Parwani-Brüder wollen nach den „Boxsternen“ greifen

Foto: Harald Becker

In den nächsten Monaten stehen für die Hamburger Profibox-Brüder Shokran Parwani (Schwergewicht) und Rafe Parwani (Mittelgewicht), der von seinem Bruder trainiert und gemanagt wird, wegweisende Fights an.

Im Juni konnten Shokran & Rafe Parwani auf siegreiche Fights zurückblicken. Der 32jährige Schwergewichtler bezwang im Rahmen vom Comeback-Kampf von Marco Huck (Punktsieg gegen den Griechen Evgenios Lazaridis) den Argentinier Bruno Igor Hong (12 Siege/10 Niederlagen/3 Unentschieden). Der 19-jährige Rafe Parwani, eine neue deutsche Box-Hoffnung im Mittelgewicht, gab in der Sporthalle von Gifhorn eine Kostprobe seiner boxerischen Fähigkeiten und besiegte Kilian Weck (5 Siege–7 Niederlagen) nach Punkten.

Der Schwergewichtler Shokran Parwani wird am 28. September in Dubai im zweiten Hauptkampf – Tom Schwarz vs. Carlos Takam (Frankreich) ziert als Top-Fight die Fightcard – um den WBA-Interconti-Bridgerweight-Titel kämpfen. Nach gemeinsamen Planungen wird Bruder Rafe Parwani im Mittelgewicht am 26. Oktober in Gifhorn und am 9. November in Korbach auf einem PSP Box-Promotion Event von Enrico Schütze boxen. „Vorausgesetzt Rafe gewinnt die Fights, die Kontrahenten stehen noch nicht fest, wird im Dezember in Dubai ein WM WBC-Youth Titelkampf organisiert. Mit Rat und Tat werden wir von dem weltweit agierenden Matchmaker und Manager Flavio Oleaga Mirabal aus Hamburg unterstützt. Wir sind frohen Mutes unsere gesteckten Ziel zu erreichen“, sagt Shokran Parwani, der vor 24 Jahren nach Hamburg kam und nach dem Abitur sich dem Kampfsport widmen konnte. „Unser älterer Bruder Reschad, der in Hamburg-Wandsbek mehrere Geschäfte betreibt, hält uns finanziell den Rücken frei. Ohne ihn würde das Ganze nicht funktionieren“, berichtet der Schwergewichtler, dessen Gewicht derzeit leicht über 102 kg (Bridgerweight-Limit) liegt.

„Am meisten gelernt habe ich beim Sparring mit Anthony Joshua, Daniel Dubois, Dillian Whyte oder Derek Chisora. Und durch meine einzige Niederlage,“ erklärte Parwani, der letztlich im Schwergewicht mittelfristig um eine WM boxen möchte. In Moskau im Mai 2021 bekam er Vikapita Meroro (damals 30 Siege/10 Niederlage) aus Namibia vor die Fäuste. „Ich hatte meinen Gegner eigentlich unter Kontrolle. Bin dann unvorsichtig geworden, in einen Schlag gelaufen und habe durch TKO verloren. Das wird mir nicht noch mal passieren“, hofft Shokran Parwani und baut auf diese gewonnene bittere Erfahrung.

Derzeit halten sich die Parwani Brüder in mehreren Gyms in und um Hamburg, wie z.B. dem Schenefelder Krafthaus-Gym von Jens Appel (Trainer von Ilja Mezencev), fit. Dort steht den Boxern sämtliches Equipment inklusive eines Hochrings zur Verfügung. Wenn nötig hilft Appel bei der Pratzen-Arbeit. „Meinen Bruder betreue ich selbst. Zu meinen bisherigen Fights hatte ich verschiedene Trainer, die nur zum Kampf in meiner Ecke waren. Das wird jetzt für das Event in der Agenda-Arena in Dubai anders,“ stellte Shokran Parwani, der kurz vor einer Verpflichtung eines US-Coaches steht, klar. „Zur gegebener Zeit werde ich den Namen nennen.“ Sein Kontrahent wird wohl Tony Salam (18 Siege/4 Niederlagen) aus Nigeria sein. Der in London lebende 40jährige Faustkämpfer, dessen Profikarriere im Jahr 2006 mit einem TKO-Sieg startete, kann auf 13 vorzeitige Siege in seiner Kampfbilanz blicken. Bekannteste Namen in seinem Kampfrekord sind der Kubaner Mike Perez (KO-Niederlage im August 2021) und im April 2018 schlug Salam den Deutschen Eugen Buchmüller einstimmig nach Punkten. „Der Nigerianer ist sehr schlagstark. Ich werde mich darauf einstellen,“ sieht der Norddeutsche gute Sieg-Chancen.

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