WBO-EM im Schwergewicht: Nelson Hysa stoppt Thorsten Fuchs

Nelson Hysa vs. Thorsten Fuchs

Nelson Hysa kann sich, nach einem deutlich zu leichten Fight, neuer Europameister im Schwergewicht nach Version der WBO nennen.

Hysa stoppt Fuchs in der ersten Runde

Thorsten Fuchs‘ (13-2(2), 10 KOs) Ausflug im Schwergewicht sollte nicht von Erfolg gekrönt sein. Der Essener, der sonst im Cruisergewicht kämpft, stand auf dem Skanderbeg Platz in Tirana, Albanien, dem Local Hero Nelson Hysa (18-0, 16 KOs) gegenüber. Für beide Boxer ging es bei einem der größten Boxevents der albanischen Geschichte unter freiem Himmel um den vakanten WBO-Europatitel im Schwergewicht.

Hysa, ein Spätstarter bei den Profis, der erst mit 37 Jahren debütierte und mittlerweile 39 Jahre alt ist, sollte mit Fuchs keinerlei Probleme haben. Der waschechte Schwergewichtler war Fuchs in Sachen Körpergröße und auch -masse deutlich überlegen. Das ungleiche Duell, bei dem Fuchs nur wenig wagte, sollte gleich in der ersten Runde ein Ende nehmen. Nach einer rechten Hand musste der Deutsche erstmals zu Boden, fand jedoch wieder auf die Beine. Hysa beendete das Duell nach einer weiteren Geraden zum Kopf, die Fuchs abermals zu Boden schickte und den Referee dazu bewegte, das Duell abzubrechen, obwohl der 33-Jährige wieder auf den Beinen stand.

 

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Undercard mit spannendem EM-Titelduell im Federgewicht

Auf der Undercard konnte Top Rank Fighter Huge Micallef (10-0, 2 KOs) mit 2x 59-55 sowie 58-56 in einem Sechsrunder gegen den erfahreneren Bogdan Draskovic (9-15(1)-1, 5 KOs) gewinnen. Micallef, Monacos einziger professioneller Boxer, hatte mit dem bosnischen Aufbaugegner durchaus ab und an seine Problemchen, wenngleich er den Kampf deutlich dominierte. Der ungeschlagene Denis Nurja (15-0, 7 KOs) behielt ebenfalls seine weiße Weste. Sein Gegner Angel Adrian Barroso (9-5(4), 8 KOs) bekam gleich zu Beginn ordentlich die Jacke voll. Kurios: In der zweiten Runde warf die Ecke des Venezuelaners  direkt nach dem Gong das Handtuch, was den Referee dazu bewegte, den Kampf abzubrechen.

Ein weiteres kurioses Ende fand der WBO Global Titelkampf im Halbschwergewicht zwischen Alban Bermeta (17-0-1, 13 KOs) und Obinna Joseph Mathew (23-1, 23 KOs). Der Nigerianer, der mit einem ungeschlagenen Rekord nach Albanien gereist ist, musste gleich in der ersten Runde satte Treffer einstecken. Der Rechtsausleger machte zwar einen optisch fitten Eindruck, hatte dem in Italien lebenden Albaner Bermeta aber nichts entgegenzusetzen. In der zweiten Runde gab der Gast aus Nigeria, der einen durch zahlreiche Journeyman aufgebauten „KO-Kampfrekord“ vorzuweisen hatte, grundlos auf und hinterließ einen faden Beigeschmack.

Der wohl interessanteste Kampf des Abends fand zwischen Mauro Forte (20-1-2, 8 KOs) und Cristobal Lorente (19-0-1, 8 KOs) statt, bei dem Forte seinen EBU-EM-Titel im Federgewicht verteidigen wollte. Der Fight der beiden war von Beginn an intensiv und recht ausgeglichen. Lorente nutzte seinen Größen- und Reichweitenvorteile und kontrollierte den Kampf mit seinem Jab. Forte, der aggressiv zum Körper arbeitete, erlitt bereits in der zweiten Runde einen Cut am rechten Auge. In der dritten Runde fand Forte besser in den Kampf und setzte harte Körpertreffer. In der sechsten Runde schickte er Lorente zu Boden. Trotzdem konnte Lorente in den letzten Runden mehr kontrollieren und Forte durch präzise Schläge auf Distanz halten. Nach 10 EM-Runden werteten die Referees den Fight mit 114-114, 114-113 und 115-112 zugunsten des Spaniers Cristobal Lorente, der sich nun neuer Europameister im Federgewicht nennen darf.

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