem du kämpfst, genießt in Deutschland seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Ob Arthur Abraham oder Sven Ottke, man blickt auf große Champions zurück. Welcher Boxer inspiriert dich, wo du sagst, dass du gerne jenes Level mal erreichen möchtest?

Canelo und Ben Whittaker.

Ben Whittaker ist ein absoluter Showman. Siehst du darin auch etwas, was du für dich selbst integrieren kannst?

Ja, Show zu machen. Die Leute zu unterhalten und zu inspirieren.

Und wie sieht das Bekim? Ich kann mir vorstellen, dass er lieber sehen würde, dass man sich strikt auf den Gameplan konzentriert?

Natürlich. So etwas gehört sich eigentlich auch nicht, es ist eine Respektfrage. Wenn wir einen Gameplan haben, dann haben wir einen Gameplan und würden den bevorzugen. Und ab und zu kann man auch eine Show abliefern, aber geschickt.

„Das macht uns aus, wir sind eine Familie.“

Ein Bild aus dem No Limit Boxing-Gym.

Beim No Limit Gym sind viele verschiedene Boxer aktiv, darunter auch der Musiker Manuellsen beispielsweise. Ihr wirkt wie eine verschworene Truppe, die sich gegenseitig stets pusht. Wie sehr ist dieser Zusammenschluss für die weitere Entwicklung entscheidend?

Das spielt eine sehr große Rolle. Bei uns im Stall, bei No Limit Boxing, haben wir eine angenehme Atmosphäre. Das macht uns aus, wir sind eine Familie. Und das spielt auch eine große Rolle bei uns im Stall, dass wir harmonieren.

Es kommen ja auch immer wieder externe Boxer zu euch. Tom Schwarz ist neulich dagewesen, zuvor auch Ilyas Can Kali. Sind das immer mal wieder neue Gesichter bei euch, oder vermehrt die gleichen?

Es sind neue Gesichter, mal bekannte Gesichter. Es ist immer von etwas dabei. Und das freut mich, dass wir so bekannt sind, dass die Leute zu uns kommen.

Mit Ibrahim Yildirim erwartet dich am Samstag ein kurzfristiger Ersatzgegner, der aus Düren kommt und beispielsweise schon gegen Firat Arslan im Ring stand. Worauf können sich alle Fans, und die die es noch werden, gefasst machen?

(Steven lacht). Meine Fans können sich bereit machen, es wird eine große Show und die Halle wird brennen! Wir werden gut abschließen, wir haben eine sehr gute Vorbereitung gehabt. Und das soll die Leute neugierig machen.

„Wichtig ist mir meine Familie, die mich bei allem unterstützt“

Steven Nduka mit seiner Mutter und dem Trainerpapa Bekim Hoxhaj.

Wir sprachen viel über das Boxen, was aber auch naheliegend erscheint. Du bist 18 Jahre, gehst nebenbei auch die ersten Schritte im beruflichen Werdegang. Viele neue Eindrücke gibt es aktuell für dich zu verarbeiten. Wenn du jedoch mal tief in dein Herz horchst, was macht dich glücklich, was ist dir wichtig, was wünschst du dir, Steven?

Glücklich macht mich das Boxen. Ich boxe seit 11 Jahren. Das wird auf jeden Fall durchgezogen, bis ich mein Ziel erreicht habe. Wichtig ist mir meine Familie, die mich bei allem unterstützt, auch hauptsächlich beim Boxen. Ich wünsche mir eine erfolgreiche Zukunft mit meiner Familie und meinem Trainer und Vater Bekim.

Gibt es abschließend noch etwas, was du den Lesern sagen möchtest?

Gerne. Ich sage das sehr häufig: Zieht euren Traum durch. Egal wie schwer das ist, ich habe auch einen Traum und ziehe diesen Traum durch. Und hört nie auf jemand anderen, hört auf euer Herz, denn das ist das Wichtigste.

Steven kämpft am morgigen Samstag in Leverkusen

Den nächsten Profikampf hat Steven bereits am morgigen Samstag in Leverkusen. Dies geschieht im Zuge des 10-jährigen Jubiläums von No Limit Boxing, welches mit einem hochkarätigen Boxevent gebührend gefeiert wird. Steven, der aktuell eine Profibilanz von 6-0 aufweist, möchte entsprechend seinen siebten Profisieg nachlegen.

Wer dem Event in der Ostermann Arena beiwohnen möchte, hat die Gelegenheit, ab 26 € noch Karten auf Eventim zu bestellen.

Zudem wird es einen PPV-Livestream ab 18 Uhr geben, der auf Fight24 für 15 € angeboten wird.

Letzter Trainingstag für William Scull – Morgen offizielles Wiegen.

William Scull kämpft in der Nacht von Samstag auf Sonntagmorgen in Las Vegas, im Rahmen des Canelo-Kampfes, gegen den starken Sean Hemphil.

„El Indomable“ trifft in der T-Mobile Arena in Las Vegas auf Sean Hemphill.

Die Uhr tickt! Es sind nur noch wenige Stunden, bis AGON Sports Ausnahme-Boxer William Scull den Schritt auf die große Box-Bühne wagt. „El Indomable“ wird an diesem Samstag dort boxen, wo schon die ganz ganz Großen vor ihm waren: im Mekka des Boxsports, in Las Vegas! In der T-Mobile Arena boxt der Kubaner im Vorprogramm zur Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht zwischen Titelverteidiger Saul „Canelo“ Alvarez und Herausforderer Jaime Munguia.

William Scull letztes Training für seinen Kampf gegen Sean Hemphil. Heute Abend steht das Offizielle Wiegen bevor. Foto: Dustyn Alt.

In der „Sin City“ trifft der 31-jährige Supermittelgewichtler Scull, der beim Weltverband IBF als Pflichtherausforderer von Saul „Canelo“ Alvarez geführt wird, auf den US-Amerikaner Sean Hemphill. Am Donnerstag Ortszeit stand für den AGON-Boxer das letzte leichte Training an, ehe es morgen über die Waage geht und das Supermittelgewichts-Limit nicht überschritten werden darf. In der „Salas Boxing Academy“ vom weltberühmten kubanischen Trainer Ismael Salas stand der finale Feinschliff auf dem Programm, bei dem auch die letzten Gramm zuviel verloren gegangen sein dürften.

Neben Pratzenarbeit mit Coach Franquis Aldama wurde vor allem nochmal an der Technik gefeilt, die am Samstag den Sieg bescheren soll. William Sculls auf acht Runden angesetzter Fight, gegen den bis dato nur einmal unterlegenen Sean Hemphill, wird der vierte des Abends sein.

William Scull vs. Sean Hemphil Fight-Poster.

Naoya Inoue vs. Luis Nery am kommenden Montag im „Tokio Dome“ in Tokio, Japan um alle vier WM-Titel.

Naoya Inoue vs. Luis Nery kämpfen am kommenden Montag in Tokio, Japan um alle vier WM-Gürtel im Super-Bantamgewicht.

Insgesamt vier Weltmeisterschaften auf der FightCard.

Box-Superstar Naoya Inoue wird der erste Japaner sein, der seit über einem halben Jahrhundert in seinem Heimatland, einen unbestrittenen Weltmeistertitel verteidigt, wenn er seine vier Super-Bantamgewichts-Titel am 6. Mai im „Tokio Dome“, in Tokio, Japan, gegen den Mexikaner Luis Nery aufs Spiel setzt.

Naoya Inoue (26-0-0, 23 KOś-Siege) hielt zuvor den unbestrittenen Bantamgewichts-Weltmeistertitel, ging dann aber sofort eine Gewichtsklasse nach oben ins Super-Bantamgewicht, nachdem er alle seine WM-Gürtel im Bantamgewicht zuvor freiwillig niedergelegt hatte. Der letzte japanische Boxer, der einen unbestrittenen Titel verteidigte, war Koichi Wajima, der Anfang und Mitte der 1970er Jahre zweimal die WM-Titel im Super-Weltergewicht hielt.

Naoya Inoue vs. Luis Nery.

Luis Nery (36-1-0, 27 KOs) ist in der Super-Bantamsgewichtsklasse zur Zeit die wohl gefährlichste Herausforderung für Naoya Inoue.

Der mexikanische Rechtsausleger ist ein Zwei-Gewichtsklassen-Weltmeister und bewegt sich seit Jahren in den Top-Positionen der Weltranglisten. Sein Sieg im Februar 2023 über Azat Hovhannisyan wurde vom „Ring Magazin“ als „Fight of the Year“ ausgezeichnet.

Wie stehen Chancen für diese potenziell explosive Begegnung in Japan?

Beide Boxer verfügen über eine explosive Schlagkraft und keiner glaubt wohl, dass dieser Kampf über die Runden gehen wird. Ein Kampf über die volle Distanz ist daher wohl unwahrscheinlich.

Pound4Pound ist Naoya Inoue ist zur Zeit wohl der härteste Puncher der Welt, was auch durch seine KO-Rate von 88 Prozent belegt wird. Jeder Schlag, den das japanische Kraftpaket austeilt, ist explosive und er ist in der Distanz genauso gefährlich wie im Infight.

Luis Nery hat eine Knockout-Rate von 77 Prozent. Der mexikanische Boxer hat nicht Inoues One-Punch-Kraft, aber er kann mit Kombinationen schweren Schaden anrichten und ist sehr aggressiv. Zwischen Juli 2016 und Juli 2019 hat Luis Nery elf Kämpfe in Folge durch KO gewonnen.

Naoya Inoue vs. Luis Nery.

Nachdem Inoue eine Gewichtsklasse aufgestiegen ist, hat er länger gebraucht, um seine Gegner auszuknocken, als in den leichteren Divisionen. Am Ende schaffte er es jedoch auch im Super-Bantamgewicht. Bei der vollständigen Vereinigung der Super-Bantamgewichts-Gewichtsklasse stoppte „The Monster“, wie Inoue genannt wird, sowohl Stephen Fulton in der 8. Runde als auch Marlon Tapales, im Jahr 2023, in der 11. Runde.

Bei Nerys einziger professioneller Niederlage im Jahr 2021 hielt Brandon Figueroa ihn in sieben Runden auf. Figueroa ist von Natur aus größer als Inoue, hat aber nicht die gleiche brutale Schlagkraft wie der Japaner. Das verheißt nichts Gutes für Luis  Nery, der das Glück haben wird, gegen den rücksichtslosesten Finisher des Boxsports, wenigsten für einen Abend im Mittelpunkt zu stehen.

Im Co-Feature des Abends wird der australische WBO-Weltmeister im Bantamgewicht, Jason „Mayhem“ Moloney (27-2-0, 19 KO-Siege), seinen WM-Gürtel gegen den aufstrebenden Knockouter und ehemaligen Kickbox-Weltmeister Yoshiki Takei(8-0-0, 8 KO-Siege verteidigen.

Beim Weltmeistertitel-Vierfach-Header ist auch der WBA-Weltmeister im Bantamgewicht Takuma Inoue (19-1-0, 5 KO-Siege) vertreten, wie auch der jüngere Bruder von Naoya, Takuma Inoue, der seinen Titel gegen den ehemaligen Weltmeistertitel-Herausforderer Sho Ishida (34-3-0, 17 KO-Siege) verteidigt. Im Kampf um den Weltmeistertitel im Fliegengewicht kämpft der frischgebackene WBA-Weltmeister Seigo Yuri Akui (19-2-1, 11 KO-Siege) gegen Taku Kuwahara (13-1-0, 8 KO-Siege) in einem Rückkampf ihres Aufeinandertreffens von 2021, das Akui damals durch TKO in der 10. Runde gewann.

Der erst 30-jährige Naoya Inoue gilt derzeit pound4pound als der beste Boxer weltweit. Er hat bereits Weltmeister-Titel in vier verschiedenen Gewichtsklassen errungen und er hat dabei in zwei Gewichtsklassen alle WM-Titel der großen vier Weltboxer-Verbänden vereint.

Inoue vs. Nery FightCard

Naoya Inoue vs. Luis Nery, für Inoue’s IBF, WBA, WBC und WBO Super-Bantamgewichts-Titel

Seigo Yuri Akui vs. Taku Kuwahara, für Akui’s WBA Fliegengewichts-Titel

 Takuma Inoue vs. Sho Ishida, für Inoue’s WBA Bantamgewichts-Titel

 Jason Moloney vs. Yoshiki Takei, für  Moloney’s WBO Bantamgewichts-Titel

TJ Doheny vs. Bryl Bayogos – Kampf im  Super-Bantamgewicht.

Naoya Inoue vs. Luis Nery Fight-Poster.
Naoya Inoue vs. Luis Nery Fight-Poster.