Samstag, 12. Oktober 2024
HERQUL-Gewinner BOXEN1
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Boxleckerbissen: Kommt es zur EM zwischen Abass Baraou und Josh Kelly?

Offenbar verhandeln derzeit die Teams von Abass Baraou und Josh Kelly über einen EM-Kampf der beiden Superweltergewichtler.

Baraou vs. Kelly: EBU verkündet Verhandlung beider Teams

Nach seinem Punktsieg über den Briten Sam Eggington im Kampf um die Europameisterschaft im Superweltergewicht, sagte Baraou in einem Interview, dass er gern einen Kampf gegen Liam Smith oder seinen ehemaligen Trainingskollegen Josh Kelly bestreiten würde. Nun stehen die Zeichen für „Baraou vs. Kelly“ gut.

Wie es auf der offiziellen Website der European Boxing Union heißt, verhandeln die Teams von Abass Baraou (15-1, 9 KOs) und Josh Kelly (15-1(1)-1, 8 KOs) derzeit miteinander. Findet hier tatsächlich eine Einigung statt, könnte Baraou seinen EM-Titel bald gegen den Briten verteidigen, der als Amateur bei zahlreichen Turnieren (u.a. Olympia 2016) teilnahm und mehrfach als Talent, was er durchaus ist, promotet wurde. Das Duell der beiden Superwelter wäre zudem ein Kampf zwischen zweier Boxer, die in der BoxRec-Weltrangliste dicht an dicht platziert sind: Kelly ist die aktuelle #13, Baraou belegt Rang 14. Bei der WBA ist Baraou zudem derzeit die #2, während Kelly beim Weltverband WBO auf #2 rangiert.

Josh Kelly ist amtierender WBO International Titelträger, der seit seiner bisher einzigen (KO-)Niederlage als Profi gegen David Avanesyan fünf Siege in Folge feiern konnte. Gegen besagten Avanesyan ging es für den Briten schon einmal um die europäische Krone, allerdings damals (2021) noch im Weltergewicht. Kelly ist, wie der Deutsche Abass Baraou auch, ein technisch sehr versierter Boxer. Eine mögliche Paarung beider Fighter könnte demnach ein absoluter Box-Leckerbissen werden!

Der Kampf der beiden Boxer wäre zudem einfach zu realisieren, denn beide stehen bei Wasserman Boxing unter Vertrag.

Jose Ramirez vs Rances Barthelemy am kommenden Samstag in Fresno, Kalifornien, USA.

Jose Ramirez vs Rances Barthelemy Am kommenden Samstag in Fresco, Kalfornien, USA.

José Ramirez wird bei einer massiven Veranstaltung am kommenden Samstag gegen Rances Barthelemy antreten. Co-Hauptkampf mit Vergil Ortiz Jr.

Golden Boy wird seine Serie fortsetzen, den Kampffans einen beispiellosen Kampfplan für das Jahr 2024 zu bieten, mit ihrer nächsten Veranstaltung am kommenden Samstag den 27. April, mit einem massiven Doubleheader, mit zwei der hellsten Lichter im Boxen: Jose Ramirez gegen Rances Barthelemy und Vergil Ortiz Jr. gegen Thomas Dulorme wird eine der bisher größten Boxshows im Central Valley sein und live aus dem „Save Mart Center“ in Fresno, Kalifornien, USA, weltweit auf DAZN ausgestrahlt werden.

Im Hauptkampf der Veranstaltung gibt José Ramirez sein Golden Boy-Debüt vor der Zuschauermenge seiner Heimatstadt Fresno, USA. Der Olympionike und ehemalige einheitliche Superleichtgewichts-Weltmeister Jose Ramirez (28-1-0, 18 KO-Siege) wird seine lang erwartete Rückkehr in den Ring gegen den Kubaner Rances Barthelemy (30-2-1, 15 KO-Siege) aus Las Vegas machen. Ramirez wird zum ersten Mal seit März 2023 wieder im Ring stehen, als er sich mit einen dominanten KO-Sieg über Richard Commey, in einem WBC-Weltmeistertitel-Eliminator, einen WM-Kampf sicherte. Der Hauptkampf wird von „Golden Boy Promotions“ in Verbindung mit „TGB Promotions“ präsentiert.

Jose Ramirez.

„Ich bin begeistert und geehrt, jetzt mit „Golden Boy Promotions“ zusammenzuarbeiten“, sagte Ramirez. „Ich weiß, dass dieses nächste Kapitel meiner Karriere voller Aufregung sein wird, während ich danach jage, der Beste in meiner Gewichtsklasse zu sein und nur mit den Besten zu kämpfen“.

„Ich bin sehr aufgeregt und voll und ganz auf den 27. April konzentriert. Ich bin bereit, die alles gegen Ramirez zu bringen“, sagte Barthelemy. „In diesem Kampf geht es nicht nur um den Sieg, es geht auch darum, einen weiteren Weltmeistertitel zu verdienen, damit ich mein Ziel erreichen kann, ein Drei-Gewichtsklassen-Weltmeister zu werden. Mach dich bereit für ein Feuerwerk, Fresno!“

In einem ganz besonderen Co-Main-Event, trifft das ungeschlagenen KO-Monster Vergil Ortiz Jr. (20-0-0, 20 KO-Siege) aus Grand Prairie, Texas, USA,  in einem 10-Runden-Super-Weltergewichtskampf auf Thomas Dulorme (26-6-1, 17 KO-Siege), aus Carolina, Puerto Rico. Vergil Ortiz Jr. ist nur ein Kampf weg von einem Weltmeisterschafts-Kampf und kehrt nach einem kolossalen Knockout in der ersten Runde über Fredrick Lawson aus Ghana, am 6. Januar dieses Jahres in Las Vegas, Nevada, USA, in den Ring zurück.

KO-Monster Virgil OrtizJr.

„Ich habe 2023 schon einmal ein paar Wochen in Fresno verbracht und die Stadt lieben gelernt“, sagte Ortiz. „Ich freue mich darauf, eine großartige Show für die Fans da draußen zu machen, und ich bin zufrieden, dass ich aktiv bleibe. 2024 wird ein großartiges Jahr für mich sein“.

„Ich habe auf einen weiteren großen Kampf gewartet, und das ist genau das, was ich wollte“, sagte Dulorme. „Vergil ist ein guter Boxer. Ich kenne ihn sehr gut aus jahrelanger gemeinsamer Ausbildung mit ihm. Eine Sache, die ich sagen kann, ist, dass die Fans einen richtigen Krieg erwarten dürfen!“

„Ich freue mich, diesen Doubleheader am Samstag, den 27. April, in Fresnos „Save Mart Center“ anzukündi“, sagte der Vorsitzende und CEO von Golden Boy Oscar De La Hoya. „Sowohl Jose Ramirez als auch Vergil Ortiz Jr. klopfen an die Tür einer Weltmeisterschaft, aber um auf die nächste Stufe zu kommen, müssen sie an zwei Jungs vorbeikommen, die während ihrer Karriere mit den Besten der Besten konfrontiert waren. Da diese beiden Box-Stars auf der Art von gestapelter Karte erscheinen, die der Golden Boy bei jeder Show liefert, wird der 27. April eine unvergessliche Nacht sein.“

„Eine weitere große Nacht des Boxens für unsere Abonnenten bei DAZN“, sagte Alfie Sharman, Vize-Präsident von DAZN. „Vom 20. April bis zum 1. Juni haben wir eine Reihe unübertroffene Shows auf der ganzen Welt, von Haney vs. Garcia und nun diesen Ramirez und Ortiz Doubleheader bis hin zur Rückkehr von Canelo auf die DAZN-Plattform in einer rein mexikanischen Affäre für die Ewigkeit“. Die Veranstaltung wird in der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntagmorgen weltweit live auf DAZN übertragen werden.

Jose Ramirez vs Rances Barthelemy Fight-Poster.

Am Mittwoch in Australien: Großes PPV-Event mit Nikita Tszyu

Fightposter: Nikita Tszyu vs. Danilo Creati

In Australien findet am Mittwoch ein spannendes PPV-Event mit großen Namen und starken Titelkämpfen statt, die auch Michael Eifert betreffen können.

No Limit Boxing Promotions meldet sich mit einer kostspieligen PPV-Card am Mittwoch in Sydney, Australien, zurück. Im Gepäck ein nationaler Titelkampf, ein WBO Global-Titelkampf, ein IBF Eliminator sowie eine Frauenweltmeisterschaft. Zahlreiche weitere Kämpfe stehen ebenfalls auf dem Programm, wodurch diese Card sicherlich ein Highlight in dieser Woche darstellt. Ein Problem ist jedoch, dass australische Events auf Fox international nicht zu sehen sind. Selbst wenn man mit einem VPN versucht, das Geoblocking zu umgehen, scheitert es bei der Zahlung, einen Kaufabschluss abzuwickeln. Das ist äußerst schade und entspricht nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist. Dennoch wird am Mittwoch geboxt, und Boxen1 wirft einen genauen Blick auf die PPV-Maincard.

Nikita Tszyu – auf den Spuren seines Bruders?

Nikita Tszyu und Danilo Creati.

Der Hauptkampf im Superweltergewicht wird von Nikita Tszyu (8-0) bestritten, dem Sohn von Kostya Tszyu (31-2) und dem kleinen Bruder von Tim Tszyu (24-1). Das Boxen dürfte Nikita zweifellos in die Wiege gelegt worden sein, dennoch muss sich jeder Fighter auch individuell beweisen; nur auf den Familiennamen zu setzen, reicht natürlich nicht aus. Dennoch gibt es gravierende Vorteile, wenn man eben der Sohn oder der kleine Bruder von Boxstars ist. Die Aufmerksamkeit ist deutlich höher, zudem bekommt man unter Umständen mehr Sendezeit, mehr Hauptkämpfe usw.

Bei Nikita ist dies der Fall. Sein australischer Promoter baut ihn früh schon als kommenden Boxstar auf, schnell bekommt er trotz Aufbaukämpfen die Gelegenheit, sich als Hauptkämpfer zu präsentieren. Dies wird nun auch am Mittwoch der Fall sein, wenn Nikita seinen australischen Meistertitel gegen Danilo Creati (8-1-1) verteidigt. Das ist sicherlich kein sportliches Highlight der Card, dennoch wird es der Hauptkampf schlussendlich sein. Nikita Tszyu blickt zwar auf eine sehr starke Bilanz zurück, dennoch gab es in den vergangenen Kämpfen auch immer wieder starke Wackler, was auch an seiner sehr offensiven und spektakulären Herangehensweise liegt. Er versucht, seine Gegner zu stoppen und stoppt dabei selbst immer wieder einige Schläge mit dem Kopf, was für neutrale Zuschauer natürlich eine wundervolle Konstellation darstellt. Man muss ihn absolut als Actionfighter bezeichnen, wodurch er sich auch gut als PPV-Fighter eignet.

Nun wartet mit Danilo Creati (8-1-1) sicherlich der Gegenpart eines Actionfighters. Creati blickt auf eine gute Amateurkarriere zurück und ist zudem physisch sehr stark. Aber er fühlt sich beim technischen Boxen eher wohl, was natürlich nicht mit Tszyu vergleichbar ist. Dennoch könnte Creati sicherlich auch ein guter Test darstellen, indem er Nikita einen anderen Boxstil als Gegner präsentiert, der entsprechend auch eine Herausforderung darstellt. Ob dies so kommen wird, oder ob Nikita auch durch Creati rennt, wird sich zeigen.

WBO Global-Titelkampf im Co-Mainevent

Cesar Mateo Tapia.

Eine PPV-Card wird natürlich nicht nur am Hauptkampf gemessen, sondern auch an der Maincard bzw. der gesamten Card. Entsprechend wird im Co-Mainevent ein wertiger und interessanter WBO Global-Titelkampf im Mittelgewicht stattfinden. Cesar Mateo Tapia (16-0) und Keiber Gonzalez (20-0) riskieren jeweils ihre Null im Rekord für diesen Kampf. Tapia ist durchaus ein Name, den man schon vernommen hat. Zuletzt boxte er auch in den USA auf einer ProBox-Veranstaltung. Im Februar unterschrieb Tapia dann beim australischen Promotergiganten No Limit Boxing, wo er entsprechend nun sein Debüt geben wird. Gerankt ist Tapia noch nicht, allerdings dürfte sich das bei einem Sieg umgehend ändern.

Auf der Gegenseite wird Gonzalez stehen, der mit 1,87m sehr lang für die Gewichtsklasse ist und entsprechend auch über viel Reichweite verfügt. Im Amateurbereich bestritt er World Series of Boxing-Kämpfe, was zumindest ein gewisses Grundniveau attestiert. Im Profibereich selbst hat er gefühlt nur kleine Hinterhofkämpfe bestritten, sodass selbst der größte Boxfanatiker vermutlich kaum Kämpfe von Gonzalez gesehen haben wird. Er ist die typische Latino-Wundertüte. Sehr schwer im Vorfeld einzuschätzen, allerdings darf man ihn als ungeschlagenen Mann mit viel Reichweite und Amateurhintergrund gewiss nicht unterschätzen. Womöglich wird er gut im Rückwärtsgang agieren können, aber Tapia ist durchaus bekannt für seinen druckvollen Kampfstil, wodurch ein Sieg das denkbarste Szenario am Ende ist.

IBF Eliminator könnte den kommenden Michael Eifert-Gegner bestimmen

Jerome Pampellone und Malik Zinad.

Im vergangenen Jahr gab es in Kanada einen sensationellen Sieg von Michael Eifert (12-1) über Jean Pascal (36-7-1), wodurch Eifert nun seine WM-Chance sicher hat. Leider geht dies häufig einher mit einer langen Wartezeit, doch „Diesel“ verliert nicht den Fokus und bereitet sich akribisch im Training weiterhin darauf vor, dass seine große WM-Chance baldig erfolgt.

Das Warten hat für Eifert zwar vorerst kein Ende, doch bei der IBF tut sich im Halbschwergewicht etwas. Jerome Pampellone (18-0) wird auf dieser Card einen Eliminatorkampf um Platz 2 gegen Malik Zinad (21-0) bestreiten. Auch in diesem Kampf riskieren beide Boxer ihre Null, um die Gelegenheit des IBF-Eliminators wahrzunehmen. Ein kleines Gedankenspiel: Am 1. Juni findet der Kampf um sämtliche Gürtel im Halbschwergewicht zwischen Beterbiev und Bivol statt. Daraufhin könnte es zu einem Ablegen des IBF-Gürtels kommen, wodurch dieser dann zwischen Eifert und dem Gewinner dieses Kampfes ausgefochten wird. Natürlich muss zunächst der Titel vakant gestellt werden, aber so unrealistisch ist das nicht, denn weder Bivol noch Beterbiev dürften großes Interesse haben, gegen den eher unbekannten Michael Eifert anzutreten.

Entsprechend ist der Kampf für Pampellone und Zinad jeweils auch enorm wichtig, weil das unter Umständen das Ticket für einen WM-Kampf bedeuten kann. Pampellone hat sich zuletzt als Puncher einen Namen gemacht mit drei guten Siegen jeweils in der ersten Runde. Zinad stand dagegen etwas weniger im Mittelpunkt und kämpfte beispielsweise schon im Sportpalast von Bielefeld. Allerdings hat er zuletzt den argentinischen Olympioniken Ezequiel Osvaldo Maderna (31-12) ebenfalls bezwingen können wie Mickael Diallo (21-1-2). Das ist durchaus ein wirklich spannender und wertiger Halbschwergewichtskampf, den man auch im Vorfeld nur schwerlich einschätzen kann. Pampellone wird sicherlich als Favorit in den Kampf gehen, aber für beide Boxer ist der Sieg durchaus greifbar. Also ein wirklich empfehlenswerter Kampf, auch aus deutscher Perspektive.

Weltmeisterschaft der Damen im Superfliegengewicht

Die WBA-Weltmeisterin Clara Lescurat.

Zwar gab es bereits starke Titelkämpfe, jedoch bisher keine vollwertige Weltmeisterschaft. Das ändert sich mit diesem Frauenkampf, in dem es um den WBA-Titel im Superfliegengewicht zwischen Clara Lescurat (10-0) und Linn Sandstrom (8-2-2) geht. Lescurat kommt aus Argentinien und ist die ungeschlagene Weltmeisterin. Sandstrom wird die Herausforderin sein, die jedoch zugleich ein Heimspiel haben wird. Das ist nicht uninteressant, weil sie sozusagen die a-side hier sein wird, obwohl auf der Gegenseite die ungeschlagene Weltmeisterin steht.

Für Sandstrom wird das jedoch eine enorme Aufgabe werden. Sie startete mit einer negativen Kampfbilanz in das Profisegment und stand nach 4 Kämpfen bei 1-2-1. Seitdem hat sie 8 weitere Kämpfe bestritten, wobei sie ungeschlagen blieb. Darunter befanden sich jedoch auch einige 50/50-Kämpfe, was nun nicht zwingend für das Weltklasseformat von Sandstrom spricht. Lescurat ist sicherlich favorisiert, geht jedoch tendenziell als b-side in den Kampf, was gerade bei den Damen ein massiver Nachteil ist, da der Punch häufig fehlt und die Runden dann enger verlaufen können, was sich auf den Scorecards rächen kann. Auch dieser Kampf ist in dieser Konstellation ebenfalls nicht uninteressant.

Nationales Duell als Opener + Frauenpower auf den Prelims

Der Opener der teuren PPV-Card wird im Superweltergewicht zwischen Benjamin Hussain (10-2) und Mason Smith (9-1-1) ausgetragen. Ein durchaus enges und ansprechendes nationales Duell. Hussain hat bereits zwei vorzeitige Niederlagen im Rekord stehen, was sicherlich eine Schwachstelle bei ihm ist. Allerdings gehört der Punch nicht zu den ausgeprägtesten Stärken des Linksauslegers Smith, wodurch man dazu neigen kann, Hussain vorne zu sehen. Obwohl Hussain einen Kampf gegen Lachlan Higgins (8-8-2) in Runde 2 verlor, gewann Smith gegen diesen Gegner im Nachgang. Doch Quervergleiche lassen sich nicht immer übernehmen, da zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen und ein komplexes Gesamtbild ergeben. Jedenfalls gibt es Argumente auf beiden Seiten für einen Sieg, was die Kampfpaarung wiederum interessant erscheinen lässt.

Ebenfalls interessant sind die beiden Boxerinnen Shanell Dargan (3-1-2) und Jasmine Parr (4-0), die bereits jeweils in absoluten Schlachten standen. Beide stehen für viel Action und Begeisterung, was sicherlich auch auf den Prelims zu sehen sein wird.

Keine Übertragung außerhalb von Australien vorhanden

Eine wirklich interessante PPV-Card erwartet also die Boxfans, jedoch gibt es einen Haken: Eine Übertragung in Europa ist nicht zu finden. Leider gibt es selbst im Jahr 2024 noch solche Fälle, in denen die Globalisierung keinerlei Einzug findet. In Australien wird Fox das PPV für 60 australische Dollar übertragen, was natürlich ein mehr als stolzer Preis ist. Auch die illegalen Piratenstreams sind in Australien nicht gut bestückt und stabil. Doch in der Vergangenheit war es zumeist so, dass es zumindest Wiederholungen gab, die man im Internet zu den Events finden konnte.

Jedenfalls wird die Veranstaltung mit den Prelims auf Fox Sports 503 Australia um 9:30 Uhr beginnen. Die PPV-Maincard erfolgt dann um 11 Uhr.

Am Mittwoch bei ProBox: Ramon Cardenas vs. Eduardo Ramirez

Fightposter: Cardenas vs. Ramirez

Im Zwei-Wochen-Zyklus verzaubert ProBox die Boxwelt mit einer kostenlosen Veranstaltung auf YouTube. Im Hauptkampf wartet nun die Nummer 4 der WBA.

Das ehrgeizige Projekt ProBox wurde im Jahr 2022 ins Leben gerufen. Das damalige Ziel lautete, mindestens einmal im Monat eine hochklassige Boxveranstaltung zu liefern, die kostengünstig im hauseigenen Abodienst läuft. Lediglich 4 $ wurden dafür verlangt, der große Ansturm blieb jedoch vorerst aus. Schnell merkten die Akteure, dass selbst eine kleine Paywall viele Fans verschreckt, wodurch man sich im vergangenen Jahr umstrukturierte. Seitdem erfolgt (bis auf wenige Ausnahmen) jeden zweiten Mittwoch eine Boxveranstaltung, die zudem gänzlich kostenlos u.a. auf YouTube gestreamt wird. Das sprach sich schnell herum, wodurch man inzwischen sicherlich nicht mehr vom Geheimtipp sprechen kann. Zu gut ist die Qualität der Übertragung, zu stark sind die Kämpfe. Am Mittwoch erfolgt nun die neueste Veranstaltung von ProBox in Plant City, USA.

Im Hauptkampf wartet die Nummer 4 der WBA im Superbantamgewicht

Ramon Cardenas brach beim letzten Kampf Israel Rodriguez Picazo den Kiefer.

Im Superbantamgewicht wird die aktuelle Nummer 4 der WBA, Ramon Cardenas (24-1), den Hauptkampf gegen Jesus Ramirez Rubio (22-2-3) bestreiten, der auch unter dem Namen Eduardo ‚Koreano‘ Ramirez kämpft. Cardenas konnte im letzten Kampf, der im Februar stattfand, Israel Rodriguez Picazo (30-6) durch einen Kieferbruch nach 6 Runden stoppen. Ein sehr starker Sieg von Cardenas, der damit seine internationalen Ambitionen eindrucksvoll unterstrichen hat. Entsprechend verwundert es nur wenig, dass er äußerst aussichtsreich nicht nur bei der WBA gerankt ist, sondern zugleich auch ein Top 10-Mann bei der IBF und WBO ist. Ein Eliminatorkampf oder gar Titelshot dürfte nur eine Frage der Zeit sein, doch vorerst wartet die Pflicht auf Cardenas.

Sein Kontrahent Ramirez kann bei dieser Vita nicht standhalten. Seinen größten Kampf bestritt der Mexikaner im November 2022 gegen Nick Ball (19-0-1) in London, wo er direkt in der ersten Runde gestoppt wurde. Weitere Gegner auf Spitzenniveau sucht man daraufhin vergeblich im Rekord von Ramirez. Dennoch hat er einen numerisch nicht schlechten Gesamtrekord und dürfte mit 28 Jahren sicherlich auch in der Nähe seiner Prime sein, wodurch dieser Kampf nun kein absolutes Mismatch darstellt. Für Cardenas ist es jedoch nur eine Pflichtaufgabe für Höheres. Dennoch verspricht der Kampf sicherlich eine passable Action, und einen WM-Contender kann man zugleich auch noch beobachten.

Große Spannung im Co-Mainevent erwartet

Fightposter: Valle vs. Sosa

Im Co-Mainevent wird das spannende Duell im Superweltergewicht zwischen Marques Valle (10-0) und Damian Sosa (24-2) erfolgen. Valle ist einer von zwei Brüdern, die bei ProBox zu den Stammkämpfern zählen. Die beiden sehen sich sehr ähnlich, wodurch es für die Zuschauer nicht unbedingt einfach erscheint, beide wirklich gescheit zu trennen. Marques ist der etwas ältere der beiden Valle-Brüder und hat zuletzt auch schon ein ordentliches Niveau herausgefordert. Man konnte jedoch beim Kampf gegen Farid Ngoga (10-1) durchaus auch Mängel feststellen, was natürlich für ein Prospect jedoch normal erscheint. Valle konnte weder Ngoga mit seiner Schlagstärke beeindrucken, noch schaffte er es, diese so zu variieren, dass er weniger auszurechnen ist. Ein Makel, der insbesondere für höhere Gefilde aber noch entscheidend werden könnte.

Ob Damian Sosa schon diese höheren Gefilde darstellt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass der Mexikaner auf Boxrec deutlich vor Valle gerankt ist. Sosa bringt eine gute Bilanz mit und galt auch als fähiger Mann, doch in den letzten Kämpfen bröckelte dieser Status leicht. Gegen Abel Mina (17-3-1) gab es einen anzweifelbaren Punktentscheid, gegen Juan Ruiz (27-10) brotlose Kunst + einen Knockdown. Daraufhin eine Upset-Niederlage. Die Tendenz ist entsprechend weniger überzeugend, doch Sosa schaffte es im letzten Kampf, den sehr giftigen und unangenehmen Dante Jardon (36-10) auszupunkten. Ein Erfolg, den man durchaus vermerken muss. Entsprechend haben beide Boxer so ihre Stärken und Schwächen, was einen durchaus ausgeglichenen Kampf bedeuten könnte. Dem Sieger winkt der Sprung in die erweiterte Weltspitze.

Comeback eines Weltklassemanns als Opener der Card

Ronny Rios beim WM-Kampf gegen Murodjon Akhmadaliev.

Den Opener der kostenlosen Card wird der ehemalige Weltklasseboxer Ronny Rios (33-4) bestreiten, der nach einer fast zweijährigen Abstinenz in den Ring zurückkehren wird. Seinen letzten Kampf bestritt Rios gegen Murodjon Akhmadaliev (12-1), wo er beim Versuch scheiterte, sich den IBF- und WBA-Titel im Superbantamgewicht zu sichern. Im Jahr 2017 unternahm er schon einmal einen WM-Versuch, der ebenfalls missglückte. Nun kehrt er im Federgewicht gegen Nicolas Polanco (21-5-1) zurück, was man definitiv als Aufbaukampf bezeichnen kann. Polanco ist durchaus ein Mann mit guten Nehmerqualitäten, die er auch immer wieder unter Beweis stellt, aber die boxerische Klasse eines Rios hat er gewiss nicht.

Natürlich bleibt abzuwarten, wie sich Rios im Jahr 2024 im Federgewicht präsentiert, aber wenn er nicht rapide an Leistungsfähigkeit eingebüßt hat, sollte der Sieg nur eine Formalität bedeuten.

Kostenlose Übertragung auf YouTube

Insgesamt stellt ProBox wieder eine mehr als solide Maincard zur Verfügung, die gänzlich kostenlos ist. Wenn man zudem bedenkt, dass dies alle zwei Wochen geschieht, dann muss man durchaus den imaginären Hut ziehen. Jedoch ist es nicht die beste ProBox-Card in der jüngeren Vergangenheit, da gab es schon bedeutend besseres Niveau. Dennoch bekommt man mit Cardenas einen sehr talentierten und starken WM-Contender im Hauptkampf geboten. Dazu ein sehr spannendes Co-Mainevent und mit Ronny Rios noch einen Veteranen, der das höchste Niveau schon gekämpft hat.

Die Veranstaltung findet in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag um 1:30 Uhr statt.

Der Deutsche Agit Kabayel möchte sich live auf DAZN, im Vorkampf zum größten Boxereignis des Jahrhunderts, den WM-Titelkampf sichern.

Agit Kabayel vs. Frank Sanchez am 18. Mai in Saudi-Arabien. Live auf DAZN.

Live nur auf DAZN: Tyson Fury und Oleksandr Usyk kämpfen am 18. Mai im „Ring of Fire“ um den Titel als unangefochtener Schwergewichts-Weltmeister – sechs WM-Titel stehen auf dem Spiel.

Nur DAZN, die globale Sport-Entertainment-Plattform, zeigt das größte Box-Ereignis des Jahrhunderts live!Der Kampf zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk, der ursprünglich bereits am 17. Februar 2024 stattfinden sollte, musste damals kurzfristig aufgrund einer Trainingsverletzung von Fury abgesagt werden. Am 18. Mai soll nun im saudi-arabischen Riad zwischen den beiden Schwergewichts-Weltmeistern unter dem Namen „Ring of Fire“ der ultimative Weltmeister im Schwergewicht gekrönt werden – es ist der Vereinigungskampf um die sechs wichtigsten Gürtel: WBA, WBC, WBO, IBF, IBO und The Ring Championship. Der Sieger aus dem Fight zwischen dem Briten und dem Ukrainer wird der erste unangefochtene Schwergewichts-Weltmeister („Undisputed Champion“) seit Lennox Lewis 1999.

Das größte Box-Ereignis des Jahrhunderts jetzt auch offiziell mit deutscher Beteiligung: Der gebürtige Leverkusener Agit Kabayel bestreitet einen richtungsweisenden Vorkampf. Kabayel erhält seine große Chance und trifft auf den Kubaner Frank Sanchez – der Sieger boxt voraussichtlich um die Weltmeisterschaft

Agit Kabayel gegen Frank Sanchez mit Chance auf Titelkampf – Michael Seitz trifft auf David Nyika.

Agit Kabayel ist schon jetzt fokussiert auf den WBC-Eliminator mit dem Kubaner Frank Sanchez.

Solch eine historische Kampfnacht hat eine besondere Fightcard verdient. Unter anderem kämpft der ungeschlagene Australier Jai Opetaia, der beim „Tag der Abrechnung“ im Dezember gegen Ellis Zorro triumphierte, gegen den dreimaligen Cruisergewichts-Weltmeister Mairis Briedis um die IBF-Weltmeisterschaft und den Gürtel des Ring Magazins. Zwei weitere Kämpfer, die bereits im Dezember beim „Tag der Abrechnung“ für Furore sorgen konnten, sind der Deutsche Agit Kabayel und der Kubaner Frank Sanchez, die nun direkt aufeinandertreffen und um die Chance auf einen WM-Titelkampf boxen. Kabayel konnte im Dezember den hochgehandelten Russen Arslanbek Makhmudov in vier Runden vorzeitig besiegen, während Sanchez den Neuseeländer Junior Fa klar in sieben Runden schlug.

Michael Seitz trifft am 18. Mai in Saudi-Arabien auf David Nyika.

Michael Seitz gegen David Nyika steht ein weiterer deutscher Boxer auf der Fightcard

Neben Kabayel dürfen sich deutsche Boxfans auf der Undercard auch auf den deutschen Cruisergewichtler Michael Seitz freuen, der auf den neuseeländischen Olympioniken David Nyika trifft.

Pressemeldung: DAZN.

Agit Kabayel vs. Frank Sanchez.
Tyson Fury vs. Oleksandr Usyk Fight-Poster.

Deutscher Meister Ardian Krasniqi will Titel in Nürnberg verteidigen!

Foto: Fides Sports

Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im September 2023 in der GETEC Arena in Magdeburg, will Fides Sports Halbschwergewichtler Ardian Krasniqi seinen Titel erstmals verteidigen.

Ardian Krasniqi steht vor erster DM-Titelverteidigung

Am 27. April trifft der Neffe des legendären Luan Krasniqi in der KIA Metropol Arena in Nürnberg auf Andreas Masold. Mit Masold bekommt Krasniqi einen erfahrenen Mann vor die Fäuste, der zwar in elf seiner 22 Duell unterlag, allerdings auch deutlich mehr Profi- und Titelerfahrung in den Ring mitbringt. So stand er bereits mehrfach für Titelkämpfe im Ring, allein zweimal für welche des BDB. Für den schlagstarken Rottweiler, der alle acht seiner acht Siege vorzeitig feiern konnte, sollte Masold dennoch nur eine Durchgangsstation zu einem danach hoffentlich stärkeren Gegner sein, sobald die dritte Titelverteidigung ansteht. Seit seinem Titelgewinn bestritt er zwei Sechs-Runder, ebenfalls gegen überschaubare Gegner.

Ardian Krasniqi / Foto: Fides Sports

Allgemein scheint es für die hiesigen Promoter immer schwerer zu werden, adäquate Gegner für Deutsche Meisterschaften zu verpflichten. Schaut man sich die deutsche Rangliste so an, so finden sich zwar viele Boxer im Halbschwergewicht wieder, allerdings sind diese meist so erfahren, dass die geforderten Börsen in keiner Relation zum angestrebten Kampf stehen. Ein Ausweg könnten hier innerdeutsche Duelle zwischen Boxern zweier Boxställe sein, wobei jeder Promoter lediglich seinen eigenen Boxer finanziert.

Im Hauptkampf des Abends in Nürnberg stehen Armend Xhoxhaj und Huseyin Cinkara. Die beiden Cruisergewichtler werden einen IBF-Eliminator bestreiten, um zu klären, wer die neue #1 der Rangliste wird und sich damit in WM

Isufi geht KO, Kakande mit KO-Sieg, Tilev verliert gegen Knorpp

Bei der dritten Hazrolli Fight Night, welche im BMW Park in München stattfand, holte sich Shefat Isufi im Hauptkampf eine herbe Niederlage. Die Undercard hatte gute Kämpfe zu bieten.

Bittere KO-Pleite für Shefat Isufi!

Im Hauptkampf der dritten Fight Night von Promoter Burim Hazrolli stand der Münchner Halbschwergewichtler Shefat Isufi. Der ehemalige Hausmeister, der einst auch von Graciano Rocchigiani trainiert wurde, stand mit Ralfs Vilcans einem gut ausgebildeten, lettischen Boxer gegenüber, der 2021 in Belgrad knapp gegen Nick Hannig gewann und daher hierzulande bekannt sein dürfte.

Isufi, der seinen WBA Continental Gürtel verteidigen wollte, startete gewohnt verhalten und abwartend. Mit Einzelhänden und Schlägen zum Körper gegen Ende der ersten Runden, setzte er ab und an Treffer. Vilcans baute viel mit seinem Jab auf und konnte so die Distanz wahren. In der zweiten knallte ein rechter Haken des Letten voll Isufi rein, der wenige Momente später eine mitgeschlagene Rechte nahm und zu Boden fiel. Der Münchner wurde sichtlich hart getroffen, fand jedoch wieder auf die Beine und kämpfte sich eindrucksvoll zurück – doch nützen sollte das nichts!

In der dritten Runde kassierte der ehemalige WBF-Weltmeister, der gegen den Briten Billy Joe Saunders schon um die WBO-WM kämpfte, einen rechten Aufwärtshaken, von dem er sich nicht mehr erholte. Ralfs Vilcans, der bisher nur gegen den starken Dänen Jacob Bank verlor, konnte mit diesem KO erneut Eindruck schinden und sich den WBA Continental Titel sichern!

Willie Knorpp siegt knapp gegen Dimitar Tilev

Auf der Undercard gab es mit einem deutsch-deutschen Duell eine durchaus spannende Paarung zu sehen. Im Supermittel trafen Dimitar Tilev aus Bielefeld und Willie Knorpp aufeinander. Es entwickelte sich ein häufig temporeiches Gefecht, bei dem der Druck anfangs vor allem von Tilev kam, der sehr variabel arbeitete und immer wieder mit seinem Aufwärtshaken klare Treffer setzen konnte.

Knorpp konterte im Rückwärtsgang geschickt, hielt Tilev auf Distanz, der immer wieder versuchte, in der Halb- und Nahdistanz zu treffen. Am Ende von 8 guten und teils engen Runden werteten die Punktrichter mit 2:1 Stimmen (Split Decision) für Knorpp, der damit Tilevs zweite Niederlage als Profi besiegelte (der Autor dieses Artikels punktete 77-76 für Tilev)

Muzamiru Kakande mit Bilderbuch-KO!

Im Superweltergewicht traf Muzamiru Kakande, der wie Isufi auch im „Boxwerk“ München bei Andreas Selak trainiert wird, auf Jose Gregorio Marcano. Kakande, ein Rechtsausleger und mehrfacher afrikanischer Meister aus Ugande, konnte mit schnellen Jabs zum Körper und zum Kopf überzeugen. Marcano kam kaum selbst dazu, Treffer zu setzen und geriet immer mehr ins Hintertreffen gegen den schnellen Wahl-Münchner. In einer Kontersituation in Runde 2 verpasste Kakande seinem Widersacher einen Bilderbuch-Haken mit seiner linken Schlaghand, woraufhin der Venezuelaner Knockout ging!

In weiteren Kämpfen auf der Undercard konnten sich die Hazrolli-Boxer Yehor Velikovskyi und Jurgen Uldedaj über deutliche Punktsiege freuen.

Drei Knockdowns! Ryan Garcia triumphiert über Devin Haney!

Foto: Cris Esqueda/Golden Boy

In einem wilden Fight, der im Vorfeld viel Spekulationsraum über Garcias psychischen Zustand hinterließ, gewann „King Ry“ gegen WBC-Weltmeister Devin Haney!

Ryan Garcia schickt Devin Haney dreimal auf die Bretter!

Ryan Garcia konnte am vergangenen Abend im Barclays Center in New York über Superleichtgewichts-Weltmeister nach Version des WBC Devin Haney triumphieren! Da er beim offiziellen Wiegen jedoch mehr als 3 Pfund zu schwer war, stand für ihn der Titel nicht zur Disposition, den Haney wiederum, trotz der Niederlage, behalten darf. Das teilte WBC-Präsident Mauricio Sulaiman über X mit.

Insgesamt hat Ryan Garcia seinen Erzrivalen Devin Haney dreimal auf die Ringmatte geschickt und zur Überraschung vieler den Kampf, wenn auch knapp, über die Punkte gewonnen. Im Vorfeld war immer wieder spekuliert worden, wie es um die geistige Verfassung des Boxers, der bei Oscar De La Hoyas Golden Boy Promotions unter Vertrag steht, bestimmt ist. Garcia postete in den vergangenen Wochen immer wieder wirres Zeug auf seinen Socials, kam mit deutlich Übergewicht auf die Waage und trank dabei noch ein Bier, was nach seiner Erklärung aber Apfelschorle gewesen sein soll. Auch über Alkohol- und Drogenprobleme kursierten diverse Berichte – offenbar hat Ryan Garcia aber alle -allen voran Haney und dessen Team- an der Nase herumgeführt!

Garcia konnte Haney schon früh in der ersten Runde mit seinem gefürchteten linken Haken ordentlich treffen und durchrütteln. Haney riss das Zepter jedoch an sich und kontrollierte die nächsten Runden meist deutlich. Garcia versuchte es immer wieder mit Haken, wirkte durch sein Handeln jedoch recht eindimensional. Der bis dato ungeschlagene Haney konterte meist gut und hatte bei seinen Angriffen ein gutes Timing, wodurch er Garcia mehrfach deutlich traf.

In Runde 7 nahm die Dramatik des Kampfes aber dann erheblich zu. Garcia schickte Devin Haney auf die Bretter – natürlich mit seinem linken Haken, der neben seiner Rechten seine gefährlichste Waffe war. Wegen Schlagens nach dem Gong erhielt Garcia einen Punktabzug. Nach dieser dramatischen siebten Runde erholte sich der Champion nie wieder richtig. In der Achten musste er eine brutale Rechte schlucken und Garcia roch Lunte! Haney wurde schließlich in der 10. (durch eine rechte Schlaghand) und abermals in der 11. Runde erneut zu Boden geschlagen. Da Ryan Garcia seinen Widersacher nicht finishen konnte und es auch Haney nicht vermochte, den Kampf noch zu drehen und vorzeitig zu beenden, mussten nach 12 Runden die Punktrichter zu Rate gezogen werdden.

Trotz Punktniederlage: Devin Haney darf WBC-Titel behalten

Die erklärten Ryan Garcia durch Mehrheitsbeschluss mit 112-112, 114-110 und 115-109 Punkten zum Sieger. Da er am Freitag das Gewicht nicht schaffte, wurde ihm der WBC-Titel im Superleichtgewicht nicht zugesprochen. Trotz Haneys Niederlage wird er aber nicht für vakant erklärt – die WBC will dem Haney, der erstmals in seiner Karriere als Profi verloren hat, den Titel nicht aberkennen.


Im Anschluss des Fights sagte Garcia: „Kommt schon, Leute, habt ihr wirklich gedacht, ich sei verrückt? Wenn ich treffe, kann ich euch ausschalten oder zu Boden bringen. Ihr hasst mich, weil ich hübsch bin und so. Mann, das ist echt beschissen! Ich habe mein ganzes Leben lang geboxt! […] Ich wusste einfach, dass ich die Kontrolle habe, es ist schwer, sich von großen Schlägen zu erholen. Vielleicht war meine Kondition nicht die beste, aber ich habe den Job erledigt,“ fügte er hinzu. Garcia sagte, er würde sich über einen Rückkampf freuen.

„Ich bin enttäuscht von meiner Leistung“, sagte Haney. „Aber ich habe gezeigt, dass ich ein echter Champion bin und dass ich kämpfen kann, nachdem ich niedergeschlagen und verletzt wurde. […] Beim ersten Mal war ich mehr überrascht als verletzt. Er hat sich auf mich gestürzt, wie wir es erwartet hatten, aber ich habe gepennt.“ Haney sagte weiter, dass er ebenfalls gerne einen Rückkampf hätte und dass er es nicht bereut, den Kampf durchgezogen zu haben, obwohl Garcia das Gewicht nicht geschafft hatte.

Auf der Undercard stand mit Armel Mbumba-Yassa auch ein Boxer aus Deutschland. Der Mittelgewichtler von „No Limit“ unterlag vorzeitig in Runde 6.

https://youtu.be/-bHrqvdgkfs?si=efJlS3TH7W2PCIJo

Ryan Garcia mit Übergewicht vor dem Kampf mit Devin Haney. Kein WM-Titel für Ryan Garcia möglich!

Ryan Garcina schafft das Limit der Gewichtsklasse nicht und kann deshalb nicht mehr um den Weltmeistertitel boxen. Aber der Kampf findet trotzdem statt und Garcia muss von seiner Börse 1,6 Millionen an Devin Henay bezahlen.

Aber der Kampf findet statt. Ryan Garcia muss von seiner Börse 1.600.000 Dollar an Devin Henay bezahlen.

Jedes Gespräch, dass Ryan Garcias bizarres Verhalten im Vorfeld des Kampfes am morgigen Samstag, mit dem WBC-Junior-Weltergewichts-Champion Devin Haney führte, war wohl einfach nur psychologische Taktik. Ryan Garcia verpasste beim heutigen Offiziellen Wiegen in New York, das vorgeschriebene Gewichtslimit und kam mit 143,2 Pfund auf die Waage, weit über der 140-Pfund-Grenze.

Während der Kampfwoche sagte Devin Haney wiederholt, dass Ray Garcia viel schwerer aussehe als es das Gewichtslimit erlaube und behauptete, dass Garcia das Gewicht niemals bringen würde. Während der Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag forderte Garcia Haney zu einer Wette heraus und sagte, er würde den Champion bezahlen, wenn er das Gewicht verfehlte, indem er Haney pro ein englische Pound Übergewicht 500.000 Dollar bezahlen würde. Das wären nach seinem heutigen erbrachten Gewicht genau 1,6 Millionen, die Ray Garcia von seiner zu erhaltenen Kampfbörse an Devin Henay bezahlen muss. Aber dadurch ist der Kampf gerettet und findet morgen Abend in New York, wie vorgesehen, statt.

Devin Haney vs. Ryan Garcia Face to Face, nach dem Offiziellen Wiegen.

Laut dem bekannten Boxsport-Journalisten Dan Rafael haben die beiden Seiten eine finanzielle Einigung erzielt, um den Kampf letztlich, trotz des Übergewichtes von Garcia, doch auszutragen. Ein Sprecher von Golden Boy sagte, dass die beiden eine Einigung erzielt hätten und dass Garcia den auf der Pressekonferenz abgeschlossenen Handschlagvertrag ehren würde.

Das Übergewicht von Ryan Garcia ist nur ein weiterer bizarrer Moment im Vorfeld des Kampfes, bei dem der einst optimistische und lustige Ryan Garcia häufig Verschwörungstheorie-angeheizte Tiraden an sein massives Social-Media-Publikum veröffentlichte, während er auch in Clubs ging und auch von einer Frau, mit der er zusammen kam, des unangemessenen Verhaltens beschuldigt wurde.

Devin Haney vs. Ryan Garcia  Tale of the Tape.

Haney und Garcia nahmen an einem Fototermins am Empire State Building teil, was dazu führte, dass das Paar aus ihrer geplanten Rolle gezogen wurde, weil es fast zu Tätlichkeiten kam, weshalb dann auch der ebenfalls geplante feierliche ersten Pitch bei einem Spiel der New York Mets am selben Tag abgesagt wurde.

Ryan Garcia ist jetzt, aufgrund seines Übergewichtes, nicht berechtigt um den WBC-Titel zu boxen, was bedeutet, dass er sich seine erste Chance Weltmeister zu werden, sich selbst verbaut hat. Sollte Ryan Garcia morgen Abend Devin Henay besiegen, kann Garcia den WM-Titel nicht gewinnen, der WBC-Titel würde dann vakant werden.

Devin Haney vs. Ryan Garcia Fight-Poster.

 

AGON-Boxer William Scull boxt auf Canelo vs. Munguia Undercard!

William Scull / Foto: Torsten Helmke

Es tut sich wieder was im AGON-Team! Der kubanische Ausnahme-Boxer William Scull steht vor dem Schritt auf die große Box-Bühne. „El Indomable“ wird am 4. Mai dort boxen, wo schon die ganz ganz Großen vor ihm waren: im Mekka des Boxsports, in Las Vegas!

„El Indomable“ trifft in der T-Mobile Arena in Las Vegas auf Sean Hemphill

In der „Sin City“ trifft der 31-jährige Supermittelgewichtler, der beim Weltverband IBF als Pflichtherausforderer vom derzeit größten Namen des Sports, Saul „Canelo“ Alvarez, geführt wird, auf Sean Hemphill. Der gebürtige US-Amerikaner Hemphill konnte bislang 16 seiner 17 Duelle für sich entscheiden und dient „dem unbezwingbaren“ Kubaner (in 21 Kämpfen unbesiegt) als wichtige Bewährungsprobe, bevor es zum großen Gipfeltreffen im Supermittelgewicht gegen Canelo kommen soll. Der Mexikaner boxt am gleichen Abend im Hauptkampf gegen seinen Landsmann Jaime Munguia und will alle seine vier WM-Titel verteidigen.

„Kommende Woche geht es nach Las Vegas, wo das Abschlusstraining ansteht, ehe William in der T-Mobile Arena auf der Canelo-Munguia-Undercard vor internationalem Publikum boxen wird“, erklärt AGON-Promoter Ingo Volckmann und ergänzt: „Auch hier war es ein langer Weg, der im absoluten Weltklasse-Fight mit dem damals ungeschlagenen Evgeny Shvedenko gipfelte, wo sich William seine Rolle als Pflichtherausforderer erkämpfte. Canelo kommt nicht mehr an uns vorbei!“

Scull bereitet sich bereits seit Wochen auf dieses Event vor. Neben dem Trainingslager auf Mallorca, absolvierte er auch diverse Sparringsrunden im Berliner AGON-Gym. Immer mit dabei: sein langjähriger Trainer Franquis Aldama, mit dem er einst den langen Weg von Kuba über Argentinien, wo er gut die Hälfte seiner bisherigen 21 Kämpfe bestritt, nach Deutschland wagte.

Text: AGON Sports