Samstag, 12. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
Start Blog Seite 69

Ex-Bond Pierce Brosnan spielt verstorbenen Boxtrainer Brendan Ingle in Biopic über Prince Naseem

Pierce Brosnan übernimmt in dem kommenden Biopic „Giant“ die Rolle des verstorbenen Boxtrainers Brendan Ingle.

Pierce Brosnan in Neuer Rolle: Der Boxtrainer

Der Film erzählt die Geschichte des berühmten englischen Profiboxers „Prince“ Naseem Hamed und seines Trainers Brendan Ingle, der 2018 verstorben ist. Beide feierten zusammen zahlreiche Erfolge im Boxsport. Brosnan, der für diese Rolle seinen Look deutlich verändert hat und dafür graues, schütteres Haar trägt, wurde kürzlich bei den Dreharbeiten in England gesichtet, wo er in Sportbekleidung und mit energischer Ausstrahlung fotografiert wurde.

Prince Naseem Hamed mit seinem Sohn Aadam

Hinter den Kulissen von „Giant“

Der Film, der von Sylvester Stallone produziert wird, verspricht nicht nur durch die Besetzung, sondern auch durch die fachkundige Leitung Aufmerksamkeit zu erregen. Regie führt Rowan Athale, während „Star Wars“-Star Amir El-Masry die Rolle des Naseem Hamed übernimmt. Ursprünglich geplant als Drehort war Malta, jedoch fiel die erste Klappe in Yorkshire, England. Ein Kinostartdatum steht noch aus, vermutlich ist nicht vor 2025 damit zu rechnen. Die Verbindung von dramatischen realen Ereignissen und starker schauspielerischer Besetzung lässt auf einen packenden Film hoffen – für die Boxfans weltweit dürfte dies definitiv wieder ein toller Streifen werden!

Ryan Garcia und Oscar De La Hoya sind wieder Freunde, nachdem die Klage beigelegt wurde.

Nach seinem Sieg über Devin Haney sind Ryan Garcia und Oscar De La Hoya sowie Bernad Hopkins wieder Freunde.

Ryan Garcia vereinnahmte über 50 Millionen Dollar für seinen Kampf gegen Devin Haney.

Der jahrelange Streit zwischen dem CEO von Golden Boy Promotions, Oscar De La Hoya, und dessen größten Boxstar Ryan Garcia scheint zumindest vorerst ein Ende zu haben.

Zusätzlich zu der extremen Freundlichkeit und dem offensichtlich guten Verhältnis, das Oscar De La Hoya und Golden Boy-Partner Bernard Hopkins und Garcia im Vorfeld von Garcias triumphalen Sieges über Devin Haney am vergangenen Samstag, in ihrem großen Pay-per-View-Kampf an den Tag legten, zeigte das Trio bezüglich der Klage, die Golden Boy letztes Jahr gegen Garcia und seinen Anwalt und Berater Guadalupe Valencia eingereicht hatte, dass diese inzwischen beigelegt wurde.

In einem am Mittwoch von Richter Andrew P. Gordon vom US-Bezirksgericht für Nevada, USA, erlassenem Beschluss wurde der Fall abgewiesen. In dem Beschluss der „Fight Freaks Unite“ in Kopie vorliegt, heißt es:

„Hiermit wird gemäß Regel 41(a)(1) der Bundeszivilprozessordnung von und zwischen den Parteien dieser Klage, dem Kläger Golden Boy Promotions, LLC und dem Beklagten Ryan Garcia, durch ihre jeweiligen Rechtsanwälte festgelegt, dass die oben genannte Klage unbeschadet des Beklagten Garcia abgewiesen wird, wobei jede Partei ihre eigenen Kosten und Gebühren in dieser Klage trägt.“

Ryan Garcia schlägt den perfektesten linken Haken gewichtsübergreifend weltweit und mit diesem „Gott gegebenen linken Haken (wie es Garcia nennt), schickte er Devin Haney gleich drei Mal zu Boden.

Der Richter erließ ein zweites einseitiges Urteil, das genau gleich lautete, außer dass Rechtsanwalt Valencias Name anstelle von Garcias Name genannt wurde.

Beide Seiten bestätigten gegenüber der FFU, dass sie eine Einigung im Fall erzielt hätten, lehnten jedoch eine Stellungnahme ab. Ryan Garcia, einer der größten Stars des Boxsports, steht weiterhin unter einem Promoter-Vertrag mit „Golden Boy Promotios“.

„Golden Boy“ reichte die Klage am 16. Juni letzten Jahres ein, als die beiden Seiten kaum noch miteinander sprachen. Golden Boy verklagte Garcia und Valencia, um die Aufrechterhaltung ihrer „gültigen und durchsetzbaren Promoter-Vereinbarung“ zu erreichen, nachdem ihnen vorgeworfen wurde, sie hätten versucht, sich ohne die Zustimmung oder Beteiligung von Golden Boy zu streiten. Ryan Garcia beantragte im August die Abweisung des Verfahrens. Garcia hatte am 18. September 2019 einen Promoter-Vertrag unterzeichnet und Golden Boy Verstöße vorgeworfen.

Beide Seiten teilten dem Gericht am 18. Oktober mit, dass sie in die Mediation eingetreten seien und einigten sich darauf, diese für weitere zwei Wochen fortzusetzen. Im Januar teilten sie dem Gericht mit, dass sie weiterhin über eine Einigung verhandeln würden.

Auch wenn der Rechtsstreit noch andauerte und sich die beiden Parteien in sehr schlechten Verhältnissen befanden, arbeiteten sie bei Ryan Garcias Kampf gegen Oscar Duarte am 2. Dezember doch wieder zusammen. Ryan Garcia gewann diesen Kampf durch KO in der achten Runde und Erholte sich damit von seiner KO-Niederlage gegen Gervonta Davis im Mega-Pay-per-View-Kampf im April letzten Jahres.

Hier schickte Ryan Garcia Devin Haney brutal zu Boden.

Kein Rückkampf gegen Devin Haney

Unmittelbar nach dem sensationellen Punktsieg von Ryan Garcia über Devin Haney am vergangenen Samstagabend im Barclays Center in Brooklyn, New York, USA, sagten beide Boxer, sie seien an einem Rückkampf interessiert.

Aber es ist unwahrscheinlich, dass es passieren wird.

Der 25-jährige Devin Haney (31-1-0, 15 KO-Siege), aus Las Vegas, der ehemalige unangefochtene Leichtgewichts-Champion, konnte seinen WBC-Weltmeistertitel im Junior-Weltergewicht nicht verlieren und der ebenfalls 25-jährige Ryan Garcia (25-1-0, 20 KO-Siege), aus Los Angeles, konnte den Titel nicht gewinnen es, weil er 1,5 Kilo über der Gewichtsgrenze des Junior-Weltergewichtes wog. Aber Garcia gewann dank seines göttlichen linken Hakens eine Mehrheitsentscheidung – 115-109, 114-110 und 112-112. Er erzielte drei Knockdowns in der siebten, zehnten und elften Runde, bekam aber auch einen Punkt abgezogen, weil er in der siebten Runde nach einem Break nachgeschlagen hatte.

Im Ring sagte Haney direkt nach dem Kampf: „Es war ein enger Kampf. Ich würde gerne erneut gegen ihn antreten. Ich habe ihm eine Chance gegeben. Es wäre nur richtig, dass er mir eine auch eine Chance gibt. Er hat mir den Titel nicht zugenommen. Ich bin immer noch der Champion. Wir können es noch einmal machen.“

Hier schickte Ryan Garcia Devin Haney erneut schwer zu Boden.

Als Haney Garcia direkt nach dem Kampf auf eine Revanche ansprach, sagte er: „Ja, lass es uns noch einmal machen.“

Aber auf der Pressekonferenz nach dem Kampf sagte Ryan Garcia, der sich vor seinem Übertritt ins Profilager schon sechs Amateurkämpfe mit Haney teilte, bei denen es 3:3 stand, bevor er das Unentschieden jetzt bei den Profis durchbrach, dass er ins Weltergewicht und möglicherweise sogar ins Junior-Mittelgewicht aufsteigen werde.

Am Mittwoch plädierte Devin Haney erneut auf Instagram für einen Rückkampf.

„Ich bin beim Boxen zu kurz gekommen, und wenn mich jemand kennt, weiß er, dass ich ein echter Konkurrent bin und meine Fähigkeiten schon immer gegen die besten Boxer der Welt testen wollte“, schrieb Haney. „Trotz der Umstände war Ryan an diesem Abend siegreich und das ist auch in Ordnung. Ich habe das Gefühl, dass das Gewicht dabei eine Rolle gespielt hat, aber das weiß nur Allah. Ich würde gerne eine Revanche haben und den Fans einen fairen Kampf innerhalb eines vereinbarten Gewichts bieten. „Trotzdem genieße ich derzeit die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und versuche, meine Tage im Ramadan nachzuholen. Vielen Dank an alle meine Unterstützer und alle, die an der Durchführung dieser Veranstaltung beteiligt waren. Nachdem ich meine Ramadan-Tage fertig gemacht habe, werde ich euch sagen, was als nächstes kommt!“

Oscar De La Hoya kommentierte Haneys Beitrag mit den Worten: „Viel Glück mit (Matchroom-Boxing-Promoter) Eddie (Hearn), aber es wird keinen Rückkampf geben.“ Viel Glück in Deiner Karriere und viel Glück mit Eddie, einem europäischen Promoter, der versucht, in den USA Fuß zu fassen.“ Da kam dann doch wieder die Feindseeligkeit zwischen Oscar De La Hoya und Eddie Hearn an den Tag.

Mit seinem sensationellen und eindrucksvollem Sieg über Devin Haney katapultierte sich Garcia zu einem der Boxer weltweit mit den höchsten Börsen.

Ryan Garcia und Devin Haney vereinnahmte für ihren Kampf insgesamt 85 Millionen Dollar

Wie Ryan Garcia auf den sozialen Medien bekannt gab, verdiente er 50 Millionen Dollar für diesen Kampf, und Devin Haney bekam etwas weniger – 35 Millionen Dollar. Der Gewinner sagte: „85 Millionen Dollar was dieser Kampf eingespült hat sind gut. Ich kann es kaum erwarten, den vielen Kindern zu helfen“.

Bei einer Einnahme von 50 Millionen Dollar ist es Ryan Garcia wohl auch nicht ganz so schwer gefallen, Devin Haney von seiner Börse 1,5 Millionen Dollar bezahlt zu haben, dass der Kampf, wegen Garcias Übergewicht, doch noch stattfinden konnte.

Ryan Garcia ist mit und sicher auch nach seinem letzten Kampf zu den Groß-Verdienern des weltweiten Boxsports geworden. 50 Millionen Börse konnten bisher nur die Schwergewichtler Tyson Fury und Anthony Joshua oder vielleicht noch Canelo Alvarez vereinnahmen und es wird wohl nicht lange dauern bis auch der saudi-arabische Scheich Turki Alalshikh nach Ryan Garcia rufen wird, denn ihm stehen sowohl im Weltergewicht und auch im Super-Weltergewicht noch ganz große Kämpfe bevor.

Der erst 25-jährige Ryan Garcia steht vor einer ganz großen Weltkarriere.

Quelle: Dan Rafael „Fight Freaks Unite“.

Ramon Cardenas stoppt Jesus Ramirez Rubio auf ProBox

Ramon Cardenas und Jesus Ramirez Rubio.

Beim ProBox-Hauptkampf konnte sich die Nummer 4 der WBA, Ramon Cardenas, mit einem vorzeitigen Sieg beglücken. Doch nicht allen A-Sides gelang der Erfolg.

Es war mal wieder am Mittwoch in Plant City, USA, soweit. ProBox veranstaltete ein Event, wie sie es jeden zweiten Mittwoch tun. Das Pensum ist sehr hoch, dennoch schafft es ProBox, die Qualität weiterhin hochzuhalten. Im zurückliegenden Hauptkampf war die Nummer 4 der WBA im Superbantamgewicht, Ramon Cardenas (25-1), gefordert. Der flinke Mann aus San Antonio hat sich zuletzt als KO-Schläger einen Namen gemacht. Ob auf ProBox-Veranstaltungen oder auch bei PBC-Veranstaltungen, die letzten 3 Kämpfe gewann er allesamt vorzeitig.

Diesen Trend wollte er auch gegen den Mexikaner Jesus Ramirez Rubio (22-3-3) fortsetzen. Ein Ziel, welches im Vorfeld durchaus als realistisch betrachtet wurde, weil Cardenas als klarer Favorit in den Kampf ging. Doch der eigentliche Kampf sollte bedeutend enger verlaufen, als sich die meisten das wohl im Vorfeld durchdacht haben. Ramirez war keineswegs der plumpe Pressurefighter, der nur den Offensivgang kennt. Ganz im Gegenteil, er ließ sich auf einen taktisch geprägten Kampf ein, wo teilweise nur wenige Einzelhände den Rundengewinn ausmachten. In den hinteren Runden kippte der Kampf zunehmend dann in Richtung von Ramirez, doch in Runde 9 erfolgte eine wundervolle Kombination von Cardenas, die er mit einem Leberhaken gekonnt abschloss, die den ausgeglichenen Kampf etwas aus dem Nichts beendete, da Ramirez nicht mehr hochkam.

Für Cardenas bedeutet dies der vierte vorzeitige Erfolg am Stück und er ebnet sich weiter den Weg zum Titelkampf bei der WBA, allerdings war es kein so souveräner Sieg, wie man es vielleicht erwartet hätte.

Valle strauchelt gegen Sosa und verliert seine Null

Marques Valle und Damian Sosa.

Im Co-Mainevent des Abends sollte auf dem Papier der spannendste Kampf erfolgen, und diese Prognose bewahrheitete sich auch. Marques Valle (10-1) war ein ungeschlagenes ProBox-Prospect und bekam es mit dem Mexikaner Damian Sosa (25-2) zu tun. Valle erschien zwar größer und physisch stärker, doch Sosa konnte auf deutlich mehr Ringerfahrung zurückblicken. Während Valle vor dem Kampf erst 24 Profirunden absolviert hatte, waren es bei Sosa immerhin schon 159 Runden. Entsprechend war man gespannt, wie sich Valle bei solch einem Härtetest wohl schlagen würde.

Grundsätzlich tat er es nicht schlecht, und die erste Runde gehörte wohl auch Valle, der die besseren Powerpunches ins Ziel bringen konnte. Doch Sosa hielt das Tempo enorm hoch und bearbeitete Valle konstant. Immer wieder wurde Valle an die Ringseile gestellt und mit Kombinationen eingedeckt. Zwar traf Sosa nicht mit jeder Hand und fing sich dabei auch immer wieder harte Konter, doch der Druck und die Workrate waren eindeutig auf seiner Seite, was die Punktrichter zu beurteilen hatten. Das Problem war teilweise, dass der Mexikaner trotz seines Aufwands zu wenig Schaden anrichtete, wodurch Valle konstant im Kampf blieb und auch weiterhin Gefahr ausstrahlte. Teilweise gab es wirklich wilde Schlagabtausche, die das Publikum aus den Sitzen rissen. Es war ein richtig harter und starker Kampf, den man zwingend gesehen haben sollte!

Am Ende vergingen 10 actiongeladene Runden, und das Urteil lag in den Händen der Punktrichter, was oft problematisch erscheint. Valle war die a-side, wurde jedoch überwiegend outworked. Wie würden die Punktrichter entscheiden? Am Ende sahen 2 Punktrichter Sosa vorne mit 97-93 und 96-94 – eine Blindschleiche wertete es jedoch 98-92 für Valle, was krampfhaftes Kopfschütteln auslöste. Dennoch ging der geteilte Punktsieg für Sosa in die Wertung ein, was absolut verdient ist, weil er eine tolle Performance gezeigt hat.

Mehrfacher WM-Herausforderer Ronny Rios meldet sich erfolgreich zurück

Ronny Rios stoppt Nicolas Polanco.

Der Card-Opener war das Federgewichtsduell zwischen Ronny Rios (34-4) und Nicolas Polanco (21-6-1). Rios hat seine Sporen im Superbantamgewicht verdient und stand schon in zahlreichen großen Kämpfen, darunter auch in 2 Weltmeisterschaftskämpfen, jedoch gelang der große Titelgewinn nie. Nach der Niederlage im WM-Kampf gegen Murodjon Akhmadaliev (12-1) im Juni 2022 wurde es still um Rios. Fast 2 Jahre verblieb er inaktiv, doch nun meldete er sich im Federgewicht zurück.

Sein Gegner Polanco gehört in die Kategorie Aufbaugegner. Zwar ist Polanco gewiss kein schwacher Mann, aber für einen Weltklasseboxer stellt er nur bedingt eine sportliche Hürde dar. Die ersten zwei Runden waren dennoch recht attraktiv, weil beide Boxer viel zum Körper des anderen investierten, was entsprechend ein hartes Gefecht darstellte. Doch Rios konnte immer mehr Druck erzeugen und Polanco mit klaren und harten Treffern eindecken, wodurch dieser von Minute zu Minute mehr abbaute und schließlich in Runde 5 durch einen Körpertreffer gestoppt wurde. Für Rios bedeutet dieser Comebacksieg hoffentlich der Startschuss für noch stärkere Kämpfe im Federgewicht.

Nächste kostenlose ProBox-Veranstaltung bietet den Exweltmeister Sergey Lipinets

Fightposter zum Event Sergey Lipinets vs. Robbie Davies Jr.

Das kommende Event am Mittwoch in zwei Wochen, am 8. Mai, verspricht erneut eine weitere interessante ProBox-Veranstaltung zu werden. Im Hauptkampf wird der Exweltmeister Sergey Lipinets (17-3-1) im Superleichtgewicht auf den ehemaligen britischen Meister sowie Europameister Robbie Davies Jr (23-4) treffen. Weitere hochklassige Kämpfe sind geplant.

Auch wie bei der zurückliegenden Veranstaltung wird das kommende ProBox-Event kostenlos auf YouTube übertragen.

Herzlichen Glückwunsch Ulli Wegner zum 82. Geburtstag!

Herzlichen Glückwunsch Ulli Wegner zum 82. Geburtstag“!

Box-Trainer Legende Ulli Wegner feiert heute seinen 82. Geburtstag. Boxen1 gratuliert.

Ulli Wegner feiert heute seinen 82. Geburtstag. Wir von Boxen1 wünschen an dieser Stelle alles alles Gute, bleib gesund und munter und voller Schaffenskraft.

176 mal stieg Wegner als Amateur im Laufe von 10 Jahren (1961 bis 1971) selbst in den Ring. Danach wurde er zunächst Trainer in diversen DDR-Mannschaften, bis er schließlich nach der Wende 1991 als Bundestrainer des DABV im Bundesstützpunkt Berlin aktiv wurde. Als Amateurtrainer äußerst erfolgreich, wechselte er 1996 ins Profilager zu Wilfried Sauerland und führte dort unter anderem Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham, Yuan Pablo Hernandez und Marko Huck zu Weltmeistertiteln.

Wegner ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine sportliche Karriere krönte 2010 die Verleihung für seine Verdienste um den gesamtdeutschen Sport und sein soziales Engagement das „Bundesverdienstkreuz am Bande“. Eine Sporthalle in Usedom wurde nach ihm benannt.

Ulli Wegner mit seiner Ehefrau Margret, die seit 39 Jahren an seiner Seite steht.

UND SO WERDEN LEGENDEN GEMACHT

Ulli Wegner gehört zu den erfolgreichsten Box-Trainern weltweit.

Wegners Sprüche treffen härter als manche Schläge und unterhalten, ja amüsieren zu Hause im Fernsehsessel Millionen Box-Fans. Trainer Wegner ist Kult.

Die rauhe Reibeisenstimme: „sei ein Indianer“. „Junge, mein Junge, schlag Dich durch“. „Von den vielen Schulterklopfern hast Du schon hängende Schultern“.“bist du ein Mann oder eine Memme“ … „was soll das hier, du willst doch Weltmeister werden, oder?“ …. Svenni, nu reiss dich doch mal zusammen“ … „da ist nichts gebrochen, stell dich nicht so an, zeig doch mal, dass du ein Mann bist, Mensch“ ….

Ulli Wegner führte Sven Ottke zum Weltmeistertitel.

Typische Sprüche eines Meistermachers, eines Weltmeistermachers. Ihn kennt jeder, ob Boxer oder nicht, in der Medienlandschaft ist er bekannt wie ein bunter Hund. Bisweilen geliebt, vereehrt, geachtet, eine Legende schon zu Lebzeiten. Doch es hagelte auch Kritik, so z.B. bei der „Schlacht von Wetzlar“, als er seinen Schützling Abraham weiterboxen ließ, obwohl ein Abbruch sinnvoll gewesen wäre.

Wegner opfert sich für seine Boxer auf wie kein Zweiter. Es sind seine „Schützlinge“, seine Jungs und aus denen will er was machen. Und das noch einige Zeit. Sein Vertrag mit Sauerland lief zwar 2016 aus, doch es war kaum vorstellbar, dass er danach aufhört.

Das Einzige, was ihn zum Aufhören bringen könne, so Wegner, wäre eine Erkrankung seiner Frau, denn für die will er uneingeschränkt da sein.

Auch Arthur Abraham führte Ulli Wegner zum Weltmeistertitel.

Ulli Wegner war zunächst Boxer und stand während seiner aktiven Zeit insgesamt 176 mal im Ring. Wie oft er letztendlich als Sieger nach Hause ging, konnte ich leider nicht recherchieren. Seine aktiven Jahre als Boxer waren von 1961 bis 1963 für den ASK Vorwärts Rostock, von 1963 bis 1964 für den SC Turbine Erfurt und von 1964 bis zum Ende seiner Karriere 1971 die BSG Wismut Gera. Er wurde mehrfach Bezirksmeister und hatte seinen größten Erfolg 1970, als er mit Wismut Gera DDR-Mannschaftsmeister wurde.

Nachdem er seine Amateurlaufbahn beendet hatte, wurde er 1971 Trainer bei der Wismut Gera und ging 1979 nach Berlin., wo er bis 1990 beim Berliner TSC als Trainer verpflichtet wurde. Nach der Wende 1991 wurde Wegner Bundestrainer des DABV im Bundesstützpunkt des Berliner Box-Verbandes.

Während seiner Karriere als Amateurtrainer erkämpfte er mit seinen Schützlingen rund 150 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie den Militär-Weltmeisterschaften, darunter 65 Titelgewinne. Zuletzt gewannen 1996 Oktay Urkal Silber und Thomas Ulrich eine Bronzemedaille bei den olympischen Spielen in Atlanta.

Auch den deutschen Cruisergewichtler Marco Huck führte Ulli Wegner zum WM-Titel.

Der Wechsel ins Profilager (Sauerland) erfolgte im Anschluss an die Olympischen Spiele von Atlanta. Hier machte er Sven Ottke und Markus Beyer, die er ins Profilager holte, sowie Arthur Abraham, Yoan Pablo Hernandez, Cecilia Brækhus und Marco Huck zu Titelträgern eines Weltverbands. Torsten May, Oktay Urkal, Karo Murat, Marco Huck und Eduard Gutknecht wurden unter seiner Trainerschaft Europameister.

2010 wurde Wegner für seine Verdienste um den gesamtdeutschen Sport und sein soziales Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Auch die Stadt Usedom hat bezüglich Wegner etwas vorzuweisen: seit 2011 gibt es dort die neue „Wegner-Sporthalle“

Trotz einiger gesundheitlicher Rückschläge mit dazugehörigen Zwangspausen kann er seine Finger nicht vom Boxsport lassen. Immer wieder taucht er auf wenn wieder einmal einer seiner Schützlinge kämpfen will. Aber auch ganz junge, vielversprechende Talente haben es ihm angetan. Dann ist er auch heute noch in der Ecke oder zumindest am Ring.

So kennt die Boxwelt Ulli Wegner: Anweisungen an seinen Boxer geben in der Ringecke. Wenn Ulli Wegner in der Ringecke stand, war das schon fast der Garant für den Boxer den er betreute.

Seine motivierenden Texte werden nicht nur von den Boxern, sondern auch vom Zuschauer geliebt. Diese rauhe Reibeisenstimme erinnert an die besten Zeiten des Boxsports in Deutschland und lässt uns nostalgisch werden. Sie ist eines seiner einzigartigen Merkmale und absolut unverwechselbar.

Seine Biographie: „Mein Leben in 13 Runden“ , lesenswert und sehr zu empfehlen.

Lieber Ulli, wir freuen uns jedesmal wenn du am Ring auftauchst und hoffen, dass du noch lange viel Freude an diesem tollen Sport hast.

Das Buch von Ulli Wegner. „Mein Leben in 13 Runden“. Ein absoluter Bestseller und ein ‚Must have‘ für alle Boxsport-Fans.

Universum Box-Night 12 entfacht Box-Fieber in Köln: Großartige Kämpfe und packende Duelle am 11. Mai!

Universum Box-Night 12 am 11. Mai in Köln.

Top Talent Serhat Güler wieder im Einsatz

Die Universum Box-Promotion liefert die nächste spektakuläres Boxgala und setzt am 11. Mai in der Kölner Motorworld auf hochkarätige Kämpfe und mitreißende Duelle. Ismael Özen-Otto, CEO von Universum, hat sein Boxer-Team verstärkt. Mit einem Mix aus aufstrebenden deutschen Talenten und etablierten Größen verspricht Universum einen Abend voller Emotionen und hochklassigem Boxsport.

Auch Leon Bauer ist am 11. Mai wieder im Ring.

BAUER BOXING TEAM: Leon Bauer & Allen Bauer

Im Supermittelgewicht bietet Promoter Ismail Özen-Otto zwei deutsche Hoffnungsträger auf. Die Brüder Leon Bauer & Allen Bauer, die die nationale Boxszene aufmischen wollen, boxen seit langem wieder einmal auf der selben Gala.

Ermal Hadribeaj vs. Younes Zarraa.

WBC INTERNATIONAL TITEL: Ermal Hadribeaj vs. Younes Zarraa

Ein internationaler Showdown im Superweltergewicht erwartet die Zuschauer, wenn der ungeschlagene US-Boy Ermal Hadribeaj auf den ungeschlagenen Lokalmatadoren Younes Zarraa, trifft. Der Kampf um den WBC International-Titel verspricht einen klasse Kampf bis zum Ende und die Chance für Younes Zarraa für eine Überraschung zu sorgen und sich in der weltweiten Rangliste einzugliedern.

Serhat Güler mit Manager Ahmed Oener und Promoter Ismael Özen-Otto, CEO von Universum Box-Promotion.

WBC INTERNATIONAL TITEL: Serhat Güler

Nach den beeindrucken Knockouts von Leon Bunn und Rostam Ibrahim, will das aufstrebende Top-Talent und der amtierende WBC-Asia & WBC International Silver Champion Serhat Güler, die aktuelle Nummer 19 der WBC-Rangliste im Super Mittelgewicht, nach Branislav Malinovic, den nächsten Gegner frühzeitig ausschalten, um die internationalen Ranglisten weiter nach oben zu klettern.

Jose Larduet.

Schwergewicht: Florian Schulz, Jose Larduet & Mourad Aliev

In der Königsklasse wollen sich die schweren und starken Jungs Florian Schulz, Jose Larduet & Mourad Aliev vorm Kölner Publikum beweisen. Florian Schulz bestreitet seinen sechsten Profikampf in drei Monaten. Nach ersten Aufbaukämpfen wird er nun den ersten starken Kontrahenten im Profibereich vor die Fäuste bekommen. Mourad Aliev, der 2-Meter Riese, will beweisen, dass er sich der Weltspitze angenähert hat. Sein Gegner verspricht mit seinem Kampfrekord Erfahrung und den Willen den Kampf zu gewinnen. Jose Larduet wird seinen Gegner zu einem heißen, wenn auch kurzen, kubanischen Tanz bitten und seine brachiale KO-Statistik weiter ausbauen wollen.

Bujar Tahiri.

Mittelgewicht: Bujar Tahiri

Im Mittelgewicht gibt der hochtalentierte Bujar Tahiri seinen nächsten Kampf für Universum. Bujar Tahiri, der bisher
ungeschlagen ist, will beweisen, dass er nicht mehr weit von einem Titelkampf entfernt ist. Der Kampf verspricht ein echter Prüfstein für den jungen Bujar Tahiri zu werden.

Oussama Kebdani.

Weitere Boxer auf der Fightcard

Die Universum Boxing Night #12 bietet darüber hinaus weitere packende Kämpfe, darunter aufstrebende Talente, wie Frank Kilp, Henry Grün, Ousama Kebdani und viele mehr. Die Spannung steigt – ein Abend voller mitreißender Kämpfe und großer Emotionen erwartet die Boxfreunde am 11. Mai in der Kölner Motorworld! Sichert euch jetzt Karten, um das Spektakel live und vor Ort zu erleben.

Pressemeldung: Universum Box-Promotion.

Universum Box-Nrght 12 Fight-Poster.

Jaime Munguia top motiviert vor dem größten Duell seines Lebens gegen Canelo Alvarez am 4. Mai

Foto: Cris Esqueda/Golden Boy Promotions

Es ist noch knapp über eine Woche, bevor Superstar Canelo Alvarez (60-2-2, 39 K.o.) zum ersten rein mexikanischen Kampf, seit seinem klaren Punktsieg im Mai 2017, über Julio Cesar Chavez jr., antritt.

Jaime Munguia: „Ich fühle mich fantastisch“

Gegner des „pound-for-pound”-Riesen wird der sechs Jahre jüngere Jaime Munguia (43-0-0, 34 K.o.) sein. Dabei werden der Undisputed-Champion im Supermittelgewicht und der 27-jährige Jungspund am 04. Mai in der T-Mobile-Arena von Las Vegas aufeinandertreffen.

Munguia präsentierte sich zuletzt extrem stolz über die kommende Ansetzung, die sein Leben verändern könnte: „Ich fühle mich fantastisch und bin sehr glücklich, über diese Möglichkeit. Es ist die perfekte Zeit, um der Welt zu zeigen, wer ich bin”, gab Munguia gegenüber Boxingscene zu Protokoll. Und weiter: „ Ich denke nicht, dass Canelo und ich, Mexiko durch unseren Kampf teilen. Im Gegenteil: Wir bringen die Leute zusammen, um einen unvergesslichen Kampf zu erleben. Früher habe ich Canelo’s Kämpfe geschaut und war sein größter Fan. Jetzt ist meine Zeit, das Szepter in Mexiko zu übernehmen.”

Foto: Cris Esqueda/Golden Boy Promotions

Derweil proklamierte Canelo, dass er gegen den offensiv-boxenden Munguia durchaus zu einem Krieg bereit ist. Dieser entgegnete: „Lasst uns sehen, wie es läuft. Alles kann im Ring passieren. Es wird definitiv ein großartiger Kampf. Wir haben im Gym an vielen Kleinigkeiten gefeilt. Manche mehr Canelo-spezifisch, andere eher allgemeiner Natur.

Der Eifer, des von Freddie Roach trainierten Munguia, für offensive Angriffe sowie seine noch zu verbessernde Defensive, dürften das anstehende Match-Up zu einem stilistisch ansprechenden Kampf machen. Munguia bezwang erst im Januar John Ryder durch TKO in Runde neun, und hatte den Briten insgesamt viermal am Boden. Kurz darauf beendete Ryder seine Karriere. Damit schaffte Munguia den K.o., der Canelo im vorigen Jahr gegen Ryder verwehrt blieb.

Foto: Cris Esqueda/Golden Boy Promotions

Munguia’s Sieg gegen Ryder markierte zugleich seinen ersten Kampf mit Freddie Roach in der Ecke, nachdem der Normalausleger zuvor vier Jahre mit Mexikos Boxlegende und Hall-of-Famer, Erik Morales zusammenarbeitete. Technisch und taktisch hat sich der 27-jährige aus Tijuana über die vergangenen Jahre definitiv weiterentwickelt. Ob Munguia allerdings eine ernsthafte Gefahr für Canelo darstellen kann, sei dahingestellt. Um den mexikanischen Rotschopf zu gefährden, hätte es wohl eher „The Mexican Monster” David Benavidez (28-0-0, 24 K.o.) als Gegner gebraucht, oder ein Rematch zwischen Alvarez und Dimitrii Bivol.

Das Junior-Bantamgewichts-Phänomen Steven „Kid Dynamite“ Navarro unterschreibt bei Top-Rank.

Das Junior-Bantamgewichts-Phänomen Steven „Kid Dynamite“ Navarro unterschreibt bei Top-RanK.

Steven Navarro wird voraussichtlich im Juni sein Top-Rank-Debüt geben.

Die Sensation im Junior-Bantamgewicht Steven „Kid Dynamite“ Navarro , ein 13-facher US-amerikanischer Amateur-Champion, der Anfang dieses Monats mit einem atemberaubenden Knockout Profi wurde, hat einen langfristigen Promoter-Vertrag bei „Top Rank“ unterzeichnet.

Der 20-jährige Navarro, der aus Inglewood, Kalifornien, USA, stammt, wird voraussichtlich im Juni sein Top-Rank-Debüt geben.

„Steven ist ein Ausnahmetalent, der aus einer großartigen Boxfamilie stammt, und ich glaube, er hat alle Fähigkeiten, um relativ schnell Weltmeister zu werden“, sagte Bob Arum, Vorsitzender von „Top Rank“. „Ich kann es kaum erwarten, seinen beruflichen Werdegang zu verfolgen.“

Steven Navarro.

„Mein Weg, Weltmeister zu werden, steht erst am Anfang und ich bin bereit, hart zu arbeiten und der Welt zu zeigen, was in mir steckt“, sagte Navarro. „Ich habe vor, ein Zeichen zu setzen und den Weltmeistertitel im Junior-Bantamgewicht zu gewinnen. Ich glaube, dass „Top Rank“ der beste Promoter ist, um meine Talente zu präsentieren. Es war ein erstaunlicher Weg vom Amateurdasein seit meinem neunten Lebensjahr, dem Gewinn all dieser vielen Meisterschaften, bis hin zum Stopp-Sieg eines harten Gegners bei meinem Profidebüt und dem Vertrag mit dem legendären ‚Top Rank‘.“

„Steven hat enormes Starpotenzial. Es macht Spaß, ihm im Ring zuzusehen, mit meisterhafter Beinarbeit, unerwarteten Kombinationen und einem hervorragenden Box-IQ“, sagte Vishare Mooney, Navarros Manager. „Außerhalb des Rings ist er sehr charismatisch und bei den Fans und den Sponsoren sehr beliebt. Unter der Führung von „Top Rank“ sind ihm keine Grenzen gesetzt.“

Steven Navarro nach seinem Sieg in seinem Profidebut.

Navarro (1-0, 1 KO) gab am 6. April in Las Vegas sein Profidebüt und stoppte Jose Lopez in der sechsten Runde. Lopez trat mit einer Serie von fünf ungeschlagenen Kämpfen in diesen Kampf ein und war als Profi noch niemals am Boden. Im vergangenen Dezember gewann Navarro bei den US Olympic Team Trials in Lafayette, Louisiana, eine Silbermedaille und ließ eine umstrittene Entscheidung im Kampf um die Goldmedaille zurück. Zu seinen Amateurauszeichnungen zählen eine Goldmedaille bei den USA Youth National Championships im Jahr 2021 sowie Silbermedaillen bei den Junior Pan American Games 2021 und den USA National Championships 2022.

Navarro stammt aus einer langen und sagenumwobenen Boxtradition. Sein Onkel, Jose Navarro, vertrat das Team USA bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und kämpfte in seiner erfolgreichen, 33 Kämpfe umfassenden Profi-Karriere viermal um den Weltmeistertitel. Sein Vater und Cheftrainer, Refugio Navarro, bestritt 10 Profikämpfe. Ein anderer seiner Onkel, Carlos Navarro, erzielte in seiner fast elfjährigen Profikarriere eine Bilanz von 27-6-1.

Navarro sagte: „Ich habe ein großartiges Team, insbesondere meinen Vater, der die ganze Zeit an meiner Seite war und es auch bleiben wird. Wir werden Großes leisten.“

 

Am 3. August mit Monster-Undercard: Crawford vs. Madrimov

Fightcard Crawford vs. Madrimov.

Der P4P-Superstar Terence Crawford steigt in der Gewichtsklasse auf und greift nach den Sternen. Die Undercard wirkt nicht minder beeindruckend.

Saudi-Arabien stellt die Sportwelt auf den Kopf. Mit ihrer großen Werbeoffensive pumpen sie zahlreiche Sportarten mit Geld zu, daraus entwickeln sich interessante Konstellationen. Beispielsweise haben sich im Boxen viele Wunschkämpfe dadurch ergeben, weil die Finanzierung plötzlich doch greifbar wurde. Selbstverständlich muss man deshalb die saudischen Aktivitäten keineswegs gutheißen, aber für einen frischen Wind haben sie beim angestaubten Profiboxen dann doch gesorgt. Wie lange das saudische Interesse am Boxsport bestehen bleibt, ist nicht genau zu beziffern, doch man sollte sich keinerlei Illusionen machen. Wenn gewisse Ziele erreicht sind und das Interesse rapide abgebaut hat, dann wird in der Zukunft sicherlich das Boxen keinerlei Stellenwert mehr dort genießen, aber solange das Gegenteil noch der Fall ist, möchte jeder Protagonist etwas vom Ölkuchen abhaben.

Die kommende „Riyadh Season Card“ ist auf verschiedenen Ebenen durchaus bemerkenswert. Beispielsweise wird es diese nicht in Riad geben, sondern aus Riad finanziert in Los Angeles ausgetragen. Das ist durchaus interessant, weil häufig die großen Kämpfe vom Feeling nicht transportiert werden konnten vor nicht ausverkauften Haus in Saudi-Arabien. Dieses Problem ist entsprechend in Los Angeles absolut nicht zu erwarten. Doch was ist von der Card zu erwarten? Ein genauer Blick.

Crawford möchte seinen P4P-Status auch im Superweltergewicht zementieren

Terence Crawford.

Im vergangenen Juli konnte Terence Crawford (40-0) seinen Landsmann Errol Spence Jr (28-1) stoppen und entthronen, wodurch er sämtliche Gürtel im Weltergewicht vereinte. Ein monumentaler Sieg, der in die Geschichtsbücher einging. Ohnehin gehört Crawford seit etlichen Jahren zu den unangefochtenen Elitekämpfern im Boxen, kurioserweise blieb der ganz große Hype jedoch stets aus. Das liegt sicherlich auch daran, dass der Mann aus Omaha, Nebraska, sehr heimatverbunden ist und auch immer wieder gerne in Nebraska seine Kämpfe bestreitet. Das ist vermutlich nicht zwingend der perfekte Ort, um den Siegeszug in ganz USA zu vollziehen.

Umso attraktiver erscheint nun die Konstellation mit Crawford und Riad. Beide Parteien haben große Ziele, die sie auch realisieren können. Für Crawford bedeutet es, dass er weiterhin sehr starke und hochdotierte Kämpfe bestreiten wird, was man von einem P4P-Mann auch erwartet. Und wer weiß, vielleicht schaffen die Saudis es ja auch, dass Crawford doch noch nicht nur leistungstechnisch ein Superstar ist, sondern auch gänzlich als Person. Ein weiterer Schritt zur Legende wäre es, wenn er auch in der dritten Gewichtsklasse Weltmeister würde, doch die Gegenseite ist nicht zu unterschätzen.

Madrimov faszinierte im letzten Kampf

Riydah, Saudi Arabia: Israil Madrimov v Magomed Kurbanov, WBA World Super Welterweight Title.
8 March 2024
Picture By Mark Robinson Matchroom Boxing.
Israil Madrimov celebrates his win.

In Riad selbst hat Israil Madrimov (10-0-1) zuletzt gekämpft. Auf der Undercard von Joshua vs. Ngannou konnte Madrimov mit einem vorzeitigen Sieg in Runde 5 nicht nur Magomed Kurbanov (25-1) stoppen, sondern zugleich auch die Weltmeisterschaft gewinnen. Ein großartiger Sieg des Usbeken, der endgültig im Profibereich angekommen zu sein scheint. Crawford bedeutet nun die erste Titelverteidigung für ihn, doch die Aufgabe könnte vermutlich nicht größer sein.

Zwar liegt der Nachteil eher bei Crawford, weil er sich in einer höheren Gewichtsklasse beweisen muss, wo er tendenziell natürlich auch physische Nachteile gegenüber seinen Gegnern erwarten muss, doch dies ist bei Madrimov nicht zwingend gegeben. Der Usbeke ist ungefähr gleich groß und hat dafür die deutlich geringere Reichweite, wodurch ein Vorteil absolut nicht erkennbar ist. Gänzlich anders würde es sich beispielsweise verhalten, wenn Crawford auf den „The Towering Inferno“ Sebastian Fundora (21-1-1) stoßen würde, doch dies ist noch nicht geplant.

Im Grunde ist alles angerichtet dafür, dass Crawford auch im Superweltergewicht seinen Siegeszug fortsetzt und sich zum Weltmeister krönt, doch Madrimov darf man keineswegs unterschätzen. Er verfügt über ausreichend Punch, um jeden Gegner vor Probleme zu stellen. Zudem ist er für ein Superweltergewicht enorm athletisch. Er gehört zweifellos zu den besten Männern in der Gewichtsklasse, wodurch es ein würdiger WM-Kampf ist mit der P4P-Konstellation Crawfords.

Fanliebling Pitbull Cruz erhält ein gefährliches Prospect als Herausforderung

Rolly Romero vs. Isaac Cruz.

Isaac Cruz (26-2-1) gehört sicherlich körperlich nicht zu den größten Boxern, doch seine Popularität ist es ohne Zweifel. Dies konnte man auch zuletzt gut beim PPV-Event Tszyu vs. Fundora beobachten, wo er die Massen auf der Undercard elektrisierte. Er war der Star der Veranstaltung und konnte das Publikum damit entzücken, dass er Rolando Romero (15-2) demontierte. Mit dem Erfolg wurde er Weltmeister im Superleichtgewicht, nun steht die erste Titelverteidigung gegen Jose Valenzuela (13-2) an. Ein junger Mann, der sicherlich noch nicht das Standing in der breiten Öffentlichkeit hat, um als starker Gegner zu gelten, aber davon sollte man sich nicht zu stark täuschen lassen.

Valenzuela ist ein sehr attraktiver Offensivboxer, der auch mächtig Punch entwickeln kann. Der 1,78m große Southpaw hat zudem die physischen Gegebenheiten, um Cruz vor große Probleme zu stellen. Allerdings ist es nicht seine übliche Herangehensweise, mit dem Jab im Rückwärtsgang jemanden auszupunkten, was sicherlich Cruz entgegenkommt sowie den Zuschauern, die eine harte Schlacht erwarten.Zwei Niederlagen sammelte Valenzuela schon in seiner Karriere. Einmal fing er sich eine Hand und ging KO gegen Edwin De Los Santos (16-2), danach verlor er sehr kontrovers gegen Chris Colbert (17-2) nach Punkten. Diese Niederlage konnte er im Rematch wettmachen, als er Colbert demontierte und stoppte. Wie er sich in einem WM-Kampf präsentieren wird, bleibt abzuwarten. Es verspricht aber ein sehr harter und unterhaltsamer Kampf zu werden.

Nächster absoluter Banger mit Tszyu vs. Ortiz

Tim Tszyu beim Kampf mit Sebastian Fundora.

Zwar war Tim Tszyu (24-1) beim letzten Kampf nicht siegreich und musste erstmalig eine Niederlage verarbeiten, doch die Umstände für den Australier waren gewiss auch nicht einfach. Zum einen war ursprünglich angedacht, dass Tszyu gegen den technisch starken, aber sehr inaktiven und in die Jahre gekommenen Keith Thurman (30-1) antreten würde. Am Ende wurde es jedoch ein 1,97 m großer Southpaw mit Fundora, der maximal unangenehm zu boxen ist und auch etwas komplett Konträres darstellt gegenüber dem, wovon man sich eingestellt hat. Ärgerlich war diese Wendung sicherlich für Tszyu, der dann im Kampf auch noch früh einen Cut erlitt, der über 12 Runden alles vollblutete und selbstverständlich auch behinderte.

Das Schöne im Sport ist jedoch, dass man einen Misserfolg postwendend mit einer neuen Gelegenheit ablösen kann. Tszyu trifft nun auf den gefürchteten Puncher Vergil Ortiz Jr (20-0), der bislang 100 % seiner Kämpfe vorzeitig gewonnen hat. Darunter gab es auch wirklich spektakuläre Kämpfe, man denke zurück an die fürchterliche Schlacht mit Egidijus Kavaliauskas (24-2-1), wo beide Boxer im Kampf bedenklich gewackelt haben. Um Ortiz Jr wurde es leider in der letzten Zeit ruhig, weil er unter Rhabdomyolysis litt.

Ungewiss war, wie sich diese Diagnose auf seine weitere Karriere auswirken würde und wann er genau wieder kampfbereit wäre. Comeback-Versuche mussten beispielsweise gegen Eimantas Stanionis (14-0) mehrfach abgesagt werden, Ortiz Jr wurde immer mehr zum Problemfall. Doch im Januar meldete er sich im Ring mit einem Erstrunden-KO zurück. Nun steht am Samstag sein zweiter Kampf nach der Krankheit an. Es ist davon auszugehen, dass er auch diesen Kampf gewinnen wird, und danach soll es zu einem tollen Kampf mit Tszyu kommen, was ein Spektakel mit KO-Garantie verspricht!

 Andy Ruiz meldet sich endlich sportlich zurück

Andy Ruiz und Jarrell Miller

Für die Schwergewichtsfans wird zudem Andy Ruiz (35-2) auf seinen Landsmann Jarrell Miller (26-1-1) treffen, um die Belastbarkeit des Rings einem maximalen Stresstest zu unterziehen. Ruiz lebt natürlich weiterhin sehr stark von seinem damaligen Sensationssieg über Anthony Joshua (28-3), doch diesen Erfolg konnte er seitdem nicht ansatzweise wiederholen. Früh fragte man sich, ob Ruiz eventuell ein One-Hit-Wonder bleiben könnte? Doch sein grundsätzliches Talent war stets erkennbar. Leider nahm er es mit der Professionalität häufig nicht ernst genug, zudem machte sich eine Menge Inaktivität breit. Die traurige Bilanz: Seit der Niederlage im Rückkampf mit Joshua hat Ruiz Jr. lediglich zwei kümmerliche Kämpfe bestritten, viel zu wenig für einen Boxer, der angeblich Ambitionen hegt.

Nun meldet er sich aber endlich wieder zurück und bekommt mit Miller einen ordentlichen Gegner. Grundsätzlich galt Miller stets als guter Mann, der physisch auch eine Wucht ist, daran ändert auch die erste Niederlage gegen Daniel Dubois (20-2) nur wenig. Aber wirklich schlau wird man vom „Big Baby“ absolut nicht. Wenig später nach dem Dubois-Kampf wurde Miller verhaftet, weil er einen Autodiebstahl begangen haben soll. Davor stand er sich auch immer wieder selbst im Weg, beispielsweise mit Dopingvergehen, die ihn große WM-Kämpfe kosteten, weshalb er auch von seinem eigenen Promoter auf Schadenersatz verklagt wurde. Wirklich greifbar sind beide Schwergewichte nicht, und der Kampf ist sicherlich kein Highlight der Card, aber vielleicht harmonieren beide im Ring ja überraschend gut. Zumindest ist es positiv, dass Ruiz sich sportlich wieder betätigt. Wenn er jedoch noch eine gute Zukunft haben möchte, dann muss ohne Zweifel ein überzeugender Sieg gegen Miller her.

Morrell und die Flucht vor der Canelo-Sackgasse

Radivoje Kalajdzic stoppt Sullivan Barrera brutal.

Der Kubaner David Morrell (10-0) gilt aktuell als einer der heißesten Prospects. Der schlagstarke Mann konnte 9 von 10 seiner Gegner vorzeitig bezwingen und wirkte von Kampf zu Kampf immer stärker. Wenig verwunderlich also, dass der Undisputed-Weltmeister Saul „Canelo“ Alvarez (60-2-2) kein wirkliches Interesse daran hat, den gefährlichen Kubaner zu kämpfen. Ein ähnliches Schicksal fristet auch David Benavidez (28-0), der nun genau wie Morrell ins Halbschwergewicht aufsteigt, um sich bessere Titelchancen zu sichern.

Morrell wird im Halbschwergewicht auf Radivoje Kalajdzic (29-2) treffen, der schon WM-Herausforderer gewesen ist, jedoch Arthur Beterbiev (20-0) im Mai 2019 unterlag. Seitdem wurde es recht ruhig um Kalajdzic, doch dieser konnte zuletzt mit zwei Siegen bei ProBox-Veranstaltungen wieder vermehrt in den Fokus rücken. Insbesondere sein brutaler KO gegen Sullivan Barrera hat sich in das Gedächtnis der Boxsportfreunde gebrannt. Nun folgt also der Kampf mit Morrell um den regulären WBA-Titel, was einen mächtigen Rückschritt wiederum bei der WBA bedeutet, die eigentlich Besserung beim Titelwirrwarr versprochen hat. Eine Zeit lang sah es auch vielversprechend aus und manche regulären Titel verschwanden auch, doch nun werden sie wieder vermehrt ohne Zwang eingeführt. Wenn man einmal davon absieht und den regulären WBA-Titel als eine Art Interimsweltmeisterschaft betrachtet, dann ist dieser Kampf durchaus ansprechend.

Für Morrell wird Kalajdzic der stärkste Gegner seiner Karriere sein, dazu auch noch in einer neuen und höheren Gewichtsklasse. Ob er weiterhin so glänzen kann wie zuvor? Bei diesem Kampf ist das sicherlich nicht zwingend erwartbar.

Amateurstar Andy Cruz rundet das Spektakel ab

Andy Cruz.

Es gibt zweifellos viele talentierte Boxer, die auch eine beeindruckende Amateurkarriere hingelegt haben, aber an Andy Cruz (3-0) kommt so schnell kaum einer heran. Der Kubaner gilt als einer der besten Amateure aller Zeiten, was auch in 3 gewonnenen Weltmeisterschaften und einem Olympiasieg mündete. Häufig ist das Problem, dass die Elite-Amateure nach einer langen Karriere im olympischen Boxen schon ein höheres Alter erreicht haben, wodurch sie nicht mehr so interessant für das Profisegment sind, doch bei Cruz ist selbst dies nicht gegeben.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen und ehrgeizig sein Aufbau bei den Profis. Im Leichtgewicht trifft er nun auf den Mexikaner Antonio Moran (30-6-1), der als starker Mann gilt. Moran konnte beispielsweise das ProBox-Turnier im Jahr 2022 überzeugend gewinnen. Gegen zahlreiche Topleute stand die aktuelle Boxrec-Nummer 18 schon im Ring, gegen die richtige Weltklasse kam er jedoch zumeist nie an. Moran hat so den typischen Gatekeeper-Status. Ein richtig starkes Niveau, wo er praktisch auch gegen jeden Mann etwas ausrichten kann, aber gegen die Elite verliert er die Kämpfe konstant. So war es zumindest in der Vergangenheit gewesen.

Cruz hat natürlich bei den Profis noch nicht viel unter Beweis gestellt, aber ihn muss man zweifellos auch zur Elite zählen, weshalb Moran auch hier es enorm schwer haben wird zu bestehen. Allerdings wird der Mexikaner es Cruz nicht einfach machen, so viel steht fest. Grundsätzlich ein toller Test für den erst vierten Profikampf von Cruz.

DAZN dürfte das Event im PPV übertragen

Insgesamt verspricht diese Card wirklich bärenstark und actiongeladen zu werden. Es ist auch interessant, dass die Riyadh Season in Los Angeles stattfindet, was hoffentlich bedeutet, dass auch andere Top-Events nicht zwingend in der Wüste stattfinden müssen. Ebenfalls hat die PBC ihren Draht hiermit zu den Saudis gefunden, die zuvor stark unterrepräsentiert waren, was sich nun schlagartig ändert. Man darf gespannt bleiben, was noch alles erfolgen wird.

Am 17.05 in Hamburg: IBF-Final Eliminator Chukhadzhian vs Scarff

Fightposter zum IBF Final Eliminator Chukhadzhian vs. Scarff.

P2M Box-Promotion veranstaltet zum dritten Mal ein exklusives Event in Hamburg und präsentiert als krönenden Abschluss einen Final Eliminator.

Im Februar machte die Meldung die Runde, dass Wasserman Boxing, welches von den Sauerlandbrüdern geführt wird, die Versteigerung für den IBF Final Eliminator im Weltergewicht zwischen Karen Chukhadzhian (23-2) und Harry Scarff (13-2) gewonnen hat. Wasserman Boxing platzierte 141.305 $ und überbot damit P2M Box-Promotions Gegengebot von 121.121 $. Zu dem Zeitpunkt konnte man davon ausgehen, dass der Kampf somit in Großbritannien ausgetragen wird, doch dies ist nicht der Fall.

P2M Box-Promotion wird am 17. Mai zum dritten Mal ein exklusives Event in Hamburg präsentieren. Dies wird im Zuge des großen BDB-Jubiläums im Grand Elysée-Hotel stattfinden und hält als sportlich krönenden Abschluss den maximal wertigen IBF Final Eliminator-Kampf parat. Das ist durchaus ein Erfolg, denn dadurch erfährt Deutschland einen sportlichen Leckerbissen, der sonst im Ausland stattgefunden hätte.

Axel Plaß, Promoter bei P2M Box-Promotion, ließ seine Begeisterung ebenfalls freien Lauf: „Wir sind stolz darauf, solch ein hochkarätiges Event präsentieren zu können. Der Final IBF Eliminator verspricht Spannung und Action pur. Es wird ein unvergessliches Erlebnis für alle Boxsportfans weltweit.“

Kommt es zur Neuauflage zwischen Ennis und Chukhadzhian?

Jaron Ennis vs. Karen Chukhadzhian.

Der Ukrainer Chukhadzhian ist weder in Deutschland ein Unbekannter, noch auf der großen Weltbühne. Ab 2021 kämpfte er vermehrt, wie zahlreiche weitere talentierte Ukrainer, bei Fächer Sports in Karlsruhe. Mit guten Siegen in Deutschland hat er sich einen Namen gemacht und bekam die Gelegenheit, im Januar 2023 in den USA gegen das Top-Prospect Jaron Ennis (31-0) anzutreten, um den IBF Interimstitel im Weltergewicht. Das geschah im Zuge eines großen PPV-Events seitens der PBC, wo Gervonta Davis (29-0) den Hauptkampf bestritt. Ennis galt als gefürchteter KO-Schläger und tat sich gegen Chukhadzhian durchaus schwer, was darin mündete, dass Ennis nach 19 vorzeitigen Siegen am Stück mal wieder über die Distanz gehen musste. Am Ende bekam er auf heimischen Boden den klaren Punktsieg zugesprochen.

Seitdem tat sich einiges im stets attraktiven Weltergewicht. Terence Crawford (40-0) konnte sämtliche Titel in der Gewichtsklasse vereinen und sich als Undisputed-Champion küren mit einer Machtdemonstration gegen Errol Spence Jr (28-1), doch nun scheint Crawfords Weg ein anderer zu sein. Es wurde bekanntgegeben, dass die Saudis ihre Riyadh Season nun auch in Los Angeles austragen werden, wo Crawford in der Gewichtsklasse aufsteigt und auf den Weltmeister Israil Madrimov (10-0-1) trifft. Dies dürfte die Karten im Weltergewicht neu mischen und einige Titel vakant stellen. Nutznießer dieser Dynamik sind entsprechend neben dem Interimstitelträger Ennis auch die beiden Protagonisten Chukhadzhian und Scarff, die jeweils einen Sieg vor dem großen WM-Kampf stehen. Und es ist durchaus denkbar, dass Chukhadzhian erneut auf Ennis treffen könnte, aber zunächst muss Scarff bezwungen werden, was gewiss kein einfaches Unterfangen darstellt.

Physisch starker Scarff kommt aus dem besten Karriereerfolg

Harry Scarff nach dessen Sieg über Ekow Essuman.

Mit Harry Scarff wartet ein sehr großer Weltergewichtler mit 1,85m, der auch weite Teile seiner Profikarriere im Superweltergewicht ausgefochten hat. Nach zwei Punktniederlagen stellte sich der Mann aus Derby neu auf und stieg in der Gewichtsklasse ab. Eine gewinnbringende Entscheidung, wie sich rückblickend herausstellt, denn Scarff konnte nicht nur die englische Meisterschaft im Weltergewicht einfahren, er gewann im letzten Kampf auch den Titel der britischen Meisterschaft, des Commonwealth sowie die IBF-Europameisterschaft, wodurch er für diesen Final Eliminator in Frage kam, mit einem Sieg über den zuvor ungeschlagenen Ekow Essuman (19-1).

Scarff gewann diesen durchaus attraktiven Kampf gegen Essuman und bewies damit eindrucksvoll, dass er über gehobenes EU-Level verfügt. Dem ist nun aber nicht genug, mit dem IBF-Final Eliminator hat er zugleich auch die Gelegenheit, sein Können unter Umständen sogar in einem großartigen Weltmeisterschaftskampf zu präsentieren. Die Frage stellt sich natürlich, ob er den Final Eliminator-Kampf gegen Chukhadzhian gewinnen kann. Grundsätzlich verfügt er über genügend Potenzial, um natürlich jedem Gegner Probleme zu bereiten. Zudem ist seine Länge inklusive der Reichweite ein echter Faktor, den er gewinnbringend ausspielen kann. Dennoch sollte Chukhadzhian mit seinen technischen Fähigkeiten und seiner überragenden Beweglichkeit durchaus in der Lage sein, die Reichweitennachteile zu neutralisieren und Scarff durchgehend vor Herausforderungen zu stellen.

Ungeachtet des Ausgangs sei gesagt, dass dieser Final Eliminator ein toller Kampf ist, der über eine maximale Wertigkeit verfügt. Entsprechend kann man froh sein, dass dieser Kampf in Deutschland stattfindet.

Nationale Personalien auf der Undercard vertreten

Boxen: P2M Box-Promotion, Stralsund boxt !, Stralsund, 16.03.2024
Simon Zachenhuber (GER) – Nick Morsink (GER)
© Torsten Helmke

Den Hauptkampf bestreiten zwar ein Ukrainer und ein Engländer, doch auf der Undercard werden zahlreiche deutsche Boxer in den Ring steigen. Darunter auch das äußerst populäre Supermittelgewicht Simon Zachenhuber (23-0), der schon beachtliche Erfolge aufzuweisen hat. Neben der Auszeichnung als Boxer des Jahres 2022 hat er auch durch seine sportlichen Erfolge den Weg bei den Weltverbänden geebnet. So findet sich Zachenhuber schon in den Top 15 der WBA, IBF und WBO wider. Sein Ziel ist es sicherlich, in absehbarer Zukunft die Gelegenheit für einen WM-Kampf zu erhalten. Entsprechend bleibt die Aktivität hoch, und er möchte in Hamburg einen weiteren Schritt dahingehend vollziehen.

Das Schwergewicht Viktor Jurk (7-0) kann solche Platzierungen zwar noch nicht präsentieren, doch im vergangenen Kampf kürte er sich zum deutschen Meister beim BDB und wird ebenfalls in Hamburg kämpfen, wie seine Schwergewichtskollegen Felix Langberg (13-2) oder auch Emanuel Odiase (2-0). Zugleich dürfen sich Boxsportfreunde auch auf den zweiten Profikampf von Mei-Li Folk (1-0) erfreuen. Die genauen Kampfpaarungen werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

Exklusive Tickets auf Anfrage erhältlich

Das Event selbst wird in UK auf dem Fernsehsender Channel 5 ausgestrahlt. In Deutschland sucht P2M noch einen TV-Partner, der zurzeit jedoch noch nicht final geklärt ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sich die Kämpfe live im 5-Sterne Grand Elysée-Hotel anzusehen. Hierbei sei jedoch erwähnt, dass die exklusive Räumlichkeit lediglich Platz für etwas über 500 Menschen bietet, wovon allerdings auch schon viele verplant sind, weil das Boxevent auch Teil des 75-jährigen BDB-Jubiläums ist. Durch das Jubiläum ist jedoch garantiert, dass nicht nur sehenswerte Konstellationen im Ring anzutreffen sind, sondern auch am Ring herum verteilt, was ein einmaliges Boxerlebnis darstellt, das man nicht jeden Tag geboten bekommt.

Tickets für das P2M-Event können unter info@p2m-boxpromotion.de angefragt werden und sind ab 100 € verfügbar.

Zugleich sei auch noch erwähnt, dass man sich für die große BDB-Jubiläumsfeier ebenfalls noch anmelden kann.

Fai Phannarai will WM-Titel gegen starke Südamerikanerin verteidigen

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
WIBF- / WBFed Weltmeisterschaft: Fai Phannarai Netisri (GER) – Danielle Bennett (USA)
© Torsten Helmke

Boxpromoter Thomas Nissen (Boxen im Norden) machts möglich. Die In-Discothek „Große Freiheit 36“ (St. Pauli) ist wieder Schauplatz eines WM-Fights. Am 1.Mai 2024 verteidigt die bei Nissen unter Vertrag stehende 23-jährige Profiboxerin Fai Phannarai ihre WM-Gürtel im Superbantam (55,2 kg).

Als jüngste Weltmeisterin hält die in Thailand geborene und in der Nähe von Nürnberg lebende Boxerin momentan die Titel der Weltverbände WBF, WIBF und WBC (Junior). Mit ihrer Kampfbilanz 14(6)-0-0 belegt sie neben den Nr.1 bei WBF und WIBF bereits die Positionen IBO Nr.4, IBF Nr.6 und WBO Nr.2. In der unabhängigen Rangliste von BoxRec wird die Fighterin an dritter Stelle in Europa Nr.3 und in der Weltrangliste an Nummer 9 geführt.

„Vor diesem Hintergrund wird jetzt nach dem Sieg im Oktober vergangenen Jahres gegen die USA-Nr.1 Benett am 1.Mai der WM-Kampf gegen die Südamerika-Nr.1 Maria Magdalena Rivera gewagt“, berichtet Thomas Nissen. Die 43-jährige Rivera, die ihren ersten Profikampf vor 12 Jahren bestritt, boxte sich in den Vorstädten von Buenos Aires als Straßenkämpferin bis zu ihren bisher 10 Titelkämpfen ganz nach oben. Zuletzt besiegte sie die IBF-Weltmeisterin Laura Soledad Griffa in Buenos Aires über 10 Runden einstimmig nach Punkten. Seitdem hält Rivera den Titel „South American Super Bantam“.

Boxen: Boxen im Norden, Hamburg, 03.10.2023
WIBF- / WBFed Weltmeisterschaft: Fai Phannarai Netisri (GER) – Danielle Bennett (USA)
© Torsten Helmke

Ihre Fights bestreitet die Südamerikanerin meist im Angriffsmodus mit Kopf voraus, Hakenserien schlagend. „Wir hoffen sehr, Kopfstöße und eine Blutschlacht nicht erleben zu müssen“ sieht Meister-Coach Jiri Resl die Sache realistisch. „Ich unterschätze keine meiner Kontrahentinnen. Auch Rivera nicht. Ich bin topfit“, stellt Fai Phannarai klar. „Fai bringt ein Sieg Europa-Rang 1 und Welt-Rang 4“, nennt Promoter Thomas Nissen die Gründe für dieses 50:50-Wagnis.

In der wohl wieder ausverkauften „Großen Freiheit“ (letzte Tickets sind über www.Eventim.de und gegebenenfalls an der Abendkasse ab 15 Uhr erhältlich) stehen auf der Phannarai-Undercard fünf weitere starke Kampfpaarungen an. Fan-Liebling Alexander Pavlov landete zuletzt seinen 20. Sieg mit blitzsauberem 15. KO seiner Profikarriere (20 Siege-3 Niederlagen). Vor knapp zwei Wochen besiegte der Hamburger in Berlin mit Blitz-KO nach 2.48 Minuten der ersten Runde den dortigen „Heim-Fighter“ Thomas Piccirillo. Der bei AGON unter Vertrag stehende Piccirillo ging dreimal zu Boden. Jetzt bringt Pavlov mit dem IBF Inter-Continental Gürtel den zweithöchsten Gürtel des Weltverbands seinen Fans mit nach Hamburg und boxt gegen Miroslav Serban (14 Siege- 15 Niederlagen-1 Remis) aus Prag. Der Kampf ist auf sechs Runden angesetzt.

WBF-Weltmeister (Super Welter) Freddy Kiwitt (25-3-0) präsentiert sich nach sieben Titelkämpfen mit einem 8-Runder gegen den 39-jährigen Gregorio Dominguez (15-2) aus Venezuela. Der in Flensburg lebende Kiwitt, der sicherlich mit großer Fangemeinde nach Hamburg kommt, will sich für eine WM-Titelverteidigung empfehlen.

Der junge Senkrechtstarter im Superwelter Benedikt Volland (5-0-0) aus Erlangen tritt gegen den in sieben Titelkämpfen erfahrenen Hamburger Dennis Krieger (boxte unter anderem gegen Formella, Barou, Ilbay, Ahmad Ali) in dessen Comeback an. Krieger (14-13-2) hatte nach einigen verlorenen Gefechten eine 22 monatige Pause eingelegt. „Beide Boxer wollen unbedingt gewinnen. Solche Kämpfe wollen die Fans sehen“ kommentiert Nissen. Mit Vladi Hitlin (3-0-0) aus Hamburg gegen Valeri Gojashvili und dem in Hamburg lebenden Kubaner Henry Camps (2-2-0) – Gegner ist Iraks-Nr.1 Falah Simoqy – stehen zwei Kämpfe mit erheblichem Lokalkolorit an. Das Rahmenprogramm bietet, wie immer, live Rock & Soul Acts. Gute Stimmung ist also garantiert.

Der deutschlandweit frei empfangbare TV-Sender Hamburg1 überträgt ab 17.45 Uhr live.
Für die World Boxing Federation WBF reist Präsident Howard Goldberg aus Kapstadt an. Goldberg wird die World-Awards für das Jahr 2023 an Fai Phannarai (Boxerin des Jahres) und Thomas Nissen (Promoter des Jahres) feierlich überreichen.